automotive 0304

6
PLUS BEI UMSATZ & GEWINN Die Cross Industries AG bilanziert das erfolgreiche Geschäftsjahr 2014 Seite 57 IMMER MEHR STROMER ZSW-Studie: Zahl der Elektroautos hat sich 2014 weltweit mehr als verdoppelt Seite 59 NISSAN X-TRAIL DER MEGASELLER IN 3. GENERATION automotive business © Nissan medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 3. APRIL 2015 – 55 Stuttgart. Daimler-Chef Dieter Zet- sche soll voraussichtlich bis 2019 das Steuer beim deutschen Auto- bauer fest in Händen halten. Der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Bischoff hat diese Woche bei der Hauptversammlung des Konzerns jedenfalls eine Vertragsverlänge- rung in Aussicht gestellt. Der Auf- sichtsrat habe die Absicht, Zetsche für drei weitere Jahre zu bestellen, sagte Bischoff. Zetsche kann sich damit voll auf sein selbst gesteck- tes Ziel konzentrieren, bis 2020 die Oberklassekonkurrenz von BMW und Audi zu überholen und wieder größte Premiumhersteller der Welt zu werden. Daimler Aufsichtsrat will Zetsche über 2016 hinaus halten Zetsche geht wohl in Verlängerung Seit 2006 lenkt Dieter Zetsche Daimler, sein Vertrag dürfte verlängert werden. © APA/dpa/Bernd Weißbrod Profite der Hersteller auf neuen Rekordhöhen Profitabel Nie zuvor haben Auto- hersteller so hohe Gewinne geschrie- ben wie im ver- gangenen Jahr: 116,6 Mrd. Euro waren es laut ak- tueller McKinsey- Studie weltweit. Knapp die Hälfte davon konnten Toyota, VW, GM & Co in China ver- dienen. Seite 56 © Panthermedia.net/Tono Balaguer © APA/Herbert Pfarrhofer Offenbach. Thomas A. Schmid ist seit 1. April 2015 Chief Operating Officer (COO) von Hyundai Motor Europe. Er verantwortet damit ab sofort das operative Geschäft der Europazentrale im deutschen Of- fenbach. Der gebürtige Österrei- cher war früher in verschiedenen Senior Manager-Positionen bei un- terschiedlichen Marken der euro- päischen Automobilindustrie tätig und kam 2013 zu Hyundai. Seit da- mals leitete er den Vertrieb der Hy- undai Europazentrale als Vice Pre- sident Sales und Fleet. Er berichtet an Byung Kwon Rhim, Präsident und Geschäftsführer von Hyundai Motor Europe. Hyundai Thomas A. Schmid neuer Chief Operating Officer Österreicher steigt bei Hyundai auf Schmid ist für die strategische Ausrich- tung von Hyundai in Europa zuständig. © Hyundai SHORT Stuttgart. Daimler plant einen Pick-up-Truck. „Wir sehen eine Möglichkeit, als erster Premiumhersteller in diesen Markt einzusteigen“, sagte der Chef von Daimlers Trans- portersparte, Volker Morn- hinweg (Bild), dem Wall Street Journal. Nachdem zunächst SUV-Modelle mit der Zeit an- spruchsvoller und luxuriöser geworden seien, sei dieser Trend nun auch bei Pick-ups erkennbar. Details wie einen Starttermin oder Investitions- summen nannte Mornhinweg noch nicht. New York. Der Gründer des US- Elektroautoherstellers Tesla hat mit einer wolkigen Ankün- digung den Aktienkurs seiner Firma in die Höhe getrieben. „Eine große neue Tesla-Pro- duktlinie – kein Auto“ werde am 30. April um 20:00 Uhr präsentiert, schrieb Elon Musk (Bild) im Kurzbotschaften- dienst Twitter. In Medienbe- richten wurde spekuliert, die Ankündigung könnte sich auf eine Batterie für den Privat- gebrauch beziehen; über ein solches Produkt hatte Musk im Februar gesprochen. © Daimler © APA/EPA/Jörg Carstensen Göteborg. Volvo will künftig auch Autos in den USA bauen. Wie der Konzern ankündigte, soll rund eine halbe Milliarde Dollar (460,6 Mio. Euro) in ein Werk auf dem weltweit zweitgrößten Automarkt inves- tiert werden. Wo genau die Schweden die Fabrik aufziehen wollen und welche Modelle sie dort planen, steht allerdings noch nicht fest. Volvo, das zum chinesischen Geely-Konzern gehört, baut bisher Autos in Europa und China. Aus dem Reich der Mitte wollen die Schweden auch bestimmte Mo- delle in die USA exportieren. © Toyota © Nissan

Upload: medianet

Post on 21-Jul-2016

232 views

Category:

Documents


4 download

DESCRIPTION

 

TRANSCRIPT

Page 1: automotive 0304

plus bei umsatz & gewinn

Die Cross Industries AG bilanziert das erfolgreiche Geschäftsjahr 2014 Seite 57

immer mehr stromer

ZSW-Studie: Zahl der Elektroautos hat sich 2014 weltweit mehr als verdoppelt Seite 59

nissan x-trail der megaseller in 3. generation

automotivebusiness

© n

issa

n

medianet inside your business. today. Freitag, 3. april 2015 – 55

Stuttgart. Daimler-Chef Dieter Zet-sche soll voraussichtlich bis 2019 das Steuer beim deutschen Auto-bauer fest in Händen halten. Der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Bischoff hat diese Woche bei der Hauptversammlung des Konzerns jedenfalls eine Vertragsverlänge-rung in Aussicht gestellt. Der Auf-sichtsrat habe die Absicht, Zetsche für drei weitere Jahre zu bestellen, sagte Bischoff. Zetsche kann sich damit voll auf sein selbst gesteck-tes Ziel konzentrieren, bis 2020 die Oberklassekonkurrenz von BMW und Audi zu überholen und wieder größte Premiumhersteller der Welt zu werden.

Daimler aufsichtsrat will Zetsche über 2016 hinaus halten

Zetsche geht wohl in Verlängerung

Seit 2006 lenkt Dieter Zetsche Daimler, sein Vertrag dürfte verlängert werden.

© a

pa/d

pa/b

ernd

Wei

ßbro

d

Profite der Hersteller auf neuen Rekordhöhen

Profitabel nie zuvor haben auto­hersteller so hohe gewinne geschrie­ben wie im ver­gangenen Jahr: 116,6 mrd. euro waren es laut ak­tueller mcKinsey­studie weltweit. Knapp die Hälfte davon konnten toyota, VW, gm & Co in China ver­dienen. Seite 56

© p

anth

erm

edia

.net

/ton

o b

alag

uer

© a

pa/H

erbe

rt p

farr

hofe

r

Offenbach. Thomas A. Schmid ist seit 1. April 2015 Chief Operating Officer (COO) von Hyundai Motor Europe. Er verantwortet damit ab sofort das operative Geschäft der Europazentrale im deutschen Of-fenbach. Der gebürtige Österrei-cher war früher in verschiedenen Senior Manager-Positionen bei un-terschiedlichen Marken der euro-päischen Automobilindustrie tätig und kam 2013 zu Hyundai. Seit da-mals leitete er den Vertrieb der Hy-undai Europazentrale als Vice Pre-sident Sales und Fleet. Er berichtet an Byung Kwon Rhim, Präsident und Geschäftsführer von Hyundai Motor Europe.

Hyundai thomas a. schmid neuer Chief operating officer

Österreicher steigt bei Hyundai auf

Schmid ist für die strategische Ausrich-tung von Hyundai in Europa zuständig.

© H

yund

ai

short

Stuttgart. Daimler plant einen Pick-up-Truck. „Wir sehen eine Möglichkeit, als erster Premiumhersteller in diesen Markt einzusteigen“, sagte der Chef von Daimlers Trans-portersparte, Volker Morn-hinweg (Bild), dem Wall Street Journal. Nachdem zunächst SUV-Modelle mit der Zeit an-spruchsvoller und luxuriöser geworden seien, sei dieser Trend nun auch bei Pick-ups erkennbar. Details wie einen Starttermin oder Investitions-summen nannte Mornhinweg noch nicht.

New York. Der Gründer des US-Elektroautoherstellers Tesla hat mit einer wolkigen Ankün-digung den Aktienkurs seiner Firma in die Höhe getrieben. „Eine große neue Tesla-Pro-duktlinie – kein Auto“ werde am 30. April um 20:00 Uhr präsentiert, schrieb Elon Musk (Bild) im Kurzbotschaften-dienst Twitter. In Medienbe-richten wurde spekuliert, die Ankündigung könnte sich auf eine Batterie für den Privat-gebrauch beziehen; über ein solches Produkt hatte Musk im Februar gesprochen.

© d

aim

ler

© a

pa/e

pa/J

örg

Car

sten

sen

Göteborg. Volvo will künftig auch Autos in den USA bauen. Wie der Konzern ankündigte, soll rund eine halbe Milliarde Dollar (460,6 Mio. Euro) in ein Werk auf dem weltweit zweitgrößten Automarkt inves-tiert werden. Wo genau die Schweden die Fabrik aufziehen wollen und welche Modelle sie dort planen, steht allerdings noch nicht fest. Volvo, das zum chinesischen Geely-Konzern gehört, baut bisher Autos in Europa und China. Aus dem Reich der Mitte wollen die Schweden auch bestimmte Mo-delle in die USA exportieren.

© t

oyot

a

© nissan

Page 2: automotive 0304

De Tomaso Verkauf an L3

Neue Zukunft?

Rom. Das Schweizerisch-luxem-burgische Konsortium L3-Holding übernimmt die Marke des traditionsreichen, 2012 pleitegegangenen italienischen Autokonzerns De Tomaso. Die L3-Holding setzte sich laut ita-lienischen Medien bei einer Versteigerung mit einem Ange-bot von circa 2 Mio. Euro gegen mehrere Konkurrenten durch, darunter die italienische Grup-pe Eos und der chinesische Kon-zern Ideal Team Venture. Die L3 Holding will nun bis 2021 rund 360 Mitarbeiter anstellen und 4.500 Sportwagen bauen. Außerdem soll ein neues Pro-duktionswerk unweit von Turin entstehen.

56 – automotivebusiness Cover Freitag, 3. April 2015

Kommentar

Was ist jetzt mit den Stromern?

Jürgen Zacharias

K ommen die Stromer nun oder kommen sie nicht? So genau weiß das wohl

niemand. Ebenso oft wie Ex-perten, Kommentatoren und Branchenkenner nämlich bereits den bevorstehenden Durchbruch der Antriebstech-nologie angekündigt haben, wurden Elektroautos medial auch schon zu Grabe getragen. Zu teuer seien sie in der An-schaffung, zu limitiert in der Reichweite und zu kompliziert im Handling – die Zukunft gehöre weiterhin den Diesel und Benzinern. Die Wahrheit ist für die Stromer allerdings nicht ganz so schwarz, wie sie vielfach gemalt wird, auch wenn sich für Hersteller die Technologie aktuell nur zum Teil rechnet und Zulieferer wie zuletzt ElringKlinger sogar über hohe Verluste in diesem Geschäftsberich jammern. In ihrem ureigenen Habitus, dem urbanen Umfeld, sind Stromer sogar richtige Bringer: günstig im Betrieb, schnell beim Ampel-start und meist kompakt in ih-ren Abmessungen. Gut, für die Urlaubsfahrt nach Italien oder schon ins benachbarte Bundes-land sind sie tendenziell nicht zu gebrauchen, aber was noch nicht ist, kann bekanntlich noch werden. Und spätestens wenn sich mit steigenden Ab-satzzahlen die Verkaufspreise dem Niveau der Verbrenner annähern, werden Elektroau-tos wohl zur echten Alternati-ve. Fragt sich nur, wie lang das noch dauern wird …

McKinsey-Studie Die Automobilindustrie darf sich 2014 über einen neuen Rekordgewinn von 116,6 Mrd. Euro freuen

2014: Branche schraubt Gewinne auf rekordhöhe

Wien. Liest man sich durch die jüngst veröffentlichten Zahlen der Autohersteller, scheinen die Ge-schäfte im vergangenen Jahr blen-dend gelaufen zu sein. Volkswagen vermeldete einen Rekordgewinn

von 12,7 Mrd. Euro vor Zinsen und Steuern, BMW schraubte sein Ergebnis um 10,3 Prozent auf 8,7 Mrd. Euro, und Daimler vermeldete eine neue operative Bestmarke von 10,1 Mrd. Euro. Toyota dürfte die-ser Tage (Bilanzstichtag nach Re-

daktionsschluss) unter dem Strich gar ein Ergebnis von 16 Mrd. Euro präsentieren, und bei General Mo-tors blieben im Vorjahr immerhin 2,5 Mrd. Euro hängen. In Summe – so eine aktuelle Studie von McKin-sey & Company, für die das Bera-tungsunternehmen die 21 größten Autohersteller der Welt unter die Lupe genommen hat – lag damit der Gesamtgewinn der globalen Automobilindustrie mit 116,6 Mrd. Euro so hoch wie nie zuvor.

China weiterhin attraktiv

„Vor allem steigende Verkaufs-zahlen in China und Nordamerika haben die Automobilindustrie in den vergangenen Jahren angetrie-ben“, erklärt Detlev Mohr, Leiter der europäischen Automobilbe-ratung von McKinsey, die jüngste Entwicklung. Der Gewinn, den die Autohersteller allein in China einfahren, ist demnach fast annä-hernd so hoch wie der Gesamtge-winn der Branche im Jahr 2006. Mohr: „Der chinesische Markt ist weiterhin attraktiv – auch wenn das Wachstumstempo etwas ab-nehmen wird. Europa bleibt trotz etwas verbesserter Aussichten ein herausfordernder Markt.“

Gemeinsam mit dem nordameri-kanischen Markt (34,9 Mrd. Euro Gewinn) trug China mit einem Ge-winn von 45,9 Mrd. Euro zu mehr als zwei Drittel zum Gesamtge-winn der Automobilindustrie bei. Europa fällt den McKinsey-Berech-nungen zufolge mit 12,9 Mrd. Euro zurück. Die Branche erwirtschafte-te demnach eine durchschnittliche Rendite von 6,6 Prozent und liegt damit deutlich über dem lang-jährigen Mittelwert von 4 Prozent.

Rentable Premiumautos

Obwohl laut McKinsey nur zwölf Prozent der weltweit verkauften Autos dem Premiumsegment zuzu-rechnen sind, konnten die Herstel-ler mit ihren Fahrzeugen knapp 40 Prozent der weltweiten Gewinne einfahren. Wachstumstreiber ist auch in diesem Segment der chine-sische Markt; dort verdienten die Premiumhersteller im vergangenen Jahr fast genauso viel wie in Nord-amerika und Europa zusammen.

Durchschnittlich erzielen Unter-nehmen im Premiumsegment eine Rendite von 10 Prozent. Hersteller von Mittelklasseautos liegen dage-

gen mit fünf Prozent Ertrag unter der Rendite im Einstiegssegment (7 Prozent). „Auf Premium zu set-zen lohnt sich also weiterhin: Es erlaubt trotz großer Konkurrenz nach wie vor einen Preisaufschlag, der sich auch in der Rendite nie-derschlägt“, sagt Harald Deubener, Partner im Stuttgarter Büro von McKinsey.

Pro Fahrzeug verdienen Premi-umhersteller mit rund 5.230 Euro mehr als viermal so viel wie Mit-telklassehersteller (der Durch-schnittsverdienst dabei liegt bei 1.200 Euro pro Fahrzeug) und mehr als siebenmal so viel wie Hersteller von einfacheren Fahrzeugen (730 Euro).

Künftige Herausforderungen

Stabile Gewinne seien für die Automobilhersteller notwendig, um die anstehenden Investitionen zu bewältigen, so Deubener weiter: „Die zunehmende Vernetzung des Autos, der Trend zum autonomen Fahren und die Entwicklung alter-nativer Antriebe bedeuten für die Automobilindustrie einen enormen Kraftakt.“

Jürgen Zacharias

Ein Großteil des Gewinns wird mit Premiumautos und auf den Absatzmärkten China & USA erwirtschaftet.

© P

anth

erm

edia

.net

/Edy

ta P

awlo

wsk

a

Premium zahlt sich nach wie vor aus: Der Durchschnittsgewinn pro Premiumfahrzeug liegt den McKinsey-Berechnungen zufolge bei 5.230 Euro pro Fahrzeug.

© J

erom

e Fa

vre/

EPA

/pic

ture

desk

.com

© O

SX/

Wik

imed

ia/C

C B

Y 2.

0

Am chinesischen Markt erwirtschafteten die Hersteller Gewinne von 45,9 Mrd. Euro.

„Steigende Verkaufs-

zahlen in China und

Nordamerika haben

die Automobilindustrie

in den vergangenen

Jahren angetrieben.“

Detlev mohr, mcKinsey

De Tomaso feierte seine Blütezeit in den 1970er- und 1980er-Jahren.

Page 3: automotive 0304

Das Hotel Beau Rivage PinetaJesolo. In der ruhigsten und grünsten Gegend von Lido di Jesolo, im Herzen der veträumten Pineta, in einer Pinienoase mit 13.000 m² Grundfläche direkt am Meer, liegt das Hotel Beau Rivage Pineta. Die Gäste des Hauses fühlen sich in diesem familiengeführten Hotel so wohl, dass sie sich gleich zuhause fühlen. Die meisten sind seit vielen Jahren Stammgäste. Mit einer Bewertung von 5,2 von 6 Punkten und einer Weiter empfehlungsrate von 87% (Stand Saisonabschluss 2014) liegt das Beau Rivage im Spitzenfeld in der Gäste zufriedenheit bei Holidaycheck. Auch Tripadvisor hat dem Haus das Zertifkat für Exzellenz verliehen.

BUCHUNGEN

Hotel Beau Rivage Pineta ****Piazza Europa 6 – 30016 – Jesolo – Italiawww.beaurivagepineta.com [email protected] www.facebook.com/hotelbeaurivagejesoloTel. 0039 0421 961074

Cross Industries AG Im vergangenen Jahr konnte die oberösterreichische Industriebeteiligungsgruppe bei Umsatz und Ergebnis kräftig zulegen

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2014Wels. Die oberösterreichische In-dustriebeteiligungsgruppe Cross Industries AG, die 51,2 Prozent an der KTM AG, 51,8 Prozent an Pankl Racing Systems und 90 Prozent der WP AG hält, hat ihren operativen Gewinn 2014 eigenen Angaben zufolge kräftig gesteigert. Das Be-triebsergebnis (EBIT) habe sich ge-genüber dem Jahr davor von 65,9 auf 93 Mio. Euro verbessert, teilte das Unternehmen mit.

Mehr als 4.000 Mitarbeiter

Der Umsatz stieg demnach von 910,6 Mio. auf 1,09 Mrd. Euro. Die Bilanzsumme habe sich von 939,2 Mio. auf 1,03 Mrd. Euro erhöht. Die Eigenkapitalquote betrage 36 Prozent. Die Firmengruppe, die außerdem noch ein 49prozentige Beteiligung an der Wethje-Gruppe und 100 Prozent an der Durmont

Teppichbodenfabrik Gmbh hält, beschäftigte im Vorjahr mehr als 4.000 Mitarbeiter – über 70 Prozent davon in Österreich.

Neue Zielsetzungen

Ungeachtet dieses Geschäftser-folgs soll die Cross Industries AG noch im ersten Halbjahr 2015 auf die BF Holding AG, die frühere Brain Force Holding AG, ver-schmolzen werden. Im Rumpfjahr 2014 (1.10. bis 31.12.) setzte die BF lediglich 1,46 Mio. Euro um, nach Steuern blieben 0,2 Mio. Euro Ver-lust. Der Industrielle Stefan Pie-rer hält nach Angaben von Mitte

Februar fast 76 Prozent an der BF und will seine Cross Holding über die Verschmelzung mit der BF an die Börse bringen.

In der Vorperiode 2013/14 hatten die Umsatzerlöse 5,52 Mio. Euro betragen, und der Gewinn nach Steuern 5,61 Mio. Euro. Das Ergeb-nis aus aufgegebenen Geschäftsbe-reichen hatte 2013/14 noch 7,3 Mio. Euro betragen, im Rumpfjahr 2014 waren keine aufgegebenen Bereiche mehr enthalten.

Schon davor waren die Verkäufe der Brain Force Software GmbH (Deutschland) und der Brain Force SpA (Italien) an die Cegeka Groep NV (Belgien) erfolgt.

Moritz Kolar

Aktuell ist die Verschmelzung mit der BF Holding und der Börsegang geplant.

Daimler Neu-Investitionen

MilliardenpläneStuttgart. Daimler investiert in den kommenden Jahren viel Geld in den Ausbau und die Modernisie-rung seiner Fertigungsstätten. So plant das Unternehmen etwa für mehrere Milliarden Euro eine um-fangreiche Neuausrichtung seines Traditionsstandorts Untertürk-heim. Das Motorenwerk soll zum Standort für CO2-effiziente Tech-nologien wie Hybrid-Motoren um-gebaut werden, die traditionelle Produktion von Motoren, Getrie-ben und Achsen werde laut Pro-duktionsvorstand Markus Schäfer neu ausgerichtet und ausgeweitet. Bis 2020 will Daimler außerdem 600 Mio. Euro in ein Entwicklungs-zentrum in Sindelfingen investie-ren; dort werden aktuell bereits 1,5 Mrd. Euro in die Produktion inves-tiert. www.daimler.com

Bosch Motorrad-Geschäft

2Rad-AktivitätenGerlingen/Yokohama. Der deutsche Automobilzulieferer Bosch will sei-ne Geschäfte im Motorradmarkt intensivieren und fasst deshalb die Aktivitäten der Felder Fahrsicher-heitssysteme, Antriebstechnik und Anzeigeinstrumente in der Sparte „Two-Wheeler and Powersports“ zusammen. „Wir streben auch im Motorradmarkt als Zulieferer eine führende Position an“, sagte Ge-schäftsführer Dirk Hoheisel. Der Sitz des neuen Bereichs ist im japa-nischen Yokohama.

Bosch-Chef Dirk Hoheisel will auch im Motorradmarkt eine „führende Position“.

© B

osch

Die Cross Industries AG von Stefan Pierer hält u.a. Anteile an KTM und Pankl Racing.

© A

PA/H

erbe

rt P

farr

hofe

r

automotivebusiness – 57HErstEllEr & ZulIEfErErFreitag, 3. April 2015

Page 4: automotive 0304

58 – automotivebusiness Modell & Handel Freitag, 3. April 2015

nissan X-Trail Die dritte Generation des weltweit meistverkauften Nissan ist vor allem eines – zeitgenössisch

Japanischer dauerbrenner tritt in große Fußstapfen

Wien. Für Nissan ist der X-Trail ei-ne echte Cashcow. Damals, vor 14 Jahren, war der Japaner so etwas wie ein Vorreiter und, bis auf ein paar Ausnahmen, allein auf weiter SUV-Flur. Die erste Generation be-saß ein kantiges Design und lehnte sich damit an den klassischen Offroadern an; trotzdem wurde sie auch bereits als reiner Front-triebler angeboten. Bei der zweiten Generation musste man zwei Mal hinsehen, um die Unterschiede auszumachen. Bei der dritten Ge-neration muss man ebenfalls zwei Mal hinsehen … aber diesmal, um überhaupt Ähnlichkeiten mit den Vorgängern auszumachen. Das schwere Leiterrahmen-Design ist passé, jetzt strahlt der X-Trail in sportlich-urbanem SUV-Look. Mit der neuen Frontpartie gliedert er sich perfekt zwischen Qashqai und Murano ein und schließt zugleich auch das letzte Design-Kapitel der großen Nissans ab. Jetzt tragen al-le dasselbe Markengesicht, leider hat es der neue Pathfinder mit glei-cher Front nicht über den großen Teich geschafft. Die Zeit der gro-ßen, harten und kompromisslosen Geländewägen ist eben vorbei, heute müssen auch die Hartgesot-tenen den Spagat schaffen zwi-schen dem Großstadtdschungel und dem unwegsamen Gelände.

Raum für mehr

Mit der neuen Generation Qash-qai fällt die +2 Variante und somit der Siebensitzer weg, die Kunden will Nissan mit dem X-Trail auf-fangen, den es auf Wunsch mit zwei zusätzlichen Sitzen im La-deraum gibt. Dank der einzeln verschiebbaren Rücksitze in der zweiten Reihe haben so auch große

Kinder Platz. Vor allem die zweite Reihe profitiert vom 75 Millimeter längeren Radstand gegenüber dem Vorgänger. Üppige Knie- und Kopf-freiheit garantieren Komfort auch auf langen Strecken.

Mehr Platz im Kofferraum

Sonst hat sich im Bereich der Außenmaße wenig verändert: Ei-nen Zuwachs von acht Millimetern gibt es in der Länge, die Höhe blieb gleich, und auch die Bodenfreiheit von 210 Millimeter blieb unver-ändert. Der Kofferraum fasst mit 550 Liter nun 71 Liter mehr als der Vorgänger, bei umgeklappter Fondbank entstehen sogar statt-liche 1.980 Liter. Aufgewertet wur-den die Materialien im Innenraum. Soft-Touch-Oberflächen sorgen für elegantes Flair, das Kombiinstru-

ment glänzt mit neuer Grafik und ein Sieben-Zoll-Touchdisplay sorgt für reichlich Entertainment.

Einfache Motorenwahl

Nissan nimmt einem die Wahl nach der Motorisierung ab: Den X-Trail gibt es nämlich nur mit einem einzigen Aggregat. Der aus dem Qashqai bekannte 1,6-Liter-Dieselmotor mit 130 PS und 320 Nm treibt den SUV an. Der Vorteil des kleinen Motors ist der Norm-verbrauch von lediglich 4,9 Litern auf 100 Kilometer. Je nach Vorliebe ist das Aggregat an ein Sechsgang-schalt- oder ein stufenloses Auto-matikgetriebe gebunden, das die Kraft entweder auf die vorderen oder alle vier Räder verteilt. Wie beim Vorgänger wird die Kraftver-teilung über einen Drehregler ge-

wählt. Frontantrieb, automatisch zuschaltbarer Allradantrieb und eine Sperre mit fester 50:50-Vertei-lung sind so möglich. Die Sicher-heit wird im X-Trail ebenfalls groß geschrieben: Spurhalteassistent und Verkehrsschildererkennung sind optional ebenso an Bord, wie ein aktives Fahrwerk, das mittels leichten Bremseingriffen Schwing-bewegungen vermindert. Die Preise starten bei 27.990 Euro, da bereits inbegriffen sind Tempomat, Klima-anlage oder auch 17-Zoll-Leichtme-tallfelgen. Wer lieber zum Allrad-antrieb greift, für den beginnt der X-Trail bei 33.780 Euro. Der Nissan X-Trail reiht sich ideal in die haus-eigene SUV-Fraktion ein. Nicht zu groß, dafür mit attraktivem Raum-angebot und guten Ausstattungs-paketen steht er somit schon wie-der fast ein wenig allein da.

GreGor Josel

Die Japaner nehmen sich viel vor mit dem neuen, stylishen SUV – das Zeug zum Erfolg hat er bestimmt.

© M

otor

bloc

k

Der Nissan X-Trail ist Raumwunder und Allrounder zugleich – bei den Händlern steht er mit Frontantrieb ab 27.990 Euro.

Noch mehr Luxus im englischen Nobel-SUV

Graz. Range Rover präsentiert den luxuriösesten Range Rover aller Zeiten: den SVAutobiogra-phy. Optisches Merkmal ist die zweifarbige Lackierung, beim oberen Teil des Range Rovers kann auch zehn verschiedenen Farben gewählt werden. Ein neuer Kühlergrill glänzt in Gra-fit und Chrom. Der Innenraum fällt jetzt noch hochwertiger aus: Der Start-Knopf wird von einem Aluminium-Kranz um-randet, und die Pedale sind aus einem Alu-Block gefräst.

Kurios geht es im Koffer-raum zu: Auf Wunsch bietet der englische SUV-Hersteller neben einem ausziehbaren Kof-ferraumboden auch zwei mit gestepptem Leder überzogene Sitze an, die im Heck als gemüt-liche Sitzgelegenheit dienen, um sich die Schuhe anzuziehen oder zu picknicken.

Angetrieben wird der neue Edel-Range Rover je nach Belie-ben von einer Diesel V6-Hybrid-Variante, einem Selbstzünder-V8 oder von einem Fünf-Liter-V8 mit Kompressoraufladung. Letztere Variante bringt es auf 550 PS und 680 Nm.

Die Basisversion des Range Rover startet bei 107.800 Euro, man kann davon ausgehen, dass der SVAutobiography empfindlich teurer werden wird.

Namenskarussell bei schwäbischen SUVs

Wien. Mercedes benennt seine Offroad-Abteilung kräftig um. So wird aus dem GLK der GLC, aus dem GL der GLS und aus der M-Klasse der GLE.

Auf der New York Auto Show von 3. bis 12. April präsentie-ren die Schwaben auch gleich den überarbeiteten GLE, der mit neuen Scheinwerfern und integriertem Tagfahrlicht so-wie neuem Kotflügel und LED-Heckleuchten demnächst an den Start rollen wird. Die rich-tige Neuheit steckt aber unter der Motorhaube: Erstmals wird es den GLE auch als Plug-In-Hybrid-Variante geben. Im GLE 500 e 4Matic kommt ein 333 PS starker V6-Benziner zum Einsatz, der es dank eines 116 PS starken Elektromotors auf 442 PS Systemleistung und 650 Nm Drehmoment bringt. Rein elektrisch lässt sich der SUV 30 Kilometer bewegen und das bis zu 130 km/h. Der Normver-brauch liegt bei erstaunlichen 3,3 Liter auf 100 Kilometern.

short

© L

and

Rov

er

Ab Sommer wird der Range Rover SVAutobiography erhältlich sein.

© D

aim

ler

Anderer Name, gleiches Modell – der GLE als neue Mercedes M-Klasse. Wien. Das Seat-Modellportfolio

ist breit aufgestellt und beher-bergt mit dem Leon Cupra sogar den stärksten frontgetriebenen Kompaktwagen im VW-Konzern. Was ihn allerdings fehlt, ist ein SUV. Dort haben sich die Spani-er noch nicht ausgebreitet, wo-bei ihre Interpretation von einem SUV mit dem 20V20 schon in den Startlöchern steht. Bis es so weit

ist, bietet Seat mit dem Seat Leon X-Perience eine gute Alternative an. Hierbei handelt es sich nicht bloß um einen 15 Millimeter hö-heren Leon ST, er ist so etwas wie der ideale Allrounder und passt sowohl in die Stadt, als auch aufs Land. Dank Schutzverkleidungen an den Türschwellern und den Radhäusern sowie einer überarbei-teten Frontpartie ist er bereits von

Weitem als Wanderer zu erkennen. Die erstarkte Außenhaut ändert freilich nichts am Innenraum-Gefühl. Der Kofferraum bleibt mit 587 Litern gleich; ist die Rücksitz-bank umgeklappt, entstehen sogar 1.470 Liter.

Antriebe mit Fahrspaß

Die schwächsten Aggregate ha-ben es gar nicht erst in den auf-gebockten Leon geschafft, statt-dessen treiben neben dem 110 PS Diesel die Topmotorisierungen alle vier Räder an. Vorerst gibt es ihn nur mit elektronischer Differen-zialsperre und dem Allradantrieb 4Drive, der mittels einer Lamellen-kupplung die Kraft individuell auf die vorderen und hinteren Räder verteilt. Gerade der stärkste Die-selmotor mit 184 PS und 380 Nm ist eine wahre Freude. Zwar entwi-ckelt er vor allem im Sportmodus ein starkes Dröhnen, glänzt aber mit einer Beschleunigung von 7,1 Sekunden auf 100 km/h und einer Endgeschwindigkeit von 224 km/h. Dass hier der Werksverbrauch von 4,9 Litern auf 100 Kilometer rei-

ne Utopie ist, liegt auf der Hand. Im Schnitt schafft der stärkste Diesel 7,5 Liter, für knapp 200 PS dennoch ein beachtlicher Wert. Je schneller sich der Leon X-Perience bewegt, desto mehr spürt man den hohen Aufbau durch die erhöhten Wankeigenschaften.

Gehobenere Ausstattung

Der Seat Leon X-Perience kommt zudem auch mit einer üppigeren Ausstattung als seine Geschwis-ter. Serienmäßig finden sich 2-Zo-nen-Klimaanlage, 17-Zoll-Leicht-metallräder, Sportsitze vorn und Schaltwippen am Lenkrad für DSG-Versionen. Im Österreich-Pa-ket für 1.990 Euro sind zusätzlich noch Voll-LED-Scheinwerfer, Ein-parkhilfe vorn wie hinten, 18 Zoll-Räder, Licht- und Regen sensor und automatisch abblendbarer Innenspiegel enthalten. Der höher gelegte Leon startet bei 28.640 Eu-ro mit dem 1,6-Liter-Diesel und 110 PS. Die stärkste Benzin-Version mit 180 PS beginnt bei 31.840 Euro, und die stärkste Selbstzünder-Va-riante mit 184 PS bei 33.940 Euro.

Seat leon X-Perience Nicht nur ein wenig höher gelegt – die aktuelle Version ist rundum stimmiger gelungen

automobiler Wanderschuh made in Spain

© M

otor

bloc

k

Der neue Offroad-Kombi Seat Leon X-Perience ist ab 28.640 Euro erhältlich.

Page 5: automotive 0304

automotivebusiness – 59InnovatIon & UmweltFreitag, 3. April 2015

Zentrum für Sonnenenergie- und wasserstoff-Forschung (ZSw) Studie zeigt: Globaler E-Auto-Bestand wächst

Zahl der elektroautos hat sich mehr als verdoppelt

Stuttgart. Das Zentrum für Sonnen-energie- und Wasserstoff-For-schung Baden-Württemberg (ZSW) kann erneut enorme Zuwächse bei der Elektromobilität vermelden: Nach Berechnungen der Wissen-schaftler waren Anfang 2015 mehr als 740.000 Elektroautos weltweit unterwegs. Voriges Jahr wurden etwa 320.000 Fahrzeuge neu zu-gelassen; damit hat der Zuliefer-ermarkt für Fahrzeug-Akkus mit etwa 2 Mrd. Euro beachtliche Um-sätze erzielt. Nissan Leaf, Tesla Model S und der Mitsubishi Out-lander Plug-In führen demnach die Zulassungsstatistiken 2014 an.

USA mit höchstem Bestand

Zu den Staaten mit den höchsten absoluten Zuwächsen zählen vor allem die USA, deren Bestand an Strom betriebenen Pkw um rund 117.000 (bzw. 69 Prozent) auf ins-gesamt etwa 290.000 gewachsen ist. Damit sind die Vereinigten Staaten nach wie vor international führend, gemessen am Bestand. Auch in China ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen: um fast 54.000 auf knapp 100.000 E-Fahr-zeuge, was einer Erhöhung von etwa 120 Prozent entspricht; Chi-na belegt somit laut ZSW im Ver-gleich der Bestandszahlen Rang 3 – knapp hinter Japan. Dort wurde die Marke von 100.000 E-Autos überschritten bei einer allerdings vergleichsweise niedrigen Zu-wachsrate von 45 Prozent.

Gemeinsam ist den führenden Ländern, dass im Wesentlichen Marktanreizprogramme für die erfolgreiche Entwicklung der Elek-tromobilität verantwortlich zeich-nen. China geht inzwischen sogar dazu über, nur noch einheimische

E-Fahrzeuge zu fördern und unter-streicht damit die industriepoli-tische Bedeutung der Elektromobi-lität. Fehlende Marktanreize führen hingegen dazu, dass Deutschland beim Bestand (ca. 29.600) auf Platz 7 und bei den Neuzulassungen (ca. 11.700) nur auf Platz 8 landet.

Norwegen vorbildlich

Wie in den vergangenen Jahren wird derweil Norwegen weiter-hin seiner Vorreiterrolle gerecht: Um 113 Prozent auf insgesamt gut 43.400 steigt dort der E-Auto-Bestand. In dem skandinavischen Land sind insgesamt rund 2,64 Mio. Pkw registriert – somit wird dort die Elektromobilität mit einem Anteil von gut 1,6 Prozent schon im Alltag sichtbar. Daran gemessen ist Norwegen weltweiter Spitzenreiter. Zum Vergleich: In

Deutschland macht dieser Anteil gerade einmal 0,07 Prozent aus.

Nissan vor GM und Toyota

Derzeit führend beim Bestand sind Modelle von Nissan, General Motors (GM), Toyota, Mitsubishi und Tesla. So wurden laut ZSW- Berechnungen seit 2010 insgesamt über 150.000 Nissan Leaf zum Ver-kehr zugelassen. Auf fast 75.000 ist die Bestandszahl des Chevrolet Volt von GM angewachsen, wäh-rend der Toyota Prius Plug-In in den vergangenen fünf Jahren mehr als 60.000 Mal verkauft wurde. Tesla hat inzwischen etwa 50.000 Fahrzeuge des Models S verkauft. Mit insgesamt weltweit fast 15.000 verkauften BMW i3 kann unter-dessen erstmals ein deutscher Au-tobauer attraktive Absatzzahlen auf dem E-Mobilitätsmarkt verbu-

chen. Bei den weltweiten Neuzu-lassungen 2014 sind Nissan Leaf (57.000), Tesla Model S (28.000) und der Mitsubishi Outlander Plug-In (26.000) die Spitzenreiter.

Millionengrenze im Visier

Die globale Wachstumsrate ist beim Ausbau der Elektromobilität mit 76 Prozent nach wie vor sehr hoch. Der ZSW-Untersuchung zu-folge hatte sich die Zahl der an-gemeldeten Elektrofahrzeuge zwi-schen 2012 und 2014 jährlich je-weils mehr als verdoppelt. „Wenn sich die Dynamik der vergangenen Jahre fortsetzt, wird bereits in wenigen Monaten die Marke von weltweit einer Million E-Autos übertroffen sein“, sagt Werner Till-metz, ZSW-Vorstandsmitglied und Leiter des Geschäftsbereichs Elek-trochemische Energietechnologien. Mit 320.000 Neuzulassungen wur-de inzwischen ein Produktions-niveau erreicht, das auch die Auf-merksamkeit der Zulieferindustrie weckt. Das aktuelle Marktvolumen für die 2014 hergestellten Lithium-Ionen-Zellen dürfte bei mehr als zwei Mrd. Euro liegen, erklärt der Experte. Bei den aktuellen Wachs-tumsraten werde sich dieser Markt bis 2020 auf etwa 15 Mrd. Euro steigern.

Auch Hybride mitgezählt

Erfasst in ihren Berechnungen, die auf Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts sowie internationaler Behörden und Verbände basieren, haben die ZSW-Forscher alle Fahr-zeuge mit batterieelektrischem Antrieb, Range Extender sowie Plug-In-Hybride. Nicht mitgezählt wurden Krafträder, Lkw und Busse sowie Full- und Mild-Hybridfahr-zeuge.

Moritz Kolar

Nirgendwo gibt es mehr Stromer als in den USA; der prozentuelle Anteil ist in Norwegen am höchsten.

© N

issa

n

Kein E-Auto wurde öfter verkauft: 150.000 Nissan Leaf sind weltweit auf den Straßen.

Neue Rekordstrecke für selbstfahrende Autos

San Francisco. Der US-Zulieferer Delphi ließ ein selbstfahrendes Auto erstmals von Küste zu Küste durch die Vereinigten Staaten fahren. Der von Delphi mit Sensoren vollgepackte Audi Q5 startete an der Westküste in San Francisco und kam rund eine Woche später in New York an.

Delphi hatte für die mehr als 5.500 Kilometer lange Strecken mehrere Routen durchgeplant, die je nach Wetterlage ausge-sucht wurden. Bei der Fahrt handelte es sich um die bisher längste Tour eines selbstfah-renden Fahrzeugs durch die USA.

Zusammenarbeit von CRG mit Linde MHLinz. Der italienische Renn- und Leihkart-Hersteller CRG und das Geschäftsfeld Electronic Systems & Drives (ES&D) von Linde Material Handling haben kürzlich einen Kooperations-vertrag für die Entwicklung und Produktion elektrischer Karts für das Race-2-Rent-Programm von CRG geschlos-sen. CRG designt und fertigt die Chassis, ES&D liefert die elektrische Antriebssysteme, die aus der Serienfertigung von Linde-Gabelstaplern stammen, und verantwortet die System-integration.

Die Fahrzeuge werden für den Kartbahnbetrieb zudem mit Komponenten zur Fahr-zeugfreischaltung per RFID und für kabellosen Datentrans-fer von Linde Connected Solu-tions ausgestattet.

BMW hat weiteres i-Modell in Planung

München. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei, und deshalb will der deutsche Automo-bilhersteller BMW nach dem Erfolg des Stromer-Kompakt-wagens i3 und des Elektro-Sporters i8 im Jahr 2020 seine i-Familie um ein drittes Modell ergänzen.

Im Interview mit der Wirt-schaftszeitung Automobilwo-che meinte Entwicklungsvor-stand Klaus Fröhlich, dass vom i3 im vergangenen Jahr mehr als 16.000 Fahrzeuge verkauft wurden und vom i3 mehr als 1.700 Exemplare.

Die Entscheidung über das neue Modell soll bis Ende des Jahres getroffen werden.

short

© D

elph

i

Der Audi Q5 startete in San Fran-cisco, sein Ziel war New York.

© B

MW

BMW-Entwickler Klaus Fröhlich ist mit dem Erfolg der i-Modelle zufrieden.

Nürnberg. Das deutsche Marktfor-schungsunternehmen puls hat die Akzeptanz autonomer Fahrfunkti-onen in einer repräsentativen Stu-die bei 1.003 Autokäufern unter-sucht. Mit gespaltenem Ergebnis:

Obwohl fast jeder zweite Deutsche autonomen Fahrzeugen skeptisch gegenübersteht, steigt der Anteil der Befürworter von 22 Prozent im Oktober 2012 auf 32 Prozent in der aktuell im Februar 2015 durchge-

führten puls-Studie. Wenn es dann um die tatsächliche Nutzung auto-nomer Fahrzeuge geht, präferieren 49 Prozent das herkömmliche Fah-ren, 43 Prozent das teilautonome Fahren und 5 Prozent das vollau-

tonome Fahren. „Während sich die gesellschaftliche Diskussion (fälschlicherweise) meistens auf das vollautonome Fahren konzen-triert, nimmt die Akzeptanz und Nutzung teilautonomer Fahrfunk-tionen kontinuierlich zu“, kommen-tiert puls-Geschäftsführer Konrad Weßner die Ergebnisse.

Mobilität verbessert

Das gesellschaftliche Umfeld für autonomes Fahren entwickelt sich demnach ebenfalls positiv: Laut puls-Studie verbessern autonome Fahrzeuge nach Meinung der deut-schen Autofahrer die Mobilität von Personen, die bisher kein Au-to fahren können. Darüber hinaus führen die „Autoautos“ zu höherer Sicherheit im Straßenverkehr, ge-ringerem Spritverbrauch und zur Reduzierung von Staus. „Automo-bilhersteller und Händler sollten die Features teilautonomer Fahr-zeuge z.B. durch Probefahren er-lebbar machen und sich als Trend-setter dieser Zukunftstechnologie profilieren“, empfiehlt puls Chef Weßner.

puls Autofahrer stehen autonomen Fahrzeugen skeptisch gegenüber, der Anteil der Befürworter steigt trotzdem

autonome Fahrfunktionen immer beliebter

© A

udi

Autonome Zwischenschritte: Der neue Audi A8 wird bereits im kommenden Jahr mit bis zu 60 km/h autonom fahren können.

Page 6: automotive 0304

60 – automotivebusiness rund ums auto Freitag, 3. April 2015

mercedes-Benz Bank & denzel Bank Die beiden Autobanken bilanzieren das vergangene Geschäftsjahr positiv

autobanken entwickeln sich zu mobilitätsbanken

Stuttgart. Die Mercedes-Benz Bank wächst weiter. Im weitgehend ge-sättigten deutschen Automarkt konnte sie 2014 mit einem Plus von acht Prozent im Neugeschäft auf die Bestmarke von 9,9 Mrd. Euro noch stärker zulegen als der Fahrzeugabsatz. Mehr als 790.000 Pkw, Vans, Lkw und Busse im Vo-lumen von 18,7 Mrd. Euro zählt die Autobank zum Jahresende in ihren Büchern – so viel wie nie zuvor. Damit steigert der Finanzdienst-leister auch seine Marktpräsenz: Mehr als jedes zweite Daimler-Fahrzeug, das in Deutschland neu zugelassen wird, kommt mit einem Leasing- oder Finanzierungsver-trag der Mercedes-Benz Bank auf die Straße.

Profitables Wachstum

In Summe hat die Bank damit auch 2014 einen signifikanten Bei-trag zum operativen Gewinn (EBIT) von Daimler Financial Services ge-leistet, der bei 1,4 Mrd. Euro liegt. Franz Reiner, Vorstandsvorsitzen-der der Mercedes-Benz Bank und zugleich im Vorstand von Daimler Financial Services verantwortlich für Europa, blickt zuversichtlich nach vorn: „Wir sind gut aufge-stellt, um nach dem Rekordjahr auch in den kommenden Jahren weiter profitabel zu wachsen. Durch unser Invest in neue IT-Sys-teme werden wir dieses Wachstum noch effizienter als bisher abwi-ckeln können.“

Die höchsten Zuwächse verzeich-nete die Autobank im vergangenen Jahr beim Fuhrparkmanagement für gewerbliche Kunden und im Pri-vatkundengeschäft mit Gebraucht-wagen. Das Fuhrparkmanagement für Pkw- und Nutzfahrzeugkunden,

das über die Tochtergesellschaf-ten Daimler Fleet Management und Mercedes-Benz CharterWay betreut wird, legte mit 27 Prozent stark zu. Das Gebrauchtwagen-geschäft mit Privatkunden wuchs um 13 Prozent. Heute ist der Anteil der über die Mercedes-Benz Bank finanzierten Gebrauchtwagen im Markenhandel noch deutlich unter dem der Neuwagen. Mit dem Aus-bau des Angebots, insbesondere um Versicherungen und Garantie-verlängerungen, plant die Bank ei-ne wesentliche Steigerung des Ge-brauchtwagengeschäfts.

Zwei große Geschäftstrends

Franz Reiner sieht bei den Kun-den zwei große Trends, entlang derer man künftig das Geschäft in den Autobanken ausrichten wird: Ein Trend geht vom Fahrzeugbesitz zur Fahrzeugnutzung. Immer mehr Kunden verlangen anstelle eines

klassischen Ratenkredits flexible Leasing- und Mietlösungen, die sich an ihre jeweilige Lebens- oder Geschäftssituation anpassen.

Trend Nummer zwei geht noch weiter: „Wir stehen vor einem Pa-radigmenwechsel; aus Autobanken werden zunehmend Mobilitäts-banken. Für viele Kunden gewin-nen umfassende Mobilitätskon-zepte an Bedeutung“, so Reiner.

Plus auch bei Denzel Bank

Gut liefen die Geschäfte im ver-gangenen Jahr auch bei der Denzel Bank, die das Volumen der neu ab-geschlossenen Finanzierungen auf einen Rekordwert von 95 Mio. Euro steigern konnte. Insbesondere im Kerngeschäft Kfz-Finanzierungen wurde ein Zuwachs von sieben Prozent erreicht, obwohl die Neu-wagenzulassungen um 5 Prozent zurückgingen. In Summe haben sich damit die Ausleihungen an

Kunden per 31. Dezember 2014 gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent auf 237 Mio. Euro erhöht und ebenfalls einen Spitzenwert erreicht; parallel dazu konnten die Spareinlagen auf dem hohen Niveau von knapp 200 Mio. Euro gehalten werden.

Resultierend aus den erfreu-lichen Entwicklungen in allen Geschäftsbereichen sowie gerin-geren Risikokosten, konnte das EGT (= Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) auf ein neues Rekordniveau von 3,1 Mio. Euro gesteigert werden, was einer Zu-nahme um 11 Prozent entspricht.

Zuversichtlicher Ausblick

Trotz des wenig dynamischen konjunkturellen Umfelds blickt Heinz Gruber, Vorstand der Bank-haus Denzel AG, zuversichtlich auf 2015: „Die kontinuierlich positive Geschäftsentwicklung bestärkt uns abermals, an unserem traditi-onellen Geschäftsmodell festzuhal-ten: Die Hereinnahme von Sparein-lagen und Vergabe von Krediten und Leasingverträgen an Konsu-menten und KMU in Österreich.“

Moritz Kolar

Für die Mercedes-Benz Bank werden „umfassende Mobilitätskonzepte“ in Zukunft immer wichtiger.

© d

pa/M

erce

des-

Ben

z B

ank

Jedes zweite Daimler-Kfz in Deutschland wurde von der Mercedes Bank finanziert.

Tesa sieht in der Autoindustrie Chancen

Frankfurt. Das Geschäft mit der Auto- und Elektronikindustrie soll die deutsche Beiersdorf-Tochter Tesa im laufenden Jahr antreiben. Smartphone-Hersteller wie Apple und Samsung setzen zunehmend auf Klebefolien, um Batterien fest in ihren Geräten zu ver-bauen.

„Das war 2014 unser erfolg-reichstes Produkt in der In-dustrie“, sagte Tesa-Industrie-vorstand Robert Gereke. In der Autoindustrie spielt der Trend zum Gewichtsparen dem Kleb-stoffhersteller in die Hände – Bauteile werden immer öfter verklebt statt verschraubt oder geschweißt.

Retter Linien: Setra-Umstellung geht weiterNeunkirchen. Die Retter-Linien GmbH schickt 18 neue Setra- Omnibusse auf die Strecke. Die 16 Fahrzeuge des Typs S 415 UL business sowie zwei S 417 UL business sind Teil eines Rahmenvertrags über insge-samt 35 Überlandbusse, die bis 2016 ausgeliefert werden. Mit der Großbestellung, die auch Niederflurbusse des Typs LE business umfassen wird, macht das Unternehmen die komplette Umstellung seines Fuhrparks im kommenden Jahr auf die Marke Setra perfekt.

Für Geschäftsführer Her-mann Retter führten mehrere Gründe zum Kaufentscheid: „Die Setra Busse punkten unter anderem durch eine einfache und bequeme Bedienung, Reini-gung und Wartung.“

Triumph bündelt seine Vertriebsstrategie

Rosbach. Bei Triumph sind die deutschsprachigen Län-der (Deutschland, Österreich, Schweiz) nun unter dem Dach der Deutschlandzentrale zu-sammengefasst. Nach Deutsch-land und Österreich wird seit Anfang des Jahres nun auch die Schweiz von Rosbach aus betreut. Das Land gehörte bislang zur französischen Niederlassung. Das Büro in Genf bleibt bestehen, auch das dort ansässige Personal. Der schweizerische Markt umfasst 17 Triumph-Händler. Sie ver-kauften im vergangenen Jahr 1.197 Motorräder der Marke, das entspricht einem Marktan-teil von 6,3 Prozent.

short

© T

esa

Gut aus Sicht von Tesa: Immer mehr Bauteile in Autos werden verklebt.

© T

rium

ph

Meistverkauftes Triumph-Modell in der Schweiz ist die Street Triple.

Wien. In kaum einem anderen euro-päischen Land sind die Margen für Tankstellenbetreiber derart niedrig wie in Österreich. So bleiben ihnen aktuellen Angaben der Mineralöl-

wirtschaft zufolge von einem Liter Diesel nur 10,77 Cent, bei Super-benzin mit 10,05 Cent pro Liter so-gar noch etwas weniger. Zum Ver-gleich: Nur in Frankreich, Deutsch-

land und Großbritannien sind bei Diesel die Margen noch geringer als hierzulande, im Nachbarland Schweiz fallen bei Diesel mit 21,43 Cent fast doppelt so viel an wie

hierzulande. Bei Benzin ist nur in Großbritannien und Deutschland die Marge geringer, in der Schweiz liegt sie bei 19,40 Cent.

Weniger Markentankstellen

Kein Wunder, dass daher Tank-stellen ohne Personal hierzulande weiter am Vormarsch sind. 2014 zählte der Fachverband der Mine-ralölindustrie 623 Automatentank-stellen, das sind um fünf Prozent mehr als ein Jahr davor. Rück-läufig ist hingegen seit Jahren die Zahl der Marken-Tankstellen: Gab es 2005 noch 1.950 Tankstellen, die unter den Marken OMV, BP, Shell, Eni, Jet und Co. Sprit verkauften, sind es jetzt nur noch 1.373.

Der Fachverband in der Wirt-schaftskammer (WKO) führt den Rückgang der „Major-Branded“-Tankstellen auf den harten Wett-bewerb an den Zapfsäulen zurück. Insgesamt wurden 2.622 öffentlich zugängliche Tankstellen erhoben, wie der FVMI am Donnerstag mit-teilte. Ein Jahr davor waren es zum Stichtag 31. Dezember noch 2.640 Stationen.

Fachverband der mineralölindustrie Zahl der Automatentankstellen ist 2014 um fünf Prozent auf 623 gestiegen

automatentankstellen weiter am Vormarsch

© O

MV

2005 gab es österreichweit noch 1.950 Markentankstellen, in den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl auf 1.373 gesunken.

Neue opel-baNK

Im Rahmen der Neustrukturierung von General Motors in Europa wird Opel seine Finanzdienste künftig nicht mehr unter dem Namen GMAC-Bank abwickeln. Aus ihr wird die Opel-Bank. Das Angebot umfasst Finan-zierung und Leasing, Automobilversiche-rungen sowie Händlerfinanzierung. Neben der GMAC Bank GmbH firmiert auch die GMAC Leasing GmbH um: Sie heißt ab sofort Opel Leasing GmbH. Die Bezeichnung Opel Financial Services, die die Automobilbank seit 2013 für ihren Marktauftritt nutzt, wird weiterhin als Ergänzung zum neuen Namen eingesetzt.