ausgabe 5/2011
DESCRIPTION
Ausgebe 5/2011TRANSCRIPT
KatholischesJugendmagazin
5/1119. JahrgangSept./Okt. 2011
A+D: € 2,00EU: € 2,70
STARS Sie hatten alles und dennoch nichtsKINO Wenn Musketiere kämpfenREPORT Hilfe Halloween!
cover_05_11.indd 1 25.08.2011 23:27:31
© U
nive
rsal
Mus
ic
Für manche war es nur eine Tagesmeldung mehr: Star tot in ihrem Hotelzimmer. Wie-der jemand, der Ruhm und Erfolg nicht ge-checkt hat. Jetzt, gut einen Monat danach, geht man zur Tagesordnung über, es bleibt alles beim Alten. Aber ist es so einfach? Der Tod von Amy Winehouse sollte uns beinhart und gnadenlos konfrontieren mit der Welt, in der wir leben. Die Welt, in der Berühmtheit und große Bühnen als höchs-tes Ziel gelten. Dieselbe Welt, die zusieht, wenn dieser Schein seine Opfer fordert. Und wir? Wo glauben wir, dass wir Glück und Erfüllung im Leben fi nden? Berühmt sein und sich alles leisten zu können, das ist es offenbar nicht.
DIE KRISE KOMMT MIT 27
Amy Winehouse starb mit 27 und so manchen ist aufgefallen, dass es eine Reihe anderer Stars gibt, die mit 27 gestorben sind und sie sprechen vom „Club 27“. Brian Jones, Gründungsmitglied der Rolling Stones, Jimi Hendrix, Janis Joplin und Kurt
Am 23. Juli 2011 starb Amy Winehouse.
Eine Ausnahmekünstlerin. Eine unglaub-
liche Stimme. Ein bitteres Ende. Drogen,
Alkohol haben sie zugrunde gerichtet.
Kein Einzelschicksal für einen Star. Viel-
mehr zählt sie jetzt zu einer langen Reihe
von großen Musikern, die „schnell gelebt
und früh gestorben“ sind. Uns aber lassen
sie alle mit einer großen Frage zurück.
Zumindest sollten sie das.
Am 23. Juli 2011 starb Amy Winehouse.
Eine Ausnahmekünstlerin. Eine unglaub-
TODESURSACHE STARSIE HATTEN ALLES UND DENNOCH NICHTS
von Michael Cech und Anna-Lena Stricker
05 I 2011
POPKULTUR6 STARS
Cobain, der sich mit 27 mit einer Schrotfl inte erschoss, sie alle waren nach außen hin extrem erfolgreich, talentierte Musiker, bejubelt, und dennoch griffen sie zu Alkohol und Dro-gen, weil anscheinend irgendet-was in ihrem Leben fehlte.
Manche sagen, diese Stars litten unter der sogenannten Quarter-Life-Crisis, also der Kri-se des „ersten Lebensviertels“. Du hast alles erreicht, hast unzählige Fans und bemerkst, dass du trotzdem nicht glück-lich bist. Vielleicht fehlen echte Freunde, vielleicht ist es die Einsamkeit im Hotelzimmer, ir-gendwo musst du schmerzlich erkennen, dass dir dein Traum vom Leben nicht alles gibt. Ist es denn wirklich alles?
VERSUCHUNG DROGE
Es wundert uns ja gar nicht mehr, wenn wir hören, dass der oder der Star Drogen nimmt, es gehört schon fast irgend-wie dazu, denken wir. Und dennoch ist die Droge immer eine Antwort auf eine große innere Leere. Die Droge macht dir vor, dass das Leben Party ist, obwohl in dir drinnen alles weit davon entfernt ist, weil du die Fragen nach dem Sinn, die so stark in dir brennen, nicht beantworten kannst. Und für Künstler ist in gewisser Weise diese Versuchung besonders stark, denn die besondere Eigenschaft eines Künstlers ist, dass er Dinge viel stärker spürt und wahrnimmt als ein anderer Mensch. Er stellt sich Fragen, die jemand anderem nicht einmal in den Sinn kommen würden. Er ist sensibler auf die Wirklichkeit und auf das Leben, und er spürt daher auch diese Leere viel feinfühliger oder extremer, als du und ich.
„LIVE FAST, LOVE HARD, DIE YOUNG“
Umso weniger kann sich der Künstler mit dem Durchschnitt zufrieden geben. Er muss intensiv leben, er muss einfach das Maximum aus dem Leben herausholen und es in seiner Kunst ausdrücken. Aber was ist das Maximum? Schnell leben, viel Sex und jung sterben? Viel-leicht war das Amys Alternative. Ein enger Freund von ihr, Alex Foden, erzählte der Presse
gegenüber: „Sie sagte mir immer, sie würde jung sterben. Sie wisse, sie würde in den Klub der 27 kommen.“ Und in ihrem so erfolgreichen Song Rehab singt sie: „Sie wollten mich auf Entzug schicken, aber ich sagte – no, no, no.“ Sie wollte lieber das Maxi-mum. Aber war es das? Wenn es hinter der Realität keinen Sinn gibt, bzw. nicht jemanden, der der Realität einen Sinn und ein Ziel gegeben hat, dann bleibt diese brennende Frage letztlich unbeantwortet. Dabei wären es gerade die Künstler, die uns auf dieses höhere Ziel, diesen Sinn hinter den Dingen und letztlich deren Schöpfer aufmerksam machen sollten. Ist nicht das
„Maximum“ im Letzten unsere Bestimmung und Berufung, die Gott uns eingeprägt hat?
WARTEN WIR NICHT BIS 27
Es steht niemanden zu, über Amy Winehouse, andere Stars oder überhaupt andere Men-schen zu urteilen, denn jeder hat seine Geschichte und hat unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Nicht jeder hat ein festes Fundament, auf dem er sein Leben aufbauen kann. Z.B. Kurt Cobain. Seine Eltern ließen sich scheiden, als er neun Jahre alt war. Er lebte bei zehn ver-schiedenen Familien innerhalb von vier Jahren. Er hatte einfach kein zu Hause. Es geht daher auch nicht um ein Verurteilen, sondern darum, was wir selbst anders machen können. Sind wir uns zum Beispiel bewusst, dass auch etwas in uns drinnen fehlt, wenn für uns das Coolste und Lustigste ist, sich am Wo-chenende zu besaufen? Auch wir wollen das Maximum aus unserem Leben herausholen, aber suchen wir dort, wo das Maximum zu fi nden ist, nämlich bei demjenigen, der alles und uns aus dem Nichts geschaffen hat, und das aus reiner Liebe. Und wenn wir schon entdeckt haben, dass die Frage nach dem Leben mit der Frage nach Gott zu hat, leben wir es dann kon-sequent? Oder nehmen wir den bequemen Weg der Masse?Der Tod von Amy Winehouse sollte uns zu denken geben, worauf wir unser eigenes Leben aufbauen, was unser Ziel und unser Sinn im Leben ist. Es sind beinharte Fragen. Aber warten wir nicht bis wir 27 sind, um sie für uns zu beantworten.
BRIAN JONES: Er war ein
Gründungsmitglied der Rolling
Stones und ertrank in seinem Swim-
ming Pool. Wahrscheinlich stand er
unter Alkoholeinfl uss.
JIMI HENDRIX: War ein sehr einfl uss-
reicher und berühmter Rockgitarrist,
Sänger und Songschreiber, der nach ei-
ner Überdosis Alkohol und Schlaftablet-
ten an seinem eigenen Erbrochenen
erstickte.
JANIS JOPLIN: Sie galt als Königin der
Hippiebewegung und war Leadsängerin
verschiedener Rockbands und starb an
einer Überdosis Heroin und Alkohol.
JIM MORRISON: Er war Sänger und
Songschreiber der erfolgreichen
Band The Doors und starb aus nicht
bekannten Gründen. Um seinen Tod
ranken sich viele Mordtheorien.
KURT COBAIN: Er machte den Grunge
durch die Band Nirwana salonfähig, war
Sänger und Songschreiber der Band.
Nach einer dreifach zu hohen Dosis He-
roin erschoss er sich in einem Hotelzim-
mer mit einer Schrotfl inte.
AMY WINEHOUSE: Durch ihre unglaub-
liche Soulstimme hob sie sich vom
Mainstream ab und machte die Soulmu-
sik der 60er Jahre ganz neu radiotaug-
lich für unsere Zeit. Sie starb mit 27 am
23. Juli 2011.
BRIAN JONESJANIS JOPLIN
JIMI HENDRIX
KURT COBAIN
JIM MORRISON
DER „CLUB 27“
05 I 2011
7POKULTUR
05 I 2011WELTJUGENDTAGTHEMA14
Mitten unter 2 MillionenWir waren auf der größten Party
der Welt.Unser Papst hat eingeladen und wir sind nach Madrid gepilgert. Wer glaubt, die Kirche ist
alt und verstaubt, der irrt gewaltig. Was wir erlebt haben, das kann man unmöglich in Worten beschreiben. Der Weltjugendtag brachte Jugendliche der ganzen Welt zusammen
mit einem gemeinsamen Ziel: die Gegenwart Christi in seiner Kirche zu erfahren.
Papst Benedikt hat uns besonders darauf hingewiesen und eingeladen, die Begegnung mit Christus zu suchen. Hier haben wir für dich die besten Fotos und die schönsten Sätze
zusammengesucht.
Foto
s ©
you
mag
azin
/ Pet
er G
oda,
Sim
on M
athi
s
05 I 2011
15THEMA
Liebe junge Freunde!In seiner Liebe zu bleiben bedeutet dann, im Glauben ver-wurzelt zu leben, weil der Glaube nicht das bloße Annehmen einiger abstrakter Wahrheiten, sondern eine innige Bezie-hung zu Christus ist, die uns diesem Geheimnis der Liebe un-ser Herz öffnen lässt und als Menschen leben lässt, die sich von Gott geliebt wissen.
Wenn ihr in der Liebe Christi, im Glauben verwurzelt bleibt, werdet ihr auch inmitten von Widrigkeiten und Leiden die Quelle für Freude und Heiterkeit fi nden. Der Glaube steht eu-ren höchsten Idealen nicht entgegen, im Gegenteil, er stei-gert und vervollkommnet sie. Liebe junge Freunde, richtet euch nicht nach etwas Geringerem als nach der Wahrheit und der Liebe aus, richtet euch nur nach Christus aus.
Auch heute wendet sich Christus an euch mit derselben Frage, die er an die Apostel gerichtet hat: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Ant-wortet ihm großzügig und mutig, wie es einem jugendlichen Herzen wie dem euren entspricht. Sagt zu ihm: Jesus, ich weiß, dass du der Sohn Gottes bist, der sein Leben für mich hingegeben hat. Ich will dir in Treue folgen und mich von deinem Wort leiten lassen. Du kennst mich und liebst mich. Ich vertraue dir und lege mein gan-zes Leben in deine Hände. Ich möchte, dass du die Kraft bist, die mich trägt, die Freude, die mich nie verlässt.
Liebe Freunde, keine Widrigkeit möge euch läh-
men. Habt keine Angst vor der Welt, noch vor der
Zukunft oder vor eurer Schwachheit. Der Herr hat
euch geschenkt, in diesem Augenblick der Ge-
schichte zu leben, damit dank eures Glaubens
sein Name weiter in der Welt erklingt.
Liebe junge Freunde, um der Lebensform treu zu
folgen, zu welcher der Herr jeden einzelnen von
euch beruft, ist es unerlässlich, dass ihr als Freun-
de in seiner Liebe bleibt. Und wie kann die
Freundschaft anders Bestand haben als durch
häufi gen Kontakt, durch das Gespräch, die ge-
genseitige Verbundenheit und das Teilen von
Hoffnungen und Sorgen? Die hl. Teresa von Jesus
sagte, das Gebet ist „ein freundschaftlicher Um-
gang, bei dem wir oftmals ganz allein mit dem re-
den, von dem wir wissen, dass er uns liebt“.
Halloween kommt. Spätestens am 31. Oktober. Und damit Kürbisköpfe, Gruselpartys
und schlimme Kinder. Seitdem der Brauch von Halloween in den letzten Jahren aus
Amerika vermehrt nach Europa übergeschwappt ist, kann man sich diesem Spektakel
kaum mehr wirklich entziehen. Für die einen ist es ein guter Grund, wieder mal eine
Party zu feiern, für die anderen ein gutes Geschäft und für die Kinder ist es eine lu-
stige Abwechslung zum Alltag. Andere wieder können mit diesem Brauch, wo es um
so viel Geister und tote Seelen geht, überhaupt nicht viel anfangen. YOU!Magazin
hat in jedem Fall die richtigen Überlebensstrategien vorbereitet, damit du Halloween
gut überstehst...
HILFE HALLOWEENWIE DU HALLOWEEN AM BESTEN ÜBERLEBST...
von Anna-Lena Stricker und Michael Cech
DER HINTERGRUND Der Ursprung von Halloween geht auf 5000
Jahre alte keltische Gebräuche aus Irland zu-
rück. Nach dem Kalender der Kelten endete
der Sommer am 31. Oktober, der Winter, die
kalte und dunkle Jahreszeit, begann und es
galt, dass in dieser Nacht die Toten und Dä-
monen ihr Unwesen trieben. Mit gruseligen
Verkleidungen und auch mit hässlichen
Gesichtern in Rüben (später wurden die
Kürbisse daraus) wollte man die Geister
erschrecken und vertreiben. Nachdem aber
das Christentum nach Irland gekommen war,
wurde dieses heidnische Fest auf christlich
umfunktioniert und das Fest Allerheiligen-
Allerseelen entstand, an dem man der Toten
gedachte und für sie betete. Der Name Hal-
loween kommt dann auch von „all hallows
evening“, also von „Abend aller Heiligen“.
Die heidnischen Bräuche gibt es hingegen
immer noch bzw. sind in letzter Zeit wieder
neu modern geworden. Vielleicht sogar
deswegen, weil heute häufi g das Wissen
verloren gegangen ist, was wirklich mit
unseren Verstorbenen, den Seelen und den
Heiligen passiert.
GRUSELFAKTORPsychologen würden sagen, dass es eine
unbewusste Form der Angstbewältigung
ist, wenn man sich in gewisser Weise selbst
zu dieser Angst macht. Wenn sich Kinder
gerne als Geister oder gruselige Skelette
verkleiden, dann ist ein Grund vielleicht die
Konfrontation mit den eigenen Urängsten.
Geister bzw. der Gedanke an verstorbene
Seelen wecken in uns Unbehagen und
Gruselgefühle. Für Geister gilt nämlich die
Eigenschaft, dass sie nicht fassbar und au-
ßerhalb unserer materiell verstehbaren Welt
sind. Und das macht die gewisse gruselige
Faszination und bereitet irgendwie einen
besonderen Kick, wenn man sich darüber lu-
stig machen kann. Sicherlich denkt niemand
bewusst ans Erschrecken oder Vertreiben
echter Geister, wenn er zu Halloween
einen Kürbis aushöhlt oder sich als Skelett
verkleidet, dennoch ist es interessant, sich
mal bewusst zu machen, was hinter solchen
Bräuchen steckt.
05 I 2011REPORTAGELEBEN30
GEISTER & SEELEN
Der christliche Glaube hat im Grunde den
heidnischen Urängsten vor Toten und
Geistern den Schrecken genommen. Wir
wissen nämlich, dass jede Seele von Gott
getragen und bei ihm geborgen ist. Die
Seelen aber, die noch nicht ganz bereit sind
für das Leben mit Gott, haben die Möglich-
keit, noch gereinigt zu werden, das ist das
so genannte Fegefeuer, wobei das Feuer hier
als Symbol für die vollkommene Reinigung
steht. Für diese Seelen können wir wirklich
etwas tun, indem wir für sie beten. Das tun
wir besonders am Fest Allerseelen. Die Ver-
storbenen sind also keine Schreckgespenster,
vielmehr sind wir mit ihnen auf eine schöne
Weise verbunden. Auf der anderen Seite
wissen wir leider, dass man durch okkulte
Handlungen, wie z.B. Geisterbeschwö-
rungen, echten bösen Geistern, den Dämo-
nen, Raum gibt und ihnen die Möglichkeit
öffnet, sich bemerkbar zu machen. Als
Christen haben wir uns aber durch die Taufe
ganz unter den Schutz Gottes begeben,
sodass diese keine Macht über uns haben,
außer man lässt sich absichtlich auf sie ein.
Also Hände weg vor Tischerlrücken und Co.
bei Halloweenpartys...
TRICK OR TREAT
Süßes oder Saures... Was aber nun tun,
wenn es zu Halloween an der Tür klingelt?
Es ist ja ganz lieb, wenn verkleidete kleine
Monster um Süßigkeiten bitten, und man
gibt sie ihnen auch gern, aber ob man
die „sauren“ Streiche unbedingt lustig
fi nden muss, bleibt mal dahingestellt. Die
Haltung „Gib mir oder ich geb dir Saures“
wird einem im Leben auf jeden Fall letztlich
kein Glück bringen und es wäre vielleicht
besser, so eine Haltung bei Kindern nicht
zu fördern. Aber was ist, wenn du dir eine
positive katholische Alternative ausdenkst?
Dann könntest du den kleinen Gruselmon-
stern vielleicht sogar noch mehr Gutes tun.
Du könntest zum Beispiel Süßigkeiten auf
kleine Heiligenbildchen kleben, die du dann
verschenkst. Vielleicht schreibst du noch die
spannende Lebensgeschichte des Heiligen
drauf und gibst somit gleich einen Hinweis
auf Allerheiligen. Oder was ist mit Bibelsprü-
chen, die du auf die Süßigkeiten bindest?
Oder du bereitest zum Beispiel einen Heili-
genquiz vor, den die Kinder lösen müssen,
bevor es etwas zu naschen gibt...
PARTYTIGER
Besonders In sind ja auch gruselige Hal-
loweenpartys, die manch einer als Anlass
nimmt, um seine „dunkle Seite“ endlich
mal auszuleben und mit der passenden
Verkleidung seine letzten guten Werte und
Einstellungen über Board zu werfen. Na-
türlich nichts gegen eine coole Party! Aber
was hältst du davon, eine gut durchdachte
Alternative „All-Hallows-Eve-Party“ in deiner
Pfarre zu veranstalten? Dabei Pfl icht: Jeder
muss sich als Heiliger verkleiden. Als beson-
dere Showeinlage kann es dann das lustige
Heiligen-Erraten geben! Und als Höhepunkt
gibt’s dann einen fetten Allerheiligenlob-
preis mit Allerheiligenlitanei.
Falls du aber zu einer Gruselparty einge-
laden bist, bei der sich jeder möglichst
schaurig verkleiden soll, dann kannst du ja
auch dort den anderen etwas zum Reden
und Nachdenken mitgeben. Was hältst du
z.B. davon, dich als heilige Barbara oder als
heiliger Johannes der Täufer zu verkleiden
mit deinem Kopf unterm Arm? Es gibt aber
auch noch andere schaurige Märtyrer, wie
vielleicht den heiligen Sebastian mit ein
paar Pfeilen durch deinen Hals, oder den
heiligen Laurentius, der auf einem Rost
gegrillt wurde. Die blutigen Grillrostspuren
auf deinem Gesicht kommen gewiss gut...
Oder: Der seligen Mirjam von Abellin wurde
mit einem Säbel die Kehle durchgeschnitten,
die diesen 10 cm langen Schnitt aber auf
wundersame Weise überlebte! Du kannst
sicher sein, dass du so der Hingucker des
Abends bist und jedem die Geschichte des
Heiligen erklären musst. Es versteht sich
natürlich von selbst, dass du dann nicht
unbedingt als betrunkener Heiliger herum-
laufen solltest, sondern dass du vielmehr ein
gutes Bild für deinen Heiligen abgibst...
wenn es zu Halloween an der Tür klingelt?
Es ist ja ganz lieb, wenn verkleidete kleine
Monster um Süßigkeiten bitten, und man
gibt sie ihnen auch gern, aber ob man
die „sauren“ Streiche unbedingt lustig
fi nden muss, bleibt mal dahingestellt. Die
Haltung „Gib mir oder ich geb dir Saures“
wird einem im Leben auf jeden Fall letztlich
kein Glück bringen und es wäre vielleicht
besser, so eine Haltung bei Kindern nicht
zu fördern. Aber was ist, wenn du dir eine
positive katholische Alternative ausdenkst?
Dann könntest du den kleinen Gruselmon-
stern vielleicht sogar noch mehr Gutes tun.
Du könntest zum Beispiel Süßigkeiten auf
kleine Heiligenbildchen kleben, die du dann
verschenkst. Vielleicht schreibst du noch die
spannende Lebensgeschichte des Heiligen
drauf und gibst somit gleich einen Hinweis
auf Allerheiligen. Oder was ist mit Bibelsprü-
chen, die du auf die Süßigkeiten bindest?
Oder du bereitest zum Beispiel einen Heili-
genquiz vor, den die Kinder lösen müssen,
bevor es etwas zu naschen gibt...
05 I 2011
31LEBEN
Besonders In sind ja auch gruselige Hal-
loweenpartys, die manch einer als Anlass
31LEBEN