„trainierbarkeit“ der willkÜrlichen apnoezeit als ... · 5maliges bestimmen der apnoezeit...
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„TRAINIERBARKEIT“ DER WILLKÜRLICHEN APNOEZEIT
ALS SYSTEMSPHYSIOLOGISCHER PRAKTIKUMSVERSUCH
H.-V. Ulmer, Sportphysiologische AbteilungFB Sport, Johannes Gutenberg-Universität, Mainz
1(* Nach Vortrag und Diskussion ergänzt bzw. geändert*)
Zum Physiologischen Praktikum:Das Thema SIM-Praktikum (virtual physiology)
erübrigt sich für Atmungsphysiologie:seit 1997 sind zu den 5 Titeln (ohne Atmung) keine
neuen hinzu gekommen.
„TRAINIERBARKEIT“ DER WILLKÜRLICHEN APNOEZEIT ALSSYSTEMSPHYSIOLOGISCHER PRAKTIKUMSVERSUCH
H.-V. Ulmer, Sportphysiologische Abt., FB Sport, Johannes Gutenberg-Universität, Mainz
Einleitung
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Inhalte:
• Praktikum = praktisches, handwerklichesArbeiten, *aus heutiger Sicht*: praktischesArbeiten der Teilnehmer untereinander
• Wie praktisch soll ein Praktikum sein?
• *Wie sollte die Relation Messverfahren:Systemphysiologie ausfallen?*
• Wie präklinisch sollte ein physiologischesPraktikum sein? = Eventuell Frage für dieAbendsitzung „quo vadis?“
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Einleitung
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• Wenn präklinisch, dann gehört einBodyplethysmograph ins Praktikum
• Aber wohl nur ein Exemplar realisierbar*(wegen Kosten- und Betreuungs-
aufwands)*
• *Kein Demonstrationspraktikum!*
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Einleitung
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Methodik
Lösungsweg:
Stationspraktikum mit *mehreren* Kleingruppenund *parallelen* einfachen Aufgaben.
Vorschläge im Internet (s. Kurzfassung)
Willkürlichen Apnoezeit nach tiefer Inspirationbei 5 Wiederholungsversuchen
Kleingruppen zu je 3 Praktikanten:
1. Versuchsleiter (gleichzeitig Protokollführer)
2. Versuchsperson
3. Zeitnehmer
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Methodik
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*Versuchsplan*
1. Messen der gesamten Apnoezeit,Eintragung ins Protokollblatt
2. Beobachten eventueller unwillkürlicherAtmungsbewegungen, Zeitpunkt deszugehörigen „onset-point“ notieren
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Methodik
Erhebungen
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Zwei Praktikumsgruppen (n = 38),
Zunahme der gesamten Apnoezeit um 20 s
von 61 ± 24 auf 81 ± 33 s (+ 33 %)
18/38 (≈ 47 %) zeigten einen onset-point
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Ergebnisse (jeweils M ± sD )
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Ergebnisse (jeweils M ± sD , n = 38)
Abb. 1: Mittelwert Gesamt ± sD aller 38 VPN bei 5 Wiederholungsversuchen9
0
20
40
60
80
100
120
1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch
Wiederholungsversuche
Apn
oeze
it (s
)
+ 33 %
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Ergebnisse (jeweils M ± sD , n = 18)
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Abb. 2: Untergruppe mit unwillkürlichen Atmungsbewegungen (n = 18):M ± sD der Zeitspanne bis onset-point (Ph 1) und der Zeit nach onset-point (n. o.), 5 Wiederholungsversuche
0
20
40
60
80
100
120
Ph 1 n. o. Ph 1 n. o. Ph 1 n. o. Ph 1 n. o. Ph 1 n. o.
1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch
Wiederholungsversuche (n= 18)
Apn
oeze
it (s
) + 16 %
+ 86 %
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Diskussion
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Stellenwert als *systemphysiologisches*Praktikum- Versuch mit hohem Ausmaß an Selbst-
ständigkeit der Praktikumsteilnehmer- Positionierung im Praktikum als Stations-
praktikum in Kombination mit einemBodyplethysmographen oder mit anderenklinischen Methoden - präklinischer Bezug
- Vertiefung atmungsphysiologischerGrundlagen durch Selbststudium oderangeleitete Diskussionen
Mögliche Diskussionspunkte mit den Praktikumsteilnehmern:
- Atmungsregulation in Ruhe
- Chemische Atmungsantriebe
- Pathophysiologie des Atemstillstands
- Psychophysiologische Bewältigung vonAtemnotsymptomen
- Beobachtung als ärztliche Methode
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Diskussion
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In der Hoffnung, hiermit eine Diskussion über Atmungsphysiologie im Praktikumanstoßen zu können,
danke ich für Ihre Aufmerksamkeit
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Fazit
*Als Anhang: Folien Nr. 14 bis 18*
5maliges Bestimmen der Apnoezeit (Stoppuhr) eines jedes Probanden nach maximaler Inspiration(ohne vorheriges Hyperventilieren)Wechsel der Versuchsperson nach jeder Messung,ergibt Abstände von 1 bis 1,5 min
Gesamter Zeitbedarf für die Gruppen:beim Wechsel zu zweit: ca. 10 – 12 Minutenbeim Wechsel zu dritt: ca. 15 – 18 Minuten
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Methodik
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Ergebnisse (jeweils M ± sD )
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18/38 (≈ 47 %) zeigten einen onset-pointZunahme der ges. Apnoezeit:
um 21 s von 63 ± 26 auf 84 ± 34 s (+ 33 %)Zunahme bis onset-point:
um 9 s von 49 ± 18 auf 58 ± 34 s (+ 16 %)Zunahme onset-point bis Ende:
um 12 s von 14 ± 10 auf 26 ± 16 s (+ 86 %)
Zwei Praktikumsgruppen (n = 38), Zunahme der
ges. Apnoezeit: von 61 ± 24 auf 81 ± 33 s (+ 33 %)
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Ergebnisse (M ± sD , n = 18)
Nur für die 18 Vpn mit onset-point:
16
+ 33 %+ 86 %+ 16 %Rel. Differenz+ 21+ 12+ 9Differenz84 ± 3526 ± 1658 ± 235. Versuch63 ± 2614 ± 1049 ± 181. Versuch
gesamteApnoezeit
von onsetpoint bis Ende
bis onsetpoint
Zeit in sn = 18
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Atmungsphysiologische Themen im physiologischen Praktikum des Instituts für Physiologie und Pathophysiologie Mainz (Auszug aus d. Praktikumsheft, Stand 2003)1. Block: Statische und zeitabhängige Atmungsvolumina:1.1 Spirometrische Bestimmung des Atemzugvolumens, des inspiratorischen und expiratorischen Reservevolumens und der Vitalkapazität.1.2 Abhängigkeit der Ventilation vom arteriellen CO2-Partialdruck (ventilatorische CO2-Antwort) im Rückatmungsversuch.1.3 Messung der Vitalkapazität und verschiedener zeitabhängiger Volumina mit dem Vitalographen (einschl. Ermittlung des Normwerts anhand eines Nomogramms): Vitalkapazität (VC), Forciertes Exspiratorisches Volumen (FEV1) sowie Forcierter Mittlerer Fluss (FMF).1.4 Bestimmung der Funktionellen Residual-Capazität (FRC) mit der Helium-Rückatmungsmethode.2. Block: Atmungsmechanik:2.1 Messung der Dehnungskurve von Lunge und Thorax bei willkürlich entspannter Atmungsmuskulatur und die Bestimmung der Compliance für Thorax und Lunge zusammen (Spriometer-Versuche).2.2 Oszillatorische Messung der Resistance.3. Block: Atemstillstand und Wiederbelebung:
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LITERATURHINWEIS • AGOSTINI, E.: Diaphragm activity during breath-holding: factors related to its onset. J. Appl. Physiol. 18: 30 — 36 (1963)• DANNHAUER, G. und H.-V. ULMER: Zur Trainierbarkeit der Atemanhaltezeit – Physiologische und psychische Aspekte.
Leistungssport 6: 29 — 32 (1983)• FOWLER, W. S.: Breaking point of breath-holding. J. Appl. Physiol. 6: 539 — 545 (1954)• HENTSCH, U. und H.-V. ULMER: Trainability of underwater breath-holding time. Int. J. Sports Med. 5: 343 — 347 (1984)• HIRSCH, M. C., H. A. BRAUN, K. VOIGT und H. SCHNEIDER: "Virtual Physiology" –Thieme-Verlag,
http://www.thieme.de/elm/sim/• MARTHINSEN, J.: Trainierbarkeit der Atemanhaltezeit. Seminararbeit im Seminar “Sportphysiologische Experimente mit
einfachen Mitteln”. Mainz, WS 1997/98• SCHÄFER, K. E.: Adaption to breath-hold-diving, in: Rahn, H. (ed): Physiology of breathholddiving and the Ama of
Japan. Washington, National Research Council 1965, 237 — 252• SCHWANZ, M.: Messung von Atemanhaltezeiten. Seminararbeit im Seminar “Sportphysiologische Experimente mit
einfachen Mitteln”. Mainz, WS 1993/94• ULMER, H.-V. und V. MONNERJAHN: The CO2-onset for spontaneous breathing movements during breath holding
(Vortrag). In: GROTE, J., Ed.: Aktuelle Probleme der Atmungsphysiologie. S. 183 - 188, In: Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz (ed): Funktionsanalyse biologischer Systeme. Bd. 18, Stuttgart - New York: Fischer (1988)
• ULMER, H.-V. und M. HEGNER: Shifts of „onset point“ and „breaking point“ - Thresholds in breath holding experiments after gradative hyperventilation (Vortrag). Pflügers Arch. 408: Suppl. R 90 (1987)
• ULMER, H.-V.: Wie "praktisch" muß ein Praktikum sein? Überlegungen zur Poster-sitzung "Lehre" auf dem Physiologenkongreß 2000 in Ulm. Physiologie - Forschung Lehre/ Öffentlichkeit, Heft 15, 35 -36 (2000) [ULMER-Veröffentlichung 319]
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