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Das Magazin desSteuerberaterverbandesHamburg
VERBANDSNACHRICHTENAU S GA B E 2 | 2 017
AUS DEMHAMBURGER VERBANDSpargelessen an neuem Ort, S. 6
DSTVBGH verschärft die Haftungvon Steuerberaternbei Insolvenzen, S. 25
BERUFSAUSÜBUNGHaltet den Cyber-Dieb, S. 40
Mehr Infos unter www.steuerberaterverband-hamburg.de
oder rufen Sie uns an unter 040-41 34 47-0
Teilnehmergebühren
Termine und Ort
€ 750,00FÖRDERUNG SICHERN
Weiterbildungsbonus
Fachassistent/in
Lohn und GehaltBEGINN AM 16. FEBRUAR 2018
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Lohn und Gehalt
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VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 3
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG
Haltet den Cyber-Dieb:Wie die Internet-Kriminalität Ihre Kanzlei gefährdetund wie sich davor schützen können 40
Nein, ich esse meine Suppe nicht!Warum die Digitalisierung in vielen Kanzleiennicht vorankommt 48
BERUFSRECHT
Die EU-Kommission übertreibt – Binnenmarktpaketgefährdet qualifizierte Steuer beratung 56
STEUERRECHT
Hinzurechnungsbesteuerung auf dem Prüfstand 60
Erbschaftsteuer:Geerbter Pflichtteilsanspruch unterliegt derErbschaftsteuer, auch wenn er nicht geltendgemacht wird 61
Stufenweise Ermittlung der zumutbaren Belastung 62
BFH bestätigt Übergangsregelung in Bauträgerfällen 64
Übernahme der Einkommensteuer für Geschenkean Geschäftsfreunde nicht abziehbar 66
KLEINANZEIGEN 67
LITERATURHINWEISE 72
IMPRESSUM 10
BEILAGENHINWEIS:
Einladung zum 40. Deutschen Steuerberatertag in Berlin
AUS DEM HAMBURGER VERBAND
Spargelessen 2017 6
Umstellung Faxbetrieb Finanzgericht Hamburg 10
Tag des Mittelstands: Soziale Medien im Fokus 11
Vom Vorstand und der Geschäftsführungwahrgenommene Termine in der Zeitvom 11.03. bis 15.06.2017 12
Neuzugänge von Mitgliedern in der Zeitvom 11.03. bis 15.06.2017 13
Verstorbene Mitglieder 14
VERANSTALTUNGEN IM ÜBERBLICK
Termine – Vorträge 15
Steuerrecht aktuell & praxisnah:Interview mit Prof. Dr. Bert Kaminski,Schriftleiter und Referent bei der bundesweiterfolgreichen Seminarreihe „Aktuelles Steuerrecht“ 21
VOM DSTV
Steuerbefreiung von Sanierungsgewinnen:Den Überblick behalten! 23
BGH verschärft die Haftung von Steuerberaternbei Insolvenzen 25
BERUFSAUSÜBUNG
Bekannte und weniger bekannte Aspekteder Scheinselbstständigkeit 28
Der Steuerberater als Nachfolgeberater:Aufgaben und Möglichkeiten 34
Schäden durch Cyberattacken:IT-Sicherheit bei Steuerberatern, Wirtschaftsprüfernund Rechtsanwälten – das Back-up für Ihre Sicherheit 37
INHALTSVERZEICHNIS
4 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG
VERANSTALTUNGSÜBERSICHT DER BEZIRKSGRUPPEN
BEZIRKSGRUPPEVeranstaltungsbeginn jeweils um 18.00 Uhr
KeineVeranstaltung
Do., 31.08.Aktuelles
Bilanzsteuerrecht
Dipl.-Finw.Frank Försterling
Verlegt auf den 10.07.Mo., 03.07.
AktuellesKörperschaftsteuerrecht
Dr. Martin Mues, LL.M.,FA für Großunternehmen
KeineVeranstaltung
KeineVeranstaltung
Di., 29.08.Internationales Steuerrecht
Dipl.-Finw.Michael Debus M.I.Tax,
Steuerberater
Di., 18.07.Betriebsprüfung/Steuerfahndung
Dipl.-Finw. (FH)Frank Stendel,
Steuerberater/RA/FAHandelsRGesR/FAStR
KeineVeranstaltung
KeineVeranstaltung
Mo., 28.08.Aktuelles
Einkommensteuerrecht
Dipl.-Finw. (FH)Martin Sieden
Mi., 05.07.Personalführung
Dipl.-Psych.Sabine Funk
KeineVeranstaltung
Steuerberaterverband Hamburg e. V., Am Sandtorkai 64 a, 20457 Hamburg
JULI 2017 AUGUST 2017
BERGEDORFVersammlungsort: LOLA Kulturzentrum e.V.,Lohbrügger Landstraße 8, 21031 HamburgTel. 040 7247735
Bezirksgruppenleiterin: Marina Wiedenroth, StBinSüdring 20, 21465 WentorfTel. 040 81974830, Fax 040 819748329
MITTEVersammlungsort: Hotel Ambassador,Heidenkampsweg 34, 20097 HamburgTel. 040 2388230
Bezirksgruppenleiter: Dipl.-Kfm. Ralf Nasdalla, StBRuhrstraße 90, 22761 HamburgTel. 040 882092, Fax 040 882093
NORDVersammlungsort: Restaurant „The Locks“,Marienhof 6, 22399 HamburgTel. 040 6116600
Bezirksgruppenleiterin: Dipl.-Kfm. Andrea Möller, StBinSenke 19, 22393 HamburgTel. 040 60096687, Fax 040 60096686
OSTVersammlungsort: Clubhaus SC Condor,Berner Heerweg 188, 22159 HamburgTel. 040 6451848
Bezirksgruppenleiter: Bernd Lehmann, StB, vBPJessenstraße 4, 22767 HamburgTel. 040 181392420, Fax 040 181392460
SÜDVersammlungsort: Privathotel Lindtner,Heimfelder Straße 123, 21075 HamburgTel. 040 790090
Bezirksgruppenleiter: Ralf Cordes, StBHölertwiete 8, 21073 HamburgTel. 040 75666530, Fax 040 75666524
WESTVersammlungsort: RöperhofAgathe-Lasch-Weg 2, 22605 HamburgTel. 040 8811200
Bezirksgruppenleiterin: Daniela Ebert, StBinHolstenplatz 18, 22765 HamburgTel. 040 4316650, Fax: 040 43166544
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 5
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG
SEPTEMBER 2017 OKTOBER 2017 NOVEMBER 2017 DEZEMBER 2017
Do., 28.09.Aktuelles
Erbschaftsteuerrecht
Michael SergerFA Hamburg-Hansa
Do., 26.10.Aktuelles Arbeitsrecht
Maria von Gyldenfeldt,Rechtanwältin
Do., 30.11.Aktuelles
Sozialversicherungsrecht
Maren Meeves,AOK Hamburg,
Leiterin des Kompetenz-centers für Steuerberater
KeineVeranstaltung
Mo., 04.09.Aktuelles
Umsatzsteuerrecht
Dipl.-Finw. (FH)Wolfgang Butzlaff,
FA für Großunternehmen
Mo., 16.10.Aktuelles
Erbschaftsteuerrecht
Michael SergerFA Hamburg-Hansa
Mo., 06.11.Aktuelles
Einkommensteuerrecht
Dipl.-Finw. (FH)Martin Sieden
Mo., 04.12.Aktuelles zur AO/FGO
Dipl.-Kfm.Christoph Hardt,
Vorsitzender Richter amFinanzgericht Hamburg
Di., 26.09.Betriebsprüfung/Steuerfahndung
Dipl.-Finw. (FH)Frank Stendel,
Steuerberater/RA/FAHandelsRGesR/FAStR
KeineVeranstaltung
Di., 19.12.Aktuelles
Sozialversicherungsrecht
Maren Meeves,AOK Hamburg,
Leiterin des Kompetenz-centers für Steuerberater
Di., 12.09.Marken- und Designrecht
Dr. -Ing.Hans-Henning Klickow
Patentanwalt
Di., 17.10.Aktuelles zur AO/FGO
Dipl.-Kfm. Christoph Hardt,Vorsitzender Richter amFinanzgericht Hamburg
Di., 21.11.Das Steuerberatermandat
in der Krise
Dr. Martin Heidrich, LL.M.White & Case LLP
KeineVeranstaltung
Mo., 25.09.Aktuelles
Erbschaftsteuerrecht
Michael SergerFA Hamburg-Hansa
Mo., 23.10.Aktuelles
Umsatzsteuerrecht
Dipl.-Finw. (FH)Wolfgang Butzlaff,
FA für Großunternehmen
Mo., 27.11.Aktuelles Arbeitsrecht
Laura Brüning,Rechtsanwältin
Mo., 18.12.Aktuelles
Sozialversicherungsrecht
Maren Meeves,AOK Hamburg,
Leiterin des Kompetenz-centers für Steuerberater
Mi., 06.09.Internationales Steuerrecht –
Aktuelle Entwicklungen
Melanie Strauß,Steuerberaterin
Mi., 04.10.Erb-, zivil- und
steuerrechtlicheEntwicklungen
Annika Thein,Vorsitzende Richterin am
Landgericht Hamburg
Mi., 01.11.Aktuelles
Bilanzsteuerrecht
Dipl.-Finw.Frank Försterling
Mi., 06.12.Aktuelles
Körperschaftsteuerrecht
Dr. Martin Mues, LL.M.,FA für Großunternehmen
Di., 07.11.Aktuelles
EinkommensteuerrechtHolger Zabel,
FA Hamburg-Hansa
Di., 28.11.Das GmbH-Rechtfür Steuerberater
Dr. Wolfgang Rösing, Notar
6 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Tradition war das Stichwort der 67. Auflage unseres
Spargelessens am 13. Juni 2017. Die letzten Jahr-
zehnte durchgeführt in Blankenese im nun leider
geschlossenen „Sagebiels Fährhaus“ musste für
dieses Jahr ein neuer Ort gesucht werden. Fün-
dig wurden wir in Ottensen mit der Plangeschen
Villa im Heine Park. Der Park benannt nach dem
Hamburger Bankier Salomon Heine, dem Onkel
des Dichters Heinrich Heine; die Villa benannt
nach dem Hamburger Mühlenbesitzer Georg
Plange, der dort 1913 für seinen Sohn Carl eine
neue Villa errichtete. Passend ist dieser Ort für
ein Treffen mit den Teilen der Hamburger Finanz-
verwaltung, die den Landsitz im Jahr 1939 erwarb
und bis Anfang 2000 für den Ausbau der See-
fahrtschule nutzte. Heute wird das Gebäude vom
Business Club Hamburg genutzt.
Anders als in den Vorjahren war es zwar trocken,
aber recht kühl, so dass der Empfang im ersten
Stock im Balkonzimmer stattfand. Zu den Gästen
gehörten wie in den Vorjahren alle am Steuer-
recht beteiligten Personengruppen. Auch an dem
neuen Ort verteilten wir die Gäste wieder über
das Losverfahren an die Tische, damit sich Eh-
rengäste und unsere Mitglieder gut mischten. Die
gute Laune der Gäste sorgte für interessante Ge-
spräche über das Wetter, die Elbe und gelegent-
lich sogar über das Steuerrecht.
Unser Präsident Frau Mascher begrüßte nach der
Vorspeise die anwesenden Mitglieder und stellte
einige Ehrengäste vor, die unserer Einladung
gefolgt waren. Zudem gab Frau Mascher einen
kleinen Rückblick auf das vergangene Jahr und
SPARGELESSEN DES STEUERBERATERVERBANDES
Von
Volker Höpfl
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – AUS DEM HAMBURGER VERBAND
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 7
einen kleinen Ausblick auf das, was uns (fachlich)
möglicherweise in der Zukunft erwartet. Da unser
Finanzsenator Dr. Peter Tschentscher in der Bür-
gerschaft durch den Haushaltsausschuss überra-
schend lange beschäftigt wurde, fiel ein Grußwort
durch die Finanzverwaltung diesmal aus. Direkt
im Anschluss an Frau Mascher wiederholte unser
Hamburger Kammerpräsident seine bereits im
Vorjahr vorgetragene Bitte zu mehr Optimismus.
Nachdenklich stimmten dann die Grußworte von
unserem Hamburger Finanzgerichtspräsidenten
Dr. Schönfeld. Eigens für den unmittelbar bevor-
stehenden G20-Gipfel (der schon wieder vorüber
ist, wenn Sie dieses Heft in den Händen halten) in
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – AUS DEM HAMBURGER VERBAND
unserer Stadt wurde in Neuland eine Außenstel-
le des Hamburger Amtsgerichtes eingerichtet.
Dort wird für eine ganze Woche lang ein 24-Stunden
Dienst mit insgesamt 80 Richtern im Schicht-
dienst tätig werden. Aufgrund der Nähe der Ge-
richte zu dem Versammlungsort in den Messehallen
musste ein Ort außerhalb der Sperrzonen gefunden
werden. Die dort beschäftigten Richter haben dann
überwiegend die Aufgabe, eventuelle freiheitsent-
ziehende Maßnahmen während des Gipfels zu be-
urteilen. Wir hoffen, dass die angekündigten Pro-
testveranstaltungen friedlich bleiben und die Rich-
ter geruhsame Tage in Neuland verbringen …
Der Spargel wurde mit Kartoffeln, Schinken und
Soße bereits fertig angerichtet auf dazu passen-
den rechteckigen Tellern serviert. Der bei Sage-
biels beliebte „Nachschlag“ durfte natürlich auch
in der neuen Location nicht fehlen und wurde
auch von vielen gern in Anspruch genommen. Die
obligatorischen Erdbeeren wurden in diesem Jahr
mit Rhabarbersorbet und Brownie angerichtet.
Viele der Gäste wechselten für den abschließen-
den Kaffee wieder auf den Empfangsbalkon mit
einem herrlichen Blick auf Elbe, Köhlbrandbrücke
und Containerhafen.
8 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Erneut konnten wir mit diesmal 118 Gästen eine
neue Rekordteilnehmerzahl begrüßen. Wie schon
im Vorjahr zu beobachten war, haben erstaunlich
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – AUS DEM HAMBURGER VERBAND
viele junge Kollegen den Weg zu uns gefunden.
Einig waren sich alle darin, auch im nächsten Jahr
wieder dabei zu sein.
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 9
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – AUS DEM HAMBURGER VERBAND
Unter den Gästen waren:
Thomas Bartling, StB/WP/RB/FB
Internationales Steuerrecht, Vizepräsident der
Steuerberaterkammer Hamburg KdöR
Olaf Brandt, Niederlassungsleiter Datev eG
Hamburg
Michael Conrad, StB, Präsident
Steuerberaterkammer Hamburg KdöR
Bärbel Deppe, Vorsteherin Finanzamt
für Großbetriebsprüfung Stade
Hiltrud Egbert, RA-in, Geschäftsführerin
Wirtschaftsprüferkammer KdöR, Landes-
geschäftsstelle Hamburg
Carsten Fischer, StB, Präsident der Steuer-
beraterkammer Niedersachsen KdöR
Prof. Dr. Gerrit Frotscher, RA, FAStR,
Institut für Ausländisches und
Internationales Finanz- und Steuerwesen
Knut Henze, RA, Hauptgeschäftsführer
Steuerberaterkammer Schleswig-Holstein KdöR
Sönke Höft, Mitglied des Hamburgischen
Anwaltvereins e.V.
Bernd-Ludwig-Holle, StB, Präsidiumsmitglied
Hanseatische Rechtsanwaltskammer KdöR
Michael Jürgens, Vorsitzender Deutsche
Steuer-Gewerkschaft Landesverband Hamburg
Univ.-Prof. Dr. Bert Kaminski,
Helmut Schmidt Universität
der Bundeswehr Hamburg
Franz-Christian Keil, RA,
Hauptgeschäftsführer
Steuerberaterkammer Niedersachsen KdöR
Dr. Yvonne Kellersohn, RA-in,
Geschäftsführerin Steuerberaterverband
Schleswig-Holstein e.V.
Manfred F. Klar, StB, Präsident LSWB e.V.
Dr. Stefan Kreutziger, StB/RA, Vizepräsident
Steuerberaterkammer Hamburg KdöR
Boris Kurczinski, StB, Präsident
Steuerberaterkammer Schleswig-Holstein KdöR
Lars-Michael Lanbin, StB, Präsident
Steuerberaterverband Schleswig-Holstein e.V.
Prof. Dr. Jürgen Lüdicke, Institut für Ausländ.
u. Internation. Finanz- und Steuerwesen
Berndt-Günter Puff, Vorsteher Finanzamt
Hamburg-Ost
Andreas Romeiser, Vorsteher Finanzamt Stade
Prof. Dr. Dr. h.c. Karsten Schmidt,
Präsident Bucerius Law School a.D.
Christoph Schoenfeld, Präsident des
Finanzgerichts Hamburg
Philipp Seifert, RA, Geschäftsführer
Steuerberaterkammer Hamburg KdöR
Dr. Holger Stein, StB, Präsident der
Steuerberaterkammer Meck.-Vorp. KdöR
Ernst Stoll, Abteilungsleiter – Steuerverwaltung
Finanzbehörde, Hamburg/Abt. 54
Jutta Thormann, Geschäftsführerin
Handelskammer Hamburg,
Geschäftsbereich Wirtschaftspolitik,
Leiterin Steuer- und Finanzpolitik
Dr. Ing. Stefan Weihrauch, stellvertretender
Vorsitzender Verband Freier Berufe in der
Freien und Hansestadt Hamburg e.V. (VFB)
Dr. George Alexander Wolf,
Hauptgeschäftsführer des Steuerberater-
verbandes Nieders. Sach.-Anh. e.V.
Dipl.-Kaufmann C.P.A. Uwe Wolf, StB/WP,
Landespräsident Hamburg
Wirtschaftsprüferkammer KdöR
Heiko Zier, Notar, Präsident Hamburgische
Notarkammer KdöR
10 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Der Faxbetrieb des Finanzgerichts Hamburg ist
seit dem 15. April 2017 auf den E-Fax-Server-
Betrieb umgestellt worden. Damit verbunden ist
folgende neue Fax-Nummer: 040-4279 82777.
FINANZGERICHT HAMBURG – UMSTELLUNG FAXBETRIEB AUF E-FAX-SERVER
IMPRESSUM
PräsidiumStB/vBP Ute Mascher, PräsidentStB Andreas Schneier, Vizepräsident, SchatzmeisterStB/RA Volker HöpflStB/WP Dipl.-Kfm. Christian Ladehoff
Weitere VorstandsmitgliederStB Ralf CordesStB Daniela EbertStB/vBP Bernd LehmannStB Dipl. Kfm. Andrea MöllerStB Dipl. Kfm. Ralf NasdallaStB Marina Wiedenroth
HerausgeberSteuerberaterverband Hamburg e. V.Am Sandtorkai 64 a, 20457 HamburgTelefon: 040/41 34 47-0, Telefax: 040/41 34 47 59info@steuerberaterverband-hamburg.dewww.steuerberaterverband-hamburg.deVerantwortlich für den Inhalt:StB/RA Volker Höpfl
Alle Angaben ohne GewährLayout: Wertdruck, 22122 HamburgDruck: Wertdruck, 22122 HamburgAusgabe 2|2017, Juni 2017
Fotos: Fotolia
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – AUS DEM HAMBURGER VERBAND
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 11
Unternehmer tauschten sich beim Tag des
Mittelstands unter anderem über die Poten-
ziale von Social Media aus.
Rund 400 Unternehmer haben sich beim Tag des
Mittelstands über den Einfluss sozialer Medien
auf den Unternehmenserfolg informiert. Nach
einem Grußwort von Hamburgs Erstem Bürger-
meister Olaf Scholz erklärte Thomas Strerath,
Vorstand und Partner bei der Jung von Matt AG,
wie insbesondere der Mittelstand soziale Medien
für sich nutzen kann. Strerath betonte aber
zugleich, dass es für Unternehmen aufgrund der
zunehmenden Masse an Inhalten eine Heraus -
forderung sei, in sozialen Netzwerken sichtbar zu
sein.
Zudem kamen die teilnehmenden Mittelständler
in vier parallelen Foren mit Experten aus der Pra-
xis ins Gespräch. Dabei ging es um die Themen
„Digitale Markenführung“, „Mittelstand und So -
cial-Media-Marketing“, „Digitale Chancen der
lokalen Vermarktung“ sowie „Bieterplattformen“.
Beim anschließenden Senatsempfang im Rathaus
wurde der rege Austausch fortgesetzt. Handels-
kammer-Präses Tobias Bergmann hob in seinem
Grußwort vor allem die Chancen des E-Govern-
ments hervor. Dadurch könnten sich die Büro -
kratielasten für Firmen erheblich reduzieren. Ver-
anstaltet wurde der Tag des Mittelstands von der
Handelskammmer, der Handwerkskammer, der
Wirtschaftsbehörde und dem Verband Freier
Berufe (VFB).
TAG DES MITTELSTANDS: SOZIALE MEDIEN IM FOKUS
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – AUS DEM HAMBURGER VERBAND
Aus dem Magazin
„Hamburger
Wirtschaft“ der
Handelskammer
Hamburg,
Ausgabe 6/2017
Foto: U
lrich P
errey
V.l.n.r.: Handwerkskammer-Präsident Josef Katzer, Handelskammer-Präses Tobias Bergmann,
Bürgermeister Olaf Scholz und VFB-Vorsitzende Ute Mascher
12 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
17.03. Deutscher Steuerberaterverband e.V., Sitzungdes Verbändeforums EDV, Berlin (Bernd Lehmann)
20.03. Deutsche Steuerberaterversicherung,Aufsichtsratssitzung, Bonn (Ute Mascher)
21.-23.03. Münchner Steuerfachtagung(Ute Mascher, Christian Ladehoff, Thomas Volkmann)
21.03. Deutscher Steuerberaterverband e.V.,Präsidiumssitzung, München (Ute Mascher)
27.03. Bundessteuerberaterkammer KdöR, Festabendanlässlich der 95. Bundeskammerversammlung(Andreas Schneier, Volker Höpfl, Christian Ladehoff,Thomas Volkmann)
29./30.03. Deutscher Steuerberaterverband e.V.,Geschäftsführersitzung, Berlin (Thomas Volkmann)
30.03. Steuerberaterkammer Hamburg KdöR,Beginner-Forum 2017 (Andreas Schneier, Volker Höpfl,Christian Ladehoff, Bernd Lehmann, Daniela Ebert,Thomas Volkmann)
03.04. Vorstandssitzung (Vorstand, Thomas Volkmann)
04./05.04. Deutscher Steuerberaterverband e.V.,gemeinsame Vorstands- und Geschäftsführersitzung,Berlin (Ute Mascher, Thomas Volkmann)
06.04. Wirtschaftsprüferkammer KdöR, VoReg-Sitzung,Berlin (Ute Mascher)
07.04. Wirtschaftsprüferkammer KdöR,Vorstandssitzung, Berlin (Ute Mascher)
20.04. Wirtschaftsprüferkammer KdöR,Vorstandssitzung, Berlin (Ute Mascher)
23./24.04. Deutsche Steuerberaterversicherung,Aufsichtsratssitzung, Bonn (Ute Mascher)
24.04. Deutscher Steuerberaterverband e.V.,Sitzung des Rechts- und Berufsausschusses in Berlin(Ralf Nasdalla)
25.04. Verband Freier Berufe der Freien undHansestadt Hamburg e.V., „Tag des Mittelstands“(Ute Mascher, Thomas Volkmann)
25.04. Verband Freier Berufe der Freien undHansestadt Hamburg e.V., Senatsempfanganlässlich des „Tag des Mittelstands“(Ute Mascher, Thomas Volkmann)
26.04. Präsidiumssitzung (Ute Mascher,Andreas Schneier, Volker Höpfl, Christian Ladehoff)
02./03.05. DATEV eG, Informationsveranstaltungfür DATEV-Vertreter, Hannover (Ute Mascher, AndreasSchneier, Volker Höpfl, Bernd Lehmann, Ralf Nasdalla)
VOM VORSTAND UND DER GESCHÄFTSFÜHRUNG WAHRGENOMMENETERMINE IN DER ZEIT VOM 11.03.2017 BIS 15.06.2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – AUS DEM HAMBURGER VERBAND
04.05. Deutsche Bank, Beiratssitzung (Ute Mascher)05.05. Steuerberaterkammer Schleswig-Holstein KdöR,Vortragsveranstaltung anlässlich der44. Ordentlichen Kammerversammlung, Kiel(Ute Mascher, Andreas Schneier)10.05. Fachinstitut für Steuerrecht, Mitglieder-versammlung (Ute Mascher, Andreas Schneier,Andrea Möller, Ralf Cordes, Thomas Volkmann)10.05. Vorstandssitzung (Vorstand, Thomas Volkmann)18./19.05. Steuerberaterverband Niedersachsen –Sachsen-Anhalt e.V., Landesverbandstagung,Braunschweig (Ute Mascher, Andreas Schneier,Thomas Volkmann) 22.05. Deutsche Bundesbank – Mittagessen mit demPräsidenten der Hauptverwaltung in Hamburg,Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein(Ute Mascher)22.05. Wirtschaftsprüferkammer KdöR,Kammerversammlung (Ute Mascher)22./23.05. Deutsche Steuerberaterversicherung,Aufsichtsratssitzung, Bonn (Ute Mascher)28.05. Deutscher Steuerberaterverband e.V.,Präsidiumssitzung, München (Ute Mascher)28.-30.05. Deutscher Steuerberaterkongress,München (Ute Mascher, Andreas Schneier, Volker Höpfl,Christian Ladehoff, Daniela Ebert, Thomas Volkmann) 31.05. Wirtschaftsprüferkammer KdöR,Vorstandssitzung, Berlin (Ute Mascher)02.06. Verband Freier Berufe der Freien undHansestadt Hamburg e.V., konstituierende Sitzungdes NDR-Rundfunkrates (Thomas Volkmann)07.06. Verband Freier Berufe der Freien undHansestadt Hamburg e.V., konstituierende Sitzungdes Landesrundfunkrates (Thomas Volkmann)07.06. Verband Freier Berufe der Freien undHansestadt Hamburg e.V., Parlamentarischer Abendder Deutschen Bundesbank (Ute Mascher)08.06. Deutscher Steuerberaterverband e.V.,Arbeitskreis „Zukunft der Fortbildung“, Berlin(Thomas Volkmann)08./09.06. Deutsche Steuerberaterversicherung,Aufsichtsratssitzung, Lübeck (Ute Mascher)09.-11.06. Deutsche Steuerberaterversicherung,Vertreterversammlung, Lübeck (Ute Mascher)12.06. Steuerberaterkammer Hamburg KdöR,Treffen mit dem Präsidenten (Ute Mascher)13.06. Vorstandssitzung (Vorstand, Thomas Volkmann)13.06. Spargelessen (Vorstand, Thomas Volkmann)
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 13
Benson-McAndrew, Nicola
Dipl.-Kffr., Steuerberaterin
Am Clasberg 4,
21397 Barendorf
Billgow, Taina
Dipl.-Kffr., Steuerberaterin
Julius-Ludowieg-Straße 43,
21073 Hamburg
Doctores Völschau
Partnerschaft mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Postfach 52 02 09,
22592 Hamburg
Köchlin, Claudia
Dipl.-Bw. (BA), Steuerberaterin
Wasmannstr. 31b,
22307 Hamburg
Krohn, Arne
Dipl.-Kfm., Steuerberater
Aurikelstieg 122,
22850 Norderstedt
Landsberg, Björn
Dipl.-Kfm. (FH), Steuerberater WP
Himmelstraße 19 c,
22299 Hamburg
Lindner, Gerrit
Dipl.-Kfm., Steuerberater
Steuerberater am Alstertal
Birkenhöhe 23,
22397 Hamburg
Martens-Radke, Kaja
Wirt.-Juristin (Univ. Bayreuth),
Steuerberaterin
Isestraße 15,
20144 Hamburg
Ohland, Petra
Steuerberaterin
An der Lohbek 3,
22529 Hamburg
Peters, Meike
Dipl.-Ök., Steuerberaterin WP-in
Marconistraße 3,
22609 Hamburg
Pitzal, Dr. Christian
Steuerberater, RA
c/o FGS Flick Gocke Schaumburg
Amelungstr. 8-10,
20354 Hamburg
Wiener, Alexandra
Dipl.-Kffr., Steuerberaterin
Furtweg 55 c,
22523 Hamburg
NEUZUGÄNGE VON MITGLIEDERN IN DER ZEITVOM 11.03.2017 BIS 15.06.2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – AUS DEM HAMBURGER VERBAND
14 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Wiesinger, Anja
Dipl.-Ök., Steuerberaterin
Händelstraße 6,
22761 Hamburg
Wolf, Sandra
B.A., Steuerberaterin
Holsteinischer Kamp 34,
22081 Hamburg
Wrobel, Marcus
Steuerberater
Rechtsnachfolger Kanzlei F. Wrobel
Stormsweg 8,
22085 Hamburg
FÖRDERMITGLIEDER
Seelenbinder, Stefan
Steuerberater
Metzer Straße 4,
22049 Hamburg
Es verstarb unser Mitglied
Wolfgang Péau
*23.06.1942 † 19.04.2017
Wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes Gedenken bewahren.
VERSTORBENE MITGLIEDER
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – AUS DEM HAMBURGER VERBAND
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 15
TERMINE UND VORTRÄGE
BESTEUERUNG VON IMMOBILIEN
Termin: 10.07.201709:00 –16:00 UhrRadisson Blu Hotel
Referenten: Dipl.-Finanzwirt (FH) Heinz Flügge, StB, HamburgDipl.-Finanzwirt (FH) Markus Perschon, StB, Escheburg
GEWINNERMITTLUNG DURCH ÜBERSCHUSSRECHNUNG NACH § 4 ABS. 3 ESTG
Termin: 13.07.201709:00 –17:00 UhrSteigenberger Hotel
Referent: Dipl.-Finanzwirt (FH) Manfred Keil, StB, Hannover
ORDNUNGSMÄSSIGKEIT DER KASSENFÜHRUNG – SCHWERPUNKT BETRIEBSPRÜFUNG
Termin: 17.07.201709:00 –17:00 UhrSteigenberger Hotel
Referent: Dipl.-Finanzwirt (FH) Gerd Achilles, Duisburg
GRUNDERWERBSTEUER-UPDATE
Termin: 08.09.201709:00 –13:00 UhrHotel Grand Elysée
Referent: Dipl.-Finanzwirt (FH) Dirk Krohn, Burg/Dithmarschen
STEUERBERATUNG IN DER KRISE DES MANDANTEN –DER BGH VERSCHÄRFT DIE HAFTUNGSGEFAHREN FÜR DEN BERATER
Termin: 18.07.201709:00 –13:00 UhrSteigenberger Hotel
Referent: Dr. Klaus Olbing, RA, FAStR, Berlin
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – VERANSTALTUNGEN IM ÜBERBLICK
GELDWERTE VORTEILE
Termin: 15.09.201709:00 –13:00 UhrSteigenberger Hotel
Referent: Dipl.-Finw. Michael Seifert, StB, Troisdorf
REISEKOSTEN – UPDATE
Termin: 12.10.201709:00 –13:00 UhrScandic Hamburg Emporio
Referent: Dipl.-Finw. Michael Seifert, StB, Troisdorf
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – VERANSTALTUNGEN IM ÜBERBLICK
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VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 17
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – VERANSTALTUNGEN IM ÜBERBLICK
TERMINE DER VORTRAGSREIHE „AKTUELLES STEUERRECHT“ IN 2017
2/2017
Termin: 20.06.201709:00 –12:30 UhrEmpire Riverside Hotel
Referenten: Dr. Michael Messner, RA, FAStR, FAErbR, Notar, HannoverDr. Jörg Grune, Richter am Niedersächsischen Finanzgericht, Hannover
Termin: 21.06.201709:00 –12:30 UhrEmpire Riverside Hotel
Referenten: Prof. Dr. Bert Kaminski, Helmut Schmidt Universität HamburgDr. Norbert Bolz, Richter am Niedersächsischen Finanzgericht a.D., Hannover
Termin: 21.06.201714:00 –17:30 UhrEmpire Riverside Hotel
Referenten: Prof. Dr. Bert Kaminski, Helmut Schmidt Universität HamburgDr. Norbert Bolz, Richter am Niedersächsischen Finanzgericht a.D., Hannover
3/2017
Termin: 05.09.201709:00 –12:30 UhrEmpire Riverside Hotel
Referenten: Prof. Dr. Bert Kaminski, Helmut Schmidt Universität HamburgDr. Norbert Bolz, Richter am Niedersächsischen Finanzgericht a.D., Hannover
Termin: 05.09.201714:00 –17:30 UhrEmpire Riverside Hotel
Referenten: Prof. Dr. Bert Kaminski, Helmut Schmidt Universität HamburgDr. Norbert Bolz, Richter am Niedersächsischen Finanzgericht a.D., Hannover
Termin: 06.09.201709:00 –12:30 UhrEmpire Riverside Hotel
Referenten: Dr. Michael Messner, RA, FAStR, FAErbR, Notar, HannoverDr. Jörg Grune, Richter am Niedersächsischen Finanzgericht, Hannover
TERMINE SEMINARREIHE „AKTUELLE BFH-RECHTSPRECHUNG“URTEILSDISKUSSION MIT BUNDESRICHTERN
IV. UMSATZSTEUER
Termin: 26.06.201715:30 –19:00 UhrBucerius Law School
Referent: Dr. Christoph Wäger, Richter am Bundesfinanzhof, München
V. KÖRPERSCHAFTSTEUER UND INTERNATIONALES STEUERRECHT
Termin: 20.11.201715:30 –19:00 UhrBucerius Law School
Referent: Dr. Roland Wacker, Vorsitzender Richter am Bundesfinanzhof, München
18 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
TERMINE VERANSTALTUNGSREIHE „AKTUELLES STEUERRECHTFÜR STEUERBERATER UND QUALIFIZIERTE MITARBEITER“
1-2017/18
Termine: Samstag, den 09.09.201709:00 –13:00 UhrRadisson BLU HoteloderMontag, den 11.09.201715:00 –19:00 UhrEmpire Riverside Hotel
6-2016/17
Termine: Samstag, den 01.07.201709:00 –13:00 UhrHotel Grand ElyséeoderMontag, den 03.07.201715:00 –19:00 UhrEmpire Riverside Hotel
Referenten: Dipl.-Finanzwirt (FH) Heinz Flügge, StB, HamburgDipl.-Finanzwirt (FH) Markus Perschon, StB, Escheburg
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – VERANSTALTUNGEN IM ÜBERBLICK
Tagungserlebnis an Bord der Color Line für Steuerberater/-innen
Aktuelles zur gestaltenden Steuerberatungmit Dr. Martin Strahl, Steuerberater, Köln
28.09. bis 30.09.2017, Kiel – Oslo – Kiel
Seminarbeschreibung
Willkommen an Bord! Stechen Sie mit uns in See und erleben Sie
ein einzigartiges Tagungserlebnis an Bord der Color Line mit folgenden Themen:
I. Neue Gestaltungsansätze zur steuerlichen Gewinnermittlung1. Investitionsabzugsbetrag als Fiskalkredit, 2. Betriebsgebäude auf Ehegatten-Grundstücken, 3. Rangrücktritt – richtiggemacht, 4. Neues zu Rückstellungen
II. Neue Gestaltungswege für Personengesellschaften und ihre Gesellschafter1. Eintritt eines neuen Gesellschafters, 2. Unentgeltlichkeit oder Entgeltlichkeit der Übertragung einzelner Wirtschaftsgüter –Sie haben die Wahl!, 3. Einbringung betrieblicher Sachgesamtheiten, 4. Ausscheiden eines Gesellschafters – Neues zurRealteilung und Sachwertabfindung
III. Erste Beratungshinweise zum neuen Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuerrecht
IV. Update zur Gestaltung der vorweggenommenen Erbfolge1. Aufgabe der Gesamtplanrechtsprechung, 2. Disquotale Zurückbehaltung von Sonderbetriebsvermögen, 3. Nießbrauch
V. Betriebsaufgabe und Betriebsveräußerung richtig gemacht1. Sicherstellung der begünstigten Betriebsaufgabe, 2. Optimierung der Betriebsveräußerung
VI. Neue Gestaltungsansätze für Kapitalgesellschaften und ihre Gesellschafter1. Neues zum Verlustvortrag, 2. Neues zu verdeckten Gewinnausschüttungen, 3. Renaissance der „Sparkassen-GmbH“,4. Einschränkung der Option zur Tarifbesteuerung
VII. Neues zu Umwandlungen und Einbringungen1. Einbringung in Kapitalgesellschaften – Restriktionen zur sonstigen Gegenleistung, 2. Einbringung in Mitunternehmer-schaften – Mischentgelt und Weiteres, 3. Umwandlung der Kapitalgesellschaft – Gestaltungen wider den Verlust desÜbernahmeverlustes
VIII. Gestaltungshinweise zur Umsatzsteuer1. Umsatzsteuerliche Organschaft, 2. Wahlweise beanspruchbare Umsatzsteuerbefreiungen, 3. Vorsteueraufteilung,4. Umsatzsteueroption im Grundstückskaufvertrag
IX. Gestaltungshinweise für GemeinnützigeGemischt veranlasste Aufwendungen, 2. Rücklagenbildung
X. Gestaltungshinweise zum Internationalen Steuerrecht1. Neue Aufzeichnungs-, Berichts- und Anzeigepflichten, 2. Wegzug – der neue § 50i EStG
Zur Beachtung: Die Seminarinhalte werden allen aktuellen Entwicklungen angepasst.
Nähere Informationen erhalten Sie in derRubrik Fortbildungen unter www.stbvsh.de
20 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
TERMINE JAHRES-ABONNEMENT „PRAKTIKER-SEMINARE 2017 FÜR KANZLEIMITARBEITER“
3/2017 – BILANZSTEUERRECHT
Termine: 11.07.201709:00 –12:30 UhrEmpire Riverside Hoteloder12.07.201709:00 –12:30 UhrEmpire Riverside Hotel
Referent: Dipl.-Oec. Dr. Kai Scharff, StB, Hamburg
4/2017 – ERTRAGSTEUERN
Termine: 21.09.201709:00 –12:30 UhrEmpire Riverside Hoteloder25.09.201709:00 –12:30 UhrEmpire Riverside Hotel
Referenten: Dipl.-Finw. (FH) Robert Osmers, WahlstedtDipl.-Finw. (FH) Erik Pedersen, Gettorf
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – VERANSTALTUNGEN IM ÜBERBLICK
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 21
Herr Prof. Kaminski, über 17.000 Teilnehmer
jährlich, 20 Seminarstandorte bundesweit
sprechen eine deutliche Sprache. Was macht
Ihrer Ansicht nach den bundesweiten Erfolg
des „Aktuellen Steuerrechts“ aus?
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die einen
wesentlichen Beitrag leisten. Zunächst sind dies
die auf die Bedürfnisse der Praxis ausgerichteten
Inhalte. Dies zeigen u. a. die vielen, sehr konkre-
ten Rückfragen zu Varianten der behandelten
Fälle. Einige Teilnehmer notieren sich während
der Veranstaltung Mandantennamen zu den
Fällen. Hinzu kommt das Team von Autoren und
Vortragenden, die nicht nur mit den Themen
bestens vertraut sind, sondern auch in der Lage
sind, diese praxisgerecht in den Tagungsunter -
lagen aufzubereiten und diese auch vor Ort an-
schaulich zu vermitteln. Ferner tragen hierzu
auch die umfangreichen Qualitätssicherungsmaß-
nahmen bei, wie etwa das Überprüfen der Inhal-
te durch ein sehr kompetentes Lektorat.
Der Anspruch des „Aktuellen Steuerrechts“,
alles Aktuelle im Steuerrecht an nur vier
Halbtagesseminaren pro Jahr zu vermitteln,
ist angesichts der Fülle der aktuellen Recht-
sprechung sowie ständiger Änderungen in
Gesetzen und Verwaltungspraxis ja eigentlich
kaum zu erfüllen. Wie reagieren Sie auf den
immer weiter zunehmenden Strom an steuer-
rechtlichen Neuigkeiten?
Das ist bei jedem Termin eine große Herausforde-
rung! Einerseits verdichten wir die Fälle auf die
aus unserer Sicht wesentlichen Aspekte und
grenzen Besonderheiten des jeweiligen Einzelfalls
aus, die aus unserer Sicht nicht repräsentativ für
die Praxis sind. Ferner nutzen wir die „Vorbemer-
kungen“ um auf sehr aktuelle Fragen und neue
Entwicklungen einzugehen. Darüber hinaus pas-
sen wir die Inhalte während der laufenden Semi-
narstaffel – teilweise tagesaktuell – etwa an neue
Gesetzentwürfe oder (Nicht-) Anwendungserlasse
laufend an. Gleichwohl ist es wichtig, konsequent
auf die praxisorientierte Auswahl der Themen zu
achten, und dies diskutieren wir im Kreis der Mit-
wirkenden regelmäßig. Aus meiner Sicht kommt
aber ein weiteres Problem hinzu: Es gibt immer
häufiger Entscheidungen, bei denen die Auswir-
kungen für die Praxis – insbesondere auf angren-
zende Themengebiete – nicht auf den ersten Blick
erkennbar werden. Schon wegen der drohenden
haftungsrechtlichen Konsequenzen ist es uns
wichtig, auch diese Aspekte zu thematisieren und
auf die hiermit verbundenen Chancen und Risi-
ken aufmerksam zu machen.
Im vergangenen Jahr haben Sie die Schrift -
leitung von Prof. Dr. H.-Michael Korth über-
nommen. Was hat sich seitdem geändert?
Michael Korth hat mit dieser Seminarreihe Her-
vorragendes geleistet und dieser Veranstaltung
seinen Stempel aufgedrückt. Selbstverständlich
ist ein Wechsel in der Schriftleitung einer solchen
Seminarreihe – für alle Beteiligten – nicht ein-
fach, wobei hierin aber natürlich auch immer eine
Chance für die Umsetzung neuer Ideen liegt. Ich
habe daher sehr bewusst versucht, an der be-
währten Konzeption festzuhalten und dort, wo es
mir sinnvoll erschien, Veränderungen vorzuneh-
men. Dies gilt z. B. für die Darstellung der Sach-
verhalte und der Präsentation der Inhalte, die wir
versuchen, noch besser optisch aufzubereiten
und auf das Wesentliche zu begrenzen. Ferner
STEUERRECHT AKTUELL & PRAXISNAH:INTERVIEW MIT PROF. DR. BERT KAMINSKI,SCHRIFTLEITER UND REFERENT BEI DER BUNDESWEITERFOLGREICHEN SEMINARREIHE „AKTUELLES STEUERRECHT“
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – VERANSTALTUNGEN IM ÜBERBLICK
22 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
gehen wir noch stärker als bisher auf aktuelle
Entwicklungen ein, insbesondere auch um den
Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich recht-
zeitig auf anstehende Entwicklungen einzustellen
und ggf. noch vor Inkrafttreten der Regelungen
reagieren zu können. Bei der Schnelllebigkeit und
z. T. fehlenden Berechenbarkeit führt dies dazu,
dass besonders aktuelle Entwicklungen – z. T. erst
am Tag der Veranstaltung – eingepflegt werden.
Wir freuen uns natürlich sehr, dass das Erfolgs-
modell „Aktuelles Steuerrecht“ seit Anfang 2017
auch vom Steuerberaterverband Düsseldorf an-
geboten wird. Schließlich ist der hohe Aufwand,
der betrieben wird, um das „Aktuelle Steuer-
recht“ in der derzeitigen Qualität anbieten zu kön-
nen, nur darstellbar, weil wir in so vielen Landes-
verbänden des DStV parallel vortragen.
Was zeichnet das „Aktuelle Steuerrecht“ nach
Ihrer Einschätzung im Vergleich zu Angebo-
ten anderer Seminaranbieter besonders aus?
Es erfolgt eine sehr starke inhaltliche und formale
Ausrichtung auf die Erfordernisse der Praxis und
die damit verbundenen Konsequenzen für eine
Umsetzung. Wir nehmen eine gezielte Auswahl der
Sachverhalte vor und analysieren diese nach
einem gleichbleibenden Schema. Damit wird es
möglich, die Fragestellungen einzuordnen und die
sich hieraus ergebenden Auswirkungen darzustel-
len. Hierbei wird auch auf noch verbliebene offene
Fragen sowie bestehende Gestaltungsmöglichkei-
ten eingegangen. Ferner stellen wir die verwende-
te Präsentation zur Verfügung und aktualisieren
diese laufend – auch im Vergleich zur gedruckten
Fassung. Damit wird eine hohe Aktualität gewähr-
leistet. Die Autoren und Referenten stammen aus
unterschiedlichen Bereichen – Beratungspraxis,
Rechtsprechung, Finanzverwaltung und Wissen-
schaft. Dies ermöglicht einen Blick auf die Probleme
aus unterschiedlichen Perspektiven und gewährleistet
zugleich eine Auswahl von Themen, die ein hohes
Maß an Aktualität und Praxisrelevanz garantiert.
Hinzu kommt, dass wir mit einer nur halbtägigen
Veranstaltung und der Präsenz an vielen Standor-
ten eine kurze Abwesenheit aus dem Büro ermög-
lichen. Zugleich haben die Teilnehmer vor Ort die
Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen und unmittelbar
eine Antwort zu bekommen und – anders als z. B.
bei Online-Angeboten – direkt nachfragen zu kön-
nen. Außerdem besteht die Gelegenheit zum Aus-
tausch im Kreis der Kollegen, die ja von vorherigen
Veranstaltungen teilweise schon bekannt sind.
Zahlreiche Teilnehmer des „Aktuellen Steuer-
rechts“ nutzen das Online-Angebot www.aktstr.de,
das den Teilnehmern kostenfrei zur Verfü-
gung steht. Worin bestehen die konkreten
Vorteile dieses Angebotes?
Das Online-Angebot dient dazu, die Aktualität
der Inhalte zu gewährleisten, indem wir nach
der Drucklegung der schriftlichen Fassung aktu-
elle Entwicklungen berücksichtigen. Darüber
hinaus gibt es eine Reihe von weiteren Angebo-
ten: So ist etwa eine umfangreiche Suchfunktion
verfügbar, die einzelnen Beiträge sind als Volltext
hinterlegt, und es gibt die Möglichkeit, direkt auf
Urteile und Verwaltungsanweisungen zuzu -
greifen. Hinzu kommt die Option, die Rechts -
behelfsempfehlungen und Einspruchsmuster als
Down load zu erhalten. Dies gestattet es, diese
unmittelbar für die eigenen Mandanten nutzbar
zu machen. Ein Zugriff ist dabei sowohl per PC
als auch per Tablet möglich.
Aus den
Verbandsnachrichten
des Steuerberater-
verbandes Schleswig-
Holstein e.V.,
Ausgabe 1/2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – VERANSTALTUNGEN IM ÜBERBLICK
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 23
Mit seiner Entscheidung vom 28.11.2016 (GrS
1/15) hat der Große Senat des Bundesfinanzhofs
(BFH) dem Bundesministerium der Finanzen
(BMF) einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Der Tenor des im Februar 2017 veröffentlichten
Beschlusses lautete: Die im Sanierungserlass des
BMF vorgesehene Steuerbegünstigung von Sanie-
rungsgewinnen verstößt gegen den Grundsatz der
Gesetzmäßigkeit der Verwaltung. Seitdem über-
schlagen sich die Aktivitäten von Gesetzgeber
und Finanzverwaltung.
Bundesrat schickt Gesetzesvorschlag
ins Rennen
Schnell brachte der Bundesrat neue Bewegung
ins Spiel. Im Rahmen seiner Stellungnahme (BR-
Drs. 59/17 (B)) zum Gesetzentwurf der Bundes-
regierung gegen schädliche Steuerpraktiken im
Zusammenhang mit Rechteüberlassungen (BT-
Drs. 18/11233) legte er jüngst seinen Vorschlag
zur Normierung einer Steuerbegünstigung vor.
Der Deutsche Steuerberaterverband e.V. (DStV)
begrüßte den Vorstoß des Bundesrats in seiner
DStV-Stellungnahme S 04/17 ausdrücklich. Zugleich
regte der Verband einzelne Nachbesserungen an
und forderte, schnellstens Rechtssicherheit für
die betroffenen Unternehmen zu schaffen.
Bundestag übernimmt Staffelstab
Auch der Finanzausschuss des Deutschen Bun-
destags empfiehlt in seinem Bericht (BT-Drs.
18/12128), die Einführung einer Steuerbefreiung
von Sanierungserträgen in den vorbezeichneten
Gesetzentwurf aufzunehmen. Dieser Empfehlung
ist der Bundestag in seiner 2. und 3. Beratung am
27.04.2017 gefolgt. Abweichend von den Anre-
gungen des Bundesrats soll laut Bundestag künf-
tig Folgendes gelten:
Die Steuerbefreiung ist dergestalt begrenzt, dass
sie nur gewährt werden kann, wenn im Sanie-
rungs- und Folgejahr bestehende Wahlrechte
steuermindernd ausgeübt werden und bestehen-
de Verlustverrechnungspotenziale aus den
Vorjahren sowie dem Sanierungs- und Folgejahr
verbraucht werden. Zudem soll eine feste Reihen-
folge des Verlustverbrauchs geregelt werden.
Stehen Betriebsvermögensminderungen oder
Betriebsausgaben in unmittelbarem wirtschaft -
lichem Zusammenhang mit einem Sanierungs -
gewinn, dürfen sie gemäß § 3c Abs. 4 EStG-E
nicht abgezogen werden. Mittels § 7b GewStG-E
werden die einkommensteuerlichen Grundsätze
auf die Ermittlung des Gewerbeertrags übertragen.
Weiterer Fortgang dennoch ungewiss
Im weiteren Gesetzgebungsverfahren ist nun
erneut der Bundesrat am Zug, der dem Gesetz-
entwurf durch seine Zustimmung, Ablehnung
oder durch Anrufung des Vermittlungsausschus-
ses den weiteren Weg weist.
Zwar wird gegenwärtig mit einer Zustimmung des
Bundesrats zum Gesetzentwurf und damit auch
zu den Neuregelungen in punkto Sanierungs -
gewinne Anfang Juni gerechnet. Aus Gründen der
Rechtssicherheit hat der Gesetzgeber ein Inkraft-
STEUERBEFREIUNG VON SANIERUNGSGEWINNEN:DEN ÜBERBLICK BEHALTEN!
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – DSTV
24 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
treten der Regelungen zur Steuerfreiheit von Sa-
nierungsgewinnen jedoch unter den Vorbehalt
der Zustimmung durch die EU-Kommission ge-
stellt. Die gesetzlichen Bestimmungen treten
damit erst an dem Tag in Kraft, an dem die Euro-
päische Kommission beschließt, dass die Rege-
lungen keine schädlichen Beihilfen darstellen.
Diese Prüfung seitens der EU-Kommission kann
einige Monate in Anspruch nehmen. Für die be-
troffenen Unternehmen und deren Berater be-
deutet dies vorerst weitere Rechtsunsicherheit.
Zur selben Zeit im BMF:
Anwendungshinweise zu bisherigen
verbindlichen Auskünften
Auch das BMF lässt sich nicht so leicht aus dem
Rennen werfen. Mit dem BMF-Schreiben vom
27.04.2017 nimmt es zum Beschluss des Großen
Senats des BFH Stellung und klärt Anwendungs-
fragen im Zusammenhang mit dem sog. Sanie-
rungserlass (BMF-Schreiben vom 27.03.2003 und
22.12.2009). Zusammengefasst gilt:
In Fällen, in denen der Forderungsverzicht der
Gläubiger bis zum 08.02.2017 vollzogen wurde,
sind die Anwendungsschreiben weiterhin uneinge-
schränkt gültig. Wurde eine verbindliche Auskunft
oder verbindliche Zusage der Finanzverwaltung zur
Anwendung des Sanierungserlasses bis zum
08.02.2017 erteilt, sind auch diese regelmäßig
nicht zurückzunehmen. Nach dem 08.02.2017
erteilte verbindliche Auskünfte bzw. verbindliche
Zusagen sind nur dann nicht zurückzunehmen,
wenn der Forderungsverzicht bis zur Entscheidung
über die Rücknahme bereits vollzogen wurde.
In allen übrigen Fällen sind Billigkeitsmaßnahmen
(§ 163 Abs. 1 S. 2 AO, § 222 AO) nur noch unter
Widerrufsvorbehalt vorzunehmen. Erlassentschei -
dungen (§ 227 AO) sind zurückzunehmen. Die
Erteilung verbindlicher Auskünfte ist auch nach
Veröffentlichung des BMF-Schreibens vom
27.04.2017 unter vorbezeichneter Bedingung
grundsätzlich weiterhin möglich. Zudem bleibt die
Gewährung von Billigkeitsmaßnahmen aus beson-
deren – außerhalb des sog. Sanierungserlasses
liegenden – sachlichen oder persönlichen Grün-
den des Einzelfalls unberührt.
Weitere Hinweise zur Neuregelung der Steuerbe-
freiung von Sanierungsgewinnen gibt Prof. Dr.
Bert Kaminski im Editorial der Juni-Ausgabe der
Verbandszeitschrift „Die Steuerberatung“.
Aus dem
DStV-Forum,
10.05.2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – DSTV
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 25
Steuerberater waren bisher nicht verpflichtet,
ihre Mandanten im Rahmen eines allgemeinen
Steuerberatungsmandats üblichen Zuschnitts auf
eine mögliche Insolvenzreife hinzuweisen. Bei
einer Unterdeckung in der Handelsbilanz bestand
damit keine Hinweispflicht des Beraters etwa
gegenüber einer GmbH, dass deren Geschäfts-
führer eine Überprüfung bezüglich der Insolvenz-
reife vornehmen bzw. beauftragen muss. Der
Steuerberater habe durch seine Aufgabe, Jahres-
abschlüsse zu fertigen, kein überlegenes Wissen
im Hinblick auf eine drohende Überschuldung
des Unternehmens im Fall einer bilanziellen Über-
schuldung. Eine Haftung des Steuerberaters für
einen Insolvenzverschleppungsschaden wegen
eines unterlassenen Hinweises konnte danach
nur eintreten, wenn er ausdrücklich mit der Prü-
fung der Insolvenzreife der GmbH beauftragt war,
von sich aus ungefragt ausdrücklich Erklärungen
dazu abgab oder in Erörterungen zur Insolvenz-
reife eintrat. Dies hatte der BGH nach einem
langen Streit in Literatur und Rechtsprechung im
Jahre 2013 so entschieden (BGH v. 7. März 2013,
IX ZR 64/12, Stbg. 2013, 278; BGH v. 6. Juni
2013, IX ZR 204/12, WM 2013, 1323; BGH v.
6. Februar 2014, IX ZR 53/13, WM 2014, 577)
und damit für eine gewisse Beruhigung unter
Steuerberatern gesorgt.
Von dieser Rechtsprechung ist der BGH nun –
nach nur knapp vier Jahren – wieder abgerückt
und hat die Anforderungen an Steuerberater er-
heblich ausgeweitet, was deren Haftungsrisiken
stark erhöht (BGH v. 26. Januar 2017 – IX ZR
285/14, WM 2017, 383 und Stbg. 2017, 180).
Dem Rechtsprechungswandel liegt ein Fall zu-
grunde, in dem der Insolvenzverwalter einer
GmbH den Steuerberater auf Ersatz des Insol-
venzverschleppungsschadens in Anspruch nimmt
mit der Begründung, dem Steuerberater seien
wiederholte Jahresfehlbeträge der GmbH bekannt
gewesen, weshalb er sie früher und noch deutli-
cher als geschehen auf die bestehenden Risiken
hätte hinweisen müssen. Wäre dies erfolgt, hätte
die Gesellschaft früher Insolvenz angemeldet und
wären die Schäden geringer ausgefallen.
Der BGH prüfte den Fall unter zwei Gesichtspunk-
ten: zum einen bezüglich einer Haftung nach
§ 280 Abs. 1, § 634 Nr. 4, § 675 Abs. 1 BGB, falls
den Jahresabschlüssen – wie der Kläger behaup-
tet – zu Unrecht Fortführungswerte zugrunde
gelegen haben, zum anderen bezüglich einer Haf-
BGH VERSCHÄRFT DIE HAFTUNG VON STEUERBERATERNBEI INSOLVENZEN
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – DSTV
26 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
tung aus § 280 Abs. 1, § 675 Abs. 1 BGB wegen
Verletzung einer Hinweis- und Warnpflicht gegen-
über der Gesellschaft.
Der BGH führte aus, der mit der Erstellung eines
Jahresabschlusses für eine GmbH beauftragte
Steuerberater sei verpflichtet zu prüfen, ob sich
auf der Grundlage der ihm zur Verfügung stehen-
den Unterlagen und der ihm sonst bekannten
Umstände tatsächliche oder rechtliche Gegeben-
heiten zeigen, die einer Fortführung der Unter-
nehmenstätigkeit entgegenstehen können. Sei
dies der Fall, dürften Fortführungswerte nicht
ohne weiteres zugrunde gelegt werden. Des Wei-
teren entschied er, dass der mit der Erstellung
eines Jahresabschlusses für eine GmbH beauf-
tragte Steuerberater seine Mandantin auf einen
möglichen Insolvenzgrund und die daran anknüp-
fende Prüfungspflicht ihres Geschäftsführers hin-
zuweisen habe, wenn entsprechende Anhalts-
punkte offenkundig seien und er annehmen
müsse, dass die mögliche Insolvenzreife der Man-
dantin nicht bewusst sei.
Das Urteil ist kritisch zu sehen, weil es die Rich-
tungsentscheidung aus dem Jahre 2013 schon
nach vier Jahren wieder über Bord wirft, ohne
dass sich der Senat die Mühe macht, neue
tragende Gründe für seinen Sinneswandel zu
benennen. Der Senat spricht im Grunde nur
davon, dass er an seiner bisherigen Recht -
sprechung nicht mehr festhalte. Die Umstände
für die Bewertung derartiger Fälle haben sich in
der Zwischenzeit allerdings nicht geändert.
Dessen ungeachtet müssen Steuerberater sich
mit dem Urteil intensiv auseinandersetzen.
Das gilt zum einen für Fälle der Vergangenheit,
ebenso aber auch für laufende und zukünftige
Fälle.
Aus dem
DStV-Forum
05/2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – DSTV
Zu diesem Thema bieten wir am 18. Juli
2017 ein Seminar an (siehe Seite 15)
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Worauf Sie achten sollten...
28 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
• Ausschluss der Vorsteuerabzugsberechtigung
des „Subunternehmers“ wegen fehlender Un-
ternehmereigenschaft i.S.v. § 2 UStG
• Anwendbarkeit der Arbeitnehmerschutzvor-
schriften auf das Beschäftigungsverhältnis
(z. B. KSchG, EFZG, BUrlG, MuSchG, BEEG,
SGB IX) und Mitbestimmung des Betriebsrats
• Zuständigkeit der Arbeitsgerichte für Streitig-
keiten zwischen den Parteien.
a) Sozialversicherungsverbeitragung
Die Auftraggeberhaftung in der gesetzlichen So-
zialversicherung ist dabei sehr teuer, weil eine
Hochrechnung des ausgezahlten Betrages als
Nettovergütung gemäß § 14 Abs. 2 SGB IV auf die
ent- sprechende Bruttovergütung erfolgt.
Grundsätzlich wird bei dieser Hochrechnung die
Lohnsteuerklasse VI zugrunde gelegt. Etwas
anderes gilt allerdings für die Berechnung von
Sozialkassenbeiträgen bei Schwarzgeldabreden
(BAG v. 22.06.2016 – 10 AZR 806/14, DStR 2016,
2540).Ggf. entfallen bei der sozialversicherungs-
rechtlichen Verbeitragung aber die Beiträge zur
KV/PflV, nämlich bei Überschreiten der Beitrags-
bemessungsgrenze oder bei hauptberuflich
Selbstständigen.
b) Haftung gegenüber den
Unfallversicherungsträgern
Hinzu kommt das massive Risiko des Auftragge-
bers, gemäß § 110 SGB VII den Unfallversiche-
rungsträgern die Aufwendungen, die diesen in -
BEKANNTE UND WENIGER BEKANNTE ASPEKTEDER SCHEINSELBSTSTÄNDIGKEIT
Die Beschäftigung von „freien Mitarbeitern“ oder
Subunternehmern ist in der Praxis weit verbrei-
tet. Die Grenzziehung zwischen „echter“ Selbst-
ständigkeit und „Scheinselbstständigkeit“ stellt
sich in der Praxis aber als sehr schwierig dar.
1. Übersicht über die rechtliche Folgen
der Scheinselbstständigkeit
Die rechtlichen und wirtschaftlichen Folgen der
Qualifizierung eines „Subunternehmers“ oder
„freien Mitarbeiters“ als Scheinselbstständiger
sind drastisch und sehr weit reichend:
• Sozialversicherungspflicht der Vergütung mit
entsprechender Arbeitgeberhaftung
• Mögliche Strafbarkeit wegen Vorenthaltens
von Sozialversicherungsbeiträgen (§ 266a StGB)
• Erstattungspflicht gegenüber dem Träger der
Unfallversicherung gemäß § 110 Abs. 1a SGB
VII für etwa erbrachte Versicherungsleistungen
(insbesondere bei Arbeitsunfällen oder Wege -
unfällen)
• Lohnsteuerpflicht der Vergütung mit entspre-
chender Arbeitgeberhaftung
• Gefahr der Nichtanrechenbarkeit der vom
„Subunternehmer“ in Rechnung gestellten und
abgeführten
• Umsatzsteuer wegen der Vorschrift des § 14 UStG
Von
Wolfgang Ahrens,
Rechtsanwalt,
Notar
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 29
folge von Versicherungsfällen bei Ausführung der
Schwarzarbeit (Arbeitsunfälle, Wegeunfälle, Be-
rufskrankheiten) entstanden sind, in vollem Um-
fang erstatten zu müssen, da die Beschäftigung
von Scheinselbstständigen als „Schwarzarbeit“
im Sinne des Schwarzarbeitsbekämpfungsgeset-
zes gilt. Die Rechtswegzuständigkeit für solche
Inanspruchnahmen liegt bei den Zivilgerichten
(BGH v. 14.04.2015 – VI ZB 50/14).
Die Haftungsvorschrift dazu lautet: „§ 110 SGB
VII – Haftung gegenüber den Sozialversicherungs-
trägern (1) ... (1a) Unternehmer, die Schwarz -
arbeit nach § 1 des Schwarzarbeitsbekämpfungs-
gesetzes erbringen und dadurch bewirken, dass
Beiträge nach dem Sechsten Kapitel nicht, nicht
in der richtigen Höhe oder nicht rechtzeitig ent-
richtet werden, erstatten den Unfallversiche-
rungsträgern die Aufwendungen, die diesen infol-
ge von Versicherungsfällen bei Ausführung der
Schwarzarbeit entstanden sind. Eine nicht ord-
nungsgemäße Beitragsentrichtung wird vermutet,
wenn die Unternehmer die Personen, bei denen
die Versicherungsfälle eingetreten sind, nicht
nach § 28a des Vierten Buches bei der Einzugs-
stelle oder der Datenstelle der Träger der Renten-
versicherung angemeldet hatten.
(2) Die Sozialversicherungsträger können nach
billigem Ermessen, insbesondere unter Berück-
sichtigung der wirtschaftlichen Verhältnisse des
Schuldners, auf den Ersatzanspruch ganz oder
teilweise verzichten.“
c) Arbeits-, sozialversicherungs- und
lohnsteuerrechtliche Qualifizierung
Bei der Abgrenzung zwischen selbstständiger Tä-
tigkeit und abhängiger Beschäftigung ist einem
im Vertrag zum Ausdruck gekommenen Willen
der Vertragspartner nur dann entscheidende Be-
deutung beizumessen, wenn bei der Beurteilung
des gesamten Bildes der Tätigkeit ebenso viele
(und gleichwertige) Kriterien für das eine oder
das andere sprechen (BSG v. 01.12.1977 - 12/3/12
RK 39/74, BSGE 45, 199 = SozR 2200 § 1227
Nr. 8; BSG SozR 2200 § 1227 Nrn. 17 und 19).
Personen, die gegen Arbeitsentgelt beschäftigt
sind, unterliegen in der Kranken-, Pflege-, Renten-
und Arbeitslosenversicherung der Versicherungs-
bzw. Beitragspflicht. Eine Beschäftigung setzt vo-
raus, dass der Arbeitnehmer vom Arbeitgeber
persönlich abhängig ist. Ob jemand abhängig be-
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
30 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
schäftigt oder selbstständig tätig ist, richtet sich
nach dem Gesamtbild der Arbeitsleistung und
hängt davon ab, welche Merkmale überwiegen.
Das BAG hat in seiner Entscheidung vom
11.12.1996 zwar festgestellt, dass das Berufen
eines Arbeitnehmers auf ein Arbeitsverhältnis
rechtsmissbräuchlich sein kann, wenn der Arbeit-
nehmer zunächst selbst auf eigenem Wunsch aus
dem Arbeitsverhältnis ausgeschieden war, um ein
Subunternehmerverhältnis oder freies Mitar -
beiterverhältnis zu begründen, welches dann
aber als solches nicht anerkannt wird (BAG v.
11.12.1996 – 5 AZR 855/95, BB 1997, 1850).
Diese Einschränkung betrifft aber nur das Rechts-
verhältnis zwischen den Parteien des Vertrages,
nicht das Rechtsverhältnis zu den öffentlichen
Kassen.
Hinsichtlich der sozialversicherungsrechtlichen
und der lohnsteuerrechtlichen Qualifizierung ist
somit die Frage, ob der Arbeitnehmer sich rechts-
missbräuchlich verhält, nicht maßgeblich, da es
auf das Rechtsverhältnis zu den Sozialversiche-
rungsträgern bzw. zu der Finanzverwaltung an-
kommt.
Umgekehrt besteht kein Krankenversicherungs-
schutz, wenn ein Arbeitsvertrag nur zur Erlangung
(Erschleichung) des Krankenversicherungsschut-
zes („Scheinarbeitsvertrag“) abgeschlossen wird,
selbst wenn er kurzzeitig vollzogen wird (LSG
Sachsen-Anhalt v. 19.05.2011 – L 10 KR 52/07,
NZS 2012, 177).
Nach der Auffassung des BFH soll die sozial- oder
arbeitsrechtliche Einordnung der Tätigkeit als
selbstständig oder unselbstständig nicht für die
steuerliche Behandlung zwingend bzw. ausschlag-
gebend sein (BFH, BStBl. II 1980, 303; BStBl. II
1988, 804; BFH, BFH/NV 1989, 541). Es sei auch
unerheblich, ob der Beschäftigte im Sinne des
Arbeitsrechts eine „arbeitnehmerähnliche Per-
son“ sei. Die (damalige) Neuregelung des § 7
Abs. 4 SGB IV im Sozialversicherungsrecht sei
ebenfalls unbeachtlich.
d) Strafrechtliche Qualifizierung
Wer Arbeitgeber i.S.v. § 266a StGB ist, richtet
sich nach dem Sozialversicherungsrecht. Arbeit-
geber ist danach derjenige, dem gegenüber der
Arbeitnehmer zur Erbringung von Arbeitsleistun-
gen verpflichtet ist und zu dem er in einem per-
sönlichen Abhängigkeitsverhältnis steht, das sich
vor allem durch die Eingliederung des Arbeitneh-
mers in den Betrieb des Arbeitgebers ausdrückt.
Das Bestehen eines solchen Beschäftigungsver-
hältnisses zum Arbeitgeber bestimmt sich dabei
nach den tatsächlichen Gegebenheiten, die einer
wertenden Gesamtbetrachtung zu unterziehen
sind. In diese Gesamtbetrachtung sind vor allem
das Vorliegen eines umfassenden arbeitsrechtli-
chen Weisungsrechts, die Gestaltung des Ent-
gelts und seiner Berechnung (etwa Entlohnung
nach festen Stundensätzen), Art und Ausmaß der
Einbindung in den Betriebsablauf des Arbeitge-
berbetriebes sowie die Festlegung des täglichen
Beginns und des Endes der konkreten Tätigkeit
einzustellen. Die Vertragsparteien können aus
einem nach den tatsächlichen Verhältnissen be-
stehenden Beschäftigungsverhältnis resultieren-
de sozialversicherungsrechtliche Abführungs-
pflichten nicht durch eine abweichende Vertrags-
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 31
gestaltung beseitigen (BGH v. 04.09.2013 - 1 StR
94/13, wistra 2014, 23).
In der Strafzumessung darf einem nicht über das
Verbotensein der Tat irrenden Angeklagten nicht
pauschal zu Gute gehalten werden, dass ein be-
auftragter Rechtsanwalt den Angeklagten nicht
auf eine bestehende, für die Tat gemäß § 266a
StGB erhebliche Sozialversicherungspflicht hin-
gewiesen habe. Dies gilt jedenfalls dann, wenn
der Angeklagte dem Rechtsanwalt weder die
maßgeblichen tatsächlichen Umstände mitgeteilt,
noch um Beratung in der einschlägigen sozialver-
sicherungsrechtlichen Frage gebeten hat. Eine
Rechtspflicht eines Rechtsanwalts, in Fragen,
zu denen er nicht mandatiert wurde, aus eigenem
Antrieb den Sachverhalt zu ermitteln und Be -
lehrungen zu erteilen, gibt es nicht (BGH v.
04.09.2013 - 1 StR 94/13, wistra 2014, 23).
2) Bezüge zur lohnsteuerlichen
Betriebsprüfung
Nach § 10 Abs. 2 Beitragsverfahrensordnung hat
der Arbeitgeber Bescheide und Prüfberichte der
Finanzbehörden dem Prüfer der Rentenversiche-
rung vorzulegen. Dieser ist von Gesetzes wegen
verpflichtet, diese Unterlagen einzusehen und
eine versicherungs- und beitragsrechtliche Aus-
wertung vorzunehmen (§ 10 Abs. 2 Satz 2). Das
Ergebnis ist im Prüfbericht (s. o.) festzuhalten.
Ausnahmsweise kann von einer Auswertung ab-
gesehen werden. In diesen Fällen sind die Grün-
de dafür aber im Prüfbericht festzuhalten. Nach
§ 31 Abs. 2 AO kann der Rentenversicherungsträ-
ger den Prüfbericht über die Lohnsteueraußen-
prüfung direkt beim Betriebsstätten-Finanzamt
anfordern, wenn der Arbeitgeber seiner Vorlage-
pflicht nicht nachkommt. Nach dieser Vorschrift
sind die Finanzbehörden allgemein berechtigt, die
Verhältnisse des Betroffenen, die an und für sich
unter das Steuergeheimnis fallen, den Trägern
der gesetzliche Sozialversicherung zum Zwecke
der Festsetzung von Beiträgen mitzuteilen.
Das bedeutet, dass die im Rahmen einer steuer-
lichen Betriebsprüfung festgestellten Fehler dem
Rentenversicherungsträger nicht verborgen blei-
ben.
Der Prüfer der Rentenversicherung wird die Erhe-
bungen des Finanzamtes nicht ungeprüft über-
nehmen, sondern eigene Ermittlungen anstellen.
Das BSG hat in ständiger Rechtsprechung (BSG v.
30.11.1978 - 12 RK 33/76, BSGE 47, 201, 206) die
Ansicht vertreten, die sozialversicherungsrecht-
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
32 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
liche Einordnung eines Beschäftigungsverhältnis-
ses sei unabhängig von der Entscheidung der Fi-
nanzbehörden zu treffen.
Grundlage von Kontrollmitteilungen, die im Rah-
men einer Außenprüfung (§ 193 AO) gefertigt
werden, sind regelmäßig Unterlagen, die auf-
grund gesetzlicher, nicht ausschließlich der Si-
cherstellung der Besteuerung dienender Auf-
zeichnungspflichten erstellt und in Erfüllung der
Mitwirkungspflichten aus § 200 AO vorgelegt
werden. Solche gesetzlichen Aufzeichnungs- und
Vorlagepflichten betreffen den Kernbereich der
grundgesetzlich gewährleisteten Selbstbelas-
tungsfreiheit auch dann nicht, wenn die zu erstel-
lenden oder vorzulegenden Unterlagen auch zur
Ahndung von Straftaten oder Ordnungswidrigkei-
ten verwendet werden dürfen (BGH v. 16.04.2014
– 1 StR 516/13, NJW 2014, 1975; BVerfG, wistra
2010, 341; BVerfGE 55, 144 und BVerfG NJW
1982, 568).
Anderes kann allenfalls dann gelten, wenn der
Inhalt im Steuerstrafverfahren verwendeter
Kontrollmitteilungen ausnahmsweise auf Anga-
ben des nun steuerstrafrechtlich verfolgten Ge-
schäftsführers einer steuerlich geprüften Kapital-
gesellschaft beruht, die dieser im Rahmen der
Außenprüfung gemacht hat.
3. Beispielsfälle aus der jüngeren
Rechtsprechung
Maßgeblich ist die Rechtsbeziehung so wie sie
praktiziert wird und die praktizierte Beziehung so
wie sie rechtlich zulässig ist. Arbeitet eine Telefo-
nistin („Telefon-Operator“) als Gesprächspartne-
rin in den Bereichen Flirtgespräche, Telefonsex
und Partnervermittlung von zuhause aus und
setzt sie als Arbeitsmittel einen PC, ein Telefon
sowie einen Internetzugang ein, schließt dies eine
abhängige Beschäftigung nicht aus. In einem
Streitfall gab es bei der Hotline-Betreiberin einen
Online-Stundenplan, in den die Mitarbeiterinnen
ihre Tätigkeitszeiten im Voraus eintrugen. Die Te-
lefonistin stellte der Betreiberin monatliche Rech-
nungen ohne Umsatzsteuer. Nach Ansicht des
LSG Baden-Württemberg handelt es sich hierbei
um ein Beschäftigungsverhältnis (LSG Baden-
Württemberg v. 18.02.2014 – L 11 R 3323/12;
dazu Richter, DStR 2014, 1400, 1402). Maßgeb-
lich seien insbesondere die verbindliche Wirkung
des Stundenplans sobald eine Mitarbeiterin sich
eingetragen hatte, die Weisungen der Arbeitge-
berin bezüglich der Verhaltensweise am Telefon,
die Pflicht zur Teilnahme an Schulungen, die aus-
schließliche Zuteilung der Anrufe durch die Be-
treiberin sowie die Anonymität der Telefonistin
gegenüber Kunden und das Verbot, auf Kunden-
daten zugreifen zu können.
Eine als Subunternehmerin tätige Paketzustelle-
rin, die faktisch ihr Zustellgebiet selbst bestim-
men kann, ein erhebliches eigenes wirtschaftli-
ches Risiko trägt und der freigestellt ist, ob und
wann sie ihre Tätigkeit ausübt, ist selbstständig
tätig und unterliegt damit nicht der Sozialversi-
cherungspflicht. Nach Gesamtwürdigung aller
Umstände war das SG Düsseldorf (SG Düsseldorf
v. 05.03.2015 - S 45 R 1190/14) davon überzeugt,
dass die Frau selbstständig tätig ist. Zwar nehme
sie die Zustellung der Pakete persönlich vor und
beschäftige keine eigenen Mitarbeiter. Sie sei
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 33
jedoch vertraglich berechtigt, Dritte mit der Zu-
stellung zu beauftragen. Das Zustellgebiet lege sie
selbst fest. Sie sei berechtigt, bestimmte Waren-
sendungen abzulehnen, die dann vom Subunter-
nehmen an andere Subunternehmen weitergege-
ben würden. Durch die Auswahl der Sendungen
habe sie es faktisch in der Hand, ihr Zustellgebiet
zu bestimmen. Zudem trage sie ein erhebliches
eigenes wirtschaftliches Risiko, da sie selbst für
die Anschaffung und den Unterhalt des Liefer-
fahrzeugs zuständig sei. Sie hafte für Sendungs-
verluste und Schäden. Es sei ihr freigestellt, ob
und wann sie ihre Tätigkeit ausübe. Sie werde
nicht pro Stunde bezahlt, sondern pro Zustellung.
Diese Umstände wögen schwerer als die Indizien,
die für eine abhängige Beschäftigung sprächen.
Museumsführer können auch im Rahmen eines
freien Dienstverhältnisses als selbstständig Täti-
ge beschäftigt werden. Dies hat das Landessozi-
algerichts Stuttgart in einem Grundsatzurteil
(LSG Baden-Württemberg v. 24.02.2015 – L 11 R
5165/13) entschieden und den von der Deut-
schen Rentenversicherung (DRV) Baden-Würt-
temberg nach einer Betriebsprüfung bei einem
Mannheimer Museum erlassenen Beitragsbe-
scheid insoweit aufgehoben. Museumsführer
könnten grundsätzlich als abhängig Beschäftigte
oder als freie Mitarbeiter ihrer Tätigkeit nachge-
hen. Ob eine abhängige und damit sozialversiche-
rungspflichtige Beschäftigung oder eine selbst-
ständige Tätigkeit vorliege, sei nach dem Gesamt-
bild der Arbeitsleistung zu beurteilen.
Ein Vertrag zur Aufführung einer Artistennummer
begründet keinen Arbeitnehmerstatus (BAG v.
11.08.2015 - 9 AZR 98/14, NZA-RR 2016, 288).
Verpflichtetet sich ein Artist gegenüber einem Zir-
kusbetreiber in einem Vertrag über freie Mitar-
beit eine „Hochseil- und Todesradnummer ... ge-
sehen wie auf dem Video bei Youtube“ darzubie-
ten, ist er kein Arbeitnehmer. In einem solchen
Fall mangelt es an der Weisungsgebundenheit.
Arbeitnehmer sei, wer aufgrund eines privatrecht-
lichen Vertrags im Dienste eines anderen zur
Leistung weisungsgebundener, fremdbestimmter
Arbeit in persönlicher Abhängigkeit verpflichtet
ist. Die Beantwortung der Frage, welche Art von
Rechtsverhältnis vorliegt, erfordere eine Gesamt-
würdigung aller Umstände des Einzelfalls. Der
vorliegend geltende „Vertrag über freie Mitarbeit“
sehe ein für Arbeitsverhältnisse charakteristi-
sches Weisungsrecht nicht vor. Tatsachen, die auf
eine von dieser Vereinbarung abweichende
Durchführung des Vertrages schließen lassen
könnten, habe das Landesarbeitsgericht nicht
festgestellt.
Aus den
Verbandsnachrichen
„Profile“ des
Steuerberaterverbandes
Westfalen-Lippe e.V.,
Ausgabe 2/2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
34 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Er ist der Vertraute des Unternehmers, hat Ein-
blick in alle Zahlen und kann Zukunftsszenarien
abbilden: Der Steuerberater kann der erste sein,
der einem Geschäftsführer-Gesellschafter wich-
tige Impulse für die Nachfolgeplanung gibt. Da-
durch kann er diesen entscheidenden Prozess
proaktiv anstoßen und auch einen daraus resul-
tierenden Unternehmensverkauf eng begleiten.
Der Steuerberater ist für viele Unternehmer der
engste Vertraute. Er kennt die finanziellen De-
tails, ist in strategische Entscheidungen einge-
bunden, besitzt den Überblick über Kreditlinien,
Investitionen und Verbindlichkeiten und steht
dem Eigentümern von Personen- und Kapitalge-
sellschaften bei den wirtschaftlichen und fiskali-
schen Fragestellungen zur Seite. Ebenso kennt er
in der Regel die persönlichen Umstände des Man-
danten sehr genau und weiß über die privaten
Vermögensverhältnisse Bescheid – auch hinsicht-
lich der Zeit nach der Unternehmensführung. Er
weiß, wann bei Unternehmern „Müdigkeit“ auf-
kommt oder das unternehmerische Dasein zur
Bürde wird.
Damit eignet sich der Steuerberater auch bestens
als Nachfolgeberater. Als Begleiter des Unterneh-
mers hört er oftmals frühzeitig in seinen Gesprä-
chen, welche Planungen für die dritte Lebenspha-
se bestehen, wie sich der Eigentümer die Zukunft
des Unternehmens vorstellt und welche Möglich-
keiten für die Übertragung er in Betracht zieht.
Kann die Gesellschaft in Familienhand verbleiben
oder bietet sich eine Führungskraft an, in die
Fußstapfen des Unternehmers zu treten und den
Betrieb in dessen Sinne weiterzuführen? Diese
Konstellation empfinden viele Unternehmer na-
türlich als den Idealzustand – aber die Praxis
zeigt, dass diese Szenarien immer seltener wer-
den. Nicht selten sind Inhaber kinderlos, oder
aber der Nachwuchs hat eigene Vorstellungen
vom Berufsleben und will Vater oder Mutter gar
nicht nachfolgen; und die langjährige Führungs-
kraft fühlt sich zwar operativ an der Spitze wohl
– aber gesellschaftsrechtliche Verantwortung
übernehmen? Nein danke, lieber nicht.
Meist die einzige Option:
der Unternehmensverkauf
Dann bleiben nur drei Möglichkeiten übrig, von
denen zwei sich mehr oder weniger von selbst aus-
schließen. Bis ans Lebensende arbeiten möchte
wohl niemand (obwohl sicherlich so gut wie jeder
Steuerberater Mandanten kennt, die „aus der
Firma getragen werden wollen“). Und die Schlie-
ßung des Betriebs passt weder zur unternehmeri-
schen Verantwortung den Mitarbeitern gegenüber
noch zur eigenen finanziellen Planung des Ruhe-
stands: Das hieße, Werte vernichten – undenkbar.
Deshalb kommt dann regelmäßig die dritte Opti-
on ins Spiel: der Unternehmensverkauf. Damit
verbindet der Unternehmer mehrere Aspekte, die
für ihn von entscheidender Bedeutung sind. Er si-
chert den Fortbestand des Unternehmens, das
für ihn in der Regel sein Lebenswerk ist, in das er
alle Energie gesteckt hat und schafft die Basis für
den langfristigen Erhalt der Arbeitsplätze – sein
guter Ruf als verantwortungsvoller Chef ist ihm
auch über die aktive Tätigkeit hinaus wichtig.
Sein Abschied wird durch den Unternehmensver-
kauf finanziell kompensiert, durch den Erlös wird
DER STEUERBERATER ALS NACHFOLGEBERATER:AUFGABEN UND MÖGLICHKEITEN
Von
Dipl.-Kfm./MBA
Sergio Nicolas
Manjon,
Avandil GmbH
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 35
Vermögen für den Ruhestand, die Versorgung der
Familie, karitative Zwecke etc. geschaffen.
Und er kann in einem strukturierten Auswahlpro-
zess den Nachfolger suchen, der ihm am geeig-
netsten dafür erscheint, sein Unternehmen wei-
terzuentwickeln und in die Zukunft zu führen. Soll
es ein Wettbewerber sein, ein Quereinsteiger
oder ein Investor, der mit Know-how und Kapital
das Unternehmen entscheidend voranbringt?
Oder vielleicht der angestellte Geschäftsführer
eines Partnerunternehmens, der dadurch den
Weg in die unternehmerische Verantwortung
sieht? Diese Entscheidung trifft der Verkäufer, um
auch emotional den „Treffer zu landen“.
Steuerberater als Nachfolgeberater
Nummer 1
Diesen Weg kann der Steuerberater proaktiv
ebnen und begleiten. Er ist, in seiner Position als
enger Vertrauter, sozusagen der Nachfolgebera-
ter Nummer 1 – lange bevor die Einbindung eines
zusätzlichen, spezialisierten Transaktionsberaters
erfolgt, ist der Steuerberater schon im Thema. Er
kann ausgehend von seiner Erfahrung mit dem
Unternehmer, seiner Kenntnis der Unternehmer-
persönlichkeit und der Vermögensverhältnisse
sowie der Zukunftsplanung des Eigentümers die
wesentlichen Punkte ansprechen. Er ist in der
Lage, dieses hochsensible Thema zu einem güns-
tigen beziehungsweise bedeutenden Zeitpunkt
anzusprechen, der mit der Nachfolgeplanung eng
zusammenhängt – sei es im Rahmen der langfris-
tigen Investitionsplanung oder auch vor einem
wichtigen Bankgespräch. Warum? Der Steuerbe-
rater hat kraft seiner Rolle automatisch das offe-
ne Ohr des Unternehmers und kann dadurch
wichtige Impulse setzen.
Unternehmensverkauf als interessantes
Geschäftsfeld für Steuerkanzleien
Impulse, die nicht nur für seinen Mandanten
wichtig sind, sondern auch für ihn. Eine unsiche-
re Nachfolge verkompliziert auch seine eigene
Kanzleiplanung – sorgen doch unternehmerische
Mandate für den meisten Umsatz, gerade dann,
wenn der Unternehmer den Steuerberater auch
als strategischen und betriebswirtschaftlichen
Experten einsetzt und/oder durch die Größe
eines Betriebs Finanz- und Personalbuchhaltung
mit hohem Aufwand verbunden sind. Nicht selten
sind einige wenige mittelständische Mandate die
herausragenden Key Accounts einer Steuerkanz-
lei, von denen der unternehmerische Erfolg zu
einem nicht unbeträchtlichen Teil abhängt. Eine
nicht sachgemäße Nachfolgeplanung kann dazu
führen, dass dieses Mandat plötzlich wegbricht.
Zumal sich feststellen lässt, dass im Rahmen
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
36 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
eines Unternehmensverkaufs eine ganze Reihe
steuerlicher Themen aufkommen, deren optima-
le Gestaltung in den genuinen Aufgabenbereich
des Steuerberaters fällt und für jede Kanzlei ein
interessantes Geschäftsfeld darstellt.
Der Steuerberater ist natürlich nicht gefragt, sei-
nen Mandanten zum Unternehmensverkauf zu
drängen. Aber seine wichtige Rolle ist die, ge-
meinsam mit dem Eigentümer Szenarien zu ent-
wickeln, was die Entscheidung in die eine oder
andere Richtung bedeuten kann. Was heißt es
konkret für den 60-jährigen Eigentümer, der eine
neue Niederlassung errichten will, wenn er seine
Nachfolge noch nicht durchdacht hat?
Kann ein 55-jähriger Eigentümer ohne Nachfolger
noch mit der Unterstützung der Bank rechnen,
um zukünftige Projekte zu finanzieren? Und hält
er überhaupt noch Schritt mit der Entwicklung in
seinem Segment – oder wäre es auf Sicht Zeit für
frischen Wind im Unternehmen, um dessen Erfolg
nicht zu gefährden? Aus Erfahrung werden stark
inhaberlastige Unternehmen, die erst spät eine
Nachfolge einläuten, von Käufern aufgrund des
Inhaberalters mit einem erheblichen Risikozu-
schlag versehen: entsprechend sinkt Unterneh-
menswert mit zunehmendem Alter des Inhabers,
insbesondere dann, wenn auch noch eine zweite
Führungsebene fehlt.
Fazit: Je älter der Unternehmer,
desto höher der Preisabschlag
Der Steuerberater sitzt am richtigen Hebel, um
für das Thema der Nachfolge zu sensibilisieren –
sei es, weil der Unternehmer daran noch gar
nicht gedacht hat, oder sei es, weil er dieses
Szenario aus welchen Gründen auch immer
verdrängt. Dies auch vor dem Hintergrund: Je
älter ein Unternehmer wird, desto weniger ist
sein Unternehmen wert.
Das sind Fragen, die dem Steuerberater im Rah-
men der laufenden Finanz- und Ertragsplanung
und der strategischen Gespräche begegnen – und
die er auch beantworten kann und muss zum
Wohle seines Mandanten. Daraus erwächst dann
die Nachfolgeplanung (fast von allein). Denn sie
ist ein – ab einem gewissen Unternehmeralter –
integraler Bestandteil der umfassenden betriebs-
wirtschaftlichen und fiskalischen Beratung. Somit
kann der Steuerberater mit dem richtigen Bera-
tungsansatz zur Nachfolge bei seinem Mandan-
ten punkten und ihm zeigen, dass er die wirkli-
chen Zukunftsthemen weit über die steuerliche
Begleitung im Blick hat. Und dass ihm am Wohl
des Unternehmers und des Unternehmens wirk-
lich gelegen ist.
Deshalb kann eine praktische Handlungsmöglich-
keit lauten: Steuerberater, die selbst den Bedarf
in einem Unternehmen sehen, die Zukunft zu re-
geln, oder die gar den Wunsch des Mandanten er-
kennen, die Nachfolge anzustoßen, sollten sich
nicht davor scheuen, die Perspektive des Unter-
nehmensverkaufs proaktiv mit zu initiieren oder
sogar offen anzusprechen. Damit ist der Steuer-
berater von Beginn an eng am Verfahren beteiligt
und kann es strategisch und professionell im bes-
ten Sinne für alle Seiten steuern. Aktivität zahlt
sich aus.
Aus den
Verbandsnachrichen
„Profile“ des
Steuerberaterverbandes
Westfalen-Lippe e.V.,
Ausgabe 2/2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 37
Hackerangriffe – sogenannte Cyberattacken – auf
Kanzleien sind in allen Medien präsent. Das
Thema Cyberkriminalität nimmt im Zuge einer
immer weiter digitalisierten Welt stark zu. Insbe-
sondere die Bereiche, bei denen sensible Daten
verwandt werden, bergen ein hohes Risiko.
Noch immer fokussieren sich vor allem kleine und
mittlere Kanzleien in Sachen IT-Sicherheit allein
auf die technische Absicherung ihrer Systeme,
ohne drohende wirtschaftliche oder rechtliche
Folgen eines Hackerangriffs zu berücksichtigen.
Das ist die Erfahrung, die die Berater der HDI
Versicherung häufig bei ihren Kundenterminen
machen. Die Kanzleien setzen fast ausnahmslos
technische Maßnahmen wie Firewall oder Virens-
canner ein, um ihre Systeme zu sichern. „Die
wirtschaftlichen Konsequenzen z. B. eines Be-
triebsstillstands oder schadenersatzrechtliche
Folgen eines Hackerangriffs, der ermöglicht wird,
weil die getroffenen technischen Schutzvorrich-
tungen einmal nicht greifen, werden von vielen
jedoch unterschätzt, ganz zu schweigen von mög-
lichen Imageschäden“, weiß Markus Rehle, Be-
reichsvorstand der HDI Versicherung AG. Steuer-
berater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte
gehen damit ein hohes Risiko ein. „Dass Krimi-
nelle immer wieder Sicherheitslücken finden und
diese ausnutzen, zeigen unter anderem die Ereig-
nisse Ende November“, ergänzt Rehle. Mit dem
Versuch, Internetrouter von Privatpersonen und
Unternehmen zum Aufbau eines Bot-Netzes zu
nutzen, hatten Hacker bundesweit Daten und Te-
lefonverbindungen lahmgelegt. „Die Installation
der Schadsoftware und der Aufbau des Bot-Net-
zes schlugen zwar fehl, trotzdem macht der Vor-
fall deutlich, wie verwundbar auch Unternehmen
in Sachen IT weiterhin sind“, warnt der HDI Ex-
perte.
Natürlich ist und bleiben die technische Absiche-
rung des firmeneigenen IT-Systems über Sicher-
heitssoftware und regelmäßige Systemupdates
Hauptbestandteile eines wirksamen Schutzes
gegen Cyberkriminalität. „Zur Absicherung der
potenziellen wirtschaftlichen Folgen eines Cyber-
angriffs sollten diejenigen, die das Internet pro-
fessionell nutzen, aber auch einen passenden
Versicherungsschutz abschließen“, ergänzt Rehle.
Im Kern geht es dabei um die Absicherung des
Risikos von Eigenschäden auf der einen Seite
sowie des Risikos, von Dritten auf Schadenersatz
in Anspruch genommen werden zu können, auf
der anderen Seite.
Was ist unter einem Cyberangriff
zu verstehen?
Bei Cyberangriffen wird zwischen „gezielten“ und
„nicht gezielten“ Attacken unterschieden. Ein ge-
zielter Cyberangriff richtet sich immer an einen
bestimmten Empfänger. Unter nicht gezielten An-
griffen versteht man beispielsweise den Versand
von Schadsoftware per Mail an eine große Anzahl
von E-Mail-Adressen mit dem Ziel, einen Schaden
in den Systemen der Betroffenen zu verursachen.
Dabei ist es dem Initiator der Cyberattacke meist
völlig egal, ob es sich um eine Privatperson, eine
Kanzlei oder um ein Unternehmen handelt. Häu-
fig zielt ein Cyberangriff darauf ab, Mandanten-
daten rechtsmissbräuchlich zu erlangen und für
eigene Zwecke zu missbrauchen.
SCHÄDEN DURCH CYBERATTACKEN:IT-SICHERHEIT BEI STEUERBERATERN, WIRTSCHAFTSPRÜFERN UNDRECHTSANWÄLTEN – DAS BACK-UP FÜR IHRE SICHERHEIT
Von
Moritz Menze,
HDI
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
38 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Cyberrisiken: ein relevantes Thema für alle Steu-
erberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte?
Ja! Grundsätzlich muss heutzutage jeder, der
nicht nur personenbezogene, sondern auch ver-
trauliche oder sonstige sensible EDV/Internet
Daten im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit
verarbeitet, mit Angriffen auf seine IT-Infrastruk-
tur rechnen. Viele Steuerberater, Wirtschaftsprü-
fer und Rechtsanwälte glauben, dass sie nichts
zu befürchten haben, weil ihre Kanzlei zu klein
oder ihre Mandantendaten nicht weiter interes-
sant sind. Doch besonderes Gefährdungspoten-
zial besteht zumindest bei zufälligen Angriffen.
Wenn das unternehmenseigene IT-System oder
die für die berufliche Tätigkeit genutzte Software
„gehackt“ oder mit einem Schadprogramm infi-
ziert wird, kann das weitreichende Konsequenzen
haben. Dabei geht es nicht nur vordergründig um
die Störung des eigenen Geschäftsbetriebs. Deut-
lich relevanter können darüber hinausgehende
datenschutzrechtliche Sanktionen aufgrund von
Verstößen gegen gesetzliche Bestimmungen des
Bundesdatenschutzgesetzes oder der jeweiligen
Landesdatenschutzgesetze sein. Schließlich be-
steht bei einem Cyberangriff immer die Gefahr,
dass die Beeinträchtigung oder gar Zerstörung
projektbezogener Daten massiv in die Abwick-
lung bestehender Aufträge eingreift und unkalku-
lierbare Schadenersatzansprüche Dritter auslöst.
Welche Schäden können bei einem
Cyberangriff entstehen?
Der Stillstand des Kanzleibetriebs durch Cyber-
angriffe löst auf der einen Seite eigene Kosten
aufseiten des Angegriffenen aus, die entstehen,
um z. B. den eigenen Betriebsablauf wiederher -
zustellen (Eigenschäden). Systemstörungen oder
-ausfälle beim Betroffenen können aber auch
externe Dritte beeinträchtigen, wenn mit den
Geschäftspartnern elektronische Schnittstellen
bedient oder auf digitalem Wege Daten aus -
getauscht werden:
Drittschäden
Drittschäden sind Schäden, die einem Dritten
entstehen: Darunter fallen Schäden aus dem
Verlust, der Veränderung oder der Nichtverfüg-
barkeit von elektronischen Daten Dritter oder
Informationssicherheitsverletzung wie Daten-
schutzverletzungen, Datenvertraulichkeitsverlet-
zungen oder Netzwerksicherheitsverletzungen.
Bei einer bestehenden Cyberversicherung prüft
der Versicherer eine mögliche Haftung, wehrt un-
berechtigte Schadenersatzansprüche ab oder
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
übernimmt die Regulierung berechtigter Scha-
denersatzforderungen. Dazu zählt auch die Kos-
tenübernahme in einem Straf- oder Ordnungswid-
rigkeitenverfahren aufgrund einer Informations-
sicherheits- oder Datenschutzverletzung.
Eigenschäden
Eigenschäden sind Schäden, die dem Versiche-
rungsnehmer selbst entstanden sind: Eigenschä-
den sind normalerweise nicht in einer Vermö-
gensschaden-Haftpflichtversicherung gedeckt.
Dies ist bei einer Cyberdeckung anders. Hier ist
die Eigenschadendeckung der zentrale Mehrwert
für den Versicherungsnehmer.
Unser Tipp:
Mehrwert einer Cyberversicherung
Der Mehrwert einer Cyberversicherung liegt
primär in der Absicherung von Eigenschäden. Die
versicherten Leistungen umfassen z. B. die Be-
nachrichtigung von Betroffenen und Datenschutz-
behörden, die Wiederherstellung von Daten und
Software, Bußgeldzahlungen wegen Datenschutz-
verletzungen, Dienstleistungen zur Kreditkarten-
überwachung, die finanzielle Absicherung von
forensischen Untersuchungen oder einer Be-
triebsunterbrechung. Bei der regelmäßigen Über-
prüfung Ihrer Vermögensschaden-Haftpflichtver-
sicherung empfiehlt es sich, ebenfalls die Absi-
cherung von Cyberrisiken zu prüfen.
Aus den
Verbandsnachrichen
„Profile“ des
Steuerberaterverbandes
Westfalen-Lippe e.V.,
Ausgabe 2/2017
capeletti & perl
PARTNERasp
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40 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über einen
spektakulären und erfolgreichen Hackerangriff
berichtet wird. Viele Steuerberater lassen sich
dadurch verunsichern, gehört ja der Schutz der
Daten zur Verschwiegenheitspflicht, einer der
Grundpfeiler unseres Berufsstandes. Dabei gibt
es keinen Grund für übertriebene Angst. Wenn
jeder seine IT-Umgebung genauso sorgfältig
behandeln würde, wie die Sicherheit seiner
Wohnung oder seines Autos, könnten sich die
Angreifer die Finger wund hacken.
Voller Tatendrang wollte sich Steuerberaterin
Katja H. in den Arbeitstag stürzen. Beim Hoch-
fahren des PCs geschah etwas Seltsames. Der
Bildschirm zeigte nicht das bezaubernde Bild mit
ihren beiden Kindern, sondern viel Text auf
schwarzem Hintergrund. Der Rechner war festge-
fahren. Folgte sie den Anweisungen auf dem Bild-
schirm, müsste Sie ein Lösegeld bezahlen, um
wieder Zugriff zu ihrem Rechner und den darauf
gespeicherten Daten zu erhalten.
Der Rechner wird unbenutzbar
Ransomware heißt diese neue, sich explosions-
artig vermehrende Internetseuche. Infizierte
Rechner führen ungewollt ein Programm aus, das
sämtliche Daten auf dem Rechner verschlüsselt.
Nur wer den Schlüssel kennt, ist in der Lage diese
Daten wieder zu nutzen. Ransomware ist ein re-
lativ junger Keim in der Familie der virtuellen
Krankheitserreger. Was ihn so gefährlich macht,
ist die Gier der Angreifer. Sie wollen nicht einfach
nur stören oder zeigen was ein Nerd so alles
kann, sondern schlicht Ihr Geld.
Dabei müssen Angreifer nicht einmal Computer-
freaks sein. Es genügt eine von der Geldgier ge-
triebene kriminelle Energie und etwas technische
Erfahrung. Das Abtauchen in den Internet-Unter-
grund, dem Darknet, ist nicht besonders schwie-
rig. Einfach den überall verfügbaren TOR-Browser
herunterladen, installieren und dann die Google-
ähnliche Untergrund-Suchmaschine Grams in
Bewegung setzen. Die Eingabe des Suchworts
„Ransomware“ führt zu zahlreichen Angeboten,
Anleitungen, Zugang zu den E-Mail-Adressen,
Spam-Mail Diensten und ähnlichem Zubehör, das
für einen erfolgversprechenden Angriff gebraucht
wird. Freilich sind Dienste in diesem virtuellen
Bahnhofsviertel nicht unentgeltlich und selbstver-
ständlich nicht ohne Risiken.
Virtuelles Bahnhofsviertel
Das Paradoxe ist, dass Kriminelle das Darknet
einschließlich des Browsers „TOR“ für ihre Zwe-
cke nutzen, obwohl diese Techniken ursprünglich
etwas Gutes bewirken sollten. Die Systeme soll-
ten Aktivisten dienen, die sich in Staaten auf -
halten, deren Vorstellungen von Freiheit und
Menschenrechten nicht mit unseren kompatibel
sind. Daher hat das „TOR“-Projekt sogar den Sta-
tus der Gemeinnützigkeit.
Die Verfügbarkeit von billigen, schnellen und
geheimen Kommunikationstechniken haben im
Untergrund zahlreiche neue Geschäftsmodelle
hervorgebracht. Im Darknet tummeln sich digita-
le Kaufhäuser mit illegalen Waren, darunter Waf-
fen, Falschgeld-Vorlagen und gestohlene Pässe.
Es gibt Foren und Social Media Plattformen. Es
HALTET DEN CYBER-DIEB:WIE DIE INTERNET-KRIMINALITÄT IHRE KANZLEI GEFÄHRDETUND WIE SICH DAVOR SCHÜTZEN KÖNNEN
Von
Armin Heßler
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 41
wird sogar in Anzeigen, die den Anzeigen der
Google Suchmaschine nachempfunden sind, für
diese Produkte geworben. Dadurch sind neue
Formen der Arbeitsteilung möglich. Jeder der
etwas erbeutet hat, kann es im Untergrund an-
bieten und zu Geld machen. Andere verarbeiten
solche Rohstoffe zu neuen Produkten, die nach
einer gewissen Wertschöpfungskette sich in per-
fide wirkende Cyber-Waffen verwandelt haben.
Markt- und marketingbewusste Untergrund-Start
Ups bieten sogar Geld zurück Garantien, um ihre
Kunden bei Laune zu halten.
Bezahlen im Untergrund
Zu diesem Zweck gibt es Cyber-Money. Die ältes-
te und bekannteste – mittlerweile aber bereits
veraltete - Form der Internet-Währung ist Bit-
coins. Cyber-Money ist ebenfalls vom Grunde her
neutral, wird von vielen legalen Geschäftspart-
nern verwendet. Kenner der Szene sehen im
Cyber-Money die Zukunft des Geldes. Aber so wie
man mit 500 Euro Scheinen einen Gebraucht -
wagen kaufen oder illegale Geschäfte betreiben
kann, dient auch das Cyber-Geld solchen und an-
deren Geschäften.
Und die Polizei schaut zu?
Selbstverständlich ist auch die Polizei im Unter-
grund aktiv. Hier und da sogar erfolgreich. Aller-
dings wird die Fahndung durch nationalstaat -
lichen Grenzen, in denen sich die Polizei zu be-
wegen hat, erschwert. Das Darknet und deren
Aktivisten kennen jedoch keine Staatsgrenzen.
Außerdem ist es nahezu unmöglich gut verschlüs-
selte Kommunikationen abzuhören.
Angriffsstrategien
Bei allen erfolgversprechenden Angriffen muss
der Schadcode auf den Rechner gelangen und
dort ausgeführt werden. Die Verbreitungswege
haben sich in den letzten Jahren nur wenig ver-
ändert: E-Mails, mobile Datenträger sowie ver-
seuchte Websites. Hinzugekommen sind Online-
Festplatten wie Dropbox oder GoogleDrive. Aller-
dings dient auch hier das E-Mail als Transport -
medium für den Link zur verseuchten Quelle.
Technisch ist es auch möglich über Fernwar-
tungszugänge wie Teamviewer oder gar über La-
dekabel z. B. in Flughäfen oder Hotels Schadcode
auf den Rechner zu übertragen.
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
42 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Durch die Nutzung von Smartphones und Tablets
ist das Risiko enorm gestiegen, weil mit diesen
Geräten oft auch auf Firmendaten zugegriffen
wird. Diese mobilen, oft nicht einmal im Eigen-
tum der Kanzlei befindlichen Geräte verfügen fast
immer über ein geringeres Schutzniveau als die
besser abgesicherten Firmenrechner.
Hase und Igel
Angreifer und Abwehr liefern sich schon seit An-
beginn des Internets ein Hase und Igel-Wettlauf.
Virenscanner sind dabei der Hase, der stets den
Angreifer – Igel vor sich sieht. Bevor ein Antivi-
renprogramm Schadcode erkennen kann, muss
dieser bereits aktiv gewesen sein und Schaden
angerichtet haben. Schätzungen gehen davon
aus, dass Virenscanner nur einen Bruchteil der
unterwegs befindlichen Viren, Würmer und Troja-
ner aufspüren und schadlos machen.
Machen wir es den Angreifern zu leicht?
Gegen professionell ausgeführte, zielgerichtete
Angriffe dürfte kaum ein Kraut gewachsen sein.
Doch diese Form der Kriminalität ist aufwändig
und damit auch teuer. Sie kommt nur dann zum
Einsatz, wenn richtig lohnenswerte Informationen
zu ergattern sind. Pauschal kann davon ausge-
gangen werden, dass solche in den meisten klei-
neren und mittleren Steuerberatungskanzleien
eher nicht zu finden sind.
Die meisten und damit auch die gefährlichen An-
griffe funktionieren nach dem Löwenzahnprinzip.
Massenweise abgeworfene Samen werden durch
den Wind verbreitet. Und nur ein winziger Bruch-
teil davon schafft es, zu einer neuen Blume zu
werden. Die Funktion des Windes übernehmen
Spam-Mail-Dienste, die man günstig im Darknet
buchen kann.
Fast immer sind es Schwachstellen, die von
Hacker ausgenutzt werden. Neben der mensch -
lichen Naivität oder Unaufmerksamkeit sind es
veraltete Hardware und Software oder ein gänz-
liches Fehlen von Schutzsystemen, die Hacker
einladen, zuzuschlagen.
Selbstgehostete Systeme als Risiko
Bereits die Nutzung von E-Mail-Diensten von gro-
ßen und zuverlässigen Hostern sorgt für Sicher-
heit. Hier werden fast alle verdächtigen E-Mails
erkannt und in den Spam-Ordner geleitet. Dage-
gen sind selbstgehostete System brandgefähr-
lich. So viel Aufwand kann in einer Kanzlei gar
nicht betrieben werden, um für den notwendigen
Schutz zu sorgen.
Stets aktuelle Software schützt
Eine häufige Unterlassungssünde ist die mangeln-
de Bereitschaft, die Software ständig auf dem
Laufenden zu halten. Vielen Anwendern sind die
ständigen Updates nur lästig und klicken Update-
Aufforderungen einfach weg. Oder sie stellen die
Systeme so ein, dass erst gar keine Updates emp-
fangen werden. Dabei bringen Updates heute
kaum noch neue Leistungsmerkmale, sondern sie
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44 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
schließen bekanntgewordene Sicherheitslücken.
Fatal ist das Festhalten an alten Browsern. Auf
vielen Rechnern laufen Systeme die vor Jahren
schon veraltet waren. Auf der anderen Seite gibt
es Browser wie Google Chrome, die nahezu täg-
lich still im Hintergrund Sicherheitspatches in-
stallieren. Chrome gilt damit als der sicherste
Browser, der allerdings das Nutzerverhalten pe-
nibel genau aufzeichnet und diese Daten Google
für die Verbesserung seiner diversen Dienste zur
Verfügung stellt.
Sichere Passwörter
Grob fahrlässig verhalten sich viele Computernut-
zer im Umgang mit ihren Passwörtern. Ein Pass-
wort kann ein sicherer Schutz sein, hat es eine
entsprechende Länge und eine hinreichende
Komplexität.
Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus: das be-
liebteste Passwort lautet 123456, dicht gefolgt
von 1234567. Wird ein komplexeres Passwort
durch entsprechende Einstellungen im Betriebs-
system oder der Nutzungskontrolle gefordert,
klebt es oft auf der Unterseite der Tastatur, oder
gar einsichtbar für jedermann und jederzeit, am
Rand des Bildschirms. Die erstgenannten Pass-
wörter können sogenannte Brute-Force-Systeme
in wenigen Sekunden knacken. Diese Systeme
probieren Zeichenkombinationen einfach so
lange aus, bis sie passen.
Gute Passwörter bestehen aus einer Kombination
von Zahlen, großen und kleinen Buchstaben und
Sonderzeichen. Sie sollten natürlich gut zu mer-
ken sein. Das nachfolgende Beispiel bietet eine
gute Sicherheit und lässt sich auch gut merken:
W€in8tsmArkt({20}1.6).
Heimarbeit und eigene Geräte
der Mitarbeiter
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Mitarbei-
tern erlaubt wird, von zu Hause aus zu arbeiten.
Wird per geschützter Datenleitung (VPN) auf das
Firmennetz zugegriffen und hinter der VPN eine
ordentliche Firewall installiert, können die Risi-
ken minimiert werden. Angriffspunkte könnte
aber die Verbindung zum Drucker oder zu den
Laufwerken sein. Ideal ist, wenn dem Mitarbeiter
ein Computer zur Verfügung gestellt wird, der
ausschließlich für die Verbindung zum Firmen-
netzwerk genutzt wird. An den Kosten sollte es
nicht scheitern. Da ein solcher Rechner nicht viel
leisten muss, werden für die Anschaffung nur ein
paar Hundert Euro fällig werden.
Ab in die Wolke
Immer häufiger werden Daten und Dokumente
elektronisch ausgetauscht. Viele Mandanten rich-
ten bei einem Web-Cloud-Dienst einen Ordner
ein, der für den Datenaustausch mit dem Steuer-
büro genutzt wird. Häufig erfährt der Kanzleiin-
haber davon nichts. Meist wird jedoch das E-Mail
als Transportmittel verwendet.
Das größte Risiko bei E-Mails sind nicht anonyme
Angreifer aus dem Darknet, sondern die leicht-
fertige Übermittlung von sensiblen Inhalten an
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 45
die falsche E-Mail-Adresse. Der Imageschaden
entsteht sofort beim Empfänger der falschen Post
und, falls dieser unfair ist, bei vielen weiteren Per-
sonen aus Ihrem Umfeld.
Sowohl E-Mails als auch Cloud-Dienste beinhal-
ten die Gefahr, dass Informationen ausgespäht
werden. Zwar ist die berühmte Postkarte, der ein
E-Mail gleichen soll, Legende. Denn sowohl E-
Mails als auch die Leitung zum Cloud-Speicher
enthalten eine Transportverschlüsselung. Die In-
halte sind allerdings unverschlüsselt. Um es mit
einem analogen Beispiel zu beschreiben: Der
Container ist verplombt, aber innerhalb des Con-
tainers sind alle Waren zugänglich. Wem es ge-
lingt, die Plombe zu sprengen, hat freien Zugriff.
Wer wirklich sichergehen will – bei sensiblen
Mandaten: sichergehen muss – verschlüsselt
auch die Inhalte. Zahlreiche kostengünstige Werk-
zeuge sind für diesen Zweck verfügbar (vgl. Kas-
ten: Sichere und günstige Datenplattform mit
dem Mandanten einrichten).
Sichere und günstige Datenplattform
mit dem Mandanten einrichten
Der Austausch elektronischer Daten und Doku-
mente wird immer wichtiger. Häufig wird das E-
Mail für diese Zwecke missbraucht. Aber auch
konventionelle Methoden wie CDs oder Sticks
kommen zum Einsatz. Wesentlich günstiger und
einfacher zu handhaben sind Online-Cloud-Diens-
te wie Google Drive oder Dropbox. Doch wer
möchte seine sensiblen Daten auf Speicher able-
gen, die sich irgendwo im Nirgendwo befinden
und unbestimmte und unbekannte Nutzer zugrei-
fen könnten?
Die Antwort ist einfach: werden die Dateien ver-
schlüsselt, gibt es keinen sichereren Ort für die
Dateiablage als ein Cloud-Speicher.
Beispiel Google Drive
Google Drive ist ein Onlinespeicher. 100 Gigaby-
te Speicherplatz kosten 2 Euro im Monat. Voraus-
setzung für den Zugriff ist ein Google Account,
der kostenlos ist.
In der einfachsten Konfiguration greifen beide
Teilnehmer – also Kanzlei und Mandant – auf die
Oberfläche im Webbrowser zu. Das ist jedoch
umständlich. Einfacher geht es, wenn die Teilneh-
mer Google Drive Sync auf ihrem jeweiligen Rech-
ner installieren.
Nach der Installation ist ein Drive-Ordner auf dem
Rechner zu finden. Dieser kann wie ein ganz ge-
wöhnlicher Ordner im Windows-Datei-System be-
handelt werden und beliebige weitere Unterord-
ner enthalten.
Alle Dateien, die in diesen Ordner gespeichert
werden, werden durch das Sync-System blitz-
schnell zu Google Drive hochgeladen und von
dort ebenso fix dem Mandanten zugestellt. Der
umgekehrte Weg funktioniert natürlich genauso.
Nachteil: durch ein Missgeschick oder durch ge-
zielte Angriffe könnten auch Unbefugte in den Be-
sitz solcher Dateien gelangen. Dieser Nachteil
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
46 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
sollte auf der ersten Ebene durch gezielte Freiga-
ben geregelt werden. Also: der Mandant erhält
nur die Freigabe zu dem für ihn eingerichtetem
Ordnersystem. Die Einstellung kann ich Google
Drive vorgenommen werden.
Um jedoch wirklich sicher zu gehen, muss zusätz-
lich eine Verschlüsselungssoftware zum Einsatz
gelangen. Ein solches System könnte Boxcryptor
sein, das sich gut im Zusammenspiel mit Google
Drive versteht.
Boxcryptor verschlüsselt zuverlässig. Nur der In-
haber des Schlüssels ist in der Lage die Dateien
im Klartext zu lesen. Die Kosten sind gering. Es
gibt eine kostenlose Version. Wer mit vielen Be-
nutzern arbeiten möchte und zusätzlichen Kom-
fort wünscht zahlt rund 70 Euro im Jahr.
Diese Technik ermöglicht den laufenden und
strukturierten Dokumentenaustausch zwischen
Kanzlei und Mandanten. Bei entsprechender Dis-
ziplin müssen z. B. für die Erstellung des Jahres-
abschlusses nicht erst umständlich Dokumente
angefordert werden, sondern stehen bereits zur
Verfügung, wenn sie gebraucht werden. Ideal
sind solche Online-Ordner auch für Projekte, wie
z. B. Umstrukturierungen oder Betriebsprüfungen.
Beurteilung dieser hier vorgestellten Lösung: Kos-
ten gering. Einrichtungsaufwand: gering. Be-
quemlichkeit: hoch. Effizienz: hoch. Sicherheit:
sehr hoch.
Fazit
Die schöne neue Welt des Internets hat Schatten-
seiten und dunkle Ecken. Angreifer versuchen mit
immer raffinierteren Werkzeugen, Geld zu erbeu-
ten oder Daten zu stehlen. Die Angreifer nutzen
geschickt die Schwachstellen der Technik und
noch mehr die der Benutzer aus.
Schwache Passwörter, veraltete Software, leicht-
fertiges Klicken auf verlockende Angebote laden
Hacker ein, Schadcode in das System einzu-
schleusen. Wer in diesem Bereich die Sorgfalt er-
höht, senkt das Risiko eines Angriffs deutlich.
Die immer bessere Ausstattung von Mitarbeitern
mit Smartphones und Tablets verführt dazu,
diese auch für dienstliche Zwecke zu nutzen.
Hinzu kommt die Ausweitung der Heimarbeit.
Diese Fälle sollten besonders kritisch behandelt
werden, weil Systeme der Mitarbeiter meist nicht
den Sicherheitsstandards einer Kanzlei genügen.
Viele Kollegen vermeiden angesichts der Risiken
den Umgang mit modernen Medien. Sie ver-
schenken dabei erhebliche Potenziale um Kosten
einzusparen. Das ist schade, vor allem deshalb
weil es günstige und leicht zu bedienende Sys -
teme gibt, die einen hohen Sicherheitsstandard
bieten.
Viele scheuen sich noch davor, ihre Dateien oder
E-Mails zu verschlüsseln. Dabei gibt es zahlreiche
Systeme, die einfach zu handhaben sind.
Aus den
Verbandsnachrichten
des Steuerberater-
verbandes Schleswig-
Holstein e.V.,
Ausgabe 1/2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
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48 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
analogen Prozess. Zukünftig werden Computer zu
autonom handelnden Einheiten werden. Bei
bestimmten Vorgängen wird ein Eingriff des
Menschen nur noch partiell notwendig werden.
Insbesondere Prozesse, die sich leicht in Algorith-
men formen lassen – wie z. B. Buchführung und
Erstellen von Steuererklärungen – werden eher
mehr als weniger automatisiert werden.
Ursache ist der massive Fortschritt in der Ent-
wicklung der Hardware. Nach dem Moore’schen
Gesetz verdoppelt sich die Leistungsfähigkeit von
Computern etwa alle 18 Monate. Die Gültigkeit
des Gesetzes wurde in den letzten 50 Jahren
stets bestätigt. Mit der heute und in naher Zu-
kunft möglichen Technik können Rechenvorgänge
von ungeheurem Ausmaß ermöglicht werden.
Ein Beispiel: Eine komplexe Berechnung, für die
im Jahr 2001 ein Computer 24 Stunden benötig-
te, dauert heute nur noch 5 Minuten. In etwas
mehr als zehn Jahren wird die Lösung bereits
nach einer Sekunde ausgegeben. Dieser Ge-
schwindigkeitsfortschritt ermöglicht neuartige
Computerprogramme mit sehr komplexen Ent-
scheidungsgrundlagen. Die lange Zeit beschwo-
rene ‚Künstliche Intelligenz‘ hat bereits heute
ihren Durchbruch erzielt, wenn auch nur in einer
schwachen Form. Diese gleicht sich jedoch mit
Riesenschritten – die sich alle 18 Monate verdop-
peln - der starken menschlichen Intelligenz an.
30 % – Einsparpotenzial
Die Folgen der Digitalisierung werden nicht über
Nacht zu spüren sein, sondern sich allmählich
NEIN, ICH ESSE MEINE SUPPE NICHT!WARUM DIE DIGITALISIERUNG IN VIELEN KANZLEIENNICHT VORANKOMMT
Die Wirtschaft weltweit steht vor einem radika-
len Umbruch. Herkömmliche Verfahren der Ent-
wicklung, der Produktion und der Verteilung von
Gütern und Dienstleistungen werden flächen -
deckend durch digitale Prozesse abgelöst. Auch
Steuerkanzleien werden nicht verschont. Im
Gegenteil: dort gibt es zahlreiche Vorgänge, die
digital besser und kostengünstiger erledigt wer-
den können. Viele Kanzleiinhaber ignorieren die-
sen Wandel und verpassen so den Anschluss an
die Wettbewerbsfähigkeit.
Warum gerade jetzt?
Nicht wenige fragen sich, weshalb gerade jetzt
die Digitalisierung so einen hohen Stellenwert
einnimmt. Computer gibt es ja schon seit Jahr-
zehnten und sie sind aus einer Steuerkanzlei gar
nicht mehr weg zu denken. Aber: bisher waren
Computer nur Hilfsmittel in einem weitestgehend
Von
Armin Heßler
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 49
entwickeln. Kanzleiinhaber, die sich dieser Ent-
wicklung anschließen, verschaffen sich einen Vor-
sprung im härter werdenden Wettbewerb.
Bereits heute gibt es zahlreiche Gelegenheiten,
die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen. Innova-
tive Kanzleien haben längst die Chancen erkannt
und diese zu Produktivitätsvorteilen umgesetzt.
30 % - Einsparpotenzial ist nicht zu hoch gegrif-
fen. Voraussetzung ist, dass die Maßnahmen
planvoll umgesetzt und Mitarbeiter und Mandan-
ten in die Gestaltung der Prozessabläufe einbe-
zogen werden.
Was ist zu tun?
• Der radikalste aber unverzichtbare Schritt ist
die Verbannung von Papier als Informations-
träger und der vollständige Ersatz durch elek-
tronische Dokumente.
• Tod dem Pendelordner und statt dessen Nut-
zung von Online-Portalen zum strukturierten
Dokumentenaustausch.
• Nutzung von Systemen, die eine Online Zu-
sammenarbeit mit dem Mandanten ermögli-
chen. Dazu gehören Lösungen wie DATEV Un-
ternehmen Online, ADDISON OneClick oder
Agenda Unternehmens-Portal. Nicht nur die
Mandantenbuchführung lässt sich dadurch ef-
fizienter organisieren. Es können auch weitere
Leistungen wie Zahlungsverkehr und Mahnwe-
sen erledigt werden.
• Konsequente Nutzung der Eigenorganisations-
module. In den meisten Kanzleien sind diese
Module installiert, werden aber nur von den
wenigsten konsequent genutzt. Viele Funktio-
nen wie komfortable Rechnungserstellung,
Planung, Controlling, Termin- und Fristenma-
nagement werden nur rudimentär genutzt.
• Kommunikation nahezu ausschließlich über
E-Mail.
• Nutzung eines qualifizierten Dokumentenma-
nagementsystems.
Die wenigsten Kanzleien dürften unvorbereitet
sein. So hat die Kommunikation mit E-Mail in den
meisten Kanzleien bereits einen großen Stellen-
wert. Auch Dokumente werden oft per E-Mail
übermittelt. Allerdings meist unstrukturiert und
jenseits von Sicherheitsüberlegungen.
Der Fluch der ersten Digitalisierungswelle
Zahlreiche Studien belegen, dass die bisherige
Computernutzung in den Büros nur wenig
gebracht hat. Ursache ist, dass in den meisten
Fällen keine konsequente Umstellung von analo-
ger auf digitale Technik stattgefunden hat.
Anstatt alte Systeme auszumerzen, sind zahl -
reiche neue hinzugekommen. Heute ist ein
Nebeneinander von unterschiedlichen Archivie-
rungs- und Kommunikationsarten zu beobachten:
klassische Briefpost, E-Mails, Nutzung von
Online-Filesharing (z. B. DropBox, Google Drive),
Informationsaustausch über Anbietergebundene
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
50 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Systeme wie z. B. DATEV Mitteilungen, Unterneh-
men Online oder One Klick. Einen Wildwuchs gibt
es auch bei der Ablage der Dokumente. Neben
der Papierablage werden Informationen im Wind-
ows-Dateisystem, in der digitalen Dokumenten-
Akte oder in den Mailsystemen abgelegt. Teilwei-
se erfolgt die Speicherung in zentralen Ordnern,
auf die alle Zugriff haben, teilweise richten sich
die Mitarbeiter eigene Ablagesysteme in Windows
und in Outlook ein. Schließlich verbleiben viele
Unterlagen in den Anwendungsprogrammen wie
BWAs oder Steuererklärungen. Mehr Chaos ist
kaum möglich.
Mit der Verbannung des Papiers und der Bünde-
lung der übrigen Ablagequellen in ein einziges,
gut gepflegtes Dokumentenmanagementsystems
verschwinden viele Probleme über Nacht.
Die 5 Hemmfaktoren auf dem Weg
zur digitalen Kanzlei
Fragt man Kanzleiinhaber, warum sie die Digitali-
sierung nicht stärker vorantreiben, gibt es häufig
die Antwort „Ich würde ja gern, aber …“ Danach
sind die Hinderungsgründe bei den unwilligen
Mandanten, den skeptischen Mitarbeitern, der
unzulänglichen Technik und Sicherheit, den ver-
meintlich hohen Kosten und der mangelnden Zeit
zu suchen.
Ausrede 1: Meine Mandanten wollen nicht
Sicherlich gibt es Mandanten, die mit Technik
nicht viel zu tun haben wollen und vielleicht sogar
gerade deshalb einen Steuerberater suchen, dem
sie alles unstrukturiert anvertrauen können. Aber
ist das die Mehrheit? Sind diese Mandanten auch
noch in 5 Jahren auf dem Markt?
Umgekehrt beklagen sich viele junge und jungge-
bliebene, modern aufgestellte Unternehmer, dass
die Zusammenarbeit mit ihrem Steuerberater
recht altbacken verläuft. Digitale Belege, die aus
strukturierten Datenbanken stammen, müssen
ausgedruckt werden, anstatt die Datensätze
gleich elektronisch zu übermitteln. Häufig arbei-
ten Mandanten mit elektronischen Warenwirt-
schaftssystemen, Handwerkerprogrammen oder
Online-Shopsysteme. Die darin erstellten Rech-
nungen müssten gar nicht mehr erfasst werden.
Es würde die Übernahme der Summen in die
Finanzbuchführung genügen. Voraussetzung ist
natürlich, die vorgenannten Systeme sind GOBD-
konform. Werden Rechnungen per Excel- oder
Word erstellt, genügt die Erstellung eines PDF pro
Rechnung als Beleg für die Fibu.
Richtig falsch wird es gar, wenn elektronisch
empfangene Rechnungen ausgedruckt und in den
Pendelordner geheftet werden. Nach den GOBD
sind elektronische Rechnungen elektronisch zu
verwahren. Den elektronischen Abbildern kommt
die Belegfunktion zu.
Meine eigene Erfahrung? Ich nehme seit Jahren
nur noch Mandate an, die sich bereiterklären,
ihre Dokumente per Unternehmen online hoch-
zuladen. Kein einziges Mandat ist an dieser Be-
dingung gescheitert. Im Gegenteil.
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
Ausrede 2: Meine Mitarbeiter wollen nicht
Mit der Digitalisierung ändern sich gewohnte Ab-
läufe. Nicht alle Mitarbeiter zeigen Begeisterung,
wenn sie ihre eingeübten Tätigkeiten aufgeben
und neue erlernen müssen. Kommt noch die
Angst hinzu, den Arbeitsplatz verlieren zu können,
sinkt die Mitmach-Bereitschaft auf ein Minimum.
Daher ist die Befürchtung, Mitarbeiter könnten
ein Umstellungsprojekt ausbremsen, alles ande-
re als unbegründet.
Aber es gibt auch andere. Nicht wenige Mitarbei-
ter fürchten, dass sie den Anschluss verlieren,
dass andere Arbeitgeber viel moderner und effi-
zienter sind. Ihr selbstverständlicher Umgang mit
Internet und Smartphone erleben sie so ganz an-
ders als ihre täglichen Arbeitsabläufe.
Ein Veränderungsprojekt erfordert auf die Ängs-
te einzugehen, Unterstützung zu leisten, Sicher-
heit zu vermitteln.
Sicher, es wartet ein Produktivitätsgewinn von
30 %! Doch heißt dies, dass in dieser Höhe
Beschäftigungsvolumen abgebaut werden muss?
Es gibt so viele Leistungen, die wir unseren Man-
danten anbieten könnten. Wenn wir nur die Zeit
hätten und die Mitarbeiter …
Aufbewahrungsfristen, GoBD, Email-Archivierung, Belegsuche, Verfahrensdoku-mentation….Sie kennen die Bedeutung dieser Begriffe und wissen, welche Auswirkungen die jeweiligen gesetzlichen Vorgaben auf Ihre Kanzlei haben. Wir wissen, wie man diese Vorgaben in der Praxis umsetzt und haben die Kompetenz für die Einführung und Betreuung der jeweiligen Anwendungen.
Wir digitalisieren Kanzleien.
Standort Berlin
Cicerostraße 21
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STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
52 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Ausrede 3:
Die Sicherheit ist nicht gewährleistet
Dies ist das Lieblingsargument aller Innovations-
müden. Dahinter lässt es sich gut verstecken,
tauchen doch täglich neue Horrormeldungen
über Datenklau und Datenmissbrauch auf.
Dabei gibt es einfache und kostengünstige Siche-
rungsmaßnahmen. Hochwertige Schlösser in un-
seren Häusern und Wohnungen sind selbst -
verständlich. Das Auto würden wir nicht einmal
während der Zeit offenlassen, um Brötchen zu
kaufen. Wer seine Online-Sicherheit mit der
gleichen Inbrunst pflegt, wird keine Probleme mit
Datendieben bekommen.
30 % Produktivitätsgewinn mit der Digitalisierung
Wie kann es zu diesem unglaublichen Gewinn an Effizienz und Produktivität kommen?
Problem des heutigen Stands der Nutzung digitaler Technik ist der vielfache Medienbruch: digital
erzeugte Dokumente werden gedruckt, versendet, beim Empfänger geöffnet, manuell erfasst, ggf.
wieder eingescannt und/oder umständlich in Papierarchive abgelegt.
In einer Kanzlei mit etwa zehn Mitarbeiter gehen zwei Mitarbeiterjahre für Drucken und Kopieren
verloren. Hinzu kommt das Scannen von Unterlagen, das ja nur deshalb notwendig ist, weil die
ursprünglich digitalen Dokumente gedruckt wurden.
Ein weiterer wesentlicher Zeitfresser sind Suchvorgänge. Um die nötigen Informationen für einen Auf-
trag zu erhalten sind oft lange Wege in der Kanzlei oder beim Mandanten zurückzulegen. Das Blättern
in überfüllten Leitz-Ordnern verschlingt ebenfalls Zeit. Dabei geht es oft nur um kleinere Informatio-
nen, die über ein Dokumentenmanagement in zwei, drei Sekunden erlangt werden könnten.
Am deutlichsten wird es beim verteilten Arbeiten. Bei geschickter Organisation haben Mandant, Mit-
arbeiter und Steuerberater stets Zugriff auf den gleichen Dokumenten- und Datenbestand. Umständ-
liche Rückfragen und Recherchen entfallen.
Schließlich frisst die Zeit der Datenerfassung Unmengen von Zeit. Daten, die bereits in einem ande-
ren System digital erfasst sind, müssen erneut eingetippt werden. Auch wenn die nahtlose Datenüber-
tragung, wie sie das ZUGFeRD-Format verspricht, noch auf sich warten lässt – mit der OCR-Erkennung
können bereits heute viele Daten maschinell ausgelesen und in unsere System übernommen werden.
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 53
Oder trauen Sie mehr der traditionellen Post und
ihren jungen Wettbewerbern? Mit deren immer
schlechter bezahlten und kaum ausgebildeten
Mitarbeitern, die oft minutenlang ihre Postkarren
herrenlos auf der Straße stehen lassen.
Ausrede 4: Die Umstellung ist zu teuer
Der Weg in die Digitalisierung ist kein leichter.
Und kein billiger. Keine Investition verspricht
Mühelosigkeit. Immer muss ein Berg bewältigt
werden, bevor die lange Schussfahrt ins Tal beginnt.
Tatsächlich sind die Investitionen in Hard- und
Software überschaubar. Vieles ist längst instal-
liert und betriebsbereit, wird nur nicht genutzt.
Mehrkosten stehen Einsparungen gegenüber.
Keine Leitzordner, Regale, weniger Platzbedarf,
keine Kosten für Langzeitarchivierung.
Die eigentlichen Kosten sind die Softfacts. Die
Überzeugung der Mitarbeiter, deren Schulung,
Einarbeitung, Gewöhnung der Mandanten an die
neuen Prozesse. Dies kostet Zeit und Geduld. Bei
guter Vorbereitung ist der Berg in wenigen Mona-
ten erklommen. Die lange Abfahrt wartet …
Was tun mit der gewonnenen Zeit?
30 % Zeiteinsparung durch Digitalisierung führt bei vielen reflexartig zu der Annahme bzw. Angst, es
werden dann 30 % der Arbeitsplätze wegfallen. Kanzleien, die heute bereits Schwierigkeiten haben,
ihre Stellen zu besetzen, werden eine solche Entwicklung begrüßen. Ein älterer Mitarbeiter in einer
strukturschwachen Region hingegen wird von diesen Aussichten wenig begeistert sein.
Digitalisierung beschleunigt Arbeitsprozesse, ermöglicht aber gleichzeitig auch andere Tätigkeiten
durchzuführen, die mit der analogen Technik kaum zu bewältigen wären.
Mahnwesen und Zahlungsverkehr gehören dazu. Die immer noch überwiegend praktizierte Form der
Buchführung, bei der zwischen Belegentstehung und Verbuchung bis zu 70 Tagen liegen können, ist
nicht geeignet, mit der Buchung naheliegende Vorgänge wie Zahlung und Erinnerung durchzuführen.
Werden aber Belege digitalisiert bereitgestellt, kann sehr viel zeitnäher gebucht werden. Die einmal
erfassten Daten können mit nur geringem Mehraufwand für weitere Tätigkeiten genutzt werden.
Überhaupt könnte der Nutzen der Fibu gesteigert werden: individuelle an die Bedürfnisse der Man-
danten angepasste Auswertungen und Kennziffern oder Kosten- und Leistungsrechnung sind zusätz -
liche Leistungen, die in ein passgenaues Controlling für den Mandanten münden könnten
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
54 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Ausrede 5: Ich habe keine Zeit
Es gibt die alte Geschichte von einem Wanderer im
Hochtaunus, der auf einen Holzfäller traf. Der Wan-
derer wunderte sich, warum der Holzfäller mit
einem stumpfen Beil auf den Baum eindrosch,
ohne dass sich die Kerbe nennenswert vergrößer-
te. „Warum schleifst Du Dein Beil nicht“, fragte der
Wanderer den Holzfäller. „Keine Zeit“, antwortete
dieser, „ich muss unbedingt diesen Baum fällen.“
Die technischen Möglichkeiten, die vor unseren
Füßen liegen, bieten ein riesiges Potenzial, unse-
re Werkzeuge zu schärfen und die Aufgaben an-
schließend wesentlich effizienter erledigen zu
können. Aber sie müssen erschlossen, eingeübt,
beherrscht werden. Ohne gründliche Vorberei-
tung und Einarbeitung wird dies nicht gelingen.
Keine Zeit zu haben ist daher tatsächlich ein
Hemmfaktor für die Digitalisierung der Kanzlei.
Wer zu lange zögert, wird in Zukunft vielleicht
genug Zeit haben, aber keine Mandanten mehr.
Fazit
Die Digitalisierungswelle ist nicht mehr aufzuhal-
ten. Sie wird alle Branchen erfassen, insbeson-
dere auch Steuerkanzleien. Wer den Zug ver-
passt, wird es in Zukunft schwer haben, aus -
reichend Mandanten auskömmlich betreuen zu
können.
Auf der anderen Seite stehen zahlreiche Möglich-
keiten „out-of-the-box“ bereit – also ohne große
Anpassungsmaßnahmen. Unsere Softwarepart-
ner bieten viele Werkzeuge an, die uns die Um-
stellung hin zur digitalen Kanzlei erleichtern. Und
das Beste: vieles davon ist bereits auf unseren
Servern installiert und wartet auf seine Nutzung.
Der Abschied vom Papier ist unvermeidlich, aber
gleichzeitig auch ein wichtiger Hemmfaktor für
eine Branche, die sich wie kaum eine andere über
das Medium Papier definiert hat.
Wenige Mandanten werden sich verweigern, da-
gegen warten viele auf eine Steuerkanzlei, die mit
der Zeit geht. Auch Mitarbeiter arbeiten gern mo-
dern. Gleichwohl sollten deren Ängste nicht ver-
nachlässigt werden.
Den größten Nutzen der Digitalisierung werden
die frühen Anwender haben. Wer so lange wartet,
bis er von den Verhältnissen gezwungen wird,
umzustellen, wird viel Mühe aber wenig Lohn
haben. Wer noch länger wartet, erspart sich die
Mühe – und den Lohn.Aus den
Verbandsnachrichten
des Steuerberater-
verband Hessen e.V.,
Ausgabe 1/2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSAUSÜBUNG
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56 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Die deutschen Steuerberater stehen unein ge -
schränkt zum Europagedanken und zur Europäi-
schen Union. So ist der Deutsche „Steuerberater
Verband (DStV) Gründungsmitglied zweier berufs-
ständischer europäischer Organisationen, der
EFAA und der ETAF, welche den Binnenmarkt un-
terstützen, indem sie Vorschläge zur Harmo -
nisierung der Rechnungslegung und der Besteue-
rung in Europa machen.
Gleichwohl sehen sich die deutschen Steuer -
berater nun durch eine aktuell übertriebene
Kommissionspolitik – konkret durch das am
10.01.2017 veröffentlichte Dienstleistungspaket
der EU-Kommission (EUK) – massiv bedroht. Es
ist die Rede vom „Ende des Steuerberaterberufs“,
wenn das Paket in der vorgelegten Form be-
schlossen würde.
Die Vorlage der EUK enthält folgende vier Ele-
mente, die jedes für sich, insbesondere aber in
ihrer Kombination, problematisch sind:
RiLi- und VO-Vorschlag für eine Elektronische
Europäische Dienstleistungskarte
Mit diesem Element sollen nach dem Willen der
EUK grenzüberschreitende „unternehmensnahe“
Dienstleistungen (von Steuerberatern und Wirt-
schaftsprüfern) sowie Bauleistungen durch ver-
einfachte Verwaltungsverfahren gefordert wer-
den. Der ausländische Dienstleister soll sich an
eine koordinierende Behörde seines Heimat-
staats wenden können. Diese soll seine Angaben
überprüfen und an die koordinierende Behörde
des Aufnahmestaats übermitteln. Jene soll der
Erteilung einer DL-Karte ggf. widersprechen dür-
fen.
Nach sehr kurzen Prüffristen treten Genehmi-
gungsfiktionen in Kraft. Erhebt ein Aufnahmestaat
keinen Widerspruch, gilt die Dienstleistungskarte
als erteilt. Widerspricht ein Mitgliedstaat (MS),
soll er verpflichtet sein, die zugrunde liegenden
nationalen Vorschriften gegenüber dem Antrag-
steller ausführlich zu begründen.
Durch die kurzen Fristen kommt es de facto zur
Einführung des von den Mitgliedstaaten nicht
akzeptierten Herkunftslandprinzips durch die
Hintertür. Der Aufnahmestaat wird aus zeitlichen
Gründen vielfach nicht zu einer sachangemes -
senen Prüfung und Begründung imstande sein,
insbesondere wenn wie in Deutschland verschie-
dene Ebenen (Bund, Länder, Kammern) zu betei-
ligen sind.
RiLi-Vorschlag zur Reform des Notifizierungs-
verfahrens für berufsrechtliche Vorschriften
Bereits heute sind die Mitgtiedstaaten aufgrund
der Dienstleistungs-Richtlinie verpflichtet, den
erfolgten Erlass berufsrechtlicher Vorschriften
der EUK mitzuteilen. Damit hat die EUK die Mög-
lichkeit zu prüfen, ob bei Verstoß gegen europä -
isches Recht gegen einen MS ein Vertragsverlet-
zungsverfahren einzuleiten ist. In Zukunft, so
schlägt es die EUK vor, sollen ihr geplante berufs-
rechtliche Vorschriften aber bereits vor ihrem Er-
lass gemeldet werden müssen. So soll die EUK
die Möglichkeit erhalten, ein Moratorium einzule-
gen (Vorwarnung) oder dem MS zu verbieten, die
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSRECHT
DIE EU-KOMMISSION ÜBERTREIBT –BINNEN MARKTPAKET GEFÄHRDET QUALIFIZIERTE STEUER BERATUNG
Von
Professor
Dr. Axel Pestke,
Hauptgeschäftsführer
des Deutschen
Steuerberaterverbandes
(DStV), Berlin
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 57
Regelung zu erlassen (Vetorecht), wenn sie der
Meinung ist, die vorgesehene Regelung sei unver-
hältnismäßig. Ebenso soll bei einer Modifizierung
in der Vergangenheit erlassener Berufsgesetze
verfahren werden.
Träte diese Regelung in Kraft, würden die MS,
was den Erlass berufsrechtlicher Gesetze, Ver-
ordnungen und Berufssatzungen angeht, quasi
entmündigt: Die EUK, eine Behörde, könnte na-
tionalen Parlamenten die Rechtsetzung verbieten,
die Legislative müsste sich dem Genehmigungs -
vorbehalt der Exekutive beugen. Allenfalls bliebe
noch eine Klage vor dem Europäischen Gerichts-
hof, um die nationale Position durchzusetzen. Aus
diesem Grunde haben bereits der Dt. Bundestag,
der Bundesrat, die frz. Assembler National und
das Parlament Österreichs die Zuständig keit der
EUK in diesem Bereich bestritten und Subsidiari-
tätsrügen nach Art. 6 des Protokolls Nr. 2 zum
EU-Vertrag eingelegt.
RiLi-Vorschlag über ein verpflichtendes Ana-
lyseraster für Verhältnismäßigkeits-
prüfungen bei Berufsregulierungen
Bisher sind beim Erlass berufsrechtlicher Vor-
schriften vier vom Europäischen Gerichtshof in
ständiger Rechtsprechung entwickelte Kriterien
– legitimer öffentlicher Zweck, Nichtdiskriminie-
rung, Erforderlichkeit, Verhältnismäßigkeit – zu
beachten. Die EUK möchte nun ein EU-einheit -
liches, verbindliches Analyseraster für Verhältnis-
mäßigkeitsprüfungen einführen und schafft einen
eigenen, aus 21 verbindlichen Kriterien bestehen-
den neuen Anforderungskatalog (Entwurf Art. 6
Abs. 2 lit. a) bis k), Abs. 4 lit. a) bis j)). Nationale
Parlamente sollen diesen beim Erlass berufs-
rechtlicher Vorschriften beachten, Behörden und
Gerichte ihn ihren Entscheidungen in berufsrecht-
lichen Fragen zugrunde legen. Besonders proble-
matisch ist in diesem Zusammenhang ein von der
EUK vorgeschlagenes „Kumulationsverbot“ (Ent-
wurf Art. 6 Abs. 2 lit, k) und Abs. 4): Das gleich-
zeitige Vorliegen mehrerer Vorschriften zur Errei-
chung desselben Zwecks soll nur noch sehr be-
schränkt als verhältnismäßig angesehen werden.
Besonders für Deutschland wäre dies nachteilig,
da aufgrund seiner Rechtstradition einige Regu-
lierungen ähnliche oder gleiche Ziele verfolgen.
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSRECHT
58 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Käme dieser Vorschlag durch, müsste der Katalog
in deutsches Recht transferiert werden. Das Ras-
ter wäre dann verbindlich und müsste bei zukünf-
tigen und bereits bestehenden Gesetzen beachtet
werden (Kohärenz der Gesamtrechtsordnung). Es
käme zu einer Vermischung der Rechtsordnun-
gen, deutsches Verfassungsrecht würde durch
europäische Vor gaben überdeckt. Rechtsunsi-
cherheit wäre die Folge.
Länderspezifische Deregulierungs-
Empfehlungen u. a. bei Steuerberatern
In ihren Empfehlungen fordert die EUK Deutsch-
land und die anderen Mitgliedstaaten auf, nati -
onal geregelte „einfache Vorbehaltsaufgaben,
wie das Erstellen von Steuererklärungen“ unter
Verhältnismäßigkeitsgesichtspunkten ebenso zu
überdenken wie etwaige Kapitaäbindungsvor-
schriften für Berufsgeseilschaften. Das zeigt,
dass der EUK sowohl die Vorbehaltsaufgaben der
deutschen Steuerberater, als auch die sie betref -
fenden Kapitalbindungsvorschriften ein Dom im
Auge sind.
Zusammenfassung und Ausblick
Das Dienstleistungspaket der EUK beinhaltet eine
Verabsolutierung des Binnenmarktgedankens
zum Nachteil anderer Gemeinwohlbelange. Bei
einer unveränderten Verwirklichung des Pakets
droht der deutsche Steu erberaterberuf in seiner
Ausgestaltung als „Organ der Steuerrechtspfle-
ge“ ausgehöhlt zu werden. Er stünde dann den
Steuerpflichtigen und den Finanzverwaltungen
nicht mehr in der gewohnten Form als sachkun -
diger Partner im Besteuerungsverfahren zur Ver-
fügung. Der DStV wird sich deshalb mit aller
Macht dafür einsetzen, die vorgeschlagenen Re-
gulierungsvorschläge auf ein im Interesse des
Binnenmarkts und der betroffenen Kreise sa-
changemessenes Maß zurückzuführen.
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – BERUFSRECHT
Aus
„Der Steuerberater“
Ausgabe 4/2017
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 59
Beschluss vom 12. Oktober 2016 I R 80/14
Der Bundesfinanzhof (BFH) sieht es als zweifel-
haft an, ob die sog. Hinzurechnungsbesteuerung
von Zwischeneinkünften mit Kapitalanlagecharak-
ter in Drittstaatensachverhalten vollständig mit
dem Unionsrecht vereinbar ist. Der BFH hat
daher in einem Verfahren zu einer Zwischenge-
sellschaft mit Sitz in der Schweiz den Gerichts-
hof der Europäischen Union (EuGH) angerufen
(Beschluss vom 12. Oktober 2016 I R 80/14). Die
nunmehr vom EuGH zu klärende Streitfrage kann
allgemein für Beteiligungen an Gesellschaften mit
Sitz außerhalb der Europäischen Union (EU) und
des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) von
Bedeutung sein.
Mithilfe der Hinzurechnungsbesteuerung nach
dem Außensteuergesetz (AStG) versucht der
deutsche Fiskus, Gewinnverlagerungen in das
niedriger besteuernde Ausland entgegenzuwir-
ken. Bestimmte Einkünfte („Zwischeneinkünfte“)
von Auslandsgesellschaften („Zwischengesell-
schaften“), an denen in der Bundesrepublik
Deutschland (Deutschland) unbeschränkt Steu-
erpflichtige beteiligt sind und die in ihren Sitz-
staaten mit geringeren Ertragsteuersätzen als
25 % besteuert werden, werden unter bestimm-
ten Voraussetzungen den in Deutschland unbe-
schränkt steuerpflichtigen Gesellschaftern antei-
lig zugerechnet und bei diesen ähnlich Gewinn-
ausschüttungen besteuert, ohne dass es darauf
ankommt, ob die Gesellschafter tatsächlich Ge-
winnausschüttungen erhalten haben oder nicht.
In dem vom BFH zu entscheidenden Fall war eine
deutsche GmbH zu 30 % an einer Schweizer AG
beteiligt. Diese erzielte Einkünfte aus abgetrete-
nen Geldforderungen, die vom Finanzamt zu Las-
ten der GmbH als Zwischeneinkünfte mit Kapital-
anlagecharakter der Hinzurechnungsbesteuerung
unterworfen wurden.
Der EuGH hat hinsichtlich einer vergleichbaren
britischen Regelung im Jahr 2006 entschieden,
dass eine Hinzurechnungsbesteuerung nur dann
mit der unionsrechtlich verbürgten Niederlas-
sungsfreiheit vereinbar ist, wenn der Steuer-
pflichtige die Besteuerung durch den Nachweis
abwenden kann, dass es sich bei der Beteiligung
an der Zwischengesellschaft nicht um eine rein
künstliche Gestaltung handelt, die nur dazu dient,
den höheren inländischen Steuersätzen zu entge-
hen (sog. Motivtest). Den deutschen Gesetzgeber
hat die EuGH-Rechtsprechung dazu bewogen, für
Beteiligungen an Zwischengesellschaften aus EU-
und EWR-Staaten ab dem Jahr 2008 eine Entlas-
tungsmöglichkeit durch einen Motivtest gesetz-
lich zu verankern (§ 8 Abs. 2 AStG).
Für in Drittstaaten wie der Schweiz ansässige
Zwischengesellschaften gibt es jedoch keine ver-
gleichbare Entlastungsmöglichkeit. Dies könnte
nach Auffassung des BFH gegen die unionsrecht-
lich verbürgte Kapitalverkehrsfreiheit verstoßen,
die – anders als die Niederlassungsfreiheit –
grundsätzlich auch im Verkehr mit Drittstaaten
geschützt ist.
HINZURECHNUNGSBESTEUERUNG AUF DEM PRÜFSTAND
Bundesfinanzhof,
Pressemitteilung
Nr. 15/2017
vom 15. März 2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – STEUERRECHT
60 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Urteil vom 7. Dezember 2016 II R 21/14
Ein vom Erblasser (bisher) nicht geltend gemach-
ter Pflichtteilsanspruch gehört zu seinem Nach-
lass und unterliegt bei seinem Erben der Besteue-
rung aufgrund Erbanfalls. Dies hat der Bundes -
finanzhof (BFH) mit Urteil vom 7. Dezember 2016
II R 21/14 entschieden. Damit entsteht die Erb-
schaftsteuer bereits mit dem Tode des Pflicht-
teilsberechtigten, ohne dass es auf die Geltend-
machung des Anspruchs durch dessen Erben an-
kommt.
Im Streitfall war der Kläger Alleinerbe seines im
September 2008 verstorbenen Vaters. Dem Vater
stand wegen einer Erbausschlagung ein Pflicht-
teilsanspruch in Höhe von 400.000 Euro zu, den
er aber gegenüber dem Verpflichteten nicht gel-
tend gemacht hatte. Nach dem Tod des Vaters
beanspruchte jedoch der Kläger als neuer
Anspruchsinhaber den geerbten Pflichtteil (im
Januar 2009). Das Finanzamt rechnete den
Pflichtteilsanspruch dem erbschaftsteuerpflich -
tigen Erwerb des Klägers bereits auf den Todes-
zeitpunkt seines Vaters hinzu. Der Kläger mach-
te hiergegen geltend, dass ein Pflichtteil immer
erst mit seiner Geltendmachung der Besteuerung
unterliege. Das Finanzgericht (FG) wies die dage-
gen erhobene Klage ab.
Der BFH bestätigte die Vorentscheidung des FG.
Ein vom Erblasser nicht geltend gemachter
Pflichtteilsanspruch unterliegt bei seinem Erben
der Besteuerung bereits aufgrund des Erbanfalls.
Das Vermögen des Erblassers geht im Wege der
Gesamtrechtsnachfolge als Ganzes auf den Erben
über. Dazu gehört auch ein dem Erblasser zuste-
ERBSCHAFTSTEUER:GEERBTER PFLICHTTEILSANSPRUCH UNTERLIEGT DER ERBSCHAFT-STEUER, AUCH WENN ER NICHT GELTEND GEMACHT WIRD
hender Pflichtteilsanspruch, weil dieser Anspruch
kraft Gesetzes vererblich ist. Für die Besteuerung
ist nicht erforderlich, dass der Erbe den geerbten
Pflichtteilsanspruch geltend macht. Dabei be-
steht nicht die Gefahr einer doppelten Besteu -
erung beim Erben. Der Erbe eines Pflichtteils -
anspruchs muss nur beim Anfall der Erbschaft
Erbschaftsteuer für den Erwerb des Anspruchs
bezahlen. Eine spätere Geltendmachung des
Pflichtteilsanspruchs durch ihn löst keine weite-
re Erbschaftsteuer aus. Macht der Erbe – anders
als im Streitfall – den Anspruch gegenüber dem
Verpflichteten (ebenfalls) nicht geltend, bleibt es
aber dabei, dass für den Erwerb des Anspruchs
dennoch Erbschaftsteuer anfällt.
Demgegenüber unterliegt ein Pflichtteilsanspruch,
der in der Person des Pflichtteilsberechtigten ent-
steht, erst mit der Geltendmachung der Erb-
schaftsteuer. Der Pflichtteilsberechtigte kann
also - anders als sein eigener Erbe - die Erb-
schaftsteuer dadurch vermeiden, dass er nicht
die Erfüllung seines Pflichtteilsanspruchs ver -
langt.
Bundesfinanzhof,
Pressemitteilung
Nr. 18/2017
vom 29. März 2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – STEUERRECHT
Urteil vom 19. Januar 2017 VI R 75/14
Mit Urteil vom 19. Januar 2017 (VI R 75/14) hat
der Bundesfinanzhof (BFH) entschieden, dass
Steuerpflichtige sog. außergewöhnliche Belastun-
gen (z. B. Krankheitskosten) weitergehend als bis-
her steuerlich geltend machen können.
Der Abzug außergewöhnlicher Belastungen ist
nach § 33 Abs. 1 und 3 des Einkommensteuer -
gesetzes (EStG) nur möglich, wenn der Steuer-
pflichtige mit überdurchschnittlich hohen Auf-
wendungen belastet ist. Eine Zumutbarkeitsgren-
ze („zumutbare Belastung“) wird in drei Stufen
(Stufe 1 bis 15.340 Euro, Stufe 2 bis 51.130 Euro,
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STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – STEUERRECHT
62 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Stufe 3 über 51.130 Euro) nach einem bestimm-
ten Prozentsatz des Gesamtbetrags der Einkünf-
te (abhängig von Familienstand und Kinderzahl)
bemessen (1 bis 7 %). Der Prozentsatz beträgt
z. B. bei zusammenveranlagten Ehegatten mit
einem oder zwei Kindern 2 % (Stufe 1), 3 % (Stufe
2) und 4 % (Stufe 3).
Nach dem Urteil des BFH wird jetzt nur noch der
Teil des Gesamtbetrags der Einkünfte, der den im
Gesetz genannten Stufengrenzbetrag übersteigt,
mit dem jeweils höheren Prozentsatz belastet.
Danach erfasst z. B. der Prozentsatz für Stufe 3
nur den 51.130 Euro übersteigenden Teilbetrag
der Einkünfte. Bislang gingen demgegenüber
Finanzverwaltung und Rechtsprechung davon
aus, dass sich die Höhe der zumutbaren Belas-
tung einheitlich nach dem höheren Prozentsatz
richtet, sobald der Gesamtbetrag der Einkünfte
eine der in § 33 Abs. 3 Satz 1 EStG genannten
Grenzen überschreitet. Danach war der höhere
Prozentsatz auf den Gesamtbetrag aller Einkünf-
te anzuwenden.
Im Streitfall hatte der Kläger zusammen mit
seiner Ehefrau in der gemeinsamen Einkommen-
steuererklärung Krankheitskosten in Höhe von
4.148 Euro als außergewöhnliche Belastungen er-
klärt. Da der Gesamtbetrag der Einkünfte der
Eheleute über 51.130 Euro lag, berechnete das
Finanzamt (FA) die zumutbare Belastung unter
Anwendung des in der Situation des Klägers
höchstmöglichen Prozentsatzes von 4 %. Die
Krankheitskosten der Eheleute wirkten sich nach
dem Abzug der zumutbaren Belastung nur noch
mit 2.069 Euro steuermindernd aus.
Der BFH gab dem Kläger insoweit Recht, als er
die vom FA berücksichtigte zumutbare Belastung
neu ermittelte. Bei der nun gestuften Ermittlung
(im Streitfall 2 % bis 15.340 Euro, 3 % bis 51.130
Euro und 4 % erst in Bezug auf den die Grenze
von 51.130 Euro übersteigenden Teil der Einkünf-
te) erhöhten sich die zu berücksichtigenden
Krankheitskosten um 664 Euro. Maßgebend für
die Entscheidung des BFH waren insbesondere
der Wortlaut der Vorschrift, der für die Frage der
Anwendung eines bestimmten Prozentsatzes ge-
rade nicht auf den „gesamten Gesamtbetrag der
Einkünfte“ abstellt, sowie die Vermeidung von
Härten, die bei der Berechnung durch die Finanz-
verwaltung entstehen konnten, wenn eine vorge-
sehene Stufe nur geringfügig überschritten
wurde.
Das Urteil des BFH betrifft zwar nur den Abzug
außergewöhnlicher Belastungen nach § 33 EStG,
ist aber im Anwendungsbereich dieser Vorschrift
nicht auf die Geltendmachung von Krankheitskos-
ten beschränkt. Die Entscheidung hat weitrei-
chende Bedeutung, da Steuerpflichtige nun in der
Regel früher und in größerem Umfang durch
ihnen entstandene außergewöhnliche Belastun-
gen steuerlich entlastet werden.
Bundesfinanzhof,
Pressemitteilung
Nr. 19/2017
vom 29. März 2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – STEUERRECHT
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 63
Urteil vom 23. Februar 2017 V R 16, 24/16
Eine Umsatzsteuerfestsetzung kann nach § 27
Abs. 19 Satz 1 des Umsatzsteuergesetzes (UStG)
gegenüber dem leistenden Unternehmer nur
dann (zu seinem Nachteil) geändert werden,
wenn ihm ein abtretbarer Anspruch auf Zahlung
der gesetzlich entstandenen Umsatzsteuer gegen
den Leistungsempfänger zusteht. So entschied
der Bundesfinanzhof (BFH) durch Urteil vom
23. Februar 2017 (V R 16, 24/16) in einem klas-
sischen Bauträgerfall.
Umsatzbesteuerung bei Bauleistungen ist diffizil;
für vom Bauhandwerker an einen Bauträger er-
brachte Bauleistungen kann kraft Sonderregelung
der leistungsempfangende Bauträger Umsatz-
steuerschuldner sein, was den fiskalischen Erfolg
der Umsatzbesteuerung jedenfalls erhöht. Aller-
dings hatte der BFH eine solche (damals durch
Verwaltungsvorschrift konkretisierte) Übertra-
gung der Steuerschuldnerschaft eingeengt (Urteil
vom 22. August 2013 V R 37/10). Der Gesetzge-
ber besserte für die Zukunft nach und schuf eine
Übergangsregelung für Altfälle (Stichtag: 15. Feb-
ruar 2014), um bei Rückerstattung der gezahlten
Steuern an den nur vermeintlichen Steuerschuld-
ner (Bauträger) den eigentlichen Steuerschuldner
(Bauhandwerker) nachträglich belasten zu kön-
nen. So ist nach § 27 Abs. 19 Satz 1 UStG die
gegen den leistenden Unternehmer wirkende
Steuerfestsetzung zu ändern, wenn der Leis-
tungsempfänger die Erstattung der Steuer fordert
und beide davon ausgegangen waren, dass der
Leistungsempfänger die Steuer auf die vom Leis-
tenden erbrachte Leistung schuldet; darüber
hinaus wird die Erfüllungswirkung der Abtretung
des Zahlungsanspruchs des Leistenden gegen
den Leistungsempfänger an das Finanzamt (FA)
geregelt (§ 27 Abs. 19 Sätze 2 ff. UStG).
Und so lag auch der Streitfall: Die Klägerin (eine
GmbH) erbrachte Mauerarbeiten gegenüber einer
Bauträger-GmbH. Jene wurde vom FA – entspre-
chend der allgemeinen Verwaltungsvorschrift –
als steuerpflichtige Leistungsempfängerin in An-
spruch genommen. Nach der einengenden BFH-
Entscheidung beantragte die Bauträger-GmbH
beim FA die Erstattung der Umsatzsteuer, die sie
in der Annahme entrichtet hatte, Steuerschuld-
nerin zu sein. Das FA setzte daraufhin die Um-
satzsteuer gegenüber der Klägerin fest. Hierge-
gen berief sich die Klägerin auf den Schutz ihres
Vertrauens in die von der Finanzverwaltung prak-
tizierte Rechtslage. Das Finanzgericht billigte die
Umsatzsteuerfestsetzung, verpflichtete aber das
FA dazu, das Angebot der Klägerin auf Abtretung
BFH BESTÄTIGT ÜBERGANGSREGELUNG IN BAUTRÄGERFÄLLEN
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – STEUERRECHT
ihres Anspruchs gegen die Bauträger-GmbH auf
Zahlung der gesetzlich entstandenen Umsatz-
steuer anzunehmen.
Der BFH bestätigte die Vorinstanz im Ergebnis.
Die gesetzliche Übergangsregelung (§ 27 Abs. 19
UStG) schließt den allgemeinen Vertrauensschutz
gegenüber einer belastenden Änderung (§ 176
Abs. 2 der Abgabenordnung) aus. Die Rechtsla-
ge entspricht nach der Entscheidung des BFH
aber nur dann den unionsrechtlichen Prinzipien
des Vertrauensschutzes, der Rechtssicherheit
und der Neutralität, wenn die Befugnis des FA zur
Änderung der Umsatzsteuerfestsetzung gegen
den Leistenden voraussetzt, dass diesem ein ab-
tretbarer Anspruch auf Zahlung der gesetzlich
entstandenen Umsatzsteuer gegen den Leis-
tungsempfänger tatsächlich zusteht. Der Bau-
handwerker wird auf diese Weise vollständig von
der Umsatzsteuer auf seine Leistungen entlastet;
er steht dann so, wie er stünde, wenn alles von
vornherein richtig beurteilt worden wäre.
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Bundesfinanzhof,
Pressemitteilung
Nr. 20/2017
vom 5. April 2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – STEUERRECHT
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 65
Urteil vom 30. März 2017 IV R 13/14
Entstehen dem Steuerpflichtigen Aufwendungen
für Geschenke an Geschäftsfreunde und über-
nimmt er zusätzlich die Steuer, die durch die
Zuwendung an den Beschenkten ausgelöst wird,
ist der Steuerpflichtige nicht zum Betriebsaus -
gabenabzug berechtigt, wenn die Zuwendung zu-
sammen mit der Steuer 35 Euro übersteigt. Dies
hat der Bundesfinanzhof (BFH) mit Urteil vom
30. März 2017 IV R 13/14 entschieden.
Im Wirtschaftsleben ist es üblich, Geschäfts -
partner zu kulturellen und sportlichen Veran -
staltungen einzuladen. Solche Geschenke, die die
Geschäftsbeziehung fördern oder Neukunden an-
ziehen sollen, können beim Empfänger zu ein-
kommensteuerpflichtigen Einnahmen führen.
Müsste der Empfänger den Wert der Einladung
versteuern, würde der Zweck des Geschenks ver-
eitelt. Deshalb ist es dem Schenkenden gestattet,
die auf das Geschenk entfallende Einkommen-
steuer des Beschenkten zu übernehmen. Macht
er von diesem Recht Gebrauch, wird die Steuer
bei ihm mit einem Pauschsteuersatz von 30 % er-
hoben. Durch die Übernahme der Versteuerung
kommt es zu einem sog. „Steuergeschenk“.
Aufwendungen für Geschenke an Geschäftsfreun-
de sind nicht als Betriebsausgabe abziehbar. Das
gilt nur dann nicht, wenn die Kosten pro Empfän-
ger und Wirtschaftsjahr 35 Euro nicht über -
steigen. Das Abzugsverbot soll verhindern, dass
unangemessener Repräsentationsaufwand vom
Steuerpflichtigen auf die Allgemeinheit abgewälzt
wird und dient der Bekämpfung des sog. „Spe -
sen unwesens“.
Im Urteilsfall hatte ein Konzertveranstalter in
großem Umfang Freikarten an Geschäftspartner
verteilt. Soweit diesen dadurch steuerpflichtige
Einnahmen zugeflossen sind, hatte er pauschale
Einkommensteuer auf die Freikarten an das
Finanzamt abgeführt.
Diese Steuer hat der BFH nun als weiteres Ge-
schenk beurteilt mit der Folge, dass diese das
steuerliche Schicksal der Zuwendung – hier der
Freikarten – teilt. Zählt die verschenkte Freikarte
zum unangemessenen Repräsentationsaufwand,
muss das auch für die übernommene Steuer gel-
ten. Ein Betriebsausgabenabzug kommt danach
nicht in Betracht, wenn der Wert des Geschenks
und die dafür anfallende Pauschalsteuer insge-
samt 35 Euro übersteigen. Damit ist das Abzugs-
verbot auch dann anzuwenden, wenn diese Be-
tragsgrenze erst aufgrund der Höhe der Pau -
schal steuer überschritten wird.
ÜBERNAHME DER EINKOMMENSTEUER FÜR GESCHENKEAN GESCHÄFTSFREUNDE NICHT ABZIEHBAR
Bundesfinanzhof,
Pressemitteilung
Nr. 36/2017
vom 7. Juni 2017
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – STEUERRECHT
66 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
STELLENANGEBOTE
1-2
Steuerfachangestellte/r oder
Steuerfachwirt/in gesucht
Für meine Steuerberaterpraxis im Osten von
Hamburg suche ich per sofort Verstärkung; Teil-
zeit auch möglich.
Zu Ihrem Aufgabengebiet in der Man dats be treu -
ung gehören:
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ererklärungen
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triebsprüfungen etc.
Ich biete einen zukunftssicheren Arbeitsplatz in
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stamm verschiedener Branchen und Rechtsfor-
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Wir sind eine mittelständische Sozietät (Steuer-
beratung und Wirtschaftsprüfung) mit Sitz in
Hamburg-Altona. Und suchen ab sofort einen
Steuerberater (m/w)
für die umfassende Betreuung eines eigenen,
anspruchsvollen Mandantenstammes. Sie verfü-
gen über Praxiserfahrung in der Erstellung von
Jahresabschlüssen und Steuererklärungen, sowie
Gestaltungsberatung. Erfahrungen in der Wirt-
schaftsprüfung wären von Vorteil sind aber keine
Voraussetzung. Neben Ihren Fachkenntnissen
überzeugen Sie durch Verhandlungsgeschick und
Einfühlungsvermögen.
Wenn Sie eine eigenverantwortliche Tätigkeit su-
chen bieten wir Ihnen einen Arbeitsplatz mit Per-
spektive.
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Steuerberater – Wirtschaftsprüfer
Herrn Dipl.-Kfm. Oliver Arnold
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3-2
Finanz- und Lohnbuchhalter (m/w)
in Vollzeit/Teilzeit gesucht
In unserer Wirtschaftsprüfungs- (WP) und Steu-
erberatungskanzlei (StB) „Arnold & Kröger“
werden maßgeschneiderte Lösungen für Unter-
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – ANZEIGEN
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 67
nehmen sowie Privatpersonen entwickelt. Nun
sind wir auf der Suche nach Verstärkung für
unser dynamisches Team in Hamburg-Altona.
Als mittelständische Kanzlei vereinen wir die
Vorteile überschaubarer Strukturen und kurzer
Kommunikationswege mit den spannenden
Herausforderungen mittelständischer Mandate.
Sie erwartet eine angenehme Arbeitsatmosphäre,
direkter Mandanten-Kontakt und die frühe Über-
tragung von Verantwortung für eigene Mandate.
Ihr Tätigkeitsschwerpunkt ist die Erstellung der
Finanz- und Lohnbuchführung für unsere Man-
danten.
Sie haben idealerweise einen Abschluss als Steu-
erfachangestellte/r, arbeiten gerne im Team,
schätzen aber gleichzeitig die Möglichkeit zur
Eigeninitiative und überzeugen durch Ihr sympa-
thisches und gewinnendes Auftreten? Sie sind
sicher im Umgang mit der DATEV Software sowie
dem Microsoft Office Paket? Dann sollten Sie nun
den ersten Schritt gehen und sich bei uns be -
werben!
Unser Erfolgskredo besteht aus konsequenter
Fortbildung, persönlicher Betreuung und einem
beständigen unternehmerischen Denken – im
Sinne des Mandanten.
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4-2
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Diplom-Kfm (frau)/Steuersachbearbeiter
(in) oder Revisionsassistenten (in)
(m/w) mit mind. 1- bis 2-jähriger Revisionserfah-
rung für eine Position als Steuersachbearbeiter
für die weitgehend selbstständige Mandantenbe-
treuung (Erstellung von Jahresabschlüssen, Ein-
nahme-Überschussrechnungen, Betrieblichen
und privaten Steuererklärungen, Beratung sowie
Mitwirkung bei Abschlussprüfungen).
Unser modernes Büro befindet sich in Innen-
stadtlage und ist auch mit öffentlichen Verkehrs-
mitteln gut zu erreichen.
Wir sind eine seit vielen Jahren etablierte Kanzlei
mit anspruchsvollen Mandaten und bieten Ihnen
ein interessantes Tätigkeitsfeld mit einem über-
durchschnittlichen Gehalt und sozialen Sonder-
leistungen. Die Förderung von Fortbildungsmaß-
nahmen ist für uns selbstverständlich.
Bitte senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen
per Post oder auch per Mail: ulf.nolte@gmx.de
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
Stiehler – Vietzen – Nolte – Burgmann
Kaiser-Wilhelm-Straße 93, Haus Universal
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68 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
5-2
Steuerfachangestellte/r gesucht
Wir suchen ab sofort oder zum nächstmöglichen
Termin für unserer Kanzlei in bester Hamburger
Innenstadtlage – mit sehr guter Anbindung an
den ÖPNV – unbefristet eine/n neue/n Mitarbei-
ter/in als Steuerfachangestellte/n in Teilzeit.
Ihre Aufgaben bei uns wären insbesondere die Er-
stellung von
• Finanzbuchhaltungen
• Lohn- und Gehaltsabrechnungen
• Steuererklärungen
• Einnahme-Überschuss-Berechnungen
• Jahresabschlüssen
Voraussetzungen:
• abgeschlossene Ausbildung als Steuerfachan-
gestellte/r
• gute DATEV- und EDV-Kenntnisse
• sicherer Umgang mit Word und Excel
Auf Ihre Bewerbung freuen wir uns:
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Michael Rahlf – StB
Burchardstraße 24, 20095 Hamburg
Telefon 040 32872860
mail@stb-rahlf.de
6-2
Steuerfachangestellte(r)/Steuerfachwirt(in)
in Vollzeit oder Teilzeit gesucht
Zur Verstärkung unseres Teams suche ich eine/
einen Steuerfachangestellte(n) oder eine(n) Steu-
erfachwirt(in). Es erwartet Sie eine kleine, freund-
liche und serviceorientierte Steuerkanzlei, die
den persönlichen Kontakt zum Mandanten
wünscht und pflegt.
Ich biete Ihnen ein vielseitiges und interessantes
Aufgabengebiet in einem netten, familiären Team
in modernen und verkehrsgünstigen Räumen in
Wandsbek.
Sie übernehmen die vollständige Betreuung eines
eigenen Mandantenstammes verschiedener Bran-
chen und Größen bei einer leistungsgerechten
Bezahlung. Die Arbeitszeit ist flexibel und Fortbil-
dung ist selbstverständlich. Bestehende Urlaubs-
pläne werden gerne berücksichtigt.
Wenn Ihnen Zuverlässigkeit, Engagement und der
Spaß an der Arbeit wichtig sind, dann sind Sie bei
uns genau richtig. Ich freue mich auf Ihre Bewer-
bung unter habelt@hamburger-steuerberater.de
Steuerberaterin Diana Habelt
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7-2
Steuerfachangestellte(r)
in Voll- oder Teilzeit gesucht
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ständisch geprägte Steuerberatungsgesellschaft
bestehend aus 7 Mitarbeitern und zwei Steuerbe-
ratern. Wir betreuen Mandanten verschiedener
Branchen, Größen und Rechtsformen von der
Privatperson, über den Existenzgründer bis hin zu
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – ANZEIGEN
VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 69
mittelständischen Unternehmen (Aktiengesell-
schaft und GmbH & Co. KG) in Gesamtdeutsch-
land mit teilweise internationalen Verbindungen.
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir in
Voll- oder Teilzeit zum nächstmöglichen Termin
einen/eine STEUERFACHANGESTELLTE/N
IHRE AUFGABEN
• Aufstellen von Handels- und Steuerbilanzen
• Erstellung privater und betrieblicher Steuerer-
klärungen
• Erstellen laufender Mandantenbuchhaltungen
• Korrespondenz mit Mandanten und Steuerbe-
hörden
• Beratung von Mandanten in steuerlichen Fra-
gestellungen
IHR PROFIL
• Ausbildung zur/m Steuerfachangestellten; gern
auch Berufsanfänger
• Wunsch einer langfristigen Beschäftigung
• Erfahrung mit DATEV-Anwendungen
• Sicherheit in MS Office-Anwendungen
• fundierte praktische Erfahrung auf dem Gebiet
des Steuerrechts
• eigenverantwortliche, selbständige und man-
dantenorientierte Arbeitsweise
• Einsatzbereitschaft, Belastbarkeit und Teamfähigkeit
• Freude an der Lösung steuerlicher Fragestellungen
WIR BIETEN IHNEN
• ein tolles und engagiertes Team mit flacher
Hierarchie
• anspruchsvolles und abwechslungsreiches Auf-
gabenfeld
• leistungsgerechte Vergütung
• langfristige Beschäftigungsperspektive
• gute Fortbildungsmöglichkeiten
• Möglichkeit, der flexiblen Arbeitszeitgestaltung
und teilweiser Arbeit im Homeoffice
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden
Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen samt Ge-
haltsvorstellung und des frühestmöglichen Ein-
stiegsdatums – gern per E-Mail – oder per Post.
Falls Sie vorab Fragen haben, rufen Sie uns gern an.
WAGEMANN & HAHNKAMM
Partnerschaft Steuerberatungsgesellschaft
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8-2
Als mittelständische Steuerberaterkanzlei im
Hamburger Westen suchen wir
eine Steuerfachangestellte/
einen Steuerfachangestellten
zur Verstärkung unseres Teams in Vollzeit mit
guten DATEV- und Office-Kenntnissen.
Sie verfügen über eine 3- bis 5-jährige praktische
Erfahrung in der mittelständischen Mandanten-
betreuung und suchen eine langfristig angelegte
anspruchsvolle Tätigkeit?
Wir bieten Ihnen die Betreuung eines festen Man-
dantenkreises verschiedenster Rechtsformen
samt Erstellung von Jahresabschlüssen und Steu-
ererklärungen.
STEUERBERATERVERBAND HAMBURG – ANZEIGEN
70 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
Unsere Kanzlei besteht derzeit aus drei Partnern
und fünfzehn Mitarbeitern.
Wir bieten Ihnen einen anspruchsvollen und mo-
dernen Arbeitsplatz in verkehrsgünstiger Lage im
Hamburger Westen. Laufende Fortbildungsange-
bote sind für uns ebenso selbstverständlich wie
eine leistungsgerechte Bezahlung. Mehr Informa-
tionen über unsere Kanzlei erhalten Sie auf unse-
rer Internetseite www.kmb-steuerberater.de.
Bei Interesse senden Sie uns bitte Ihre aussage-
fähigen Bewerbungsunterlagen samt Lebenslauf
und Beschreibung Ihrer bisherigen Tätigkeiten
und mit Angabe der Gehaltsvorstellung sowie
des frühestmöglichen Eintrittstermins per Mail an
m.koblenz@kmb-hamburg.de.
9-2
Finanz- und Lohnbuchhalter (m/w)
in Vollzeit/Teilzeit gesucht
Unsere mittelständische WP/StB Kanzlei Arnold
& Kröger ist auf der Suche nach Verstärkung für
unser dynamisches Team in Hamburg-Altona.
Tätigkeitsschwerpunkt ist die Erstellung der
Finanz- und Lohnbuchführung für unsere Man-
danten sowie Beratungsleistungen (DATEV).
Wir bieten flexible Arbeitszeiten und gute Bezahlung.
Ansprechpartner :
WP StB Oliver Arnold
Haubachstraße 74, 22765 Hamburg
arnold@aktax.de
www.arnold-kroeger.de
10-2
Steuerfachangestellte(r)/Steuerfachwirt(in)
in Vollzeit oder Teilzeit gesucht
Wir sind eine kleine mittelständische Wirtschafts-
prüfungs- und Steuerberatersozietät, bei der der
persönliche Kontakt zum Mandanten im Vorder-
grund steht. Wir bieten Ihnen ein vielseitiges und
interessantes Aufgabengebiet in einem modernen
und verkehrsgünstig gelegenen Büro in Hamburg-
Altona (bei der Holstenbrauerei, S-Bahn Holsten-
straße). Ihr Aufgabengebiet umfasst u. a. die
Fertigung der Jahresabschlüsse, Steuerklärungen
und der Finanzbuchhaltung sowie Beratungsleis-
tungen (DATEV).
Die Arbeitszeit ist flexibel und Fortbildung ist
selbstverständlich.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater
Oliver Arnold
Haubachstraße 74, 22765 Hamburg
Telefon 040 3891480
arnold@aktax.de
www.arnold-kroeger.de
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VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017 71
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PRAXENBÖRSE – KOOPERATIONEN
11-2
Kanzlei/Beteiligung gesucht
Erfahrener und motivierter StB/WP (ohne ange-
stellte Mitarbeiter, inkl. Bescheinigung § 57a WPO)
sucht eine gut geführte StB- oder StB/WP-Kanz-
lei bzw. -Gesellschaft zur kollegialen Beteiligung,
evtl. im Rahmen einer angestrebten Praxisnach-
folge des Berufskollegen.
Ich biete langjährige und umfassende Erfahrun-
gen in den Bereichen Steuerberatung, betriebs-
wirtschaftliche Beratung (einschl. Unternehmens-
bewertung, Gutachten etc.) und Wirtschafts -
prüfung. Gern unterstütze ich ggf. meinen
vBP/WP-Kollegen bei der gesetzlichen Jahres -
abschlussprüfung im Aufgabenbereich des Quali-
tätssicherungssystems (Erfüllung der Anforderun-
gen im Peer Review).
Kontaktaufnahme bitte per Chiffre 11-2 über die
Geschäftsstelle des Steuerberaterverbandes.
12-2
Kanzlei gesucht
Selbständiger Steuerberater/Wirtschaftsprüfer
(ohne angestellte Mitarbeiter) mit langjähriger
und umfassender Berufserfahrung sucht eine
Kanzlei und möchte sehr gern die Mitarbeiter und
Büroräume mit übernehmen.
Überleitende Tätigkeit erwünscht. Eine weitere,
ggf. zeitlich eingeschränkte, operative Tätigkeit
des bisherigen Inhabers wäre ebenfalls denkbar.
Kontaktaufnahme bitte per Chiffre 12-2 über die
Geschäftsstelle des Steuerberaterverbandes.
13-2
Steuerberater mit Kanzlei
(Umsatz 600 TE)
im Westen von Hamburg (südl. der Elbe) sucht
Kollegin/Kollegen mit Interesse an Zusammen -
arbeit in Form einer Bürogemeinschaft, Praxis -
zusammenlegung oder Teilhaberschaft.
Kontaktaufnahme bitte per Chiffre 13-2 über die
Geschäftsstelle des Steuerberaterverbandes.
72 VERBANDSNACHRICHTEN 2|2017
DIE BESTEUERUNG DER VEREINE
Schäffer-Poeschel Verlag
Für Wirtschaft-Steuern-Recht, Stuttgart
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2. Auflage, 3876 Seiten, 99,50 Euro,
(Apartpreis ohne Ergänzungslieferungen) 199,50 Euro
ISBN 978-3-8202-0171-0
Dieses Handbuch ist praxisbezogener Kommentar und Nach -
schlagewerk in einem. Ein Ratgeber, der Entscheidungshilfen für
die Ausübung des Wahlrechts gibt, um die Vereine vor ertrag -
steuerlichen Konsequenzen, umsatzsteuerlichen Nachteilen, der
Aberkennung der Steuerbegünstigung zu bewahren und den
Spendenabzug zu sichern und die Haftung nach § 10b EStG auf
ein Mindestmaß zu begrenzen. Im Vordergrund stehen die
verschiedenen Steuerbefreiungs- und Steuervergünstigungs -
vorschriften. Sie werden anhand von vielen Beispielen umfassend
behandelt. Ausführlich wird auch die steuerliche Behandlung der
Vermögensverwaltung, Zweckbetriebe und des steuerpflichtigen
wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs dargestellt.
102. Ergänzungslieferung – Mai 2017
Die 102. Ergänzungslieferung berücksichtigt die Änderungen der
Gesetzgebung, die aktuelle Rechtsprechung des Bundesfinanz-
hofs und der Finanzgerichte sowie wichtige Verwaltungsanwei-
sungen.
Wesentlicher Inhalt der Lieferung sind u. a. die nachfolgenden
Stichworte, die aus den vorstehend genannten Gründen neu zu
fassen, zu ergänzen oder zu aktualisieren waren:
• Körperschaftsteuerpflicht
• Sachzuwendungen/-spenden
• Spenden/Zuwendungen
• Veranlagungssteuern
Außerdem wurde das Abkürzungsverzeichnis überarbeitet.
Im Anhangteil wurde die Einkommensteuer-Durchführungsverord-
nung aktualisiert.
Außerdem wird der Anhang 14 komplett aussortiert. Neu
gegliedert werden ab dieser Ergänzungslieferung im Anhang
14 wichtige Urteile des BFH und der Finanzgerichte sowie
Verwaltungsanweisungen des BMF und Verfügungen der OFD
im Volltext bereitgestellt.
Der Verband hat Zugriff auf nahezu alle rechtlichen Zeitschriften, Loseblattsammlungen und Gesetzesblätter
sowie eine Vielzahl von Büchern. Wir kopieren die von Ihnen gewünschten Kommentierungen, Aufsätze, Urteile
und Gesetzestexte. Voraussetzung ist, dass Sie uns eine genaue Fundstelle angeben. Wir übersenden Ihnen die
Kopien je nach Wunsch per E-Mail oder Telefax.
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