auszug aus dem vortrag: „chancen von mentoring: neueste...
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Auszug aus dem Vortrag: „Chancen von Mentoring: Neueste Erkenntnisse
aus der psychologischen Forschung“
Prof. Dr. Peter Fischer
Lehrstuhlinhaber für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie, Universität Regensburg
Wissenschaftlicher Leiter der Gesellschaft für empirische Organisationsforschung mbH (GfeO)
Mentoring
◦ Mentor: Erzieher von Odysseus Sohn Telemach
◦ Wissenstransfer, Erfahrungswissen (Mentor Mentee)
◦ Personalentwicklungsinstrument in Organisationen
◦ Unterstützung der persönlichen und beruflichen Entwicklung
◦ Mentoring-Beziehungen: Ausbildung, Beruf, Freizeit, Persönlichkeits- entwicklung, Spiritualität, etc.
Formen von Mentoring
Formelles Mentoring Unternehmen, Vereine,
Hochschulen, etc.
Informelles Mentoring Adenauer & Kohl
Internes Mentoring innerhalb einer Organisation
Externes Mentoring organisationsübergreifend
Individuelles vs. Gruppenmentoring
Cross-Mentoring, Cross-Gender Mentoring
Peer Mentoring
Mentoring von Kindern und Jugendlichen
Prof. Dr. Peter Fischer
MentorInnen sollten eine
psychologische Grundausbildung
erhalten
MentorInnen sollten wissen: Wie „funktioniert“ der (junge) Mensch?
Kognition, Emotion, Motivation, Verhalten
Grundwissen Entwicklungspsychologie,
Persönlichkeitspsychologie, Sozialpsychologie
Wichtige psychologische Skills von MentorInnen 1
Prof. Dr. Peter Fischer
Psychologie der Führung Individualpsychologie Psychologie der Gruppe Empathie Prosoziale Motivation Psychologie des Wissenserwerbs,
Informationsverarbeitung Gesundheitspsychologie Selbstreflexion
Wichtige psychologische Skills von MentorInnen 2
Prof. Dr. Peter Fischer
Motivationspsychologie Psychologie der Zielerreichung Soziale Interaktion Lernpsychologie (v.a. Modelllernen) Konstruktive Rückmeldungen (Feedback-Kultur) Umgang mit Kritik (insb. bei Kindern) Schwierige Schüler, Eltern, etc.
Organisationale Rahmenbedingungen
Prof. Dr. Peter Fischer
Infrastruktur
Geschultes Personal
Finanzielle Ausstattung
Kultur und Wertesystem
Überzeugung: „Es ist wichtig und effektiv!“
Unterstützung durch Führungskräfte
Kernprozesse und Organisation
Prof. Dr. Peter Fischer
Auswahl der Paten, Aufnahme von Kindern/Jugendlichen Aufnahme von Kindern/Jugendlichen Matching/Start Begleitung der Paten Begleitung der Kinder/Jugendlichen
Gemeinsame Aufgabe von Staat, Wirtschaft
und bürgerschaftlichen Akteuren!
Chancen für die Gesellschaft
Prof. Dr. Peter Fischer
Stärkung des demokratischen Wertesystems und der Bürgergesellschaft Antwort auf den gesellschaftlichen Wandel (Veränderte Familienstrukturen, Demografische Entwicklung, Migration, …) Informelles Lernen - ein Erfolgsmodell (70 % wird in informellen Kontexten gelernt) Türöffner zu mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit
„soziales“ Urvertrauen
Chancen für die Mentees
Prof. Dr. Peter Fischer
Persönlichkeitsentwicklung Vermittlung von Wissen, Werten, Handlungskompetenzen
Stärken stärken, Schwächen schwächen Erweiterung der Problemlösungsstrategien
Lernen am Modell Big Picture
Selbstregulation Selbstwertsteigerung und Selbstbewusstsein
Soziale Rollen verstehen Kommunikation
Netzwerke
Chancen für die MentorInnen
Prof. Dr. Peter Fischer
Selbstwert und
Signifikanz der eigenen
Existenz (TMT)
Zufrieden-heit
und
Wert-schätzung
Vorbild-funktion
Selbst-reflexion
Kommuni-kation
mit Kindern
und
Jugend-lichen
Inter-kultureller
Dialog Feedback
Effektivität von Mentoring bei Kindern
Prof. Dr. Peter Fischer
Heterogene Methode für heterogene Probleme bei Kindern Breitbandeffekt
Ergebnisse „Balu und Du“ (Müller-Kohlenberg, 2014) Anstrengungsbereitschaft: d = .87 Konzentrationsfähigkeit: d = 1.25 Körperliches Wohlbefinden: d = 1.19 Psychisches Wohlbefinden: d = .54 Lernmotivation: d = .86
Wie wirken psychologische Skills auf das Erleben und Verhalten von Mentees?
Prof. Dr. Peter Fischer Affektives Commitment
Soziale Identität Psychisches und physisches Wohlbefinden
Vertrauen (Trust) Sinntheorie
Persönliches Wachstum
Affektives Commitment
Soziale Identität
Psychisches und physisches Wohlbefinden
Vertrauen (Trust)
Sinntheorie
Persönliches Wachstum
Erwartungseffekte im Mentoring
Prof. Dr. Peter Fischer • Rosenthaleffekt
• Der neue Dozent (Personenwahrnehmung
)
• Selffu l f i l l ing Prophecy
• Select ive Exposure
• Model l der Posit ivfokussierung
• Wertesysteme:
Generat ionengerechte Führung
• Rosenthaleffekt • Der neue Dozent
(Personenwahrnehmung)
• Selffu l f i l l ing Prophecy
• Select ive Exposure
• Model l der Posi t ivfokussierung
• Wertesysteme: Generat ionengerechte Führung
Voraussetzungen für gutes Mentoring
Prof. Dr. Peter Fischer Selbstreflexion Sich selbst führen können
Wissen: Wie funktioniert der Mensch Empathie
„Das große Ganze sehen“ Altruismus/prosoziale Persönlichkeit
Reflexion von Macht/Narzissmus
Selbstreflexion Sich selbst führen können
Wissen: Wie funktioniert der Mensch Empathie
„Das große Ganze sehen“ Altruismus/prosoziale Persönlichkeit
Reflexion von Macht/Narzissmus
Die begrenzte Sichtweise (Frey, 1986)
Prof. Dr. Peter Fischer
Jeder ist sich selbst der Blindeste. Selbsteinschätzung ist nicht identisch mit Fremdeinschätzung.
Jeder sieht die Welt aus seiner Perspektive. Jeder filtert die Informationen nach seinen Erwartungen, Hypothesen, Stimmungen..
Ist das, was wir sehen, die ganze Realität oder
sind wir nur zu egozentrisch?
Folge:
Feedback geben und Feedback holen.
Keine fachliche und persönliche Weiterent-wicklung ohne Feedback.
Mentoring und Informationsverarbeitung
Prof. Dr. Peter Fischer • Ankereffekt
• Repräsentat iv i tätsheurist ik
• Verfügbarkei tsheurist ik
• Defensivmotivat ion
• Wahrhei tsmotivat ion
• Impression Mot ivat ion
• Posit ive I l lus ionen
Ankereffekt
Repräsentat iv i tätsheuris t ik
Verfügbarkei tsheurist ik
Defensivmotivat ion
Wahrhei tsmotivat ion
Impression Mot ivat ion
Posi t ive I l lus ionen
18 22. September 2006 Professional Development
Woher weiß ich, ob ich eine gute
Mentorin bin? Harte Daten
360 Grad Analyse:
Beobachtung: Korrigieren und kritisieren mich Mentees und sprechen sie mich an?
Fehlerquoten
Lachen und Stimmung; was sagen die Gesichter?
Hilfe und Unterstützung – sind die Mentees aktiv?
Wie ist die Bewerberlage?
Anzahl Verbesserungsvorschläge
Erwartungen der Mentees durch Fragen ermitteln, aber unabhängig davon: Was kann und will
ich erfüllen?
Was finden Sie an der Führungskraft gut oder suboptimal?
Wenn Sie in meiner Position wären, was würden Sie gleich machen, was anders?
Welche Erwartungen haben Sie an Ihre Führungsperson?
Was ist ideale Führung? Was ist nicht-ideale Führung?
Wie möchten Sie geführt werden?
Was motiviert Sie? Was demotiviert Sie?
Was war in der Vergangenheit an Führung positiv, was war negativ?
Was läuft gut in der Zusammenarbeit, Kommunikation und Führung? Was läuft nicht gut?
Evaluation von Mentoring
Prof. Dr. Peter Fischer Standardisierte Fragebögen Mentor/Mentee
Strukturierte Interviews Mentor/Mentee
Verhaltensbeobachtung und externe Personen
Online Evaluation Tatsächliche Verhaltensindikatoren
Längsschnittevaluation
Standardisierte Fragebögen Mentor/Mentee Strukturierte Interviews Mentor/Mentee Verhaltensbeobachtung und externe Personen Online Evaluation Tatsächliche Verhaltensindikatoren Längsschnittevaluation
Kurzvita von Prof. Dr. Peter Fischer
• 1993 Bankkaufmann (IHK); Kreis- und Stadtsparkasse Dachau
• Abitur 1997 Berufsoberschule Scheyern
• Studium der Psychologie an der LMU München (Diplompsychologe)
• Promotion 2001 über Entscheidungsprozesse und Informationsverarbeitung in
Organisationen
• Habilitation 2006 über Informationsverarbeitung bei ökonomischen Entscheidungen,
prosoziales Verhalten in Organisationen (venia legendi für das Fach Psychologie in
seiner vollen Breite)
• Von 2007-2009 Senior Lecturer an der University of Exeter (Social, Economic and
Organizational Psychology)
• Von 2008-2009 Visiting Professor an der Universität zu Köln
• Ruf auf eine Professur für Wirtschaftspsychologie an der Universität Trier
• Von 2009-2011 Professor für Sozial- und Wirtschaftspsychologie an der Universität Graz
• Seit 2011 Lehrstuhlinhaber (W3) fü Sozial-, Arbeits-, Organisations- und
Wirtschaftspsychologie an der Universität Regensburg
• Seit 2013: Dekan der Fakultät für Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft an der
Universität Regensburg
• Juror und Dozent an der Bayerischen Eliteakademie
• Wissenschaftlicher Beirat an der University of Applied Sciences in Göttingen
• 2009-2011 Associate Editor der wissenschaftlichen Zeitschrift Social Psychology
• Gutachter verschiedener nationaler und internationaler wissenschaftlicher Zeitschriften
• Autor von zahlreichen wissenschaftlichen Artikeln, Buchbeiträgen, Sammelwerken
• Wissenschaftlicher Leiter der Consensus GmbH
• Dozent an der European School of Management & Technology, Berlin
• Seminarleiter für den ÄLRD des Universitätsklinikums München
• Dozent am LMU Center for Leadership and People Management
• Dozent an der TUM School of Management