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Ausgabe 3/2015 Paracelsus News Klinik Scheidegg die Rehabilitation war schon immer darauf ausgerichtet, Menschen nach einer Erkrankung wieder leistungs- fähig zu machen für den Alltag. Dies ist insbesondere für den Beruf wichtig. Denn wer einer Arbeit nachgeht, muss so fit sein, dass er diese Tätigkeit ohne große Ein- schränkungen ausüben kann. Gera- de aber nach einer schweren Er- krankung wie einer Krebserkrankung sind Patientinnen und Patienten nicht nur körperlich beeinträchtigt, sondern häufig auch psychisch. Psychische und körperliche Ein- schränkungen können, wenn sie nicht therapiert werden, dazu füh- ren, dass Menschen ihrer Arbeit nicht mehr oder nur teilweise nach- gehen. Hier setzen unsere Experten in Medizin, Therapie und Psycholo- gie an. Unser Schwerpunkt in der Psychoonkologie liegt darin, unsere Patientinnen und Patienten psy- chisch zu stabilisieren. Natürlich spielt auch die körperliche Leis- tungsfähigkeit nach einer onkologi- schen Therapie eine große Rolle, damit unsere Patienten ihren Alltag, insbesondere ihren beruflichen All- tag, meistern können. Unter dem Label »Medizinisch-beruflich orien- tierte Rehabilitation«, kurz MBOR, treten diese Aspekte noch deutli- cher im medizinischen und thera- peutischen Alltag hervor und in das Bewusstsein aller Beteiligten. Mehr dazu erfahren Sie in dem nebenste- henden Beitrag. Mit herzlichen Grüßen Sehr geehrte Damen und Herren, Matthias H. Schindler Verwaltungs- direktor der Paracelsus-Klinik Scheidegg Editorial Kernaufgabe der Rehabilitation ist die Unterstützung und Wiederher- stellung der Teilhabefähigkeit der erkrankten Patienten im berufli- chen, privaten und sozialen Leben. Infolge der zunehmend besseren Prognose für onkologische Patien- ten gewinnen auch in der onkologi- schen Rehabilitation Maßnahmen zur beruflich orientierten Rehabili- tation, sogenannte MBOR-Konzep- te, zunehmend an Bedeutung. Sozialer Abstieg droht Laut Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten kann man da- von ausgehen, dass in Deutschland etwa 700.000 Tumorpatienten im erwerbsfähigen Alter mit der Frage der beruflichen Eingliederung (»Re- turn to work«) konfrontiert sind. Ak- tuell kann nur rund jeder zweite dieser Patienten wieder voll in den Lohnbezug zurückkehren. Bei an- deren geht die Rückkehr mit erheb- lichen finanziellen Einschnitten ein- her. In einer bislang noch unver- öffentlichten Untersuchung über Patienten mit Krebserkrankung konnte gezeigt werden, dass Ein- kommensverluste von im Durch- schnitt 520 Euro und bei Verlust des Arbeitsplatzes weitere finanzi- elle Belastungen drohen. Die onkologische Rehabilitation kann einen wesentlichen Beitrag leisten, um einen krankheitsbeding- ten sozialen Abstieg zu verhindern und die berufliche Reintegration sowie Teilhabe zu erreichen. Durch eine gezielte, multimodale Thera- pie können nicht nur Krankheits- folgen reduziert, sondern auch die allgemeine körperliche Leistungsfä- higkeit gestärkt werden. Durch psy- cho- und verhaltenstherapeutische Ansätze, unterstützt durch kompe- tente sozialrechtliche Informations- vermittlungen, lassen sich psychi- sche Belastungen, die die berufli- che Wiedereingliederung hemmen, z.B. Stress, abbauen. Zudem kön- nen gezielte Maßnahmen zum be- ruflichen Wiedereinstieg mittels ei- ner stufenweisen Wiedereingliede- rung eingeleitet werden. Erfolgreiche Scheidegger Reha In der Paracelsus-Klinik Scheidegg werden seit vielen Jahren spezielle Therapieleistungen für die berufli- che Wiedereingliederung angebo- ten und deren Erfolg hinsichtlich des Ziels »Return to work« unter- sucht. So zeigen aktuelle Analysen der DRV Bund, aber auch eigene Studienergebnisse, dass nach einer Rehabilitation in der Paracelsus-Kli- nik mehr als vier von fünf Patienten nach und teilweise selbst mit chro- nischer Krebserkrankung wieder in ihr Erwerbsleben zurückkehren. MBOR. Eine spezielle Rehabilitation hilft onkologischen Patienten bei einer Rückkehr in den Beruf. Analysen zeigen, wie gut das in Scheidegg gelingt. Wiedereingliederung klappt In der Paracelsus-Klinik werden spezielle Therapieangebote für die berufliche Wiedereingliederung angeboten.

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Ausgabe 3/2015

ParacelsusNewsKlinik Scheidegg

die Rehabilitation war schon immer darauf ausgerichtet, Menschen nach einer Erkrankung wieder leistungs-fähig zu machen für den Alltag. Dies ist insbesondere für den Beruf wichtig. Denn wer einer Arbeit nachgeht, muss so fit sein, dass er diese Tätigkeit ohne große Ein-schränkungen ausüben kann. Gera-de aber nach einer schweren Er-krankung wie einer Krebserkrankung sind Patientinnen und Patienten nicht nur körperlich beeinträchtigt, sondern häufig auch psychisch.

Psychische und körperliche Ein-schränkungen können, wenn sie nicht therapiert werden, dazu füh-ren, dass Menschen ihrer Arbeit nicht mehr oder nur teilweise nach-gehen. Hier setzen unsere Experten in Medizin, Therapie und Psycholo-gie an. Unser Schwerpunkt in der Psychoonkologie liegt darin, unsere Patientinnen und Patienten psy-chisch zu stabilisieren. Natürlich spielt auch die körperliche Leis-tungsfähigkeit nach einer onkologi-schen Therapie eine große Rolle, damit unsere Patienten ihren Alltag, insbesondere ihren beruflichen All-tag, meistern können. Unter dem Label »Medizinisch-beruflich orien-tierte Rehabilitation«, kurz MBOR, treten diese Aspekte noch deutli-cher im medizinischen und thera-peutischen Alltag hervor und in das Bewusstsein aller Beteiligten. Mehr dazu erfahren Sie in dem nebenste-henden Beitrag.

Mit herzlichen Grüßen

Sehr geehrte Damen und Herren,

Matthias H. Schindler

Verwaltungs- direktor der

Paracelsus-Klinik Scheidegg

Editorial

Kernaufgabe der Rehabilitation ist die Unterstützung und Wiederher-stellung der Teilhabefähigkeit der erkrankten Patienten im berufli-chen, privaten und sozialen Leben. Infolge der zunehmend besseren Prognose für onkologische Patien-ten gewinnen auch in der onkologi-schen Rehabilitation Maßnahmen zur beruflich orientierten Rehabili-tation, sogenannte MBOR-Konzep-te, zunehmend an Bedeutung.

Sozialer Abstieg droht Laut Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten kann man da-von ausgehen, dass in Deutschland etwa 700.000 Tumorpatienten im erwerbsfähigen Alter mit der Frage der beruflichen Eingliederung (»Re-turn to work«) konfrontiert sind. Ak-tuell kann nur rund jeder zweite dieser Patienten wieder voll in den Lohnbezug zurückkehren. Bei an-

deren geht die Rückkehr mit erheb-lichen finanziellen Einschnitten ein-her. In einer bislang noch unver- öffentlichten Untersuchung über Patienten mit Krebserkrankung konnte gezeigt werden, dass Ein-kommensverluste von im Durch-schnitt 520 Euro und bei Verlust des Arbeitsplatzes weitere finanzi-elle Belastungen drohen.

Die onkologische Rehabilitation kann einen wesentlichen Beitrag leisten, um einen krankheitsbeding-ten sozialen Abstieg zu verhindern und die berufliche Reintegration sowie Teilhabe zu erreichen. Durch eine gezielte, multimodale Thera-pie können nicht nur Krankheits-folgen reduziert, sondern auch die allgemeine körperliche Leistungsfä-higkeit gestärkt werden. Durch psy-cho- und verhaltenstherapeutische Ansätze, unterstützt durch kompe- tente sozialrechtliche Informations-

vermittlungen, lassen sich psychi-sche Belastungen, die die berufli-che Wiedereingliederung hemmen, z.B. Stress, abbauen. Zudem kön-nen gezielte Maßnahmen zum be-ruflichen Wiedereinstieg mittels ei-ner stufenweisen Wiedereingliede- rung eingeleitet werden.

Erfolgreiche Scheidegger Reha In der Paracelsus-Klinik Scheidegg werden seit vielen Jahren spezielle Therapieleistungen für die berufli-che Wiedereingliederung angebo-ten und deren Erfolg hinsichtlich des Ziels »Return to work« unter-sucht. So zeigen aktuelle Analysen der DRV Bund, aber auch eigene Studienergebnisse, dass nach einer Rehabilitation in der Paracelsus-Kli-nik mehr als vier von fünf Patienten nach und teilweise selbst mit chro-nischer Krebserkrankung wieder in ihr Erwerbsleben zurückkehren.

MBOR. Eine spezielle Rehabilitation hilft onkologischen Patienten bei einer Rückkehr in den Beruf. Analysen zeigen, wie gut das in Scheidegg gelingt.

Wiedereingliederung klappt

In der Paracelsus-Klinik werden spezielle Therapieangebote für die berufliche Wiedereingliederung angeboten.

Ausgabe 3/2015ParacelsusNews

Einmal im Jahr veranstaltet die Pa-racelsus-Klinik Scheidegg eine Ta-gung, die speziell für Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter von Sozial- diensten konzipiert ist. Rund 30 Teilnehmer informierten sich dies-mal über die Neuerungen in der Klinik. Als externe Referentin sprach Karin Sedlmeir, Regierungsrätin und Leiterin der Widerspruchsstelle im Zentrum Familie und Soziales in Bayern, über den Schwerbehinder-tenausweis für onkologische Pati-enten. Sie zeigte die Vorteile des Ausweises auf und gab Einblicke in das Antragsverfahren. Gerade hier-zu stellten viele Teilnehmer wichti-

ge Fragen, mit denen sie in ihrer Arbeit konfrontiert sind. Darüber hinaus stellte Chefarzt Dr. Holger G. Hass die große Bedeutung von Sport bzw. Bewegung bei Krebs heraus und erläuterte dies an ak- tuellen wissenschaftlichen Erkennt-nissen sowie Beispielen aus dem Alltag. Schließlich zeigte der Klinik-psychologe Johannes Lerch, wie man mit gutem Selbstmanagement und Achtsamkeit besser mit All-tagsdruck umgehen kann. Eine Führung durch die Klinik, bei der der modernisierte Therapiebereich im Vordergrund stand, rundete das Tagungsprogramm ab.

Erfolgreiche TagungScheidegg. Ende April fand in der Paracelsus-Klinik die alljährliche Tagung für Sozialdienste statt.

Verwaltungsdirektor Matthias H. Schindler gab einen Überblick über die Neuigkeiten in der Paracelsus-Klinik.

Personalia

Rebecca HiebleDie ausgebildete Hauswirtschafte-rin verstärkt seit dem 1. Juni das Serviceteam der

Paracelsus-Klinik Scheidegg.

Die Gesundheitspolitik feiert sich gerne selbst. Sieben Gesetze bringt Gesundheitsminister Gröhe in die-sen Tagen über die parlamentari-schen Hürden. Darunter eines, das die ärztliche Versorgung in länd- lichen Regionen verbessern soll, eine neue Stufe der Pflegereform, Regelungen für Prävention, Hospiz-versorgung, Qualität und Finanzie-rung von Krankenhäusern sowie erstmals eines zur Gesundheits-IT.

Praktiker halten den Berliner Politi-kern vor, dass in Sachen IT allenfalls eine zaghafte Annäherung an die normative Kraft des Faktischen auf dem Programm steht. Innovative Unternehmen im Gesundheitsbe-reich arbeiten seit Jahren an ihrer IT-Vernetzung. Ja, sie wären gar nicht wettbewerbsfähig und würden ihren Anspruch verletzen, die Pati-enten nach dem Stand des medi- zinisch-technisch Möglichen zu be-

handeln. Vor allem die Kliniken ha-ben viel investiert – Investitionen, die nur allzu häufig nicht von der öffentlichen Hand refinanziert oder gefördert werden. Gleichzeitig wer-den immer höhere Qualitätsmaß-stäbe vorgegeben. In einer Branche, in der Innovationskraft und Qualität oft gleichbedeutend mit Gesund-heit ist, könnte man statt weiterer Regelungen durchaus mehr Impulse und Fördermöglichkeiten erwarten.

Neue Regelungen statt benötigter Impulse

Kommentar: Neues aus der Gesundheitswirtschaft Thomas Grünert Chefredakteur

und Parlaments- korrespondent

der VerlagsgruppeVincentz Network

Patientenforum ist gestartet Pilotprojekt in Rehakliniken. On-line mit dem Therapeuten chatten, eine Fachfrage an den Arzt posten oder mit den Mitpatienten im di-gitalen Gruppengespräch auf dem Laufenden bleiben: Das ist im On-line-Patientenforum »Gut vernetzt« der Paracelsus-Kliniken möglich. Zur Nachbetreuung ihrer Reha-Patien-ten wird in einem Pilotprojekt zu- nächst die Klinik am See in Bad Gandersheim das Patientenforum anbieten. Therapeutische Ziele sind die psychologische, sozialmedizi-nische und physiotherapeutische Nachsorge. »Ich freue mich, dass wir jetzt ein modernes Kommunika-tionsmedium haben, mit dem wir mit unseren Patienten in Kontakt bleiben können«, sagt PD Dr. Tho-mas Beinert, Chefarzt der Klinik am See, der das Forum moderiert. »Die Patienten haben die Möglich-keit, untereinander zu kommunizie-ren. Hinzu kommt das Prinzip der Nachhaltigkeit: Durch das Forum können wir unsere Patienten auch in der Zeit nach der Reha begleiten und ihnen bei Fragen mit dem ganzen Reha-Team zur Verfügung stehen.« Im Hauptbereich können Patienten unter den Kategorien Medizin, Psychologie, Therapie und Ernährung Fragen stellen, die dann von den Ärzten bzw. Therapeuten der Klinik beantwortet werden. Die Fragen und Antworten können von anderen Mitgliedern des Forums mitgelesen werden.

Nach der Pilotphase, die von Geschäftsführer Thomas Bold be-gleitet wird, wird es eine erste Aus-wertung geben. »Wenn das Patien-tenforum in der Klinik am See gut angenommen wird, werden wir es schrittweise für weitere Kliniken öff-nen«, so Bold.

Mehr Infos unter www.paracelsusforum.de

In Kontakt beiben: Das Patienten-forum macht es möglich.

Positive Effekte der Interdisziplinarität

Neuerscheinung. Frisch erschienen ist eine Fachpublikation, die Prof. Dr. Wolfgang Wagner von der Pa-racelsus-Klinik Osnabrück gemein-sam mit Prof. Dr. Stefan Fischer und Prof. Dr. Joachim Hartlapp her-ausgegeben hat. Die Autoren des Buchs »Interdisziplinäre Behand-lung des Lungenkarzinoms« be-schäftigen sich mit der optimalen Therapie bei Lungenkrebs – von der Diagnostik bis hin zur Therapie und Nachsorge. Diese Interdiszipli-narität führt zu zunehmend besse-ren Behandlungsergebnissen. Eine Verzahnung der Fachdisziplinen ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Das Buch resultiert aus den Tumorkonferenzen, auf denen die Therapie jedes Patienten von Chirurgen, Onkologen, Internisten und Radioonkologen festgelegt wird.»Interdisziplinäre Behandlung des Lungenkarzinoms«, Pabst Science Publishers, Juni 2015, 172 S., 40 Euro

Höchstes Jahres- ergebnis seit vielen Jahren

Paracelsus-Kliniken. Das Unternehmen hat 2014 seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert und sich nicht nur wirtschaftlich positiv entwickelt. Auch die Investitionstätigkeit ist weiterhin sehr hoch.

Das gute Ergebnis geht aus dem Konzernab-schluss 2014 hervor, der jetzt vorliegt. Demnach lag das Ergebnis des Klinikunternehmens im ver-gangenen Jahr noch bei 2,3 Millionen Euro, in diesem Jahr sind es 4,5 Millionen Euro. Das ist das höchste Konzernjahresergebnis seit vielen Jahren – bei weiterhin hoher Investitionstätigkeit und kontinuierlich rückgängiger Verschuldung.

»Natürlich sind wir stolz auf das Ergebnis. Aber vor allem sind wir stolz darauf, dass wir außer-dem Investitionen getätigt und gleichzeitig Best-noten von unseren Patientinnen und Patienten in diversen Kategorien bekommen haben«, erläu-tert Dr. Manfred Georg Krukemeyer, Vorsitzen-der der Gesellschafterversammlung, das Ergeb-nis. Der Inhaber des deutschlandweit tätigen Klinikverbundes ist Arzt, weshalb auch medizini-sche Verantwortung die Unternehmensführung prägt: »Anders als börsennotierte Krankenhaus-konzerne mit kurzfristigen Profitzielen planen die Paracelsus-Kliniken langfristig. Denn an ers-ter Stelle stehen bei uns die Patientinnen und Patienten. Und um diesen täglich hohe medizini-sche Qualität bieten zu können, braucht es wirt-schaftliche Stabilität und Verlässlichkeit«, betont Dr. Krukemeyer.

»Dieses sehr gute Ergebnis wäre ohne das En-gagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter nicht möglich gewesen«, ergänzt Peter Schnitzler, Geschäftsführer Finanzen und Cont-rolling. »Wir danken ihnen für ihr Engagement und dafür, dass sie jeden Tag aufs Neue alles für das Wohlergeben unserer Patienten geben.«

Das Unternehmen nimmt seinen Versorgungs-auftrag sehr ernst. Qualität ist für die Paracelsus-

Kliniken nicht erst seit der Gründung des neuen »Instituts für Qualität und Transparenz im Ge-sundheitswesen« (IQTIG) und politisch geforder-ter Qualitätsberichte ein Thema. So• erhielt die Paracelsus-Elena-Klinik Kassel im vergangenen Geschäftsjahr eine Top-Platzierung

im Klinik-Ranking des FOCUS als eine der fünf besten deutschen Kliniken für die Behandlung von Parkinson;• ergab eine bundesweite Umfrage von AOK, BARMER GEK, Bertelsmann Stiftung und dem Bundesverband der Verbraucherzentralen, dass 90 Prozent der Patienten die Klinik in Osnabrück und 91 Prozent der Patienten die Klinik in Düs-seldorf-Golzheim weiterempfehlen würden;• belegte die Klinik in Bremen zum wiederholten Mal Platz eins des Bremer Krankenhausspiegels;• erhielt die Klinik in München eine Weiteremp-fehlungsrate von 89 Prozent, der Bundesdurch-schnitt liegt bei 82 Prozent;• wurde die Klinik in Hannover-Langenhagen von den befragten Patienten als überdurch-schnittlich gut eingestuft, in allen fünf Bewer-tungskriterien besser als der Bundesdurchschnitt bewertet. Sie gehört damit zu den besten 27 Kliniken in Niedersachsen.

»Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser werden immer herausfordernder.

Unsere Antwort darauf heißt organisches Wachs-tum«, beschreibt Peter Schnitzler die finanzielle Konzernstrategie. »Wir wollen mit und durch unser Kerngeschäft – qualitativ hochwertige Me-dizin, Pflege und Reha-Maßnahmen – wachsen. Unsere Finanzstrategie ist auf Langfristigkeit und Stabilität aufgebaut«, so Schnitzler. »Mit der Gesundheit von Menschen sollte man keine Gewinnmaximierung betreiben.« Das ist mit ein Grund, warum die Paracelsus-Kliniken in den vergangenen zehn Jahren 380 Millionen Euro für die Infrastruktur ihrer Einrichtungen ausgegeben haben.

Dr. Krukemeyer ergänzt: »Maßnahmen wie die Etablierung des Hygiene-Instituts kosten zu-nächst viel Geld. Aber Geld, das gut investiert ist – nämlich in die Gesundheit von Menschen. Wir wollen und müssen wirtschaftlich arbeiten. Aber unsere Rendite kommt keinen Aktionären zu-gute, sondern unseren Patienten. Dafür stehen wir seit fast 50 Jahren.«

Entwicklung der Jahresergebnisse (in Mio. Euro).

2011 2012 2013 2014

»Die Rendite kommt den Patienten zugute – keinen Aktionären.«

Herausgeber Paracelsus-Kliniken Deutschland GmbH & Co. KGaA · Sedanstraße 109 · 49076 Osnabrück · www.paracelsus-kliniken.de

Verantwortlich Simone Hoffmann (Direktorin Marketing und Kommunikation) · T 0541 6692-121 · [email protected]

Regionale Redaktion Paracelsus-Klinik Scheidegg · Kurstraße 5 · 88175 Scheidegg · Swenja Gruhn · T 08381 501-242 · [email protected]

Impressum

ParacelsusNews Ausgabe 3/2015

Zusätzliche Reha-KompetenzScheidegg. Chefarzt Dr. Holger G. Hass und Verwaltungsdirektor Mat-thias H. Schindler staunten nicht schlecht, als ihnen Barbara Bronny, Fachärztin für Allgemeinmedizin, mit der Zusatzbezeichnung Natur-heilverfahren zeigte, dass sie nun auch über die Zusatzbezeichnung »Rehabilitationswesen« verfügt. Ne- ben der Facharztanerkennung sind hierfür ein vierwöchiger Grundkurs sowie ein vierwöchiger Aufbaukurs Voraussetzung. Die Ausbildung beinhaltet Sozialmedizin und Reha-bilitationswesen. Darüber hinaus werden die Teilnehmer in der schu-lisch-pädagogischen, sozialen und beruflichen Rehabilitation sowie in Rehabilitationstechnik bzw. Hilfs-mittel geschult. Auch Rehabilitati-onskonzepte und -verläufe ausge-wählter Indikationen sowie prak- tisches Rehabilitationsmanagement sind Teil der Fortbildung. Barbara Bronny gehört seit mehr als einem Jahr zum Ärzteteam der Paracel-sus-Klinik. Die zusätzliche Qualifi-kation erhöht ihre Rehabilitations-kompetenz in der täglichen Arbeit mit den Patientinnen und Patien-ten. Die Klinikleitung gratuliert Frau Bronny ganz herzlich.

Wie kommen Sie als Klinik-seelsorger dazu, Bogenschießen anzubieten?Inspiriert von ei-ner Englandreise, bei der ich einer Gruppe beim Bo-

genschießen zusah, baue ich selbst seit 2003 traditionelle Bögen aus Holz. Irgendwann kam mir die Idee, mit diesen etwas für Patienten zu machen.

Kann denn jeder Bogenschießen?Prinzipiell kann jeder Patient der Paracelsus-Klinik am Bogenschießen teilnehmen, allerdings nur nach ärztlicher Freigabe. So sollte z.B. bei Frauen nach Brustkrebs das Vor- liegen eines Lymphödems ausge-schlossen werden. Auch bei Arthro-sen oder Verletzungen des Schul-tergelenks sollte eine Zugbelastung vermieden werden. Spezielle Vor-kenntnisse braucht man nicht. Meist ist es sogar besser, nichts über das Bogenschießen zu wissen. So kann man sich völlig entspannt auf das Neue einlassen – und dabei fest-stellen, dass das gar nicht so ein-

fach ist, wie es vielleicht aussieht. Denn nur wer seinen Körper kont-rollieren, seine Gedanken ausschal-ten und sich auf den Bogen kon-zentrieren kann, wird letztlich er- folgreich sein.

Was meinen Sie mit erfolgreich?Indem man das Bogenschießen als eine Übung versteht, bei der man durch Anspannen und Loslassen so-wie durch Körperbeherrschung eine Art von Meditation und Inspiration erlebt, kann man zu ganz neuen spirituellen Erkenntnissen kommen. Diese Erfahrung ist für die Patienten sehr wichtig, das Zielen wird dabei fast zur Nebensache.

Was bewirkt das Bogenschießen in therapeutischer Sicht? Viele Krebspatienten wollen gerne etwas Neues ausprobieren. In kur-zer Zeit lernen sie bei mir etwas, das sie sich vielleicht gar nicht zugetraut hätten. Ich biete traditio-nelles Bogenschießen an, das un-terscheidet sich wesentlich vom Sportbogenschießen, denn man darf keinerlei technische Verände-rungen am Gerät vornehmen. Nur wenn man mit dem Bogen in Ein-

klang ist, funktioniert das Schießen. Man spürt wieder festen Boden unter den Füßen, der manchem Krebspatienten durch die Erkran-kung buchstäblich weggezogen wurde. Aber man lernt auch loszu-lassen. Eine ganz wichtige Erfah-rung. Denn Loslassen im Leben ist mit vielen Ängsten verbunden. Im Loslassen sich selber gewinnen ist für viele ein wichtiger Aspekt, aus dem man Kraft schöpfen kann. Im-mer wieder erhalte ich Monate spä-ter Rückmeldungen von Patienten, die mir schreiben, wie positiv sich das Bogenschießen auf sie ausge-wirkt hat.

Wie funktioniert das Schießen? Der Bogen muss aus der Mitte her-aus geschossen werden. Dazu muss auch der Mensch in seiner Mitte sein. Man muss den Körper anspan-nen, Haltung annehmen, einen fes-ten Stand finden und auch die At-mung entsprechend durchführen. Der Schütze zieht die Sehne, der Bogen nimmt die Spannung auf, die Zughand erreicht den Loslass-punkt, die Sehne gleitet ab, der Pfeil verlässt den Bogen und trifft sein Ziel.

Siegfried Wiese

Im Einklang mit dem BogenScheidegg. In der Paracelsus-Klinik können Patienten bei Klinikseelsorger Sieg-fried Wiese an meditativem Bogenschießen teilnehmen. Worum geht es dabei?

Das meditative Bogenschießen ist eine

Übung, bei der man durch Anspannen und Loslassen sowie durch

Körperbeherrschung Ruhe finden und

Inspiration erleben kann.

Termine

Save the dateDie nächste Tagung für Leiterin-nen und Leiter von Selbsthilfe-gruppen findet vom 7. bis zum 9. Januar 2016 in der Paracelsus-Klinik Scheidegg statt. Einladun-gen dazu erfolgen direkt im Herbst 2015.

Barbara Bronny