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Energiemanagement
Strom, Wärme, Wasser
Bericht 2013Trends, Analysen, Projekte
Inhalt
Vorwort 5
1. Zentrales Energiemanagement 71.1 Überblick 81.2 Leistungen 91.3 Handlungsprogramm 10
2. Entwicklung der Verbräuche, Kosten und CO2-Emissionen 17 2.1 Gesamtbilanz 182.2 Strom-, Wärme- und Wasserverbräuche 192.3 Kosten 202.4 CO2-Emissionen 21
3. Handlungsfelder 233.1 Energieeffizientes Planen und Bauen 243.2 Systematische energetische Schwachstellenanalysen im Gebäudebestand 333.3 Projekte zum energieeffizienten Nutzerverhalten 343.4 Verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien 373.5 Kraft-Wärme-Kopplung 413.6 Energiebeschaffung mit Bezug von Ökostrom 423.7 Straßenbeleuchtung und Verkehrsleittechnik 43
4. Projektbeispiele 474.1 Energieeffizienz und erneuerbare Energien – Neubau Technisches Betriebszentrum 484.2 Neue Quartiersgrundschule am Arnulfpark 504.3 Energetische Sanierung des Max-Planck-Gymnasiums 514.4 Stromüberschuss für die Grund- und Förderschule in der Paulckestraße 524.5 Modernes Lernen im Passivhaus – Neubau Gymnasium Trudering 544.6 Innovatives Licht für das gesamtsanierte Lenbachhaus 554.7 Hocheffiziente Wärmepumpe für das Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße 564.8 Solartechnik und Architektur – Innovative Lösungen 58
5. Technisches Gebäudemanagement 655.1 Überblick 665.2 Bedarfsgerechte Pumpensteuerungen für Schulschwimmbäder 69
6. Anhang 716.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen 726.2 Gesamtübersicht der thermischen Solaranlagen 746.3 Gesamtübersicht der Photovoltaikanlagen 76
Abbildungsnachweis 79
Impressum 79
Vorwort
Die Landeshauptstadt München nimmt beim Klimaschutz, bei der effizienten Nutzung von Ressourcen sowie beim Ausbau erneuerbarer Energien seit vielen Jahren eine Vorbildfunktion ein. Die se Handlungsfelder stellen auch künftig eine Herausforderung dar. Für die stadteige nen Gebäude und die elektrische Verkehrsinfrastruk-tur beauftragte der Stadtrat das Baureferat mit dem Zentralen Energiemana gement. Ziele sind, Bau- und Energiestandards sowie Energieko-nzepte zu entwickeln und diese beim Planen, Bauen, Sanieren und Betreiben umzusetzen. Neben der Reduktion von CO2 wird damit auch ein Beitrag zur nachhaltigen Entlastung des Haushaltes geleistet.
Mit dem „Integrierten Hand lungsprogramm Klimaschutz in München“ (IHKM) und seinen referats übergreifenden Programmen ermöglich-te der Stadtrat eine neue Qualität im kommu-nalen Klima schutz. Das Baureferat nimmt dabei mit der Umsetzung von vielfältigen Maßnahmen zur Begren zung des Energieverbrauchs und der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien eine Schlüssel funktion wahr. In diesem Zusammen-hang konnten die Endenergieverbräuche bei stadteigenen Ge bäuden und der elektri schen Verkehrsin frastruktur bezogen auf das Basisjahr 1990 um 34 Prozent ge senkt und die CO2-Emis-sionen um 39 Prozent reduziert werden.
Das größte Potenzial zur Reduzierung von CO2 liegt weiterhin in der energetischen Gebäude-sanie rung. Die kontinuierliche Erschließung der Energie- und Kosteneinsparpotenziale bei stadteigenen Gebäuden ist eine Generationen übergreifende Aufgabe. Mit der Umsetzung des Konjunkturpakets II (KP II) in den Jahren 2009 bis 2011 und dem im Kli maschutzprogramm 2010 enthaltenen Sonder programm „Energie-effiziente Gebäudehülle und Hei zungssanierung“ (EGuH) erhielt die energeti sche Sanie rung einen weiteren deutlichen Schub. Um die ambitionier-ten Klimaschutzziele der Stadt zu erreichen, beschloss der Stadtrat, nach Auslaufen des KP II die Mittel für das Sonderpro gramm EGuH auf 47,2 Millionen Euro zu erhöhen. Die energe-tischen Sanierungsmaßnahmen im Gebäude-bestand werden somit in gleicher Intensität fortgeführt.
Der vorliegende Energiemanagementbericht 2013 folgt dem stadtweiten Klimaschutzbericht 2012 nach und informiert über die Entwicklung der Energieverbräuche und Energiekosten sowie der CO2-Emissionen der stadteigenen Gebäude. Außerdem werden wichtige Handlungsfelder und heraus ragende Projekte dargestellt.
Die bisher erzielten Erfolge sind für uns Ansporn, weitere Einsparungen bei den Kosten und den CO2-Emissionen zu erreichen. Mit dem aktuellen Bericht laden wir Sie ein, sich über die vielfäl-tigen Aktivitäten des Baureferates auf diesem Feld zu informieren.
Rosemarie HingerlBerufsmäßige StadträtinBaureferentin der Landeshauptstadt München
5
1
6
1
Thermobild Guardinistraße
1.1 Überblick
1.2 Leistungen
1.3 Handlungsprogramm
Zentrales Energiemanagement
7
1.1
Überblick
Wichtigster Bestandteil des Energiemanage-ments ist die Entwicklung eines ganzheitlichen Ansatzes bei Neubau-, Sanierungs- und Unter-haltsmaßnahmen, der alle wichtigen Lebens-zyklusphasen eines Gebäudes berücksichtigt. Zur Verbrauchs- und Kostenreduzierung ist es erforderlich, sowohl energetische Qualitätsvor-gaben für Neubauplanungen und Gebäudesanie-rungen festzulegen, als auch den Betrieb und die Nutzung des Gebäudebestandes zu optimieren.
Die Hauptabteilung Hochbau betreut zirka 1.000 vom Referat für Bildung und Sport verwaltete Anwesen (unter anderem Schulen, Kinderta-geseinrichtungen, Bezirkssportanlagen, Sport-hallen, Schulschwimmbäder) und rund 540 vom Kommunalreferat verwaltete Anwesen (unter anderem kulturelle und soziale Einrichtungen, Verwaltungsgebäude, Feuerwachen, Betriebs-höfe).
Die Hauptabteilung Tiefbau ist bei der elektri-schen Verkehrsinfrastruktur für zirka 120.000 Straßenleuchten, etwa 1.100 Lichtsignalanlagen und rund 400 Straßentunnel und Unterführungen mit der jeweils installierten Tunnelbetriebstech-nik sowie für Parkscheinautomaten zuständig.
Das Zentrale Energiemanagement leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der städ-tischen CO2-Emissionen. In den letzten Jahren wurden die Aufgabenbereiche kontinuierlich aus gebaut und erweitert (siehe nebenstehende Übersicht mit den Leistungen des Zentralen Energiemanage ments).
8
1.2
- Entwicklung von Bau-, Energie- und Betriebsstandards- Erarbeiten von Klimaschutzmaßnahmen mit Bewertung von
Kosten/Nutzenverhältnis- Erstellen von Unterlagen für den Stadtrat- Begleitung von Studien
- Energieeffizienz bei Realisierungswettbewerben- Energiewirtschaftliche Beratung- Prüfung des Einsatzes erneuerbarer Energien- Nachhaltigkeitsaspekte
- Investive Sonderprogramme- Systematische energetische Schwachstellenanalysen
im Gebäudebestand wie z.B. Energiesparkonzept ESK 2.000- Programme zum energiesparenden Nutzerverhalten wie Fifty/Fifty und Pro Klima – Contra CO2
- Optimierung der Anschlusswerte- Regelmäßige Preisverhandlungen- Abschluss Rahmenverträge- Optimierung von Energielieferverträgen
- Verbrauchsdatenerfassung- Auswertung der Verbräuche durch
z.B. Benchmarking, Energieausweise- Gebäudeanalysen
- Zentrale Gebäudeleittechnik- Betriebsüberwachung- Optimierung technischer Anlagen- Beratung der Nutzer, Schulungen Betriebspersonal
- Dokumentation- Veröffentlichungen, z.B. Energiemanagementbericht- Vorträge und Schulungen
Qualitätsvorgaben
Energieberatung bei Planung und Bau
Energiesparprogramme
Energiebeschaffung
Energiecontrolling
Betriebsoptimierung
Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit
Ausgehend von diesem Aufgabenspektrum entwickelte das Zentrale Energiemanagement ein umfassendes Handlungs-programm, das den heutigen komplexen Anforderungen an die Energieeffizienz und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien für stadteigene Gebäude hohe Priorität einräumt und dem Erfordernis eines stadtweiten strategischen Vorgehens Rechnung trägt.
Leistungen
9
Handlungsprogramm
Zur Wahrnehmung der Vorbildfunktion hin-sichtlich Klimaschutz und Energieeinsparung in kommu nalen Gebäuden wurden vom Stadtrat seit den 1990er Jahren zahlreiche Beschlüsse gefasst:
Insbesondere die Beschlüsse „Einführung des Energiemanagements“ vom 15.04.1997; „Wei-tere Steigerung der erneuerbaren Energienut-zung im städtischen Gebäude-Sofortprogramm Hochbau“ vom 22.07.2009 sowie „Erweitertes Klimaschutzprogramm der Landeshauptstadt München, Ausbau stadteigener Solaranlagen – Erlöse aus Stromverkauf (Refinanzierung)“ waren wegweisend für eine integrale Betrach-tungsweise. Dadurch konnten vernetzte Ener-gieeffizienzmaßnahmen bewertet und folgende Schwerpunkte identifiziert werden:• SteigerungderEnergieeffizienzfürNeubau
und Gebäudebestand• IntensivierungdesZentralenEnergiemanage-
ments• VerstärkterEinsatzerneuerbarerEnergien
1.3
EinführungEnergie-management
AusbauSolaranlagen
EnergieeffizientesBauen
RahmenbeschlussIHKM
SofortprogrammHochbau
IHKM Klima-schutzprogramme
Wesentliche Beschlüsse zum Zentralen Energiemanagement
20132010
2009
2008
20052004
1997
10
Mit dem „Sofortprogramm Hochbau“ wurde die Basis geschaffen, ohnehin anstehende Gebäu-desanierungen mit Energiesparmaßnahmen und dem Einsatz erneuerbarer Energien im Wärme- und Strombereich effizient und wirtschaftlich zu kombinieren. Unter dem Grundsatz, erst den Energiebedarf der Gebäude zu minimieren und den Restbedarf effizient zu decken, wurde bereits auf die wichtigste Sofortmaßnahme „Erhöhung der energetischen Sanierungsraten“ hingewiesen.
Am 23.06.2010 genehmigte der Stadtrat den Beschluss „Integriertes Handlungsprogramm Klimaschutz in München“ (IHKM). Damit wurden erstmalig referatübergreifende Klimaschutzmaß-nahmen gebündelt und hinsichtlich ihrer Poten-ziale zur Reduktion von CO2 von einem externen Gutachter bewertet. Das IHKM wird regelmäßig fortgeschrieben und ermöglicht eine neue Quali-tät im kommunalen Klimaschutz.
1.3
Das Baureferat entwickelte als Projektleiter der IHKM-Arbeitsgruppe „Energiemanagement bei stadteigenen Gebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur“ die Klimaschutzmaßnah-men der Hauptabteilungen Hochbau und Tiefbau. Im Zuständigkeitsbereich des Baureferates (Hochbau) wurden im IHKM-Klimaschutzpro-gramm (KSP) 2010 insgesamt elf Klimaschutz-maßnahmen beschlossen. Zentraler Bestandteil war das „Konjunkturpaket II“ (KP II). Zusätzlich wurde das Sonderprogramm EGuH „Energieeffi-ziente Gebäudehülle und Heizungssanierungen” aufgelegt.
Das IHKM-Klimaschutzprogramm 2010 wurde durch das IHKM-Klimaschutzprogramm 2013 mit weiteren elf Klimaschutzmaßnahmen im Hoch-bau und drei Klimaschutzmaßnahmen im Tiefbau fortgeschrieben und vom Stadtrat beschlossen.
Baureferat der Landeshauptstadt München (Technisches Rathaus)
11
1.3
In der nachfolgenden Tabelle ist eine Übersicht des Handlungsprogramms Baureferat darge-stellt, welche die Klimaschutzmaßnahmen des IHKM sowie wesentliche zusätzliche Stadtratsbe-schlüsse beinhaltet.
IHKM-Maßnahmen Energiemanagement für stadteigene Gebäude (Hochbau)
Ziel
Steigerung der Energieeffizienz für Neubau und Gebäudebestand
Umsetzung der energetischen Maßnahmen des KP II 2009 – 2011
Erhöhung der energetischen Sanierungsraten durch das Konjunkturpaket II (KP II) mit der genehmigten Kostenobergrenze von gesamt 64,7 Mio. E für drei Jahre, Senkung der Energiekosten (Wärme und Strom) (siehe Kapitel 3.1.2)
Sonderprogramm „Energieeffiziente Gebäudehülle und Heizungssanierungen“ (EGuH)
Erhöhung der energetischen Sanierungsraten, Senkung der Energiekos-ten (Wärme), Steigerung der BehaglichkeitZusatzmittel KSP1 2010-2012: 6,0 Mio. E KSP 2013-2014: 47,2 Mio. E (siehe Kapitel 3.1.2)
Sonderprogramm Stromsparen mit Schwerpunkt Beleuchtungssanierung
Erhöhung der energetischen Sanierungsraten, Senkung der Energie-kosten (Strom)Zusatzmittel KSP 2010-2012: 2,4 Mio. E KSP 2013-2014: 1,6 Mio. E (siehe Kapitel 3.1.6)
Fortschreibung der energetischen Baustandards im Neubau und im Gebäudebestand
Durchschnittliche Unterschreitung der EnEV 2009 im Neubaubereich und bei umfassenden energetischen Sanierungen im Querschnitt über die Versor-gungsstruktur um 35 %; Überprüfung wenn novellierte EnEV vorliegt(siehe Kapitel 3.1.1)
Modellprojekte Neubauten in Passivhaus- bzw. Niedrigst energiebauweise mit Evaluation
Ausbau der Erfahrungen in Bezug auf u.a. Mehraufwand, Wirtschaftlich-keit sowie Nutzerakzeptanz (siehe Kapitel 3.1.5)
Bestand sanieren in Niedrigstenergiebauweise mit Passiv hauskomponenten
Ausbau der Erfahrungen in Bezug auf u.a. Mehraufwand, Wirtschaftlich-keit sowie Nutzerakzeptanz (siehe Kapitel 3.1.5)
Erfahrungsaustausch zum Nachhaltigen Bauen (DGNB2, BNB3)
Intensivere Zusammenarbeit mit DGNB/BNB und wissen schaftlichen InstitutionenZusatzmittel KSP 2010-2012: 7,5 T E KSP 2013-2014: 5,0 T E (siehe Kapitel 3.1.5)
12
Intensivierung des technischen Gebäude- und Energiemanagements
Energiesparkonzept ESK 2000 Erschließung hochwirtschaftlicher EnergiesparmaßnahmenZusatzmittel KSP 2010-2012: 2,1 Mio. E KSP 2013-2014: 1,4 Mio. (siehe Kapitel 3.2)
Fortführung und Anpassung der Programme zum energieeffizienten Nutzerverhalten Fifty/Fifty und Pro Klima – Contra CO2
Energieeinsparung durch verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen(siehe Kapitel 3.3)
Bezug von Ökostrom in stadteigenen Gebäuden Wahrnehmung der städtischen Vorbildfunktion (siehe Kapitel 3.6)
Verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien
Zusätzliche Finanzmittel für den „Einsatz erneuer-barer Energien im Bestand (Strom und Wärme)“
Nachrüstung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer EnergienZusatzmittel KSP 2010-2012: 1,5 Mio. E KSP 2013-2014: 1,0 Mio. E (siehe Kapitel 3.4)
Systematisierung der Solarpotenziale im stadteige-nen Gebäudebestand
Weitere Intensivierung der Solarenergienutzung im Gebäu debestandZusatzmittel zur Systematisierung und Katalogisierung der Solarpoten-ziale KSP 2013-2014: 100 T E (siehe Kapitel 3.4)
1.3
1) KSP = Klimaschutzprogramm 2) DGNB = Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen3) BNB = Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen des BMVBS
13
IHKM-Maßnahmen Energiemanagement für elektrische Verkehrsinfrastruktur (Tiefbau)
Ziel
Optimierung der Straßenbeleuchtung Fertigstellung Potenzialanalyse (siehe Kapitel 3.7)
Einsparung der Straßenbeleuchtung in - Hauptverkehrsstraßen- Straßen mit Sammelfunktion- Anliegerstraßen- Überspannungsanlagen
In KSP 2013 Bündelung der Maßnahmen zu einer Maßnahme 6.11.9 „Einsparung von Straßenbeleuchtung”Zusatzmittel KSP 2010-2012: 600 T E (siehe Kapitel 3.7) KSP 2013-2014: 660 T E (siehe Kapitel 3.7)
Einsparung bei Beleuchtung im Straßentunnel neu im KSP 2013-2014
Reduzierung bzw. Optimierung von Betriebszeiten elektrischer Verkehrstechnik
Potenzial wurde im KSP 2010-2012 vollständig erschlossen
Energieeinsparung durch den Einsatz von LED-Signalgebern und effizienter Steuergeräte
(siehe Kapitel 3.7)
1.3
14
Wesentliche Beschlüsse des Baureferates zum Klimaschutz und zur Energieeffizienz
Ziel
Rahmenverträge für die Beschaffung von Wärme und Strom (Beschluss zur Einführung des Energiemanagements vom 15.04.1997)
Reduktion der Energiebezugskosten(siehe Kapitel 3.6)
Endausbau des Austausches von Verkehrsrech-nern und Anpassung der Lichtsignalanlagen an das Verkehrssteuerungsnetzsystem mit Energie-einsparungsprogramm im Stadtgebiet München (Beschluss vom 26.04.2007)
Modernisierungsprogramm der elektrischen Verkehrsinfrastruktur, insgesamt 12,35 Mio E Projektkosten (siehe Kapitel 3.7)
Einsatz erneuerbarer Energien bei Eignung und Wirtschaftlichkeit für alle Neubau- und Sanierungs-maßnahmen (Beschluss Sofortprogramm Hochbau vom 22.07.2009)
Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien, Finanzierung über jeweilige Projektbeschlüsse (siehe Kapitel 3.4)
Bezug von Ökostrom in stadteigenen Gebäuden (Beschluss vom 18.05.2011)
Wahrnehmung der städtischen Vorbildfunktion, nachrichtlich im KSP 2013-2014 aufgenommen (siehe Kapitel 3.6)
Senkung der laufenden Kosten, insbesondere der Energiekosten (Beschluss vom 16.10.2012)
Ganzheitliche Strategie und Maßnahmen zur langfristigen Senkung der Energiekosten
IT-Vorhaben „BAU-ITV-0013 Fuhrpark-Manage-ment-Programm“ (FPM) (Beschluss vom 12.03.2013)
Energieeinsparung durch Optimierungsmaßnahmen im Fuhrpark und die Einührung eines IT-unterstützten Programmes
1.3
15
1
16
2Entwicklung der Verbräuche, Kosten und CO2-Emissionen
2.1 Gesamtbilanz
2.2 Strom-, Wärme- und Wasserverbräuche
2.3 Kosten
2.4 CO2-Emissionen
Berufliches Schulzentrum RiesstraßeSchautafel mit Ertragsanzeige der Photovoltaikanlagen
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2.1
Gesamtbilanz
2010 Verbrauch Kosten CO2 CO2 e5)
Strom (elektrische Verkehrsinfrastruktur) 44,9 GWh 6,8 Mio € 19.300 t 21.000 t
Strom (stadteigene Gebäude) 102,1 GWh 18,1 Mio € 43.800 t 47.700 t
Wärme (stadteigene Gebäude) 372,7 GWh 26,1 Mio € 80.500 t 89.000 t
Summe Energie 519,7 GWh 51,0 Mio € 143.600 t 157.700 t
Wasser/Abwasser 2,1 Mio m3 7,6 Mio € – –
Für die stadteigenen Gebäude einschließlich der elektrischen Verkehrsinfrastruktur sind die mit der Stadtwerke München GmbH abgerechneten Verbräuche und Kosten von Strom, Wärme und Wasser sowie die damit einhergehenden CO2-Emissionen in nachfolgender Tabelle dar ge stellt. Die Gesamtkosten von jährlich 58,6 Millionen Euro nehmen damit einen großen Anteil im Ver-waltungs haushalt ein.
Detaillierte Analysen bezogen auf das Referenz-jahr 1990 des IHKM-Prozesses werden nach- fol gend vorgestellt. Zusammenfassend ist fest - zustellen, dass das Baureferat durch die Umset-zung der eingangs beschriebenen weitsichtigen Stadtratsbeschlüsse den Endenergieverbrauch von Wärme und Strom zwischen 1990 und 2010 um 34 Prozent senken konnte.
Gesamtübersicht4) der absoluten Verbräuche, Kosten und CO2-Emissionen
4) Für die Entwicklung der Verbräuche, Kosten und CO2-Emis-sionen der stadteigenen Gebäude ist dieselbe Datenbasis wie in ECORegion zugrundegelegt, d.h. ohne Gebäude der Städtischen Klinikum GmbH.
5) CO2 e = CO2 Äquivalente beinhalten zusätzlich die Anteile von Methan und anderen klimarelevanten Gasen.
18
2.2
In den stadteigenen Gebäuden und der elektri-schen Verkehrsinfrastruktur wurden im Jahr 2010 373 GWh Heizenergie, 147 GWh elektrische Energie und 2,1 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht.
Die Kenngrößen des IHKM-Prozesses und die referatsübergreifende Berichterstattung des Referates für Gesundheit und Umwelt zum CO2- Monitoring sind zur besseren Vergleichbarkeit mit anderen Kommunen auf die Anzahl der Ein-wohner bezogen. Aufgrund einer einheitlichen Berichterstattung sind die Ergebnisse für die stadteigenen Gebäude und die elektrische Ver-kehrsinfrastruktur ebenfalls pro Einwohner in der Grafik dargestellt.
Der Stromverbrauch in stadteigenen Gebäuden ist durch die erhöhten Anforderungen wie zum Beispiel EDV-Vernetzung, Einbau von Aufzügen zur Barrierefreiheit sowie die Einhaltung aktueller Standards und Normen seit 1990 angestiegen. Durch Maßnahmen zum Stromsparen wie zum Beispiel energieeffiziente Beleuchtungssanierun-
gen konnte der Anstieg gegenüber 1990 jedoch auf 17 Prozent begrenzt werden. In den letzten Jahren ist der Stromverbrauch nahezu konstant geblieben.
Im Gesamtstromverbrauch sind rund 30 Prozent für die elektrische Verkehrsinfrastruktur ent-halten. Hier konnte der Stromverbrauch insbe-sondere durch energetisch optimierte Straßen-beleuchtungen und den Einsatz von LED-Technik bei den Lichtsignalanlagen weiter reduziert werden. Dies hatte zur Folge, dass trotz des zunehmenden Ausbaus insbesondere von Straßenbeleuchtungs- und Lichtsignalanlagen sowie Parkleitsystemen der Stromverbrauch gegenüber 1990 insgesamt nur 3,6 Prozent angestiegen ist.
Seit 1990 haben sich die Wärmeverbräuche der stadteigenen Gebäude aufgrund von energe-tischen Bestandssanierungen und hohen Quali - tätsstandards bei Neubauten bis 2010 um insge-samt 45 Prozent reduziert. Umweltfreundliche Fernwärme, überwiegend aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, wird bevorzugt eingesetzt.
Strom-, Wärme- und Wasserverbräuche
Endenergieverbräuche bei stadteigenen Gebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur
■ Heizöl, stadteigene Gebäude
■ Fernwärme, stadteigene Gebäude
■ Erdgas, stadteigene Gebäude
■ Strom, stadteigene Gebäude
■ Strom, elektrische Verkehrs- infrastruktur
Wärmeverbräuche flächen- und witterungsbereinigt
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008
2010
0,60
0,50
0,40
0,30
0,20
0,10
0,00
MWh/EW
19
2.3
Kosten
Während im Jahr 1990 die Kosten für Strom, Wärme und Wasser rund 32 Millionen Euro betru gen, haben sich diese trotz gesunkener Verbräuche insbesondere durch die gestiegenen Energiepreise auf 58,6 Millionen Euro erhöht. Dies entspricht einer Kostensteigerung um zirka 80 Prozent gegenüber dem Jahr 1990. Ohne die Klimaschutzaktivitäten des Baureferates und der damit einhergehenden Energiekostenein-sparungen um 22 Millionen Euro für 2010 wäre ein Anstieg der Kosten um rund 150 Prozent zu verzeichnen. Obwohl der Stromverbrauch mit 147 GWh/Jahr nur 28 Prozent des gesamten Energieverbrau-ches ausmacht, beträgt der Anteil der Stromkos-ten mit 24,8 Millionen Euro nahezu die Hälfte (49 Prozent) der gesamten Energiekosten.
Durch effiziente Stromsparmaßnahmen in städti-schen Gebäuden konnte im Vergleich zum Vorjahr der Anstieg der Stromkosten auf 7,5 Prozent begrenzt werden.Die Wärmekosten konnten ebenfalls, insbeson-dere durch Sanierungen im Gebäudebereich, im Vergleich zum Vorjahr um zirka 10 Prozent redu-ziert werden, bewegen sich aber insgesamt auf einem sehr hohen Niveau. Der Anteil des Heiz-energieverbrauches beträgt mit 373 GWh/Jahr 72 Prozent am gesamten Energieverbrauch. Die Heizenergiekosten haben mit 26,1 Millionen Euro/Jahr jedoch nur einen Anteil von 51 Prozent an den gesamten Energiekosten (siehe auch Abb. unten).
Verhältnis Energieverbräuche und Kosten
Stromverbrauch= 147 GWh/Jahr= 28 %
Heizenergieverbrauch= 373 GWh/Jahr= 72 %
Stromkosten= 24,8 Mio. Euro/Jahr= 49 %
Heizenergiekosten= 26,1 Mio Euro/Jahr= 51 %
Entwicklung der Kosten6) für Strom, Wärme und Wasser
■ Wasser/Abwasser
■ Strom
■ Heizwärme
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008
2010
70
60
50
40
30
20
10
0
Kosten in Mio. Euro
6) ab 1998 verbesserte Datengrundlage durch Einführung des Energiemanagements im Jahr 1997
20
2.4
Im IHKM-Prozess wurden vom Referat für Gesundheit und Umwelt referats übergreifend einheitliche CO2-Kennwerte entwickelt und ein-geführt. Die aktuellen Kennwerte werden über die regelmäßige Berichterstattung des CO2- Monitoring vom Referat für Gesundheit und Um-welt bekanntgegeben, siehe Anhang, Kapitel 6.1.
CO2-Emissionen
Um die CO2-Emissionen mit anderen Kommu-nen vergleichen zu können, wird die internet-basierte Software ECO-Region als CO2-Bilan-zierungswerkzeug des Klima-Bündnisses e.V. verwendet. Derzeit bilanzieren allein in Deutsch-land mehr als 300 Kommunen bereits mit ECO- Region. Die nachfolgende Abbildung zeigt auf dieser Grundlage die CO2-Emissionen pro Ein-wohner bei den stadteigenen Gebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur.
■ Heizöl, stadteigene Gebäude
■ Fernwärme, stadteigene Gebäude
■ Erdgas, stadteigene Gebäude
■ Strom, stadteigene Gebäude
■ Strom, elektrische Verkehrs- infrastruktur
Wärmeverbräuche flächen- und witterungsbereinigt
Die CO2-Emissionen konnten durch umfassende Sanierungen bei den stadteigenen Gebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur im Jahr 2010 um 39 Prozent gegenüber 1990 redu-ziert werden. Während der CO2-Kennwert für Erdgas gegen-über 1990 nahezu unverändert blieb, hat sich der CO2-Kennwert für Fernwärme verbessert.
Durch die gestiegenen Anteile an erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung hat sich auch der CO2-Emissionsfaktor für Strom verbessert. Dies ist die Ursache für die Reduzierung der CO2-Emissionen im Strombereich um 9 Prozent gegenüber 1990.
CO2-Emissionen stadteigener Gebäude und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur nach Energieträgern
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008
2010
0,20
0,18
0,16
0,14
0,12
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0,00
t CO2/EW
21
1
22
3Handlungsfelder
3.1 Energieeffizientes Planen und Bauen
3.2 Systematische energetische Schwachstellenanalysen im Gebäudebestand
3.3 Projekte zum energieeffizienten Nutzerverhalten
3.4 Verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien
3.5 Kraft-Wärme-Kopplung
3.6 Energiebeschaffung mit Bezug von Ökostrom
3.7 Straßenbeleuchtung und Verkehrsleittechnik
Turmfassade am Alten Rathaus
23
3.1
Energieeffizientes Planen und Bauen
BauteileU-Werte [W/(m²K)]
Wärmedämmung – Wärmeleitfähigkeit [mm – W/(mK)]
Dach/OGD oder Boden platte gegen Außenluft
0,15 ca. 220 bis 240 – 0,035
Außenwand 0,20 ca. 180 – 0,035
Erdberührte Bauteile oder Bauteile gegen unbeheizt
0,25 ca. 140 – 0,035
FensterVerglasungRahmen
1,000,701,30
Dreifachverglasung mit wärmeschutztechnischverbessertem Randverbund
Nachfolgend werden die wesentlichen Hand-lungsfelder des Zentralen Energiemanagements mit den bereits erzielten Ergebnissen näher vorgestellt.
Das Baureferat wurde vom Stadtrat beauftragt, Neubauten und Sanierungen bestehender Gebäude energieeffizient umzusetzen und eine wirtschaftliche Umweltentlastung zu erreichen.
Zur Einhaltung dieser Ziele wurden Qualitäts-standards festgelegt, die über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus gehen. Die Pla-nungen für Neubauten und Sanierungen werden ab dem Vorplanungsstadium und bei Bedarf bereits in Wettbewerben energiewirtschaftlich begleitet und wo notwendig optimiert. Damit das Energieeinsparpotenzial im Gebäudebestand möglichst umfassend ausgeschöpft werden kann, hat der Stadtrat zusätzliche Finanzmittel für die ganzheitliche Sanierung von städtischen Immobilien bereitgestellt.
Energetische Qualität der Gebäudehülle
3.1.1 Energetische Baustandards bei Neubau- und Bestandsmaßnahmen
Für alle städtischen Baumaßnahmen wurde mit Unterstützung von wissen schaftlichen Instituti-onen das „Energetische Maßnahmenpaket LH München“ entwickelt. Dieses definiert einen Baustandard und berücksichtigt die Wirtschaft-lichkeit innerhalb der Lebensdauer. Damit geht es über die Anforderungen der Energieeinspar-verordnung (EnEV) 2009 hinaus (siehe unten-stehende Tabelle).
Energetisches Maßnahmenpaket – LH MünchenUm eine gleichbleibende Qualität der Gebäu-dehülle bei Neubauten und Sanierungen im Be-stand zu gewährleisten, wurde ein einheitlicher und verbesserter Dämmstandard der wärme-übertragenden Außenbauteile festgelegt.
Weitere Qualitätsanforderungen:• NachweisderDichtheitübereineBlower-
Door-Messung• VorgabevonQualitätenfürdieBeleuchtungs-
technik (Beleuchtungsleistung mit einem Zielwert von 0,020 W/(m²lx) bzw. einem Grenzwert von 0,025 W/(m²lx))
• EinsatzvonPräsenzmeldernundtageslichtab-hängiger Kunstlichtsteuerung
Im Querschnitt über die Versorgungsstruktur wird dadurch eine durchschnittliche Unterschrei-tung der EnEV 2009 bei Neubauten und bei umfassend energetisch modernisierten Gebäu-den um 35 Prozent angestrebt. Auswertungen bereits durchgeführter Projekte bestätigen, dass dieses Ziel erreicht wird.
Die energetischen Baustandards werden nach Vorliegen der novellierten EnEV 2009, der EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden GEEG sowie des novellierten Erneu-erbare Energien Wärmegesetzes EEWärmeG überprüft und ggf. fortgeschrieben.
24
3.1
3.1.2 Fortführung der energetischen Sanie-rungsraten nach dem Konjunkturpaket II
Bei den städtischen Baumaßnahmen liegt das größte Potenzial zur CO2-Reduzierung in der energetischen Gebäudesanierung. Vor diesem Hintergrund werden Zusatzmittel zur Steigerung der Energieeffizienz am wirtschaftlichsten bei energetischen Sanierungsmaßnahmen im Ge-bäudebestand eingesetzt.
Das bereits 2005 aufgelegte Sonderprogramm des Stadtrates zur Finanzierung der nachträg-lichen Wärmedämmung oberster Geschoss-decken überzeugte hierbei durch seine hohe Wirtschaftlichkeit in Bezug auf die eingesetzten Finanzmittel. In der Rangfolge des Kosten- Nutzen-Verhältnisses folgt nach der Dämmung oberster Geschossdecken an nächster Stelle die Wärmedämmung von Außenwänden und Dächern.
Mit dem Konjunkturpaket II (KP II) konnten die Sanierungsraten deutlich erhöht werden. Als Grundlage für die Auswahl von Maßnahmen für das KP II wurden die Gebäudezustandsberichte der städtischen Liegenschaften sowie die Ergeb-nisse der vorhandenen Energieausweise und der Untersuchungen des Energiesparkonzepts ESK systematisch ausgewertet.
Am Beispiel der Maßnahmen aus dem KP II wird der hohe Kosten-Nutzen-Effekt energetischer Sanierungsmaßnahmen nachgewiesen:
Von den angemeldeten 64.700.600 Euro Gesamt-investitionen für die energetische Modernisie-rung für 50 Liegenschaften mit insgesamt 57 Gebäuden wurden 59.225.600 Euro benötigt. Der städtische Eigenanteil reduzierte sich dadurch um 5.475.000 Euro auf 14.970.000 Euro. Die gedeckelte Fördersumme in Höhe von 44.299.500 Euro wurde mit 44.255.600 Euro fast exakt erreicht. Die Ermittlung der eingesparten
Energie bei diesen Maßnahmen basiert auf den Ergebnissen der öffentlich rechtlichen Nachwei-se der Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie der Energiewirtschaftlichen Planungsbegleitun-gen des Baureferates für jedes einzelne Projekt. Die Einsparungen betragen insgesamt zirka 12.000 MWh/a. Bei einer vom Fachgutachter vorgegebenen Energiepreissteigerung von 5 Prozent berechnet sich damit über die ge-samte Lebensdauer der Maßnahmen eine Einsparung in Höhe von 69,3 Millionen Euro (siehe Grafik Seite 26).
Im KP II wurden aus den genannten Finanzmit-teln zusätzlich zu den Energieeffizienzmaßnah-men auch nutzwertverbessernde Maßnahmen, unter anderem Sonnenschutz finanziert. Darüber hinaus sind anteilige Erhaltungsaufwendungen wie zum Beispiel die Erneuerung schadhafter Fenster, Dachkonstruktionen oder Heizungsanla-gen enthalten.
Für Liegenschaften, die im KP II nicht oder nur zum Teil berücksichtigt werden konnten, wurde bereits mit dem Klimaschutzprogramm 2010 das neue Sonderpro gramm Energieeffiziente Gebäudehülle und Heizungssanierung (EGuH) aufgelegt. Dieses ist mit zusätzlichen Finanzmit-teln in Höhe von insgesamt sechs Millionen Euro für die Jahre 2010 – 2012 aufgestattet. Die von einem Fachgutachter evaluierten Ergebnis se des KP II und des Sonderprogramms EGuH zeigen, dass energetische Modernisierungen technisch und gesamtwirtschaftlich sinnvoll sind und zudem mit architektonischer Qualität umgesetzt werden können.
Zur Kompensation des ausgelaufenen KP II beschloss der Stadtrat am 12.12.2012 das Klimaschutzpro gramm 2013. Die Mittel des Son-derprogrammes EGuH wurden auf 47,2 Millio-nen Euro erhöht. Die energe tischen Sanierungs-maßnahmen im Gebäudebestand können somit in gleicher Intensität fortgeführt werden.
25
3.1
Mit dem Sonderprogramm EGuH sollen möglichst ganzheitliche energetische Sanierungskon zepte umgesetzt werden. Es werden Maßnah men zur Verringerung von Transmissionswärmeverlusten finanziert. Darunter fallen auch die Wärmedäm-mung von Außenwänden und Dächern, die Erneu-erung von Fenstern sowie die damit einherge-henden notwendigen Begleitmaßnahmen. Analog zum KP II erfolgt die anteilige Finanzierung von ohnehin notwendigen Erhaltungsaufwendun gen sowie nutzwertverbes sernder Maßnahmen über dieses Sonderprogramm.
Durch die Koppelung des Sonderprogrammes EGuH mit beispielsweise Brandschutz-, Sicher-heits-, Akustik- und Umbaumaßnahmen können zusätzliche Synergieeffekte erzielt werden, die die Gesamtkosten reduzieren. Nicht ganzheitlich geplante Sanierungsmaßnahmen sind in der Gesamtschau kostenin tensiver und machen Auf-wertungen in Gestalt und Nutzung schwieriger.
In der nebenstehenden Grafik werden die be- willigten Mittel aus dem KSP 2010 und 2013 den Energiekosteneinsparungen gegenübergestellt. Neben den bereits beschriebenen Programmen Konjunkturpaket II und dem Sonderprogramm EGuH zur Erhöhung bzw. Fortführung der ener-getischen Sanierungsraten wird die Grafik ergänzt durch die Klimaschutzmaßnahmen „Stromsparen“ und „ESK 2.000“.Die Klimaschutzmaßnahme „Stromsparen“ hat ihren Schwerpunkt in der Sanierung von Beleuchtungsanlagen. Hierbei wird bestehende Beleuchtungstechnik in städtischen Gebäuden durch moderne und energieeffiziente Lösungen ersetzt. Dadurch wird nicht nur Energie einge-spart sondern gleichzeitig die Beleuchtungsquali-tät und der visuelle Komfort verbessert. Die Abkürzung „ESK 2.000“ steht für Energie-sparkonzept 2.000. Hierbei werden innerhalb eines Zeitraumes von 6 Jahren 1.000 Gebäude auf Einsparpotenziale untersucht. Der Schwer-punkt liegt auf kurzfristigen und daher besonders wirtschaftlichen Energiesparmaßnahmen.
Die beiden Klimaschutzmaßnahmen Stromspa-ren und ESK 2.000 werden auf den Seiten 32 und 33 ausführlich vorgestellt.
Kosten-Nutzen-Verhältnis der IHKM-Sonder-programme zur Erhöhung der energetischen Sanierungsraten
■ Stromsparen und ESK 2000 ■ EGuH■ angemeldete Gesamtinvestitionen für Konjunkturpaket II (KPII)
100,0
80,0
60,0
40,0
20,0
0,0
-20,0
-40,0
-60,0
-80,0
-100,0
Mio. Euro
IHKM-Mittel+ 75,2 Mio €
4,56,0
64,7
IHKM-Mittel+ 50,2 Mio €
3,0
47,2
Einsparung (Evaluation)- 92,1 Mio €
- 69,3
- 7,8
- 11,2
Einsparung(Prognose)- 61,4 Mio €
- 55,6
- 5,8
KSP 2010,2011 und 2012
KSP 2013 und 2014
26
3.1
3.1.3 Energiewirtschaftliche Planungsbeglei-tungen
Ziel jeder energiewirtschaftlichen Planungsbe-gleitung ist es, den energetischen Standard aus dem Maßnahmenpaket LH München sowohl bei gas- als auch bei fernwärmeversorgten Gebäu-den umzusetzen. In diesem Zusammenhang werden die Planungen und hier insbesondere die bauphysikalischen Berechnungen nach EnEV und zum sommerlichen Mindestwärmeschutz sowie die Angaben hinsichtlich ausreichender Lüftungsöffnungen einem umfangreichen Controlling unterzogen, das auch die Einhaltung der gesetzlichen und normativen Anforderungen, zum Beispiel aus der EnEV und dem EEWärmeG, umfasst.
NeubauDurch die Zusammenarbeit mit allen Planungs-beteiligten kann somit in einem frühen Stadium eine Opti mie rung der Gebäudehülle (Dämmstoff-stärken, sommerlicher Wärmeschutz) sowie der Haus- und Elektrotechnik erfolgen. In diesem Zusammenhang wird auch geprüft, ob sich das Projekt für den Einsatz erneuerbarer Energien (Photovoltaikanlagen, solarthermische Anlagen, Pellet-Heizungen oder Sonstiges) eignet und dieser wirtschaftlich vertretbar ist.
Im Berichtszeitraum konnte bei den Neubau-maßnahmen mit dieser Vorgehensweise der Endenergiebedarf gegenüber dem Anforde-rungsniveau der jeweiligen EnEV um insgesamt zirka 12.500 MWh pro Jahr reduziert werden. Dies entspricht einer Einsparung an Energiekos-ten von 1,05 Millionen Euro pro Jahr. Die Um -welt wird dabei in Bezug auf die CO2-Emissionen der zugrundegelegten Energieträger um rund 3.200 Tonnen pro Jahr entlastet. Gegenüber den Anforderungen nach EnEV wird eine Primär-energie-Einsparung von zirka 22.000 MWh pro Jahr erreicht. Durch den höheren energetischen Standard im Vergleich zu den Anforderungen der EnEV kann die durch Neubauten entstehende Umweltbelastung reduziert werden. Aufgrund der Realisierung der Projekte verbleibt für die Umwelt jedoch eine CO2-Mehrbelastung von rund 6.900 Tonnen pro Jahr.
In nachfolgender Tabelle werden die vor dem Be-richtszeitraum durchgeführten und immer noch parallel wirkenden Maßnahmen (1995 bis 2002) genannt und zusammen mit den Werten aus dem Berichtszeitraum 2003/2011 aufsummiert dargestellt. Kumuliert seit 1995 konnten somit rechnerisch Energiekosten in Höhe von 6,67 Millionen Euro eingespart werden. Dies ent-spricht einer CO2-Einsparung von etwa 24.000 Tonnen.
Berichtszeiträume EnergetischeRandbedingungen
EinsparungEndenergiebedarf
EinsparungEnergiekosten
Reduktion CO2-Emissionen
Zuwachs CO2durch Neubauten
1995/02 EnEV 95 3.808 [MWh/a] 163.000 [€/a] 751 [t/a] 2.165 [t/a]
2003/11 EnEV 02/04/07/09 12.499 [MWh/a] 1.050.535 [€/a] 3.151 [t/a] 6.881 [t/a]
Summen 16.307 [MWh/a] 1.213.535 [€/a] 3.902 [t/a] 9.046 [t/a]
1995/2011, kumuliert 111.080 [MWh] 6.670.910 [€] 24.142 [t] 58.314 [t]
Endenergiebedarf, Energiekosten und CO2-Emissionen im Vergleich zu einer Planung nach EnEV
27
3.1
GebäudebestandIm Berichtszeitraum konnte durch die Bestands-sanierungen der Endenergiebedarf gegenüber dem Ist-Zustand vor der Sanierung um insge-samt zirka 36.000 MWh pro Jahr reduziert werden. Dies entspricht einer Einsparung an Energiekosten von 2,48 Millionen Euro pro Jahr. Die Umwelt wird dabei in Bezug auf die CO2-Emissionen der zugrunde gelegten Energieträger um rund 8.800 Tonnen pro Jahr entlastet. Ge-genüber den Anforderungen der jeweils gültigen EnEV wird eine Primärenergie-Einsparung von zirka 9.000 MWh pro Jahr und gegenüber dem unsanierten Ist-Zustand vor der Sanierung von rund 31.000 MWh pro Jahr erreicht.
In nachfolgender Tabelle sind die vor dem Be-richtszeitraum durchgeführten und immer noch parallel wirkenden Maßnahmen (1995 bis 2002) genannt und zusammen mit den Werten aus dem Berichtszeitraum 2003/2011 aufsummiert. Als kumulierte Ergebnisse seit 1995 konnten rechnerisch Energiekosten in Höhe von 19,26 Millionen Euro eingespart und die CO2-Emissio-nen um rund 80.000 Tonnen reduziert werden.
Erschließung der hohen Energieeinsparpotenziale im Gebäudebestand
Berichtszeiträume EnergetischeRandbedingungen
EinsparungEndenergiebedarf
EinsparungEnergiekosten
Reduktion CO2-Emissionen
1995/02 EnEV 95 17.999 [MWh/a] 747.000 [€/a] 3.543 [t/a]
2003/11 EnEV 02/04/07/09 36.124 [MWh/a] 2.478.752 [€/a] 8.845 [t/a]
Summen 54.123 [MWh/a] 3.225.752 [€/a] 12.388 [t/a]
1995-2011, kumuliert 376.919 [MWh] 19.260.211 [€] 79.595 [t]
Endenergiebedarf, Energiekosten und CO2-Emissionen im Vergleich zum unsanierten Ausgangszustand
28
3.1
Absolute CO2-Reduktion im Neubau und GebäudebestandEine absolute CO2-Reduktion wird nur erreicht, wenn die CO2-Zuwächse der Neubauten durch Sanierungen des Bestandes kompensiert werden.
In nachfolgender Abbildung werden die kumu-lierten Einsparungen im Neubau und im Gebäu-debestand seit 1995 der absoluten Mehrbe-lastung durch die Neubauaktivitäten in diesem Zeitraum gegenübergestellt.
Im Zeitraum 1995 bis 2011 konnte im Neubau-bereich gegenüber einer Planung nach den An - forderungen der jeweils gültigen EnEV eine Vermeidung von CO2-Emissionen in Höhe von 24.000 Tonnen erreicht werden. Der verbleiben-de Zuwachs an CO2-Emissionen durch die Neu bauaktivitäten beträgt in diesem Zeitraum 58.000 Tonnen.
Entwicklung CO2-Emissionen 1995-2011 im Neubau und Gebäude-bestand (kumulierte CO2-Emissionen)
90.000
70.000
50.000
30.000
10.000
10.000
-10.000
-30.000
-50.000
-70.000
-90.000
CO2-Emissionen [t]
Reduzierungdurch Beratung
82.000
58.000
- 80.000
- 22.000Neubau: CO2-Emissionen EnEV
Neubau: CO2-Emissionen LHM
Bestand: CO2-Ein-sparung nach Beratung
Absolute CO2- Einsparung Neubau und Bestand
Durch die Sanierungen im Gebäudebestand konnte insgesamt eine CO2-Einsparung gegen-über dem unsanierten Ausgangszustand von 80.000 Tonnen erzielt werden. Mit diesem Ergebnis kann die zusätzliche CO2-Belastung durch Neubauten über die Einsparungen im Gebäudebestand kompensiert werden. Die tat-sächlich verbleibende CO2-Einsparung beträgt 22.000 Tonnen CO2. Dies bestätigt die Intention des IHKM im Bereich stadteigener Gebäude, die energetische Sanierung des Gebäudebestands als das wichtigste Potenzial zur Umweltentlas-tung zu sehen.
29
3.1
3.1.4 Realisierungswettbewerbe
Bei Realisierungswettbewerben wird neben den ästhetischen, technischen, funktionalen, ökolo - gischen und soziokulturellen Qualitäten insbe-sondere Gewicht auf Investitions- und Folge-kosten, Wirtschaftlichkeit und energiesparendes Bauen gelegt. Bereits seit den 90er Jahren verfolgt das Baureferat die Themen Wirtschaft-lichkeit und Energieeffizienz als Beurteilungskri-terien in Architekturwettbewerben. Bei Entschei-dungen des Preisgerichtes sind die genannten Qualitäten entsprechend zu werten. Im Berichts-zeitraum wurden folgende Wettbewerbe bzw. Gutachterverfahren vom Baureferat betreut:
• TechnischesBetriebszentrum– Schragenhofstraße• SanierungundErweiterungGrundschule– Welzenbachstraße und Kindertagesstätte – Nanga-Parbat-Straße• GrundschulemitTagesheim– Margarethe-Danzi-Straße• GrundschulemitTagesheim–Helmholtzstraße• FünfKindertageseinrichtungenin Systembauweise• NS-Dokumentationszentrum– Brienner Straße/Arcisstraße• ZentraleKanalbetriebsstationMSE– Schleißheimer Straße• GymnasiumTrudering– Friedenspromenade/Markgrafenstraße• Feuerwache5–AnzingerStraße• BOS/FOSWirtschaft,FachakademiefürHeil- pädagogik mit Dreifachsporthalle – Nordhaide
Darüber hinaus beobachtet das Baureferat die Entwicklung des Forschungsprojektes des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadt-entwicklung (BMVBS) – Bewertungssystem
Nachhaltiges Bauen – Integration von Nachhaltig-keitsanforderungen in Wettbewerbsverfahren – in Bezug auf die Anwendbarkeit für stadteigene Wettbewerbe.
Exemplarisch wird folgender Wettbewerb vorge-stellt:
Für den Neubau des NS-Dokumentationszen-trums als moderner und zukunftsfähiger Lern- und Ausstellungsort von überregionaler und internationaler Bedeutung zur Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der Rolle der Stadt im Nationalsozialismus, wurde 2008 ein begrenzt offener Realisierungswettbewerb ausgelobt.In einem zweistufigen Wettbewerb ging der Entwurf des Architekturbüros Georg Scheel Wetzel Architekten aus Berlin als Gewinner des 1. Preises hervor. Als Fachplaner war hierbei das Büro Weidinger Landschaftsarchitekten beteiligt.
Der Baukörper des erfolgreichen Entwurfes ist als sechsgeschossiger Kubus aus weißem Sichtbeton mit ausgeprägter Höhenentwick-lung geplant. Die Gebäudehülle wird geprägt durch großflächige geschlossene Bereiche und überwiegend zweigeschossige großflächige senkrechte Betonlamellen als strukturierte Fens-teröffnungen. Die gewünschte Bezugnahme zur historischen Umgebung an der Ecke Brienner Straße/Arcisstraße wird durch zahlreiche Ausbli-cke ermöglicht.
Der sehr kompakte Entwurf weist die gerings-te wärmeübertragende Hüllfläche aller Wett-bewerbsteilnehmer bei minimierter Kubatur auf und begünstigt somit eine wirtschaftliche Umsetzung des Raumprogramms und einen deutlich verringerten Primärenergiebedarf.Hochgerechnet entspricht dies in 30 Jahren einer Vermeidung von zirka 90.000 Litern Heizöl oder Kubikmetern Gas gegenüber dem Durch-schnitt der eingereichten Entwürfe bzw. zirka 240.000 Litern Heizöl oder Kubikmetern Gas gegenüber dem energetisch ungünstigsten Entwurf.
Baubeginn für das NS-Dokumentationszentrum war Mitte Juli 2011; die Grundsteinlegung fand am 9. März 2012 statt. Die Eröffnung ist für das Jahr 2014 geplant.
Visualisierung NS- Dokumentationszentrum
30
3.1
3.1.5 Modellprojekte
Bei der LH München wurden die zwei nach-folgend aufgeführten zertifizierten Passivhaus-Kindertagesstätten sowie eine Kinderkrippe in Niedrigstenergiebauweise errichtet. Ein Passiv-haus weist aufgrund seiner erhöhten Dämmstär-ken von 25-40 cm in allen Hüllflä chen sowie dem Einbau von passivhaustauglichen Fenstern und einer Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärme-rückgewinnung einen Heizwärmebedarf unter 15 kWh/(m²a) bzw. 1,5 Liter Heizöl/(m²a) auf.
• Passivhaus-Kindertagesstätte Caroline-Herschel-Straße 5a
Die dreigruppige Kindertagesstätte ist in einem viergeschossigen Mehrfamilienhaus in Passivhausbauweise integriert und wird über das Nahwärmenetz der Messestadt Riem überwiegend mit Geothermie beheizt.
Architekturbüro: NEST Architekten GBR
• NiedrigstenergiehausKinderkrippe Thuisbrunner Straße 24
Die Wärmeversorgung der viergruppigen Kinder krippe erfolgt über eine Grundwasser-wärmepumpe. Auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage mit einer elektrischen Leistung von 5,5 kWp installiert.
Architekturbüro: Reiner+Weber mit Architek-turbüro Zimmermann, München
• Passivhaus-Kindertagesstätte
Marianne-Plehn-Straße 69 Die viergruppige Kindertagesstätte wird über
eine Wärmepumpe mit Soleregister unter der Bodenplatte und im Vorgarten beheizt.
Architekturbüro: PSA-Architekten, Pfletscher und Steffan, München
Passivhaus-Wohngebäude können über die Zuluft ausreichend beheizt werden. Aufgrund der besonderen Anforderungen an die Gebäudenut-zung werden bei öffentlichen Gebäuden wie zum Beispiel Kindergärten oder Schulen in der Regel zusätzliche statische Heizflächen eingebaut. Im Nichtwohnungsbau stehen die besonderen Anforderun gen der Nutzer, die Funktionalität und die Flexibilität im Vordergrund. Gegenüber der Vielzahl von Wohngebäuden im Passivhausstan-
dard ist die Anzahl der vom Passivhausinstitut zertifizierten öffentlichen Gebäude deutlich geringer. Der für Passivhäuser errechnete Ener-giebedarf kann nur eingehalten werden, wenn die Frischluftzufuhr über Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung erfolgt und Außentüren und Fenster in der Übergangszeit und im Winter möglichst geschlossen bleiben. Das energie-bewusste Verhalten der Nutzer ist somit eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren eines Passivhauses.
Als weiteres großes Modellprojekt wird derzeit ein vierzügiges Gymnasium mit Dreifachsporthal-le im Passivhausstandard errichtet. Die Inbe-triebnahme der Schule ist für den Sommer 2013 geplant (siehe auch Kapitel 4.5).
Um über die Modellprojekte hinaus den Erfah-rungsaustausch im Bereich des nachhaltigen Bauens zu intensivieren, ist die LH München seit 2011 Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Damit können das umfassende Netzwerk, der Wissenspool sowie Workshops für nachhaltiges Bauen genutzt wer-den. Das vorgesehene Verwaltungsgebäude des Referates für Gesundheit und Umwelt in der Dachauer Straße 90 soll ebenfalls als Modell-projekt in Passivhausbauweise entwickelt werden. Außerdem wird eine planungs- und baubegleitende Zertifizierung der Nachhaltigkeit angestrebt. Diese setzt den Fokus auf Ökobi-lanzierung und Lebenszykluskosten. In diesem Zusammenhang soll die Anwendbarkeit einer Nachhaltigkeitszertifizierung bei einer Baumaß-nahme der LH München in der Praxis erprobt werden.
Passivhaus-Kindertagesstätte Marianne-Plehn-Straße
31
3.1
3.1.6 Effizienzsteigerung in der Elektrotechnik
Aufgrund der technischen Innovationen in diesem Bereich, hat der Stadtrat das IHKM- Sonderprogramm „Stromsparen mit Schwer-punkt Beleuchtungssanierung“ beschlossen. Durch den Einsatz moderner Beleuchtungskör-per und Lichtregelungstechniken konnte die Energieeffizienz der Beleuchtungsanlagen deut-lich gesteigert werden. Gleichzeitig wurde die Beleuchtungsqualität sowie der visuelle Komfort erheblich verbessert.
Im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2010 konnten in zwölf Schul- und Verwaltungsgebäu-den die Beleuchtungsanlagen mittels energieef-fizienter Lösungen modernisiert werden. Dabei beträgt das wirtschaftliche Einsparpotenzial rund 250.000 kWh/a sowie die CO2-Reduktion zirka 115 Tonnen pro Jahr.
Ein herausragendes Projekt ist die Sanierung der Stadtbibliothek Laim. Dort wurde die komplette Beleuchtungsanlage gegen eine moderne, ener-gieeffiziente ausgetauscht. Die zu erwartende Energieeinsparung lag trotz der künftig deutlich höheren Beleuchtungsstärke bei rund 55 Pro-zent. Die unterschiedlichen Leuchten (Pendel- und Rasterleuchten mit T8-Leuchtmitteln sowie Downlights) wurden durch moderne effiziente Leuchten (Downlight mit T5 in Ringform) ersetzt.
Effizienzsteigerung durch moderne Beleuch-tungstechnik am Beispiel Stadtbibliothek Laim
100%
80%
60%
40%
20%
0%
Energie
vorher nachher
■ Bestandsleuchten ■ Downlight T5-Ringform
Die Beleuchtungswerte, insbesondere die Gleichmäßigkeit und die Beleuchtungsstärke verbesserten sich dabei erheblich. Dabei konnte die Energieeinsparung auf 63 Prozent gesteigert werden (siehe Abbildung). Das Projekt wurde zudem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.
Gleichzeitig verfolgt das Baureferat intensiv die Weiterentwicklung der LED-Technik (licht-emittierende Diode). Das Baureferat setzt bei Gebäuden die LED-Technik bereits bei der Sicherheitsbeleuchtung ein. Zusätzlich wird in einigen Pilotprojekten (unter anderem Kinderta-gesstätten, Schulgebäuden) die LED-Technik bei der Allgemeinbeleuchtung verwendet. Bei der Sanierung des Lenbachhauses kam eine einzig-artige LED-Technik mit veränderbarer Farbtem-peratur zum Einsatz (siehe Kapitel 4.6).
Gefördert durch:
32
3.2
Für ein zeitgemäßes kommunales Energiema-nagement sind systematische energetische Schwachstellenanalysen der Gebäudehüllen und der Anlagentechnik unverzichtbar. Dazu gehört auch die Überprüfung des Betriebes vor Ort.
Für das Baureferat waren sowohl wirtschaftli-che als auch ökologische Gründe Anlass, 1.000 städtische Gebäude durch Fachleute systema-tisch nach Einsparpotenzialen untersuchen zu lassen (Energiesparkonzept für 1.000 Gebäude = ESK 1.000). Das Vorhaben war in dieser Größen-ordnung einmalig. Das auch als „Energetisches Fitnessprogramm der Liegenschaften der Stadt“ bezeichnete Projekt ist bundesweit bekannt und wurde mit Fördergeldern des Freistaats Bayern unterstützt. Im Anschlussprojekt ESK 2.000 wer-den weitere 1.000 Gebäude analysiert. Das Energiesparkonzept ESK 2.000 ist eine IHKM-Maßnahme. Die Kosten- und CO2-Einsparungen werden jeweils im Klimaschutzprogramm fortge-schrieben.
Für die Jahre 2010, 2011, 2012 betragen die CO2-Einsparungen 1.700 Tonnen pro Jahr, die jährlichen Kosteneinsparungen belaufen sich auf rund 260.000 Euro.
In diesem zweiten Gebäudepool werden die Gebäude durch ein energetisches Benchmarking kategorisiert. Anschließend werden nacheinander gemäß der zuvor festgelegten Priorität Ener-giechecks durchgeführt. Derzeit wurden davon bereits zirka 200 Gebäude untersucht. Auch bei den Untersuchungen des aktuellen Gebäudepools konnte eine Förderung beansprucht werden. Mit dem ESK 2.000 werden schwerpunktmäßig kurz-fristige, besonders wirtschaftliche Energiespar-maßnahmen ermittelt und zeitnah umgesetzt.
Im Unterschied zu den IHKM-Klimaschutzmaß-nahmen „Energieeffiziente Gebäudehülle und Heizungssanierung (EGuH)“ und „Stromsparen mit Schwerpunkt Beleuchtungssanierung“ besteht bei den untersuchten Objekten zunächst kein Sanierungsbedarf. Die Klimaschutzmaßnah-me „ESK 2.000“ erfolgt in drei Bearbeitungspha-sen:
Erste Phase – Energetisches BenchmarkingVerbrauchsdaten und spezifische Kennwerte wer-den statistisch ausgewertet. Zudem wird in der ersten Phase die Versorgungsstruktur überprüft.
Zweite Phase – Vor-Ort-BegehungenMit Unterstützung von externen Fachleuten werden vor Ort Einsparmaßnahmen der Gebäu-dehülle, der Haus- und Elektrotechnik sowie der Betriebsführung systematisch identifiziert.
Dritte Phase – Wirtschaftlichkeitsanalysen und MaßnahmenumsetzungDer Untersuchungsschwerpunkt wird auf Energie einsparmaßnahmen gelegt, die sich kurzfristig, d.h. innerhalb von fünf bis zehn Jahren amortisieren (Austausch von Pumpen, nachträg-liche Dämmung von Rohrleitungen, Optimierung der Regelungstechnik). Langfristige Energiespar-maßnahmen mit höherem Investitionsvolumen, zum Beispiel durch Dämmung der Gebäudehülle, werden bei Sanierungsmaßnahmen entsprechend berücksichtigt.
Von besonderer Bedeutung ist auch die Über - wachung der Betriebsführung und das unmittel-bare Einleiten von Optimierungsmaßnahmen (Anpassung der Heizungsrege lungen, bedarfs-abhängige Regelung der raumlufttechnischen Anlagen).
Systematische, energetische Schwachstellenanalyse im Gebäudebestand ESK 2.000
Phase 1Energetisches Benchmarking
Phase 2Vor-Ort- Begehung
Phase 3Umsetzung
Spezifische Kennwerte Lieferverträge
BestandsaufnahmeEnergiesparmaßnamen (Sanierungsmaßnahme)
EinsparpotenzialeRealisierungskonzept
Investitionen
Systematische energetische Schwach- stellenanalysen im Gebäudebestand
33
3.3
Projekte zum energieeffizienten Nutzerverhalten
3.3.1 Fifty-Fifty Kinderbetreuungseinrichtun-gen und Schulen profitieren
Das vom Referat für Bildung und Sport koordi-nierte und vom Baureferat betreute „Fifty-Fifty-Programm“ gibt es in München bereits seit Ende 1996.
Mit dem Projekt soll möglichst viel Strom, Heiz-energie und Wasser an den städtischen Kinder-tageseinrichtungen und den öffentlichen Schulen durch geänderte Verhaltensweisen eingespart werden.
Drei Ziele stehen im Vordergrund: das ökologi-sche Ziel, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leis-ten; das pädagogische Ziel, Kinder und Jugend-liche zu einem verantwortungsbewussten und sparsamen Umgang mit Energie und Wasser zu erziehen; das ökonomische Ziel, Kosten für Energie und Wasser zu sparen.
Der Name „Fifty-Fifty“ ist Programm. Eine Prä-mie, die sich aus der Hälfte der erzielten Kosten-einsparung errechnet, wird den Teilnehmern zur freien Verfügung gestellt. Das schafft zusätzliche Motivation bei den Kindern und deren Betreue-rinnen und Betreuern.
Zu den Maßnahmen, die im Rahmen von „Fifty-Fifty“ durchgeführt werden, zählen beispielsweise:• denStand-by-BetriebvonelektrischenGerä-
ten zu verhindern• MonitoreinArbeitspausenauszuschalten• einzelneLeuchtenbändernachBedarfund
Tageslichteinfall rechtzeitig abzuschalten• dasLichtindenPausenimmerauszuschalten• HeißwasserboilermitThermo-Stopp(automa-
tischer Abschalter nach einmaligem Aufhei-zen) oder zumindest mit Zeitschaltuhren zu versehen
• Stoßlüften,nichtDauerlüftenmitständiggekippten Fenstern
• Großverbraucher,wieKeramikbrennöfenamNachmittag einzuschalten, wenn der Gesamt-strombedarf geringer ist
• tropfendeWasserhähneumgehendreparierenzu lassen
34
3.3
■ Wärme■ Strom■ Wasser
350.000
300.000
250.000
200.000
150.000
100.000
50.000
0
Euro
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Jährliche Kosteneinsparungen durch „Fifty-Fifty“
Die Zahl der teilnehmenden Einrichtungen ist von anfangs 30 inzwischen auf 157 gestiegen. Die Auswertungen von 15 Jahren „Fifty-Fifty“ zeigen, dass das ökologische Ziel eindrucksvollerreicht wurde und hohe Einsparungen erzielt werden konnten:• 6.800MWhStrom,dieseMengeentspricht
einem Jahresbedarf von rund 2.750 Münchner Zwei-Personenhaushalten.
• 50.800MWhWärme,damitkönnteeinmalder Jahresverbrauch von etwa 3.950 Münch-ner Wohnungen abgedeckt werden.
• zirka210.800m³Wasser,genugumfastallenMünchnerinnen und Münchnern einmal ihre Badewanne zu füllen.
• DieEinsparungenvonStromundWärmebedeuten eine Verminderung der CO2-Emissi-onen um mehr als 12.000 Tonnen CO2.
Geld gespartDieser ökologische Erfolg wird in erfreulicher Weise ergänzt durch die erzielten monetären Einsparungen: Seit Beginn des Projektes wurden insgesamt rund 4,2 Millionen Euro weniger an Energie- und Wasserkosten verbraucht; dies entspricht einer Prämienauszahlung von rund 2,1 Millionen Euro an die beteiligten Einrichtungen.
35
3.3.2 Pro Klima-Contra CO2 bei Verwaltungs- gebäuden
Analog zum Energiesparprogramm „Fifty-Fifty“ wurde am 01.10.1998 das Programm „Pro Klima-Contra CO2“zum energiebewussten Nut-zerverhalten in Verwaltungsgebäuden eingeführt.
In ausgewählten Verwaltungsgebäuden sollen durch ein verändertes Nutzerverhalten der Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort Strom und Wärme eingespart werden. Die Landeshaupt-stadt München geht mit gutem Beispiel voran, um auch Unternehmen, andere Verwaltungs-
3.3
einheiten, aber auch Bürgerinnen und Bürger dazu zu motivieren, sich für die Einsparung von Energie zu engagieren.
Jeweils 35 Prozent aus den Einsparungen stehen den Gebäudenutzern und dem Budget der Referate zur Verfügung. Den verbleibenden Anteil von 30 Prozent erhält das Energiemanage-ment für die Projektleitung, die Beratung und die Anschaffung von Messgeräten.
Die erreichten Einsparungen sind in nachfolgen-der Tabelle aufgeführt.
Einsparungen
Wärme Strom
Zeiträume Energie in [Mwh]
CO2 in [t]
Kosten in [Euro]
Energie in [Mwh]
CO2 in [t]
Kosten in [Euro]
1998 – 2002 3.673 720 152.198 277 72 43.165
2002 – 2003 637 124 26.085 40 10 5.551
2003 – 2004 738 135 29.824 16 4 2.575
2004 – 2005 781 143 38.889 28 8 5.756
2005 – 2006 1.031 192 58.341 9 3 2.275
2006 – 2007 722 134 43.608 61 17 9.307
2007 – 2008 933 171 63.447 62 17 10.514
2008 – 2009 709 132 54.984 55 15 7.557
2009 – 2010 912 220 48.048 60 16 8.239
2010 – 2011 735 139 43.278 49 13 6.987
Gesamt 10.871 2.110 558.702 657 175 101.926
Durch das erfolgreiche Programm „Pro Klima-Contra CO2“ konnte bisher der Energieverbrauch insgesamt um rund 11.500 MWh verringert werden. Das entspricht etwa 2.300 Tonnen CO2. Dadurch wurden insgesamt rund 661.000 Euro Energiekosten gespart.
36
3.4
Das Baureferat stellt sich den Herausforderungen des Klimawandels und realisiert eine Vielzahl von wirtschaftlichen Lösungen. Ziel ist es, den Anteil an erneuerbaren Energien im Strom- und Wärmebereich zu steigern und die städtischen Klimaschutzziele zu erreichen. Zusätzlich werden die bundesweit gesetzlich eingeführten Rahmen-bedingungen des EEG und des EEWärmeG berücksichtigt.
Zur Steigerung der Anteile erneuerbarer Ener-gien wurden vom Stadtrat nachfolgende drei Strategien beschlossen und vom Baureferat umgesetzt:
Anlagen als fester Bestandteil bei Neubau- und SanierungsmaßnahmenIm Beschluss zum Sofortprogramm Hochbau wurde das Baureferat beauftragt, bei allen Neu - bau- und Sanierungsmaßnahmen von Dächern den Einsatz von erneuerbaren Energien im Strom- und Wärmebereich zu prüfen. Bei Eignung und Wirtschaftlichkeit wird die jeweilige Maßnahme im Einvernehmen mit den Vermieterreferaten realisiert. Die Investitionskosten werden bei Pro-jektbeschlüssen separat ausgewiesen und dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Dabei sind auch die Menge der Stromerzeugung, die damit verbundene CO2-Vermeidung und die Kostenein-sparungen darzustellen.
Mit dem Sofortprogramm Hochbau wird eine ganzheitliche Vorgehensweise beim Einsatz er-neuerbarer Energien verfolgt. Ohnehin erforder-liche Neubau- oder Sanierungsmaßnahmen (Dacherneuerung) schaffen Synergieeffekte, die die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen opti- mieren. Dabei werden neben den technischen und funktionalen Anforderungen, wie zum Bei - spiel Verschattung gegen sommerliche Über-hitzung, auch die gestalterischen Aspekte, wie Form und Material der Gebäudehülle bei der In-tegration von Solaranlagen angemessen berück-sichtigt. Ziel ist es, jeweils individuelle, auf das Gebäude abgestimmte Lösungen zu erhalten. Insbesondere auf Flachdächern werden gestalte-risch, ökologisch und ökonomisch tragfähige pro-
Verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien
jektspezifische Lösungen zur Stromerzeugung und Begrünung entwickelt. Mit dem Aufbau einer Solaranlage wird dadurch die Energieeffi-zienz aus heutiger Sicht von völlig ungenügend gedämmten Bestandsdächern je nach Ausgangs-zustand um den Faktor 4 bis 8 gesteigert.
Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien durch IHKM-MaßnahmenIm IHKM hat der Stadtrat zusätzlich 0,5 Millionen Euro pro Jahr Investitionskosten bereitgestellt, um die Solarenergienutzung im Gebäudebestand ohne projektspezifischen Stadtratsbeschluss weiter zu steigern.
Die Projektauswahl für Solaranlagen erfolgt über-wiegend im Zuge von Dachsanierungen. Zusätz-lich werden Solaranlagen auf Bestandsgebäuden ohne Sanierungsmaßnahmen bei Anfragen der Vermieterreferate oder durch systematisches Abfragen des Baureferates realisiert. Hierbei ist jedoch die Eignung des Daches in jedem Einzelfall zu prüfen. Diese Prüfung, die je nach Gege benheit umfangreich sein kann, beinhaltet beispielsweise den Dachzustand, den Statik-nachweis oder die Möglichkeit der Anbindung der Solaranlage. Insbesondere sind im Gebäu-debestand auch denkmalpflegerische Aspekte ausreichend zu berücksichtigen.
Ermittlung der Solarpotenziale durch sys-tematische Untersuchung des städtischen GebäudebestandesZur weiteren Intensivierung der Solarenergienut-zung im stadteigenen Gebäudebestandes wird in einem ersten Schritt das Solardachpotenzial des städtischen Gebäudebestandes systemati-siert und katalogisiert. Als Datengrundlage hierzu dient der webbasierte Kartendienst der Landes-hauptstadt München „Solarpotenziale München“ des Referats für Umwelt und Gesundheit. In weiteren Schritten wird die Umsetzbarkeit der ermittelten Solarpotenziale durch das Baurefe-rat eingeschätzt. Bei geeigneten Dachflächen erfolgt eine technische und wirtschaftliche Detailprüfung.
37
3.4
3.4.1 Ergebnisse der Nutzung erneuerbarer Energien im Strombereich
Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung der städtischen Photovoltaikanlagen seit 1995. Die Stei gerung des Photovoltaikausbaus ist seit dem Jahr 2000 auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und auf den Beschluss Sofortpro-gramm Hochbau zurückzuführen. Gelb darge-stellt ist die zusätzliche Steigerung des Ausbaus der Photovoltaikanlagen im Gebäudebestand im Rahmen des IHKM. Bis Ende 2012 wurden 94 Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leis-tung von 1.565 kWp in Betrieb genommen. Fünf Anlagen davon befinden sich auf städtischen Gütern.
Die elektrische Leistung ist im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr um über 40 Prozent gestiegen. Dies ist auch auf die Umsetzung der IHKM-Maßnahmen zurückzuführen (siehe nebenstehende Grafik). In der Summe wird mit diesen Anlagen pro Jahr eine Strommenge von zirka 1,3 Millionen kWh erzeugt. Dies entspricht einer jährlichen CO2-Vermeidung von rund 1.000 Tonnen.
Aktuelle Beispiele innovativer Lösungen von Solaranlagen in Verbindung mit der Architektur werden in Kapitel 4.8 vorgestellt.
Steigerung stadteigener Photovoltaikanlagen
1500
1000
500
0
Größe der Photovoltaikanlagen kumuliert in kW
■ Umsetzung IHKM vom 23.06.2010■ Umsetzung Erneuerbare-Energien-Gesetz und Sofortprogramm Hochbau
1995
2000
2005
2010
2011
2012
568
230
2513
1010
1306
75
259
1085
1565
Einsparung CO2 [t/a]
Einsparung CO2e [t/a]
Steigerung (%) 7)
Tiefengeothermie 8) 850 9) 958 9) 21
Biomasse städtischer Güter 1899 10) k.A. k.A.
Biomasse städtischer Gebäude 421 443 140
Solarthermie 141 158 – 11)
Wärmepumpen 250 305 > 100 % 12)
Datenbasis Stand Ende 2012, CO2-Emissionsfaktoren gemäß Bekanntgabe CO2-Monitoring 1990 – 2010 des RGU vom 27.03.2012
7) Steigerung der CO2-Einsparung gegenüber Beschluss Sofortprogramm Hochbau. 8) Berechnung mit CO2-Emissionsfaktor nach GEMIS für Tiefengeothermie. 9) Objekte in Betriebsträgerschaft sind nicht enthalten.10) Datenbasis Homepage Stadtgüter München.11) Keine Veränderung, da derzeit die energiepolitischen Rahmenbedingungen für Photovoltaikanlagen im Vergleich zur Solarthermie günstiger zu bewerten sind.12) Erhebliche Steigerung durch die Sanierung Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße.
3.4.2 Ergebnisse der Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmebereich
Im Wärmebereich stehen unterschiedliche Tech-nologien zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Verfügung. Durch den Einsatz dieser Technolo-gien werden CO2-Einsparungen gegenüber kon-ventionellen Brennstoffen (zum Beispiel Erdgas) erzielt, die in nachfolgender Tabelle dargestellt werden. Zusätzlich sind auch die Steigerungsra-ten gegenüber dem Beschluss Sofortprogramm Hochbau angegeben.
38
3.4
Im Folgenden werden die unterschiedlichen Technologien sowie ihr Einsatz im Bereich stadt-eigener Gebäude vorgestellt:
Anschluss an die TiefengeothermieAufgrund der günstigen Lage der Landeshaupt-stadt München im süddeutschen Molasse-becken bestehen sehr gute Voraussetzungen für die Nutzung hydrothermaler Geothermie. Bei dieser Technologie wird über Bohrungen heißes Tiefengrundwasser durch eine Pumpe nach oben gefördert und energetisch genutzt.
Besonders hervorzuheben ist das im Stadtteil Messestadt Riem realisierte Tiefengeothermie-Nahwärmenetz. Durchschnittlich 85 Prozent des benötigten Wärmebedarfs werden durch die An - lage gedeckt. Die Bohrungen reichen bis zirka 2.800 Meter unter Geländeoberkante. Die Tem-peratur des Ther mal wassers beträgt dort etwa 90 °C. Die restliche Wärmemenge wird durch Gasspitzenlastkessel erzeugt.
Eine weitere Steigerung der Tiefengeothermie wird im Neubaugebiet Freiham erfolgen. Das rund 230 Hektar große Projektgebiet umfasst das Neubaugebiet Freiham sowie das benach-barte Bestandsgebiet Neuaubing und wird als Forschungsprojekt „Energiegerechte Stadt-entwicklung – Chancen für den Bestand durch energetisch innovative Neubaugebiete“ durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert. Im Rahmen der energiegerechten Stadtentwicklung wird dort ein neues Tiefengeothermie-Heizwerk der Stadt - werke München GmbH zunächst das Bestands-gebiet mit erneuerbarer Energie aus zirka 3.000 Meter Tiefe versorgen. Anschließend fließt die Rest wärme mittels eines innovativen Nieder-temperaturnetzes in die Neubauten in Freiham, welche über einen hohen energetischen Stan-dard und somit einen reduzierten Energiebedarf verfügen. In dem nördlich der Bodenseestraße gelegenen Neubaugebiet „Freiham Nord“ für rund 20.000 Einwohner wird das Baureferat um-fassende Infrastruktureinrichtungen erstellen. Darunter fallen zwei Grundschulen, ein Schul-campus – mit Realschule, Gymnasium, Förder-zentrum und Grundschule sowie diverse Kinder -
betreuungs einrichtungen und Sportanlagen. Die Stadtwerke München GmbH werden voraus-sichtlich Ende 2013 mit den Bohrungen für das neue Geothermienetz Freiham beginnen13).
Im Bereich der Nutzung erneuerbarer Energien für stadteigene Gebäude stellt die Tiefengeo-thermie mit rund 850 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr schon jetzt den größten Anteil bei der Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmebe-reich dar. Deren Bedeutung wird im Zuge der Ausbaupläne der Stadtwerke München GmbH für die Tiefengeothermie weiter zunehmen.
Nutzung von BiomasseDie landwirtschaftlichen Güter des Kommunal-referates sparen mit ihren Biomasseanlagen rund 1.900 Tonnen pro Jahr CO2-Emissionen ein. Zusätzlich befinden sich in folgenden Gebäuden holzbefeuerte Heizungsanlagen:• Kinder-undJugendtreff„ZAKRegenspiel-
haus“, Theodor-Heuss-Platz 5• JugendfreizeitstätteABIX,Weitlstraße125• SchullandheimKrainsbergerHof,Schliersee
(zusätzlich thermische Solaranlage anteilig zur Heizung und Trinkwarmwasserbereitung)
• HänselundGretel-Heim,Marie-Mattfeld-Haus,Oberammergau
• JugendfreizeitheimWolkerweg15• TechnischesBetriebszentrumSchragenhof-
straße 6 Diese Anlagen vermeiden zusätzlich rund 420 Tonnen jährlich an CO2-Emissionen. Im Beson-deren trägt die Inbetriebnahme des Technischen Betriebszentrums Schragenhofstraße zu einer Steigerung der Biomassenutzung bei (siehe auch Kapitel 4.1).Darüber hinaus befinden sich derzeit drei weite-re Projekte in Planung bzw. Ausführung.
13) Quellen: Referat für Stadtplanung und Bauordnung und Stadtwerke München GmbH
39
Nutzung von solarer Strahlungsenergie – SolarthermieFür den Einsatz solarthermischer Anlagen zur Erwärmung von Trinkwasser in Nichtwohn-gebäuden wurden mit Hilfe des Zentrums für angewandte Energietechnik Planungshinweise erstellt. Diese dienen dem erfolgreichen Planen vor allem größerer Solarthermieanlagen für städtische Gebäude.
Das Energiemanagement überprüft solarthermi-sche Anlagen im Gebäudebestand auf Funktion und Ertrag. Die Ergebnisse fließen fortlaufend in die Planungen ein. Hierbei wird auf ein effizien-tes Kosten-Nutzen-Verhältnis Wert gelegt.
Bei Gebäuden, die nur einen sehr geringen Warmwasserbedarf aufweisen und im Sommer während der Ferienzeiten nicht genutzt werden, ist der Einbau solarthermischer Anlagen aus ökonomischen Gründen nicht sinnvoll. Darüber hinaus kann bei Versorgung eines Gebäudes mit Fernwärme grundsätzlich auf solarthermische Anlagen verzichtet werden.
Derzeit sind 36 thermische Solaranlagen mit insgesamt 1.160 Quadratmetern Kollektorfläche installiert. Als weitere Anwendung der Solar-energie befinden sich in zwei Objekten Luftkol-lektoranlagen mit einer Fläche von insgesamt 90 Quadratmetern. Insgesamt vermeiden diese 38 Solaranlagen in städtischen Gebäuden rund 140 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr.
Nutzung von Umweltwärme durch Wärme-pumpenOb der Einsatz von Wärmepumpen im Nicht-wohnungsbau für die stadteigenen Gebäude einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, hängt von mehreren günstigen Voraussetzungen, wie einer geeigneten Wärme-quelle (zum Beispiel Grundwasser), dem Einsatz von Flächenheizsystemen und dem Nutzerver-halten ab.Derzeit sind folgende Projekte realisiert bzw. in Planung:• Grundwasserwärmepumpe,Niedrigstenergie-
haus Kinderkrippe – Thuisbrunner Straße• WärmepumpemitSole-Erdreichregister,Pas-
sivhaus Kindergarten – Marianne-Plehn-Straße• SanierungderGrundwasser-Wärmepumpen-
anlage, Schulzentrum – Pfarrer-Grimm-Straße (siehe auch Kapitel 4.7)
• Abwasserwärmepumpe,Kanalbetriebsstation(Abwärmenutzung über Wärmetauscher in Abwasserkanal) – Bergsonstraße
• Grundwasserwärmepumpe, Kulturzentrum 2411 – Blodigstraße
• Grundwasserwärmepumpen,GymnasiumTrudering (in Planung, siehe auch Kapitel 4.5)
Durch den weitherhin steigenden Anteil erneuer-barer Energien an der Stromerzeugung werden sich die ökologischen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Wärmepumpen verbessern.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Einsatz erneuerbarer Energien im Rahmen von ganzheitlichen Architektur- und Energiekonzep-ten zu sehen ist. Nicht jede Technik zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmebereich lässt sich in jedem städtischen Gebäude ökologisch und ökonomisch sinnvoll einsetzen. Eine mög-lichst weitgehende Reduzierung des Energie-bedarfs sowie der Anschluss an Fern- oder Nahwärmenetze haben weiterhin Priorität.
3.4
40
3.5
Kraft-Wärme-Kopplung
Zentrale Kraft-Wärme-Kopplung (Fernwärme)Die Stadtwerke München GmbH bauen die Fern-wärmeversorgung weiter aus. Derzeit wird das bestehende Dampfnetz auf ein modernes Heiß-wassernetz umgestellt und dadurch die Effizienz weiter gesteigert. Die bei der Stromerzeugung ohnehin anfallende Abwärme wird hierbei als klimaschonende Heizenergie genutzt. Der durch Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopp-lungs-Anlagen (KWK) abgedeckte Wärmever-brauch städtischer Gebäude beträgt rund 50 Prozent. Um diese Wärmemenge mit konventi-onellen Heizkesseln in den einzelnen Gebäuden zu erzeugen, wären rund 18 Millionen Kubikme-ter Erdgas notwendig, deren Verbrennung zu rund 41.700 Tonnen an CO2-Emissionen führen würde.
Wegen dieses bedeutenden ökologischen Vor-teils hat der Anschluss städtischer Gebäude an die Fernwärme der Stadtwerke München GmbH weiterhin Priorität. Das Zentrale Energiemanage-ment verfolgt auch in Zukunft die Preisentwick-lung bei Fernwärme und Erdgas.
Dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung (Blockheizkraftwerk)Bei Liegenschaften ohne Fernwärmeanschluss kann der Einsatz dezentraler Blockheizkraftwer-ke (BHKW) sinnvoll sein. Hierbei wird auf einen möglichst ganzjährig konstanten Wärmebedarf Wert gelegt.
Die Wirtschaftlichkeit von BHKW-Anlagen hängt entscheidend von einer hohen Betriebsdauer ab.
Derzeit sind folgende Projekte realisiert:• BerufsschuleBergsonstraße109• Max-Planck-Gymnasium(Wärmeversorgung
durch ein BHKW der SWM GmbH aus dem Westbad)
• BerufsschuleDeroystraße1Die Anlagen vermeiden jährlich CO2-Emissionen in Höhe von rund 460 Tonnen.
Darüber hinaus laufen für das Berufsbildungs-zentrum Lindwurmstraße 90 detaillierte Vorun-tersuchungen für die Planung einer BHKW-An-lage. Bei dem Modellprojekt Trudering wird der Einsatz eines BHKWs durch eine bedarfsgerech-te Auslegung nach dem tatsächlichen Lastprofil untersucht. Hierbei wird auch der Wärmever-bund mit einer benachbarten städtischen Grund-schule berücksichtigt (siehe Kapitel 4.5).
Innenansicht vom Blockheizkraftwerk der Berufsschule Bergsonstraße
41
3.6
Auf Grundlage von Marktanalysen der Ener-giepreise auf dem liberalisierten Energiemarkt innerhalb der EU werden vom Baureferat regelmäßig Preisverhandlungen mit der Stadt-werke München Versorgungs GmbH geführt und dementsprechend Rahmenlieferverträge abgeschlossen.
Das Zentrale Energiemanagement hat die über 4.000 Einzelversorgungsverträge für Strom-, Gas- und Fernwärme zu Rahmenverträgen ge-bündelt. Damit wurde der Verwaltungsaufwand erheblich reduziert. Um weitere Kosten zu sen - ken, prüft das Baureferat die Anschlusswerte von Fernwärme und Gas und reduziert bei Be-darf die Leistung.
Energiebeschaffung mit Bezug von Ökostrom
Im Jahr 2011 wurde die Strom- und Gasbeschaf-fung in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München auf das sogenannte Tranchenmodell umgestellt.
Im Vergleich zu der bisherigen Energiebeschaf-fung ergeben sich folgende wesentliche Vorteile:• DieRisikeneineseinzigenBeschaffungszeit-
punktes werden reduziert, da die Beschaffung auf mehrere, unterschiedliche Zeitpunkte verteilt erfolgt.
• AufdiesichveränderndenMarktsituationenkann flexibler reagiert werden.
• DiebenötigtenStrom-undGasmengenwerden im Vorfeld für die kommenden Jahre gekauft und somit die Energiepreise für die Zukunft abgesichert.
In nachfolgender Abbildung ist die erzielbare Kostenoptimierung durch das Tranchenmodell schematisch dargestellt.
14) Hinweis: Neben dem Arbeitspreis setzt sich der Strompreis aus mehreren Komponenten zusammen (u. a. Stromsteuer, EEG-Abgabe, Netzentgelt usw.).
Durch diese Umstrukturierung auf Rahmenver-träge und das Tranchenmodell werden signifi-kante Kosteneinsparungen in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro erwartet.
Aus Gründen der Vorbildfunktion hat der Münchner Stadtrat im Mai 2011 für die stadtei-genen Gebäude einschließlich der elektrischen Verkehrsinfrastruktur den Bezug von Ökostrom beschlossen.
Tran
che
1
Tran
che
2
Tran
che
3
Tran
che
4
Tran
che
5
Tran
che
6
Tran
che
7
Tran
che
8
Tran
che
9
Tran
che
10
Tran
che
11
Tran
che
12
Ersparnis durch Tranchenmodell
Bisherige Beschaffung: Beschaffung nach Tranchenmodell:
kompletter Bedarfzu einem Zeitpunkt
Teilmengen des Bedarfs zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Beispiel mit 12 Tranchen)
Arb
eits
prei
s14) b
ei E
inka
uf
Arb
eits
prei
s14) b
ei E
inka
uferreichter Durch-schnittspreis
50
40
30
20
10
0
42
3.7
Neben der Hauptabteilung Hochbau leistet die Hauptabteilung Tiefbau einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Straßen, Plätze und Wege für Fußgänger und Fahrzeuge werden beleuchtet. Dies ergibt sich aus dem Bedürfnis der Menschen nach Sicher-heit, der Gewährleistung von Verkehrssicherheit und öffentlicher Ordnung sowie der Gestaltung der Städte und Gemeinden als Wohn- und Erleb-niswelt. Auch in diesem Handlungsfeld werden große Anstrengungen unternommen, die Ener-gieeffizienz weiter zu steigern. Technische Weiterentwicklungen werden geprüft und bei Eignung und Wirtschaftlichkeit umgesetzt.
Straßenbeleuchtung und Verkehrsleittechnik
3.7.1 Einsparungen bei der Straßen- beleuchtung
Von 2010 bis 2012 wurden weitere 6.000 ener-getisch optimierte Straßenleuchten eingesetzt.Durch die erneuerten Leuchten konnten etwa 50 Prozent Energie eingespart werden.
Ein Beispiel einer erfolgreichen Weiterentwick-lung zeigt der Einsatz von sogenannten Seilhän-geleuchten. Sie ersetzen alte Leuchten, die in der Regel mit zwei stabförmigen Leuchtstofflam-pen bestückt sind. Mit dem Austausch wird der Energieverbrauch um zirka 50 Prozent gesenkt. Die Technik leuchtet die Verkehrsfläche genauso hell aus wie bisher, benötigt aber nur die halbe elektrische Leistung.
Im Rahmen des IHKM-Klimaschutzprogrammes 2010 wurden unter anderem 1.500 Leuchten durch effizientere runde Seilhängeleuchten ersetzt. Durch diese Maßnahme werden künftig rund 305.000 kWh und zirka 139 Tonnen CO2 jährlich eingespart.
Hochenergieeffiziente Seilhängeleuchten
43
3.7.2 Einsatz von LED-Signalgebern bei Lichtsignalanlagen
Das Baureferat hat in Fachausschüssen bei der normativen Überarbeitung der Baustandards von Lichstsignalanlagen (LSA)-Außenanlagen mitgewirkt. Mit Erlass der DIN 0832-300 im Jahr 2004 wurde eine neue Versorgungsspannung für LSA-Außen-anlagen (40 Volt für Signalgeber und Zusatzein-richtungen) spezifiziert und standardisiert.
Damit konnte die Entwicklung energiesparen-der Anlagenkomponenten, wie zum Beispiel von LED-Signalgebern, weiter vorangetrieben werden. Durch den Einsatz dieser Technologie kann bis zu 90 Prozent an Energie gegenüber Altanlagen mit 230 Volt Glühfadentechnik einge-spart werden. Darüber hinaus haben die LED-Signalgeber eine deutlich bessere Sichtbarkeit und sind zuverlässiger. Beides wirkt sich positiv im Hinblick auf die Verkehrssicherheit aus.
Der Stadtrat hat im April 2007 das Baureferat beauftragt, ein Modernisierungsprogramm für Lichtsignalanlagen15) aufzulegen.
3.7
Abhängig vom Hersteller und dem technischen Ausbaugrad ist bei einem Teil der bestehenden Anlagen eine Umrüstung der LSA auf die ener-giesparende LED-Technik wirtschaftlich sinnvoll. Mittlerweile sind über 40 Prozent der 1.100 LSA im Stadtgebiet der LH München mit energie-sparender LED-Technik ausgestattet. Bei neuen und auszutauschenden Anlagen kommt seit dem Jahr 2004 ausschließlich LED-Technik bei Signal-gebern von Lichtsignalanlagen zum Einsatz.
Lichtsignalanlagen mit LED
15) Endausbau des Austausches von Verkehrsrechnern und Anpassung der Lichtsignalanlagen an das Verkehrsnetz-steuerungssystem mit Energieeinsparungsprogramm im Stadtgebiet München; Sitzungsvorlage 02-08 / V09787 vom 26.04.2007.
44
3.7
3.7.3 Solartechnik bei Parkscheinautomaten
Im Rahmen des Parkraummanagements unter-hält das Baureferat rund 4.400 Parkscheinauto-maten. Nach Abschluss erfolgreicher Feldver-suche wurden ab 2009 solarbetriebene Parkscheinautomaten aufgestellt. Zusätzlich wird bei anstehenden Bau- oder Reparaturmaß-nahmen die Umrüstung von konventionellen Parkscheinautomaten auf Solarbetrieb überprüft und bei Eignung und Wirtschaftlichkeit realisiert.
Bisher konnten einmalig Kosten von rund 2,5 Millionen Euro eingespart werden. Die lau-fenden Betriebskosten reduzierten sich um zirka 70.000 Euro. Mit diesen Maßnahmen wurden zusätzlich 60 Tonnen CO2 vermieden.
Solarpaneel eines Park-scheinautomaten
Solarbetriebener Parkscheinautomat
45
46
4Projektbeispiele
4.1 Energieeffizienz und erneuerbare Energien – Neubau Technisches Betriebszentrum
4.2 Neue Quartiersgrundschule am Arnulfpark
4.3 Energetische Sanierung des Max-Planck-Gymnasiums
4.4 Stromüberschuss für die Grund- und Förderschule in der Paulckestraße
4.5 Modernes Lernen im Passivhaus – Neubau Gymnasium Trudering
4.6 Innovatives Licht für das gesamtsanierte Lenbachhaus
4.7 Hocheffiziente Wärmepumpe für das Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße
4.8 Solartechnik und Architektur – Innovative Lösungen
Verwaltungsgebäude Herzog-Wilhelm-StraßePhotovoltaikmodule als Sonnenschutz
47
4.1
Das neue Technische Betriebszentrum mit Verkehrsleitzentrale in der Schragenhofstraße wurde 2012 in Betrieb genommen. Es ersetzt die ehemaligen stark sanierungsbedürftigen Bauhöfe des Verkehrszeichenbetriebes sowie der Straßenbeleuchtung und Verkehrsleittechnik. Es bündelt damit alle Einrichtungen, die für die Überwachung und Sicherung des Verkehrs auf den Münchener Straßen verantwortlich sind.Herzstück des neuen Betriebszentrums ist die Verkehrsleitzentrale. Sie ist Europas modernste zentrale Steuerungsheinheit zur Lenkung und Überwachung des Verkehrs und der Betriebs-technik. Eine 17 Meter breite und 2,25 Meter hohe Multimedia-Videowand spiegelt die aktuelle Verkehrslage und die Betriebszustände der tech-nischen Anlagen aller Münchner Hauptstraßen und Straßentunnels wider.
Der Gebäudekomplex wurde nach dem Entwurf der Münchner Architekten Auer + Weber + Assoziierte (1. Preis im Realisierungswettbe-werb) errichtet und besteht aus zwei klar ge - schnittenen funktionalen Einheiten, die über ein Glasdach verbunden sind. Entsprechend ihren Anforderungen sind die beiden Baukörper in einen beheizten und einen kalten Gebäudeteil gegliedert.
Energieeffizienz und erneuerbare Energien –Neubau Technisches Betriebszentrum
Bei der Energieversorgung des Technischen Be-triebszentrums nimmt der Einsatz erneuerbarer Energien eine wichtige Rolle ein. So besteht die 2.000 Quadratmeter große Glasdachkonstruk-tion, welche die Magistrale zwischen beiden Gebäudekörpern überdacht, aus Photovoltaik-modulen mit einer Leistung von 88 kWp. Die se-mitransparente Ausführung der leistungsstarken Module ermöglicht neben der Stromproduktion auch eine hohe Lichtdurchlässigkeit des Daches.
Semitransparente Photovoltaikmodule
Technisches Betriebszentrum Schragenhofstraße
48
4.1
Neben der Stromerzeugung erfolgt auch die Be-heizung des Gebäudes zu einem großen Anteil unter Einsatz erneuerbarer Energien. So wird der nachwachsende Rohstoff Holz in einer automa-tischen Hackschnitzelfeuerungsanlage mit einer Leistung von 500 kW zur Wärmeerzeugung ein-gesetzt. Die Abdeckung der Spitzenlast erfolgt durch einen Gas-Brennwertheizkessel. Über eine hydraulisch betriebene Schubbodenaustragung wird das Heizmaterial aus einem unterirdischen Vorratsbunker zur Verbrennung in die Kesselan-lage gefördert und dort mit Hilfe einer optima-len Verbrennungsregelung (Lambdaregelung) verbrannt. Neben einem hohen Wirkungsgrad zeichnet sich die Anlage auch durch geringste Schadstoffemissionen aus. Dies wird unter an-derem durch eine Abgasrezirkulationsanlage und einen Zyklonabscheider erreicht.
Zusammen mit weiteren Maßnahmen, wie zum Beispiel einer energetisch hochwertigen Ge-bäudehülle, unterschreitet das neue Technische Betriebszentrum mit seinem Primärenergiebe-darf die Anforderungen der zum Zeitpunkt der Baugenehmigung geltenden Energieeinsparver-ordnung (EnEV) um etwa 43 Prozent. Bezogen auf die Endenergie werden jährlich Kosten von rund 5.500 Euro und CO2-Emissionen von zirka 11 Tonnen pro Jahr eingespart.
Schema einer Holzschnitzelfeuerungsanlage
Boden-luke
Boden-luke
Boden-luke
Hackschnitzel
Schubbodenaustragung
Förder-schnecke
Förd
ersc
hnec
ke
Brennraum
Kessel
Regelung
Ascheaustragung
49
4.2
Die dreizügige Grundschule mit Tagesheim und Sporthalle in der Helmholtzstraße 6 entstand zur Versorgung des neuen Quartiers am Arnulfpark und ging im Schuljahr 2012/13 nach zweijähri ger Bauzeit in Betrieb. Die Architekten Hess Talhof Kusmierz entwarfen einen langgestreckten Baukörper, der durch Dachterrassen akzentuiert wird. Leitidee der Grundschule am Arnulfpark ist die Schaffung eigener Einheiten für jede Jahr-gangsstufe und der direkte Bezug aller Klassen- und Gruppenräume zu den Außenanlagen. Jede der vier Jahrgangsstufen hat im Obergeschoss ihr eige nes Jahrgangshaus als identitätsstiftende und überschaubare Einheit. Der Verwaltungs- und Lehrerbereich schließt das Gebäude nach Osten hin ab. Dazwischen liegen großzügige Dachterrassen, die allen Klassen- und Tages-heimräumen direkt angebundene Freibereiche bie ten. Eine dem Gebäude zur Straße vorge-hängte Fassade aus Holzpfosten geht dort in
Neue Quartiersgrundschule am Arnulfpark
einen freitragenden Ballfangzaun über, der die Sportflächen einfasst. Die Fassaden der beiden Baukörper reduzieren sich auf Sichtbeton und Glas. Die Außenwände sind in zweischaligem Stahlbeton mit Kerndämmung ausgeführt. Auf dem Dach liefert eine Photovoltaikanlage einen jährlichen Stromer trag von 18.000 kWh. Die Einsparung an Primärenergie gegenüber der EnEV beträgt durch die Fernwärmeversorgung 67 Prozent. Somit konnten Energiekosten von 96.000 Euro und CO2-Emissionen von 114 Ton-nen pro Jahr eingespart werden.
Photovoltaikanlage auf dem Dach der Quartiersschule am Arnulfpark
50
4.3
Wie gut energetische Sanierung auch dann gelin-gen kann, wenn eine architektonisch bemerkens-werte Fassade erhalten werden soll, zeigt das Beispiel des aus den 60er-Jahren stammenden Schulhauses in der Weinbergerstraße 29. Die Sanierung erfolgte über das KP II und wurde von dem Architekten Karg aus München geplant.
Die prägnante Ziegeloptik war zwar nicht denk-malgeschützt, sollte jedoch sensibel erhalten werden. Nur auf den Südseiten mit hohem Fensteranteil wurde eine hinterlüftete, gedämmte Fassadenverkleidung mit integrierten Fenstern als neues Bauteil auf die Ziegelfassade montiert. Die Außenwände von geringer beheizten Berei-chen wie Fluren wurden innen mit Schaumglas gedämmt und bei zweischalig ausgeführten Mauern wurde eine Kerndämmung eingesetzt, so dass die Ziegel sichtbar blieben. Die komplette Gebäudehülle des Klassentraktes wurde saniert und Fernwärme installiert; dadurch wurde der energetische Standard eines Neubaus erreicht.
Insgesamt wurde eine Primärenergieeinsparung von 37 Prozent gegenüber dem unsanierten Zu-stand erreicht. Außerdem konnten Energiekosten von 70.500 Euro und 151 Tonnen CO2-Emissio-nen pro Jahr eingespart werden.
Energetische Sanierung des Max-Planck-Gymnasiums
51
4.4
Die 1961/62 errichtete Grund- und Förderschule in der Paulckestraße 10 wurde im Rahmen des KP II und mit Finanzmitteln des IHKM ener getisch modernisiert. Der Schulbau gliedert sich in zwei parallele Hauptriegel, welche die Klassen zimmer beherbergen. Drei Verbin dungsbauten verknüpfen die beiden Haupt riegel, in ihnen sind Verwaltungs- und Sanitärräume untergebracht. Zudem ist auf dem Schulgelände eine Turnhalle mit Nebenräu-men vorhanden.
Die Fassade wurde mit einem Wärmedämm ver-bund sys tem, neuen Fenstern und Türen und ei-nem außenliegenden Sonnenschut z modernisiert. Die Decken und Innenwände im Keller wurden gedämmt. Zudem hat das Baureferat die Beleuch-tung erneu ert und die oberste Geschossdecke der beiden Hauptriegel gedämmt. Hierbei ist ein in novatives Dämmhülsensystem zum Einsatz gekommen. Dämmhülsen aus Karton bilden die Tragkon struktion für einen aufgeständerten, be-gehbaren Boden. Die Dämmhülsen sowie sämt-liche Hohl räume sind mit Zellulosedämmstoff gefüllt, so dass eine nahezu wärmebrückenfreie Aus führung garantiert ist.
Stromüberschuss für die Grund- und Förderschule in der Paulckestraße
Dämmung der obersten Geschossdecke mit dem innovativen Dämmhülsensystem
Südansicht
52
4.4
Südansicht
Außerdem wur de auf den südlichen Dachflächen der beiden Haupt rie gel eine Photovoltaikanlage installiert. Die Module wurden in die Dachflächen integriert. Dadurch konnten bei der ohnehin not-wen digen Dach sanierung Kosten für die Dachein-deckung gespart werden. Die Photovoltaikanlage hat eine Leistung von 75 kWp.
Durch die energetische Sanierung konnte der Endenergie bedarf für Wärme um 42 Prozent und für Strom um 30 Prozent gesenkt werden. Die Photovoltaikanlage erzeugt mehr Strom als im Gebäude verbraucht wird, so dass ein Strom-überschuss entsteht. Insgesamt werden durch die energetische Sanierung die CO2-Emis sionen jährlich um zirka 315 Tonnen verringert.
Reduzierung des Endenergiebedarfs für Wärme und Strom
150
100
50
0
-50
-100
-150
Wärme
82.000
-42%
-80.000
vor Sanierung
%
nachSanierung -22.000
Strom
-30%
vor Sanierung
Beleuchtungs- sanierung und PV
Stromüber-schuss
durch PV
In die Dachflächen integrierte PV-Module
53
Modernes Lernen im Passivhaus – Neubau Gymnasium Trudering
Für den Neubau eines vierzügigen Gymnasiums mit Dreifachsporthalle und Zuschauertribüne in Trudering wurde das Baureferat vom Münchner Stadtrat mit der Auslobung eines Wettbewerbs beauftragt. Das langgestreckte Grundstück zwischen Wohngebiet und öffentlichem Grünzug stellte eine besondere Herausforderung für die Situierung der Baukörper dar. Die Jury vergab den ersten Preis an das Architekturbüro felix schürmann ellen dettinger architekten. Im Juni 2011 beauftragte der Münchner Stadtrat das Baureferat mit der Realisierung des Gymna-siums in Passivhausbauweise.
Durch die Gliederung in sieben ablesbare Baukörper sowie den vorgelagerten, einge-schossigen Verwaltungstrakt mit Werkhof an der Markgrafenstraße integriert es sich gut in die vorhandene Wohnbebauung. Der Pausenhof so-wie die Sport- und Spielflächen orientieren sich zum öffentlichen Grünzug. Den Abschluss des Baukörpers bildet die Dreifachsporthalle. Diese soll unabhängig vom Schulbetrieb auch von ortsansässigen Vereinen genutzt werden und bietet daher Tribünenplätze für 500 Personen. Die Pausenhalle am Haupteingang ermöglicht eine gute Orientierung zur Aula, zum Ganztages-bereich und zur inneren „Schulpromenade“. Die Schule bietet ein Raumgefüge, in dem verschie-dene Formen des gebundenen und individuellen Lernens möglich sind. Einzelne Klassenzimmer im zweiten Obergeschoss erhalten flexible Flurwände, so dass vielfältige Orte zum Lernen entstehen können.
Längsansicht
Die wichtigsten Merkmale der zertifizierten Pas-sivhausbauweise sind kompakte Baukörper, drei-fach verglaste Fenster, erhöhte Dämmstärken von 25 bis 40 cm in allen Hüllflächen sowie eine Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerück-gewinnung. Die Einhaltung der Passivhauskrite-rien wird durch die Zertifizierung nachgewiesen. Eine Photovoltaikanlage auf den Dachflächen und der Einsatz erneuerbarer Energien beim Heizen tragen zur Energieeffizienz bei: So erfolgt die Wärmeversorgung über Grundwasserwärme-pumpen, die über einen Wärmeverbund auch eine benachbarte Grundschule mitversorgen. Zusätzlich ist für die Warmwasserbereitung und Heizgrundlast auch der Einsatz eines mit Gas be-triebenen Blockheiz kraft wer kes (BHKW) geplant. Zur optimalen Auslegung des BHKWs sollen nach Inbetriebnahme des Gymnasiums die tat-sächlichen Lastprofile ausgewertet werden.
Die hocheffiziente Beleuchtung in den Klassen - zimmern wird über Präsenzmelder tageslicht-abhän gig geregelt. Um den Eintrag von Tages-licht zu optimieren, ist ein Sonnenschutz mit ei-ner vom Sonnenstand abhängigen Steuerung der Lamellen vorgesehen. Die Inbetriebnahme des Gymnasiums erfolgt im Schuljahr 2013/2014.
4.5
Lageplan
54
4.6
Innovatives Licht für das gesamtsanierte Lenbachhaus
Zusätzlich spricht für den LED-Einsatz die hohe Effizienz der Leuchtdioden. Dadurch konnte die An schluss leistung der ursprünglich geplanten Beleuchtung insgesamt um zirka 30 Prozent reduziert werden. Der geringe Energieverbrauch und die lange Lebensdauer machen die LED-Beleuchtung zu einer sehr umweltfreundlichen Technologie.
In den Ausstellungsbereichen des Lenbachhau-ses wird die LED-Technik in unterschied lichen Beleuchtungssystemen (Shedbeleuchtung, Voutenbeleuchtung und Lichtdeckenbeleuch-tung) verwendet. Alle drei Beleuchtungssysteme sind mit dem architektonischen Konzept eng verwoben.
Das Projekt haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit zwei Millionen Euro im Rahmen des Wettbewerbes „Kommunen in neuem Licht/Optische Technologien“ und der Förder verein Lenbachhaus e.V. mit 1,8 Millionen Euro unterstützt. Damit bleiben die städtischen Ausgaben für dieses innovative System inner-halb des Kostenrahmens, der für eine konventio-nelle Beleuchtung bei der Generalsanierung und Erweiterung des Lenbachhauses veranschlagt war.
Das Baureferat hat gemeinsam mit der städt-ischen Galerie im Lenbachhaus und OSRAM ein neuartiges, wegweisendes Lichtkonzept entwickelt und realisiert. Dies ist im Museums-bereich deutschlandweit einzigartig. Der Licht-künstler Dietmar Tanterl begleitete die Projekt-entwicklung und Umsetzung des Lichtkonzepts, das auf LED-Technologie basiert.
Die künstliche Beleuchtung• entsprichtnatürlichemLicht• erfülltkonservatorischeAnforderungenin
höchstem Maße,• bietetneueGestaltungsmöglichkeitendurch
variable Lichtfarben.
Die LED-Beleuchtung zeichnet sich durch Licht mit hoher Gleichmäßigkeit und bester Farb-wieder gabe aus. Ohne Umbau der Beleuchtungs-anlage und Wechsel der Leucht mittel können je nach Situation Farbtemperatur und Helligkeit angepasst werden. Die Expo nate werden so gut wie keiner UV-Strahlung mehr ausgesetzt und können dem Betrachter in einem mit dem Tageslicht vergleich baren Lichtspektrum gezeigt werden. Damit setzt das Lenbachhaus nach der Generalsanierung und Erweiterung in seinen Ausstellungsräumen neue Qualitätsstan dards für die Beleuchtung in Kunstmuseen.
Shedmodul 16)
16) Herstellerbezeichnung siehe Abbildungsverzeichnis
55
4.7
Hocheffiziente Wärmepumpe für das Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße
Das Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße 1 setzt sich aus verschiedenen Gebäuden und Nutzun-gen zusammen. So ist dort neben einem Gym-nasium, einer Realschule und einer Grundschule auch eine Volkshochschule, eine Schwimmhalle, eine Bibliothek und eine Kindertagesstätte unter-gebracht.
Ursprünglich versorgten den Gebäudekomplex drei Gasheizkessel und drei mit Gasmotoren betriebene Wärmepumpen. Altersbedingt mussten die Wärmepumpen einschließlich der zugehörigen Brunnenanlage außer Betrieb genommen werden. Eine nicht mehr zeitgemäße Wärmedämmung der Heizungsanlage und hohe Energie verluste bei der Warmwasserbereitung waren unter anderem Anlass, ein neues Konzept für die Heizenergieversorgung des Schulzentrums zu entwickeln.
Neubau Mensa im Schulzentrum
Louise-Schröder-Gymnasium im Schulzentrum
56
4.7
Als Ergebnis wurde folgendes Sanierungskon-zept beschlossen:• EinsatzvonvierGas-Brennwertkesselnmit
einer Gesamtleistung von 1,5 MW zur Ab- deckung von Spitzenlasten sowie zur Versor-gung einzelner Verbraucher (Warmwasserbe-reitung) mit höheren Heizwassertemperaturen.
• EinsatzvonzweielektrischangetriebenenWärmepumpen mit einer Gesamtleistung von 1,2 MW zur Abdeckung der Grundlast.
• ErtüchtigungundAusnutzungdervorhande-nen Brunnenanlage mit positiven Auswirkun-gen auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpenanlage.
Nach Berechnung können durch den Einsatz der Wärmepumpenanlage im Vergleich zu der bis-herigen veralteten Heizungsanlage rund 71.000 Euro pro Jahr an Energiekosten eingespart wer-den. Die eingesparten CO2-Emissionen betragen zirka 330 Tonnen pro Jahr.
Der Grund für diese hohen Einsparungen liegt vor allem am Einsatz einer hocheffizienten Wärmepumpenanlage. Es handelt sich dabei um Turbo-Wärmepumpen mit einer maxi malen
thermischen Leistung von je 586 kW und zwei Verdichteraggregaten pro Gerät. Her-vorzuheben ist die berührungslose Mag-netlagerung der Verdichterwelle. Diese ermöglicht einen hohen Wir kungsgrad des Verdichters und verhindert eine mechanische Abnutzung der Lager. Die Wärmepumpen arbeiten mit einer berechneten Jahresarbeits-zahl von 4,3 und decken damit 77 Prozent der von den Wärmepumpen gelieferten Heizenergie durch Um-weltwärme ab.
Im ersten Bauabschnitt wurde die Heizzentrale, die Brunnenanlage sowie die zentrale Verteilung komplett erneuert. Im zweiten Bauabschnitt folgte die Modernisierung der Unterstationen in den einzelnen Gebäudeteilen. Im dritten Bauab-schnitt wird die Heizungs- und Lüftungsanlage der Dreifach-Sporthalle modernisiert.
Begleitend zu der Baumaßnahme werden Eva-luierungen zur Überprüfung der oben genannten Berechnungen durchgeführt.
Verdichter derWärmepumpe 17)
Mehr-Kesselanlage Verbraucher Pufferspeicher
BrunnenanlageWärmepumpenanlage
Schema Heizungsanlage mit Wärmepumpen
17) Herstellerbezeichnung siehe Abbildungsverzeichnis
57
4.8
Aufgrund der sich stetig verändernden politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie zunehmender technischer Möglichkeiten unter-liegt der Markt im Bereich der Solartechnik einer sehr dynamischen Entwicklung. Das Baureferat leistet mit der Realisierung von innovativen und vielfältigen Projekten einen wertvollen Beitrag anspruchsvolle Solararchitektur zu fördern und nimmt somit seine Vorbildfunktion als öffentli-cher Auftraggeber wahr.
4.8.1 Photovoltaik und Lärmschutz
Die Integration von Photovoltaik in eine Lärm-schutzwand ermöglicht es, Lärmschutz und Energieerzeugung zu kombinieren. Durch diese Synergieeffekte ergeben sich deutliche Kosten-vorteile gegenüber zwei separaten Lösungen. Die zur Verfügung stehenden Flächen werden optimal genutzt und Ressourcen geschont.
Solartechnik und Architektur – Innovative Lösungen
Berufliches Schulzentrum an der RiesstraßeBisher waren Photovoltaikmodule in Lärmschutz-wänden nur sinnvoll, wenn die Ausrichtung der Lärmschutzwand von Ost nach West verlief, um eine Photovoltaikfläche nach Süden zu erhalten. Bei dem Berufsschulzentrum an der Riesstraße 30 bis 44 konnte eine Photovoltaikanlage in eine transparente Lärmschutzwand von Nord nach Süd integriert werden. Im obersten Bereich der Lärmschutzwand wurden erstmals in Deutsch-land beidseitig aktive bifaciale Glas-Glas-Module in dieser Größenordnung angebracht. Die Trans -parenz der Lärmschutzwand bleibt dabei in aus-reichendem Maße erhalten.
Die nach Osten ausgerichteten aktiven Zellen der Photovoltaikanlage erzeugen vormittags Strom, die nach Westen ausgerichteten aktiven Zellen nachmittags. Die elektrische Leistung be-trägt 12,7 kWp. Die Anlage wurde im Juni 2007 in Betrieb genommen.
58
4.8
Sanierung der Lärmschutzwand CandidauffahrtIm Rahmen von Sanierungsmaßnahmen an der Lärmschutzwand hat das Baureferat auf einer Länge von 340 Metern die bestehenden opa ken Lärmschutzelemente durch 170 Glas-Glas-Modu-le ersetzt. Die Konstruktion der Lärmschutzwand bot sich wegen ihrer Ausrichtung und Verschat-tungsfreiheit besonders gut für die Installation einer Photovoltaikanlage an. Die neuen Module bestehen aus kristallinen Zellen, die Tageslicht einfallen lassen und von der Fahrbahn aus gut zu erkennen sind. Die Anlage ging im Juni 2005 in Betrieb und hat eine elektrische Leistung von 37kWp.
59
4.8
Kindertagesstätte WaldmeisterstraßeDer Neubau der Kindertagesstätte an der Wald - meisterstraße 25 besitzt ein nach Süden geneig-tes, homogenes Pultdach ohne Aufbauten. Auf der gesamten Dachfläche ist eine Photovoltaik-anlage integriert. Die Dünnschichtzellen mit einer elektrischen Leistung von 9 kWp sind auf die Blecheindeckung laminiert und passen sich farblich dem Konzept des Gebäudes an. Das Er-scheinungsbild wirkt harmonisch und unauffällig. Die Inbetriebnahme erfolgte im Februar 2007.
4.8.2 Photovoltaik und Gebäudehülle
Die Gebäudehülle bietet für die Nutzung von Solarenergie ein enorm großes Potenzial. Insbe-son dere Photovol taikmodule können sowohl additiv auf oder an der Gebäudehülle befestigt als auch kon struktiv in die Gebäudehülle integriert werden. So erfüllen sie gleichzeitig funktionale und gestalte rische Anforderungen und wandeln zusätzlich Sonnen licht in elektrischen Strom um. Für die Integration sind sowohl opake als auch semi transparente Mo dule möglich.
Jugendfreizeitstätte NeuherbergstraßeDie großflächige, nach Süden orientierte Fassade der Freizeitstätte an der Neuher bergstraße 90 bot sich für die Integration einer senkrechten Photovoltaikanlage an. 51 opake Module mit einer elektrischen Leistung von 10 kWp konnten am Gebäude verschattungsfrei optimal ausge-richtet werden. Von der Straße aus gut einseh-bar, übernimmt die Photovoltaikanlage somit gleichzeitig eine gestalterische Funktion an der Fassade. Die Inbetriebnahme erfolgte im März 2007.
60
4.8
4.8.3 Photovoltaik und Gründächer
Begrünte Flachdächer erfüllen eine Reihe von Funktionen bei der Nachhaltigkeit von Gebäu-den. Insbesondere tragen sie positiv zur Rück-haltung des Regenwassers, der Staubbindung, der Schadstofffilterung und zur Kühlung des Stadtklimas bei und dienen auch als Gestaltungs-element. Eine Kombination von begrünten Dach-flächen mit Photovoltaikanlagen schafft weitere Synergieeffekte.
Turnhalle des beruflichen Schulzentrums RiesstraßeAuf den südlichen opaken Flächen der Shed-Oberlichter der Turnhalle in der Riesstraße 42 wurden jeweils auf der gesamten Länge Photo-voltaikmodule angeordnet. Die restlichen Flach-dachbereiche konnten vollflächig zur Begrünung genutzt werden. Die elektrische Leistung der Photovolataikanlage beträgt 46 kWp. Die Inbe-triebnahme erfolgte im Dezember 2006.
Museumsdepot LindberghstraßeDas Flachdach des neu errichteten Museumsde-pots der Landeshauptstadt München in der Lind-berghstraße 44 erhielt ein vollständig begrüntes Dach mit einer Photovoltaikanlage. Dieses wurde als Pilotprojekt erstmals in dieser Grö-ßenordnung auf einem städtischen Gebäude auf dem begrünten Dach montiert. Die Unterkons-truktion der Module konnte in den Aufbau der Dachbegrünung integriert werden. Substrat und Bewuchs dienen als Beschwerung der 61kWp großen Photovoltaikanlage. Die Module erlauben durch die höhere Aufständerung eine Begrünung auf der gesamten Fläche. Die Inbetriebnahme war im August 2011.
61
4.8
4.8.4 Photovoltaik und Pädagogik
Alle durch das Baureferat errichteten Photovol-taikanlagen erhalten eine Anzeigetafel, auf der die erzeugte Energie und die CO2-Vermeidung dargestellt werden. In Schulen und Kinderbetreu-ungseinrichtungen können damit die bereits viel-fältigen Aktivitäten vor Ort unterstützt werden. Auf diese Weise lernen die Schülerinnen und Schüler, wie eine Photovoltaikanlage funktioniert, und werden praxisnah an Themen des Klima-schutzes herangeführt. Ein herausragendes Beispiel hierzu ist das Förderzentrum Mathilde-Eller-Schule.
Mathilde-Eller-Schule KlenzestraßeDas Förderzentrum mit dem Schwerpunkt geis-tige Entwicklung wurde aufgrund des heraus-ragenden und einzigartigen Engagements der „Energiesparfüchse“ mit mehreren Preisgeldern in Höhe von rund 25.000 Euro ausgezeichnet. Ziel war es, die Preisgelder für eine Photovoltaik-anlage vor Ort einzusetzen. Das Referat für Bildung und Sport (RBS), das Baureferat sowie das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) unterstützten mit zusätzlichen Geldern aus dem IHKM das Vorhaben.
Mit der IHKM-Maßnahme „Dachsanierung der Turnhalle“ wurden unter anderem die Statik optimiert, das Dach gedämmt und eine Photo-voltaikanlage mit einer elektrischen Leistung von 31 kWp installiert. Die Anlage ging im Dezember 2012 in Betrieb.
Zusätzlich wird der geplante Neubau des Förder -zentrums Nymphenburg Süd, Margarethe- Danzi-Straße, durch die Umsetzung des Be-schlusses Sofortprogramm Hochbau eine wei-tere Photovoltaikanlage mit 60 kWp erhalten.
62
4.8
4.8.5 Solarthermie und Sport
Bezirkssportanlage Thalkirchner StraßeIm Jahr 2012 ging die mit einem modernen Regel-, Speicher- und Verteilsystem ausgestattete, solar-thermische Anlage der Bezirkssportanlage Thal-kirchner Straße 209 in Betrieb. Die Anlage dient überwiegend der Trinkwarmwasserbereitung, trägt aber auch anteilig zur Heizung bei. Versorgt werden neben dem Sanitär-, Sport- und Vereins-bereich auch eine angeschlossene Gastronomie sowie ein Jugendfreizeitheim.
Kennzeichnend für die Anlage ist der 24 Quadrat- meter große Großflächenkollektor. Dieser passt sich architektonisch vorteilhaft in einen trapez - förmigen nach Südosten orientierten Dach -flächen bereich ein. Damit eine hohe Trink-wasserhygiene sichergestellt werden kann, erfolgt die Warmwasserbereitung durch Frisch-wassermodule. Ergänzt wird das System durch einen 2.000 Liter fassenden Pufferspeicher, der zur optimalen Ausnutzung der Solarenergie im Temperaturschichtverfahren beladen wird.
Solaranlage auf dem Dach, rechts neben dem Oberlicht
Rasenspielfeld vor der Nordfassade
63
64
5Technisches Gebäudemanagement
5.1 Überblick
5.2 Bedarfsgerechte Pumpensteuerung für Schulschwimmbäder
Heizungsanlage Technisches Rathaus Friedenstraße
65
Um die Lebenszykluskosten jedes einzelnen stadteigenen Gebäudes berücksichtigen zu kön-nen, hat der Stadtrat am 01.01.2012 beschlos-sen das Facility Management (FM) nach dem Vermieter-Mieter-Modell zu organisieren. Die Optimierung der Prozesse ergibt eine Bündelung der Fachkompetenz beim Technischen Gebäude-management des Baureferats (Hochbau). Seine Aufgaben als Dienstleister sind:•KlassischeBetriebsaufgabenwiedieBeseiti-
gung von Störungen, Inspektionen, Wartungen und Instandsetzungen
sowie zusätzlich: •EnergiemanagementmitEnergiecontrolling
und Energiebeschaffung, Prüfmanagement, Sondertechnik.
Überblick
5.1
Als zentrale Anlaufstelle für die technischen Hausverwaltungen der beiden Vermieter (Referat für Bildung und Sport und das Kommunalrefe-rat) steht bei Schadens- und Störmeldungen das Servicedesk Hochbau für alle Aufträge des nicht planbaren Bauunterhaltes und technischen Betriebes zur Verfügung.
Mit der Zentralen Leittechnik können die tech-nischen Anlagen zentral überwacht werden. Damit erhöht sich ihre Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit. Darüber hinaus sind die dort er-fassten Verbrauchsdaten Grundlage für Analysen des Energiemanagements.
Die Ablauforganisation des Technischen Gebäu-demanagements bei Schadens- und Störmeldun-gen ist auf der nächsten Seite dargestellt.
66
5.1
VermieterRBS/KR
TechnischeHausverwaltungen
ServicedeskBaureferat Hochbau
AnnahmeBewertung
EntscheidungZuweisung
Dokumentationen
TechnischesGebäudemanagement
ZentraleLeittechnik (ZLT)
Architekturabteilungen
Instandsetzung
Vertragsfirmen
StörbeseitigungInspektionWartung
FachhandwerkerEinsatzfahrzeuge
Notdienst
EnergiecontrollingEnergiebeschaffung
PrüfmanagementSondertechnik
z. B.WasserhygieneFördertechnik
FeststellanlagenKüchentechnik
Ablauforganisation des Technischen Gebäudemanagements bei Schadens- und Störmeldungen
67
Erläuterung der dazugehörenden Leistungen
Servicedesk Hochbau• BeratenderNutzerundVermieterbeiProble-
men der Haustechnik• AnnehmenvonStörungenundSchädender
Haustechnik und der Baukörper• WeiterleitenderMeldungenandiezustän-
digen Fachabteilungen und Verfolgen des Vorgangs
• Störungsbeseitigungbeihaustechnischenoder sondertechnischen Anlagenteilen
Sobald der Schadens- oder Störungsfall beho-ben wurde, wird der Vorgang abgeschlossen und automatisch per E-Mail eine entsprechende Erfolgsmeldung geschickt. So werden beispiels-weise 1.000 Anrufe pro Monat erfasst und bis zu deren Erledigung über mehrere Fachabteilungen hinweg verfolgt. Das Servicedesk gewährleistet eine hohe Erreichbarkeit und eine schnellere Bearbeitung unter fachkundiger Beratung.
Zentrale LeittechnikDurch eine stadtweit zentral organisierte Datenübertragung wichtiger Anlagenparame-ter wird nicht nur die Betriebssicherheit und die Wirtschaftlichkeit der Anlagen verbessert. Mit der Zentralen Leittechnik wird ebenso das Störmeldesystem, das Erfassen von Verbrauchs-werten sowie der elektronische Schlüsselersatz realisiert.
Störbeseitigung, Inspektion, WartungDie technische Gebäudeausrüstung ist gemäß den allgemein anerkannten Regeln der Technik regelmäßig zu betreuen, um die Anlagen ständig zur Verfügung zu halten. Hierzu gehört sowohl die kurzfristige Beseitigung von Störungen als auch die Inspektion und deren Wartung der Anlagen.
5.1
InstandsetzungDie Instandsetzung umfasst die Prüfung und Dokumentation des Zustandes der haustechni-schen Anlagen. Notwendige Instandsetzungen werden mit Hilfe von Vertragsfirmen durchge-führt bzw. bei Erneuerungsbedarf an die zustän-digen Fachabteilungen weitergeleitet.
Energiecontrolling und EnergiebeschaffungSowohl das kontinuierliche Analysieren von Verbräuchen und Messgrößen der technischen Anlagen als auch die systematische Untersu-chung von Gebäuden und das Durchführen von Energiesparmaßnahmen sind Voraussetzung, um weiterhin Energieverbräuche und Kosten zu verringern. Weitere Leistungen wie das Ener-giesparkonzept (siehe Kapitel 3.2) und Energie-beschaffung (siehe Kapitel 3.6) wurden bereits vorgestellt. Durch laufende Ver handlungen der Rahmenverträge mit der Stadtwerke München GmbH für Gas, Wärme, Strom und Wasser wird der Haushalt der Landeshauptstadt München entlastet. Die Schonung von Ressourcen und die Sicherstellung des Energiebedarfs der Nutzer gewährleisten eine nachhaltige Bewirtschaftung des städtischen Gebäudebestandes.
Prüfmanagement und Sondertechnik• DurchführengesetzlichvorgeschriebenerPrü-
fungen (zum Beispiel Trinkwasserverordnung, Versammlungsstättenverordnung etc.)
• DurchführenderWartungundBeseitigungvon Störungen bei der Fördertechnik, Fest-stellanlagen, Rauch- und Wärmeabzugsanla-gen (RWA-Anlagen), kraftbetätigte Türen, Tore und Schranken sowie der Küchentechnik
• BetriebderöffentlichenUhrenanKirchen,Schulen und Plätzen
• Prüfungortsveränderlicherelektrischer Betriebsmittel
68
5.2
Bedarfsgerechte Pumpensteuerungen für Schulschwimmbäder
Schulschwimmbäder werden sehr unterschied-lich genutzt: Die Palette reicht von Babyschwim-men über den Sportunterricht, Freizeitsport und Aquajoggen bis hin zum Leistungsschwimmen.
Daraus ergeben sich unterschiedliche bauliche, technische und insbesondere hygienische An-forderungen. Zur effizienteren Betriebsführung werden die technischen Anlagen kontinuierlich geprüft und bei Bedarf wirtschaftlich moderni-siert. Beispielsweise werden veraltete Frischwas-ser- und Umwälzpumpen durch frequenzgesteu-erte Pumpen mit Volumenstromregelung ersetzt.
Spielend schwimmen lernen
Mess- und Regeltechnik für Volumenstromregelung
Pumpen mit Frequenzumformern
Schulschwimmbad Freudstraße
Die Drehzahl der Umwälzpumpen und somit die Stromaufnahme wird bedarfsgerecht abhängig vom Chlorgehalt im Becken geregelt: Je weniger Personen im Schwimmbecken sind, desto weniger Wasser muss umgewälzt werden. Damit werden unnötige Energie- und Betriebs-kosten eingespart. Der Verbrauch von Chlor und Flockungsmittel wird reduziert.
Bei vier größeren Modernisierungen von Schul-schwimmbädern wurden Evaluationen durchge-führt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Insgesamt wurden zirka 170.000 kWh Strom pro Jahr eingespart, der Stadthaushalt wurde jährlich um rund 14.000 Euro entlastet. Die Investitions-kosten amortisieren sich unter fünf Jahren. Zwischenzeitlich ist bereits die Hälfte der Schul- schwimmbäder anlagenspezifisch opti miert, weitere Effizienzmaßnahmen sind geplant.
69
70
6Anhang
6.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen
6.2 Gesamtübersicht der thermischen Solaranlagen
6.3 Gesamtübersicht der Photovoltaikanlagen
Sonnenuhr vom Alten Rathausturm
71
Als Überblick zu den energiepolitischen Rahmen-bedingungen sind die einschlägigen, gesetzli-chen Vorgaben und wesentliche Stadtratsbe-schlüsse genannt.
Gesetzliche Vorgaben• VerordnungüberenergiesparendenWärme-
schutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden (Energieeinsparverordnung – EnEV) vom 29.04.2009
• Richtlinie2009/125EGÖkodesign-oderEnergieverbrauchsrelevante-Produkte- Richtlinie (ErP – RL) vom 21.10.2009
• Richtlinie2010/31/EUüberdieGesamtener-gieeffizienz von Gebäuden vom 19.05.2010 (Abkürzungen: GEEG = Gesamtenergieeffi-zienz von Gebäuden, EPBD = Energy Perfor-mance of Buildings Directive)
• GesetzzurUmsetzungderRichtlinie2009/28/EG zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen, Europarechtsan-passungsgesetz Erneuerbare Energien – (EAG EE ) vom 12.04.2011
• GesetzfürdieErhaltung,dieModernisierungund den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz KWKG) vom 19.03.2002, zuletzt geändert am 28.07.2011
• GesetzfürdenVorrangErneuerbarerEner-gien im Wärmebereich EEWärmeG vom 07.08.2008, zuletzt geändert am 22.12.2011
• GesetzfürdenVorrangErneuerbarerEnergienEEG vom 25.10.2008 durch die sogenannte PV-Novelle zuletzt geändert am 17.08.2012 rückwirkend ab 01.04.2012 in Kraft getreten
• GesetzüberdieumweltgerechteGestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energieverbrauchsrelevante-Produkte-Gesetz EVPG) vom 27.02.2008, zuletzt geändert am 31.05.2013
Energiepolitische Rahmenbedingungen
6.1
Wesentliche Stadtratsbeschlüsse• „EnergiesparendesBauenbeistädtischen
Hochbauprojekten im Neubau und bei Sanie-rung im Gebäudebestand“ vom 09.12.1992
• „EnergiesparendesBauenbeistädtischenHochbauprojekten im Neubau und bei Sanie-rung im Gebäudebestand“ vom 22.11.1995
• „EnergiemanagementinstädtischenGebäu-den« vom 15.04.1997
• „ErweitertesKlimaschutzprogrammderLan-deshauptstadt München“ vom 18.01.2000
• „Fifty/Fifty“EnergiesparprojektanMünchener Schulen und Kindertagesstätten; seit Stadt-ratsbeschluss vom 19.09.2001 wird das Projekt als Programm weiter fortgeführt.
• Kampagne„ProKlima–ContraCO2“; seit Stadtratsbeschluss vom 01.10.2002 wird das Projekt als Programm weiter fortgeführt
• „ErweitertesKlimaschutzprogrammderLandeshauptstadt München, Ausbau stadtei-gener Solaranlagen – Erlöse aus Stromverkauf (Refinanzierung)“ vom 15.12.2004
• „EndausbaudesAustauschesvonVerkehrs-rechnern und Anpassung der Lichtsignalan-lagen an das Verkehrsnetzsteuerungssystem mit Energieeinsparungsprogramm im Stadtge-biet München“ vom 26.04.2007
• DieLandeshauptstadtMünchentrittdemKonvent der Bürgermeisterinnen und Bürger-meister bei und unterzeichnet die EUROCITIES Declaration on Climate Change vom 29.10.2008
• „KonjunkturpaketII“vom18.03.2009• „WeitereSteigerungderEnergieeffizienzund
der erneuerbaren Energienutzung in städti-schen Gebäuden – Sofortprogramm Hochbau“ vom 22.07.2009
• „NeueRichtlinienfürPlanungswettbewerbe(RPW 2008) Wirtschaftlichkeitsüberlegungen bei Realisierungswettbewerben Erfahrungs-bericht zum Beschluss des Bauausschusses vom 18.01.2005“ vom 29.09.2010
• „DieLandeshauptstadtMünchensetztaufÖkostrom“ vom 18.05.2011
• „RegenerativeEnergien–Solarenergienut-zung“ vom 22.05.2012; Ermittlung der Solarpo-tenziale des stadteigenen Gebäudebestandes
• „SenkungderlaufendenKosten,insbesonde-re der Energiekosten“ vom 16.10.2012
72
6.1
Stadtratsbeschlüsse Integriertes Handlungsprogramm Klima-schutz in München (IHKM)Mit den IHKM-Beschlüssen wird durch die Bün-delung von referatsübergreifenden Klimaschutz-maßnahmen eine neue Qualität im kommunalen Klimaschutz ermöglicht. Die Maßnahmen wer-den hinsichtlich ihrer CO2-Reduktionspotenziale von einem Fachgutachter bewertet und regel-mäßig alle zwei Jahre weiter fortgeschrieben.
• Stadtratsbeschlussvom17.12.2008, Rahmenbeschluss:
Integriertes Handlungsprogramm Klimaschutz in München (IHKM)
• Stadtratsbeschlussvom23.06.2010, Fortschreibung:
Integriertes Handlungsprogramm Klimaschutz in München (IHKM) Klimaschutzprogramm 2010
• Stadtratsbeschlussvom12.12.2012, Fortschreibung:
Integriertes Handlungsprogramm Klimaschutz in München (IHKM) Klimaschutzprogramm 2013
Im IHKM-Prozess wurden vom Referat für Gesundheit und Umwelt referatsübergreifend einheitliche CO2-Kennwerte entwickelt und eingeführt. Die zu verwendenden Kennwerte werden das CO2-Monitoring vom Referat für Ge-sundheit und Umwelt bekanntgegeben, aktuelle Fassung:• „CO2-Monitoring von 1990-2010“ vom
27.03.2012; Auszug aus Anlage 2 mit Emis-sionsfaktoren, die von der Landeshauptstadt München verwendet werden, siehe nachfol-gende Tabelle:
2014 soll das nächste CO2-Monitoring bekannt gegeben werden.
Energieart CO2 [g/kWh] CO2 e [g/kWh] 18)
Fernwärme 209 228
Erdgas 225 252
Heizöl 319 323
Strom 429 467
18) CO2 e = CO2 Äquivalente beinhalten zusätzlich die Anteile von Methan und anderen klimarelevanten Gasen.
73
Weitere Informationen zu den Anlagen stehen im Klimaschutzstadtplan: http://maps.muenchen.de/rgu/klimaschutzstadtplan sowie in nachfolgender Tabelle.
Gesamtübersicht der thermischen Solaranlagen
6.2
48
299
25
8
44 1535
28
3927 30
19
21
13
14
26 32
3140
2322
510
1617
18
3836
11
24
20
42
46
37
In dieser Übersichtskarte sind die derzeitigen thermischen Solaranlagen im Bestand dargestellt.
33
74
6.2
Objekt Straße/Ort Beschreibung Fläche[m2]
Betrieb Standortnr.in der Karte
Kinderbetreuungseinrichtungen und SchulenKinderkrippe Felicitas-Füss-Str. 14 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert 10 2004 18Kinderkrippe Thuisbrunnerstr. 24 Anlage zur Heizungsunterstützung 17 2011 37Kindergarten Birkenfeldstr. 1 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert 13 2004 11Kindergarten Jaspersallee 50 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 15 1989/2010 25Kooperationseinrichtung Säbener Str. 61 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert 4 2009 33Kooperationseinrichtung Waxensteinerstr. 57 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 8 2001 39Grund- und Realschule, Koop-Einrichtung Feldbergstr. 85 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung 21 2011 17Grundschule Hanselmannstr. 45 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert 20 2003/2010 24Schullandheim Krainsberger Hof Breitenbachstraße
83727 Schlierseethermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitungund Heizungsunterstützung, dachparallel
34 2006 –
Schullandheim Seeuferstr. 30, 82541 Ambach thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 18 2001 – BetriebsgebäudeSozialgebäude, Straßenbau Betriebshof Bau I Geretsriederstr. 9 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung 24 2012 21Gartenbaustützpunkt Kirchweg 16 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung 12 2010 26Betriebshof Ost, Amt für Abfallwirtschaft Truderingerstr. 2a thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert 45 2002 38BezirksportanlagenBezirkssportanlage Agnes-Bernauer-Str. 239 Speicherkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert 16 1996/2004 8Bezirkssportanlage Demleitnerstr. 2 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert 25 2001 13Bezirkssportanlage mit JFZH und öffentliche Gaststätte/Cafeteria
Thalkirchner Str. 209 thermische Solaranlage mit Heizungsunterstützung,dachparallel
28 2012 14
Bezirkssportanlage Görzer Str. 55 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 16 1988 23Bezirkssportanlage Ludwig-Hunger-Str. 11 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 38 2002 28Bezirkssportanlage Meyerbeerstr. 115 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 30 2001 29Bezirkssportanlage Säbener Str. 49 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert 22 1988/2004 32Bezirkssportanlage Siegenburger Str. 51 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 18 1988 35FeuerwachenFeuerwache 5 Anzinger Str. 41 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 60 1992 5Feuerwache 6 Bassermannstr. 20 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert 59 2002/2012 9Feuerwache 6, Dienstwohnungen Lipperheide 12+16 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 30 2012 48Freiwillige Feuerwehr Forstenried Forstenrieder Allee 177 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 5 2001 19Freiwillige Feuerwehr Riem Theodor-Kober-Str. 1 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 5 2001 36Kulturgebäude und FreizeitheimeFortbildungsstätte Achatswies Nr. 5
83730 Fischbachauthermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 17 2005 –
Freizeitheim Feldbergstr. 63 Luftkollektor für die RLT-Anlage (Heizung) mit TWW-Bereitung, aufgeständert
50 2005 16
Stadtteilkulturzentrum, Giesinger Bahnhof Giesinger Bahnhofsvorpl. 1 Luftkollektor für die RLT-Anlage (Heizung) mit TWW-Bereitung, dachparallel
40 2003 22
Villa Waldberta (Künstlerhaus) Höhenberg Str. 2582340 Feldafing
thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung,Privatanlagen (Hausmeister)
8 2010 –
VerwaltungsgebäudeKfz-Zulassungsstelle Eichstätter Str. 2 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert 15 2003 15SonstigeHausmeister Wohnung Bazeillesstr. 8 thermische Solaranlage zur TWW-Bereitung, aufgeständert 2,3 2011 10Mehrzweckhalle Georg-Zech-Allee 15 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 50 2003 20Waldfriedhof Kriegerheimstr. 15 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert 10 2001 27Altenheim Manzostr. 105 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert 240 1999 42Stahlgruberstiftung Murnauer Str. 60
(Heckenstallerstr.)thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung und Heizung, aufgeständert
92 1997 30
Münchner Kindlheim Oberbiberger Str. 45 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 66 2004 31Wohnhaus, Stiftung Sozialreferat Rushaimerstr. 50 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, dachparallel 10 2003 44Campingplatz Zentralländerstr. 49 thermischer Flachkollektor zur TWW-Bereitung, aufgeständert 58 1993 40
TWW = Trinkwarmwasser
75
Weitere Informationen zu den Anlagen stehen im Klimaschutzstadtplan: http://maps.muenchen.de/rgu/klimaschutzstadtplan sowie in nachfolgender Tabelle.
Gesamtübersicht der Photovoltaikanlagen
6.3
In dieser Übersichtskarte sind die derzeitigen Photovoltaikanlagen im Bestand dargestellt.
37
56
2413
4522
2755
6261
11
121664 29
715
65
70
728
3
2038
14
181710
2
33
4
54
40
4836
19 58
4767
52
50
1 49
51
26
59 25
42 46
43 5323
15
57
8
21
326
44 3134
63
66
35
39
4168
6960
76
6.3
Objekt Straße/Ort Beschreibung Leistung[kWp]
Betrieb Standortnr.in der Karte
Kinderbetreuungseinrichtungen und SchulenKinderkrippe Anton-Geisenhofer-Str. 7 Standard auf Flachdach 9,6 2012 70Kinderkrippe Gruithuisenstr. 22 Standard auf Flachdach 6,6 2012 66Kinderkrippe Felicitas-Füss-Str. 14 aufgeständert neben Gründach 5,1 2005 23Kinderkrippe Kaspermühlstr. 7a Standard auf Flachdach 8,5 2012 69Kindertagesstätte Admiralbogen 49 Standard auf Flachdach 7,2 2012 58Kindertagesstätte Evereststr. 37 aufgeständert über Gründach 8,6 2010 43Kindertagesstätte Karpfenstr. 20 aufgeständert über Gründach 10,6 2010 42Kindertagesstätte Pasinger Heuweg 58 Integration in Überdachung über Spielterrasse, Glas-Glas-Module 4,1 2008 40Kindertagesstätte Riegerhofweg 5 Standard auf Satteldach 7,4 2006 29Kindertagesstätte Rotbuchenstr. 79b aufgeständert über Gründach 15,1 2011 57Kindertagesstätte Schubinweg 18 aufgeständert über Gründach 8,6 2010 44Kindertagesstätte Thuisbrunner Str. 24 Standard auf Flachdach 5,5 2007 32Kindertagesstätte Waldmeisterstr. 25 Integration in Blechdach, Pultdach 8,6 2007 33Kooperationseinrichtung Feldbergstr. 89 Standard auf Flachdach 12,6 2011 53Kooperationseinrichtung Prälat-Wellenhofer-Str. 5 vollflächige Inndachanlage, Pultdach 29,0 2004 21Kooperationseinrichtung Riemerschmidstr. 69 Standard auf Flachdach 4,6 2007 37Kinderhort Schöllstr. 17 10° geneigt auf Flachdach 21,6 2011 50Grundschule Dom-Pedro-Pl. 2 Integration in Senkrechtverglasung der Turnhalle, vollflächig 2,9 2004 22Grundschule Elisabeth-Kohn-Str. 4 aufgeständert über Gründach 46,2 2011 49Grundschule Eversbuschstr. 182 Standard auf Flachdach 5,7 2007 35Grundschule Gertrud-Bäumer-Str. 19 Standard auf Satteldach 4,6 2001 1Grundschule Großhaderner Str. 50 Standard auf Flachdach 5,0 2001 3Grundschule Guardinistr. 60 Standard auf Flachdach 7,5 2004 17Grundsschule Hanselmannstr. 45 Standard auf Flachdach 10,1 2003 13Grundschule Arnulfpark Helmholtzstr. 6 Standard auf Flachdach 20,0 2011 55Grundschule Hildegard-Von-Bingen-Anger 4 Integration in Pergola 10,0 2004 19Grundschule Jenaer Str. 3 Standard auf Flachdach 2,6 2001 4Grundschule Josef-Hagn-Str. 2 Standard auf Flachdach 6,7 2011 46Grundschule Klenzestr. 48 Standard auf Satteldach 5,0 2001 5Grundschule (MRG) Lehrer-Wirth-Str. 31 Standard auf Flachdach 39,3 2011 59Grundschule Markgrafenstr. 20 Integration in horizontale Verglasung 2,2 2003 15Grundschule Paulckestr. 10 Indachanlage 74,9 2011 48Grundschule Pfeuferstr. 1 Standard auf Flachdach 12,9 2006 28Grundschule Regina-Ullmann-Str. 6 Standard auf Flachdach 33,6 2011 52Grundschule Wiesentfelser Str. 53 Standard auf Flachdach 5,0 2001 6Turnhalle Forellenstr. 1 aufgeständert über Gründach 4,5 2009 41Realschule Klabundstr. 8 Standard auf Flachdach 26,2 2012 60Mathilde-Eller-Förderschule Klenzestr. 27 Standard auf Satteldach 31,5 2012 71Schulzentrum Astrid-Lindgren-Str. 11 Standard auf Flachdach 4,4 2005 25Michaeli-Gymnasium Hachinger-Bach-Str. 25 Standard auf Flachdach 37,7 2012 68Albert-Einstein-Gymnasium Lautererstr. 2 Standard auf Flachdach 4,0 2001 8Bertold-Brecht-Gymnasium Peslmüllerstr. 6 Integration in Dachfolie 4,6 2003 12Anton-Fingerle-Bildungszentrum Schlierseestr. 47 Standard auf Flachdach 5,0 2001 10Berufsschule Bogenhauser Kirchplatz 3 Standard auf Satteldach 23,0 2008 39Fachakademie für Augenoptik Marsplatz 8 Standard auf Flachdach 1,1 2005 27Berufliches Schulzentrum Riesstr. 30-44 Parallel auf Oberlichter (Shed) 46,2 2006 31Berufliches Schulzentrum Riesstr. 30-44 Integration in vertikaler, transparenter Lärmschutzwand mit
Nord-Süd-Ausrichtung, bifaciale Zellen12,7 2007 34
Berufsschule Simon-Knoll-Platz 3 Standard auf Flachdach 20,0 2008 38Schullandheim Ambach Seeuferstraße, Münsing Standard auf Satteldach 1,0 2001 -
Fortsetzung nächste Seite
77
Objekt Straße/Ort Beschreibung Leistung[kWp]
Betrieb Standortnr.in der Karte
BetriebsgebäudeGartenbaustützpunkt Haidelweg 14 Standard auf Satteldach 39,8 2012 64Gartenbaustützpunkt Lindberghstr. 32 aufgeständert über Gründach 52,9 2012 67Strassenreinigungsstützpunkt Neumarkter Str. 93 Standard auf Satteldach 27,0 2012 65Straßenreinigungsstützpunkt Arnulfstr. 288 Standard auf Flachdach 43,2 2010 45Palmenhaus Gartenbau Sachsenstr. 9 Dachintegration, semitransparente Glas-Glas-Module 27,4 2004 18Technisches Betriebszentrum Schragenhofstr. 6 Integration in verglaste Überdachung der Magistrale,
semitransparente Glas-Glas-Module88,0 2011 54
FeuerwachenFeuerwache 7 Moosacher Str. 28 Standard auf Satteldach 4,8 2001 2Kulturgebäude und FreizeitheimeStadtteil Kulturzentrum Curt-Mezger-Platz 1 Integration in Glasfassade 5,7 2005 24Museumsdepot Lindberghstr. 44 aufgeständert über Gründach 59,5 2011 47Jugend-Freizeitstätte Neuherbergstr. 90 Senkrecht an Fassade 9,7 2007 36WohngebäudeDienstwohngebäude Feuerwache 6 Lipperheidestr. 14 Standard auf Satteldach 12,8 2012 61Dienstwohngebäude Feuerwache 6 Lipperheidestr. 16 Standard auf Satteldach 7,8 2012 62Dienstwohngebäude Feuerwache 6 Lipperheidestr. 16a Standard auf Satteldach 13,0 2012 63Neubau Wohnhaus Müllerstr. 14 Standard auf Satteldach 4,2 2011 51Mehrfamilienhaus Müllerstr. 30 Standard auf Satteldach 1,1 2001 7VerwaltungsgebäudeKfz-Zulassungsstelle Eichstätter Str. 2 Standard auf Flachdach 4,7 2004 20Verwaltungsgebäude Herzog-Wilhelm-Str. 15 Integration in auskragenden, semitransparenten Sonnenschutz 5,0 2004 16Bezirksverwaltungsstelle Pasing (Pasinger Rathaus)
Landsberger Str. 486 Standard auf Flachdach 5,1 2002 11
SonstigeLärmschutzwand Candidstr. 14 Integration in Lärmschutzwand, semitransparent 36,9 2005 26Carportdach Georg-Brauchle-Ring 29 Integration in pneumatischer Überdachung des Carport 145,7 2011 56Bürgerhaus Schwanthalerstr. 62 Integration in auskragenden, semitransparenten Sonnenschutz 6,4 2003 14Fortbildungsstätte Achatswies Standard auf Satteldach 5,0 2006 -
6.3
78
Abbildungsnachweis
Umschlag vorne: Jens Weber hinten: Baureferat (Hochbau)S. 6 Ingenieurbüro DimbathS. 11 Stefan Müller-NaumannS. 16 Jens WeberS. 18 Baureferat (Hochbau)S. 22 Ingrid SchefflerS. 28 Baureferat (Hochbau)S. 30 Georg Scheel Wetzel Architekten (Visualisierung NSD)S. 31 Peter FranckS. 34 Michael Nagy, Direktorium Presse- und InformationsamtS. 41 Baureferat (Hochbau)S. 43-45 Baureferat (Tiefbau)S. 46 Stefan KässbohrerS. 48 oben: Christoph Mukherjee unten: Baureferat (Hochbau)S. 50 oben und Mitte: Florian Holzherr unten: Baureferat (Hochbau)S. 51 oben: Hans Engels unten beide: Ingenieurbüro DimbathS. 52 oben: Michael Nagy, Direktorium Presse- und Informationsamt beide Fotos vom Dämmhülsensystem wurden freundlicher- weise von der Bauleitung zur Verfügung gestelltS. 53 Michael Nagy, Direktorium Presse- und InformationsamtS. 54 Lageplan und Längsansicht: felix schürmann ellen dettinger architekten Fassadenfoto: Baureferat (Hochbau)S. 55 oben: Baureferat (Hochbau) unten: LED Shedmodul LED 5-Kanal Light Engine von OSRAM GmbH S. 56 oben: Claudia Hofmaier unten: wurde freundlicherweise vom Louise-Schröder- Gymnasium zur Verfügung gestelltS. 57 Schnittmodell Verdichter TT300 von Cofely Refrigeration GmbHS. 58 beide: Jens WeberS. 59 oben: Baureferat (Ingenieurbau) unten: Rainer ViertlböckS. 60-61 Jens WeberS. 62 Hans EngelsS. 63 oben: Architekturbüro Pongratz + Sonanini, Harald Rutka unten: Marianne HeilS. 64 Baureferat (Hochbau)S. 66 Baureferat (Hochbau)S. 69 oben Foto mit Kindern: Referat für Bildung und Sport weitere drei Fotos: Baureferat (Hochbau)S. 70 Ingrid SchefflerS. 73 Wolfgang Qual, Referat für Gesundheit und Umwelt
Impressum
Herausgeber:Landeshauptstadt MünchenBaureferatFriedenstraße 4081660 München
Projektleitung:Robert BurkhardCorina Maletz
Redaktion:Baureferat (Hochbau)mit Beiträgen:Baureferat, Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitBaureferat (Tiefbau)
Gestaltung:wentzlaff pfaff güldenpfennig hubatschek kommunikation gmbh
Druckerei:Color Offset GmbH
Papierzertifizierung:FSC-MixGedruckt auf Papier aus zertifiziertem Holz aus kontrollierten Quellen und Recyclingmaterial
Auflage:2000
Stand:München, August 2013
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