zeit, das richtige zu tun - engagiert-dabei.de · Ältere suchen neue aufgaben, die ih-nen das...
Post on 17-Sep-2018
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Freiwillig engagiert in Deutschland Bundesfreiwilligendienst. Freiwilliges Soziales Jahr. Freiwilliges kologisches Jahr.
Zeit, das Richtige zu tun.
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Liebe Brgerinnenund Brger,
Zeiten ndern sich: Im Leben eines
jeden Menschen gibt es Momente
der Neuorientierung. So stehen
junge Menschen nach der Schule
vor der Frage: Wie geht es weiter
Ausbildung, Studium, Reisen oder
Jobben? Berufsttige wollen ihrer
berufl ichen Laufbahn eine neue
Richtung geben. Arbeitslose mch-
ten ihre Kompetenzen einbringen
und weiterentwickeln. ltere suchen neue Aufgaben, die ih-
nen das Gefhl geben, nach einem aktiven Berufsleben noch
gebraucht zu werden. Dann ist es Zeit, ber ein freiwilliges
Engagement nachzudenken. Denn wer sich engagiert, tut
anderen etwas Gutes, aber auch sich selbst. Wer sich freiwil-
lig, das heit aus freien Stcken und mit Leidenschaft, einer
guten Sache annimmt, lernt unglaublich viel frs Leben und
fr knftige berufl iche Herausforderungen oder gibt wert-
volle Lebenserfahrung weiter.
Zeiten ndern sich: Bewhrtes und Erprobtes bleibt. Mit
dem neuen Bundesfreiwilligendienst (BFD) haben wir die
bestehenden und bekannten Strukturen der Jugendfreiwil-
ligendienste, des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des
Freiwilligen kologischen Jahres (FJ) sinnvoll erweitert.
So wird freiwilliges Engagement in Deutschland in seiner
Vielfalt deutlich gestrkt.
Zeiten ndern sich: Nach der Aussetzung des Zivildienstes
wird freiwilliges Engagement in Zukunft immer wichtiger
fr unsere Gesellschaft. Kaum eine der Herausforderun-
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Inhalt zurck weiter
gen, vor denen wir stehen, wird sich ohne den Einsatz von
Freiwilligen bewltigen lassen. Wir brauchen eine neue
Kultur der Freiwilligkeit in Deutschland. Dazu gehrt auch,
das Engagement der Einzelnen strker als bisher anzuerken-
nen, Anreize zu schaffen und verstrkt fr eine Ttigkeit im
Rahmen der Freiwilligendienste zu werben.
Die vorliegende Broschre bietet wichtige Informationen
fr Freiwillige, die einen Bundesfreiwilligendienst, ein
Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Freiwilliges kologisches
Jahr in Deutschland leisten wollen. Gute Beispiele von frei-
willigem Einsatz vor Ort geben Anregungen, wie das eigene
Engagement aussehen knnte.
Auch die Mglichkeit, einen Freiwilligendienst im Aus-
land zu leisten, haben wir mit dem neuen Internationalen
Jugendfreiwilligendienst deutlich verbessert. Die Broschre
enthlt daher eine kurze Ergnzung zu den Auslandsfreiwil-
ligendiensten als ersten Einstieg fr Interessierte. Denn gut
informiert fllt die richtige Entscheidung leichter.
Zeit, etwas zu verndern nehmen Sie sich die Zeit fr frei-
williges Engagement, fr sich und fr andere.
Dr. Kristina Schrder
Bundesministerin fr Familie, Senioren,
Frauen und Jugend
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Seite 5 INHALT Inhalt zurck weiter
Inhalt
I. Fr mich und fr andere
Warum freiwilliges Engagement sich lohnt
7
II. Zeit fr eine neue Kultur der Freiwilligkeit
Der Bundesfreiwilligendienst ergnzt die
bestehenden Jugendfreiwilligendienste
13
III. Gesetzlich geregelt und zugleich fl exibel
Rahmenbedingungen fr freiwilliges Engagement
17
IV. Mit vollem Einsatz
Einsatzbereiche der Freiwilligendienste im berblick
23
V. Einsatz im sozialen Bereich
Mit und fr Menschen
25
VI. Einsatz fr die Umwelt
Alles im grnen Bereich
31
VII. Einsatz fr die Kultur
Hinter die Kulissen blicken
34
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Seite 6 INHALT Inhalt zurck weiter
VIII. Einsatz im Bildungsbereich
Frs Leben lernen
37
IX. Einsatz fr den Sport
Auf die Pltze, fertig, los!
40
X. Einsatz fr Integration
ber den Tellerrand schauen
43
XI. Keine Zeit zu verlieren
In vier Schritten zum Engagement
47
XII. Mitmachen heit mitgestalten
Partizipation in den Freiwilligendiensten
51
XIII. oder doch ganz woanders?
Kurzinfos zu freiwilligem Engagement im Ausland
Internationaler Jugendfreiwilligendienst,
FSJ/FJ im Ausland, Anderer Dienst im Ausland
und weitere internationale Freiwilligendienste
53
XIV. Freiwilliges Engagement von A-Z
Regelungen aus dem Bundesfreiwilligendienst-
gesetz und dem Jugendfreiwilligendienstegesetz
praktisch erlutert
60
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Seite 7 KAPITEL I Inhalt zurck weiter
Fr mich und fr andere
Warum freiwilliges Engagement sich lohnt
Kranke pfl egen, alte Menschen oder Menschen mit Behin-
derung betreuen, in einer Jugendherberge oder Kita mit an-
packen freiwilliges Engagement ist eine Herausforderung.
Dennoch oder vielleicht gerade deswegen sind die Freiwil-
ligendienste seit Jahrzehnten eine echte Erfolgsgeschichte
und die Pltze dort hei begehrt. Was ist das Erfolgsrezept?
Freiwilliges Engagement ist eine Bereicherung fr alle
Beteiligten: Die Freiwilligen nehmen von diesem Einsatz fr
andere und die Gesellschaft viel fr sich selbst mit. Die Ein-
satzbereiche sind vielfltig und umfassen neben dem sozia-
len Bereich und dem Umwelt- und Naturschutz auch Sport,
Integration, Kultur und Denkmalpfl ege sowie den Einsatz
im Zivil- und Katastrophenschutz hier kann jeder und jede
eigene Interessen und Strken einbringen. Und ber den
neuen Bundesfreiwilligendienst, der Menschen aller Gene-
rationen offen steht, knnen sich erstmalig auch Menschen,
die lter als 27 Jahre sind, in all diesen Bereichen engagieren.
Ganz besonders fr die betreuten Menschen ist freiwilliges
Engagement ein groer Gewinn, denn sie erfahren so zustz-
liche Aufmerksamkeit und Zuwendung. Und selbstverstnd-
lich profi tiert die Gesellschaft als Ganzes davon, wenn sich
Menschen fr andere einsetzen.
Was motiviert die Menschen, sich freiwillig im Rahmen des
Bundesfreiwilligendienstes (BFD) oder der Jugendfreiwilli-
gendienste Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Freiwilliges
kologisches Jahr (FJ) zu engagieren?
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Seite 8 KAPITEL I Inhalt zurck weiter
Zehn gute Grnde
1. Dienst an der Gesellschaft leisten
Freiwillige bernehmen wichtige gesellschaftliche Ver-
antwortung. Gebraucht zu werden, helfen zu knnen, die
eigene Zeit sinnvoll einzusetzen: Etwas Gutes zu tun kann
nicht nur den Blick aufs Leben verndern es ist einfach eine
tolle Erfahrung.
2. Neue Chancen gewinnen
Ob Nesthocker oder Raus von zu Haus, ob vor Ort oder im
Ausland: Fr jede und jeden gibt es bei den Freiwilligen-
diensten passende Angebote, sich im Leben zu erproben,
seine Grenzen auszuloten, Neues zu wagen.
Ein Freiwilligendienst ist das sinnvollste
Wartesemester, das es gibt. Wenn es mit
dem Studien- oder Ausbildungsplatz nicht
gleich klappt, knnen sechs oder zwlf
Monate Freiwilligendienst Wartezeiten
sinnvoll berbrcken. In einigen Studien-
gngen wird soziales Engagement bei der
Bewerbung zustzlich positiv bewertet.
3. Das echte Leben kennen lernen
Nach der Schule kommt das echte Leben.
Wer nicht gleich die Schulbank gegen Uni
oder Ausbildung eintauschen mchte,
kann mit einem Freiwilligendienst seinen
Horizont erweitern und ganz praktische
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Seite 9 KAPITEL I Inhalt zurck weiter
Erfahrungen sammeln. Junge Menschen, die sich nach
ihrem Schulabschluss noch nicht auf einen Berufswunsch
festgelegt haben, gewinnen Einblicke in Bereiche, die sie
sonst nie kennen lernen wrden.
4. Neue Impulse gewinnen selber Impulse geben
Auf zu neuen Ufern: Das gilt nicht nur fr junge Menschen.
Viele bereits Berufsttige suchen zum Beispiel im Rahmen
einer Auszeit einen Ausgleich zu ihrem bisherigen Berufs-
leben oder wollen sich neu orientieren. Eltern knnen den
Freiwilligendienst nutzen, um nach einer lngeren Kinder-
pause wieder ins Berufsleben einzusteigen. ltere Men-
schen fi nden hier nach dem Ende ihres Erwerbslebens neue
Herausforderungen: Sie knnen ihre wertvolle Berufs- und
Lebenserfahrung an Jngere weitergeben und sich ber
freiwilliges Engagement sinnvoll einbringen.
5. Wertvolle Berufserfahrung sammeln
Vorgeschmack aufs Arbeitsleben: Nach der Schule knnen
junge Menschen im Rahmen der Ttigkeit bei den Frei-
willigendiensten ohne Leistungsdruck erste Berufserfah-
rungen sammeln und Arbeitsgebiete kennen lernen. Die
gewonnenen Erkenntnisse und fachlichen Qualifikationen
helfen spter bei der Berufswahl. Auch bei einer berufli-
chen Neuorientierung bieten die Freiwilligendienste die
Chance, sich neue Ttigkeitsbereiche zu erschlieen und
Referenzen zu sammeln. ber eine Ttigkeit in einem Frei-
willigendienst lsst sich soziales Engagement wirkungsvoll
belegen das beeindruckt auch Arbeitgeber bei zuknftigen
Bewerbungen.
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Seite 10 KAPITEL I Inhalt zurck weiter
6. Soziale Kompetenzen erwerben, vertiefen
und einbringen
Soziale Kompetenzen sind Schlsselkompetenzen fr das
ganze Leben. Sie entscheiden in der modernen Arbeitswelt
ber den Erfolg. Ganz oben steht die Teamfhigkeit. Sich en-
gagieren heit, mit anderen zusammenzuarbeiten, im Team
Verantwortung zu bernehmen, verlsslich zu sein. Die Auf-
gaben in den Freiwilligendiensten verlangen aber auch ein
hohes Ma an Kommunikationsfhigkeit, Selbstorganisation
und Disziplin. Der freiwillige Dienst trainiert, erweitert und
vertieft diese wichtigen Schlsselkompetenzen und gibt
erfahrenen Freiwilligen die Mglichkeit, diese zu vermitteln.
7. Anerkennung fr seine Leistungen erhalten
Freiwillige im BFD, FSJ und FJ erhalten ein Taschengeld als
Anerkennung fr das geleistete Engagement, welches zwi-
schen Trger bzw. Einsatzstelle und Freiwilligen abgesprochen
wird. Darber hinaus knnen die Freiwilligen unentgeltliche
Unterkunft, Verpfl egung und Arbeitskleidung bzw. entspre-
chende Geldersatzleistungen erhalten. Schlielich werden
grundstzlich alle Freiwilligen in BFD, FSJ und FJ sozial-
versichert. Sie werden also grundstzlich in die gesetzliche
Krankenversicherung, die Pfl ege-, Arbeitslosen-, Renten- und
Unfallversicherung einbezogen. Viele Universitten rechnen
den Dienst auf die Wartezeit an, in einigen Fachbereichen
zhlt die geleistete Arbeit als Vorpraktikum. Zudem haben alle
Freiwilligen Anspruch auf ein qualifi ziertes Zeugnis.
Die wertvollste Anerkennung aber erfahren Freiwillige
durch die kleinen Dinge im tglichen Einsatz: Erfolge, die
erreicht wurden, ein Lcheln der betreuten Person oder ein
nettes Wort.
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Seite 11 KAPITEL I Inhalt zurck weiter
8. Begleitende Angebote nutzen
Die Freiwilligen bleiben bei ihrem Einsatz
nicht allein. Sie werden von Fachkrften
betreut und vom Team untersttzt. In
regelmigen Seminaren lernen sie an-
dere Freiwillige kennen und knnen ihre
Erfahrungen austauschen. Es besteht kein
Leistungszwang durch die Vergabe von
Noten. Man kann sich ohne Druck von au-
en gemeinsam mit anderen weiterbilden.
9. Kontakte knpfen
Jeden Tag haben die Freiwilligen die Chan-
ce, neue Menschen kennenzulernen und
mit verschiedenen Generationen zusam-
menzuarbeiten. So entstehen wertvolle
Kontakte, die fr den weiteren Werdegang
hilfreich sein knnen.
10. Abwechslung erleben
Durch den tglichen direkten Kontakt mit den unterschied-
lichsten Menschen ist kein Tag wie der andere: Freiwilliges
Engagement im BFD, FSJ oder FJ bleibt bis zum Schluss
abwechslungsreich und herausfordernd.
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Seite 12 KAPITEL II Inhalt zurck weiter
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Seite 13 KAPITEL II Inhalt zurck weiter
Zeit fr eine neue Kultur der Freiwilligkeit
Der Bundesfreiwilligendienst ergnzt die bestehenden Jugendfreiwilligendienste
Seit dem 1. Juli 2011 kann sich jeder im neuen Bundesfreiwilli-
gendienst engagieren, ob jung oder alt, ob Frau oder Mann.
Er bietet Interessierten die Mglichkeit zum freiwilligen
Engagement in einem breiten Themenspektrum und ver-
mittelt soziale, kologische, kulturelle und interkulturelle
Kompetenzen.
Es ist Zeit fr eine neue Kultur
der Freiwilligkeit. Nach der
Aussetzung der Wehrpfl icht
und des Zivildienstes ist das
Ziel, Rahmenbedingungen zu
schaffen, die das freiwillige En-
gagement in Deutschland weiter ausbauen und strken. Die
Einfhrung des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) und der
begleitende Ausbau von FSJ und FJ sollen gewhrleisten,
dass allen Menschen, die sich fr einen Freiwilligendienst
interessieren, eine Mglichkeit dazu erffnet wird.
Offen fr alle: der BFD
Der neue Bundesfreiwilligendienst ist offen fr alle ber
alle Generationen hinweg. Einzige Voraussetzung ist die
Erfllung der Vollzeitschulpfl icht. Das schafft neue Chan-
cen und Perspektiven auch fr Menschen, die lter als 27
Jahre sind. Sie erhalten die Mglichkeit, freiwilliges Enga-
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Seite 14 KAPITEL II Inhalt zurck weiter
gement sinnvoll in ihr Leben zu integrieren z.B. in einer
Orientierungsphase vor oder nach dem Ende des aktiven
Erwerbslebens. So waren bereits zu Beginn dieses neuen
Angebotes ber 20 Prozent der Freiwilligen im BFD lter
als 27 Jahre, darunter Seniorinnen und Senioren, die ihre
Einsatzbereitschaft und wertvollen Erfahrungen ber ein
freiwilliges Engagement der Gesellschaft zugute kommen
lassen, aber auch aktive Mid-Ager, die einfach einmal etwas
anderes machen wollen. Zugleich erleichtert der BFD den
Wiedereinstieg fr Menschen, die lngere Zeit nicht am
Erwerbsleben teilnehmen konnten. Flexible Regelungen fr
die ber 27-Jhrigen, wie die Mglichkeit, sich in Teilzeit zu
engagieren, erhhen die Attraktivitt des Bundesfreiwilli-
gendienstes.
Einsatz in Vielfalt
Der Bundesfreiwilligendienst erweitert die Einsatzberei-
che, in denen Freiwillige sich engagieren knnen, ber die
Bereiche des mittlerweile ausgesetzten Zivildienstes hinaus.
Zustzlich zum sozialen und kologischen Bereich ist daher,
wie beim Freiwilligen Sozialen Jahr, auch im Bundesfreiwil-
ligendienst ein Einsatz in den Bereichen Kultur, Bildung,
Sport und Integration sowie im Zivil- und Katastrophen-
schutz mglich.
Was gut ist, bleibt gut: FSJ und FJ
Neben dem Bundesfreiwilligendienst gibt es natrlich
weiterhin die Mglichkeit, sich im Freiwilligen Sozialen Jahr
(FSJ) und dem Freiwilligen kologischen Jahr (FJ) zu enga-
gieren. Die vielfltigen Einsatzbereiche und die seit Jahr-
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zehnten bewhrten Strukturen der Trgerorganisationen
und Einsatzstellen bleiben erhalten. Die Jugendfreiwilligen-
dienste werden als Bildungs- und Orientierungsangebote
ausgebaut und fi nanziell gestrkt.
Das FSJ und FJ sind Angebote speziell fr junge Menschen
bis 27 Jahre. Sie bieten ihnen die Mglichkeit, ihre Talente
und Fhigkeiten zu erkennen und zu erproben. Unter fach-
licher Anleitung und mit pdagogischer Begleitung knnen
sich die jungen Freiwilligen weiterentwickeln und dabei
auch herausfi nden, welche Ausbildung und welcher sptere
Beruf fr sie richtig ist. Hier wie im BFD gilt: Sinnvolles tun
und mit dem Freiwilligendienst frs Leben lernen.
Inhalt zurck weiterSeite 15 KAPITEL II
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Seite 16 KAPITEL III Inhalt zurck weiter
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Seite 17 KAPITEL III Inhalt zurck weiter
Gesetzlich geregelt und zugleich fl exibel
Rahmenbedingungen fr freiwilliges Engagement
Es gibt eine Vielzahl von Freiwilligendiensten in Deutsch-
land, jedoch verfgen nur der BFD und das FSJ/FJ mit dem
Gesetz ber den Bundesfreiwilligendienst (BFDG) und dem
Gesetz zur Frderung von Jugendfreiwilligendiensten (JFDG)
ber eine umfassende gesetzliche Grundlage. Sie bieten
im Unterschied zu den meisten anderen Diensten wichtige
Schutzfunktionen wie die gesetzliche Sozialversicherung
und den fortdauernden Anspruch auf Kindergeld.
Wer kann mitmachen?
Generell gilt, dass Menschen, die sich im BFD oder FSJ/FJ
engagieren wollen, die Vollzeitschulpfl icht vollendet haben
mssen. Im FSJ/FJ besteht eine Altersobergrenze von 27
Jahren, im BFD gibt es keine Altersbeschrnkung; diesen
knnen auch die leisten, die lter als 27 Jahre sind.
Auch Auslnderinnen und Auslnder knnen am BFD und
FSJ/FJ teilnehmen (sog. incoming). Voraussetzung ist,
dass sie ber einen Aufenthaltstitel verfgen, der sie zur
Erwerbsttigkeit berechtigt. Freiwilligen aus dem Ausland
kann grundstzlich auch speziell fr die Teilnahme am Frei-
willigendienst eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden.
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Seite 18 KAPITEL III Inhalt zurck weiter
Wie lange dauert ein Einsatz?
Der Einsatz im BFD bzw. FSJ/FJ dauert in der Regel ein Jahr,
mindestens jedoch sechs und hchstens 18 Monate. Er kann
im Rahmen eines besonderen pdagogischen Konzeptes auf
maximal 24 Monate verlngert werden.
Auch eine Ableistung in Teilblcken von mindestens dreimo-
natiger Dauer ist (in Absprache mit Trger bzw. Einsatz-
stelle) im Rahmen eines pdagogischen Gesamtkonzeptes
mglich. So lsst sich das freiwillige Engagement besser mit
der eigenen Ausbildungs- oder Berufsplanung in Einklang
bringen.
BFD und FSJ/FJ werden grundstzlich in Vollzeit geleistet.
Freiwillige, die lter als 27 Jahre sind, knnen im BFD auch
eine freiwillige Ttigkeit vergleichbar einer Teilzeitbeschf-
tigung von mehr als 20 Stunden pro Woche aufnehmen.
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Seite 19 KAPITEL III Inhalt zurck weiter
Welche Leistungen erhalten Freiwillige?
Freiwillige erhalten whrend ihres Dienstes ein Taschen-
geld; Unterkunft, Verpfl egung und Arbeitskleidung knnen
gestellt bzw. durch Geldersatzleistungen erstattet werden.
Es besteht grundstzlich Anspruch auf Kindergeld und alle
daran geknpften staatlichen und tarifl ichen Folgeleis-
tungen. Freiwillige sind zudem grundstzlich gesetzlich
sozialversichert. Die Beitrge fr die Kranken-, Pfl ege-,
Arbeitslosen-, Renten- und Unfallversicherung leisten die
Trger bzw. die Einsatzstellen. Die Zeit des Dienstes wird bei
der Altersvorsorge angerechnet. Sonderregelungen sind im
A bis Z am Ende der Broschre unter S wie Sozialversiche-
rung genauer erklrt.
In welchen Einsatzbereichen ist ein freiwilliger
Dienst mglich?
Im BFD und FSJ knnen die Freiwilligen sich beispielsweise
in der Kranken- und Altenpfl ege, der Jugend- und Behin-
dertenhilfe oder der Kinderbetreuung einbringen. Wer sich
fr Naturschutz, Landschaftspfl ege oder Umweltbildung
interessiert, kann sich im Rahmen des BFD oder FJ engagie-
ren. Zustzlich zum klassischen sozialen und kologischen
Bereich besteht die Mglichkeit, in den Bereichen Sport,
Integration, Kultur, Zivil- und Katastrophenschutz Dienst zu
leisten. Ein Einsatz ist eigentlich fast berall dort denkbar,
wo es gemeinwohlorientierte und arbeitsmarktneutrale
Ttigkeiten gibt.
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Seite 20 KAPITEL III Inhalt zurck weiter
Wie ist der Dienst
vertraglich geregelt?
Die Freiwilligen gehen eine
schriftliche Vereinbarung
ein, die die Einzelheiten
regelt. Im BFDG und JFDG
sind Mindestanforderungen,
die die Vertrge abdecken
mssen, gesetzlich vorge-
schrieben.
Wie wird die fachliche und
pdagogische Begleitung
gewhrleistet?
BFD und FSJ/FJ werden
pdagogisch begleitet. Dies
erfolgt im Rahmen von
Seminaren sowie durch die
individuelle Betreuung durch
Fachkrfte vor Ort in den Ein-
satzstellen. Gesetzlich vorgeschrieben sind bei einem zwlf-
monatigen BFD bzw. FSJ/FJ 25 Seminartage. Freiwillige, die
lter als 27 Jahre sind, nehmen im BFD an den Seminaren in
angemessenem Umfang teil.
Welche Voraussetzungen mssen Einsatzstellen
und Trger erfllen?
Die Einsatzstellen des BFD mssen anerkannt sein. Dies er-
folgt durch das Bundesamt fr Familie und zivilgesellschaft-
liche Aufgaben. Im FSJ/FJ werden die Trger durch die
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Seite 21 KAPITEL III Inhalt zurck weiter
zustndige Landesbehrde zugelassen, soweit sie nicht wie
z.B. die Wohlfahrtsverbnde, Kirchen und Gemeinden im FSJ
bereits kraft Gesetzes zugelassen sind. Die Einsatzstellen im
FSJ/FJ wiederum mssen einem der zugelassenen Trger
angeschlossen sein.
Was hlt man am Ende in den Hnden?
Die Freiwilligen erhalten nach Abschluss ihres Einsatzes
nicht nur eine Bescheinigung ber den geleisteten Dienst,
sondern ein qualifi ziertes Zeugnis ber den Zeitraum ihres
Engagements, ihre Ttigkeiten und Leistungen.
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Inhalt zurck weiterSeite 22 KAPITEL IV
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Seite 23 KAPITEL IV Inhalt zurck weiter
Mit vollem Einsatz
Einsatzbereiche der Freiwilligendienste im berblick
Mit Kindern spielen, wertvolle Biotope pfl egen, lteren
Menschen aus der Zeitung vorlesen oder Schulklassen
durchs Theater fhren: die Einsatzbereiche fr einen Frei-
willigendienst sind so vielfltig wie unsere Gesellschaft.
Jede und jeder Freiwillige kann im Bundesfreiwilligendienst
oder im Freiwilligen Sozialen bzw. Freiwilligen kologi-
schen Jahr je nach Interesse eine passende und spannende
Aufgabe fi nden. Eine fachliche Ausbildung ist keine Vor-
aussetzung fr den Freiwilligeneinsatz. Die Freiwilligen
bernehmen gemeinwohlorientierte Aufgaben, die ber die
Kernleistungen der Einsatzstellen hinausgehen.
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Seite 24 KAPITEL IV Inhalt zurck weiter
Einsatzbereiche im berblick
Sozialer Bereich
z.B. Kinderhort, Jugendfreizeitclub, Altenpfl egeeinrichtung,
Behinderteneinrichtung, Rettungsdienst, Obdachlosenhilfe.
kologischer Bereich
z.B. Forstamt, Vogelschutzwarte, Nationalpark.
Kultur
z.B. Museum, Theaterprojekt, Kulturverein, archologische
Ausgrabung und Denkmalpfl ege.
Bildung
z.B. Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfeprojekt, Schule,
Offene Ganztagsschule.
Sport
z.B. Sportverein, Bewegungs kindergarten, Freizeit angebote
im Sportbereich.
Integration
z.B. Integrationsprojekt fr Menschen mit Migrations-
hintergrund.
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Seite 25 KAPITEL V Inhalt zurck weiter
Einsatz im sozialen Bereich
Mit und fr Menschen
Egal ob Kranke, Seniorinnen und Senioren, Menschen
mit Behinderung, kleine Kinder oder Jugendliche: In un-
serer Gesellschaft sind viele Menschen auf die Hilfe, die
Betreuung und den Beistand von anderen angewiesen
und dankbar, wenn Freiwillige sich Zeit fr sie nehmen.
Ein freiwilliges Engagement im sozialen Bereich im
Bundesfreiwilligendienst oder Freiwilligen Sozialen Jahr
fordert sicherlich viel Kraft kann aber zu einer unver-
gesslichen Zeit werden.
Menschen zu helfen, sie zu pfl egen, zu betreuen und zu
begleiten, das sind die klassischen Ttigkeiten fr einen
Freiwilligendienst im sozialen Bereich. Zum Beispiel in
stationren Einrichtungen von Krankenhusern, Reha-
kliniken und Kurkliniken oder in ambulanten Diensten der
Krankenversorgung. Manche
Trger ermglichen auch den Ein-
satz im Rettungsdienst. Wer sich
um ltere Menschen kmmern
mchte, kann sich in ambulanten
und stationren Diensten enga-
gieren. In beiden Bereichen geht
es in der Regel um eine dauerhaf-
te Untersttzung der Seniorinnen
und Senioren. Somit ist es mg-
lich, durch den engen Kontakt
ber einen lngeren Zeitraum
eine intensive Beziehung zu ihnen
aufzubauen und zu gestalten.
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Seite 26 KAPITEL V Inhalt zurck weiter
Freiwillige haben im Rahmen ihres Einsatzes die Mglich-
keit, pfl egerische und medizinische Berufe kennenzulernen
und zu berprfen, ob sie eine Ausbildung in diesen Berei-
chen beginnen mchten, um spter als Pfl egerin/Pfl eger,
Krankenschwester/Krankenpfl eger oder rztin/Arzt zu
arbeiten. Sie lernen den oft schweren Arbeitsalltag inner-
halb des Gesundheitswesens kennen, wo Schichtdienste
unumgnglich sein knnen. Sie knnen ihre Fhigkeiten
im Umgang mit kranken Menschen selbst berprfen, ihre
sozialen Kompetenzen erweitern und eine Menge ber die
Organisation von sozialpfl egerischen Einrichtungen und
den Aufbau des Gesundheitswesens in Deutschland erfah-
ren. Selbstverstndlich wird ein solcher Freiwilligendienst in
der Regel als dreimonatiges Pfl egepfl ichtpraktikum fr das
Medizinstudium anerkannt.
Mit kleinen Dingen viel bewegen
Freiwillige arbeiten mit und fr Menschen mit Behinderung
in den verschiedensten Bereichen des Lebens. Sie helfen
ihnen bei der Bewltigung des Alltags und frdern damit
ihre Eigenstndigkeit. Ihr Engagement ermglicht den
Menschen mit Behinderung eine bessere Integration in die
Gemeinschaft, Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teil-
habe. Oft sind es die kleinen gemeinsamen Erlebnisse oder
Gesten im Alltag, die den Menschen so viel bedeuten.
Sensibilitt, gute Nerven, Einfallsreichtum und Offenheit
sind die wichtigsten Voraussetzungen fr die Arbeit mit
Kindern und Jugendlichen in Kindergrten, Kinderheimen,
Schulen, Jugendzentren und Jugendbildungseinrichtungen.
Dieser Einsatz im Rahmen eines Freiwilligendienstes ist
beliebt und vielfltig, steckt aber auch voller Herausforde-
-
Seite 27 KAPITEL V
rungen, denn Kinder sind tempera-
mentvoll, neugierig und manchmal
schwer zu bndigen. Die Aufgaben
der Freiwilligen liegen vor allem in
der Untersttzung im pdagogischen
Bereich. Sie planen und organisie-
ren fr die Kinder und Jugendlichen
spezielle Projekte und Angebote
und fhren sie auch gemeinsam mit
ihnen durch. Sie helfen den Schle-
rinnen und Schlern nach dem Un-
terricht bei den Hausaufgaben und
untersttzen darber hinaus Kinder
mit besonderem Frderbedarf.
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Umgang mit Grenzerfahrungen
Eine besondere Herausforderung fr die Freiwilligen im
sozialen Bereich wie auch fr die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in den Einsatzstellen ist die Bewltigung von
Grenzerfahrungen wie Krankheit, Demenz, Sterben und Tod.
Auch in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen kann es
belastende Momente geben. Hier ist es wichtig, sich in die
Befi ndlichkeiten der Menschen hineindenken zu knnen,
aber auch, sich davon abzugrenzen. Die fachlichen Anleite-
rinnen und Anleiter in der Einsatzstelle sowie die pdagogi-
sche Begleitung stehen den Freiwilligen mit Rat und Tat zur
Seite, und auch in den Seminaren ist Gelegenheit, sich ber
diese Erfahrungen auszutauschen.
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Seite 28 KAPITEL V Inhalt zurck weiter
Mein Freiwilligendienst
Frederik Sander (20 Jahre) beim Behindertenverband Leipzig e.VLeipzig
Ich fi nde es spannend und wichtig, mich
mit Menschen mit krperlicher Behinderung
auseinanderzusetzen und auch einmal ihre
Perspektive einzunehmen. Nur so versteht
man, welchen Barrieren und Problemen zum
Beispiel Rollstuhlfahrer tagtglich begegnen.
Unsere Gesellschaft braucht soziales Engage-
ment, deswegen wollte ich nach dem Abitur
die Mglichkeit nutzen, selbst sozial aktiv zu
werden. Auerdem kann ich so darber nach-
denken, was ich einmal studieren mchte.
Die Einsatzstelle
Der Behindertenverband Leipzig e.V. bietet u.a. einen Behin-
dertenfahrdienst an, um Rollstuhlfahrern die Teilhabe am
Leben in der Gemeinschaft zu ermglichen. Frederik Sander
begleitet darber hinaus krperlich behinderte Menschen
zu Veranstaltungen, assistiert beim Einkaufen oder ermg-
licht Mobilitt und Hilfe bei regelmig stattfi ndenden
Freizeitaktivitten.
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Seite 29 KAPITEL V Inhalt zurck weiter
Brbel Haas (60 Jahre) in der Tagessttte Steinklee der Lebensrume gGmbHNeuruppin
Wenn man aus dem Berufs-
leben ausscheidet, will man
nicht gleich auf Null gehen.
Deshalb absolviere ich den
Bundesfreiwilligendienst
gern auch in Vollzeit 40
Stunden in der Woche.
Die Einsatzstelle
Die Lebensrume gGmbH erbringt Leistungen der sozialen
und berufl ichen Integration fr Menschen mit psychischen
Beeintrchtigungen und schweren geistigen und Schwerst-
mehrfachbehinderungen.
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Seite 30 KAPITEL V Inhalt zurck weiter
David Tomechna (19 Jahre) beim Fahrdienst des DRK Kreisverbandes Bremerhaven e.V.Bremerhaven
Nach dem Abitur wusste ich nicht sofort,
welche Richtung ich berufl ich einschlagen
will. Das kann ich jetzt whrend meines Frei-
willigen Sozialen Jahres herausfi nden.
Die Einsatzstelle
Der DRK-Kreisverband in Bremerhaven
bietet in zahlreichen Bereichen von der
Alten- und Krankenpfl ege bis zur Kinder-
und Jugendhilfe soziale Leistungen fr die
Menschen in der Region an.
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Seite 31 KAPITEL VI Inhalt zurck weiter
Einsatz fr die Umwelt
Alles im grnen Bereich
Wer gern an der frischen Luft, in und mit der Natur
arbeitet, ist hier richtig. berall in Deutschland, vom
Wattenmeer bis hin zum Bodensee, werden das ganze
Jahr ber Freiwillige gesucht, die sich fr den Umwelt-
und Naturschutz einsetzen, sei es im Rahmen eines
Bundesfreiwilligendienstes oder im Rahmen eines Frei-
willigen kologischen Jahres.
Ganz praktisch wird die Arbeit zum Beispiel in den Bereichen
der Landschafts- und Forstpfl ege sowie des Naturschutzes.
Hier knnen die Freiwilligen viel ber die heimische Pfl an-
zen- und Tierwelt lernen, bei Kartierungsarbeiten und
bei Artenschutz- und Landschaftspfl egemanahmen mit
anpacken.
Voller Krpereinsatz ist auch in der kologischen Landwirt-
schaft, im Gartenbau und der Tierpfl ege gefragt. Hier
helfen die Freiwilligen unter anderem bei Gemse- und
Kruteranbau, bei der Tierhaltung oder beim Verkauf von
Hofprodukten.
Freiwillige, die gern mit jungen Menschen arbeiten mch-
ten, knnen im Rahmen ihres Freiwilligeneinsatzes Kindern
und Jugendlichen Naturerlebnisse vermitteln oder eigene
Umweltbildungsprojekte entwickeln und umsetzen.
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Seite 32 KAPITEL VI Inhalt zurck weiter
Mein Freiwilligendienst
Bob Siefert (20 Jahre) im Institut fr Wildtier-forschung an der Stiftung Tierrztliche Hoch-schule HannoverHannover
Im Rahmen des Bundesfreiwilligen-
dienstes untersttze ich die For-
scher z.B. bei der Untersuchung der
Aufenthaltsgebiete von Birkhhnern
und des Verhaltens von Wildschwei-
nen. Berufl ich will ich spter auf
jeden Fall in diese Richtung weiter-
gehen.
Die Einsatzstelle
Das Institut fr Wildtierforschung,
Stiftung Tierrztliche Hochschule
Hannover, erforscht die Wechsel-
beziehungen zwischen Wildtieren
und Umweltfaktoren sowie Wild-
tierkrankheiten.
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Seite 33 KAPITEL VI Inhalt zurck weiter
Florentine Seuffert (18 Jahre) in der Naturschutz-gesellschaft Schutzstation Wattenmeer e.V.Schleswig-Holstein
Raus aus Bayern, direkt an die
Nordsee! Das Weltnaturerbe Wat-
tenmeer, in dem ich nun whrend
meines Freiwilligen kologischen
Jahres wohnen und arbeiten darf,
um diesen einzigartigen Lebens-
raum zu erhalten, hat mich sofort in
seinen Bann gezogen.
Die Einsatzstelle
Seit fast 50 Jahren engagiert sich die Schutzstation Wat-
tenmeer fr den Erhalt des kosystems an der schleswig-
holsteinischen Nordseekste. Der Naturschutzverein betreut
groe Flchen im Nationalpark Wattenmeer. Insgesamt
18 Schutzstationen wurden entlang der Kste und auf den
Inseln und Halligen aufgebaut. Jedes Jahr zhlen bis zu 100
Freiwillige die hier rastenden Zugvogelschwrme, zeigen
Gsten die einmalige Tier- und Pfl anzenwelt oder bewachen
die Brutpltze seltener Vogelarten.
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Seite 34 KAPITEL VII Inhalt zurck weiter
Einsatz fr die Kultur
Hinter die Kulissen blicken
Ein Jahr lang eine regionale Jugendsendung frs Fernse-
hen untersttzen, sich in einer freien Theatergruppe um
die Bhnentechnik kmmern, gemeinsam mit geistig
und krperlich behinderten Kindern einen Film dre-
hen oder bei einem Kunstprojekt fr Blinde helfen im
kulturellen Bereich kann man seine knstlerischen Ideen
verwirklichen und interessante Menschen kennenlernen.
Der Freiwilligendienst in der Kultur bietet Interessierten
jede Menge Mglichkeiten, ihre Kreativitt auszuleben und
gleichzeitig etwas fr die Gesellschaft zu tun. Sie berneh-
men Verantwortung und bewirken etwas fr andere ob in
einer Kunst- oder Musikschule, in Theatern, Museen, Medi-
enwerksttten, Kleinkunsthusern, Spielmobilen, Jugend-
klubs, soziokulturellen Zentren und Schulen mit Kultur-
profi l, Konzerthusern und Bibliotheken. Dabei knnen sie
jeden Tag neu erleben, wie Kunst und Kultur entstehen und
wie knstlerisches Arbeiten im Team abluft. Die Freiwilli-
gen lernen die Arbeitsfelder im Kulturbereich, die Metho-
den und Techniken ganz praktisch kennen und knnen so
wichtige Kompetenzen erwerben und vertiefen.
In den Seminaren werden kulturelle Begegnungen ebenso
wie knstlerisch-kreative Erfahrungen ermglicht. Kultur-
vermittlung und -management sind auerdem wichtige
Inhalte des Begleitprogramms. Den Freiwilligen stehen
kompetente Kulturmacherinnen und Kulturmacher in den
Einsatzstellen zur Seite.
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Seite 35 KAPITEL VII Inhalt zurck weiter
Mein Freiwilligendienst
Barbara Mawrin (66 Jahre) am Tanztheater Elbaue Magdeburg
Ich habe mich mein Leben lang mit Musik beschf-
tigt. Heute kann ich mich als BFD-lerin weiterhin
meiner Leidenschaft widmen.
Die Einsatzstelle
Das Tanztheater Elbaue bietet an verschiedenen
Magdeburger Grundschulen, Gymnasien, Jugend-
freizeiteinrichtungen sowie Kindertageseinrich-
tungen Tanz an. Kinder lernen so spielend die Welt
des Theaters kennen.
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Seite 36 KAPITEL VII Inhalt zurck weiter
Charlotte Kastl (19 Jahre) im Nibelungen-museum WormsWorms
Fr mich ist Kultur ein ganz wichtiger Aspekt unseres Lebens.
Hier im Nibelungenmuseum und auch in Zukunft mchte ich
gerne Kindern Inhalte durch Kultur vermitteln, sei es in Form
von Bildern, Hrbchern, kreativem Gestalten oder auch
Theaterauffhrungen. Das Freiwillige Soziale Jahr ermglicht
mir dabei erste praktische Erfahrungen.
Die Einsatzstelle
Das Nibelungenmuseum Worms ist ein mediengesttztes
Literaturmuseum mit umfangreichem Veranstaltungsange-
bot, wie z.B. Vortrgen, Lesungen, Living History und muse-
umspdagogischen Veranstaltungen. Schwerpunkte sind
die Beschftigung mit Mythen, speziell dem Nibelungenlied
sowie die Geschichte und Kultur des Hochmittelalters.
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Seite 37 KAPITEL VIII Inhalt zurck weiter
Einsatz im Bildungsbereich
Frs Leben lernen
Junge Menschen dabei zu untersttzen, sich die Welt
anzueignen und sie bei ihrer Entwicklung zu eigenstn-
digen Persnlichkeiten zu begleiten, kann eine sehr
erfllende Aufgabe sein. Die Herausforderung ist, auf
die unterschiedlichen Fhigkeiten und persnlichen
Voraussetzungen der Schtzlinge einzugehen um jede
und jeden bestmglich und individuell zu fordern und
zu frdern. Hier sind Einfhlungsvermgen, Kreativitt
und starke Nerven gefragt.
Der Freiwilligendienst im Bildungsbereich bietet ein breites
Spektrum an Aufgaben. Menschen, die im Rahmen eines
Freiwilligendienstes einen Beruf im pdagogischen Bereich
kennenlernen wollen, oder Spa daran haben, etwas von
ihrem Wissen und ihrer Lebenserfahrung an Jngere wei-
terzugeben, fi nden hier interessante Einsatzfelder. Hier sind
alle Freiwilligen richtig, die gern mit Kindern und Jugendli-
chen arbeiten.
Die Freiwilligen betreuen unter Anleitung einer Lehrkraft
Kinder und Jugendliche bei den Hausaufgaben im Schul-
hort, sie untersttzen sie im Rahmen von Nachhilfeprojek-
ten oder entwickeln eigene, kleine Unterrichtseinheiten und
Lehrmaterialien in Schulen oder anderen Bildungseinrich-
tungen. Darber hinaus gibt es Schnittstellen zu den Berei-
chen Umwelt, Kultur, Sport und Integration.
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Seite 38 KAPITEL VIII Inhalt zurck weiter
Mein Freiwilligendienst
Alexander Graf (30 Jahre) in der Regenbogenschule Hennigsdorf Hennigsdorf
Ich mchte mich berufl ich weiterentwickeln und eine soziale
Richtung einschlagen. Hier an der Regenbogenschule habe ich
mit meinem BFD die Mglichkeit, mich mit meinem zuknfti-
gen Berufsfeld vertraut zu machen.
Die Einsatzstelle
Die Regenbogenschule ist eine Schule fr geistig behinderte
Kinder mit dem sonderpdagogischen Frderschwerpunkt
geistige Entwicklung durch lebenspraktisch ausgerichtetes
Lernen und Erziehen. Ziel ist es, den Schlerinnen und Sch-
lern in Selbstbestimmung einen ihren Fhigkeiten entspre-
chenden Platz in der Gesellschaft zu sichern.
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Seite 39 KAPITEL VIII Inhalt zurck weiter
Niclas Bach (20 Jahre) in der Ganztagsgrundschule Bad SalzigBoppart
Das FSJ hat mich unheimlich weitergebracht.
Ich habe gelernt, im Team zu arbeiten, dabei
selbstsicher aufzutreten und meinen eigenen
Standpunkt zu vertreten.
Die Einsatzstelle
Die Ganztagsgrundschule Bad Salzig will eine
Schule sein, die Schlerinnen und Schler in
ihrer schulischen und menschlichen Gesamt-
entwicklung frdert und sie mit Kompetenzen
ausstattet, die sie befhigen, Selbstverantwor-
tung zu bernehmen und respektvoll mitein-
ander umzugehen.
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Seite 40 KAPITEL IX Inhalt zurck weiter
Einsatz fr den Sport
Auf die Pltze, fertig, los!
Ein BFD oder FSJ/FJ auf dem Fuballplatz, Segelboot
oder in der Turnhalle hrt sich nach einer Menge Spiel,
Spa und Bewegung an und so ist es auch. Die Gestal-
tung von Vereinsangeboten und Trainingseinheiten
sowie die pdagogische Betreuung von Kindern und
Jugendlichen stehen im Mittelpunkt.
Ein Freiwilligendienst im Sportbereich bietet die einmalige
Gelegenheit, die eigene Begeisterung fr den Sport eine Zeit
lang mit einem freiwilligen Engagement zu verbinden. Re-
gelmige Bewegung und sportliche Aktivitten sind dabei
inklusive. Einsatzstellen sind Vereine und Sporteinrichtun-
gen, die Spiel-, Sport- und Freizeitangebote organisieren
oder sonstige Betreuungsdienste anbieten. Hinzu kommen
die Mitarbeit in Verbandsgremien und besonderen Projek-
ten, etwa die Organisation von Spielfesten und Abenteuer-
sportaktionen, von Ferienangeboten und Wettkampfreisen.
Im Rahmen des Begleitprogramms knnen Freiwillige bei
einigen Trgern eine bungsleiterausbildung absolvie-
ren, die breitensportlich ausgerichtet ist. Die Freiwilligen
werden durch die Bildungsarbeit ebenfalls auf ihre Ttigkeit
innerhalb der Einsatzstellen vorbereitet. Sie lernen, auf die
besonderen sportlichen Interessen und Bedrfnisse von Kin-
dern, Jugendlichen oder lteren Menschen einzugehen und
Entwicklungen im Kinder-, Jugend- und Breitensport, wie
z.B. jugendkulturelle Bewegungstrends, aufzugreifen.
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Seite 41 KAPITEL IX Inhalt zurck weiter
Mein Freiwilligendienst
Christine Ackermann (19 Jahre) im Sport-Gesundheitspark Berlin e.V.Berlin
Der Bundesfreiwilligendienst im
Sport-Gesundheitspark bietet fr
mich eine optimale Mglichkeit,
Erfahrungen im Gesundheitsbe-
reich zu sammeln, er gibt mir
Orientierung fr das Studium und
das Gefhl, mich fr eine gute
Sache zu engagieren. Ich denke,
dass ich aus dem Jahr viel mitneh-
men werde und es auch spter gut
anwenden kann.
Die Einsatzstelle
Der Sport-Gesundheitspark Berlin e.V. ist ein Modellverein
fr Gesundheit und Sport. Er betreibt das vom Deutschen
Olympischen Sportbund lizenzierte Zentrum fr Sportme-
dizin, das Sportlerinnen und Sportler jeglichen Alters und
Leistungsniveaus betreut, vom Gesundheitssportler bis hin
zum Weltklasseathleten.
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Seite 42 KAPITEL IX Inhalt zurck weiter
Marlon Jttner (21 Jahre) bei CAN e.V. Hannover
Das FJ im Sport war fr mich eine geniale
Zeit! Als Begleiter von Kanu-Jugendfreizeiten
und mobilen Sportgerten habe ich fast das
ganze Jahr drauen gearbeitet. Der Kontakt
mit so vielen unterschiedlichen Menschen hat
mich selbstsicherer werden lassen und ich bin
mit meinen Aufgaben gewachsen. Das sind
Erfahrungen, die mir heute im Studium und
vermutlich auch darber hinaus sehr hel-
fen. Ohne das Jahr Freiwilligendienst wsste
ich heute nicht, dass ich gerne mit Jugendli-
chen arbeite und Lehrer mein Berufsziel ist.
Die Einsatzstelle
Der Verein CAN Freizeit & Bildung e.V. veranstaltet Bil-
dungs- und Erlebnisreisen fr Kinder- und Jugendgruppen
mit dem Ziel, eine sinnvolle und attraktive Freizeitgestal-
tung zu realisieren, die es ermglicht, gemeinsam neue
Erfahrungen im Umgang miteinander und mit der Natur zu
sammeln. Im Vordergrund stehen hierbei erlebnisorientier-
te und naturverbundene Aktivitten, bei denen Gruppener-
fahrungen gesammelt werden und individuelle Lernprozes-
se gefrdert werden.
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Seite 43 KAPITEL X Inhalt zurck weiter
Einsatz fr Integration
ber den Tellerrand schauen
Kulturelle Vielfalt ist ein Mehrwert fr unsere Gesell-
schaft, sie zu leben manchmal eine Herausforderung.
Zahlreiche Integrationsprojekte frdern in Deutschland
den Dialog zwischen den Kulturen und Bevlkerungs-
gruppen und setzen sich dafr ein, dass alle Menschen
die gleichen Chancen auf Teilhabe in unserer Gesell-
schaft haben. Ein Freiwilligendienst im Integrations-
bereich ermglicht den Blick ber den Tellerrand und
vermittelt interkulturelle Kompetenzen.
Im Mittelpunkt des Freiwilligendienstes im Integrationsbe-
reich steht die Arbeit mit Migrantinnen und Migranten. Ziel
der integrativen Projekte ist es, eine Kultur der Toleranz zu
schaffen, indem zwischen den verschiedenen Lebenswelten
vermittelt und Potenziale und gesellschaftliche Teilhabe
von Menschen mit Migrationshintergrund gefrdert wer-
den. Ganz praktisch erwarten die Freiwilligen Aufgaben wie
z.B. die Begleitung einer interkulturellen Theatergruppe
in einem Stadtteilzentrum, die Mitarbeit beim Kulturpro-
gramm eines Integrationsvereins oder die Betreuung und
Frderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrations-
hintergrund.
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Seite 44 KAPITEL X Inhalt zurck weiter
Mein Freiwilligendienst
Kim Morschek (18 Jahre) beim Spielmobil Falkenfl itzerHamburg
Wir bringen den Kindern
der Wohnunterknfte fr
Zuwanderer ein wenig Spa
und Freude. Mein Wunsch
ist es, vielleicht einmal ein
Theaterstck auf die Beine
zu stellen. Das wre eine
tolle Kombination meiner
beiden berufl ichen Inter-
essen: soziale Arbeit und
Theater. Auf diese Weise
kann ich vielleicht auch
herausfi nden, was ich nach
meinem Einsatz als BFD-
lerin studieren will.
Die Einsatzstelle
Der Verein betreut mit seinem groen Spielmobil fnf Flcht-
lingsunterknfte in verschiedenen Stadteilen und fhrt mit
dem kleinen Spielmobil in verschiedenen Hamburger Wohn-
gebieten mobile Spielarbeit durch. Auerdem veranstaltet
der Verein Kinderfeste und Wochenendfreizeiten, fhrt auf
Zeltlager und setzt sich mit seinen vielfltigen Aktivitten fr
die Rechte von Kindern und Jugendlichen ein.
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Seite 45 KAPITEL X Inhalt zurck weiter
Tugra Gms (20 Jahre) im Trkischen Bund Berlin-Brandenburg e.V.Berlin
Die Migranten- und Integrationsproble-
matik in Berlin hat mich schon immer
sehr interessiert. Daher habe ich auch den
Wunsch, Sozialarbeiter zu werden. Nach
dem Abitur habe ich mich fr ein FSJ beim
Trkischen Bund in Berlin-Brandenburg
beworben, der zahlreiche soziale Projekte
im Bereich Integration betreut. Ich hoffe,
so einen Einblick in die Berufspraxis eines
Sozialarbeiters zu erhalten.
Die Einsatzstelle
Der Trkische Bund in Berlin-Brandenburg e.V. (TBB) ist ein
berparteilicher Dachverband von Organisationen und
Einzelpersonen. Der Trkische Bund setzt sich gemeinsam
mit anderen Organisationen fr die rechtliche, soziale und
politische Gleichstellung der eingewanderten ethnischen
Minderheiten und fr das friedliche Zusammenleben von
Deutschen und Nicht-Deutschen ein.
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Inhalt zurck weiterSeite 46 KAPITEL XI
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Seite 47 KAPITEL XI Inhalt zurck weiter
Keine Zeit zu verlieren
In vier Schritten zum Engagement
Wie fi nde ich eine Einsatzstelle? Welcher Freiwilligen-
dienst passt zu mir? Welche Formalitten muss ich
beachten? Fragen ber Fragen, die sich Interessierte
stellen, wenn sie sich fr ein freiwilliges Engagement
entschieden haben. Ein wenig Engagement gehrt
schon bei der Suche nach einer geeigneten Einsatzstelle
dazu. Die folgenden vier Schritte machen es leichter:
Schritt 1: Wer kann mitmachen?
Alle Brgerinnen und Brger, die ihre Vollzeitschulpfl icht
erfllt haben, knnen den Bundesfreiwilligendienst, ein
Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Freiwilliges kologisches
Jahr machen: Junge Menschen nach der Schule, Menschen
in mittleren Jahren und Seniorinnen und Senioren. Alter,
Geschlecht, Nationalitt oder die Art des Schulabschlusses
spielen dabei keine Rolle. Bei den Jugendfreiwilligendiensten
FSJ/FJ gilt eine Altersobergrenze von 27 Jahren.
Schritt 2: Was ist fr mich der passende Einsatzbereich?
Was entspricht eher meinen Interessen, Strken und beruf-
lichen Perspektiven: Ein Freiwilligendienst im sozialen oder
kologischen Bereich? Die Arbeit mit Kindern, lteren Men-
schen oder Migrantinnen und Migranten? Ein Einsatz im
Ausland oder in der Heimatstadt? Eine zentrale Anlaufstelle
fr alle Freiwilligendienste in Deutschland gibt es nicht,
deshalb sollten Interessierte vor der Bewerbung bereits eine
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Seite 48 KAPITEL XI
grobe Vorstellung von ihrem Einsatzbereich haben. Denn
die Einsatzbereiche sind vielfltig: Soziales (u.a. Kinder- und
Jugendhilfe, Jugendarbeit, Wohlfahrts-, Gesundheits- und
Altenpfl ege, Behindertenhilfe), Umwelt- und Naturschutz,
Sport, Integration, Kultur- und Denkmalpfl ege, Bildung,
Zivil- und Katastrophenschutz.
Beratungsangebote gibt es bei Wohlfahrtsverbnden, in
vielen Kommunen, direkt bei Trgern und Einsatzstellen
oder bei Freiwilligenagenturen. Durch das Gesprch knnen
auch Einsatzgebiete interessant werden, bei denen es vorher
vielleicht Berhrungsngste gab. Fr viele Freiwillige er-
weist sich aber der persnliche Austausch mit Menschen, die
sich bereits engagiert haben, als der ideale Weg zum eige-
nen Freiwilligendienst. Und nicht selten fhrt eine zufllige
Begegnung, ein persnlicher Eindruck, ein individuelles
Interesse oder auch einfach die rumliche Nhe zwischen
Wohnung und Einsatzstelle zum Erfolg.
Inhalt zurck weiter
Schritt 3: Wie fi nde ich eine Einsatzstelle?
Freie Einsatzpltze im BFD fi ndet man z.B. in der deutsch-
landweiten Online-Platzbrse auf www.bundesfreiwilli-
gendienst.de, ber den zustndigen Regionalbetreuer und
die zustndige Regionalbetreuerin oder auch ber eine der
Zentralstellen, die unter www.bundesfreiwilligendienst.de/
fuer-einsatzstellen/zentralstellen.html aufgefhrt sind.
ber die Einsatzstellen im FSJ/FJ informieren die Trger
und Zentralstellen. Eine aktuelle Liste mit Anlaufstellen und
Trgern, die ein FSJ/FJ anbieten, fi ndet sich auf www.bmfsfj.
de/BMFSFJ/Freiwilliges-Engagement/fsj-foej.html. Selbstver-
stndlich kann eine interessante Einrichtung auch direkt
angesprochen werden.
http://www.bundesfreiwilli-gendienst.dehttp://www.bundesfreiwilligendienst.de/fuer-einsatzstellen/zentralstellen.htmlhttp://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Freiwilliges-Engagement/fsj-foej.html
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Seite 49 KAPITEL XI Inhalt zurck weiter
Schritt 4: Wer hilft mir bei Fragen weiter?
Informationen zum BFD gibt es auf
www.bundesfreiwilligendienst.de oder ber die Hotline des
Bundesamtes fr Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben
(BAFzA) unter der Nummer: 0221-36 73 0.
Kontakt per Mail: info@bundesfreiwilligendienst.de
Auerdem hat das Bundesamt fr Familie und zivilgesell-
schaftliche Aufgaben (BAFzA) Regionalbetreuerinnen und
Regionalbetreuer als Auendienstmitarbeiter in ganz
Deutschland vor Ort.
Eine bersicht gibt es unter diesem Link: www.bafza.de/das-
bundesamt/organisation/regionalbetreuerinnen.
Fragen zum FSJ/FJ beantworten die Servicestelle fr Jugend-
freiwilligendienste beim Bundesamt fr Familie und zivilge-
sellschaftliche Aufgaben (BAFzA) und die jeweiligen Trger.
Kontakt zur BAFzA-Servicestelle:
JFD-Servicestelle@BAFzA.bund.de
http://www.bundesfreiwilligendienst.demailto:info@bundesfreiwilligendienst.dehttp://www.bafza.de/das-bundesamt/organisation/regionalbetreuerinnenmailto:JFD-Servicestelle@BAFzA.bund.de
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Inhalt zurck weiterSeite 50 KAPITEL XII
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Seite 51 KAPITEL XII Inhalt zurck weiter
Mitmachen heit mitgestalten
Partizipation in den Freiwilligendiensten
So verschieden die Einsatzfelder im Rahmen der Freiwil-
ligendienste auch sein mgen ihnen allen gemeinsam
ist, dass die aktive Mitgestaltung durch die Freiwilligen
erwnscht ist. Denn der Freiwilligendienst ist erst dann
erfolgreich, wenn die Freiwilligen auch ihre Interessen
verwirklichen knnen.
Mitmachen heit auch mitgestalten. Die Freiwilligen haben
eine Vielzahl von Partizipationsmglichkeiten:
In der Einsatzstelle werden die Freiwilligen in das Team der
Mitarbei terinnen und Mitarbeiter integriert. Ihre Meinungen
und Ideen sind gefragt, wenn es darum geht, Arbeitsfelder
und Vorgehensweisen zu entwickeln.
Die Freiwilligendienste bieten eine Vielzahl von Einsatzbe-
reichen, in denen die Freiwilligen eigene Projekte umsetzen
knnen. So ist im FJ das eigene Projekt sogar die Regel: Die
jungen Menschen bringen persnliche Ziele und Interessen
ein und knnen die Einsatzstelle dadurch in manchen Fllen
sogar langfristig mitprgen.
Die begleitenden Seminare sind auf die Mitarbeit von Frei-
willigen angewiesen. Sie entscheiden nicht nur ber Themen,
sondern planen hufi g Programme mit und gestalten Pro-
grammteile oder ganze Seminare selbststndig.
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Seite 52 KAPITEL XII Inhalt zurck weiter
Viele Trger bieten den Freiwilligen an, die Freiwilligen-
oder Seminargruppe zu untersttzen. Internetforen werden
von Freiwilligen betreut, Arbeitsgruppen gegrndet, Netz-
werke fr Ehemalige gegrndet.
Die Stimme der Freiwilligen wird gehrt: Die Freiwilligen
haben die Mglichkeit, ber gewhlte Sprecherinnen oder
Sprecher ihre Interessen auf den verschiedenen Ebenen
aktiv zu vertreten.
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Seite 53 KAPITEL XIII Inhalt zurck weiter
oder doch ganz woanders?Kurzinfos zu freiwilligem Engagement im Ausland
Internationaler Jugendfreiwilligendienst, FSJ/FJ im Ausland, Anderer Dienst im Ausland und weitere internationale Freiwilligendienste
Eine Zeit lang im Ausland leben, Gutes tun und dabei viel
erleben und die Sprache des Gastlandes lernen das ist der
Traum vieler junger Menschen, und immer mehr knnen
ihn auch verwirklichen. Die Einsatzmglichkeiten rund um
den Globus sind vielfltig.
Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)
Der Internationale Jugendfreiwilligendienst ist der neue
Auslandsfreiwilligendienst des Bundesministeriums fr
Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der spannende Mg-
lichkeiten bietet, sich im Ausland zu engagieren.
In der Regel fi ndet der Einsatz im sozialen oder kologischen
Bereich sowie in der Friedens- und Vershnungsarbeit statt.
Ob in der Gesundheitsversorgung fr Kinder und Jugend-
liche in Kambodscha, der Altenarbeit in der Suppenkche
und dem Sozialdienst in Kirgistan oder bei der Arbeit mit
Menschen mit Behinderung in Israel das Spektrum der T-
tigkeiten ist so bunt und vielfltig wie unsere Welt. Genaues
zu den jeweiligen Mglichkeiten und Einsatzstellen ist bei
den Trgern, die fr den IJFD speziell anerkannt werden und
diesen durchfhren, zu erfahren. Die Voraussetzungen des
Internationalen Jugendfreiwilligendienstes regelt eine eige-
ne Richtlinie (GMBl. 2010, S. 1778 ff). Bewerben kann sich jede
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Seite 54 KAPITEL XIII Inhalt zurck weiter
und jeder, der die Vollzeitschulpfl icht erfllt und bei Dienst-
ende das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.
Der IJFD dauert zwischen sechs und 18 Monaten. Pdago-
gische Fachkrfte des Trgers begleiten die Freiwilligen
whrend des gesamten Dienstes. Zur optimalen Vorberei-
tung auf den Internationalen Jugendfreiwilligendienst und
zur weiteren Untersttzung fi nden Seminare statt, die von
den Freiwilligen mitgestaltet werden knnen. Diese knnen
innerhalb von drei Monaten vor, whrend und innerhalb
von sechs Monaten nach dem Auslandseinsatz durchgefhrt
werden. Die Freiwilligen werden whrend des Dienstes
im Ausland umfassend durch privatrechtliche Versiche-
rungsvertrge sowie die gesetzliche Unfallversicherung
abgesichert.
In der Regel erhalten die Freiwilligen whrend ihres Diens-
tes ein Taschengeld. Meist wird auch Unterkunft und Ver-
pfl egung gestellt. Die Rahmenbedingungen (Taschengeld,
Unterkunft, Verpfl egung, Reisekosten etc.) knnen jedoch
von Trger zu Trger und Land zu Land unterschiedlich sein.
Darber und auch ber die erforderlichen Sprachkenntnisse
sowie versicherungsrechtliche Aspekte klren die Trger im
Einzelnen auf. Eltern, deren Kinder das 25. Lebensjahr noch
nicht vollendet haben und einen IJFD ableisten, knnen Kin-
dergeld bzw. steuerliche Freibetrge fr Kinder erhalten.
Wer sich fr den IJFD bewerben mchte, wendet sich an
einen anerkannten Trger. Dieser informiert ber die ver-
schiedenen Einsatzbereiche und Einsatzstellen und ist fr
den Bewerbungsprozess zustndig. Da die Bewerbungsfris-
ten nicht bei allen Trgern identisch sind und eine umfang-
reiche Vorbereitung fr den Auslandsdienst notwendig ist,
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Seite 55 KAPITEL XIII Inhalt zurck weiter
empfi ehlt sich eine frhzeitige Bewerbung. Wer sich etwa
ein Jahr vor der geplanten Ausreise informiert, ist gut in
der Zeit, es gibt aber auch Mglichkeiten zum kurzfristigen
Einsatzbeginn. Eine Liste der Trger und die ministerielle
Richtlinie zum IJFD fi nden sich auf der Homepage des Bun-
desministeriums fr Familie, Senioren, Frauen und Jugend
unter www.bmfsfj.de.
FSJ/FJ im Ausland
Die Regelungen und Voraussetzungen entsprechen weit-
gehend dem FSJ oder FJ im Inland. Auch im FSJ und FJ im
Ausland ist die soziale Absicherung ber den Einbezug in
die gesetzlichen Sozialversicherungen gewhrleistet. Der
Kindergeldanspruch bleibt ebenfalls bestehen.
Unterschiede gibt es bei der Gestaltung der Seminare. Vor
der Ausreise stehen in Deutschland bis zu vierwchige Vor-
bereitungsseminare auf dem Programm. Die Dauer kann
sich verkrzen, wenn bis zu zwei Seminarwochen whrend
des Freiwilligendienstes im Ausland stattfi nden. Die gesam-
melten Praxiserfahrungen knnen die jungen Menschen am
Ende des Dienstes in dem mindestens einwchigen Nachbe-
reitungsseminar in Deutschland austauschen.
Das FSJ und FJ im Ausland wird von dafr speziell aner-
kannten deutschen Trgern als Entsendeorganisationen
mit Einsatzstellen oder Partnerorganisationen im Ausland
als Partner vor Ort weltweit angeboten. Die Einsatzmg-
lichkeiten in den Jugendfreiwilligendiensten sind vielfltig.
Manche Trger sind auf eines oder wenige Lnder speziali-
siert. Genaueres ist bei den einzelnen Trgern zu erfahren.
Eine aktuelle Liste mit Anlaufstellen und Trgern fi ndet sich
http://www.bmfsfj.de
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Seite 56 KAPITEL XIII Inhalt zurck weiter
unter www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Freiwilliges-Engagement/fsj-
foej.html.
Die Rahmenbedingungen (Taschengeld, Unterkunft und
Verpfl egung, Reisekosten etc.) sind von Trger zu Trger und
Land zu Land unterschiedlich. Auch darber und ber die
erforderlichen Sprachkenntnisse informieren die Trger
im Einzelnen.
Der Andere Dienst im Ausland (ADiA)
Entstanden ist der ADiA aus dem Gedanken der Ausshnung
nach dem Zweiten Weltkrieg. Bereits sehr frh wurden
Dienstpfl ichtige, die einen Friedensdienst z. B. bei Aktion
Shnezeichen leisteten, nicht zum Zivildienst herangezo-
gen. 1986 wurde gesetzlich geregelt, dass anerkannte Kriegs-
dienstverweigerer einen ADiA anstelle eines Zivildienstes
leisten konnten.
5 Bundesfreiwilligendienstgesetz i.V. m. 14b Absatz 3
Zivildienstgesetz machen einen ADiA auch nach Ausset-
zung des Zivildienstes weiterhin mglich. Der ADiA kann
von Mnnern und Frauen jeden Alters nach Erfllung der
Vollzeitschulpfl icht geleistet werden. Er bietet somit auch
Menschen, die lter als 27 Jahre sind, die Mglichkeit, einen
Auslandsfreiwilligendienst abzuleisten.
Der ADiA dient der Frderung des friedlichen Zusammen-
lebens der Vlker. Bei der Ableistung des Dienstes muss
die sozialpraktische Ttigkeit im Vordergrund stehen. Die
Dienstleistenden knnen Erfahrungen in fremden Kulturen
sammeln und Einblicke gewinnen, die eine Horizonterwei-
terung ermglichen.
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Freiwilliges-Engagement/fsj-foej.html
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Seite 57 KAPITEL XIII Inhalt zurck weiter
Der Dienst wird auf der Grundlage eines frei zu vereinba-
renden privatrechtlichen Vertrages zwischen dem oder der
Freiwilligen und dem nach 14b Zivildienstgesetz aner-
kannten Trger durchgefhrt. Der Trger ist verpfl ichtet,
seine Freiwilligen hinreichend zu versichern (Unfall- und
Auslandskrankenschutz). Zudem ist der Fortbestand des
Versicherungsschutzes in der sozialen oder privaten Pfl ege-
versicherung zu gewhrleisten.
Der ADiA begrndet nach der Aussetzung der Wehrpfl icht
keinen Anspruch auf Kindergeld mehr.
Weitere Infos fi nden sich unter: www.bmfsfj.de/BMFSFJ/
freiwilliges-engagement,did=174276.html.
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/freiwilliges-engagement
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Seite 58 KAPITEL XIII Inhalt zurck weiter
Weitere internationale Freiwilligendienste
Der Europische Freiwilligendienst (EFD)
Der EFD ist Teil des EU-Programms JUGEND IN AKTION. Er
richtet sich an junge Menschen im Alter zwischen 18 und 25
Jahren und bietet ihnen die Mglichkeit, sich in einem euro-
pischen oder auereuropischen Land fr sechs bis zwlf
Monate als Freiwillige in einem gemeinntzigen Projekt zu
engagieren.
In Ausnahmefllen, z.B. fr Jugendliche mit erhhtem Fr-
derbedarf, ist auch eine Teilnahme ab 16 Jahren beziehungs-
weise bis 30 Jahre mglich.
Ziel des EFD ist es, bei jungen Menschen das Gefhl einer
lebendigen Europischen Brgerschaft zu wecken und sie
fr eine aktive Gestaltung ihrer Zukunft in Europa zu begeis-
tern.
Weitere Informationen zum EFD gibt es unter
www.go4europe.de
und
www. jugend-in-aktion.de/aktionsbereiche/europaeischer-
freiwilligendienst.
kulturweit der Freiwilligendienst des
Auswrtigen Amtes
Mit kulturweit dem Freiwilligendienst des Auswrtigen
Amtes in Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommis-
sion e. V. knnen sich Freiwillige in der Kultur- und Bil-
dungsarbeit in Lndern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas
sowie in Staaten Mittel- und Osteuropas engagieren.
http://www.go4europe.dehttp://www.jugend-in-aktion.de/aktionsbereiche/europaeischer-freiwilligendienst
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Seite 59 KAPITEL XIII Inhalt zurck weiter
Der Einsatz bei kulturweit fi ndet bei den bewhrten Part-
nern der deutschen Auswrtigen Kultur- und Bildungspoli-
tik statt. Um sich bei kulturweit zu bewerben, muss man
das Abitur gemacht oder eine Ausbildung abgeschlossen
haben. Es gelten die Regelungen des FSJ im Ausland zur pd-
agogischen Begleitung und zur Absicherung in den Sozial-
versicherungen sowie zum Kindergeld.
Mehr Infos fi nden sich unter: www.kulturweit.de.
weltwrts der entwicklungspolitische
Freiwilligendienst
Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst des Bun-
desministeriums fr wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ) ermglicht jungen Menschen zwischen
18 und 28 Jahren, sich mit fi nanzieller Untersttzung fr
sechs bis 24 Monate ehrenamtlich in Entwicklungslndern
zu engagieren.
Weltoffene und entwicklungspolitisch interessierte Freiwil-
lige helfen mit, eine nachhaltige Entwicklung zu frdern;
die Arbeitsfelder der Freiwilligen sind so vielfltig wie das
Themenspektrum der deutschen Entwicklungszusammen-
arbeit. Die Freiwilligen werden durch erfahrene Entsende-
organisationen intensiv auf ihren Einsatz vorbereitet und
whrend der gesamten Zeit ihres Dienstes begleitet.
Mehr Infos fi nden sich unter: www.weltwrts.de.
http://www.kulturweit.dehttp://www.weltwrts.de
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Seite 60 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
Freiwilliges Engagement von A-Z
Regelungen aus dem Bundesfreiwilligendienst-gesetz und dem Jugendfreiwilligendienste-gesetz praktisch erlutert
Altere
Von Frauen und Mnnern ab 27 Jahren kann der Bundesfrei-
willigendienst (BFD) auch in Teilzeit von mehr als 20 Stunden
pro Woche geleistet werden. Sie nehmen an den Seminaren
in angemessenem Umfang teil.
Altersgrenze
Am Bundesfreiwilligendienst (BFD), am Freiwilligen Sozialen
Jahr (FSJ) und am Freiwilligen kologischen Jahr (FJ) kn-
nen Frauen und Mnner unabhngig von ihrem Schulab-
schluss teilnehmen, sofern sie die Vollzeitschulpfl icht erfllt
haben (je nach Bundesland mit 15 oder 16 Jahren).
Das FSJ und das FJ richten sich als Jugendfreiwilligendiens-
te an Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 27. Ge-
burtstag. Fr den BFD gibt es keine Altersgrenze nach oben.
Anerkennung von Einsatzstellen und -pltzen
Der Antrag auf Anerkennung von Einsatzstellen und -plt-
zen im BFD ist beim Bundesamt fr Familie und zivilgesell-
schaftliche Aufgaben zu stellen. Alle anerkannten Beschf-
tigungsstellen und Dienstpltze des Zivildienstes gelten
als anerkannte Einsatzstellen und -pltze des BFD. Diese
bisherigen Zivildienststellen mssen daher zunchst nichts
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Seite 61 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
unternehmen, sie sind automatisch fr den BFD anerkannt.
Sie mssen sich nur einer Zentralstelle anschlieen und um
Freiwillige werben.
Fr FSJ und FJ siehe unter T wie Trger.
Anlaufstellen
Auf der Internetseite des BFD www.bundesfreiwilligen-
dienst.de gibt es eine Platzbrse. Interessierte knnen aber
auch selbst Einsatzstellen oder Trger ansprechen.
Auf der Homepage des Bundesministeriums fr Familie,
Senioren, Frauen und Jugend unter www.bmfsfj.de/BMFSFJ/
Freiwilliges-Engagement/fsj-foej.html gibt es eine aktuelle
Liste mit Trgern, die ein FSJ/FJ anbieten. Diese sind fr die
Bewerbung zustndig (siehe unter B wie Bewerbung).
Auch die Servicestelle Jugendfreiwilligendienste beim BAF-
zA informiert ber Anbieter des FSJ/FJ. Diese kann kontak-
tiert werden ber JFD-Service@BAFzA.bund.de.
Anleitung
Die Einsatzstelle ist verpfl ichtet, eine Fachkraft fr die fachli-
che Anleitung und Begleitung der Freiwilligen zu benennen.
Sie sichert die Untersttzung und Beratung der Freiwilligen,
vermittelt ihnen Kenntnisse, Fhigkeiten und Kompetenzen
fr den Arbeitsalltag und den Ausbildungs- und Berufsweg.
Wichtig fr die Beteiligung der Freiwilligen in der Einsatz-
stelle sind zudem regelmige Gesprche und die Integrati-
on in Teamberatungen.
Arbeitskleidung
Siehe unter L wie Leistungen.
http://www.bundesfreiwilligen-dienst.dehttp://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Freiwilliges-Engagement/fsj-foej.htmlmailto:JFD-Service@BAFzA.bund.de
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Seite 62 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
Arbeitslosengeld I
Wer zwlf Monate einen BFD oder ein FSJ/FJ leistet, hat ei-
nen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Whrend dieser Freiwil-
ligendienste zahlt die Einsatzstelle oder der Trger mit den
Sozialabgaben auch in die Arbeitslosenversicherung ein.
Nhere Informationen dazu erteilt die regional zustndige
Agentur fr Arbeit. Damit Zahlungen ggf. ohne Unterbre-
chung bzw. ohne Abzug erfolgen, muss man sich bereits drei
Monate vor Ablauf des BFD/FSJ/FJ Arbeit suchend melden.
ALG II
ALG II Empfngerinnen und Empfnger knnen grund-
stzlich am BFD und FSJ/FJ teilnehmen, da der Bezug der
Grundsicherung fr Arbeitsuchende das sogenannte
Arbeitslosengeld II die Teilnahme nicht ausschliet.
Im Falle des Bezuges von Arbeitslosengeld II ist das Taschen-
geld nach 11 Abs. 1 SGB II grundstzlich als Einkommen zu
betrachten und anzurechnen. Von der Anrechnung ausge-
nommen ist sowohl beim BFD als auch bei FSJ/FJ grund-
stzlich ein Betrag in Hhe von insgesamt 175 Euro ( 1 Abs. 7
Arbeitslosengeld II/Sozialgeld-Verordnung). Die Teilnahme
an einem BFD oder FSJ/FJ ist als wichtiger persnlicher
Grund anzusehen, der der Ausbung einer Arbeit entgegen-
steht (vgl. 10 Absatz 1 Nummer 5 SGB II). Bezieherinnen und
Bezieher von Arbeitslosengeld II sind in der Zeit der Teilnah-
me an diesen Freiwilligendiensten nicht verpfl ichtet, eine
Arbeit aufzunehmen.
Arbeitslosenversicherung
Siehe unter S wie Sozialversicherung.
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Seite 63 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
Arbeitsmarktneutralitt
Der Grundsatz der Arbeitsmarktneutralitt besagt, dass
jeder Missbrauch des freiwilligen Einsatzes der Teilneh-
merinnen und Teilnehmer als Arbeitskrfte untersagt ist.
Die Arbeitsmarktneutralitt ist immer dann gegeben, wenn
durch den Einsatz von Freiwilligen die Einstellung von neu-
en Beschftigten nicht verhindert wird und keine Kndi-
gung von Beschftigten erfolgt. Die Freiwilligen verrich-
ten untersttzende, zustzliche Ttigkeiten und ersetzen
keine hauptamtlichen Krfte.
Im BFD wird die Arbeitsmarktneutralitt vor Anerkennung
jedes einzelnen Einsatzplatzes sichergestellt und stndig
von den Regionalbetreuerinnen und Regionalbetreuern
des Bundesamtes fr Familie und zivilgesellschaftliche
Aufgaben vor Ort kontrolliert.
Das Gesetz zur Frderung von Jugendfreiwilligendiensten
spricht von der Leistung berwiegend praktischer Hilfst-
tigkeiten, die kein Beschftigungsverhltnis begrnden.
Fr den Alltag in BFD/FSJ/FJ bedeutet dies, dass die Ein-
satzstellen auch ohne die Hilfe der Freiwilligen funktionie-
ren mssen.
Arbeitsschutz
Obwohl das Verhltnis zwischen den Freiwilligen und der
Einsatzstelle bzw. dem Trger kein Arbeitsverhltnis ist, wird
der freiwillige Dienst hinsichtlich der ffentlich-rechtlichen
Schutzvorschriften weitgehend einem Arbeitsverhltnis
gleichgestellt. Entsprechend gelten die einschlgigen Ar-
beitsschutzbestimmungen wie z.B. das Arbeitsschutzgesetz,
die Arbeitsstttenverordnung, das Jugendarbeitsschutzge-
setz, das Mutterschutzgesetz und das Schwerbehindertenge-
setz.
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Seite 64 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
Auslndische Freiwillige
Auslnderinnen und Auslnder knnen am BFD sowie am
FSJ oder FJ teilnehmen. Voraussetzung hierfr ist, dass sie
ber einen Aufenthaltstitel verfgen, der sie zur Erwerbs-
ttigkeit berechtigt. Freiwilligen aus dem Ausland kann
grundstzlich auch speziell fr die Teilnahme an den Freiwil-
ligendiensten eine Aufenthaltserlaubnis nach 18 des Auf-
enthaltsgesetzes erteilt werden. Seitens des/der Freiwilligen
sind Grundkenntnisse der deutschen Sprache von Vorteil.
Ausland
Hinweise zum FSJ/FJ im Ausland und den weiteren Mg-
lichkeiten, einen Freiwilligendienst im Ausland zu leisten,
sind bei den Kurzinfos zu freiwilligem Engagement im Aus-
land (S. 53 ff) zu fi nden.
BBescheinigung
Die Einsatzstelle des BFD bzw. der Trger des FSJ/FJ stellt
den Freiwilligen nach Abschluss des Dienstes eine Bescheini-
gung ber die Teilnahme aus (siehe auch unter Z wie Zeug-
nis). Beim FSJ/FJ muss sie die Angabe des Zulassungsbe-
scheides des Trgers und den Zeitraum der Teilnahme am FSJ
bzw. FJ enthalten ( 11 Absatz 3 JFDG).
Bewerbung
Wer sich fr den BFD oder ein FSJ/FJ bewerben mchte,
wendet sich an eine anerkannte Einsatzstelle oder einen
Trger. Diese informieren ber die verschiedenen Einsatzbe-
reiche und sind insgesamt fr den Bewerbungsprozess zu-
stndig. Bei der Suche ist im BFD die Freiwilligenplatzbrse
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Seite 65 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
auf www.bundesfreiwilligendienst.de behilfl ich, im FSJ/FJ
die Liste der Trger auf www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Freiwilliges-
Engagement/fsj-foej.html.
Bewerbungsfristen
Die Bewerbungsfristen fr die Teilnahme an einem BFD, FSJ
oder FJ sind nicht bei allen Einsatzstellen, Zentralstellen
oder Trgern gleich. Es ist deshalb empfehlenswert, sich
frhzeitig an die jeweiligen Anlaufstellen zu wenden.
DDauer
Der BFD sowie FSJ/FJ werden in der Regel fr zwlf zusam-
menhngende Monate, mindestens jedoch sechs und hchs-
tens 18 Monate geleistet. Im Rahmen des pdagogischen
Gesamtkonzeptes kann die Einsatzstelle bzw. der Trger den
Freiwilligendienst in Blcken mit mindestens dreimonatiger
Dauer anbieten. Im Ausnahmefall kann der Freiwilligen-
dienst bis zu 24 Monate dauern. Der Gesetzgeber hatte dabei
insbesondere Programme fr benachteiligte Jugendliche mit
besonderem Frderbedarf im Blick.
Mehrere verschiedene, mindestens sechsmonatige Freiwilli-
gendienste knnen bis zu einer Hchstdauer von 18 Monaten
kombiniert werden. Das bedeutet, dass in diesem Rahmen
Freiwilligendienste bei verschiedenen Einsatzstellen und in
verschiedenen Einsatzfeldern geleistet werden knnen.
http://www.bundesfreiwilligendienst.dehttp://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Freiwilliges-Engagement/fsj-foej.html
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Seite 66 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
EEinsatzstelle
Der BFD sowie FSJ/FJ werden als berwiegend praktische
Hilfsttigkeiten in gemeinwohlorientierten Einrichtungen
geleistet. Die Einrichtung, in der die Freiwilligen arbeiten,
ist die so genannte Einsatzstelle. Sie ist unter anderem fr
die fachliche und persnliche Begleitung der Freiwilligen
und alle Fragen der konkreten Arbeit zustndig. Einsatz-
stellen des BFD oder des FSJ sind z.B. Krankenhuser, Alten-
heime, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Kinderheime,
Kindertagessttten und Schulen, Jugendeinrichtungen,
Erholungsheime, Mehrgenerationenhuser und Selbsthil-
fegruppen, Sportvereine, Bibliotheken, Museen und andere
Kultureinrichtungen etc. Einsatzstellen des BFD oder des FJ
sind Einrichtungen, die im Bereich des Umwelt- und Natur-
schutzes ttig sind, z.B. Nationalparks, Umweltbehrden
der Gemeinden oder kologische Bildungssttten. Auch in
Einrichtungen des Zivil- und Katastrophenschutzes knnen
Freiwilligendienste geleistet werden.
Einsatzzeit
Sie richtet sich nach den Arbeitszeiten der jeweiligen Ein-
satzstelle. Grundstzlich handelt es sich bei BFD und FSJ/FJ
um ganztgige Dienste. Der BFD ist fr Frauen und Mnner
ber 27 Jahren auch als Teilzeitdienst von mehr als 20 Stun-
den wchentlich mglich. Bei Jugendlichen unter 18 Jahren
gelten die Schutzvorschriften des Jugendarbeitsschutzgeset-
zes (z.B. keine Nachtarbeit, lngere Urlaubszeit, gesonderte
Pausenregelungen). Die Seminarzeit gilt als Einsatzzeit.
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Seite 67 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
FFahrtkosten
Im ffentlichen Personennahverkehr erhalten Freiwillige in
der Regel dieselben Ermigungen wie Schlerinnen und
Schler, Studierende und Auszubildende. Als Berechtigungs-
nachweis gilt der Freiwilligenausweis oder eine entsprechen-
de Bescheinigung von Einsatzstelle/Trger.
Die BahnCard 25 und die BahnCard 50 knnen entsprechend
ermigt bezogen werden. Die Einsatzstellen oder Zentral-
stellen bzw. Trger haben die Mglichkeit, in Absprache mit
den Freiwilligen einen Teil des Taschengeldes nicht monat-
lich in bar, sondern in Sachleistungen, etwa einem PNV-
Ticket, vorzusehen.
Familienversicherung
Siehe unter S wie Sozialversicherung.
GGesetz
Gesetzliche Grundlage fr den BFD ist das Bundesfreiwilli-
gendienstgesetz (BFDG), fr FSJ und FJ das Gesetz zur Fr-
derung von Jugendfreiwilligendiensten (JFDG). Die Gesetzes-
texte sind unter www.bmfsfj.de, Freiwilliges Engagement,
Bundesfreiwilligendienst oder FSJ/FJ zu fi nden.
http://www.bmfsfj.de
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Seite 68 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
KKindergeld
Eltern, deren Kinder das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet
haben und einen Bundesfreiwilligendienst oder ein FSJ/FJ
ableisten, knnen Kindergeld bzw. steuerliche Freibetrge
fr Kinder erhalten.
Krankenversicherung
Siehe unter S wie Sozialversicherung.
Krankheitsfall
Ein Krankheitsfall ist der Einsatzstelle unverzglich mitzu-
teilen. Die genauen Regelungen sind in der Vereinbarung
zwischen dem Bundesamt fr Familie und zivilgesellschaftli-
che Aufgaben bzw. dem Trger und den Freiwilligen festge-
halten. Im Krankheitsfall werden in der Regel fr die Dauer
von bis zu sechs Wochen Taschengeld und Sachleistungen
weitergezahlt.
Kndigung
Trger, Einsatzstelle und Freiwillige verpfl ichten sich fr die
vertraglich festgelegte Dauer des Dienstes. Der Vertrag kann
aus einem wichtigen Grund, zum Beispiel bei Erhalt eines
Studien- oder Ausbildungsplatzes, gekndigt werden. Die
konkreten Modalitten sind vertraglich festgelegt.
Kndigungen mssen im BFD ber die Einsatzstelle schrift-
lich erfolgen; diese leitet die Kndigung dann an das Bun-
desamt weiter. Im FSJ/FJ muss die Kndigung grundstzlich
sowohl beim Trger als auch bei der Einsatzstelle schriftlich
erfolgen und zwischen allen drei Partnern abgesprochen sein.
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Seite 69 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
LLeistungen
Die Einsatzstellen bzw. Trger eines Freiwilligendienstes
knnen Unterkunft, Verpfl egung, Arbeitskleidung und ein
angemessenes Taschengeld (siehe T wie Taschengeld) zur
Verfgung stellen. Werden Unterkunft, Verpfl egung und
Arbeitskleidung nicht gestellt, knnen Geldersatzleistungen
gezahlt werden. Alle Leistungen werden zwischen Freiwilli-
gen und Einsatzstelle bzw. Trger vereinbart.
Lohnsteuerkarte
Die Freiwilligen mssen vor Beginn des Freiwilligendienstes
die Lohnsteuerkarte der Einsatzstelle bzw. dem Trger vorle-
gen. Ab dem Jahr 2012 mssen sie, sobald die elektronische
Lohnsteuerkarte eingefhrt wurde, vor Beginn des Freiwil-
ligendienstes ihre Steuer-Identifi kationsnummer und ihr
Geburtsdatum mitteilen.
NNebenttigkeit
Der BFD und FSJ/FJ werden grundstzlich ganztgig ab-
geleistet. Auch von Freiwilligen, die lter als 27 Jahre sind,
muss der BFD im Umfang von mehr als 20 Stunden Dauer pro
Woche geleistet werden. Daraus ergibt sich, dass die Freiwil-
ligen der Einrichtung entsprechend ihre volle Arbeitskraft
bzw. mehr als eine halbe Arbeitskraft zur Verfgung stellen.
Nebenttigkeiten mssen deshalb von der Einsatzstelle bzw.
dem Trger genehmigt werden.
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Seite 70 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
PPdagogische Begleitung
Die pdagogische Begleitung umfasst unter anderem die an
Lernzielen orientierte fachliche Anleitung der Freiwilligen
durch die Einsatzstelle, die individuelle Betreuung durch
pdagogische Krfte und die Durchfhrung von Seminaren
(siehe unter S wie Seminare). Die pdagogische Begleitung
hat vor allem das Ziel, die Freiwilligen auf ihren Einsatz vor-
zubereiten und ihnen zu helfen, Eindrcke auszutauschen
sowie Erfahrungen aufzuarbeiten. Darber hinaus sollen
durch die pdagogische Begleitung soziale und interkultu-
relle Kompetenzen vermittelt und das Verantwortungsbe-
wusstsein fr das Gemeinwohl bzw. fr einen nachhaltigen
Umgang mit Natur und Umwelt gestrkt werden. Im BFD
liegt die Verantwortung fr die Durchfhrung der gesetz-
lich vorgeschriebenen Seminare zunchst beim Bund als
Vertragspartner der Freiwilligen. Der Bund hat die Zent-
ralstellen mit der Durchfhrung von Seminaren betraut.
Fr Einsatzstellen, die sich dem Bundesamt fr Familie und
zivilgesellschaftliche Aufgaben als Zentralstelle anschlieen
mchten, gibt es die Mglichkeit, die gesamte pdagogische
Begleitung vom Bundesamt durchfhren zu lassen. Beim FSJ
und FJ liegt die Verantwortung immer bei den Trgern; die
Zentralstellen bernehmen Aufgaben der Qualittsentwick-
lung und -sicherung.
Pfl egeversicherung
Siehe unter S wie Sozialversicherung.
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Seite 71 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
RRegionalbetreuung
Im BFD stehen Regionalbetreuerinnen und -betreuer zur Be-
ratung und als regionale Ansprechpartner des Bundesamtes
fr Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben zur Verf-
gung. Die oder den zustndigen Regionalbetreuerin oder
-betreuer fi nden Sie auf www.bundesfreiwilligendienst.de.
Rentenversicherung
Siehe unter S wie Sozialversicherung.
SSeminare
Der Gesetzgeber schreibt fr den BFD die Teilnahme an
Seminaren, fr FSJ/FJ im Inland ein Einfhrungs-, ein Zwi-
schen- und ein Abschlussseminar mit einer Mindestdauer
von je fnf Tagen vor. Insgesamt sind whrend eines zwlf-
monatigen BFD oder FSJ/FJ 25 Seminartage verpfl ichtend.
Wird ein Dienst ber den Zeitraum von zwlf Monaten
hinaus vereinbart oder verlngert, erhht sich die Zahl der
Seminartage um mindestens einen Tag je Monat der Ver-
lngerung. Im BFD nehmen Freiwillige, die lter als 27 Jahre
sind, in angemessenem Umfang an den Seminaren teil.
Sozialversicherung
Teilnehmerinnen und Teilnehmer am BFD oder FSJ/FJ wer-
den nach den jeweiligen gesetzlichen Grundlagen sozial-
versicherungsrechtlich so behandelt wie Beschftigte oder
Auszubildende, das heit, sie sind whrend ihrer freiwilli-
http://www.bundesfreiwilligendienst.de
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Seite 72 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
gen Dienstzeit grundstzlich Mitglied in der gesetzlichen
Renten-, Unfall-, Kranken-, Pfl ege- und Arbeitslosenversiche-
rung. Als Berechnungsgrundlage der Beitrge dient grund-
stzlich das Taschengeld plus der Wert der Sachbezge (Un-
terkunft, Verpfl egung, Arbeitskleidung) beziehungsweise
der hierfr gezahlten Ersatzleistung. Die gesamten Beitrge,
also sowohl der Arbeitgeber- als auch der Arbeitnehmeran-
teil, werden vom Trger bzw. von der Einsatzstelle gezahlt.
Ihre Sozialversicherungsnummer erfragen die Freiwilligen
bei ihrer Krankenkasse. Sie muss vor Beginn des Freiwilligen-
dienstes vorliegen.
Arbeitslosenversicherung
Beitrge der Arbeitslosenversicherung mssen grundstz-
lich fr alle Freiwilligen abgefhrt werden, die das ma-
gebende Lebensalter fr eine Regelaltersrente noch nicht
vollendet haben. Bei Freiwilligen, die das Lebensalter fr
eine Regelaltersrente bereits vollendet haben, hat die Ein-
satzstelle ihren Arbeitgeberanteil abzufhren.
Wird der Freiwilligendienst unmittelbar im Anschluss an ein
zur Bundesagentur fr Arbeit bestehendes Versicherungs-
pfl ichtverhltnis wie z.B. einer Berufsausbildung geleistet,
richtet sich die Hhe der Beitrge zur Arbeitslosenversiche-
rung nicht nach dem Taschengeld plus dem Wert der Sach-
bezge, sondern nach der jeweils geltenden monatlichen
Bezugsgre der Sozialversicherung.
Krankenversicherung
Freiwillige im BFD und im FSJ/FJ werden fr die Dauer des
Freiwilligendienstes grundstzlich als Mitglied in der gesetz-
lichen Krankenkasse pfl ichtversichert. Die Beitrge werden
vollstndig von der Einsatzstelle bzw. vom Trger bernom-
men und an die Krankenkasse abgefhrt. Eine gegebenen-
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Seite 73 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
falls vorher bestehende Familienversicherung ist fr die Zeit
des Freiwilligendienstes ausgeschlossen und kann z.B. bei
Aufnahme einer Berufsausbildung, weiterem Schulbesuch
oder der Aufnahme eines Studiums anschlieend fortge-
fhrt werden.
Die Versicherungspfl icht in der gesetzlichen Krankenversi-
cherung (GKV) erfasst grundstzlich auch Personen, die vor
Antritt des Bundesfreiwilligendienstes oder eines Jugend-
freiwilligendienstes privat versichert waren. Die Versiche-
rungspfl icht in der gesetzlichen Krankenversicherung tritt
allerdings nicht ein fr Personen, die versicherungsfrei sind.
Versicherungsfrei sind beispielsweise Beamte, Richter, Sol-
daten auf Zeit und Pensionre, die Anspruch auf Beihilfe im
Krankheitsfall nach beamtenrechtlichen Vorschriften und
Grundstzen haben ( 6 Abs. 1 Nr. 2 und 6 SGB V). Diese Ver-
sicherungsfreiheit erstreckt sich aber nicht auf die bei der
Beihilfe bercksichtigungsfhigen Angehrigen, weshalb
z.B. Kinder von Beamten fr die Dauer des Freiwilligendiens-
tes grundstzlich versicherungspfl ichtig in der GKV sind.
Ebenfalls versicherungsfrei sind Personen nach Vollendung
des 55. Lebensjahres, wenn sie innerhalb der letzten fnf
Jahre nicht gesetzlich versichert waren und mindestens die
Hlfte dieser Zeit versicherungsfrei, von der Versicherungs-
pfl icht befreit oder hauptberufl ich selbststndig erwerbst-
tig waren ( 6 Abs. 3a SGB V).
Der Bezug einer Altersrente bewirkt keine Krankenversiche-
rungsfreiheit. Ein gesetzlich versicherter Altersrentner, der
einen BFD leistet, unterliegt daher der Versicherungspfl icht
nach 5 Abs. 1 Nr. 1 SGB V.
Pfl egeversicherung
Die Freiwilligen werden grundstzlich in der sozialen
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Seite 74 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
Pfl egeversicherung pfl ichtversichert ( 20 Absatz 1 Satz 2
Nr. 1 SGB XI).
Der Bezug einer Altersrente bewirkt keine Pfl egeversiche-
rungsfreiheit. Ein gesetzlich versicherter Altersrentner, der
einen BFD leistet, unterliegt daher der Versicherungspfl icht
nach 20 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 SGB XI.
Rentenversicherung
Die Freiwilligen werden grundstzlich in der gesetzlichen
Rentenversicherung pfl ichtversichert ( 5 Abs. 2 Satz 3 SGB
VI). Dies gilt gleichermaen fr junge Freiwillige, fr Seni-
orinnen und Senioren, die noch keine Altersrente beziehen
wie fr Altersteilrentenbezieher (Altersrente in Hhe von
einem Drittel, der Hlfte oder zwei Dritteln der Vollrente)
und Erwerbsminderungsrentnerinnen und -rentner.
Nur der Arbeitgeberanteil der Rentenversicherungsbei-
trge muss abgefhrt werden, wenn die Freiwilligen eine
Altersvollrente unabhngig ob vor oder nach Erreichen der
Regelaltersgrenze beziehen.
Unfallversicherung
Alle Freiwilligen, d.h. im BFD auch Altersrentnerinnen und
-rentner, sind gesetzlich unfallversichert.
Studium
Grundstzlich gilt: Wer sich im BFD oder FSJ/FJ engagiert
hat, darf bei der Bewerbung um einen Studienplatz an
staatlichen Hochschulen nicht benachteiligt werden. Bei
der Bewerbung um einen Studienplatz zhlen BFD und FSJ/
FJ als Wartezeit. Ein zu Beginn oder whrend des BFD/FSJ/
FJ zugewiesener Studienplatz verschafft bei einer erneu-
ten Bewerbung grundstzlich einen Vorrang vor anderen
Bewerberinnen und Bewerbern. Die Einzelheiten sind in den
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Seite 75 KAPITEL XIV Inhalt zurck weiter
Rechtsbestimmungen der Bundeslnder oder der einzelnen
Hochschulen geregelt und dort zu erfragen. Universitten
und Hochschulen knnen Bewerberinnen und Bewerbern
bei der Aufnahme entsprechender Studiengnge die BFD-
bzw. FSJ/FJ-Dienstzeit als Praktikum anrechnen. Ob und
in welchem Umfang eine Anerkennung erfolgt, richtet sich
nach den einzelnen Bestimmungen der Ausbildungs- bzw.
Studiengnge und ist bei der jeweiligen Hochschule zu
erfragen.
TTaschengeld
BFD und FSJ/FJ sind als freiwilliges Engagement unentgelt-
liche Dienste. Dabei ist im Gesetz lediglich die Hchstgrenze
fr ein Taschengeld festgelegt. Sie betrgt sechs Prozent
der Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Ren-
tenversicherung, derzeit (Stand: 2011) 330 Euro monatlich.
Das konkrete Taschengeld wird im BFD mit der jeweiligen
Einsatzstelle vereinbart bzw. ist im FSJ/FJ beim jeweiligen
Trger zu
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