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Post on 05-Apr-2015
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WOHN- , LEBENS- , und ARBEITSWELTEN
Soziotherapie im Wandel am Beispiel Laufer- Mühle
Michael Thiem, Remscheid 16.03.06
Laufer Mühle: Gesamtunternehmen mit zwei Unternehmensteilen
-suchttherapeutische Einrichtungenund-Beschäftigungsgesellschaft (gGmbH)
„Primärkunden“:
Suchtkranke und Langzeitarbeitslose
-130 Betreuungs- und Behandlungsplätze
-an acht Standorten
-Wohnungen, Häuser und Einrichtungen
-von „intensiv-geschlossen“ bis „betreutes Einzelwohnen“
-Wiedereingliederung und dauerhaftes Wohnen
-Schulungs- und Ausbildungsprojekte
-Sonderleistungen: Präventionsangebote, psycho- soziale Beratungen, Schuldenberatung
- alle Bereiche DIN-EN-ISO 9001- 2000 zertifiziert
Bereich Soziotherapie:
-120 Beschäftigungsplätze
-In 14 Betriebsstätten
-Produktion, Handel, Handwerk, Dienstleistung
-Ausbildungen, Qualifizierungen
-Meisterbetriebe
-Anerkannte Lehrbetriebe (IHK/ Handwerksk.)
-Alle Firmen DIN- EN-ISO 9001- 2000 zertifiziert
-Beschäftigungsgesellschaft des Landkreises
-Profiling für ARGE
-Preisträger in Bayern mit „Jugend Sucht Arbeit“
Bereich gGmbH:
-Insgesamt 80 Mitarbeiter
-davon 20 ehemalige Patienten (1:4)
-Wohlfühleinrichtung für Mitarbeiter(„Beste Arbeitgeber 2006“)
-Wohlfühleinrichtung für Bewohner(Bewohnerbefragung 2005/ FH- Jena)
-Sonderleistungen: Seniorenarbeit des Landkreises,Europäischer Computerführerschein, UnterstützungDurch Freundeskreis e.V. (1/3 Regelung)
- wirtschaftlich gesund
Soziotherapie und gGmbH:
Wer kommt zu uns ?
-unterschiedliches Alter-unterschiedliches Geschlecht-unterschiedliche Sozialisationsbedingungen-unterschiedliche Nationen-unterschiedliche Bildung (evtl. fehlende)-unterschiedliche Berufsquali. (evtl. fehlende)-unterschiedliche Begleiterkrankungen-unterschiedliche Phänotypen-unterschiedliche Zukunftserwartungen
Workshop-Themen
Arbeitstherapie – Motivation und MitwirkungGabriele Wiesneth
Soziotherapeutischer Assistent & BildungSigrid Thiem
Soziale Betriebe Finanzierung, Struktur und OrganisationMichael Thiem
Therapieprozeß – Von der Intensiv bis zur Nachsorge(Kontakte Arbeitsämter etc.)Daniela Neukamm
Was haben diese Menschen gemein ?
-Suchtkrankheiten-Psychische Erkrankungen-Geistige Erkrankungen-Überschuldung-Verlust des Wohnraums/ Heimat-Soziale Isolation-Erwerbslosigkeit-Soziale Abhängigkeiten-Passive Lebensorganisation-Prinzip „Quantität statt Qualität“
Was sind allgemeine Ziele der Soziotherapie ?
„Der Gang aus der Unmündigkeit beginnt mit der Einsicht, daßJeder die Lasten seiner Freiheit selbst zu tragen hat.“
Allgemein: Überwindung der Sucht und damit Auflösung derFremdbestimmung, Unmündigkeit und Abhängigkeiten.
Konkret:
-soziale Integration (Teilhabe am Gemeinwesen)
-Berufliche Integration (Teilhabe am Arbeitsleben)
-Suchtfreiheit (Überwindung der Krankheit/ Gesundheit)
Bei der Zielverfolgung werden angewandt:
-therapeutische (sozio-, arbeits- und beschäftigungs-Gruppen-, freizeit-, ergo-, psychotherapeutische-, etc.)
-medizinische (notfallversorgende z.B. Suizid undIntoxikationen, medikamentös-stabilisierende, Pflegerische, sterbebegleitende, etc.)
-präventiv/ prophylaktische (Krankheitsvorbeugende,stabilisiernde, verhindernde, etc.)
-pädagogische (erzieherische, etc.)
Maßnahmen oder Instrumentarien
Wie ist Therapie aufgebaut ?
-klare Vision (Leben meistern)
-Unternehmenseigene Qualitätspolitik
-Klare Durchbruchsziele und Jahresziele
-Prinzip der Zielvereinbarung (siehe Folie 11)
-Prozessorientierung (siehe Folie 12)
-Ressourcenorientierung
-Gemeinschaftsorientierung (siehe Folie 13)
Prinzip der Zielvereinbarung:
-gemeinsame Verständigung auf Ziele-Zielgespräch = „Vertragswerk“-Aufgrund der Vertragspartnerschaft ergeben sichfür beide „Vertragspartner“ festgelegte Pflichten-dadurch ergibt sich „Planungssicherheit“-SMART- Prinzipien-Regelmäßigkeit-Aufeinander aufbauend-Hinterlegung mit Meßkriterien-Dokumentation/ beidseitige Unterschrift-Wachsende Eigenverantwortung bei sinkender Kontrolle-nicht erreichte Ziele werden analysiert, ggf.modifiziert und neue, realistsichere Ziele festgelegt
„Prozessorientierung“
-Therapie vollzieht sich in Prozessschritten
-LM: Intensiv, Willkommen, Orientierung, AO, LG
-Jeder Prozess muß erfolgreich abgeschlossen sein, ehe der Nächste beginnen kann.
-Von Prozess zu Prozess gibt es „Übergänge“ oder Schnittstellen – „Schnittstellenproblematik“, und „Kompetenzvakuum“ können auftreten- Gefahr !
-Prozesse können von „Dynamiken“ beeinflußt werden
-Der „Deming- Kreisel“ (plan-do-check-act)
- Prinzip der Prozessoptimierung
„Erfolg ist nicht zufällig sondern planbar“
Gemeinschaftsorientierung
-Gemeinschaft als reales Lernfeld
-Arbeit, Sport, Familie- alles findet in Gemeinschaft statt
-Auch die Gesellschaft ist „solidarisch“ organisiert (Kranken-, Renten-, Sozialversicherung, etc.)
Vorteile der Gemeinschaft:-Füreinander sorgen-Verantwortung für sich und andere übernehmen-Von anderen lernen-Sich in anderen wiederspiegeln-Gemeinsam geht es oft schneller (und billiger)
Zielinhalte der LM- Therapie:
- nicht Abstinenz sondern Freiheit ist Ziel (Selbstbestimmung, Mündigkeit, Unabhängigkeit)
- Durch neue Erfahrungen soll das Spektrum an Handlungs- alternativen erweitert werden. Dadurch hat Klient später größere Auswahl an Aktions- und Reaktionsmöglichkeiten
- Aufbau eines funktionsfähigen „Risikomanagements“ (die Alarm- glocken rechtzeitig läuten hören)
- Wer Erfahrungen machen will, muß aktiv werden („aktiv mitge- stalten anstelle von passiv konsumieren“)
- steigende Übernahme von Verantwortung im Alltag
- Prinzipien „lifelong learning“ und „leben meistern“
- Krisen/ Fehler sind Chancen
Zielinhalte / Teil II:
-Einfordern der gesellschaftlichen Verantwortung
-Prinzip „Fördern und Fordern“
-Prinzip „Qualität statt Quantität
-Therapieerfolg ist „Klientenerfolg“
Angebote der Laufer Mühle
-differenzierte Wohnplätze/ -formen/ -orte-Möglichkeit der „Lebensgemeinschaft“-Differenzierte Beschäftigungs- und Arbeitsplätze-Praktikas in Firmen-Ausbildung in Meisterbetrieben-Suchttherapeutische Ausbildung-Arbeiten in eigenen Betriebsstätten-Modulare Hilfsansätze-Diverse Bildungsprogramme-Diverse Sport- und Freizeitprogramme
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