spiele im unterricht
Post on 12-Feb-2016
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Spiele im Unterricht
Gliederung
• Erste Annäherung• Historische Betrachtung• Definitionen & Merkmale• Funktionen• Spiele im Grundschulunterricht?• Praxisbeispiele
Der Begriff „Spiel“
• Althochdeutsch „spil“ für Tanzbewegung• Je nach Spieltheorie unterschiedliche
Definition• Unterschiedlicher Gebrauch: Spielhandlung
von Kindern, Erwachsenen und Tieren, differenzierte Ausformungen, Inhalte und Strukturen
Historisches
Definitionsproblematik• Keine einheitliche, von allen
Fachwissenschaftlern akzeptierte Definition• Unterschiedliche Aussagen über Struktur, Inhalt,
Zweck, Form des Spiels• Einigkeit: Spiel ist eine Tätigkeit... ...die ihren Zweck in sich selbst findet ...die entwicklungs- und lernfördernd ist ...die Spaß macht ...in der das Kind sich seine eigene Realität schafft
Definition nach Johan Huizinga
„Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung,die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeitund Raum nach freiwillig angenommenen, aberunbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel insich selber hat und begleitet wird von einem Gefühlder Spannung und Freude und einem Bewusstseindes Andersseins als das gewöhnliche Leben.“
Definition nach Hans Scheuerl
Spielen ist ein Bewegungsablauf, der durchdie Momente der Freiheit, der Ambivalenz, der relativen Geschlossenheit und der besonderen Zeitstruktur und Realitätsbeziehung von anderen Bewegungsabläufen unterschieden werden kann. Spieltätigkeiten sind dann dadurch (und nur dadurch) definiert, dass sie solche Bewegungsabläufe erzeugen und aufrecht erhalten.
Merkmale des Spiels (Scheuerl)
• Freiheit (frei von Zwang, ohne Konsequenzen und Verantwortung)
• Innere Unendlichkeit • Scheinhaftigkeit (Scheinrealität)• Geschlossenheit (minimale Begrenzung durch
Regeln)• Gegenwärtigkeit: eigene Zeitstruktur
Merkmale nach Joseph Levi• Intrinsische Motivation: aus eigenem Antrieb je mehr intrinsische Motivation, desto eher „Spiel“• Phantasie: Alltagswelt außer Kraft gesetzt Je stärker, desto eher „Spiel“• Selbstkontrolle: Kontrolle über soziale Wirklichkeit, autonome Entscheidungen• Mittel vor Zweck : Kinder übernehmen eine aktive Rolle
bei der Steuerung ihres Lernens und der Gestaltung ihrer Lernbedingungen. Lernen ist ein Konstruktionsprozess, der durch Impulse angeregt wird.
Spielen ist...
• Grundform der Auseinandersetzung mit der Umwelt
• Grundlegende Form des Lernens
• Es werden zentrale Fähigkeiten erworben: Motorik, Sprache, kognitive Fähigkeiten,
Sozialverhalten• Positive Auswirkung auf
Persönlichkeitsentwicklung Fröbel
Friedrich Fröbels Spielpädagogik
• Spiel als Mittel zur ganzheitlichen und harmonischen Ausbildung des Menschen
• Bedeutsam: Selbsttätigkeit des Kindes & Darstellung des Inneren• schuf ebenfalls Mittel und Methoden: Spielgaben gutes, sinnerfülltes Spielen ermöglichen
Spielen in der Grundschule?• Ambivalenz: kindgemäßer aber auch
lehrgangsorientierter Unterricht wird gefordert• Seit entwicklungs- und persönlichkeitsfördernde
Funktion unbestritten: Öffnung der Schule• In verschiedensten Spielformen möglich• Häufigsten eingesetzt werden: - gelenkte Rollenspiele - Regelspiele und - Lernspiele
• Seltener: freie Phantasie- und freie Rollenspiele • Pro: Erweiterung der kognitiven Fähigkeiten und
Sozialkompetenzen, Spielphasen als Ruhe- und Rekreationsphasen
• Studien: - weniger Anpassungsschwierigkeiten (Retter) - weniger Aggressivität (österreichische Studie) - bessere Arbeitshaltung (Hartmann, Ries) - Lernbegleitprozesse positiv beeinflusst (Treinies und Einsiedler)
Fazit
• Spielen und Lernen sind keine Gegensätze!• Raum zum Spiel zugestehen• Spiel in das Lernen sinnvoll integrieren• Eltern überzeugen
Praxisbeispiele
• Deutschunterricht: „Bewegte Wörter“ Laut-Buchstaben-Zuordnung
• Mathematikunterricht: „1 x 1 in Bewegung“ Automatisierung der 1X1-Reihen, Konzentration
• Englischunterricht: „Bodies in action“ Hör- und Sehverstehen
Literatur
• Buschmann, Britta: „Lernen in Bewegung“• Hacker, Hartmut: „Vom Kindergarten zur
Grundschule“• Einsiedler, Wolfgang: „Das Spiel der Kinder“• Einsiedler, Götz, Hacker, Kahlert, Keck: „Handbuch
Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik“• Vogelsang, Heide: „Spielpädagogik“
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