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Post on 05-Apr-2015
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Transkriptanalyse - DomianTranskriptanalyse - DomianImagearbeit, Gesprächssteuerung und Hörrückmeldungen in Gesprächen
Jennifer Heß, Julia Kosnider, Kim Millner
Das Image
Bei jedem Kontakt mit anderen Menschen versucht das Individuum, einer bestimmten Verhaltensstrategie zu folgen
Muster verbaler und nonverbaler Handlungen
Image = positiver sozialer Wert, den man durch Verhaltensstrategien erwirbt und von dem Andere annehmen, dass man ihn in einer bestimmten Interaktion verfolgt
Wird ein für sich selbst beanspruchtes Image von Anderen bestätigt, fühlt man sich wohl
Werden die Erwartungen nicht erfüllt bzw. bestätigt, fühlt man sich schlecht
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1. Richtiges Image2. Falsches Image3. Gar kein Image
Regeln der Gruppe und die Definition der Situation legen fest, wie viel Gefühl jeder für das eigene und die Images der Anderen aufbringt
Generell muss die rituelle Ordnung innerhalb einer Interaktion bestehen bleiben
Rituelle Muster = Bemühen um individuelle Identitäten & soziale Ordnung
Deshalb ist für den rituellen Kontext wichtig was gesagt und wie man verstanden wird
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Gesellschaftliche Stellung und auch Stellung innerhalb der Interaktion sind wichtig, um sein Image und das des Interaktionspartners zu wahren
Vor jeder Interaktion muss eine Beziehung zwischen den Interaktanten aufgebaut werden
Ist das Image auf beiden Seiten stimmig Vertrauen & Sicherheit
Rücksichtnahme (protektiv) und Selbstachtung (defensiv) sind die wichtigsten Punkte bei der Imagearbeit
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Es werden drei Ebenen der Imageverletzung unterschieden1. Faux pas2. Mit Absicht gehässig gehandelt3. Zufällige Beleidigung
Um Imageverletzungen vorzubeugen gibt es den sogenannten Vermeidungsprozess oder auch die bestätigenden Sequenzen
Zurückhaltung innerhalb des GesprächesThemen ausweichenKontakten aus dem Weg gehenKomplimente machenHöflichkeitBegrüßung
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Passiert jedoch ein(e) Zwischenfall/ Imageverletzung muss die rituelle Ordnung durch korrektive Sequenzen wieder hergestellt werden
EntschuldigungenEntgegenkommen etc.
Oftmals mehrere Schritte nötig, bis die rituelle Ordnung wieder hergestellt ist
Wichtig: Das Image ist immer situationsbezogen
Interaktionistische Rollentheorien:
1. Organisationsbezogene Rollen2. Auf einen bestimmten Personenkreis bezogene Rollen3.Situationsbezogene Rollen
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Gesprächsteuerungbei der Gesprächssteuerung geht es darum in und
mit Gesprächen zu führen unter der Berücksichtigung der
textuellen Angemessenheitsituativen Angemessenheitpersonellen Angemessenheit
auch durch Bewertungen können Gespräche gesteuert werden
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Steuerungselemente sind beispielsweise die Turnübernahme durch den RG und Überlappungen von Gesprächsanteilen des RG und des RS
Sinn und Zweck einer aktiven Gesprächssteuerung liegt darin: mittels eines systematischen Gesprächs das Interesse zu
wecken, den oder die Zuhörer aktiv beim Geschehen zu halten,das Thema in jene Richtung zu lenken, die gewünscht ist
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Domian ist zwar einerseits Ratgeber, muss jedoch das Gespräch gezielt steuern, um es für das Hörerpublikum möglichst schnell interessant werden zu lassen und genauso schnell zu beenden, wenn der Spannungsbogen abfällt.
besonders auffällig sind deshalb Anfangs- und Endphase des Gespräches
Domian steuert aufgrund verschiedener Rahmen-bedingungen das Gespräch
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Stark mit der Steuerung einhergehen die Bewertungen, die Domian seinen Gesprächspartnern gegenüber äußert
in Gesprächen ist Domian der Ranghöhere, d.h. durch Steuerung hat er eine Machtposition
außerdem hat er einen Sympathiestatus und wird somit so gut wie nie angegriffen, auch wenn manche Formulierungen seinerseits manchmal unhöflich klingen
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Höreraktivitäten
alles was ein Individuum sagen und tun darf, wenn es nicht an der Reihe ist
Ausgangsposition: Der Hörer spielt eine aktive Rolle und ist nicht nur der stumme Rezipient
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Funktionenverdeutlichen Aufmerksamkeit (on-line Signal)
zusätzlich: (inhaltliches) Verstehen oder Nichtverstehen, Konsens oder (beginnender) Dissens oder Relevanz („aha“)
sprechwechselbezogene Funktion (Gesprächsschrittbeanspruchung/ claiming of the turn)
unauffällige Steuerungsmittel
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UntersuchungsaspekteFrequenzPositionierungTempolexikalische FüllungReihenfolge
Einflussfaktoren sind z.B. Kommunikationsmedium, Gesprächstyp, Kontext, Beziehungskonstellation, Gesprächsphase, Organisation des Sprecherwechsels
Arten von Höreraktivitäten nonverbale und verbale
Hörrückmeldungen: Interjektionen• hm = multifunktional signalisiert z.B. Verstehen, Kongruenz
oder Dissens • aha = Relevanz oder Aha-Effekt• ah = Aufmerksamkeit, Überraschung• oh = Betroffenheit, Verblüffung • ja = Übereinstimmung
auffällige Varianten:• Satzvollendungen• Satzecho• Nachformulierung ( kurze Paraphrasierung)
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Arten von Höreraktivitäten nonverbale und verbale
Einschübe (Grenze zwischen Höreraktivität und eigenem turn):• Kommentierungen• Vergewisserungen• Einwürfe • Bitte um Klärung• Interventionen
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„Eine Partei, der Ratsuchende (RS), hat ein Problem; RS veranlasst oder lässt zu, dass sich eine andere Partei (RG), mit seinem Problem in helfender Funktion beschäftigt; RG schlägt als Problemlösung ein zukünftiges Handeln von RS vor; RS entscheidet über die Annahme des Lösungsvorschlags, und die Realisierung der Lösung bleibt Aufgabe von RS“ (Kallmeyer 2000, 228)
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Problem wird hinterfragt Verborgene Probleme werden
aufgedeckt Formeller Interaktionsrahmen
(Haupt- und Nebenberuflicher Berater, z.B. Psychologen)
Professionelle Beratung: Therapie Konturen des Problems werden
schrittweise erarbeitet Unparteiliches Mitfühlen (keine
Bewertung!) „Hilfe zur Selbsthilfe“ ;
Ratschläge erarbeitet der Ratsuchende selbst
Problem wird nicht näher hinterfragt
Verborgene Probleme werden nicht aufgedeckt
Informeller Interaktionsrahmen (z.B. Freundeskreis/Familie)
Alltagsweltliche Beratung: Rat unter Freunden Ausführliche Erarbeitung des
Problems ist hier nicht zu finden Mitfühlen und Bewerten Ratschläge für Lösungswege
werden von Ratgebenden angeboten
Beratung vs. Ratschlag
Fragen:
1. Ist das „Domian-Format“ überhaupt als Beratungsgespräch zu definieren?
2. Wie müsste Domian als Berater agieren?
3. Ist die Imagearbeit in Beratungsgesprächen differenziert zu der in Alltagsgesprächen zu sehen?
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Literatur Rath, R.: Gesprächsschritt und Höreraktivitäten. In: Handbuch "Gesprächs-
linguistik", Berlin 2001, 1213-1226.
Boettcher, W. / Tschauder, G.: Zuhören und Zuhören bekunden. Beiträge zur angewandten Sprachwissenschaft. In: Helbig, B. / Kleppin, K., / Königs, F. G. (Hg.): Sprachlehrforschung im Wandel. (Stauffenberg) 2000, 537-562.
Burger, Harald: (2005) Mediensprache. Eine Einführung in Sprache und Kommunikationsformen der Massenmedien. 3. Auflage. Berlin.
Goffman, Erving: Interaktionsrituale. Über Verhalten in direkter Kommunikation. Suhrkamp Verlag. 2. Auflage. Frankfurt am Main 1991.
Holly, Werner: Imagearbeit in Gesprächen. Zur linguistischen Beschreibung des Beziehungsaspekts. May Niemeyer Verlag. Tübingen 1979.
Kallmeyer, W.: Beraten und Betreuen. Zur gesprächsanalytischen Untersuchung von helfenden Interaktionen. In: Zts. für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung 2/2000, 227-252.
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