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Ansätze für ein Starkregenrisikomanagement in Sachsen- Anhalt Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel auf kommunaler Ebene am 15.11.2018 in Merseburg
Sven Schulz
Referatsleiter Hochwasserschutz , Gewässerunterhaltung
Gliederung
1. Einführung
2. Ausgangssituation
3. Handlungsstrategien/Herausforderungen
4. Zusammenfassung/Ausblick
15. November.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene 2
Starkregen und Sturzfluten bundesweit- auch in Sachsen-Anhalt -
15. November.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene 3
Sachsen-Anhalt Mai 2018- Überflutungen und Schlammlawinen
Hassel bei Droyßig
Foto: Matthias Ertl – Quelle: https://www.mz-web.de/30528414 ©2018
www.Mz.web.de www.Mz.web.de
www.mz-web.de
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FAZ vom 30. Mai 2018
Wo diese Unwetter jeden Tag niedergehen, können wir erst sehr kurzfristig sagen. Das sind immer sehr kleinräumige und schnelle Entwicklungen, die sich auch mit all unseren großen Computern und Vorhersagemodellen nicht genau prognostizieren lassen. Es gilt, immer kurzfristig die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes zu verfolgen und zu schauen, wo in den nächsten ein, zwei oder drei Stunden die schlimmsten Unwetter auftreten…..
15. November.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene
Prof. Mojib Latif (President Club of Rome Deutschland)
Gerade bei Starkregen sind wir nicht angepasst. Wir müssen genauer hinschauen, wo Bäche plötzlich zu reißenden Strömen werden und Menschenleben bedrohen können.
Das Problem ist, dass bei der Bewertung der Risiken meist die Vergangenheit als Maßstab genommen wird.
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https://www.welt.de/politik/deutschland/article180075134/Klimaschutz-Mojib-Latif-wirft-Autoindustrie-und-Merkel-Versaeumnisse-vor.html
WELT vom 28.07.2018
15. November.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene
Ausgangssituation
5 Juni.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene 7
• Kurze Vorwarnzeit,
• schwierige Warnlage
• Auswirkungen häufig außerhalb von Gewässern
• potenziell alle Regionen betroffen
Ausgangssituation
15. November.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene 8
Ausgangssituation
• Starkregenereignisse sind nicht vermeidbar
• Starkregenereignisse sind kaum vorhersagbar
• Überflutungen können überall auftreten (gewässerunabhängig) und Schäden anrichten
• Zunahme von Starkregenereignissen in Deutschland im Zuge des Klimawandels wahrscheinlich
• Absoluter Schutz vor Schäden durch Starkregenereignisse ist nicht möglich
15. November.2018
Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene 9
Beschluss Umweltministerkonferenz am 17. Juni 2016
15. November.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene 10
Auftrag der UMK an die LAWA zur 90. UMK Juni 2018
Erarbeitung einer Strategie für ein effektives Starkregenrisikomanagement Schlussfolgerungen/Arbeitsaufträge für:
Kommunen
Bund/Länder Städteplanung/ Infrastruktur Land-und Forstwirtschaft Bürger/Unternehmen
Maßnahmen zur
- Verbesserung der Vorhersage- und Frühwarnsysteme
- Verbesserung der Risikobewertung und Risikokommunikation
- Aufklärung der Bevölkerung
- und Aspekte der vorsorgenden Raum- und Flächennutzung und Stadtplanung
Verringerung des Risikos starkregen- und sturzflutbedingter
Folgen auf • menschliche Gesundheit • Gebäude und Infrastruktur • Umwelt • Kulturerbe • wirtschaftliche Tätigkeiten
Ziel des Starkregenrisikomanagements
Folie 11 15. November.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene
Beschlussfassung 90. Umweltministerkonferenz am 8. Juni 2018 in Bremen
Zustimmung zur Veröffentlichung des LAWA-Strategiepapiers auf der Homepage der LAWA
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Schlüsselrolle der Kommunen im Starkregenrisikomanagement
Länder unterstützen Kommunen: • bei der Erstellung von Gefährdungs- und
Risikobetrachtungen • durch geeignete Förderinstrumente für
Managementkonzepte und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der Risiken durch Starkregen
Bund unterstützt weitere Forschungsaktivitäten
http://www.lawa.de/documents/LAWA-Starkregen_b91.pdf
15. November.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene
Schlüsselrolle der Kommunen im Starkregenrisikomanagement
Kommunales Starkregenrisikomanagement“
Identifikation von Schwachstellen (StarkregenRisiko Analyse)
Kommunikation/Information der Gefahren und Risiken mit der Bevölkerung
Systematische Dokumentation von vergangenen Ereignisse
Berücksichtigung der Erkenntnisse in der Bauleitplanung
Fortschreibung von Warn- und Alarmplänen
Schulung der lokal Verantwortlichen für den Kat. Schutz
15. November.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene 13
Kommunales Starkregenrisikomanagement
Gefährdungsabschätzung
Lokale Starkregen-Gefahrenkarten
• Überflutungsflächen und -tiefen
• Fließwege, Geländesenken
• Gefahrenklassen
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Starkregengefahrenkarte Beispiel: Baden-Württemberg
Quelle: Handlungsanleitung zum
Starkregenrisikomanagement BW
Kommunales Starkregenrisikomanagement
Risikobewertung Schadenspotenzialkarten
• Gefahren für Leib und Leben
• hohes Schadenspotenzial bei Sachgütern
• kritische Infrastruktur/ Versorgungsobjekte
• Zugangs- und Rettungswege
15. November.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
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https://www.google.de/search?biw=1680&bih=904&tbm=isch&sa=1&ei=2xXbW4KCBY-1sAf2pougDw&q=%C3%BCberflutung+feuerwehrhaus&oq=%C3%BCberflutung+feuerwehrhaus&gs_l=img.3...26557.29676.0.29966.13.13.0.0.0.0.77.814.13.13.0....0...1c.1.64.img..0.1.75...0j0i24k1.0.hQo8IZiW-4A#imgrc=IronaQlAovyvbM:&spf=1541084666276
Der Ort Hochdorf wurde durch das Unwetters überflutet. Unter anderem stand auch das Feuerwehrhaus unter Wasser
Privatpersonen und Unternehmen
• Selbstständiges Einholen von Informationen
• Risikovorsorge durch Versicherungen
• Eigenverantwortliche Maßnahmenumsetzung (insbesondere Objektschutz)
• Dezentrale Rückhaltung von Niederschlagswasser auf dem Grundstück
• Verhaltensvorsorge
Von zentraler Bedeutung: Eigenvorsorge
27.11.2018 Folie 17
Aufgaben der Fachverwaltungen Wasserwirtschaft
Regionalkonferenz: Anpassung an den
Klimawandel auf kommunaler Ebene
Folie 18
Fachliche Unterstützung der Kommunen :
• Technisches Regelwerk überprüfen
• Unterstützung durch Forschung/Projekte zur Verbesserung der Datenlage
• Aufbau eines Rahmens für systematische Ereignisdokumentation
Starkregenrisikomanagement ist Teil des Hochwasserrisikomanagements und der HWRM Planung
Starkregenrisiko ist generelles Risiko, aber nicht signifikant
Keine Ausweisung von Risikogebieten aufgrund von Starkregen Keine übergeordneten Starkregengefahren- und -risikokarten
15. November.2018
Erosion/ Bodenschutz
Wichtiger Beitrag zur Überflutungsvorsorge: Erosionsminderung
• Landwirtschaft • Gute fachliche Praxis konsequent einhalten • Weiterführende Maßnahmen zur Vermeidung von
Bodenerosion und Oberflächenabfluss • Forstwirtschaft • Holzlagerplätze außerhalb von Abflussbahnen anlegen • gezielte Versickerung im Wald • Forstwege: lange Fließwege vermeiden
5 Juni.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene 19
Große Einzugsgebiete führen zu
ungebremsten Oberflächenabfluss
Foto LLG: Dr. Schröter
Pilotvorhaben: Barnstädt/ Nemsdorf-Göhrendorf
Bestehende Fördermöglichkeiten Starkregenrisikomanagement
Bisher keine expliziten Förderprogramme für Maßnahmen der Starkregenvorsorge in Sachsen-Anhalt
Nutzung von vorhandenen Förderprogrammen:
Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zur Verbesserung des kommunalen Hochwasserschutzes im Land Sachsen-Anhalt
Synergieeffekte kommunaler Hochwasserschutz und Maßnahmen zur Lösung der Starkregenproblematik , Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserrückhaltes.
Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zur Beseitigung oder Minderung von sowie Vorbeugung gegen Vernässungen oder Erosion
Fördertatbestände: Vorbeugende Maßnahmen gegen Erosion, Konzepte und Maßnahmen zur Reduzierung von Starkregenfolgen sowie Maßnahmen zum Regenwasserrückhalt
Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der regionalen ländlichen Entwicklung des Landes Sachsen-Anhalt in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 (Richtlinien RELE 2014–2020)
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Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene
• Für die Unterstützung von Projekten zur Verbesserung des kommunalen Hochwasserschutzes im Land Sachsen-Anhalt stehen im Europäischen Fonds für die regionale Entwicklung (EFRE) in der aktuellen Förderperiode 2014-2020 Mittel i.H.v. 20 Mio. Euro zur Verfügung
• Bewilligungsbehörde ist das Landesverwaltungsamt.
• Fördergegenstände sind: - Beschaffungen zur Verbesserung des mobilen Hochwasser- schutzes sowie zur Ausrüstung der Wasserwehren - Konzepte und Planungsleistungen, soweit sie zur Vorbereitung umzusetzender Vorhaben erforderlich sind - Baumaßnahmen zum Zwecke der Verbesserung des kommunalen Hochwasserschutzes
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Klimawandel auf kommunaler Ebene 22
Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt – Förderprogramme
Förderrichtlinie Kommunaler Hochwasserschutz (Erl. des MLU vom 28.10.2015–21.11-62374-MBl.LSA Nr.45/2015 vom 7.12.2015)
• Falls Ihr Interesse geweckt wurde, finden Sie weitere Informationen und die entsprechenden Antragsformulare auf der Internetseite des Landesverwaltungsamtes unter: https://lvwa.sachsen-anhalt.de/das-lvwa/landwirtschaft-umwelt/wasser/foerdermittel-des-referates-wasser/foerdermittel-zur-unterstuetzung-von-projekten-zur-verbesserung-des-kommunalen-hochwasserschutzes-im-land-sachsen-anhalt/
• Ansprechpartner im LVwA unter: 0345/ 514-2227
• Bei Bedarf können Sie hier auch eine Antragsberatung erhalten.
• Der nächste Stichtag für die Antragsabgabe ist der 31.03.2019
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Klimawandel auf kommunaler Ebene 23
Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt – Förderprogramme
Förderrichtlinie Kommunaler Hochwasserschutz (Erl. des MLU vom 28.10.2015–21.11-62374-MBl.LSA Nr.45/2015 vom 7.12.2015)
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auf kommunaler Ebene
Hochwasser-/Starkregen Audit
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Flusshochwasser
Sturzfluten
15. November.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene
DWA Hochwasser-/Starkregen
Audit
Vorsorge in Eigenverantwortung
Privatpersonen und Unternehmen
15. November.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
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Abschluss einer Elementarschadensversicherung:
Finanzielle Vorsorge für Schäden durch Überflutungen
bei Hochwasser als Folge von Starkregenereignissen
https://www.gdv.de/resource/blob/36260/37064b0267bc0aed272a19cec14f780a/naturgefahrenreport-2018---serviceteil-data.pdf
Information über Starkregen und Sturzfluten
Info-Flyer des MULE
15. November.2018 Regionalkonferenz: Anpassung an den Klimawandel
auf kommunaler Ebene
Fazit
• Patentrezepte gibt es nicht !
• Umsetzung des Starkregenrisikomanagements ist Gemeinschaftsaufgabe aller Akteure
• Eigenvorsorge stärken, Versicherungsschutz ausbauen bilden wesentliche Säulen
• Kommunen übernehmen eine Schlüsselrolle
• Kommunen müssen durch Bund und Länder bei dieser Aufgabe unterstützt werden
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INFORMATION und
RISIKOPRÄVENTION stehen im Vordergrund