artist statement - kaaren beckhof · 2019. 7. 26. · 7 5mit djelifily sako 3von oben nach ungten:...

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5 Artist Statement .... Gehen, fahren, hängen, atmen, husten, schreien - ihren Ausgang nehmen meine Werke in alltäglichen Handlungs- und Bewegungsmodi. Durch Innenschau vertieft, sowie transdisziplinär erforscht, bilden sie den Stoff meiner Performances, die ich vorrangig der atmosphärischen Umdeutung von Orten widme. Jenseits traditioneller Gattungsgrenzen schaffe ich örtlich-räumliche Situationen, die ästhetische Erfahrungen hervorrufen. Mein spezielles Interesse am performativen Zeichnen führte mich nach Südindien um dort das Kolamsetzen zu erforschen. „Kolams“ sind kleine, traditionell von Frauen vor die Häuser gestreute Figuren, die täglich erneuert werden. Meine aktuellen Werke adaptieren ausgewählte Aspekte dieses Alltagsrituals und entwickeln sie kontextspezifisch weiter. Grundsätzlich lasse ich an ausgewählten Orten situativ labyrintisch- ornamentale Streuzeichnungen entstehen. Deren Grundmuster besteht aus einem Punktegitter, das ich meditativ mit einer unendlichen Linie umfahre, meinem Ariadnefaden. Während stundenlanger Streuungen, bei denen ich in der Vorbeuge verweile, konvergieren Bewegung und Stillstand, Zeit und Raum. Ich verschmelze mit meiner Umgebung zu einem Raumbild, einer Skulptur in beweglichen Systemen. Die Streuzeichnung bleibt vorübergehend Spur dieses Prozesses. Die empfindsame, hauchdünne, lebendige Zone, die unseren Globus zwischen Tiefengestein und Atmosphäre umhüllt, ist für mich der endgültig bedeutsame Ort. Auf dessen fragile und vitale Anmut möchte ich mit meinen sich wandelnden, offenen Zeichen weisen. Kaaren Beckhof, 28.08.2018 3geh Zeit, Heiligenhafener Installationsparcour 02.06.2014

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    Artist Statement

    .... Gehen, fahren, hängen, atmen, husten, schreien - ihren Ausgang nehmen meine Werke in alltäglichen Handlungs- und Bewegungsmodi. Durch Innenschau vertieft, sowie transdisziplinär erforscht, bilden sie den Stoff meiner Performances, die ich vorrangig der atmosphärischen Umdeutung von Orten widme. Jenseits traditioneller Gattungsgrenzen schaffe ich örtlich-räumliche Situationen, die ästhetische Erfahrungen hervorrufen.Mein spezielles Interesse am performativen Zeichnen führte mich nach Südindien um dort das Kolamsetzen zu erforschen. „Kolams“ sind kleine, traditionell von Frauen vor die Häuser gestreute Figuren, die täglich erneuert werden. Meine aktuellen Werke adaptieren ausgewählte Aspekte dieses Alltagsrituals und entwickeln sie kontextspezifisch weiter. Grundsätzlich lasse ich an ausgewählten Orten situativ labyrintisch-ornamentale Streuzeichnungen entstehen. Deren Grundmuster besteht aus einem Punktegitter, das ich meditativ mit einer unendlichen Linie umfahre, meinem Ariadnefaden. Während stundenlanger Streuungen, bei denen ich in der Vorbeuge verweile, konvergieren Bewegung und Stillstand, Zeit und Raum. Ich verschmelze mit meiner Umgebung zu einem Raumbild, einer Skulptur in beweglichen Systemen. Die Streuzeichnung bleibt vorübergehend Spur dieses Prozesses. Die empfindsame, hauchdünne, lebendige Zone, die unseren Globus zwischen Tiefengestein und Atmosphäre umhüllt, ist für mich der endgültig bedeutsame Ort. Auf dessen fragile und vitale Anmut möchte ich mit meinen sich wandelnden, offenen Zeichen weisen.

    Kaaren Beckhof, 28.08.2018

    3geh Zeit, Heiligenhafener Installationsparcour 02.06.2014

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    Inhalt

    Artist Statement 3

    Werke

    Performative Skulpturen 6 - 25

    Performative Einzeichnungen 16 - 29, 32 - 37

    Fotoinstallation 30 - 31 Simultanperformances 38 - 43 Zeichnungen 13, 23, 46 - 47

    Video 17, 43

    Environment 44 - 45

    Curriculum Vitae 48 - 49

    Fotonachweise

    Kaaren Beckhof S. 6/7, 10, 12, 14/15, 18, 20, 22/23,/24/25, 30/31, 36/37/38/39, 46/47

    desweiteren: KArlheinz ketschler S. 6-7, Dorothea Burkhardt S. 2, Johanna Martin S. 8+10, Irene Anton S. 10, Rainer Kupschis S.

    10, Dr. Eugen Altwicker S. 11, Moniek Rutten S. 12, Paul Clason S. 13, Stefan Demming S. 15, Michael Jezierny S. 17/18, Lev Silber

    S. 19, Burkhardt Zantopp S. 26-29, Gabriele Hulitschke S. 34, 40/41, Dirk Herrmann S. 35, 44/45, Wolfgang Trebin S. 42/43

    © VG Bildkunst

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    5mit Djelifily Sako

    3von oben nach ungten: Syzy Gal o00o, Eva Isaolde Balzer, Eunhye Hwang

    Torhüterin

    7. Lange Nacht der ReligionenPerformative Skulptur8. September 2018, St. Matthäus Kirche BerlinDauer: 15:00 - 22:00 Uhr

    In der St. Matthäus Kirche entsteht die von Franz Kafkas Geschichte „Vor dem Gesetz“ und Meister Wumen Huikais „Mumonkan“ inspirierte Figur einer Torhüterin.

    Bei Kafka wagt ein Mann es bis an sein Lebensende nicht, durch das nur für ihn bestimmte Tor zu schreiten, weil ein mächtig und fruchtbar erscheinender, aber harmloser Türhüter ihn einschüchtert.

    Das “Mumonkan” wird oft als „Das torlose Tor“ übersetzt. Diese im 13. Jahrhundert zusammengetragene und kommentierte Koan-Sammlung spielt in der Zen Praxis eine bedeutende Rolle. Sie ermuntert, die Anhaftung, das Festhalten am Vergänglichen zu überwinden.

    Die Streuzeichnung wird am Ende des Tages von Performer*innen als Bühne genutzt. Dabei überezeichnen ihre die Bewegungen das ursprüngliche Ornament.

    torloses Tor

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    Palimpsest - Linie auf der Linien

    Städte machen III, ifa Galerie BerlinInstitut für Auslandsbeziehungen e. V. Performative Skulptur3. Mai 2015, Open Weekend Galerien Berlin MitteDauer: 12 - 16 Uhr

    Unentwegt tritt die Künstlerin in zweierlei Gestalt vor das Haus. Wechselweise streut sie einmal verschlungene weißen Linien auf den Asphalt, die mäandernde Quader beschreiben und reinigt das andere Mal den Boden für eine neue Streuzeichnung. Mit “Palimpsest” verweist sie auf den Prozess des Löschens und Wiederbeschreibens und bezieht sich hier auf die urbane Situation in der gentrifizierten Linienstraße.

    03.05.20154

    3Fotoprintübermalung

    kontinuierliche Überscheibung

  • 119

    5Videostills6Fotomontage

  • 13

  • 15

    Weißegarten

    Einsprüche | EFAK Europäische Frauenakademie der Künste undWissenschaften Berlin-Brandenburg e.V.Performative Skulpturim Biergarten der ehemaligen Weißbierbrauerei Willner, Berlin6. Juni - 21. Juni 2015Dauer: 6 Stunden, 12 - 18 Uhr und 16 TageMaterial: Kies, weißes Gewand

    Im “Weißegarten” lässt Kaaren Beckhof den Tod und das Leben einander freundlich gesinnt begegnen. Als weiße Gestalt erscheint sie im Garten der alten Weißbierbrauerei. Vornübergebeugt zieht sie fließende, inerinander verschlungene, Linien durch den Kiesboden. Entrückt, entschleunigt inmitten des Biergartenbetriebes, vollendet sie zur Vernissage der Ausstellung "Einsprüche" ein Bodenornament aus weißem Kies. Der Ort wird im Laufe der Ausstellungsdauer sehr achtsam von den Biergartengästen zurückerobert. Vom frei zugänglichen Treppenturm aus ist auch am Ende der Ausstellung noch eine Spur zu sehen.

    Tod & Leben = eins

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    geh Zeit I

    hip(4) | Heiligenhafener Installationsparcour 20141. Kunstpreis des Kunstverein Wagrien e. V., 2. PlatzPerformative Skulptur - Skulptur in Bewegung6. Juni - 31. August 2014Dauer: 1 und 86 Tage

    Bestehend aus einem nach vorn gebeugten Körper, Sand, Kies und Steinmehl ist die Skulptur bereits im Entstehen Sonne, Wasser, und Wind ausgesetzt. Sie bleibt auch in Bewegung, wenn die Künstlerin sie nach Beendigung der Zeichnung verlässt. Erst im Moment des Verschwindens ist das Werk vollendet.Der Umgang in der Strandburg, die einen schützenden Rahmen darstellt, ist begehbar und ermöglicht ungestörtes Verweilen. Die performative Skulptur verweist auf die Verlässlichkeit des rhythmischen Kommens und Gehens der Wellen, lässt aber auch einen endgültigen Abschied anklingen. Keine Flut, keine Woge bleibt, keine Wiederholung ist identisch. Jede hinterlässt eine einzigartige Spur. „geh Zeit“ ist eine Meditation über die Anmut und Vitalität der Vergänglichkeit.

    Interview: hier anklicken

    306. - 21.06.2014 406.06.20148

    das Fluide, Wasser manifest

    https://www.youtube.com/watch?v=GaOnAZNvd-Y

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    Zeitweiser | Tijdwijzer

    GrensWerteWeltAusstellung | Kloster Bentlage, RheineFörderung der EUREGIO Deutschland/NiederlandePerformative SkulpturDauer: 5. - 6. April 2014Material: Kies, Steinmehl, Augenbinde, Besucher_innen

    Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang streut Kaaren Beckhof am ein Ornament aus verschlungenen Linien auf die Rasenfläche im Innenhof des Klosters Bentlage. Am Sonntag lässt sie Besucher*innen ihrer Versenkung folgen und zum Ursprung der Zeichnung in dessen Mitte schreiten. Dort verkörpern sie für einen Moment den lebendigen Zeiger des “Zeitweisers” - einer Sonnenuhr, deren Ziffernblatt sich weigert, die Zeit anzuzeigen. Anstattdessen weisen seine flüchtigen Elemente auf das eigene Verschwinden hin.

    Videodokumentation von Paul Clasen hier anklicken

    im Hintergrund: Rasenzeichnung von Moniek Rutten 6

    ZEIT relativ

    https://www.youtube.com/watch?v=OukwjzmBjuw

  • 23

    Yellow Brick Road

    In Situ Ludi | DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst 2013Performative Skulptur19. August - 15. September 2013Dauer: 16 Stunden, 4:00 - 20:30 Uhr und 58 TageMaterial: Kiesel, Steinmehl, grüner Overall, Sprechgesang

    Mit den ersten Sonnenstrahlen beginnt die Künstlerin ihr Werk. Weißes Steinmehl lässt sie schließlich in windende Linien auf den gelben Kieselgrund rieseln.

    „Follow the Yellow Brick Road”

    Der gelbe Backsteinweg aus der Geschichte des „Zauberers von Oz“ ist titelgebend. Die „Yellow Brick Road“ lenkt den Blick hier weniger in die Ferne, ein zu erreichendes Ziel. Er pulsiert nur, konzentriert die Wahrnehmung auf seine bloße Schwingung im Raum.

    WEGWEG als Schwinung

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    323.03.20134

    Ariadne wieder-holt

    In Situ Ludi | DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst 2013Performative Skulptur 23. März - 13. Mai 2013Dauer: 16 Stunden, 4:00 - 20:30 Uhr und 52 Tage

    Auf Kreta wies Ariadne mit einem roten Faden Theseus den Weg aus dem mythischen Labyrinth. Hier, wo einst Nonnen Exerzitien ausübten, lässt die Künstlerin eine sich endlos windende Linie auf die Sandsteinfliesen rieseln. Zunächst verwirrende Linien formen in konsequenter Hingabe an rhythmische Wiederholung schließlich ein Ganzes. Das gleichmäßige Fließen der Linie überträgt die Künstlerin auf den Vorgang des Streuens, das „in einem Zuge“ ausgeführt wird, bis sie zur Finissage ein symmetrisches, geschlossenes Labyrinth feierlich vollendet. Weder fixiert noch geschützt überlässt sie es dem Raum und der Zeit als flüchtiges Ornament.

    Eigenmacht im Labyrinth

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    zwischen Himmel und Erde. Ein Kolam im Münsterland

    Projektsstipendium | DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst 2012Performative Einzeichnung8. April - 17. Mai, Hopsten-SchaleFinale, 17. Mai 2012, 4:45 Uhr - 7:00 Uhr Interpreten: 14 Schalenser*innen zwischen 11 und 65 JahrenEquipment: Palmblattbesen, Wasser und Steinmehl

    Zu Sonnenaufgang des Himmelfahrtstages verwandelt die Künstlerin das münsterländer Dorf Schale in einen skurrilen, verwunschenen Ort. Noch vor dem Morgengrauen treten die Dorfbewohner_innen vor Ihre Türen. Mit sanft rauschenden Palmblattbesen reinigen sie sorgsam den Boden und lassen auf ihren Schwellen Ornamente aus endlosen Linien entstehen. Da-bei gerät die Umgebung durch die immense Konzentration ihrer simultan-performativen Handlung zur Kulisse für die allgegenwärtigen Ornamente.

    Grundlage der Performativen Einzeichnung ist die sechswöchige Schaler "Kolamschule." Vierzehn Einwohner_innen im Alter von 11 bis 65 Jahren, sowie zahlreiche Institutionen, Vereine, die Kirchengemeinde, eine Projekt-gruppe, Unternehmen und individuelle Schaler_innen nahmen teil.

    Video von Kaaren Beckhof hier anklicken

    3Hof Große-Dresselhaus, Fotomotage4Dorfeinfahrt Schale, 17. Mai 2012 | 4:51 Uhr

    https://schalezwischenhimmelunderde.wordpress.com/

  • 29

    3 Burgschwelle, 22. Mai 2010 | 6:09 Uhr

    Kolam Dilsbergiensis

    Arbeitsstipendium der Kulturstiftung Rhein-Nekar-Kreis e.V. 2010Dauerperformance auf der Bergfeste Dilsberg, Heidelberg April - Juni 2010 | täglich zu SonnenaufgangEquipment: Palmblattbesen, Wasser und Steinmehl

    Innerhalb der Stadtmauern Dilsbergs leben über 200 Menschen, Touristen machen Ausflüge an diesen ehemals wehrhaften Ort. Mit Kolamssetzungen lade ich früh morgens zu den Schwellen der zerfallenen Burganlage ein und hinterlasse dort offene, flüchtige, sich stetig wandelnde Zeichen. Reaktionen der Dilsberger*innen beeinflussen Häufigkeit und Aktions-radius der 3-monatigen Dauerperformance. Zur Umgebung entstehen ornamentale Bezüge.

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    5Unteres Tor zum Burgpark, 8. Mai 2010 | 9:36 UhrOberes Tor zum Burgpark, 8. Mai 2010 | 9:06 Uhr

    Brunnenstollen, 1. Juli 2010 | 5:52 Uhr Unteres Tor zum Burgpark, 23. Mai 2010 | 6:59 Uhr

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    Höllenwald, 2. Juli 2010 | 14:37 Uhr 5

    Hell’s Forest, July 2, 2010 | 2:37 pm 5

    Besucherin am Brunnenstollen,

    1. Juli 2010 | 5:50 Uhr 4

    Visitor at Well Gallery, July 1, 2010 | 5:50 am

    4

    Brunnenstollen, 22. May 2010 | 7:36 Uhr 8

    Well Gallery, May 22, 2010 | 7:36 am 8

    Brunnenstollen

    Hinab durch den „Höllenwald“

    gelangt man zu einem unterirdischen

    Stollen, der bei der Vertiefung des

    Burgbrunnens auf 46 m Tiefe im 17.

    Jhd. die profane Aufgabe hatte, der

    Belüftung zu dienen. Seither verführt er

    Generationen zum „Spinnen.“

    Well Gallery

    Way down through „hell’s forest“ you

    reach an underground tunnel. It had

    been built in the 17th century simply

    to support air conditioning while

    workers excavated the well to a depth

    of 46 m. Yet, ever since it has inspired

    generations to spin tales.

    aus: „Kolam Dilsbergiensis | Portrait eines Ortes“ Kaaren Beckhof, Elvira Hufschmid Hrsg. Kulturstiftung Rhein-Nekar-Kreis e. V. 2011, Seite 36 - 37

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    Dies ist mein Leib

    Ev.-Luth. Kirchengemeinde Dilsberg | Kulturstiftung Rhein-Nekar-Kreis e.V. 2010 Performative Intervention mit mir temporärer Streuzeichnung02.06.2010 | 7:30-9:00 UhrKirchenorgel, Palmblattbesen, Wasser und Steinmehl

    Die neue Pfarrerin erscheint zu ihrem ersten Gottesdienst. Während vor dem Kirchenportal ein südindisches Kolam entsteht, trifft die Gemeide ein. Es ist unvermeidlich beim Verlassen der Kirche das Ornament zu zertreten.

    Evangelische Kirche Dilsberg, 2. Mai 2010 | 8:06 Uhr 5| 9:56 Uhr 8

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  • 39

    ... weg

    Pfarrkirche St. Bartholomäus | Kulturstiftung Rhein-Nekar-Kreis e. V. 2010Performative Intervention mit temporärer Streuzeichnung13.05.2010 | 5:15 bis 8:36 Uhr

    Zu Himmelfahrt ist die katholische Gemeinde Dilsbergs bereit, ihre Prozession über ein Kolam auf ihrem Friedhof um die Kirche herum zu führen. Sie schreitet das Kolam singend ab, feiert die erwachende Natur und des auferstandenen Jesu "Weg in den Himmel". Das Abschreiten von langen Kolams ist Hindus aus Umgängen in Tempeln geläufig (Pradakshina). Mit dem Tod wird das Kolam jedoch nur durch sein Fehlen assoziiert. Stirbt ein Mensch, wird bis zu einem Jahr kein Kolam vor das Haus gesetzt.

    5Katholischer Friedhof Dilsberg, 13. Mai 2010 | 8:34:40 | 8:34:53 | 8:35:19 Uhr

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    Burglinde

    2010Sammlung Landratsamt Rhein Neckar Kreis, HeidelbergFotoinstallation, 140 Fotoprints auf Alu Dibond | 297 x 294 cmAuflage 3

    Detailfotografien eines Kolams an der Burglinde ergeben eine Wand füllende Bildfläche. Einzelne Fotografien sind durch solche ersetzt, die am selben Ort zu anderer Zeit aufgenommen wurden.

    Ausstellung im Kommandantenhaus 5Feste Dilsberg, 20-28. Juni 2010 (vorne: Portrait eines Ortes, Elvira Hufschmid)

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    3Kolam auf der Parkplatzauffahrt

    Überall! ist unser Zuhause

    Kunstraum AVUS: Nordkurve | Initiative Temporäre Kunsträume e. V.

    Künstlerische InterventionTag des offenen Denkmals, Berlin 21.09.2009ca. 50 Kreidezeichnungen, 2-teiliges Kolam, Monitor/Videoloop 60‘00“

    Auf dem Parkplatz in der AVUS Nordkurve entstehen vom 15.–20. September unzählige Kreidezeichnungen. Pausierende Fernfahrer verleihen einer unbekannten Seite ihres wegreichen Lebens Ausdruck, indem sie, angeleitet von der Künstlerin, vor ihren Trucks meditativ kurvenreiche Ornamente zeichnen. Strahlend weiße sind am Ausstellungstag neben fast abgetragenen zu finden. Ihre Entstehung zeigt ein Video am Stammtisch der Autobahnraststätte. Ausstellungsbesucher_innen treffen die

    Künstlerin am Sonntag ganztägig an der Parkplatzausfahrt an, wo sie den "Kings of the Road" bis zum Ende des Fahrverbots um 22 Uhr ein riesiges Kolam widmet.

    41

  • 45

    Bielefelder Fernfahrer auf dem Parkplatz 8 3Fernfahrerworkshops auf dem Parkplatz, Stills/Videoloop

  • 47

    Globetrotter

    2010Kunstraum AVUS: Nordkurve | Initiative Temporäre Kunsträume e.V.Tag des offenen Denkmals, Berlin 21.09.2009Fotoprint auf Alu Dibond | 19 x 30 cm (aus einer Serie von 8)Auflage 10

    41

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    3Südindisches Kolam, morgendliche Streuzeichnungspraxis Performerin Kaaren Beckhof

    Drei Gaben

    Kunst- und Kulturfestival 48h Neukölln

    Simultanperformance KEMacts: Kaaren Beckhof, Monika Lilleike22. Juni 2009 | KEMacts 15:00 - 16:00 Uhr

    Ein Schrebergarten ist Ort dreier sich allmählich entfaltender Handlungen. Hegemonien zwischen Hochkultur, Volkskunst und Hausarbeit treten, ebenso wie die unterschiedlichen kulturellen Ursprünge, hinter der Geste des Gebens zurück.Als großzügig Gebender erscheint am Ende selbst der üppige Garten.

    3Hawaiianischer Hula 'Olapa, klassisches Tanzschauspiel Vokalistin Monika Lilleike

    3Neuköllner Kaffeetisch, Sonntagsnachmittagsbrauch Schrebergärtnerin Frau Trebin (Gastperformerin, Kleingartenkolonie "Hand in Hand")

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    Projektförderung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 2009

    Künstlerische Intervention im Wrangelkiez 01. Juni - 21.09.2008Mitarbeit und Unterstützung zahlreicher Gemeinden und Institiutionen

    MalokkolaM veranschaulicht das Potential des Kolamsetzens zum inter-kulturellen und transreligiösen Dialog im Kreuzberger Wrangelkiez. In Workshops erlernten unter anderem Mitglieder der muslimischen, katholischen, evangelischen Gemeinden, der Zen Meditationsgruppe und Hortkinder erste Grundlagen des Kolamsetzens und brachten sich zu Feiern von Gemeinden und Institutionen bei Kolamsetzungen im Kiez praktisch ein. Ein Weblog begleitete die Intervention: http://malokkolam.wordpress.com.

    3Ausschnitte Weblog 6

  • 53

    in-erster-linie

    Magistrale 2008 | Kunst im BrennpunktSimultanperformance KEMacts: Kaaren Beckhof, Monika Lilleike13. September 2008 | 18:00 - 19:00 UhrZeichenmaterial: Palmblattbesen, Wasserflaschen, Steinmehl, 4 weiße Seidenbänder

    Berlin, Pohlstr. / Ecke Kluckstr. Der für den Autoverkehr gesperrte Straßen-abschnitt wird im Alltag kaum genutzt. Er dient vor allem RadfahrerInnen als Durchfahrt. Mit temporären zeichnerischen Mitteln wird die Textur des vorgefundenen Ortes neu interpretiert.

    3Ausschnit 5Gesamtaufsicht

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    LuftLinie~SteinKante///

    48h Neukölln | 2008 unORT abORT, Dependance kunstraum27

    Simultanperformance KEMacts: K Beckhof, E.Hufschmid, M. LilleikeStillgelegte Toilettenanlage am Schiffsanleger Wildenbruchbrücke 26. Juni 2008 |18:00 - 19:00 Uhr

    ANNÄHERUNGEN/APPROACHES, Kunstfilmtag DüsseldorfPerformancevideo: hier anklicken DV PAL / DVD9‘00“ Minuten

    Das Video zeigt die stillgelegte Toilettenanlage an der Wildenbruchbrücke in Neukölln als Ort einer performativen Intervention. Einzeichnungen dreier Künstlerinnen schlagen sich in der Textur der vorgefundenen Situation flüchtig nieder: als labyrinthische Streuzeichnungen, Zeichnungen mit wei-ßen Bändern und blind gezeichneten Portraits. Die alternierende Montage folgt den PerformerInnen vom Außen- in den Innenraum und zurück. Sie verwebt Kunstaktion mit Aktionen der Ausstellungsbesucher*innen und zufälliger Passant_innen, und macht sie zu Akteur_innen. Es entspinnt sich eine skurrile Geschichte im nun öffentlichen „stillen Örtchen.“

    Anonyme Dialoge

    vorm Eingang zur stillgelegten Toilette:„War es schön?“„Oh, super!“„Ja?“„Ganz toll.“„War nicht zu heiss?“„Nä! Das war himmlisch. Ganz spannend.“„Wo fährt man denn hin?“„Durch die Industrie von ... Ufer des Teltower ... bis nach Treptow.“„Ok. Teltow? Tempelhof?“„Ganz schön. Aber vorbei jetzt.“

    im Durchgang zur ehemaligen Damentoilette:„Ich sollte wieder nach vorne kommen, wenn sie fertig ist.“

    Grafitti an der Wand:„Wer pisst mich voll?“ „ich-wann?“

    aus der ehemaligen Herrentoilette:„Es basiert auch schon auch ein bisschen auf einer Veränderung des Bewusstseins der ... Zuschauer.“„Jaaa!? Ja.“

    aus dem ehemaligen Pissoir:„Psssu, Psssssssssssssssssssu. Bsssssssssssssssssssusssssssssss Aarrr. Aarrr. Suuuu. SSSuah. Tsuooonuooooo. Tsuuluuuuuuuu. Thohounnoooou.“

    vorm Eingang zur stillgelegten Toilette:„Sehr verehrtes Publikum, ich möchte Sie herzlich einladen, sich hier in der Damentoilette portraitieren zu lassen. Es dauert ur 5 Minuten und Sie dürfen anschließend das Portrait mit nach Hause nehmen.“

    aus dem ehemaligen Pissoir:„Hssstheszu. Hhhhsssthezuo. Hatshash uuuuuuuuuuuuuuuuih. HHHhtse.

    auf der Treppe zum Eingangstor, Portraitzeichnungen vergleichend:„Wir sind verwandt“

    vorm Eingangstor mit Blindenstock:„Da steht nämlich ‚ich- wann?’“„Ich. Wand.“„Ja. ‚ich- wann?’ Ich, Bindestrich, wann, Fragezeichen. (Pause) Und da sind lauter so Pfeile mit hellblau und gelb, die sowie Schlangen zu diesem ‚ich- wann?’ Zeichen zeigen und so zu dem Eingang ... oder, also, die haben so eine Pfeilform, sind im Kreis angeordnet diese Pfeile, diese Schlangen. Und im Kreis drinnen, das sind, ja, können, das ist so ein Muster. Da könnt man eigentlich alles so Schlangen übereinander ... (unverständlich) ... Dann hat sie aber auch so Ornamente mit Blüten, drei, nicht vier, drei Blüten. Die haben so ... Kontur. Immer, das ist wirklich mit der Farbe auf den Boden geschrieben, sag ich mal. ... das durch den Wind das verwischt. „ ... (unverständlich) Das ist ja total spannend. Das Wasser löscht doch das Feuer.“

  • 57

    Zeichnungen

    1996

    5Gewirr, Graphit 4Icke, Tinte

  • 59

    2005 "På besøk i en fremmed kropp" Performancevideo, w/ T. Avenstroup, Sørlandets Kunstmuseum2004 "Transmediale 04", Schwelle: Schwatzraum, Reaktives Environment von Chris Salter, Berlin "fast um$onst", ngbk e.V., "Trampelbücher 1982-1989" Video/Aktion, ngbk e.V. "Kleingeldreisen durch Europa" w/ Christine Kriegerowski, Barbara. Loreck, Radiosendung, reboot.fm2003 "Unterwegs - die Trampelbücher 1982-1989" Einzelausstellung, Galerie Stil und Bruch, Berlin2001 "Acts" highLIGHTS Lounge 58’00" Videoinstallation, Theaterfestival Hellerau1993-1995 Theater- und Performancearbeiten u.a. mit Projektförderung des Kulturamtes Berlin Mitte, am Saalbau Neukölln und zur Einweihungsfahrt des EC Comenius Berlin/Prag

    FÖRDERUNGEN | PREISE (Auswahl)

    2016 Stipendium Künstlerdorf Schöppingen2015 Futropolis Preis für die Zukunft der Stadt2014 Kunstpreis des Kunstverein Wagrien e.V. ; Projektförderung der EUREGIO GrensWerte2012 Stipendium KunstKommunikation, DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst2010 Arbeitsstipendium und Katalogförderung der Kulturstiftung Rhein-Nekar-Kreis e.V. (mit Elvira Hufschmid)2008 - 2009 Projektförderungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin2008 Kolam Initiation, Pondicherry, Indien

    ENGAGEMENTS | LEHRAUFTRÄGE (Auswahl)

    seit 2018 Lehrauftrag an der Europa Universität Flensburg und Fachschule für Sozialpädagogik, ProInklusio Berlin2007 - 2011 Projektregie "Die letzten Zivis", 80 Kurzfilmeprojekte, Seminar für Zivildienst/ Paritätisches Bildungswerk Bundesverband e.V., http://www.youtube.com/user/KameraaBseit 2000 Freie Referentin im Martin Gropius Bau, Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlinische Galerieseit 1999 Freie Videografin und- editorin Lehraufträge an der Jacobs University Bremen, San Francisco State University, X’pression College for New Media, Emeryvile/USA, Arbeitskreis Medienpädagogik e.V. Berlin, Ev. Johannesstift Berlin, u. a. Engagements von internationalen KünstlerInnen und Institutionen der Darstellenden, sowie Bildenden Kunst, Volksbühne Berlin/Prater/Theaterfestival Reich & Berühmt/Laboratorio Teatro Tra Le Righe/ streetfootballworld festival 06/weiss104/Theaterfestival Hellerau/ Spielplan®/arte/Deutsche Welle1998 Kuratorin der Serie: "Intersection: Performance/ Video", Artists' Television Access, San Francisco/USA1993 Regieassistenz und Textarbeit, Obdachlosentheater Ratten 07, Volksbühne Berlinbis 1991 Offene Jugendarbeit/Theaterpädagogik als Staatlich gepr. u. anerk. Erzieherin, 1990 Begabtenabitur

    BIBLIOGRAFIE (Auswahl)

    2016 "ver.di Kunstkalender 2016" 2014 "Best Before" Hrsg. EUREGIO GrensWerte; "ver.di Kunstkalender 2014" 2013 "Kunstraum AVUS" E.A. Seemann Verlag, Leipzig. Hrsg. Initiative temporäre Kunsträume e.V. 2011 "Kolam Dilsbergiensis | Portrait eines Ortes“, Tandemkatalog mit Elvira Hufschmid, Hrsg. Kulturstiftung Rhein-Nekar-Kreis e.V.2010 ".die linie | bewegung in raum und zeit“ jutta franzen in: ANNÄHERUNGEN/APPROACHES Unschärfen des Dokumentarischen, Kunstfilmtag Düsseldorf, http://www.kunstfilmtag.de "Einblicke - Rückblicke. Stipendiaten der Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis e.V.“ Eigenverlag2009 ".die linie | bewegung in raum und zeit“ jutta franzen in: kunsttext.werk | uni graz | grazer kunstverein "LuftLinie~SteinKante// Einzeichnung als Performative Strategie“ DVD, Selbstverlag KEMacts2004 "fast umson$t“, Ausstellungskatalog, Hrsg. Neue Gesellschaft für Bildende Kunst e.V., Berlin Claudia Wahjudi „fast umson$t“ Kunstforum International, Band 170, S. 266

    Öffentliche SAMMLUNGEN

    Sammlung Rhein-Nekar-Kreis, Landratsamt Heidelberg | Sørlandets Kunstmuseum, Kristiansand, Norwegen

    VITA

    STUDIUM

    1999 Master of Arts in Interdisciplinary Arts, San Francisco State University, USA | Culminating Project Award1996-1999 San Francisco State University, New Genre Dept. w/ Paul Kos, San Francisco Art Institute, USA1995 Forschungsstipendium der Freien Universität Berlin, "Video on Stage" Wooster Group New York, USA1992-1996 Theater- und Religionswissenschaft, Freie Universität Berlin1991-1994 Theaterpädagogik, Hochschule der Künste Berlin w/ Wolfgang Nickel, Kontaktstudium

    AUSSTELLUNGEN | PERFORMANCES | INTERVENTIONEN (Auswahl)

    2019 „Wirbel“ Kunstplanbau/St. Matthäuskirche, 8. Lange Nacht der Religionen Berlin, 2018 „Torhüterin“, Kunstplanbau/St. Matthäuskirche, 2016 "Gipfeltreffen" Wasserschloss Reelkirchen, Lippe "Full House!" DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst2015 "Kunst Freiheit" ver.di Mediengalerie, Berlin "Einsprüche" Europäische Frauenakademie für die Künste und die Wissenschaften e. V., Berlin "Kreuz" Schloss Seggau/Steiermark Österreich "Stadtspaziergang: Städte machen III" ifa Galerie Berlin, Institut für Auslandsbeziehungen "No Name City“ Galerie M, Berlin2014 "hip (4)" Heiligenhafener Installationsparcour, Kunstverein Wagrien e.V. "GrensWerteWeltAusstellung" Kloster Bentlage, Rheine2013 "Kunstraum AVUS" Initiative Temporäre Kunsträume e.V., Kommunale Galerie Berlin "Open Art" DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst "Wedding Session. Performative Philosophie – Denken im Modus der Kunst“, Stattbad Wedding, Berlin "In Situ Ludi" DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst "Anonyme Zeichner" Galerie Nord, Kunstverein Tiergarten e. V., Berlin, Delikatessenhaus e.V., Leipzig, Temporary Art Center (TAC) Eindhoven/NL2012 "zwischen Himmel und Erde. Ein Kolam im Münsterland" Performative Einzeichnung in und mit dem

    Dorf Schale, Kreis Steinfurt, http://schalezwischenhimmelunderde.wordpress.com/ "Der Betrachter ist im Bild, und ewig singen die Wälder“ Filomeno Fusco, Frappant e.V., Hamburg "India" VW Automobilforum Unter den Linden, Berlin "2nde édition du festival des Arts Indiens" Assosiation Neela Chandra, Bordeaux Sud 2011 "Ist es am Rhein so schön?" 68elf – forum aktueller kunst e.V., Köln "Leistungsschau" Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin "Hinterhof“ Dauerperformance, Berlin Kreuzberg (ongoing, unveröffentlicht)2010 "Kolam Dilsbergiensis | Portrait eines Ortes" Kommandantenhaus der Burgfeste Dilsberg/Heidelberg2009 "Kunstraum AVUS: Nordkurve 2009" Initiative Temporäre Kunsträume e.V. , Tag des offenen Denkmals, Berlin, Vortrag/Künstlergespräch Georg Kolbe Museum, Berlin "MalokkolaM" Künstlerische Intervention im Wrangelkiez, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin "Drei Gaben" Simultanperformance KEMacts, Kunst u. Kulturfestival 48h Neukölln "Salon von Neukölln" Intervention auf dem 'Platz der Stadt Hof', w/ Herr Steinle & neuköllntv, Berlin2008 "Kolams! in der Wrangelstraße" Intervention im öff. Raum, Senatsverwaltung f. Stadtentwicklung Berlin "in-erster-linie" Simultanperformance KEMacts, Magistrale Berlin "LuftLinie~SteinKante//" Simultanperformance KEMacts, Kontakt! Kunstraum t27, Berlin

    Kaaren Beckhof

    Heckmannufer 6D-10997 Berlin

    0 30 / 6 12 74 890 178 / 1 86 61 18

    [email protected]

    http://vimeo.com/49591896http://vimeo.com/49591896