stark fÜrs land – verantwortlich handeln · 2019-05-15 · stark fürs land! die...
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www.lgmv.de Geschäftsbericht 2016
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STARK FÜRS LAND – VERANTWORTLICH HANDELN
Impressum
HerausgeberLandgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbHLindenallee 2a . 19067 LeezenTelefon 03866 404-0 Telefax 03866 404-490landgesellschaft@lgmv.de www.lgmv.de
RedaktionStefanie Daug · daug.dialogwww.daug-dialog.de
Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept und Gestaltungtokati GmbH www.tokati.de
AbbildungsnachweisTitel: copter-droneInnenteil: S. 2: © photobars - Fotolia.com; S. 3: copter-drone (o.), Jörn Lehmann (2 m.), LGMV (u.); S. 4: LGMV; S. 6: copter-drone; S. 7: LGMV; S. 8: copter-drone; S. 9: LGMV; S. 10: copter-drone, S. 11: LGMV; S. 12: Fachagen-tur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) (o.), © Petra Beerhalter - Fotolia.com (m.), LGMV (u.); S. 13: © Stefan257 - Fotolia.com (o.), LGMV (m)., Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) (u.); S. 14: LGMV; S. 16/17: copter-drone; S. 18: © Dusan Kostic - Fotolia.com; S. 20: Countrypixel - Fotolia.com; S. 22: Jörn Lehmann; S. 24: LGMV; S. 26: LGMV; S. 28: Jörn Lehmann; S. 30: copter-drone; S. 32: LGMV; S. 34: © cirquedesprit - Fotolia.com
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1
Verantwortlich handeln
Nur der sparsame und schonende Umgang mit
natürlichen Ressourcen erhält den Handlungs-
spielraum und die Lebensqualität künftiger
Generationen. Dazu müssen ökologische und
ökonomische Interessen Hand in Hand gehen.
Die Landgesellschaft engagiert sich beim Klima-
schutz und beim Einstieg in eine zukunftsfähige
Energieversorgung. Wichtig für unser Handeln ist,
die verschiedenen Interessen in Einklang zu brin-
gen und für alle Beteiligten verträgliche Lösungen
zu finden.
33
Als gemeinnütziges Siedlungsunternehmen
des Landes Mecklenburg-Vorpommern führt die
Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern
mbH seit 1991 Maßnahmen zur Agrarstruk-
turverbesserung und zur Regionalentwicklung
durch. Unser umfassendes Dienstleistungsan-
gebot richtet sich an Landwirte, Unternehmer
und die Öffentliche Hand. Es trägt maßgeb-
lich zur nachhaltigen und damit zur ökonomi-
schen, ökologischen und soziokulturellen Ent-
wicklung im ländlichen Raum bei. Ingenieure,
Landwirte, Kaufleute und andere Fachkräfte
erarbeiten gemeinsam Lösungskonzepte und
beraten fachkundig bei allen Fragen. Unsere
Mitarbeiter bringen dabei nicht nur ihr Fach-
wissen, sondern auch ihre langjährige Erfah-
rung in die Projekte mit ein.
Unsere Tätigkeitsgebiete
■ Flächenbeschaffung/-management
für Landwirtschaft, öffentliche und gewerb-
liche Vorhaben, Naturschutz, Ausgleichs-
flächen, Erschließung von Wohnbau- und
Gewerbeflächen
■ Immobilien/Grundstücke
Kauf und Verkauf von Landwirtschafts-,
Forstwirtschafts- und Wohnimmobilien
und Grundstücken, Verwaltung von
Gewerbeobjekten
■ Verpachtung
landeseigener, landwirtschaftlicher
Flächen und Gewässer (Fischereipacht),
Hofbörse
■ Investitionsbetreuung
Fördermittelmanagement, Investitions -
konzepte, Betriebsentwicklungspläne
■ Bauplanung und Bauleitung
für landwirtschaftliche, kommunale und
private Vorhaben
■ Erneuerbare Energien
Planung, Baubetreuung und Fördermittel-
beratung für Biogasanlagen, Strohfeue-
rungsanlagen, Nahwärmenetze; Beteiligung
an Windenergieanlagen; Bau und Betrieb
eines Strohheizwerkes in Gülzow-Prüzen
■ Flurneuordnung
Bodenordnung, freiwilliger Landtausch,
Flächenbeschaffung zur Umsetzung der
europäischen Wasserrahmenrichtlinie
(EU-WRRL), ländlicher Wegebau
■ Vermessung
Liegenschaftsvermessungen, Ingenieur -
vermessungen
■ Moorschutz und Ökoflächenagentur
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, Öko-
kontierung, Förderung der nachhaltigen
Entwicklung von Gewässern und Feuchtle-
bensräumen, Renaturierungsmaßnahmen
■ Stadt- und Regionalentwicklung
Konzepte und Studien, EU-Struktur -
förderung, Managementleistungen, Demo-
grafie-Check, Regionalmanagement
■ Wertermittlung und Gutachten
Bewertung von Einzelgrundstücken,
Aufwuchs und Aufwuchsschäden sowie
von Inventar
Stark fürs Land!
Die Landgesellschaft ist Partner für die öffentliche
Hand, für Landwirte, Kommunen und Unternehmer.
Alle Aktivitäten zielen darauf, die wirtschaftliche,
ökologische und soziokulturelle Entwicklung des
Landes Mecklenburg-Vorpommern zu fördern.
InhaltsverzeichnisVerantwortlich handeln
Ökoflächenagentur:
Bündelung von Ausgleichsmaßnahmen
als Chance für Natur und Investoren ......................................... 4
Erneuerbare Energien:
Klimaschutz in der Landwirtschaft ........................................... 10
DAS JAHR 2016
Gesellschaft, Organe und Beteiligungen .................................. 15
Lagebericht für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 ....................................... 19
Jahresabschluss für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016
Bilanz ..................................................................................... 36
Gewinn- und Verlustrechnung .................................................. 38
Anhang für das Geschäftsjahr 2016 ......................................... 39
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers ............................ 48
Zentrale Leezen
Außenstelle Rostock
Außenstelle Neubrandenburg
Außenstelle Greifswald
2
Mit Hilfe von Ökokonten werden Kompensa-
tionsmaßnahmen vorgehalten und Geneh-
migungsverfahren vereinfacht, weil Verzö-
gerungen durch aufwendige Flächen- und
Maßnahmensuche vermieden werden. Dazu
sichert die Agentur geeignete Flächen, plant
die Naturschutzmaßnahmen zur Aufwertung,
trifft Absprachen mit Fachbehörden und
Nutzern, betreut die Maßnahmen langfristig
und vermittelt Kompensationsflächenäquiva-
lente aus den Ökokonten an Vorhabenträger.
Sie ist außerdem autorisiert, die Kompensa-
tionsverpflichtungen der Eingriffsverursacher
mit befreiender Wirkung zu übernehmen. Seit
2011 hat die Landgesellschaft insgesamt acht
Ökokonten in Mecklenburg-Vorpommern ein-
gerichtet. Auf einer Fläche von fast 720 Hektar
sind von der Ökoflächenagentur rund 12,2
Millionen Kompensationsflächen äquivalente
(Ökopunkte auf m²-Basis) für Ausgleichs- und
Ersatzmaßnahmen gebildet worden bzw.
befinden sich in der Vorbereitung und Um-
setzung. Großflächige Maßnahmen konnten
zum einen an der Küste auf dem Fischland
5
Mecklenburg-Vorpommern verfügt über ein
reiches und lebendiges Naturerbe. Der Grund-
satz, die Natur und Landschaft zu schützen,
ist ein hohes Gut und in zahlreichen Gesetzen
und Verordnungen der EU, des Bundes und
des Landes verankert. Dennoch sind Eingriffe
unvermeidlich. Die wirtschaftliche Entwick-
lung verlangt weitere Infrastruktur, neue
Anlagen und Gebäude. Die Eingriffsregelung
im Naturschutzgesetz reguliert diesen Inter-
essenkonflikt. Für jedes bauliche Vorhaben,
das den Naturhaushalt beeinträchtigen kann,
muss ein gleichwertiger Ausgleich geschaffen
werden. Dieser wird mit Hilfe einer Bilanzie-
rung in Kompensationsflächenäquivalenten
errechnet.
Für Investoren sind Ökoflächenagenturen die
zentralen Ansprechpartner für Ausgleichsmaß-
nahmen. Sie leisten durch die Umsetzung und
Vermittlung komplexer, großflächiger, natur-
schutzfachlich hochwertiger und langfristig
gesicherter Maßnahmen auch einen wesent-
lichen Beitrag zum regionalen Biotopverbund
und zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie
des Landes.
Verantwortungsvolles Wirken der LandgesellschaftDie Landgesellschaft übernimmt als aner-
kannte Ökoflächenagentur die Aufgabe,
Ausgleichsverpflichtungen von Investoren
umzusetzen und richtet dafür Ökokonten ein.
Landkreis Ludwigslust-Parchim
Landkreis Rostock
Landkreis Mecklenburgische
Seenplatte
Landkreis Vorpommern-Rügen
Landkreis Nordwestmecklenburg
Rostock
Landkreis Vorpommern-
Greifswald
Schwerin
1-11-3
3-1
4-1
2-4
1-2
2-1
2-5
2-3
4-2
1-4
2-2
buchbar
in Kürze buchbar
ausverkauft
Landschaftszone 1: Ostseeküstenland1-1 Waldentwicklung und Grünlandextensivierung Pantow/Blieschow
1-2 Gehölzentwicklung Nienhagen
1-3 Renaturierung von Salzgrünland auf den Fischlandwiesen
1-4 Renaturierung Rotbäk
Landschaftszone 2: Vorpommersches Flachland2-1 Renaturierung Quellmoor Klotzow
2-2 Wiedervernässung Rossiner Wiese
2-3 Renaturierung Polder III Bad Sülze
2-4 Grünlandextensivierung Lentschow
2-5 Naturwald Langenhanshäger Holz
Landschaftszone 3: Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte3-1 Renaturierung Gelliner Bruch
Landschaftszone 4: Höhenrücken und Mecklenburgische Seenplatte4-1 Heckenpflanzung Plauerhagen
4-2 Gehölzpflanzung und Grünlandextensivierung Klein Breesen
Ökokonten der LandgesellschaftÖkoflächenagentur
Bündelung von Ausgleichsmaßnahmenals Chance für Natur und Investoren
4
Die Natur schützen und für nachfolgende Generationen erhalten – das ist Ziel unseres Handelns.
pel und Priele zu sehen. Vor allem die durch
den Tritt der Rinder entstehenden offenen Bo-
denbereiche mit einem abwechslungsreichen
Mikrorelief (»Röten« und »Salzpfannen«) sind
Ansiedlungs- und Wuchsorte der typischen
Salzpflanzen. Auch die Wasserqualität des
Saaler Boddens soll durch die »Renaturierung
der Fischlandwiesen« verbessert werden. Dies
wird durch einsetzende Filter- und Sedimenta-
tionsprozesse auf den periodisch überfluteten
Flächen möglich.
Entlang der Straße zwischen Dierhagen
und Wustrow entstand zunächst ein neuer
Deich. Der alte Deich am Saaler Bodden
wurde zurückgebaut, um das Einströmen von
Salzwasser in die Seesandebene zu ermög-
lichen. Bisherige Gräben wurden zu Prielen
umgestaltet und zum Bodden hin geöffnet,
damit Hochwasser schnell in das Gebiet ein-
strömen und ebenso schnell wieder abfließen
kann. Für die künftige Entwicklung und den
Erhalt des Salzgrünlandes ist eine ange-
passte extensive Nutzung durch Beweidung
notwendig. Die Flächen werden weiterhin als
Weiden genutzt, bestimmte Areale jedoch erst
im Spätsommer freigegeben, um am Boden
brütende Vogelarten zu schützen. Mit diesen
Renaturierungsmaßnahmen wurden bemer-
kenswerte 6,43 Millionen Ökopunkte gebildet
– und ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz
geleistet.
7
sowie im Binnenland an der Recknitz um-
gesetzt werden. Sowohl Küstenbiotope wie
Salzgrünland als auch die Flusstalmoore wie
an der Recknitz sind typische Naturräume
in Mecklenburg-Vorpommern – bundesweit
allerdings seltene, eher einmalige Biotopty-
pen. Deren Renaturierung durch die Wieder-
herstellung naturnaher Wasserverhältnisse
und Etablierung angepasster Nutzungssys-
teme hat eine besondere Bedeutung für den
Erhalt und die Wiederansiedlung gefährdeter
Tier- und Pflanzenarten. Die Berücksichtigung
agrarstruktureller Belange hat, neben den na-
turschutzfachlichen Zielen, bei den Vorhaben
der Landgesellschaft hohe Priorität.
Ökokonto»Renaturierung von Salzgrünland auf den Fischlandwiesen«
Auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst liegt
das Ökokonto »Renaturierung der Fischland-
wiesen«. Dazu wurde der nördliche Teil der
»Fischlandwiesen« im Herbst/Winter
2016/2017 renaturiert. Nach der Umsetzung
stehen nun für küstennahe Eingriffe in die
Natur Ökopunkte zur Verfügung. Das Pro-
jekt wurde zusammen mit dem Ostseebad
Wustrow, der Bernsteinstadt Ribnitz-Damgar-
ten und dem Ostseebad Dierhagen auf den
Weg gebracht und wurde auf deren Flächen
umgesetzt. In die Naturschutzmaßnahme
sind ehemalige Polderflächen zwischen
Wustrow und Dierhagen eingebunden.
Auf den Flächen wurde durch Deichrückbau
und die Anlage von Prielen das natürliche
Wasserregime wieder hergestellt, um die Ent-
wicklung von Salzgrünland zu ermöglichen.
Dies ist ein wertvoller Lebensraum für ver-
schiedene, seltene Pflanzen, wie zum Beispiel
Strand aster und Salzbinse. Auch entstehen
wieder Nahrungs-, Rast- und Brutflächen für
teilweise bedrohte Zugvögel und heimische
Vögel wie insbesondere Limikolen (Watvögel),
nordische Gänse, Kraniche und verschiede-
ne Greifvögel. Auch das Landschaftsbild ist
durch die Maßnahmen, wenn auch nicht auf
den ersten Blick, reizvoller und abwechs-
lungsreicher geworden: Neben artenreicheren
Grünlandflächen sind jetzt auch Schlammflä-
chen, mit Röhricht bewachsene Areale, Tüm-
6
Blick auf die renaturierten Fischlandwiesen
6,43 MIO. KOMPENSATIONSFLÄCHENÄQUIVALENTE AUF
214,5 HEKTAR
Geöffneter Priel zum Saaler BoddenSicherung der Nutzung angrenzender Flächen
Angepasste Nutzung in Form von Beweidung Initialbereich zur Ausbreitung der Salzpflanzen
1-3
Ökokonto »Gehölzentwicklung Nienhagen«
Ein neuer Wald wächst östlich von Nienhagen,
einem Stadtteil von Rostock. Im Flächennut-
zungsplan ist der Bereich als Waldentwick-
lungsfläche ausgewiesen und soll Anwohnern
zukünftig Lärm- und Sichtschutz bieten.
Ökokonto»Heckenpflanzung Plauerhagen«
Ein kleines Biotop bereichert die Landschaft
um Plauerhagen westlich des Plauer Sees. In
offener Agrarlandschaft wurde eine 500 Meter
lange, acht Meter breite Hecke mit heimischen
Sträuchern und Bäumen gegen Winderosion
und als Lebensraum für Tiere geplanzt.
Ökokonto »Waldentwicklung und Grünland -extensivierung Pantow/Blieschow«
Bei Pantow und Blieschow, zwei Ortschaften
auf Rügen, wurden als Ausgleich für einen
B-Plan in der Gemeinde Göhren naturnahe
Waldflächen geschaffen. Außerdem soll sich
hier extensiv nutzbares Trocken- und Frisch-
grünland entwickeln.
9
Ökokonto »Renaturierung Polder III Bad Sülze«
Dieses Ökokonto wurde in Zusammenarbeit
mit der Stadt Bad Sülze im Landkreis Vor-
pommern-Rügen angelegt. Der Polder III liegt
im Flusstalmoorbereich der Recknitz nahe
der Stadt Bad Sülze. Durch Wiedervernäs-
sung der Moorflächen konnten die natürli-
chen Gegebenheiten erheblich aufgewertet
und damit 3,27 Millionen Ökopunkte für
Kompensationszwecke gebildet werden. Die
Renaturierung eines 326,7 Hektar großen
Teils des Polders bringt mehrere wertvolle
Effekte mit sich: natürliche Wasserverhält-
nisse, Durchströmung des weniger stark
degradierten Moorkörpers, verbesserter
Wasserrückhalt, verbesserte Bodenver-
hältnisse durch Minderung der Torfzehrung
sowie Verbesserung der Habi tatbedingungen
für typische Pflanzen- und Tierarten ein-
schließlich der Binnensalzstelle.
Diese Effekte werden durch Deichrückbau und
andere bauliche Maßnahmen erreicht.
Mit Herstellung der natürlichen Überflutungs-
räume kann sich die Recknitz nun wieder
ausbreiten.
Insbesondere in weiträumigen Projekten
wie dem Polder III Bad Sülze entfalten solche
Naturschutzmaßnahmen eine nachhaltige
und beeindruckende Wirkung.
8
Die recknitznahen Flächen des renaturierten Polders III Bad Sülze.
3,27 MIO. KOMPENSATIONSFLÄCHENÄQUIVALENTE AUF
326,7 HEKTAR
2-3
Aufforstungsbereich bei Nienhagen
1-2
Neues Biotop: Hecke in Plauerhagen
4-1
1-1
201.000 KOMPENSATIONSFLÄCHEN-
ÄQUIVALENTE AUF 6,7 HEKTAR
174.500 KOMPENSATIONSFLÄCHEN-
ÄQUIVALENTE AUF 7,25 HEKTAR
11.475 KOMPENSATIONSFLÄCHEN-
ÄQUIVALENTE AUF 3.825 m2
Aufforstung und Grünlandentwicklung bei Pantow
11
Rund 1,34 Millionen Hektar in Mecklen-
burg-Vorpommern werden landwirtschaftlich
genutzt. Das sind mehr als die Hälfte der Ge-
samtfläche (Quelle: Ministerium für Landwirt-
schaft und Umwelt M-V: www.regierung-mv.
de). Damit kommt der Landwirtschaft eine
besondere Bedeutung für den Schutz von
Natur und Umwelt zu. Sie ist Teil der Lösung,
um die gesetzten Klimaschutzziele von Land
und Bund zu erreichen. Natürlich lassen
sich Emissionen aus der Landwirtschaft, die
aus natürlichen Prozessen im Boden, bei der
Verdauung in der Tierhaltung, bei der Lagerung
von Mist und Gülle oder bei der Bodenbear-
beitung entstehen, nicht ganz vermeiden. Was
jedoch energiebedingte Emissionen betrifft,
kann die Landwirtschaft fossile Rohstoffe und
Energieträger durch nachhaltige, klimaneutrale
Alternativen ersetzen und den CO2-Ausstoß
deutlich mindern. Dies geschieht vor allem
durch die Produktion von nachwachsenden
Rohstoffen und deren Einsatz bei der Erzeu-
gung von Bioenergie.
Die Landgesellschaft setzt sich deshalb für
eine landwirtschaftliche Entwicklung ein, die
natürliche Ressourcen nutzt und zugleich wirt-
schaftlich ist. Sie unterstützt landwirtschaft-
liche Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern,
eine effiziente Strom- und Wärmeerzeugung
aus erneuerbaren Ressourcen aufzubauen
und dafür erforderliche Verteilnetze auszu-
bauen. Durch regional produzierte Energie
verbleibt die Wertschöpfung im Land. Ein
weiterer wichtiger Aspekt für den Klimaschutz
in der Landwirtschaft ist die Steigerung der
Energieeffizienz in den landwirtschaftlichen
Betrieben selbst; d.h. die energetische
Optimierung von Anlagen, Gebäuden oder
Produktionsmitteln. Hierfür erarbeitet die
Landgesellschaft Konzepte zur Energieeinspa-
rung und setzt sie gemeinsam mit den Land-
wirtschaftsbetrieben um. Für all dies hat die
Landgesellschaft in den vergangenen Jahren
eine Reihe von Erneuerbare-Energien-Projek-
ten konzipiert, geplant und in der Umsetzung
betreut.
10
Erneuerbare Energien
Klimaschutz in der Landwirtschaft
Beispiel Kalsow-Benz:
Energie lokal produzieren und nutzen
Der Landwirt Dietmar Hocke aus Kal-
sow-Benz bei Wismar hat in den vergange-
nen Jahren den Wirtschaftszweig Energie-
produktion ausgebaut und ein vorbildliches
Konzept zur sicheren und umweltschonen-
den Energieversorgung umgesetzt. Über ein
Nahwärmenetz versorgt er heute mehrere
Häuser in Kalsow, Ferienhäuser, ein Senio-
renheim, ein Haus für altersgerechtes Woh-
nen und im Nachbarort Benz kommunale
Wohnungen, einen Kindergarten und einen
Reiterhof mit Wärme aus seiner Biogasan-
lage und einem Blockheizkraftwerk. Seine
Anlage wurde im Jahr 2014 im KTBL-Bundes-
bauwettbewerb ausgezeichnet.
Beispiel Roggendorf:
Nahwärme für den Ort
Die Agrar GmbH Roggendorf versorgt eige-
ne Gebäude, die örtliche Grundschule, ein
ansässiges Unternehmen sowie zwei Einfami-
lienhäuser mit Wärme. Genutzt wird über-
schüssige Abwärme aus einer Biogasanlage
und einem Blockheizkraftwerk.
In Roggendorf versorgt ein Landwirtschaftsbetrieb mehrere Einrichtungen mit Wärme aus erneuerbaren Energien.
216 t (61 %)CO2-EINSPARUNG PRO JAHR DURCH NAHWÄRME
AUS BIOGAS ANSTELLE VON ERDGAS
612 t (61 %)CO2-EINSPARUNG PRO JAHR DURCH NAHWÄRME
AUS BIOGAS ANSTELLE VON ERDGAS
Das Nahwärmenetz von Roggendorf
Dietmar Hocke versorgt Privathäuser und Einrichtungen mit Nahwärme.
Das Seniorenheim ist an das Nahwärmenetz angeschlossen.
Altanlagen mit fossilen Energieträgern sollen
hier jährlich 40.680 kWh Wärmeenergie ein-
gespart werden.
Beispiel Fürstenhof:
Effizienz steigernde Optimierungen
Für den Erzeugerzusammenschluss Fürsten-
hof wurde ein Energieeinsparungskonzept
erarbeitet, das nun umgesetzt wird. Die
mögliche Energieeinsparung durch eine
effiziente Fußbodenheizung in den Stallungen
der Biohennenaufzucht des Biohofes Walken-
dorf und durch Abwärmenutzung der eigenen
Biogasanlage ist beachtlich.
Landwirtschaft kann Beitrag
zum Klimaschutz leisten
Alle diese von der Landgesellschaft geplanten
Beispiele zeigen: Mit Energieeinsparung
und der Nutzung von Erneuerbaren Energien
anstelle von fossilen Energieträgern kann
die Landwirtschaft einen erheblichen Beitrag
zum Klima- und Umweltschutz leisten. Als
Energieerzeuger und -versorger profitieren
Landwirtschaftsbetriebe, indem bisher im-
portierte Energierohstoffe oder Endener gien
durch heimische Energieträger und eigene
Dienstleistungen ersetzt werden. Sie tragen
auf diese Weise in relevantem Umfang zur
regionalen Wertschöpfungskette bei. Die
Stabilisierung dieser Landwirtschaftsbetriebe
durch Einkommensdiversifizierung ist ein
zusätzlicher positiver Nebeneffekt.
13
Beispiel Gülzow:
Wärme aus Stroh
In Gülzow-Prüzen wurde ein äußerst emis-
sionsarmes, effizientes Strohheizwerk mit
Nahwärmenetz errichtet, mit dem der Kohlen-
dioxid-Ausstoß im Vergleich zur bisherigen
Heizöl-Lösung um beeindruckende 93 Pro zent
verringert werden konnte. Etwa 500 bis 600
Tonnen Stroh werden hier jährlich benötigt.
Die Anlage wird von der Landgesellschaft
betrieben. An das Netz sind mehrere Büro-
und Betriebsgebäude der Landesforschungs-
anstalt, des Landesamtes für Landwirtschaft,
Lebensmittelsicherheit und Fischerei M-V
sowie Gebäude der Fachagentur für Nach-
wachsende Rohstoffe (FNR) und der Gemein-
de angeschlossen.
Beispiel Spornitz:
Sparsamer Umgang mit Energie
Für die vier Produktionsstandorte der
Agrar-Produkte eG Spornitz mit Milchvieh-,
Jungrinder- und Schweinemastanlagen wurde
ein Energieeinsparungskonzept erarbeitet.
Mit dem Austausch aller Neonröhren durch
LED-Leuchten würde sich der gesamte Energie-
verbrauch für die Beleuchtung um 64 Prozent
bzw. 144.106 kWh pro Jahr verringern (bei
einer statischen Amortisation von 8,8 Jahren).
Beispiel Dehmen:
Wärme aus Holzhackschnitzeln
Im Ergebnis eines Einsparungskonzeptes
plant das Domgut Dehmen, eine Holzhack-
schnitzel-Heizung und ein Nahwärmenetz
zu errichten. Im Vergleich zu den bisherigen
12
563 t (93,5 %)CO2-EINSPARUNG PRO JAHR DURCH STROH-
STATT HEIZÖL-HEIZKESSEL
144.106 kWhEINSPARUNG PRO JAHR DURCH LED STATT NEONRÖHREN
106 t (75 %) CO2-EINSPARUNG PRO
JAHR DURCH HOLZHACKSCHNITZEL STATT FLÜSSIGGAS
175.313 kWhEINSPARUNG PRO JAHR DURCH EFFIZIENTE FUSSBODEN-
HEIZUNG UND BIOGASANLAGEN-ABWÄRMENUTZUNG
Klimafreundliche Strohfeuerungsanlage
In Gülzow wird Stroh als Energieträger eingesetzt.
LED-Leuchten verringern den Energieverbrauch erheblich.
Für das Domgut Dehmen wurde ein Energieeinsparungskonzept erarbeitet.
Abwärmenutzung einer Biogasanlage
Nachwachsende Rohstoffe sind Alternativen zu fossilen Energieträgern.
Das Jahr 2016
Die Gesellschaft
Die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH wurde am 27. März 1991 gegründet. Sie ist im
Handelsregister beim Amtsgericht Schwerin (HRB 944) eingetragen und unterliegt der Fachaufsicht
(§ 15 des Gesellschaftsvertrages) des Ministers für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz
Mecklenburg-Vorpommern.
Organe der Gesellschaft sind:
■ die Geschäftsführung
■ der Aufsichtsrat und
■ die Gesellschafterversammlung
Nach § 6 des Gesellschaftsvertrages hat die Gesellschaft einen oder mehrere Geschäftsführer. Im
Berichtsjahr waren zwei Geschäftsführer bestellt, die im Anhang namentlich genannt sind. Sie ver-
treten die Gesellschaft gemeinsam bzw. ein Geschäftsführer gemeinsam mit einem Prokuristen. Ist
nur ein Geschäftsführer bestellt, so vertritt er die Gesellschaft allein.
Nach § 8 des Gesellschaftsvertrages hat die Gesellschaft einen Aufsichtsrat. Er besteht aus elf Mit-
gliedern. Die am 31. Dezember 2016 bestellten Mitglieder sind im Anhang namentlich aufgeführt.
Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführer zu beraten und deren Geschäftsführung zu überwachen.
Im Berichtsjahr trat der Aufsichtsrat zu drei Sitzungen zusammen. Auf diesen Sitzungen hat die Ge-
schäftsführung den Aufsichtsrat über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft unter-
richtet. Darüber hinaus fanden zwei Gesellschafterversammlungen statt.
Gesellschaftsanteile am Stammkapital
Anteile am Stammkapital
TEUR %
Land Mecklenburg-Vorpommern 5.164,05 50,50
Deutsche Postbank AG, Bonn 1.124,85 11,00
Landwirtschaftliche Rentenbank, Frankfurt am Main 997,05 9,75
Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Neubrandenburg 5,15 0,05
Landkreistag Mecklenburg-Vorpommern e.V., Schwerin 5,15 0,05
Städte- und Gemeindetag M-V e.V., Schwerin 5,15 0,05
7.301,4 71,4
Eigene Anteile 2.924,6 28,6
10.226,00 100,00
1514
Flächenbeschaffung und Flächenmanagement
Als Siedlungsgesellschaft erwerben und verkaufen wir
landwirtschaftliche Nutzflächen, um ortsansässige
Landwirtschaftsbetriebe zu unterstützen und deren
Existenz zu sichern. Auch für Infrastrukturprojekte,
Naturschutzvorhaben, Vorhaben zur Umsetzung der
europäischen Wasserrahmenrichtlinie oder Woh-
nungsbau- und Gewerbeansiedlungen sichern und
beschaffen wir Flächen.
17
Beteiligungen
DER UNTERNEHMENSVERBUND ZUR LANDESENTWICKLUNG
Seit dem Jahr 2004 bildet die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH mit der LGE Mecklen-
burg-Vorpommern GmbH den Unternehmensverbund zur Landesentwicklung. Gemeinsam arbeiten
die Unternehmen für die Entwicklung des Landes, seiner Regionen, Städte und Gemeinden.
Die LGE Mecklenburg-Vorpommern GmbH begleitet Städte und Gemeinden seit mehr als 25 Jahren
in ihrer Entwicklung. Sie unterstützt, neue Wohn- und Lebensräume zu schaffen, baukulturelles Erbe
zu bewahren und den gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. An den Standorten in
Schwerin und Rostock beschäftigt die LGE über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit großem
Engagement und Sachverstand realisieren sie zukunftsfähige Projekte in Stadt und Land.
GUT DUMMERSTORF GMBH
Das Gut Dummerstorf ist ein moderner Landwirtschaftsbetrieb, der Milchproduktion, Futter- und
Ackerbau betreibt sowie Elektro- und Wärmeenergie aus Biomasse produziert und verkauft. Das Un-
ternehmen wurde am 15. Juni 1999 als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Landgesellschaft
Mecklenburg-Vorpommern mbH gegründet. Das Gut Dummerstorf fungiert auf Veranlassung der
Landesregierung als Praxispartner der agrarwissenschaftlichen Einrichtungen des Landes Mecklen-
burg-Vorpommern, für die studentische und Lehrlingsausbildung sowie als Demonstrationsbetrieb
bei der Erprobung und Einführung neuer Technologien in der Landwirtschaft.
16
Immobilien und Grundstücke
Die Landgesellschaft erwirbt und verkauft Landwirt-
schafts-, Forstwirtschafts- und Wohnimmobilien oder
Grundstücke im Auftrag öffentlicher Einrichtungen und
Kommunen oder für Vorhaben im öffentlichen Interesse.
Darüber hinaus übernimmt sie die kaufmännische
und tech nische Verwaltung von Wohn- und Gewerbe -
objekten.
19
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2016
1. GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS
Als gemeinnütziges Siedlungsunternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern führt die Land-
gesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH seit 1991 Maßnahmen zur Agrarstrukturverbesserung
und zur Regionalentwicklung durch. Unsere Leistungen reichen vom Flächenmanagement über die
Flurneuordnung, Vermessung, Bauplanung und Bauleitung bis hin zur Investitionsbetreuung land-
wirtschaftlicher Betriebe. Weitere Themenfelder sind die Erneuerbaren Energien, Ökokontierung und
Moorschutz. Unser umfassendes Dienstleistungsangebot richtet sich an Landwirte, Unternehmer
und die Öffentliche Hand. Es trägt maßgeblich zur nachhaltigen und damit zur ökonomischen, ökolo-
gischen und soziokulturellen Entwicklung im ländlichen Raum bei. Ingenieure, Landwirte, Kaufleute
und andere Fachkräfte erarbeiten gemeinsam Lösungskonzepte und beraten fachkundig bei allen
Fragen. Die Landgesellschaft ist Partner des Landes Mecklenburg-Vorpommern, seiner Städte und
Kommunen. Alle unsere Aktivitäten zielen darauf, die wirtschaftliche, ökologische und soziokultu-
relle Entwicklung in unserem Bundesland zu fördern.
2. WIRTSCHAFTSBERICHT
Die konjunkturelle Lage in Deutschland war auch im Jahr 2016 gekennzeichnet durch ein solides
und stetiges Wirtschaftswachstum. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war nach ersten
Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt 2016 um 1,9 % höher als im
Vorjahr. In den beiden vorangegangenen Jahren war das BIP in einer ähnlichen Größenordnung ge-
wachsen: 2015 um 1,7 % und 2014 um 1,6 %. (Quelle: Deutsche Wirtschaft im Jahr 2016 weiter auf
Wachstumskurs-Statistisches Bundesamt)
Neben der Situation der öffentlichen Haushalte ist insbesondere die wirtschaftliche Lage und Erwar-
tung in der Landwirtschaft für die Geschäftstätigkeit der Landgesellschaft von Bedeutung.
Die Stimmung der deutschen Landwirte über ihre wirtschaftliche Lage hat sich verbessert, aber nicht
durchgreifend erholt. Dies zeigt das neueste Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernver-
bandes (DBV), dessen Daten im Dezember 2016 erhoben wurden. Die Investitionsbereitschaft bleibt
trotz leichter Belebung auf niedrigem Niveau. Insbesondere die dramatisch niedrigen Milchpreise
der letzten beiden Wirtschaftsjahre in Folge aber auch das vergleichsweise geringe Niveau der Ge-
treidepreise in diesem Zeitraum dämpfen die Erwartungen. Das für die nächsten sechs Monate ge-
plante Investitionsvolumen liegt bei 3,6 Milliarden Euro. Das sind zwar 0,3 Milliarden Euro mehr als
ein Jahr zuvor, aber 1,1 bzw. 2,7 Milliarden weniger als vor entsprechend 2 bzw. 3 Jahren. Damit bleibt
die Investitionstätigkeit der deutschen Landwirte auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Nur
29 Prozent der Landwirte wollen in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr
waren es 28 Prozent, vor zwei Jahren 34 Prozent und vor drei Jahren noch 40 Prozent. Die relativ
geringe Investitionstätigkeit der deutschen Landwirtschaft hat aus Sicht des DBV auch enorme Kon-
sequenzen für die Wirtschaftskraft ländlicher Räume. Ohne Investitionen in eine leistungsfähige
Landwirtschaft gehen auch viele Arbeitsplätze in den der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten
Wirtschaftsbereichen verloren. (Quelle: bauernverband.de/konjunkturbarometer-agrar 2016)
18
Verpachtung
Im Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern
verwalten wir die landwirtschaftlichen Nutzflächen
des Landes und verpachten diese an Betriebe mit
Tierproduktion oder anderem arbeitsintensiven
Produk tionsprofil. Darüber hinaus sind wir für die
Verwaltung der landeseigenen Gewässergrundstücke
zuständig und schließen Pachtverträge für Fischerei-
rechte sowie Verträge zur Nutzung von Stegen, Boots-
häusern und Bootsliegeflächen.
21
Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Situation der landwirtschaftlichen Betriebe wurde in Zu-
sammenarbeit mit der Landesregierung ein Flächenankaufprogramm aufgelegt, um unter bestimm-
ten Bedingungen den Ankauf von Flächen mit Rückkaufoption zu ermöglichen. Bis zum 31. Dezember
2016 wurden in diesem Zusammenhang 226 ha mit einem Volumen von 3,633 Mio. EUR durch die
LGMV bzw. 0,595 Mio. EUR durch das Land M-V angekauft.
3. UMSATZ- UND AUFTRAGSENTWICKLUNG
Das Flächenmanagement der Landgesellschaft dient der Verbesserung der Agrarstruktur, der Be-
schaffung von Flächen für Vorhaben im öffentlichen Interesse und der Lösung von Landnutzungs-
konflikten. Auch im Jahr 2016 war es das bedeutendste Geschäftsfeld in der Tätigkeit der Landge-
sellschaft. In Zukunft wird dieser Bereich weiterhin die tragende Rolle in der Geschäftstätigkeit der
Landgesellschaft sein. Angesichts der Entwicklungen auf dem Bodenmarkt werden im Engagement
der Landgesellschaft beim Eigengeschäft mehr Chancen als Risiken gesehen. Hier sollen auf kons-
tantem Niveau weiter Anstrengungen unternommen werden, die Verantwortung und die Möglichkei-
ten der Landgesellschaft im Flächenmanagement zur Verbesserung der Agrarstruktur und als Partner
der Landwirte bei unseren Kunden deutlich zu machen und den Marktanteil am Flächenumsatz im
Land Mecklenburg-Vorpommern zu halten. Vor dem Hintergrund der entstandenen Liquiditätspro-
bleme in Milchvieh- und Veredelungsbetrieben ist ein stärkeres Flächenangebot an die Landgesell-
schaft zu verzeichnen. Auswirkungen auf die Bodenpreisentwicklung sind bisher nicht zu verzeich-
nen. Eine Preissteigerung wie in den vergangenen Jahren ist allerdings nicht mehr zu erwarten. Im
Hinblick auf das weiterhin niedrige Zinsniveau ist der Ankauf von landwirtschaftlichen Flächen wirt-
schaftlich sinnvoll.
Eine weitere tragende Säule der Geschäftstätigkeit der Landgesellschaft ist der Vertrag zur Verwal-
tung landeseigener, landwirtschaftlicher Flächen. Für die Erhöhung der Planungssicherheit ist die
langfristige Verlängerung des Vertrages unbedingt erforderlich.
Mit den in der neuen EU-Förderperiode übergebenen Verfahren und noch zu erwartenden Verfahren
zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie sowie der Einarbeitung in das neue Bearbeitungspro-
gramm LEFIS ist eine gute Auslastung der Abteilung Flurneuordnung zu erwarten.
Die Auftragslage der Abteilung Agrarstruktur ist aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der
Landwirte nochmals geringer als im Vorjahr. Investitionsbedarf und -bereitschaft sind bei den Land-
wirten grundsätzlich vorhanden. Geplante Vorhaben werden jedoch mangels Investitionsvermögen
verschoben oder zurückgestellt.
Somit bleibt auch die Lage auf dem Markt der landwirtschaftlichen Bauvorhaben weiter angespannt.
Die Nachfrage nach Planungsleistungen für außerlandwirtschaftliche Bauvorhaben entwickelt sich
positiv.
Die Abteilung Stadt- und Regionalentwicklung ist in den Geschäftsfeldern Regionalentwicklung,
INTERREG, Raumforschung/Evaluierung und Standortentwicklung tätig. Durch Aufträge mit mehrjäh-
rigen Laufzeiten, wie z. B. im Regionalmanagement und der Evaluierung des EPLR Mecklenburg-Vor-
pommern, ist eine gute Grundauslastung in dieser Abteilung zu verzeichnen.
20
Fördermittelberatung und Investitionsbetreuung
Wir informieren, beraten und begleiten sowohl land-
wirtschaftliche und gewerbliche Betriebe als auch
Kommunen bei ihren Investitionsvorhaben. Schwer-
punkte unserer Dienstleistung sind das Fördermittel-
management verschiedener Förderprogramme von
der Antragstellung bis zum Verwendungsnachweis,
Investitionskonzepte und Betriebsentwicklungspläne.
23
Im Geschäftsjahr 2016 standen für die Abteilung Moorschutz/Kompensation die Tätigkeiten im
Rahmen der Ökoflächenagentur im Vordergrund. Das Jahr 2016 war gekennzeichnet durch erheb-
liche Investitionen in neue Projekte und Flächenpools, um die Landgesellschaft als größten Anbie-
ter von Ökopunkten in Mecklenburg Vorpommern zu etablieren. Für 2 Ökokontoprojekte konnten
die Anerkennungen durch die jeweils zuständige untere Naturschutzbehörde erlangt werden, somit
stehen in den Landschaftszonen 1 (Ostseeküstenland) und 4 (Höhenrücken und Mecklenburgische
Seenplatte) Ökopunkte zur Verfügung. Für zwei weitere Ökokonten, ebenfalls in diesen Landschafts -
zonen, wurden die Anträge auf Anerkennung bereits gestellt, aber noch nicht beschieden.
In Vorbereitung der Umsetzung von Projekten in Natura 2000-Gebieten in der neuen Förderperiode
erstellte die Landgesellschaft für das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz
im Rahmen eines Werkvertrags 17 Förderanträge für potentielle Vorhabenträger. Aufgrund der noch
nicht vorliegenden Förderrichtlinie konnten noch keine konkreten Projekte beantragt bzw. bearbeitet
werden.
4. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE
Die Bilanzsumme beträgt zum 31.12.2016 77.274.037,17 EUR und hat sich gegenüber dem Vorjahr ins-
besondere durch den erwirtschafteten Jahresüberschuss um 15.478.394,72 EUR erhöht. Die Eigen-
kapitalquote beträgt 63,4 % und hat sich insbesondere wegen der kreditfinanzierten Flächenankäu-
fe gegenüber 2015 (73,8 %) um 10,4 Prozentpunkte verringert. Damit verfügt das Unternehmen noch
immer über eine solide Eigenkapitalausstattung.
Die Gesellschafterversammlung hat im August 2005 beschlossen, dass jährlich 4 % Dividende be-
zogen auf das Stammkapital der Gesellschafter ausgeschüttet werden können. Für die Ermittlung
der Dividende verbleiben zunächst 500 TEUR des Gewinns im Unternehmen, der darüber hinaus
gehende Überschuss steht anteilig zur Ausschüttung zur Verfügung.
Die Finanzlage der Landgesellschaft ist gesichert, die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr jeder-
zeit gewährleistet. In 2016 wurden zusätzlich Darlehen in Höhe von 11.270.000 EUR aufgenommen,
dagegen stand eine Darlehenstilgung von 2.148.165,87 EUR. Die Fremdmittel wurden für den Flä-
chenerwerb im Umlaufvermögen und für die Darlehensausreichung zur Finanzierung des Baus eines
Gärrestelagers der Gut Dummerstorf GmbH eingesetzt.
Den kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen (19.355,0 TEUR) stehen liquide Mittel in
Höhe von 6.784,2 TEUR kurzfristig liquidierbare Forderungen und Vermögenswerte in Höhe von
4.558,7 TEUR sowie darüber hinaus Vorräte in Höhe von 54.510,4 TEUR gegenüber. Der Liquiditäts-
grad II beträgt 58,7 %.
Die liquiden Mittel haben sich insbesondere vor dem Hintergrund des negativen Cashflows aus der
Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2016 (-3.817 TEUR) in Folge der erfolgten Flächenankäufe im
Umlaufvermögen insgesamt um 4.118 TEUR sowie des Zahlungsmittelzuflusses aus der Finanzie-
rungstätigkeit (9.225 TEUR) erhöht. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt -1.290 TEUR.
22
Bauplanung und Bauleitung
Wir begleiten landwirtschaftliche, kommunale,
gewerbliche oder private Bauvorhaben von der
Planung bis zur Fertigstellung. Dazu gehören u. a.
Milchviehställe, Schweine- und Geflügelställe, Mehr-
zweck- und Lagerhallen, Spezialbauten, Wohnhäu-
ser, öffentliche Einrichtungen oder auch denkmal -
geschützte Gebäude.
25
Die Investitionen des Berichtsjahres im Bereich des Anlagevermögens betragen 1.042,6 TEUR und
betreffen im Wesentlichen:
– den Ankauf von Kompensationsflächen (777,7 TEUR)
– Software und technische Anschaffungen (111,9 TEUR)
Der Bestand an Vorratsland (47.866,8 TEUR) hat sich von 4.778 ha im Vorjahr auf 5.118 ha zum
31. Dezember 2016 erhöht, dabei standen im Berichtsjahr Flächenankäufe von 899 ha Flächenver-
käufe von 559 ha gegenüber. Der Flächenbestand im Eigengeschäft umfasst zusätzlich die Kompen-
sationsflächen (im Anlagevermögen) mit einem Bestand von 207,6 ha (1.165,9 TEUR).
Der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2016 beträgt 3.378.543,28 EUR.
Die Gesamtleistung, gegliedert nach Geschäftsarten, ist in folgender Übersicht dargestellt.
Gesamtleistung 2016 (EUR) 2015 (EUR)Eigengeschäft 15.050.916,09 6.640.794,06
Auftragsgeschäft 12.544.754,64 12.057.440,78
Treuhandgeschäft 20.095,25 23.722,50
Finanzerträge aus Geschäftstätigkeit 55.437,27 49.445,09
Sonstige Umsatzerlöse 566.864,30 681.879,88
Sonstige betriebliche Erträge 721.703,63 4.119.050,57
Gesamt 28.959.771,18 23.572.332,88
Die Gesamtleistung des Unternehmens ist gegenüber dem Vorjahr um 5.409.444,56 EUR gestiegen
und wurde zu 51,9 % (Vorjahr: 28,2 %) aus dem Eigengeschäft (hauptsächlich Verkauf und Verwal-
tung eigener Flächen) und zu 43,4 % (Vorjahr 51,2 %) im Auftragsgeschäft (Aufträge im Namen und
für Rechnung Dritter) erwirtschaftet.
Aufgrund der neuen Umsatzdefinition laut BilRUG sind die bisher unter den sonstigen betrieblichen
Erträgen ausgewiesenen Erträge in Höhe von 681.879,88 EUR unter den sonstigen Umsatzerlösen
auszuweisen.
Die Materialaufwandsquote beträgt, gemessen an der Gesamtleistung 41,3 % (Vorjahr: 30,6 %), die
Personalaufwandsquote 37,2 % (Vorjahr: 52,4 %).
5. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
Die Gesellschaft führt gemäß KonTraG ein umfangreiches Risikomanagement durch. Neben der Auf-
tragslage und der Wirtschaftlichkeit werden regelmäßig weitere Risikofaktoren, die organisatorische
rechtliche und technische Fragestellungen betreffen, untersucht und bei Bedarf Maßnahmen zur Ri-
sikominimierung ergriffen.
Als Grundlage der Gespräche zur regelmäßigen Identifizierung der aufgeführten Risikofaktoren wird
auch das Controlling permanent genutzt, um die finanziellen Risiken einzelner Geschäftsarten zu
bewerten und ggf. entsprechend zu reagieren. Dazu wird eine auf dem Finanzbuchhaltungssystem
‚AGRESSO‘ basierende detaillierte Kostenrechnung genutzt, die eine exakte Auswertung einzelner
Tätigkeitsfelder und Projekte ermöglicht.
24
Erneuerbare Energien
Unser Unternehmen plant und realisiert Erneuer -
bare-Energien-Projekte. Hierzu zählen die Planung,
Baubetreuung und Fördermittelberatung für Biogas -
anlagen, Strohfeuerungsanlagen und Nahwärme-
netze. Die Landgesellschaft beteiligt sich an der
Umsetzung und dem Betrieb kommunaler Wind -
energieprojekte. Wir entwickeln außerdem Wärme -
nutzungskonzepte und Konzepte zur Strom- und
Gaseinspeisung in öffentliche Netze.
27
5.1. Flächenmanagement
Beim Ankauf und der Bevorratung landwirtschaftlicher Flächen zur Verbesserung der Agrarstruktur
ist in Anbetracht von Signalen, die auf eine deutliche Abschwächung des Preisanstieges hinweisen,
eine sorgfältige Beobachtung des Bodenmarktes sehr wichtig. Die Zinsentwicklung auf den Kapital-
märkten ist für die Finanzierungskosten ebenso wie für die Auswirkungen auf die Verkehrswerte für
landwirtschaftliche Flächen von großer Bedeutung.
In den nächsten Jahren sind in erheblichem Umfang Flächensicherungen für die Umsetzung geförder-
ter Natur- und Klimaschutzmaßnahmen durchzuführen. Diese Maßnahmen sind bis zum Ende der lau-
fenden EU-Förderperiode abzuschließen. Um die Verpflichtungen aus der EU-Wasserrahmenrichtlinie
zu erfüllen, werden erhebliche Anstrengungen zur Sicherung benötigter Flächen zu tätigen sein.
Im Rahmen der Energiewende werden in M-V neue Windeignungsgebiete planerisch ausgewiesen.
Um die Wertschöpfung weitgehend im Land zu halten und eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung
zu erreichen, wird von Seiten der Landesregierung ein hohes Maß an Bürgerbeteiligung angestrebt.
Die Landgesellschaft plant die Beteiligung an Windenergieprojekten. Die Wirtschaftlichkeit wird un-
ter den Prämissen des reformierten EEGs für jedes Projekt sorgfältig geprüft.
5.2. Flurneuordnung und Vermessung
Die seit 1992 nach dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz (§ 56) von der Landgesellschaft bearbei-
teten 115 Flurneuordnungsverfahren umfassen eine Gesamtfläche von ca. 155.000 ha. Diese Fläche
entspricht ca. 30 % der insgesamt in Mecklenburg-Vorpommern angeordneten Flurneuordnungsver-
fahrensfläche und 11 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes. Darüber hinaus wurden und
werden seit einigen Jahren auch mehrere Flurbereinigungsverfahren nach § 86 Flurbereinigungsge-
setz zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (Flächensicherung) bearbeitet.
Durch Vermessungsaufträge in den laufenden Flurneuordnungsverfahren ist auch die Auftragslage
in der Vermessungsabteilung verbessert worden. Die Wirtschaftlichkeit ist aber aufgrund der tarifbe-
dingten Gehaltsentwicklung und gestiegener Anforderungen an Qualität und Umfang insbesondere
bei den Leistungen in Flurneuordnungsverfahren aufgrund einer seit Jahren nicht angepassten Ho-
norarstruktur für solche Leistungen nicht mehr gegeben. Dies wird sich 2017 mit einer inzwischen
vollzogenen Vergütungsanpassung dieser Vermessungsleistungen ändern.
Auch bei den Liegenschaftsvermessungen, die nach Vermessungskostenverordnung abzurechnen
sind, war eine Kostendeckung nicht mehr gegeben. Wegen gewachsener Anforderungen aufgrund
der Umstellung der Katasterführung auf ALKIS wird seitens des Innenministeriums eine Novellierung
der Vermessungskostenverordnung für alle Vermessungsstellen des Landes angestrebt.
5.3. Agrarinvestitionsförderung und Bauplanung
Die Landgesellschaft ist bei der Betreuung geförderter landwirtschaftlicher Investitionsvorhaben
aufgrund von langjährigen Erfahrungen und des Know-hows ihrer Mitarbeiter Marktführer in Meck-
lenburg-Vorpommern. Die durch ein beispiellos lang anhaltendes Tief der Erzeugerpreise – insbe-
26
Flurneuordnung
Als gemeinnütziges Siedlungsunternehmen des
Landes sind wir gemäß § 53 Abs. 4 Landwirtschafts-
anpassungsgesetz (LwAnpG) geeignete Stelle für
Flurneuordnungsverfahren. Wir führen Bodenord-
nungsverfahren oder freiwillige Landtauschverfahren
durch. Neben der Eigentumsregelung ist die Flurneu-
ordnung auch ein geeignetes Instrument zur Umset-
zung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie.
29
sondere für Milch – verursachte Krise in der Landwirtschaft spiegelt sich auch im Investitionsge-
schehen wieder. Investitionsbedarf und -bereitschaft der Landwirte sind grundsätzlich gegeben. Das
Investitionsvermögen ist jedoch eingeschränkt. Dies hat einen negativen Einfluss auf die Auftrags -
lage und die Rentabilität des Geschäftsbereiches.
Um neue Kunden zu binden, wird eine intensive und systematische Akquisition u. a. auch im Be-
reich der Erneuerbaren Energien auf Basis der Klimaschutzrichtlinie sowie der Energieeffizienzstei-
gerungs-Richtlinie betrieben.
Die Stellung der Abteilung Hochbau auf dem Markt ist trotz der o. g. Preismisere stabil. Gleichwohl
hat der Milchpreisverfall dramatische Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der betreffenden
Betriebe, was sich vor allem auf die Investitionstätigkeit auswirkt. Ein nicht unerheblicher Teil von
Betrieben hat aber auch die Milchproduktion aufgegeben. Ein im letzten Quartal des Wirtschafts-
jahres 2016 zu beobachtender Aufwärtstrend im Milchpreis wirkt sich bisher aber noch nicht auf die
Investitionsbereitschaft aus.
Die Arbeitsgruppe »Erneuerbare Energien« wird sich verstärkt um neue Aufträge zur Umsetzung des
»Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz« (NAPE) bemühen.
Es ist mit leichten Zuwächsen im Bereich Bio-Haltung und förderunabhängigen Investitionen zu rech-
nen.
Der Bereich von Leistungen für Auftraggeber außerhalb der Landwirtschaft ist noch erweiterungsfähig.
5.4. Projektmanagement im Klima- und Naturschutz
Im Rahmen der Vorbereitung von Projektanträgen für die laufende Förderperiode zeigte sich deut-
lich der Bedarf für Projektmanagementtätigkeiten. Maßgeblich sind aber die Bedingungen zur Um-
setzung derartiger Projekte, insbesondere bezüglich der Kostendeckung und der Gewährleistungs-
pflichten.
Schwerpunkt der weiteren Arbeit ist die Umsetzung von Projekten der Ökoflächenagentur. Stetige
Anfragen aus allen Landesteilen zum Erwerb von Kompensationsflächenäquivalenten zeigen das
starke Marktinteresse. Wirtschaftliche Risiken werden vor allem in dem teilweise recht erheblichen
Vorfinanzierungsbedarf und in den langfristig zu sichernden Aufwendungen für den Erhalt der Maß-
nahmen gesehen. Dem wird durch sorgfältige Kalkulation und frühzeitige vertragliche Bindung der
Kompensationsverpflichteten entgegengewirkt.
5.5. Stadt- und Regionalentwicklung
Die Auftragslage der Abteilung Stadt- und Regionalentwicklung war 2016 wiederum stabil. Die
weitergehende Auftragsbeschaffung ist jedoch mit einem hohen Akquisitionsaufwand verbunden
und aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten erforderliche Honorare sind im Wettbewerb häufig nicht
durchsetzbar. Chancen bestehen weiterhin in einer verstärkten Kooperation mit anderen Abteilun-
gen der Landgesellschaft und im Unternehmensverbund mit der LGE. Diese Zusammenarbeit soll
weiter intensiviert werden.
28
Vermessung
Unsere Mitarbeiter führen auf Grundlage des Geo-
informations- und Vermessungsgesetzes des Landes
M-V Liegenschaftsvermessungen in Flurneuordnungs-
verfahren sowie für Agrarstruktur-, Umwelt- und
Naturschutzmaßnahmen durch. Außerdem nehmen
wir ingenieurtechnische Gebäude- und Bauwerkver-
messungen vor und erstellen Lage- und Höhenpläne
für Bauvorhaben, Bauanträge und -anzeigen, Bauleit-
planungen oder zur Begründung von Baulasten.
31
5.6. Personalmanagement
Die Landgesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2016 183 Mitarbeiter. Das entspricht 161 Voll-Ar-
beitskräften. Mit 15 Mitarbeitern bestanden im Berichtszeitraum noch Vereinbarungen über die Inan-
spruchnahme der Regelungen nach dem Altersteilzeitgesetz in der Freizeitphase. Insgesamt waren
101 weibliche (davon 29 in Teilzeit) und 82 männliche Beschäftigte (davon 7 in Teilzeit) im Unter-
nehmen tätig. Fünf Mitarbeiter des Unternehmens sind schwerbehindert. Die Personalfluktuation
ist nach wie vor gering. In 2016 haben fünf Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, davon ein Mitar-
beiter in die Altersrente, zwei weitere aufgrund der Beendigung des befristeten Arbeitsvertrages und
zwei Mitarbeiter haben gekündigt.
Auf Ausschreibungen wegen erforderlicher Neueinstellungen war die Resonanz sehr unterschiedlich.
Alle ausgeschriebenen Stellen konnten besetzt werden.
Um gezielt Nachwuchs für das in einigen Jahren zu erwartende altersbedingte Ausscheiden einer
Vielzahl von Mitarbeitern zu finden, erfolgt eine systematisch geplante Berufsausbildung. Für erwor-
bene oder noch zu erwerbender Kenntnisse in praktischer Anwendung werden Schülern und Stu-
denten Praktika angeboten. Außerdem unterhält das Unternehmen regelmäßige Kontakte zu den
Hochschulen im Land. Aufgabe der Personalentwicklung ist es, den Wissenstransfer ausscheidender
Mitarbeiter zu gewährleisten, damit das Erfahrungswissen im Unternehmen verbleibt.
Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements fanden zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit,
zur Unterstützung der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit und zur Gesundheitsförderung im Be-
richtsjahr verschiedene Aktivitäten statt. So wurde in Zusammenarbeit mit der BARMER zum zweiten
Mal auf der Grundlage einer Befragung der Mitarbeiter und passend zu den Bedürfnissen ein Ge-
sundheitstag im Unternehmen angeboten, der eine überaus positive Resonanz fand.
Die Vergütung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgt in Anlehnung an den Tarifvertrag für den
öffentlichen Dienst der Länder (TV-L). Zur Sicherung einer betrieblichen Altersvorsorge ist die Land-
gesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH Mitglied der Versorgungsanstalt des Bundes und der
Länder (VBL).
Im Unternehmen wird der Weiterbildung der Mitarbeiter eine wichtige Bedeutung beigemessen. Die
Hälfte der Beschäftigten hat in 2016 an Weiterbildungsveranstaltungen und Seminaren teilgenommen.
Auf vertraglicher Grundlage sind Mitarbeiter der Landgesellschaft im Unternehmensverbund für die
LGE Mecklenburg-Vorpommern tätig. Dies betrifft die Erstellung von Verwendungsnachweisen, die
Projektassistenz sowie die Erledigung sämtlicher Overheadleistungen, wie z. B. Rechnungswesen,
Recht und Verwaltung. So werden Synergien genutzt und Arbeitsplätze gesichert.
5.7. Prognose der zukünftigen Entwicklung
Entsprechend dem Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2017 wird mit einem Jahresergebnis von
rund 2.479,7 TEUR und einem Umsatz von 19.540,5 TEUR gerechnet.
Die geplanten Investitionen im Anlagevermögen betragen 421,5 TEUR.
30
Moorschutz und Ökoflächenagentur
Als anerkannte Ökoflächenagentur führen wir
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durch, ver mitteln
geeignete Kompensationsflächen, verkaufen Öko-
punkte und übernehmen Ausgleichsverpflichtungen.
Viel Erfahrung besitzen wir auch im Management
von geförderten Naturschutzvorhaben, Moorrena -
turierungsprojekten und Vorhaben zur Umsetzung
der europäischen Wasserrahmenrichtlinie.
3332
Auch in der mittelfristigen Betrachtung wird von Jahresergebnissen in der Größenordnung des Jahres
2017 ausgegangen.
6. BETEILIGUNGEN
6.1. Gut Dummerstorf
Auch das Geschäftsjahr 2016 ist für das Unternehmen, wie auch schon in den beiden Vorjahren, trotz
sehr guter Naturalleistungen aufgrund stark gesunkener Erzeugerpreise und diverser zusätzlicher
finanzieller Belastungen wirtschaftlich äußerst unbefriedigend verlaufen.
In der Milchproduktion konnte das schon hohe Niveau in der Marktleistung von 10.005 kg ECM/
Kuh und Jahr um rd. 950 kg auf 10.957 kg ECM/Kuh und Jahr gesteigert werden. Der Milchauszah-
lungspreis je kg abgelieferter Milch ist jedoch gegenüber dem Vorjahr nochmals um 2,96 ct/kg auf
nur noch 24,21 ct/kg gesunken.
Aufgrund des extremen Witterungsverlaufs und der dadurch mit Abstand schlechtesten Getreide-
und Rapserträge seit Bestehen des Unternehmens sowie wegen unterdurchschnittlicher Preise
konnte der Betriebszweig Marktfruchtproduktion in 2016 nicht wie in »normalen« Wirtschaftsjahren
zu einer Verbesserung des Betriebsergebnisses beitragen, sondern hat selbst Verluste verursacht.
Wegen des erhöhten Verschleißes des BHKW-Motors, der seit dem letzten Austausch des Aggregates
im Frühjahr 2013 nunmehr eine Laufleistung von rd. 33 Tsd. Betriebsstunden hat, wurde auf Emp-
fehlung des Serviceunternehmens eine Drosselung der Drehzahl erforderlich, um einen kapitalen
Motorschaden vor dem geplanten Austausch des Aggregates zu vermeiden. Dadurch hat sich auch
die Stromeinspeisung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwas (um rd. 4,1 %) reduziert. So konn-
ten im Berichtszeitraum rd. 123 Tsd. kWh (entspricht rd. 18,5 TEUR Mindereinnahmen) weniger Strom
verkauft werden als im Jahr 2015.
Auch die Einnahmen aus dem Wärmeenergieverkauf an das FBN sind aufgrund einer geringeren
Abnahme und der an den derzeit niedrigen Heizölpreis gekoppelten Wärmekosten um ca. 12,4 T€
niedriger als im Vorjahr ausgefallen.
Aufgrund der geschilderten Umstände und Rahmenbedingungen wurde das Wirtschaftsjahr 2016
nach dem bisher noch ungeprüften Jahresabschluss mit einem Gesamtverlust für das Unternehmen
von ca. 578 TEUR abgeschlossen. Damit hatte das Eigenkapital zum Bilanzstichtag nur noch ein Volu -
men von rd. 64 TEUR.
Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr auch unter Ausnutzung eines Liquiditätsdarlehens von
der LGE für einen Monat in Höhe von 50 TEUR und durch ausreichende Bankguthaben zu jeder Zeit
gewährleistet. Am Bilanzstichtag standen Barmittel in Höhe von insgesamt rund 504,9 TEUR zur Ver-
fügung. Noch ist die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens gewährleistet und wird dies in absehbarer
Zeit auch bleiben. Dies wird jedoch insbesondere wegen der durch das Land eingeräumten Pacht-
stundung, die teilweise Fremdfinanzierung der geplanten und unbedingt erforderlichen Investitio-
nen und eine strikte Beschränkung aller Ausgaben auf das unbedingt erforderliche Maß möglich
sein.
Stadt- und Regionalentwicklung
Wir unterstützen Kommunen und Regionen unseres
Landes in ihrer zukünftigen Entwicklung. Zu unseren
Tätigkeitsfeldern gehören: Regionale Entwicklungs-
konzepte, Studien und Gutachten, Regionalmana -
gement, Managementleistungen für transnationale
Projekte sowie Planungsleistungen zur Standort -
entwicklung.
35
6.2. LGE
Die landeseigene LGE Mecklenburg-Vorpommern GmbH ist ein für die Stadtentwicklung Mecklen-
burg-Vorpommerns bedeutendes Unternehmen. Mit den Geschäftsbereichen Stadtentwicklung und
Stadterneuerung bietet das Unternehmen eine umfassende Bandbreite an Immobiliendienstleistun-
gen an, die eigengeschäftlich oder im Auftrag realisiert werden. Insbesondere die Kommunen des
Landes schätzen die LGE als Partner in der Baulandentwicklung oder als Auftragnehmer für die Be-
treuung von Stadterneuerungsmaßnahmen.
Bei den Geschäftsfeldern Stadtentwicklung und Stadterneuerung konnte die LGE Mecklenburg-Vor-
pommern GmbH das Geschäftsjahr 2016 erfolgreich abschließen.
Die LGE war in 2016 in 19 Städten und Gemeinden mit 22 Entwicklungsvorhaben aktiv. Zum 31. De-
zember 2016 betrug der Bestand an Bauland 275.695,66 m².
Die Erlöse im Bereich Stadtentwicklung, darunter im Kerngeschäft – Erlöse aus Grundstücksverkäu-
fen (Eigengeschäft), liegen mit 13.144,5 TEUR deutlich höher als im Vorjahr (5.368 TEUR).
Im Eigengeschäft wurden an 9 Standorten Wohnbauland- und Ferienhausflächen in einer Gesamt-
größe von 190.012 m² (Vorjahr 54.576 m²) veräußert.
Die Erschließungsarbeiten konzentrieren sich auf 5 Projekte, vor allem in den Oberzentren Schwe-
rin, Stralsund und Wismar, um hier der hohen Nachfrage nach Eigenheimgrundstücken gerecht zu
werden.
Im Geschäftsbereich Stadterneuerung werden derzeit 23 Städte mit fast 40 Gesamtmaßnahmen be-
treut. In diesem Geschäftsbereich sind die Umsatzerlöse in 2016 leicht rückläufig.
Im Kerngeschäft (Trägervergütung für die Betreuung von Gesamtmaßnahmen) wurden Erlöse von
insgesamt 1.876 TEUR erzielt (Vorjahr 1.942 TEUR). Die Erlöse aus der Geschäftsbesorgung für Dritte
haben sich ebenfalls auf 333,5 TEUR (Vorjahr 533 TEUR) reduziert. Die Umsatzerlöse liegen jedoch
mit 2.216,5 TEUR im Bereich der Planzahlen (2.150 TEUR).
Die Finanzlage der Gesellschaft ist gesichert. Die Zahlungsfähigkeit ist gewährleistet. Die durch
den Gesellschaftsvertrag übertragenen Aufgaben können mit den vorhandenen finanziellen Mitteln
durch die Gesellschaft erfüllt werden.
Leezen, 31.03.2017
Volker Bruns Dr. Thomas Pitschmann
34
Wertermittlung und Gutachten
Wer kompetente Gutachter und Sachverständige
zur Bewertung von landwirtschaftlichen Immobilien
braucht, ist bei uns an der richtigen Adresse.
Vereidigte landwirtschaftliche Sachverständige aus
unserem Hause nehmen auf Wunsch die Bewertung
von Einzelgrundstücken, Inventar und Aufwuchs -
schäden vor und erstellen entsprechende Gutachten.
36 37
Bilanz zum Jahresabschlussfür das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2016
AKTIVA EUR EUR31.12.2016
EUR(31.12.2015)
ANLAGEVERMÖGEN
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 17.148,96 10.592,52
Geleistete Anzahlungen 115.647,03 66.084,03
132.795,99 76.676,55
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 5.408.984,07 5.243.609,40
Technische Anlagen und Maschinen 606.610,23 658.905,64
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 620.777,51 665.090,15
6.636.371,81 6.567.605,19
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 590.387,56 590.387,56
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 3.966.289,73 3.754.115,68
Beteiligungen 5.625,00 5.625,00
4.562.302,29 4.350.128,24
11.331.470,09 10.994.409,98
UMLAUFVERMÖGEN
Zum Verkauf bestimmte Grundstücke und andere Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 5.487,41 7.361,89
Vorratsland 47.866.772,54 39.141.573,64
Kompensationsflächenäquivalente 570.511,87 63.478,51
Unfertige Leistungen 6.007.029,39 3.750.537,85
Geleistete Anzahlungen 60.550,81 289.260,69
54.510.352,02 43.252.212,58
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.659.672,29 2.954.587,08
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 251.578,92 480.969,71
Forderungen gegen Gesellschafter 1.499.379,54 1.177.902,99
Sonstige Vermögensgegenstände 148.076,50 177.235,38
4.558.707,25 4.790.695,16
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 6.784.164,38 2.665.955,31
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 89.343,43 92.369,42
77.274.037,17 61.795.642,45
TREUHANDVERMÖGEN 10.070.424,96 11.244.389,07
PASSIVA EUREUR
31.12.2016EUR
(31.12.2015)
EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital
Stammkapital 10.226.000,00 10.226.000,00
Nennbetrag eigene Anteile -2.924.600,00 -2.924.600,00
7.301.400,00 7.301.400,00
Gewinnrücklagen
Satzungsmäßige Rücklage 35.382.891,20 32.230.645,85
Andere Gewinnrücklagen 2.927.137,25 2.927.137,25
38.310.028,45 35.157.783,10
Jahresüberschuss 3.378.543,28 3.152.245,35
48.989.971,73 45.611.428,45
RÜCKSTELLUNGEN
Steuerrückstellungen 0,00 9.199,50
Sonstige Rückstellungen 3.984.965,49 3.688.241,37
3.984.965,49 3.697.440,87
VERBINDLICHKEITEN
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 15.883.806,41 6.716.209,41
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 5.728.898,88 4.178.339,07
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.084.776,32 294.483,86
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 14.869,05 97.100,10
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 78.729,68 157.132,80
Sonstige Verbindlichkeiten– davon aus Steuern: EUR 1.032.217,52 (Vj: EUR 571.375,97) – 1.033.181,50 577.643,51
23.824.261,84 12.020.908,75
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 474.838,11 465.864,38
77.274.037,17 61.795.642,45
TREUHANDVERBINDLICHKEITEN 10.070.424,96 11.244.389,07
38 39
Anhang für das Geschäftsjahr 2016
1. ALLGEMEINE HINWEISE
Der Jahresabschluss zum 31.12.2016 ist dem Gesellschaftsvertrag und § 65 Abs. 1 Nr. 4 LHO entspre-
chend nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Dritten Buches des HGB
aufgestellt worden. Der Jahresabschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen-
des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Zusätzliche Angaben nach § 264 Abs. 2 Satz 2
HGB sind insoweit nicht erforderlich.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Die Gliederung des Jahresabschlusses wurde den Besonderheiten unserer Geschäftstätigkeit ange-
passt. Dementsprechend wurden in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung unter Beachtung
des § 265 HGB die Postenbezeichnungen geändert bzw. die Posten weiter untergliedert.
2. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungs-
methoden maßgebend. Sofern von den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Vorjahres abge-
wichen wurde, ist die Abweichung in den entsprechenden Bilanz- und GuV-Erläuterungen dargestellt.
Auf den vorliegenden Jahresabschluss wurden erstmalig die Vorschriften des Bilanzrichtlinie-Umset-
zungsgesetzes (BilRUG) angewendet. Dabei wurden die Vorjahreszahlen entsprechend angepasst.
Änderungen wurden insoweit vorgenommen, dass durch die Neudefinition der Umsatzerlöse gemäß
§ 277 Abs. 1 HGB bestimmte Erträge in den Umsatzerlösen ausgewiesen werden, welche nach dem
bisherigen Recht unter den sonstigen betrieblichen Erträgen auszuweisen waren (TEUR 567; Vorjahr:
TEUR 682).
Die Immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstel-
lungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, angesetzt. Die Abschrei-
bungen werden linear unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer vorgenommen.
Geringwertige Wirtschaftsgüter bis 410 EUR werden analog § 6 Abs. 2 EStG im Jahr des Zugangs sofort
in voller Höhe abgeschrieben. Für geringwertige Wirtschaftsgüter zwischen 150 EUR und 1.000 EUR
wurde analog § 6 Abs. 2a EStG bis zum Geschäftsjahr 2012 ein Sammelposten gebildet, der im Jahr der
Zuführung und den folgenden vier Geschäftsjahren mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufge-
löst wird. Seit 2013 wird von der Bildung eines Sammelpostens kein Gebrauch mehr gemacht.
Die Finanzanlagen wurden zu Anschaffungskosten bewertet.
Das Vorratsland wurde mit den Anschaffungskosten bewertet. Dabei wurde das strenge Niederst-
wertprinzip beachtet.
Die Kompensationsflächenäquivalente (fertige Leistungen) sowie die unfertigen Leistungen sind zu
Herstellungskosten bewertet. Dabei wurden die dem jeweiligen Fertigstellungsgrad entsprechenden
Gewinn- und Verlustrechnungfür die Zeit vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2016
EUR2016EUR
(2015)EUR
Umsatzerlöse 25.474.542,64 18.651.835,84
Bestandsveränderung an Kompensationsflächenäquivalenten und unfertigen Leistungen 2.763.524,91 801.446,47
Sonstige betriebliche Erträge 721.703,63 4.119.050,57
28.959.771,18 23.572.332,88
Materialaufwand
– Aufwendungen aus dem Verkauf von Grundstücken -7.010.139,96 -2.879.683,38
– Aufwendungen für bezogene Leistungen -1.628.458,68 -3.923.360,43
– Grundstücksbewirtschaftung -478.156,24 -444.003,54
– Aufwendungen für Kompensationsflächenäquivalente -2.537.986,28 -69.083,82
-11.654.741,16 -7.316.131,17
Personalaufwand
– Löhne und Gehälter -8.565.943,16 -8.290.117,00
– Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
– davon für Altersversorgung: EUR 280.972,75 (Vj: EUR 274.107,27) –
-1.947.396,43 -1.912.556,90
-10.513.339,59 -10.202.673,90
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegen- stände des Anlagevermögens und Sachanlagen -894.556,74 -563.436,93
Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.390.092,34 -2.383.347,53
3.507.041,35 3.106.743,35
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens – davon aus verbundenen Unternehmen:
EUR 49.817,83 (Vj: EUR 75.854,76) –
49.817,83 75.854,76
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge– davon aus der Abzinsung von Rückstellungen:
EUR 20.538,36 (Vj: EUR 109.976,41) –
21.235,82 116.163,56
Zinsen und ähnliche Aufwendungen– davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen:
EUR 28.062,00 (Vj: EUR 59.961,00) –– davon an verbundene Unternehmen:
EUR 620,00 (Vj: EUR 5.049,17) –
-181.681,53 -163.014,83
-110.627,88 29.003,49
3.396.413,47 3.135.746,84
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 598,16 34.299,21
Ergebnis nach Steuern 3.397.011,63 3.170.046,05
Sonstige Steuern -18.468,35 -17.800,70
Jahresüberschuss 3.378.543,28 3.152.245,35
41
anteiligen Leistungsentgelte mit einem Abschlag für Gewinn und nicht aktivierungsfähige Kosten
versehen.
Die erhaltenen Anzahlungen wurden nicht von den Vorräten abgesetzt, sondern als Verbindlichkei-
ten ausgewiesen.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden zum Nennwert abzüglich der Wert-
berichtigungen aufgrund erkennbarer Einzelrisiken angesetzt.
Die Kassenbestände und die Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert angesetzt.
Vom Wahlrecht der Aktivierung der latenten Steuern nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB wurde kein Gebrauch
gemacht.
Das Eigenkapital ist zum Nennwert ausgewiesen.
Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen
Erfüllungsbetrages bewertet. Die mittel- und langfristigen Rückstellungen wurden unter Beachtung
von § 253 Abs. 2 HGB mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäfts-
jahre abgezinst. Abweichend zum Vorjahr wurden die Rückstellungen für nachlaufende Kosten aus
Vermessungs- und Ingenieurleistungen in Bodenordnungsverfahren und im ländlichen Wegebau in
Höhe von grundsätzlich 30 % der vereinnahmten Bearbeitungsvergütung gebildet.
Die bereitgestellten Fondsanteile für die Absicherung des Wertguthabens der in Altersteilzeit befind-
lichen Mitarbeiter wurden mit der Rückstellung für Altersteilzeit saldiert. Es wurde eine Bewertungs-
einheit nach § 254 HGB gebildet.
Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.
3. SPEZIELLE ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
Die Entwicklung des Anlagevermögens geht aus dem beigefügten Anlagenspiegel hervor (Anlage 1
zum Anhang).
Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen die 1999 gegründete Gut Dummerstorf GmbH,
Dummerstorf.
Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen betreffen ausgereichte Darlehen an die Gut Dum-
merstorf GmbH, Dummerstorf (TEUR 899) sowie ein ausgereichtes Darlehen an die LGE Mecklen-
burg-Vorpommern GmbH, Schwerin (TEUR 3.068).
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus Eigengeschäften haben mit 66.150 EUR (Vor-
jahr 150.000 EUR) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Die übrigen Forderungen und sonstigen
Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen im Voraus bezahlte Versiche-
rungsbeiträge, Kfz- Steuern und Softwarewartung für 2017.
Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag 10.226.000 EUR. Davon betref-
fen 2.924.600 EUR den Nennbetrag der eigenen Anteile.
Die Entwicklung der Rücklagen geht aus dem beigefügten Rücklagenspiegel hervor (Anlage 2 zum
Anhang).
Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für nachlaufende Kosten und Gewährleis-
tungsverpflichtungen verschiedener Auftragsgeschäfte (3.129 TEUR), für Aufwendungen aus Alters -
teilzeitverträgen (371 TEUR), für rückständigen Urlaub (214 TEUR), für Berufsgenossenschaftsbeiträ-
ge (70 TEUR), für geleistete Überstunden (60 TEUR), für Jubiläen und Zuwendungen (50 TEUR), für
Jahresabschlusskosten (50 TEUR) und für Archivierungskosten (31 TEUR) gebildet.
Die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen wurden auf Grundlage eines versicherungsma-
thematischen Gutachtens zum 31.12.2016 nach dem Barwertverfahren unter Berücksichtigung der
Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Rechnungszinssatz von 1,58 % berechnet.
Erwartete Einkommenssteigerungen wurden mit einem Prozentsatz von 2,00 % p. a. angenommen.
Für die Saldierung der Rückstellung mit den verrechnungsfähigen Vermögenswerten wurden die fol-
genden Werte ermittelt:
Erfüllungsbetrag der Rückstellung für Altersteilzeit 1.116.078 EUR
Anschaffungskosten der Fondsanteile 745.509 EUR
Zeitwert der Fondsanteile 763.207 EUR
Verrechnete Erträge 1.444 EUR
Der Zeitwert der Fondsanteile ergibt sich aus dem Erstattungsanspruch gegen die Kapitalanlagege-
sellschaft.
Die Laufzeiten der Verbindlichkeiten sind dem folgenden Verbindlichkeitsspiegel zu entnehmen:
< 1 JahrEUR
1 – 5 JahreEUR
> 5 JahreEUR
GesamtEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 9.479.220,99 4.564.463,29 1.840.122,13 15.883.806,41
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 5.728.898,88 0,00 0,00 5.728.898,88
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.084.776,32 0,00 0,00 1.084.776,32
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 14.869,05 0,00 0,00 14.869,05
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 78.729,68 0,00 0,00 78.729,68
Sonstige Verbindlichkeiten 1.033.181,50 0,00 0,00 1.033.181,50
17.419.676,42 4.564.463,29 1.840.122,13 23.824.261,84
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen Darlehen bei der Sparkasse Mecklen-
burg-Schwerin, bei der Deutschen Kreditbank AG und bei der Deutschen Bank AG.
40
43
Ein Darlehen bei der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin ist wie folgt besichert:
Gesamtgrundschuld an verschiedenen Grundstücken, Sicherungsübereignung der Stroh-/Gashei-
zungsanlage, Abtretung der Rechte und Ansprüche aus dem Wärmeversorgungs-, Strohlieferungs-
und Wartungsvertrag sowie aus allen einzutragenden Grunddienstbarkeiten, Vereinigungsbaulasten
und Zuleitungsrechten (Gemarkung Gülzow) im Rahmen der Errichtung und des Betreibens des Bio-
heizkraftwerkes.
Neben den im Bilanzposten Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern ausgewiesenen Verbind-
lichkeiten enthalten nachfolgende Bilanzposten Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern:
31.12.2016EUR
31.12.2015EUR
Erhaltene Anzahlungen 155.051 663.574
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten entfallen mit 474.838 EUR auf die Abgrenzung der von
der Landgesellschaft vereinnahmten Entgelte für die Übernahme von Ausgleichsverpflichtungen für
Investoren, die in Natur und Landschaft eingreifen. Abgegrenzt wurden Erlöse zur Erfüllung der Ver-
pflichtung der Landgesellschaft zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Kompensationsmaßnahme
gegenüber unter Berücksichtigung des der Verpflichtung zugrunde liegenden (dreiseitigen) Vertrags-
verhältnisses der Naturschutzbehörde für einen Zeitraum von 25 Jahren. Die Abgrenzung erfolgte in
Höhe der für die Nachsorge kalkulierten Gesamtkosten (ohne Gewinnanteil).
Aufgrund des bestehenden steuerlichen Verlustvortrages in Höhe von 175.040 EUR ergeben sich zum
31.12.2016 aktive latente Steuern in Höhe von 47.196,78 EUR gemäß § 274 Abs. 1 Satz 4 HGB (Vorjahr
44.266,36 EUR). Bei der Berechnung wurde ein Steuersatz von 26,49 % zugrunde gelegt.
Bilanzvermerke
Bei dem unter der Bilanz ausgewiesenen Treuhandvermögen (10.070.424,96 EUR) handelt es sich um
EUR
treuhänderisch gehaltene Anteile an der LGE Mecklenburg-Vorpommern GmbH 480.614,37
treuhänderisch für das Land Mecklenburg -Vorpommern gehaltene Bankguthaben aus Verwaltung und Verkauf :
– der Landesdomänen und von Grundstücken aus der Bodenreform, die an das Land Mecklenburg-Vorpommern aufgelassen wurden 7.536.989,72
– von Forstvermögen 50.839,32
– von Flächen des landwirtschaftlichen Sondervermögens 1.032.691,59
– von landeseigenen Gewässern 75.256,98
– zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie 237.982,76
Bankguthaben aus der Wohnungsverwaltung 54.475,74
Sparbücher für Kautionen 756,71
8.988.992,82
Bankguthaben für Kompensationsmaßnahmen 534.309,38
Bankguthaben aus der Mietverwaltung der Wohnungseigentümergemeinschaft Perow 7.139,26
Bankguthaben aus der Nachtragsliquidation Pommersche Landgesellschaft 59.369,13
Diesen Ansprüchen stehen entsprechende Auszahlungs- und Übertragungsverpflichtungen (Treu-
handverpflichtungen) gegenüber.
4. SPEZIELLE ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:
2016EUR
2015EUR
Eigengeschäft 12.150.599 6.476.755
Auftragsgeschäft 12.681.547 11.420.034
Treuhandgeschäft 20.095 23.722
Finanzerträge aus der Geschäftstätigkeit 55.437 49.445
Sonstige Umsatzerlöse 566.864 681.880
25.474.542 18.651.836
Im Eigengeschäft wurden insbesondere Erlöse aus dem Verkauf und aus der Verpachtung von Vor-
ratsland erzielt.
Das Auftragsgeschäft umfasst die im Namen und für Rechnung von Einzelpersonen bzw. der öffentli-
chen Hand durchgeführten Maßnahmen. Ausgewiesen werden im Wesentlichen Vergütungen für die
Verwaltung und den Verkauf von landwirtschaftlichen Flächen, für Architekten- und Ingenieurleistun-
gen, Vergütungen für die Betreuung von agrarstrukturellen Fördermaßnahmen sowie für regionale
Entwicklungsplanungen, Helfervergütungen und Vermessungsleistungen in Bodenordnungsverfah-
ren und Vergütungen für Dienstleistungen im Rahmen städtebaulicher Maßnahmen.
Die Finanzerträge aus der Geschäftstätigkeit betreffen im Wesentlichen Zinserträge für ausgereichte
Darlehen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Gewerbeflächen und dem Verkauf und der
Verpachtung von Vorratsland.
Auf Basis der durch das BilRUG geänderten Definition der Umsatzerlöse werden im Berichtsjahr Aus-
weisänderungen ausgewählter Beträge vorgenommen. Die Änderungen betreffen Erträge in Höhe
von 681.880 EUR, die insbesondere aus Kostenerstattungen für Overhead-Leistungen im Unterneh-
mensverbund, aus der Vermietung von Büroräumen sowie aus der Weiterberechnung von erbrachten
Leistungen (Kostenerstattungen) resultieren. Die Werte des Vorjahres wurden angepasst.
Die Bestandsveränderungen im Eigengeschäft in Höhe von 2.900.317 EUR betreffen Kompensations-
maßnahmen im Zuge der Ökokontierung (3.076 TEUR) und abgerechnete Leistungen aus der Wärme-
lieferung (- 176 TEUR).
Die Bestandsveränderungen im Auftragsgeschäft in Höhe von -114.786 EUR betreffen im Wesent -
lichen Helfervergütungen in Bodenordnungsverfahren und Ingenieurleistungen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rück-
stellungen in Höhe von 356.226 EUR und Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen in Höhe
von 154.427 EUR. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von
17.124 EUR enthalten.
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von
86.013 EUR enthalten.
Die Sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge enthalten Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen
in Höhe von 20.538 EUR (Vorjahr: 110 TEUR).
42
45
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rück-
stellungen in Höhe von 28.062 EUR (Vorjahr: 60 TEUR).
Die Gesellschaft setzt keine derivativen Finanzinstrumente ein.
5. ERGÄNZENDE ANGABEN
Sonstige fi nanzielle Verpfl ichtungen und Haftungsverhältnisse
Es bestehen Treuhandforderungen und Treuhandverbindlichkeiten, die unter den Bilanzvermerken
dargestellt sind. Ein Risiko der Inanspruchnahme besteht aufgrund von Erfahrungswerten in Höhe
von 0 %.
Sonstige fi nanzielle Verpfl ichtungen bestehen
– aus dem vertraglich vereinbarten Ankauf von Flächen ohne erfolgten Besitzübergang in Höhe von
4.363 TEUR
– aus dem Ankauf von Flächen im Falle einer vertraglich fixierten Mehrerlösrealisation
– aus betriebsgewöhnlichen kurzfristigen Miet- und Leasingverpflichtungen
Sonstige Haftungsverhältnisse und weitere finanzielle Verpflichtungen bestehen nicht.
Aufsichtsrat
Mitglieder des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2016:
Dr. Till Backhaus (Vorsitzender), Minister für Landwirtschaft und Umwelt M-V
Peter Bäumer (stellvertretender Vorsitzender), Staatssekretär im Finanzministerium M-V
Beate Görke, Referatsleiterin im Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus M-V (bis 22.08.2016)
Dr. Beatrix Romberg, Referentin im Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung M-V
Beate Schlupp, Mitglied des Landtages M-V
Thomas Krüger, Mitglied des Landtages M-V (bis 22.08.2016)
Elisabeth Assmann Mitglied des Landtages M-V (seit 28.11.2016)
Petra Wiemer, Abteilungsleiterin der Deutschen Postbank AG
Lothar Kuhfahl, Bereichsleiter Sicherheiten und Beteiligungen der Landwirtschaftlichen Rentenbank
Detlef Kurreck, Präsident des Bauernverbandes M-V e. V.
Kerstin Weiß, Landrätin des Landkreises Nordwestmecklenburg
Arp Fittschen, Referent beim Städte- und Gemeindetag Mecklenburg- Vorpommern e. V.
Berthold Majerus , Geschäftsführer der LMS Agrarberatung GmbH
Geschäftsführer
Dr. Thomas Pitschmann, Diplomagraringenieur, Bröbberow
Volker Bruns, Diplomagraringenieur, Schwerin
Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung betrugen 247.927 EUR. Darin enthalten sind die Aufwen-
dungen der LGMV für die Geschäftsführertätigkeit im Unternehmensverbund.
Für Reisekostenerstattungen einschließlich Auslagenersatz des Aufsichtsrates wurden zusammen
4.283 EUR aufgewendet. Weitere Vergütungen an den Aufsichtsrat wurden nicht gezahlt.
Den Mitgliedern der Geschäftsführung wurden weder Vorschüsse noch Kredite gewährt. Haftungs-
verhältnisse zugunsten der Geschäftsführung bestanden zum Bilanzstichtag nicht.
Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter
Neben den Geschäftsführern waren im Durchschnitt des Geschäftsjahres 184 Mitarbeiter (darunter
3 Auszubildende) beschäftigt. Aufgrund der Beschäftigung von Teilzeitarbeitskräften, Mitarbeitern in
der Freizeitphase der Altersteilzeit bzw. im Mutterschutz/Erziehungsurlaub ergibt sich ein rechneri-
scher Wert von 163 Vollzeitarbeitskräften.
Leistungen an den Abschlussprüfer
Für die Prüfung des Jahresabschlusses sind Aufwendungen in Höhe von 18.500 EUR bilanziert wor-
den. Daneben wurden prüfungsnahe Beratungsleistungen in Höhe von 2.915 EUR erbracht.
Beteiligungen
Die LGMV ist an der 1999 gegründeten Gut Dummerstorf GmbH, Dummerstorf, zu 100 % beteiligt.
Sie hat ein Stammkapital von 50.000 EUR. Der geprüfte Jahresabschluss 2016 liegt zum Zeitpunkt
der Erstellung des Jahresabschlusses der Gesellschaft noch nicht vor (Vorjahreszahlen: Eigenkapi-
tal 642.414 EUR und Jahresfehlbetrag - 392.803 EUR). Für das Geschäftsjahr 2016 wird ein Verlust
(- 574.369 EUR) ausgewiesen.
Die LGMV ist seit dem 01.01.2002 Treuhänderin eines Geschäftsanteils von 94 % des Stamm -
kapitals der LGE Mecklenburg-Vorpommern GmbH. Das Eigenkapital der LGE beträgt zum 31.12.2016
20.043.977 EUR. Der Jahresüberschuss 2016 beträgt 1.076.186 EUR.
Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen
Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen bestanden im Geschäftsjahr 2016 in folgendem Umfang:
– mit der LGE im Rahmen des Geschäftsbesorgungsvertrages aus dem Verkauf von Dienstleistungen
und einem Flächenverkauf in Höhe von 1.035 TEUR, aus dem Einkauf von Dienstleistungen in Höhe
von 61 TEUR, aus der Gewährung eines Darlehens (Zinsen 40 TEUR)
– mit der Gut Dummerstorf GmbH aus der Gewährung eines Darlehens (Zinsen 9 TEUR) sowie aus
Dienstleistungen (23 TEUR)
– mit dem Land M-V aus der Abrechnung von Dienstleistungen und aus Flächentauschverträgen
(11.219 TEUR)
Die Geschäfte wurden zu marktüblichen Konditionen abgerechnet.
Gewinnverwendungsvorschlag
Die Geschäftsführung schlägt vor, einen den (Sockel-) Betrag von 500.000 EUR übersteigenden
Überschuss nach Steuern in Höhe von 4 % des jeweiligen Stammkapitals als Dividende auszuschüt-
ten. Der verbleibende Betrag soll in die satzungsmäßigen Rücklagen eingestellt werden.
6. NACHTRAGSBERICHT
Nach Ende des Geschäftsjahres 2016 gab es keine Vorgänge von besonderer Bedeutung.
Leezen, 31.03.2017
Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH
Volker Bruns Dr. Thomas Pitschmann
44
46 47
Anlage 1 zum Anhang
Anlagenspiegel 2016
Anlage 2 zum Anhang
Entwicklung der Rücklagen im Geschäftsjahr 2016 in EUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen Bilanzwerte
Stand01.01.2016
EUR
ZugängeEUR
AbgängeEUR
Stand31.12.2016
EUR
Stand01.01.2016
EUR
ZugängeEUR
AbgängeEUR
Stand31.12.2016
EUR
Buchwert31.12.2016
EUR
Buchwert31.12.2015
EUR
ANLAGEVERMÖGEN
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
941.662,67 17.671,01 0,00 959.333,68 931.070,15 11.114,57 0,00 942.184,72 17.148,96 10.592,52
Geleistete Anzahlungen 66.084,03 49.563,00 0,00 115.647,03 0,00 0,00 0,00 0,00 115.647,03 66.084,03
1.007.746,70 67.234,01 0,00 1.074.980,71 931.070,15 11.114,57 0,00 942.184,72 132.795,99 76.676,55
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 8.022.938,74 777.674,43 8.905,94 8.791.707,23 2.779.329,34 605.141,33 1.747,51 3.382.723,16 5.408.984,07 5.243.609,40
Technische Anlagen und Maschinen 780.767,63 0,00 0,00 780.767,63 121.861,99 52.295,41 0,00 174.157,40 606.610,23 658.905,64
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.724.904,35 197.662,65 342.366,44 1.580.200,56 1.059.814,20 226.005,43 326.396,58 959.423,05 620.777,51 665.090,15
10.528.610,72 975.337,08 351.272,38 11.152.675,42 3.961.005,53 883.442,17 328.144,09 4.516.303,61 6.636.371,81 6.567.605,19
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 590.387,56 0,00 0,00 590.387,56 0,00 0,00 0,00 0,00 590.387,56 590.387,56
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 3.754.115,68 270.000,00 57.825,95 3.966.289,73 0,00 0,00 0,00 0,00 3.966.289,73 3.754.115,68
Beteiligungen 5.625,00 0,00 0,00 5.625,00 0,00 0,00 0,00 0,00 5.625,00 5.625,00
4.350.128,24 270.000,00 57.825,95 4.562.302,29 0,00 0,00 0,00 0,00 4.562.302,29 4.350.128,24
15.886.485,66 1.312.571,09 409.098,33 16.789.958,42 4.892.075,68 894.556,74 328.144,09 5.458.488,33 11.331.470,09 10.994.409,98
Stand am 01.01.2016
Zuführung Entnahmen Stand am 31.12.2016
Satzungsmäßige Rücklage 32.230.645,85 3.152.245,35 35.382.891,20
Andere Gewinnrücklagen 2.927.137,25 2.927.137,25
Gewinnrücklagen 35.157.783,10 3.152.245,35 - 38.310.028,45
48
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang
– unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Landgesellschaft Mecklenburg-Vor-
pommern mit beschränkter Haftung, Leezen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember
2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den
für große Kapitalgesellschaften geltenden deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den er-
gänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages liegen in der Verantwortung der gesetzlichen
Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den
Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsät-
ze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der
Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über
das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezo-
genen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss
und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Be-
urteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der ge-
setzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des
Lageberichtes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für
unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Jahresabschluss den für große Kapitalgesellschaften geltenden deutschen handelsrechtlichen Vor-
schriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Ge-
sellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen
Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Schwerin, den 13. Juni 2017
Baker Tilly AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(vormals Baker Tilly Roelfs AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)
Zweigniederlassung Schwerin
Michael Napierski Dr. Siegfried Friedrich
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Impressum
HerausgeberLandgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbHLindenallee 2a . 19067 LeezenTelefon 03866 404-0 Telefax 03866 404-490landgesellschaft@lgmv.de www.lgmv.de
RedaktionStefanie Daug · daug.dialogwww.daug-dialog.de
Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH
Konzept und Gestaltungtokati GmbH www.tokati.de
AbbildungsnachweisTitel: copter-droneInnenteil: S. 2: © photobars - Fotolia.com; S. 3: copter-drone (o.), Jörn Lehmann (2 m.), LGMV (u.); S. 4: LGMV; S. 6: copter-drone; S. 7: LGMV; S. 8: copter-drone; S. 9: LGMV; S. 10: copter-drone, S. 11: LGMV; S. 12: Fachagen-tur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) (o.), © Petra Beerhalter - Fotolia.com (m.), LGMV (u.); S. 13: © Stefan257 - Fotolia.com (o.), LGMV (m)., Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) (u.); S. 14: LGMV; S. 16/17: copter-drone; S. 18: © Dusan Kostic - Fotolia.com; S. 20: Countrypixel - Fotolia.com; S. 22: Jörn Lehmann; S. 24: LGMV; S. 26: LGMV; S. 28: Jörn Lehmann; S. 30: copter-drone; S. 32: LGMV; S. 34: © cirquedesprit - Fotolia.com
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