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7/25/2019 Winkler, Ta Ayia Tois Ayiois] Und Das Vorangehende Variable Inklinations-Gebet, SANCTUS Buch
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©
2002 Pontificio Istituto Orientale Roma.
All rights reserved.
ISSN 1590 7449
ISBN 88 7210 334 7
Finito di stampare n m s di settembre 2002
dalla Tipolitografia 2000 sas di
e
Magistris R.
Via
Trento,
6
00046 Grottaferrata Roma Tel e
Fax
06.941.04.73
E.mail: rdemagistris@pelagus.it
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ä:yw
tOt<;
:yi 1<;
und
das vorangehende
variable
n l d i n a t i o n s ~ e b e t
Zum Sancta sanctis sind vor allem drei Veröffentlichungen zu nennen:
Erstens die kürzlich erschienene Untersuchung von R. Taft über die
auf
den
Kommunion-Empfang vorbereitenden Riten dessen ältester Bestandteil ge
wiß das Sancta sanctis
ist 164
zweitens der Beitrag
von
M. Arranz 165 der
insbesondere den ethischen Implikationen dieses Aufrufs nachgeht und drit
tens der knappe wie präzise gefaßte Überblick von S Brock der die christo
logischen und trinitarischen Deutungen im Blickfeld hat und das Sancta
sanctis entwicklungsgeschichtlich wohlweislich im Kontext des Heilig
Rufs von Is 6 3 sieht 166 was zweifelsohne richtig ist jedoch von R. Taft
nicht angesprochen wurde.
Der wichtige Beitrag von R. Taft über hauptsächlich griechische Quellen
wozu jedoch auch noch mehrere orientalische Liturgien herangezogen wur
den ist in einer ausführlichen Besprechung gewürdigt worden.
67
In diesem
zu einem Forschungsbericht ausgeweiteten Beitrag wurde in größerem Um
fang der armenische und äthiopische Befund
mit
berücksichtigt und eine an
dere Interpretation des Abschnitts über die dem Saneta sanctis vorgelager
te sog. Inklination vorgeschlagen: 68
Meines Erachtens ist das Sancta sanctis und im weiteren Sinn auch die
sog. Inklination in einem genetischen Zusammenhang mit dem Is 6 3 ent
lehnten Heilig-Ruf also dem Sanctus zu sehen. Dies wird besonders deut
lich durch die äthiopischen Anaphoren wie noch zu sehen sein wird.
ufdie orientalischen Zeugen dabei insbesondere die äthiopischen und
armenischen Liturgien ist noch niemals näher eingegangen worden. Da
diese Quellen meiner Ansicht nach den byzantinischen Befund so wie er
von R. Taft dargestellt wurde weiter erhellen und zu anderen Lösungen füh
ren als die von Taft vorgeschlagenen mächte ich mich diesen Zeugen etwas
ausführlicher zuwenden.
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251
a
äyta
tote;
ayiote;
17l Cf. Leeb, 115-117; supra, 215-216, 237-238.
7
Cf. Taft,
GreatEntrance, 98-118.
173 Cf. Winkler, Über die Bedeutung ,
151
mit Anm. 76-77, 154.
sehen, nicht vom Beugen des Hauptes reden, sondern von einer Prostration
mit der Bedeutung, Gott anzubeten.
Die angeführten Elemente I-III) bilden eine innere Einheit, die von dem
invariablen Hymnus eingeleitet wird.
Deutl ich wird es in der Tatsache, daß
dieser Teil der Liturgie mit den Engeln einsetzt, die den Heiland der Welt
umstellen, also christologisch angelegt ist, und somit einerseits das Gedan
kengut des ante Sanctus mit seiner Betonung der Inkarnation in mehreren
äthiopischen Anaphoren und andererseits die christologische Deutung des
Sanctus aufnimmt.
Nicht minder aufschlußrei ch is t außerdem der Einbezug von Ps 23 ,7.
Nach dem geo rgis chen Lektionar GL) wu rde Ps 23,7 als Dasdebeli
= Stichos) im Zusammenhang mit dem
Sicmidisay,
d.h. dem Gesang beim
Einzug mit den
heiligen Gaben,
an Ostern gesungen,171 ähnlich auch in der
byzantinischen Liturgie, wie Taft in seiner klassischen Studie zum Großen
Einzug gezeigt haLl72 Zum georgischen Sicmidisay wie dem analogen ar
menischen
Srbasac ut iwn
i st noch anzumerken, daß sie, wie die Termino
logie berei ts verrät, in einem engeren Zusammenhang mit Is 6,3
stehen 173
worauf bereits detailliert eingegangen wurde. Wenn
nun
Ps 23,7 ebenso in
der äthiopischen Liturgie präsent ist - dabei im Kontext der geistigen Vor
bereitung auf den Kommunion-Empfang , d ie im Ausrufen des Sanet a
sanct is ihren Höhepunkt findet - so heißt das nichts anderes, als daß der
gesamte Abschnitt, beginnend mit dem invariablen Engels-Hymnus über Ps
23,7 bis hin zum Saneta sanctis , ebenso
in
einem engeren Zusammenhang
mit demHeilig-Rufvon Is 6,3 zu sehen ist.
Die oben angeführten Bausteine, die insgesamt der geistigen Vorberei
tung auf den Kommunion-Empfang dienen, finden sich in allen äthiopischen
Anaphoren. Für die Aufstellung und die Numerierung benütze ich den Tex
tus receptus,
Mäpf:iafä qaddase,
und gebe das Incipit der
variablen Oratio
an, da wei ter unten auch noch
auf
einige dieser variablen Inklinations-Gebe
te eingegangen werden soll.
TEIL 50
Gebetder Buße
=
späterer Einschub, der mit den ethischen Implikationen
des bevorstehenden Kommunion-Empfangs zusammenhängt)
I. Die äthiopischen Anaphoren und die äthiopische Traditio ApostoIi,ca
III. Die Ermahnungdes Diakons, das Saneta sanctis mit derAntwort:
- Sanetasanctis q.
S :it:,.
:
1\: .?rit1)
-Antwort
Redaktionen von Bas, lassen deutlich erkennen, daß die sog. InlcliIlation
der dazugehörigen variablen Oratio keineswegs als Abschluß im
des öffentl ichen Bußwesens zu deuten ist , wie Taft angenommen
sondern zum Ausrufen des Saneta sanct is gehört und dessen
bildet. 170 Und dieser Sachverhalt soll nun näher beschrieben werden.
169 Cf. Taft,
Precommunion Rites,
56-57, 155-197, 506, 512
=
sog. Inklination), 199
20I, 230-248 = Sancta sanctis).
170
Cf. Winkler, Anmerkungen .
I. Invariabler Hymnus Ps 23 24),7
Ha. Die Aufforderung des Diakons,
das Haupt zu beugen
Variable Oratio
IIb. Die Aufforderung des Diakons,
Gott anzubeten
Antwort
Wohl ausgehend von der äthiopischen Apostel-Anaphora äth
belegen alle äthiopischen Anaphoren im Zusammenhang mit dem
äyw
tOlt;
aYlOlt; q.S :it:,.
:
1\: .?rit1) folgenden Aufbau ich stütze
au f
die Angaben im Textus receptus [ ä ~ a f i a f ä
qaddase]
und folge
den nachfolgenden Erörterungen dieser Numerierung der Gebetstexte):
Bei Ha = der Aufforderung des Diakons,
das Haupt
zu
beugen
und
= der nochmal igen Aufforderung des Diakons, diesmal
Gott amwtlettm
handelt es sich offenkundig um eine Fusion unterschiedlicher Traditions
stränge.
Um es gleich vorwegzunehmen: In den griechischen Quellen werden die
Gläubigen vom Diakon aufgefordert,
das Haupt
zu beugen, während die
orientalischen Zeugen, wie z.B. die armenischen und die genuin äthiopi-
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253
Der Diakon:
Fallt nieder vor dem Herrn
176
in
Furcht
Der Priester:
Ewiger Herr ... 175
Der
Diakon:
Ihr, die ihr steht,
verneigteuer Haupt
Die Heerscharen der Engel
des Heilands der Welt ...
[Ps 24 (23),7:]
Öffnet die Tore, ihr Prinzen
a
äyta
tOte; ayiOte;
7 1 . J , : ~ :
:
1 \ ~ l t l i 1 l 1 r h C
:
{ l ~ C H : :
Variable)
Oratio:
174
8 J
: j :
ltli1l1rh,C : HI\ }
1\9
: ...
Ha. Aufforderung des Diakons,das Haupt zu beugen, unddie Oratio:
Aufforderung:
67.
J
:
:
\
:
: 4'ar t }o :
i 1 : . . h ~ :
C ~ t l n t J T } o
::
174
Hier wird die variable Oratio von
äth
Ap-An angeführt,
die mit geringfügigen
Varianten) identisch ist mit
äth Trad Ap. S. dazu den Überblick weiter unten über die
Gemeinsamkeiten mit
äth
Trad Ap.
175
Dieses Incipit des Gebets findet sich
eb,enso in äth Trad
Ap
bei der Wasserweihe,
das beginnt mit: Ewiger Herr, der du das Verborgene kennst ; eine Variante des Gebets
findet sich ferner bei der Handauflegung auf die Katechumenen sowie der Handauflegung
nach dem Glaubensbekenntnis; cf. Duensing,
Kirchenordnung des Hippolyt,
90
(=
äth.
Text des Beginns der Epiklese), 89
(=
deutsche Übersetzung), 105, 113
(=
jeweilige
Handauflegung).
äth Anaphoren (z.B. äth Ap-An)
Mäpl:taj ä qiJddase, pp. 63-64, 66
(Nr.
63-71, 89-91):
Ilb. Aufforderung
des Diakons,
Gott
anzubeten, mit
der
Antwort:
I.
Invariabler Hymnus +
Ps 24 (23),7:
63. 1Jlt-'ff' : J 1 l l ~ n - t l J . . :
1 \ J 1 l 5 : ~ 1 a : } 1\9
: ...
66. [Ps 24 (23),7:]
i1C1cu
:
- < ; ~ f : (J1llJ..TFt ::
Um einen besseren Einblick in den Wortlaut dieser Vorbereitung auf den
Kommunion-Empfang in den äthiopischen Anaphoren zu geben, soll der
äthiopische Text vorgestellt werden. Als Beispiel wird die äthiopische Apo
stel-Anaphora (äth Ap-An) genommen, um daraufhin die äthiopische Ver
sion der sog. Traditio Apostolica (äth Trad Ap) heranzuziehen, da sie
ganz offensichtlich als partielle Grundlage für die äthiopische Ausgestaltung
der
auf
die Kommunion vorbereitenden Riten anzusehen ist.
invariablerHymnus
Ps 23 (24),7
Aufforderung des Diakons ( verneigt euer Haupt )
Variable Oratio:
Ewiger Herr ...
Aufforderung des Diakons (Gott anzubeten)
Antwort
Einschub: Buß-Gebet ]
Ermahnung des Diakons, Sancta sanctis, Antwort
TEIL II
invariabler Hymnus
Ps 23,7
Nr. 113-123
/Nr.
118-120:
va oiable Oratio
( Welchen Lobpreis ...
Nr. 145-I
52 /
Nr. 148-149:
variable Oratio
( Wir legen unsere Seelen
Nr. 132-138/Nr. 135:
variable Oratio
( Wir danken dir ... )
Nr. 157-163/
variable Oratio
von äth Ap-An
Nr. 112-126/
Nr. 115-119:
variable Oratio
( Siehe, heute ist mit uns
Tisch,
E m ~ a n u e l ...
) [mit 116-118 Hinweis auf: Engel, Erzengel, 4
wesen,
24 Altesten, usw.]
Nr. 86-93 / Nr.
89: variable Oratio (
Die Gabe der Gnade
...
)
Nr. 96-103/ Nr. 99-100:
variable Oratio
( Möge das Lamm kommen ...
Nr. 91-98/ Nr. 94-95:
variable Oratio
( Vergib wirklich ...
Nr. 89-105 / Nr. 92-102:
variable Oratio
( Der Vater warmit seinem Sohn
...
Nr. 69-78/ Nr. 72-74:
variable Oratio
( Wir verneigen uns wahrhaft ...
Nr.
49-56/
Nr. 52-53:
variable Oratio
( Möge das Lammkommen
[cf. äth Ep Nr. 99-100])
Nr. 55-61 / Nr. 58:
variable Oratio (,,0
Schöpfer des großen Lichts ...
252
äth
Ap-An
I
Nr.63-65:
Nr.66:
Ha.
Nr.67:
Nr. 68-70:
Hb..
Nr.71:
[Nr. 72-88:
III.
Nr. 89-90:
äth
An
JChr
Nr.72-74:
Nr.75:
IIa.
Nr. 76:
Nr. 77-78:
Aufforderung des Diakons ...
variable Oratio
( Herr, unser Gott, der du
au f
den Cherubim
u.
Seraphim
sitzest
...
IIb. Nr. 79: Aufforderung des Diakons ...
[Nr. 80: Einschub: Buß-Gebet ]
1II.
Übernahme von
äth
Ap-An Nr. 89-90
äth
Joh-An
äth Mar-An
ät h An-300
äth
Ath
äth
Bas
äth Greg
I
äth Ep-An
äth Chl YS
äth
Cyr I
äth Jak
Sa r
äth Diosk
äth Greg
H
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III. Die
Ermahnung
des Diakons und das Saneta sanctis mit der Antwort:
[Es/ehlt noch
I:
der invariable Hymnus +
Ps 23,7]
äth
Trad Ap
Duensing,
26/27 - 28/29:
255
Einschub: Buß-Gebet
III. Die Ermahnung des Diakons,
das Sancta sanctis mit der Antwort
[Segen].
äth
Ap-An
I
Invariabler Hymnus
Ps 23,7
IIa. Aufforderung des Diakons,
das Haupt zu beugen
variable) Oratio
IIb. Aufforderung des Diakons,
Gof anzubeten
Der Diakon sagt:
Laßt uns aufmerken
Undder
ischof
Dieheiligen [Gaben] den Heiligen
Das Volk sagt:
Der eine Vater [ist] heilig 180
Der eine Sohn [ist] heilig
Der eine Geist [ist] heilig
äyw tOt<; < .tyiOl<;
.e....r4>1
:
,f?-{IA
:
l'1rt'C ::
CDh, \.11 4>All
:
.'t5':t):,. :
1 I . t ~ t ) 1
::
th1f{l:,f?-{IA:
:
} {
. t ~ 1 I :
: mA5 : . t ~ 1 I :
:
01l1 { 11
: . t ~ 1 I
::
[Segen].
Oratio
180
Zu anderen Übersetzungsmöglichkeiten
cf
supra, Anm. 177.
Der Text
selbst
von
äth Trad Ap
und
äth Ap-An
stimmt
(mit unbe
deutenden Abweichungen bei Ha; III: Laßt uns aufmerken / Merkt
auf
wörtlich überein.
~ J t l } ) { I r h , C :
tVMr
: ...
Ewiger Herr ...
[Es/ehlt
nO h IIb: die Aufforderung des Diakons, Gott anzubeten, mit der Antwort;
ebenso das Buß-Gebet ]
[Segen].
IIb.
IIl. Die Ermahnung des Diakons,
das Sanctasanctis mit der Antwort
IIa. Aufforderung des Diakons,
das Haupt zu beugen
Oratio
äthTrad Ap
I
Der strukturelle Überblick undVergleich von äth Trad Ap und äth Ap-An
sei hier noch angehängt, der die partielle Abhängigkeit der äth Ap-An von
äth Trad
Ap
verdeutlicht:
l l
Die
Ermahnung
des Diakons und dasSanetaSanctis mit de r Antwort:
Das
Volk
Vor dir, 0 Herr,
fallen wir nieder
und verherrlichen dich.
Der Diakon:
Merkt aufl
Der Priester:
Die heiligen [Gaben] den Heiligen
Das
Volk
Der eine Vater [ist] heilig 177
Der eine Sohn [ist] heilig
Der eine Geist [ist] heilig
Der Diakon sagt:
Während ihr steht
verneigt euer Haupt
TEIL II
[Einschub: Das Buß-Gebet :
Nr. 72-88]
,f?-:dl:
. t5 : iah : ~ J t l f , :
1/ l J5 : :
CDl(\,{Irhh ::
89. f?- :
.e...
:
'1rt'C::
90. f?- : :
.'t5':t):,. :
1 I . t ~ t ) 1 ::
,f?-:dl:
} { . t ~ 1 I
:
mA5 : . t ~ 1 I :
a r ~ - t : 01l1 { 11 :
. t ~ 1 I ::
[Segen: Nr. 91].
.e....r4>1
:
,f?-{IA
:
lH
: eparqu.
}): dl-t: : C ~ / l I 1 q u . ::
254
Ha. Aufforderung des Diakons, das Haupt zu beugen, und die Oratio:
Aufforderung:
176 Mit der Bedeutung von: Betet Gott an . Zum Verb sägädä t l 1 ~ ) s. die wichtigen
Erläuterungen von Haile, iIstifanosites ,
95-98.
Der Text könnte auch so verstanden werden: Der eine Vater: Heilig , oder: Einer
[ist] derheilige Vater oder: Ein heiliger Vater . Aufgrund des Vergleichs mit den Paral
leltexten istvielleicht der oben vorgeschlagenen Übersetzung der Vorzug zu geben.
178
S.
dazu die Edition von Duensing, Kirchenordnung des Hippolyt, 26-28.
179 Ibid.,
24/25 - 28/29.
Dieser Teil der äthiopischen Liturgien gründet auf der äthiopischen
gestalt der sog. Traditio Apostolica (äth Trad
Ap),178
wie die
Ue:genübeJr
stellung des Textes beweist. Der entsprechende Text findet sich in: ,,21.
Über die Einsetzung von Bischöfen und die Ordnung der Darbringung ,
dabei im Zusammenhang mit der Darbringung des Öls nA 1+
:
~ n
:
.)ollA :).179
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181
Cf. Arranz Sanct aSa t
31
67 T ft
182
' nc IS ,
- ,
a , Precommunion Rites, 234-238.
Cf. Doresse-Lanne, 32.
183 Cf M
. mgana, Theodore
0/
Mopsuestia, 249-250
(=
textus 109 110(- . )
184
Cf. Macomber, BasiI _
- -
verslO .
395, insbes. 395. , 321 326, hIer. 325- 326; Idem, Kacmarcik Codex ,
391-
257
a üyw
'tole; ayiotc;
'Allllv.
[Segen].
Eut..oymoe; KUPtoC;
eiC;
'toue;aimvac;. 'AgJ]v [cf.
Ez
3,12].
[Segen].
Ap Konst vm 13
Metzger, 208:
Ete;
üytoe;, Eie; Kuptoe;, ' t,croüe; XptO 1:6e;,
Eie; 801;av 0eoü nm:poe; ev ayiQl
nveul-wn
eUAoyl)'tOc;
et
Eie;
tOÜC;
aimvac;.
Ctgllv
[cf.
Ez
3,12],
Gefolgt von:
- Gloria
in
excelsis
- Hosanna
- Benedictus
8 Beide Deutungen, die christologische wie die trinitarische, sindalt und bereits in der
zweiten Hälfte des4. Jh.s belegt. Eine christologische Interpretation ist ebenso in Jerusalem
Myst Cat. V,19) , in Kappadoki en (du rch Gregor von Nyssa) und Alexandri en (mi t
Didymus dem Blinden) bezeugt. Für die Zusammenstellung der Quellen cf. Taft, Precom
munion Rites, 231-241, nicht jedoch für se ine Interpre ta tion. Zum Sancta sanctis s.
zudem Brock, The Thrice-Holy Hymn , 30.
186 S. dazu die Erörterungenweiter oben, 79-123.
187
Cf. Flusser, Sanktus und Gloria , 129-152.
Die Apostolischen Konstitutionen verdeutlichen
auf
unübersehbare Wei
se den generellen Zusammenhang des Sancta sanctis mit dem Sanctus ,
und
dies auf zwiefache Weise: einmal durch das
EUAOYT\1:6e;
das eine Va
riante zu Ez 3,12 darstellt (wobei Ez 3,12 mit Is 6,3 eine Einheit bilden, wie
ausführlich dargelegt wurde
I86
), zum anderen durch den Hosanna-Ruf und
das Benedictus . Aber auch das Gloria in excelsis gehört indirekt dazu,
wie dies insbesondere durchFlussers Beitrag nachgewiesen wurde.
18
?
Der Abschluß von äg
gr
Bas, präzise: das EUAOYll1:0e; Kuptüe; Eie; 1:O Ue;
airovae;.
'A .l.11V
entspricht fast wörtl ich einem Tei l der Antwort auf das
Sancta sanctis der Apostolischen Konstitutionen VIII,13, die im Hinter
land Antiochiens anzusiedeln sind. In diesem frühen antiochenischen Zeu
gen ist die Antwort auf das Sancta sanctis jedoch christologisch formu
liert: 185
TEILII
Der eine Vater[ist] heilig
Der
eine Sohn [ist] heilig
Der eine Geist [ist] heilig ...
Verherrlichung [sei] dem Vater
unddem Sohn unddem Hei ligen Geist
von Ewigkeitzu Ewigkeit. Amen.
r6<...:t.o re:::. r<
r6<... :t.o r<'t.:J
.tAJ
... r6<...:t.o
rG.>a; .tAJ
re:::. rcl r CU'..
r<.x:l
nn., rG.>a t l
Cl
r< b1 Cl
~ n L l
256
äg gr Ras
Renaudot1,79:
184
Td
äy
'tole; ayiote;.
(Kupte
eMTlcrov.
y .
Ete;
t m ~ p üYtoe;'
Eie; UtOe;
üYtoc;,
1tveülW üYtov [cf. Is 6,3].
Au f
in äth Trad Ap noch fehlende Buß-Gebet (cf. IIb)
s o ~ d e r s
hInzuweisen. Bereits in einigen patristischen Quellen wurden
ethischen Implikationen, die dem 1:a
äy10
1:0te; aytOte;
inhärent si d
~ e ~ o b e n 8
~ i e s führte den
~ t h i o p i s c ~ e n
Anaphoren, auSgehe:d' von
p An, zu eInem
sekundaren
Emschub emes eigenen Buß-G b t
th T
e
e s ,
a rad
Ap
noch nicht belegt ist.
n.Der patristische Befund
u
die älteste Überlieferung der Basiliusliturgie
t r i ~ i t a r i s c h e Form der Antwort auf das Sancta sanctis findet
b e r ~ l ~ s T ~ e o d ~ r v.on ~ o p s u e s t i a und in der ältesten Überlieferung
BastllUsbturgle, nambch Im ägyptischen Traditionsstrang von B
endet das koptische Fragment mit dem Embol ismus zum
patearrslC
s t ~ : r
182
somit wird die ägyptisch-griechische Textgestalt (äg
gr
Bas) herangezogen.
Theodor
von Mopsuestia
(Kommentarzur Eucharistie)
Mingana, 250/110:183
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259
Der Priester:
Gepriesen [sei] der heilige Vater
cf
Ez 3.12
Gepriesen [sei] der heilige Sohn
Gepriesen [sei] der heilige Geist
Lobpreis und Verherrlichung [sei]
dem Vater und dem Sohnund dem
heiligen Geist und [...
]:
Der Priester:
Zur Heiligkeit der Heiligen
wärt/.
:
Zu den Heiligkeiten der Heiligen ,
oder:
F ür
die Heiligungen der Heiligen )
Die Sänger:
Heiliger
Vater
Heiliger
Sohn
Heiliger
Geist
cf
Is
6,3
Lobpreis demVater unddem Sohn
und dem Heiligen Geist.
DerSängersagt stets Amen
für
ein Amen-Wort [zu Gepriesen ].189
Der Diakon:
TIpOOXo:>f.l
EV
.
Der Priester:
[Oratio
l
Die Sänger:
Vor dir, 0 Herr
Der Diakon:
Laßt uns niederfallen vor Gott
Ta äyw t o i . ~
a y i o t ~
Hier ist die Gegenüberstellung von
äg
gr
Ras
und
arm
Ras I:
a. f}.utpp.( 'l.:
Z,LUJ[, UnL['P:
f [, fP
UnL['P:
Z,n' fp UnL['P:
U.L[,t;'hnLppL'h
t;LUL[ bL n[ fLnJ
bL t;n fLnJ h
u[,pnJ:
b. 'f.wc,w'uwJ'u:
U.L['t;'hbLUl t;LUJ['
unL[ p:
U.L['t;'hbLUl
n[, fp unL[ p:
U.L['t;'hbLUl t;n fp UnL['P:
11L['t;'hnLpPL'h
bL
fLUn.J
t;LUL[
bL n[ fLnJ
bL t;n fLnJ h
u[,pnJ bL [ ]:
f),utpp'u
r
U
w.r ;'u
p-w'l.P LUd ;'h
wu ;:
188
Hier handelt es sich um eine sekundäre Textänderung (vielleicht verursacht durch
ein nicht präzise verstandenes
n p o o x r o ~ e v ? .
189 So die Hs L: Mit dem Amen-Wort wohl ein Abschluß-Wort gemeint. Nach
der
Hs
M lautet diese Passage folgendermaßen (cf. Renhart,
186,
krit. App.):
Priester: Gepriesen [sei] der heilige Vater Sänger: Amen.
Priester: Gepriesen [sei] der heilige Sohn Sänger: Amen.
Priester: Gepriesen [sei] der heilige Geist Sänger: Amen.
Priester: Lobpreis ...
arm Ras I (Hs L )
Renhart,
184, 186, 188:
I UWP4
WLW
q.'l.:
U.uurnLl)nJ b[,ft['UfLU'f
bu
9
nL
.J :
f}.utPp.(''l.:
U.nLUEp .J n ur ;[':
'f.wc,w'l.wJ'l.
:
[Gratial
U Uwp4WLU.lq.'l.:
ff)nLULu unuFb'h :
'f.w
w'l.wJ'l.
:
U[,pnLppL
hu
u[ p
n
:
äg gr Bas
1ta tJ1P
ä y t o ~ ·
\ i . 6 ~ ä y t o ~ ,
EV nVEulw äytov.
TEIL II
Der eine Vater [ist] heilig
Der eine Sohn [ist] heilig
Der eine Geist [ist] heilig
äth Anaphoren
? .e.- : h11 :,..e.- t l :
? .e.- :
:
:,..e.-t l :
? .e.- : D . ~ . f :
:
111J1t t l :,..e.-t l ::
Theodor
von Mopsuestia
re...t.... \.O
r6:t r<
:w
re...t...
:La
r< l:J
.'t.u
.
re...t...:La
rG >a; :w
Der eine Vater [ist] heilig
Der eine Sohn [ist] heilig
Der eine Geist [ist] heilig
Ap
Konst
VII,
35, 3
Metzger, 76:
... unddas Heer derEngel
...
sagt:
ä y t o ~
[Dan 8,13] ...
Und die heiligen Seraphim,zusammen mit denCherubim... singen:
Heilig Heilig Heilig [ls
6,3]
...
und die Schar deranderenRänge ... sagt:
Gepriesen sei die Herrlichkeit des Herrn von seinemOrt [Ez
3,12].
Wir haben neben Theodor von Mopsuestia den ältesten
der ebenso im antiochenischen Hinterland beheimateten
vorgestellt, nämlich die ägyptische Überlieferung (äg gr Ras), dazu
auch die äthiopische Textgestalt von Ras, nämlich äth Ras, herarlgezo:gen
werden, die an dieser Stelle (mi t Ausnahme der variablen Oratio mit
äth
Ap-An ident isch ist , wie oben gezeigt wurde. Diese genannten Quellen
stimmen alle darin überein, daß die Antwort auf das Sancta sanctis
trini-
tarisch
ausformuliert wurde und dabei folgenden
identischen
Wortlaut hat:
Wie sieht dieser Abschni tt nun·bei den Armeniern aus? Hier lohnt es
sich, auf den gesamten auf die Kommunion vorbereitenden Teil näher ein
zugehen und dabei die Struktur und den Wortlaut der Aufforderung des
Diakons von
äg
gr
Ras
mit heranzuziehen, womit
arm Ras I
zu vergleichen
ist:
Nicht minder deutlich ist die Verbindung von dC; äytoC; und dem SaJlchlS
in Ap Konst VII, 35, 3, das an dieser Stelle Dan 8,13 (nach Theod.), Is
und Ez 3,12 miteinander verknüpfte:
258
7/25/2019 Winkler, Ta Ayia Tois Ayiois] Und Das Vorangehende Variable Inklinations-Gebet, SANCTUS Buch
http://slidepdf.com/reader/full/winkler-ta-ayia-tois-ayiois-und-das-vorangehende-variable-inklinations-gebet 9/11
261
Bei den vorgestellten Quellen sind folgende Beobachtungen zu machen:
Die äthiopische Version der sog. Traditio Apostolica (äth Trad Ap),
die auf einer verlorengegangenen griechischen Überlieferung fußt, legt zu
mindest nahe, daß die griechische Textgestalt der Aufforderung des Diakons
ein Ca<;
KEqlaAa<;
KAtVa CE beinhaltete. So heißt es z.B. ebenso in der ältesten
Rezension von
Bas,
der ägyptischen griechischen Überlieferung der Basi
liusliturgie
(äg
gr
Bas): Ta<;
KE<\>aM<; uj.tcOv Ce? 8Ee? KAtVa CE. Nichtso in der
ältesten armenischen Redaktion
(arm Bas I):
Hier ist nicht
vom
Beugen des
Hauptes die Rede, sondern von einer Prostration: Laßt uns niederfallen
vor Gott mit der dazu gehörenden Antwort: Vor dir, 0 Herr , während die
griechischen Liturgien, wie z.B. byz
Bas
und byz
Chrys,
mit: LOt, KuptE
antworten.
2. Die äthiopischen Anaphoren belegen an dieser Stelle eine Fusion von
zwei unterschiedlichen Überlieferungen, nämlich die Aufforderung des Dia
kons,
das Hauptzu beugen
(wie in den griechischen Zeugen), so bei Ha.
c f
supra), aber auch wie bei der armenischen Liturgie (z.B.
arm Bas I)
eine
Aufforderung, Fallt nieder vor dem Herrn mit der Antwort: Vor dir,
0
Herr , so bei Hb.
c f
supra: Vor dir,
0
Herr [mit Erweiterung: fallen wir
nieder und verherrlichen dich ]).
3.
Diese orientalische Version mit der Aufforderung, Gott mit dieser
Prostration anzubeten, legt wesentlich deutlicher ihre Zusammengehörigkeit
mit demAusrufdes Ca
äyw
nahe als die griechische Version, wobei sich Ca
äyw
auf die geweihten Gaben bezieht und die ethische Aufforderung im-
190
Dabei istzugleich an die zeitlich früher (\nzusetzende christologische Doxologie des
armenischen Nacht-Offiziums zu erinnern, die folgendermaßen lautet: O[ t/ übwL
ml;[
.rl;[ Bfrumu ß[ frumnu. w.rl; ü.
Cf. Winkler, The Arrnenian Night Office I , 100
5; eadem, The Armenian Night Office 11 , 545-547. Beide Untersuchungen erschienen
zudem in G. Winkler, Studies
in
Early Christian Liturgy nd its Context (Variorum
CollectedStudies Series, AldershotIBrookfield
1997).
Zusammenfassung:
schaffen
=
b.),
um
den vorangehenden trinitarischen Text
=
a.) nochmals
aufzugreifen.
190
Zudem wurde das außerordentlich gut bezeugte d<; (cf. a.)
von den Armeniern ebenso in sekundärer Entwicklung völlig fallen gelassen
und damit die Aussagen von a+b auch inhaltlich verändert.
[Antwort:]
arm Bas I
I [Diakon:]
Laßt unsniederfallen
vor Gott
[Antwort:]
Vor dir,
0
Herr
[Oratio]
H
[Diakon:]
Ilpo(J xooJlEv
a.
Heiliger
Vater
Heiliger Sohn
Heiliger Geist
TEIL II
San
eta
sanctis
Eie; toue; aiwvae;
[cf. Ez 3,12).
· A ~ ~ v .
260
äg gr Bas
Renaudot
I, 76-79:
L
[Diakon:]
Ta<; K E ~ a A a < ;
1: -9
8EcP KAtVa tE.
~ A n t w o r t nicht angegeben;
In
byz Bas: Tht, KUptE.j
[Oratio]
H [Diakon:]
I l p o J x o o ~ E v
GEcP ~ E t a ~ o ß o u .
[Segen].
[Antwort:]
(KUPtE eA€llCJov: 3x)
a. Et<; n a t ~ p
äytoC;
Ele; uiae; äytoc;,
~ v E ü ~ a äytov Icf. Is 6,31.
A ~ l l v .
[Segen].
b. EUAoYD Cac; KUptoe;
Lobpreis demVater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist.
b. G e p r ~ e s e n [sei] der heilige Vater
G e p r ~ e s e n [sei] der heilige Sohn
Gepnesen [sei] der heilige Geist
L o b P : ~ i s und Verherrlichung [sei] dem
heIlIgen Vater und dem Sohn und
dem Geist.
[Nach jedem Gepriesen : Amen ]
Als erstes ist hier der Nachhall der Fusion vo
. .
pries en (Ez 3,12) in den älteste R d k n HeIlIg (Is 6,3)
und
Ge
Ba
I
n e a tlOnen von
Bas (äg
gr
Bas
arm
s d
ZU
n ~ t I e r e n ebenso die unterschiedliche Formulierung der A
ff,
d
rung es DIakons (bei I)
arm
I u or e
(mit der Bed t .
as
spncht vom Niederfallen vor Gott
eu ung von Laßt uns Got t anbet en ) bei .. .
Beugen des
Hauptes
die Red D ß
.. ag gr Bas 1st
vom
zweimal
S .
e.
a
ag gr Bas
m sekundärer Entwicklung
AUffache::;n
d e : g ~ : t ~ : C h O ~
d
ist
lllS
ch t so
e d e ~ t s m
wie die sekundäre
au
as
ancta sanchs von a I
H
wurde: entsprechend der Vorliebe der Armenier ftir Symmet
as
d
:
AoyrrCO<;
KUplO<; vo . ne, aus em Eu
n
ag
gr
Bas (=
b.) eme trinitarische Auffacherung ge-
7/25/2019 Winkler, Ta Ayia Tois Ayiois] Und Das Vorangehende Variable Inklinations-Gebet, SANCTUS Buch
http://slidepdf.com/reader/full/winkler-ta-ayia-tois-ayiois-und-das-vorangehende-variable-inklinations-gebet 10/11
S. dazu meine Besprechung von Taf t Precommunion Rites) mit dem T ite l:
Anmerkungen zu einer wichtigen neuen Untersuchung von R. Taft über d ie auf den
Kommunion-Empfang vorbereitenden Riten .
263
Alleluia, heilig [ist] der Vater,
der Herrder Heerscharen. Amen.
Alleluia, heilig [ist] der eingeborene Sohn,
Jesus Christus, unser Herr. Amen.
Alleluia, heilig [ist] der Heilige Geist,
dertröstende Paraklet. Amen ...
Ta äyta t O l ~ a y i o t ~
In Nr. 119 heißt es, daß der Heiland ausgerufen habe :
Mein Leib ist wahrlich das Mahl derGerechten
und meinBlut ist wahrlich der Trank des Lebens ...
In dieser Gratio von äth Bas wird somit au f das Sanctus angespielt, und
zwar in indirekter Verschmelzung von Is 6,3 mit den Tierwesen .1) und
der Liturgie von Apk 4 mit ihrer Vis ion des Lammes und dem ~ e ~ ~ l g - R ~ f ,
um
abschließend die Antwort
auf
das nachfolgende Sancta sanctls bere1ts
vorwegzunehmen.
..
Nicht minder bedeutungsvoll ist die Gratio (= NI.
77-78)
von at h An
JChr
mit dem Incipit: Herr, unser Gott, d er du auf den Cherubim und
S
h
·
t est c f
supra
252)- auchhierwird implizitan das Sanctus
erap S
z ... . ,
rinnert (wobei die Reihenfolge der Anführung, erst dIe CherubIm und dann
die Seraphim, von besonderem Interesse ist, wie wir
g e ~ ~ h e n
haben).
192
Die enge Verbundenheit zwischen dem
S a n c t ~ s
und.dem . Sancta
sanctis macht zudem äg gr Bas deutlich, wenn h1er das e1genthch zum
Sancta sanctis gehörende IIpocrXü) EV auch dem Sanctus vorangestellt
wird.
193
.
Damit ist erwiesen, daß diese sog. Inklinations-Gebete mIt der v o r a n ~ e -
henden Aufforderung des Diakons (das Haupt zu beugen bzw: Gott me
derzufallen) keineswegs im Kontext einer Entlassung derer, dIe mcht an der
Kommunion teilhaben, zu interpretieren ist, wie Taft angenommen hatte:
de
m in engstem Zusammenhang mit dem Sancta sanctis steht, wobeI
son . t 194
das Sancta sanctis wiederumalsNachhall zum Sanctus zu euten IS .
192 S. dazu die Erläuterungen weiter oben, 152-157.
193 Cf. Renaudot1,64.
194 Cf. Winkler, Anmerkungen .
I de Sancta sanct is vorweggenommen (- ich zit iere nach M ä ~ a ~ a f ä
10
gen
qaddase,
p. 176,NI. 118):
'IfIa
:
f\ : : .I?,-f1
: ;\OJtli,.nrh,C
:
Ml
: 811fT: h la } ::
I f I a : f \ . . Y : : . I ? , - f 1 : m A ~ : o / ~ ~ :
hJ'I l-f1nCllrf-f1
:
;\OJtl;\i :
h la
}
::
'Ifla
:
f\ : : .I?,-f1
:
uo'}6.-f1
:
: ~ f 1
:
~ t . : l \ . . t h l l
:
uo?\'}q,
:
h la
}
:: ...
TEIL II
62
pliziert, den heiligen Gaben ( ta äyw
zu
entsprechen ( ta äy w 'tol<;
und sich in Ehrerbietung und Furcht diesen geweihten Gaben ( ta äyw
nähern. Die äthiopischen Liturgien verdeutlichen dies mit Vor dir, 0
f llen wir nieder und verherrlichen dich , die äg gr Bas ermahnt die U UU l -
gen:
IIpocrXü) EV
8EeP
lJHa
<poßou.
(Bei Theodor von Mopsuestia
scbllieJ3t
das Sancta sanctis mit einer trinitarischen Doxologie:
Verherrlichung
dem Vater und dem Sohn ... .)
4. Di e variable Gratio d.h. das sog. Inklinations-Gebet nach der
Aufforderung des Diakons, das Haupt
zu
beugen bzw. niederzufallen
der Bedeutung der Anbetung) wurde dabei in den östlichen Anaphoren
unterschiedlich gestaltet: Die Gratio kann das Gedankengut des Vater
sers mit dem Embolismus nochmals aufgreifen (so arm
Bas
I ), s ie kann die
Inklination
zum
Inhalt haben (so
byz Chrys)
oder sich au f den be lorsteherl
den Kommunion-Empfang beziehen (so byz
Bas).191
Besonders interessant
sind dabei die äthiopischen Anaphoren, was mich veranlaßte, das Incipit
dieser variablen Gratio bei dem Überblick über die äthiopischen Anaphoren
mit anzugeben c f
supra, 252).
An dieser Stelle soll auf einige dieser variablen äthiopischen Inklinati
ons-Gebete näher eingegangen werden, weil sie oftmals einen Bezug
zum
Sanctus und den Engeln, die im Umfeld des Sanctus erwähnt werden, her
stellen und somit in nicht zu übersehender Weise die Zusammengehörigkeit
mit dem Sanctus verdeutlichen. Das heißt der gesamte Abschnitt der Vorbe
reitung au f den Empfang der geweihten Gaben ( ta äyw , nicht nur das
Sancta sanctis , wurde in einem Zusammenhang mit dem Heilig-Ruf der
Seraphim von Is 6,3 gesehen. Besonders deutlich wird dies
in
äth
Bas,
die
eine längere Gratio c f
supra:
p. 252, äth
Bas
NI. 115-119) belegt, mit
dem
Incipit: Siehe, heute ist mit uns
am
Tisch, Emmanuel ... . Dabei wird
in
Nr.
116
auf
die Engelschar und die Erzengel verwiesen, in NI. 117 werden die
Tierwesen der Vision des Ezechiel (cf. Kap. 1+10), die seinen Thron tra
gen , erwähnt, außerdem Apk 4,4, d.h. die 24 Ältesten , angeführt.
InNI. 118 wird mit dem Hinweis au f das Lamm der Apk (4. Kap) ebenso
auf den Heilig-Ruf von
Apk
4,8 angespielt und die Antwort au f das nach-
7/25/2019 Winkler, Ta Ayia Tois Ayiois] Und Das Vorangehende Variable Inklinations-Gebet, SANCTUS Buch
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TEIL
64
Die Untersuchung der Entfaltung der Troparien, die bei der
Ualbetlpl
zession gesungen werden, aber auch die der Entwicldung des .: ,;wem
tis haben gezeigt, wie eng sie mit dem Heilig-Ruf von
Is
6,3 ve:rbulI1d
sind. Zudem verdeutlichen diese Troparien und das Sancta sanctis
Bedeutung des Sanctus fur die östlichen Anaphoren gar nicht hoch
veranschlagt werden kann: Das Sanctus hat auf wesentliche t l s t ~ m d l t e i l e
östlichen Liturgien, wie z.B. das Trishagion beim sog. Kleinen
U U ~ l g
der byzantinischen Liturgie, außerdem auf die Gestaltung der sYlrisc;hen,
menischen, georgischen und byzantinischen Troparien, die bei der
rung der Gaben von Brot und Wein gesungen werden, und darüber
u
die auf den Kommunion-Empfang vorbereitenden Riten der
östlicJhen
Liturgien ausgestrahlt. Hier ließ sich bei den ältesten Redaktionen von
nämlich einem Stellvertreter der ägyptischen Überlieferung (äg gr Ras)
in der ersten armenischen Übersetzung (arm
Ras
I), noch der Nachhall
jüdischen
Qedussa, bestehend aus der Fusion von Heilig (Is 6,3)
Gepriesen (Ez 3,12), nachweisen. Insgesamt zählt somit das Ausrufen
Heilig zu den Leitmotiven, ja, zum tragenden Fundament der Lilturgie:n
des Christlichen Orients.
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