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P.b.b. 02Z031105M, Verlagsort : 3003 Gablitz, Mozartgasse 10 Preis: EUR 10,–
Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz
KardiologieJournal für
Austrian Journal of CardiologyÖsterreichische Zeitschrift für Herz-Kreislauferkrankungen
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CARMEN-Studie: Alpha/Betablockade
verbessert Remodelling bei milder
Herzinsuffizienz
Woisetschläger C
Journal für Kardiologie - Austrian
Journal of Cardiology 2002; 9 (10)
VeranstaltungsortMedizinische Universität Wien I Van Swieten SaalVan Swieten - Gasse 1a I 1090 Wien
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Wiss. Leitung Univ.-Prof. Dr. Christian Hengstenberg
Veranstalter Kooperationspartner
J KARDIOL 2002; 9 (10)
Rubrik: Kongreßbericht
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Im Rahmen des diesjährigen Kongresses der European Societyof Cardiology Anfang September in Berlin, wurden die Ergeb-nisse der CARMEN-Studie vorgestellt. Unter Kombinations-therapie mit Carvedilol und Enalapril sank der linksventri-kuläre endsystolische Volumsindex (LVESVI) statistisch signi-fikant besser als unter Carvedilol oder Enalapril alleine.
In einigen großen, randomisierten klinischen Studienkonnte bereits gezeigt werden, daß ACE-Hemmer, Betablok-ker und Aldosteron-Rezeptorantagonisten Morbidität undMortalität bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (CHF)senken. Diese Erkenntnisse wurden auch bereits in den The-rapieempfehlungen der großen kardiologischen Fachgesell-schaften berücksichtigt.
Die Guidelines empfehlen somit die Gabe eines ACE-Hem-mers bei Patienten mit noch asymptomatischer linksventri-kulärer Dysfunktion bis zu schwerer CHF. Auch Betablockerwerden bei Patienten mit leichter, milder oder schwererCHF empfohlen. Carvedilol, ein kombinierter �
1/�
2-Rezeptor-
blocker mit zusätzlicher �1-Rezeptorblockade, wird nun auch
bei Patienten mit linksventrikulärer Dysfunktion nach Myo-kardinfarkt empfohlen. Diuretika und/oder Digitalis werdenhäufig zusätzlich als symptomatische Therapie, andere Medika-mente zur Behandlung von Co-Morbidität verordnet.
n Alarmsignal Remodelling
Während der Gebrauch von Betablockern post Myokardin-farkt und bei Patienten mit schwerer CHF zunimmt, ist dieVerordnungspraxis bei Patienten mit milder CHF noch eherdürftig. Vermutlich wird bei solchen Patienten der klinischeZustand von den behandelnden Ärzten oft als zu wenig schlechterachtet, um zusätzlich mit der Betablockade zu beginnen.
Das kardiale Remodelling ist generell ein Alarmsignal undwird mit der Progression der CHF in Zusammenhang ge-bracht. Frühere Studien mit ACE-Hemmern zeigten eine Ver-ringerung der Dilatation des linken Ventrikels; bei Zugabe vonCarvedilol zur ACE-Hemmertherapie zeigten sich eine signi-fikante Erhöhung der Ejection Fraction (EF) und eine Abnah-me der linksventrikulären Volumina.
n Die CARMEN-Studie
Die CARMEN-Studie war eine kontrollierte, prospektive,doppelblinde und randomisierte Untersuchung zur Evaluie-rung des Effektes der Kombination Carvedilol/Enalaprilversus den einzelnen Substanzen Carvedilol oder Enalaprilbei Patienten mit milder CHF. Die Studie wurde an 65 Zentrenin 13 europäischen Ländern durchgeführt. Primäres Ziel wardie Untersuchung des Effektes der einzelnen Therapiestra-tegien auf das linksventrikuläre Remodelling.
Der Therapieerfolg wurde an Hand serieller Bestimmun-gen des linksventrikulären endsystolischen Volumsindex(LVESVI), eines echokardiographisch zu erhebenden Markersfür den Grad des Remodellings, gemessen. Alle Untersuchun-gen wurden auf Videoband aufgezeichnet und in einem zen-tralen Echolabor ausgewertet. Die Untersuchungen erfolgtenvor Therapiebeginn, nach sechs, zwölf und nach 18 Monaten.
In den drei Therapiegruppen wurde entweder die Kombina-tion von Carvedilol und Enalapril oder die jeweilige Mono-therapie mit Placebozugabe hinauftitriert. Carvedilol wurdein den Dosierungen 3,125 mg, 6,25 mg, 12,5 mg, 25 mgoder 50 mg zweimal täglich, Enalapril in den Dosierungen2,5 mg, 5 mg oder 10 mg verabreicht.
Insgesamt wurden 479 Patienten in die „Intention to treat“-Analyse aufgenommen. Das mittlere Alter betrug 62,3 Jahre,knapp über 80 % waren Männer. Etwa zwei Drittel der Patien-ten hatten bereits einen ACE-Hemmer erhalten, dieser wurdejedoch vor Studienbeginn ausgeschlichen. Der Prozentsatz derPatienten, die bereits Betablocker erhalten hatten, lag wesent-lich niedriger bei unter sechs Prozent. In Tabelle 1 ist die CHF-Klassifikation der Patienten nach NYHA zum Zeitpunkt desStudieneinschlusses in den drei Therapiegruppen zu sehen.
n Ergebnisse
In der Gruppe unter Kombinationstherapie mit Carvedilol undEnalapril fand sich eine statistisch signifikant deutlichere Re-duktion des LVESVI als in der Gruppe mit Enalapril Mono-therapie. Die mit Carvedilol Monotherapie behandelten Pati-enten zeigten ebenfalls eine deutlichere Reduktion desLVESVI als die mit Enalapril behandelten Patienten, dieseReduktion gegenüber der anderen Therapiegruppe war jedochstatistisch nicht signifikant. Allerdings zeigte sich ein deutli-cher Trend hinsichtlich einer besseren Wirksamkeit vonCarvedilol (Abb. 1).
Beim Vergleich der einzelnen Therapiegruppen hinsicht-lich der Veränderung des LVESVI von der Baseline zeigtensowohl die Kombination von Carvedilol mit Enalapril (p <0,0001) als auch Carvedilol alleine (p < 0,05) statistisch signi-fikante Verringerungen. In der Enalapril-Gruppe konnte keinsignifikanter Unterschied zur Baseline nachgewiesen werden(Abb. 2).
CARMEN-Studie: Alpha/Betablockade verbessertRemodelling bei milder Herzinsuffizienz
Ch. Woisetschläger
Tabelle 1: NYHA-Stadium der CHF zum Zeitpunkt des Studien-einschlusses in den drei Therapiegruppen
Carvedilol Carvedilol Enalapril& Enalapril Mono Mono
NYHA I (%) 7 9 7NYHA II (%) 68 65 62NYHA III (%) 25 26 31
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458 J KARDIOL 2002; 9 (10)
Rubrik: Kongreßbericht
n Zusammenfassung
Die Ergebnisse der CARMEN-Studie zeigen, daß die Kombi-nation von Carvedilol mit Enalapril zu einer signifikantenVerbesserung des linksventrikulären Remodellings führt. Beiallen mit Carvedilol behandelten Patienten, sei es als Mono-therapie oder in Kombination mit Enalapril, konnte ein Rück-gang des Remodelling-Prozesses nachgewiesen werden. Diesgilt nicht für die Monotherapie mit Enalapril.
Bei der Verträglichkeit gab es keine wesentlichen Unter-schiede in den drei Therapiegruppen. Die Initiierung einerTherapie mit Carvedilol war auch vor Beginn einer ACE-Hemmertherapie problemlos.
Abbildung 2: Veränderung des LVESVI als Maßstab für den Therapieerfolg beim Re-modelling; Verlauf innerhalb der 3 Behandlungsgruppen
Abbildung 1: Veränderung des LVESVI als Maßstab für den Therapieerfolg beim Re-modelling; Vergleich der 3 Behandlungsgruppen
Weiters bestätigen die Ergebnisse der CARMEN-Studiedie bestehenden Therapierichtlinien für die CHF. Es gibt nunweiteren Rückhalt für den Nutzen einer frühen Initiierung ei-ner Kombinationstherapie mit Carvedilol und einem ACE-Hemmer bei Patienten mit milder CHF.
Korrespondenzadresse:Dr. med. Christian WoisetschlägerAKH-Wien – Universitätskliniken, NotfallaufnahmeA-1090 Wien, Währinger Gürtel 18–20E-Mail: [email protected]
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