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INVESTITIONS-OFFENSIVE Volkswagen gibt in den nächsten fünf Jahren 64,3 Mrd. Euro aus Seite 61 MOBILITÄTS-ZUKUNFT? Immer mehr Hersteller gehen mit ihren Brennstoffzellen-Autos in Serie Seite 64 FORD MONDEO NEUE BUSINESS- GENERATION automotive business © Toyota © Ford medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 5. DEZEMBER 2014 – 59 Hörsching. Der oberösterreichische Autozulieferer Polytec hat den Kauf des Geschäftsbereichs Plas-tics So- lutions vom Stahlkonzern voestal- pine abgeschlossen. Polytec erhofft sich dadurch in den nächs-ten Jah- ren „deutlich“ höhere Betriebser- gebnisse, die Übernahme soll schon im kommenden Jahr mit mehr als 100 Mio. € zum Konzernumsatz beitragen, berichtete Polytec im Quartalsbericht. Mit seinen bei- den niederländischen Standorten Putte und Roosen-daal hat Plastic Solutions 2013/14 rund 120 Mio. € Umsatz erzielt und knapp 700 Mit- arbeiter beschäftigt. www.polytec.at Polytec Übernahme der Plastic Solutions von voestalpine Plastiksparte bringt Gewinnschub Zwischenbilanz: Polytec hält nach neun Monaten bei 356,6 Mio. Euro Umsatz. © Polytec Group Maserati: Rekordumsatz versüßt Jubiläumsjahr Maserati Rund um seinen 100. Geburtstag erlebt der italienische Hersteller edler Sportwagen eine wirtschaftliche Blütezeit. Der Absatz konnte um fast 500 Prozent gesteigert werden, bis 2018 ist nochmals eine Verdoppelung geplant. Seite 60 © Auto-Medienportal.Net/Maserati © APA/EPA/Peter Steffen Ihr Partner rund ums Auto Auto Benda GmbH Simmeringer Hauptstr. 1 Tel: +43 1 795 59 1110 Wien www.benda.co.at Jung- und Gebrauchtwagen aller Marken und Typen Abwicklung diverser Schäden mit allen Versicherungsanstalten + Leihwagen Service- und Reparaturarbeiten inklusive §57a Arbeiten SHORT Washington. Sinkende Ölpreise, eine wachsende Wirtschaft und starke Rabatte haben den Autoabsatz in den USA im November weiter angeheizt. Sehr gefragt waren besonders spritschluckende Autos wie SUVs und Trucks. Insgesamt stiegen die Verkäufe um 4,6 Prozent auf 1,3 Mio. Fahr- zeuge, während Analysten le- diglich mit 1,27 Mio. gerechnet hatten. Das stärkste Absatz- plus unter den großen Herstel- lern verzeichnete Fiat Chrysler mit rund 20%. www.fcagroup.com Wien. Die polnische Tochter des größten österreichischen Baukonzerns Strabag SE baut drei von fünf Gebäuden für ein neues VW-Nutzfahrzeugewerk in Polen. Die Strabag Sp. z o.o. errichte die Produktions- und Industriebauwerke in Bialote- zyce bei Wrzesnia (Wreschen), etwa 50 Kilometer von Poznan (Posen) entfernt, bis Mitte 2015, teilte der Konzern mit. Zum Auftragswert gibt es kei- ne Angaben – das Vorhaben stelle aber eine der größten Investitionen in Polen seit 25 Jahren dar. www.strabag.com © APA/EPA/Andrew Gombert © APA/Harald Schneider Wieselburg. Nachdem der ober- österreichische Auto- und Luft- fahrtzulieferer HTI High Tech Industries AG zuletzt ein nega- tives Periodenergebnis von 2,5 Mio. € (nach Minus 2,2 Mio. € im Vorjahr) für die ersten drei Quartale 2014 vermeldete, hat das Unternehmen nun seinen Aufsichtsrat neu besetzt. David Scheurl wurde laut Angaben des Zulieferers zum Vorsitzen- den des Kontrollorgans, John Sinik zu seinem Stellvertreter bestimmt. Nach wie vor im Aufsichtsrat sitzen auch Ingo Zemke und Kurt Helletzgruber. www.hti-ag.at © Panthermedia.net/Nuno Andre

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Page 1: automotive 0512

investitions-offensive

Volkswagen gibt in den nächsten fünf Jahren 64,3 Mrd. Euro aus Seite 61

Mobilitäts-zukunft?

Immer mehr Hersteller gehen mit ihren Brennstoffzellen-Autos in Serie Seite 64

ford Mondeo neue business- generation

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medianet inside your business. today. Freitag, 5. deZeMber 2014 – 59

Hörsching. Der oberösterreichische Autozulieferer Polytec hat den Kauf des Geschäftsbereichs Plas-tics So-lutions vom Stahlkonzern voestal-pine abgeschlossen. Polytec erhofft sich dadurch in den nächs-ten Jah-ren „deutlich“ höhere Betriebser-gebnisse, die Übernahme soll schon im kommenden Jahr mit mehr als 100 Mio. € zum Konzernumsatz beitragen, berichtete Polytec im Quartalsbericht. Mit seinen bei-den niederländischen Standorten Putte und Roosen-daal hat Plastic Solutions 2013/14 rund 120 Mio. € Umsatz erzielt und knapp 700 Mit-arbeiter beschäftigt. www.polytec.at

Polytec Übernahme der Plastic solutions von voestalpine

Plastiksparte bringt Gewinnschub

Zwischenbilanz: Polytec hält nach neun Monaten bei 356,6 Mio. Euro Umsatz.

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Maserati: Rekordumsatz versüßt Jubiläumsjahr

Maserati rund um seinen 100. geburtstag erlebt der italienische Hersteller edler sportwagen eine wirtschaftliche blütezeit. der absatz konnte um fast 500 Prozent gesteigert werden, bis 2018 ist nochmals eine Verdoppelung geplant. Seite 60

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Auto Benda GmbHSimmeringer Hauptstr. 1 Tel: +43 1 795 591110 Wien www.benda.co.at

Jung- und Gebrauchtwagen aller Marken und Typen

Abwicklung diverser Schäden mit allenVersicherungsanstalten + Leihwagen

Service- und Reparaturarbeiten inklusive §57a Arbeiten

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Washington. Sinkende Ölpreise, eine wachsende Wirtschaft und starke Rabatte haben den Autoabsatz in den USA im November weiter angeheizt. Sehr gefragt waren besonders spritschluckende Autos wie SUVs und Trucks. Insgesamt stiegen die Verkäufe um 4,6 Prozent auf 1,3 Mio. Fahr-zeuge, während Analysten le-diglich mit 1,27 Mio. gerechnet hatten. Das stärkste Absatz-plus unter den großen Herstel-lern verzeichnete Fiat Chrysler mit rund 20%. www.fcagroup.com

Wien. Die polnische Tochter des größten österreichischen Baukonzerns Strabag SE baut drei von fünf Gebäuden für ein neues VW-Nutzfahrzeugewerk in Polen. Die Strabag Sp. z o.o. errichte die Produktions- und Industriebauwerke in Bialote-zyce bei Wrzesnia (Wreschen), etwa 50 Kilometer von Poznan (Posen) entfernt, bis Mitte 2015, teilte der Konzern mit. Zum Auftragswert gibt es kei-ne Angaben – das Vorhaben stelle aber eine der größten Investitionen in Polen seit 25 Jahren dar. www.strabag.com

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Wieselburg. Nachdem der ober-österreichische Auto- und Luft-fahrtzulieferer HTI High Tech Industries AG zuletzt ein nega-tives Periodenergebnis von 2,5 Mio. € (nach Minus 2,2 Mio. € im Vorjahr) für die ersten drei Quartale 2014 vermeldete, hat das Unternehmen nun seinen Aufsichtsrat neu besetzt. David Scheurl wurde laut Angaben des Zulieferers zum Vorsitzen-den des Kontrollorgans, John Sinik zu seinem Stellvertreter bestimmt. Nach wie vor im Aufsichtsrat sitzen auch Ingo Zemke und Kurt Helletzgruber. www.hti-ag.at

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Hyundai Höherer Absatz

6 Prozent Plus

Seoul. Die südkoreanischen Auto-Hersteller Hyundai und Kia sind dank überraschend guter Verkäufe in Schwellen-ländern optimistisch gestimmt. Das bisherige Absatzziel für dieses Jahr von konzernweit 7,86 Mio. Fahrzeugen werde auf mindestens acht Mio. angeho-ben, teilte das Duo vor wenigen Tagen mit. Zusammen sind die Partner die Nummer fünf auf dem Weltmarkt, der von To-yota, Volkswagen und General Motors dominiert wird. Es wäre für Hyundai und Kia ein Anstieg von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor allem in China laufe es rund. www.hyundai.com

60 – automotivebusiness Cover Freitag, 5. Dezember 2014

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Kommentar

Wie weit darf die Fleischschau gehen?

Jürgen zacharias

Auf Automobilmessen gibt es bekanntlich einiges zu sehen. Neue Modelle und

innovative Studien beispiels-weise, Fahrzeugdetails und neue Motorisierungen, aber auch ein Damenprogramm, das nur in den seltensten Fällen irgendeinen Wunsch übrig lässt. Nicht, dass Sie mich jetzt falsch verstehen, mir würden in den meisten Fällen die dargebotenen Fahrzeuge allein (natürlich! Oder haben Sie mich jetzt doch falsch ver-standen?) schon als Hauptmo-tiv für meinen Messebesuch genügen, aber eine durchaus erkleckliche Zahl an Besuchern kommt eben auch wegen der hübschen Hostessen und sexy Girls. Das allein wäre jetzt noch nicht verwerflich; wer still genießt, fällt bekanntlich nicht aus dem Rahmen, aller-dings rücken manche Besucher auch hierzulande den Ladies dermaßen auf die Pelle, das man schon mal am gesunden Menschenverstand zweifeln kann. Zwar müssen wir uns glücklicherweise noch nicht mit Szenen auseinandersetzen, wie sie sich zuletzt auf der Gu-angzhou Auto Show in China ereignet haben, wo Spanner inmitten des Messetrubels den Damen sogar mit Handykame-ras unter die Röcke blickten und somit die Schamgrenze weit hinter sich ließen; die Be-geisterung für entsprechende Bilder im Netz lässt trotzdem ziemlich eindeutige Rück-schlüsse zu.

Maserati Pünktlich zum 100. Geburtstag reüssiert der italienische Renn- und Sportwagenhersteller am Markt

100 Jahre am Buckel, aber kein bisschen leise

Wien. Wie alle großen Geschichten, hat auch die von Maserati einen ganz banalen Anfang. Wir schrei-ben den 1. Dezember 1914, als un-ter der Leitung von Alfieri Masera-ti in der Via de‘ Pepoli in Bologna jenes unscheinbare Unternehmen seinen Betrieb aufnimmt, das in den Jahren und Jahrzehnten da-nach Automobilgeschichte schrei-ben sollte und heute mehr denn je als Inbegriff automobiler Kraft und Eleganz gilt. Unterstrichen wird dieser gewachsene Anspruch noch durch den aktuellen wirt-schaftlichen Höhenflug, zu dem das Unternehmen pünktlich zu sei-nem 100. Geburtstag ansetzt.

Verkaufszahlen legen zu

Oder besser gesagt, bereits ange-setzt hat, denn in den vergangenen zwei Jahren durfte sich der itali-enische Renn- und Sportwagen-hersteller nämlich über eine Ver-fünf- bis Versechsfachung seiner Produktion freuen. Lagen die Ver-kaufszahlen im Jahr 2012 weltweit noch bei 6.200 Fahrzeugen, dürften

sie im laufenden Jahr bereits bei mehr als 35.000 Einheiten liegen. Maserati-Chef Harald J. Wester sieht damit das Ende der Fahnen-stange aber noch lange nicht er-reicht – im Gegenteil, hat sich die Fiat-Nobelmarke ihr Absatzziel

bis 2018 mit rund 75.000 Einheiten doch noch einmal deutlich höher gelegt.

Weiteres Wachstum geplant

Dafür bauen die Italiener aktuell ihr Vertriebsnetz von derzeit 355 Händlern auf rund 450 Partner aus, zudem soll die Produktion kräftig angekurbelt werden. „Unser ak-tueller Auftragsbestand liegt klar über unseren Kapazitäten“, sagte Wester jüngst und fügte die Erklä-rung hinzu, dass das Wachstum damit produktionsgetrieben sei. „Mit dem Einstiegsmodell Ghibli ist es uns gelungen, neue Kunden-gruppen zu erschließen, von den neuen Modellen Levante und Al-fieri erwarten wir uns einen wei-teren Sprung. Da wir in der aktu-ellen Wachstumsphase nur globale Produkte unterstützen, wird es auf absehbare Zeit allerdings weder

einen Kombi noch einen Elektro-sportler von Maserati geben.“

Strategische Partnerschaft

Allerdings könnten schon bald Highend-Technologien Einzug in die Boliden halten. Jedenfalls un-terzeichnete Maserati zuletzt eine strategische Vereinbarung mit der Airbus Group Innovations, die dem Unternehmen Zugang zu den Tech-nologien des Airbus Foschungs- und Entwicklungszentrums gibt. „Nach Auswertung des breiten Technologiespektrums kann Ma-serati von Möglichkeiten der Air-bus Group bei unterschiedlichsten Anwendungen profitieren, wie sie auch in Flugzeugen, Hubschrau-bern und Jets im Einsatz sind“, erklärte Harald Wester. Das sollte doch Voraussetzung genug für 100 weitere erfolgreiche Maserati-Jah-re sein. www.maserati.it

Jürgen zacharias

Die Verkaufszahlen haben sich zuletzt verfünf- bis -sechsfacht; auch die weiteren Ziele sind ambitioniert.

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Maserati-Chef Harald J. Wester möchte mit dem italienischen Sportwagenhersteller in den kommenden Jahren weiter wachsen.

Wien. Die Frauenthal Holding hat für das dritte Quartal Zahlen für den fortzuführenden Bereich vor-gelegt, also ohne das Stahlfedern- und Stabilisatorengeschäft, das verkauft wird (Closing rund um den Jahreswechsel). Die verblei-benden Bereiche, Automotive und Handel, haben in den ersten neun Monaten des Jahres 446,8 Mio. Eu-ro Umsatz gemacht, 32,7 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Der Vergleich mit dem Vorjahr ist

aber ein wenig ungenau, weil die ÖAG AG im dritten Quartal 2014 erstmals konsolidiert wird. Auch die Gnotec-Gruppe war in den ers-ten Monaten 2013 noch nicht kon-solidiert. Mit diesen Einschrän-kungen rechnet Frauenthal für die fortgeführten Bereiche mit einem Gewinn nach Steuern von 9,1 Mio. Euro; dem verkauften Bereich wird hingegen ein 9-Monatsverlust von 13 Mio. Euro zugerechnet. www.frauenthal.at

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In den ersten neun Monaten 2014 lag der Umsatz bei Frauenthal bei 446,8 Mio. Euro.

Frauenthal Zulieferer legt beim Umsatz deutlich zu

Fortzuführende Bereiche im PlusLeonding. Rosenbauer konnte in den ersten neun Monaten seinen Kon-zernumsatz um 5 Prozent auf 541,5 Mio. € (im Vergleichszeitraum des Vorjahres 517,3 Mio €) steigern. Im Vergleich zur Vorjahresperiode wurden erstmals die Umsätze der Gesellschaften Rosenbauer Saudi Arabia sowie der kürzlich über-nommenen Rosenbauer UK in den Konzernabschluss einbezogen. Die Berichtsperiode war zudem geprägt von verstärkten Auslieferungen

in den USA sowie aus Spanien zur Abwicklung eines Großauftrags aus Saudi-Arabien. Auch die Ro-senbauer Motors konnte mit dem neuen US-Fahrgestell Commander den Umsatz steigern. Das EBIT lag mit 31,6 Mio. € um 13% über dem Vorjahresniveau – die Steigerung ist im Wesentlichen auf ein gestie-genes Ergebnis des US-Segments sowie der Ergebnisverbesserung des deutschen Segments zurückzu-führen. www.rosenbauer.com

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Das EBIT stieg bei Rosenbauer im dritten Quartal um 13%, der Umsatz um 5%.

rosenbauer 3. Quartal erfolgreich abgeschlossen

Zuwächse bei Umsatz und EBIT

Hyundai Kia wird im laufenden Jahr mehr als 8 Mio. Autos verkaufen.

Wo alles begann: Hier in der Via de’ Pepoli in Bologna hat Maserati seine Wurzeln.

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Volkswagen Der Autohersteller will seine Ausgaben um 10 Mrd. Euro senken und mit 64,3 Mrd. Euro die Fertigung und neue Modelle ankurbeln

Milliarden sparen und investierenWolfsburg. Man könnte jetzt nicht gerade behaupten, dass die Ge-schäfte für den deutschen VW-Konzern derzeit schlecht laufen. Im Gegenteil, steuert das Unter-nehmen doch neuerlich auf einen Absatzrekord zu, und werden heu-er aller Voraussicht nach erstmals mehr als 10 Mio. Fahrzeuge in einem Jahr an den Mann und die Frau gebracht. Auch ergebnistech-nisch gibt es in Wolfsburg nichts zu jammern, und trotzdem ver-passt sich der deutsche Automo-bilhersteller einen rigorosen Spar-kurs. Um die Effizienz noch weiter zu verbessern, soll zusätzlich zum bereits bekannten und 5 Mrd. Euro schweren Sparprogramm bei der Kernmarke VW noch einmal das-selbe Geld bei den Marken Audi, Porsche, Skoda und Seat einge-spart werden. Medienberichten zufolge seien dafür die hohen Kos-

ten zur Senkung des CO2-Aus-stoßes – in Wolfsburg kalkuliert man im Flottendurchschnitt mit Kosten von 100 Mio. Euro für jedes Gramm CO2-Reduktion –, für Elek-tromobilität und die Vernetzung von Autos verantwortlich.

Klarer Fokus auf Deutschland

Parallel zum Sparprogramm in-vestiert Europas größter Autobau-er weiter kräftig in neue Modelle, die Erweiterung seiner weltwei-ten Produktionskapazitäten und umweltschonende Antriebe. Der Aufsichtsrat beschloss, dafür vor wenigen Tagen in den nächsten

fünf Jahren 64,3 Mrd. Euro auf-zuwenden, knapp eine Mrd. mehr, als im Vorjahr angekündigt. „Der hohe Innovationsdruck und die steigenden Anforderungen aus der CO2-Gesetzgebung an die Auto-mobilindustrie erfordern auch in Zukunft hohe Entwicklungsaus-gaben“, sagte Konzernchef Martin Winterkorn. Der Konzern habe die finanzielle Stärke, um seine Ziele für 2018 zu erreichen; bis dahin will VW auch bei der Profitabilität näher an Toyota heranrücken.

Mehr als die Hälfte der Sachin-vestitionen will Volkswagen in Deutschland einsetzen.

www.volkswagen.com

Moritz Kolar

Ziel der Programme: bis 2018 näher an Marktführer Toyota heranzurücken.

Fiat Chrysler Kooperation

ZusammenarbeitTurin/Peking. Der italo-amerika-nische Automobilhersteller Fiat Chrysler verstärkt die Zusammen-arbeit mit seinem chinesischen Partner Guangzhou. Im April hatten sich die Konzerne darauf geeinigt, gemeinsam drei neue Jeep-Model-le für den chinesischen Markt zu bauen. Nun sollen auch gemein-same Aktivitäten beim Verkauf, Marketing und der Produktpla-nung gesetzt werden. Fiat Chrysler verspricht sich von der stärkeren Zusammenarbeit eine Steigerung seines Absatzes in China bis 2018 auf 760.000; im vorigen Jahr hatte der Konzern nur 130.000 Autos im bevölkerungsreichsten Land der Erde verkauft – die Konkurrenten Volkswagen und GM hingegen jeweils mehr als drei Mio. �www.fiatchryslerautomobiles.com

Schaeffler Zwischenbilanz

GewinnzuwachsHerzogenaurach. Die Geschäftser-folge seiner Kunden bescheren auch dem deutschen Automobilzu-lieferer Schaeffler einen kräftigen Gewinnsprung. Laut Angaben des Unternehmens stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten des Jah-ren um 7 Prozent auf 9 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis kletterte um 17 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro. Für das Gesamtjahr rechnet das Unter-nehmen nun währungsbereinigt mit einem Erlöszuwachs von mehr als 7 Prozent. � www.schaeffler-gruppe.de

In den ersten neun Monaten 2014 stieg der Umsatz von Schaeffler um 7 Prozent.

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VW-Chef Martin Winterkorn: „Innovationsdruck in der Autobranche ist sehr hoch.“

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automotivebusiness – 61HerSteller & ZulieFererFreitag, 5. Dezember 2014

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62 – automotivebusiness Modell & Handel Freitag, 5. Dezember 2014

Ford Mondeo Ziemlich spät, dafür aber umso imposanter kommt der neue Ford Mondeo auf den Markt

der Business-Klassiker kommt mit Verspätung

Wien. Vor drei Jahren zeigte Ford auf der Detroit Motorshow die Stu-die der neuesten Mondeo-Genera-tion. Das wohl wichtigste Modell im Ford-Portfolio ließ sich aber bis jetzt Zeit, um sich fit für die Serie zu machen. Die Zwangspau-se hat dem Ford allerdings kaum geschadet, denn der neue Mondeo sieht auch drei Jahre nach der Stu-die frisch und chic aus und scheint für die Großserie gewappneter denn je.

Moderne Optik

Das Coupé-ähnliche Profil und die niedrige Dachlinie verleihen dem neuen Ford Mondeo einen be-tont dynamischen, unverwechsel-baren Auftritt. In der fein skulp-turierten Seitenansicht spiegelt sich schon visuell eine Leichtigkeit wider, die auch das Handling und die Fahreigenschaften des neu-en europäischen Flaggschiffs von Ford auszeichnet. Der prägnante Trapez-Kühlergrill, die Motorhau-be mit ihren „Power-Domes“ und die scharf geschnittenen LED-Scheinwerfer prägen das mar-kante Gesicht des neuen Mondeo. Die Kombi-Version Traveller kann auf Wunsch mit einem großzügig bemessenen Panorama-Schiebe-dach aufgewertet werden. Dass der Mondeo dabei den Raum nicht optimal ausnutzt und bei unverän-dertem Radstand von 2,85 Metern und einer auf 4,87 Meter gestutz-ten Länge innen sogar ein bisschen knapper wird, kann man noch ver-schmerzen. Denn vorn sitzt man ausgezeichnet und hinten sehr or-dentlich. Das Auto ist bei der Gele-genheit auch ein paar Kilo leichter und bis zu 20 Prozent sparsamer geworden. So wurde beispielswei-

se der 1,5 Liter Eco-Boost Benziner um bis zu 115 Kilogramm leichter.

Sportliche Atmosphäre

Im Innenraum begrüßt eine har-monisch aus analogen und digi-talen Anzeige-Elementen kom-ponierte Instrumententafel den Mondeo-Fahrer. Der bis in die Mittelkonsole geschwungene Ar-maturenträger verleiht dem Inte-rieur eine sportliche Atmosphäre, die an ein Cockpit erinnern soll. Nur der Kofferraum schrumpft über Gebühr; das stört vor allem beim Turnier, der nur noch 500 bis 1.630 Liter fasst und so ein, zwei Reisetaschen hinter dem VW Pas-sat zurückbleibt. Die Technik kann sich jedenfalls sehen lassen. So bietet Ford für den Mondeo eine

Reihe Systeme und Assistenten an: Intelligente LED-Scheinwerfer, ein ordentliches System für Navigati-on und Infotainment. Assistenten, die beim Parken, beim Spurfüh-ren, beim Abstandhalten und beim Spurwechsel helfen, gehören zu den Highlights, auch wenn diese Systeme mittlerweile auch in der Kompaktklasse zu haben sind.

Gurt-Airbagsystem für Fond

Als Alleinstellungsmerkmal gibt Ford dem Mondeo allerdings ein Gurt-Airbagsystem für die Fond-passagiere mit, das es derzeit ein-zig bei der Mercedes S-Klasse zu kaufen gibt. Der Gurt-Airbag funk-tioniert im Alltag wie ein normaler 3-Punkt-Sicherheitsgurt. Im Falle eines Unfalls erkennen Sensoren

die Wucht der Kollision. Bei Be-darf füllt sich das schlauchartig im Gurt integrierte Luftkissen in nur 40 Millisekunden mit kompri-miertem Gas. Viel Auswahl gibt es diesmal unter der Haube. Schon für den Start bringt Ford drei Ben-ziner mit 160, 203 oder 240 PS so-wie drei Diesel mit 115, 150 und 180 PS in Stellung. Damit schafft der schnellste Mondeo 240 km/h und der sparsamste ist mit 3,6 Litern zufrieden. Außerdem wird auch der Mondeo Hybrid in der Preisliste stehen, der mit einem Verbrauch von 4,2 Litern lockt. Möglich machen das ein 118 PS starker E-Motor und ein 1,4 kWh großer Akku, die dem 145 PS-Ben-ziner, wenn nötig, unter die Arme greifen und die Systemleistung auf 188 PS pushen. www.ford.at

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Gut Ding braucht Weile! Schon vor drei Jahren wurde die Mondeo-Studie gezeigt. Nun folgt die Serie.

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Der neue Ford Mondeo ist als Limousine ab 29.500 Euro und als Traveller ab 30.700 Euro zu haben.

Die richtigen Schritte in Richtung E-Mobility

Wien. Mit einem groß ange-legten Programm fördert Nis-san als E-Mobility-Pionier den Einstieg in die Welt der emis-sionsfreien Fortbewegung. Um allen Interessenten den Zugang zum meistverkauften Elek-troauto der Welt leichter zu machen, bietet Nissan den Leaf ab sofort zum Aktionspreis von 19.990 Euro an (zuzüglich Bat-teriemiete).

Wer sich dafür entscheidet, erhält zudem die Smatrics Ladekarte „Smatrics Net“ für ein Jahr gratis – und kann da-mit bei allen österreichweiten Ladestationen dieses Joint-Ventures von Siemens und Ver-bund kostenlos Strom tanken; und das aus 100% erneuerbaren Energiequellen.

Parallel dazu hat Nissan auch ein besonders attraktives Leasingpaket geschnürt: Der Leaf steht ab sofort um 239 Eu-ro monatlich – bereits inklusive Batteriemiete – zur Verfügung (36 Monate Laufzeit, 3.000 Euro Anzahlung). www.nissan.at

Neue Crossover- Modelle zum Sonderpreis

Wien. Dacia bietet seine neu-en Crossover-Modelle Dokker Stepway und Lodgy Stepway derzeit zu Sonderkonditionen an. Ab Werk verfügen beide Modelle über Komfortmerkmale wie elektrische Fensterheber vorn oder Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung. Hinzu kommen die manuelle Klima-anlage, der Tempopilot mit Geschwindigkeitsbegrenzer und das Multimedianavigations-system Media Nav mit großem Monitor, Lenkradfernbedie-nung, Bluetooth-Schnittstelle sowie USB- und AUX-In-An-schluss.

Den Innenraum prägen eine eigenständige Polsterung mit dezenten blauen Details sowie die blaue Umrahmung von Instrumenten, Lüftungsdüsen und Mittelkonsole. Das Lenkrad mit Lederbezug bringt einen sportlichen Touch ins Cockpit.

Als Motorisierungen für bei-de Crossover-Modelle stehen der Turbobenziner TCe 115 mit 85 kW/115 PS sowie die Turbo-diesel dCi 90 mit 66 kW/90 PS (Dokker Stepway) und dCi 110 mit 79 kW/107 PS (Lodgy Step-way) zur Wahl. All das zu Ein-stiegspreisen von 13.990 Euro (Dokker Stepway) und 14.690 Euro (Lodgy Stepway). www.dacia.at

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Tolle Aktion: Der Nissan Leaf ist mit Förderung ab 19.990 Euro zu haben.

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Die beiden Dacia-Crossover-Modelle gibt es jetzt zu Aktionspreisen.

Wien. Bei Skoda hat man es in den letzten Jahren nahezu optimal ver-standen, auf die richtigen Pferde zu setzen. Emotionale Designs, top Ausstattungen, sparsame Motoren und nicht zuletzt interessante Prei-se: Damit liegt die tschechische VW-Tochter voll im Trend und auf Verkaufslinie. Das Modellportfolio ist mittlerweile so vollständig wie noch nie, einzig ein Van und ein großes SUV fehlen derzeit noch.

Doch auch dies dürfte sich bereits in den kommenden beiden Jah-ren ändern. Neben dem Octavia ist vor allem der kompakte Fabia einer der traditionellen Topseller bei Skoda. Und eben diesen haben die Tschechen nun ebenfalls einer umfangreichen Frischzellenkur un-terzogen, wobei kein Stein auf dem anderen geblieben ist. So präsen-tiert sich der neue Fabia frischer, sportlicher und besser denn je und

wird wohl abermals für große, vielleicht ratlose Augen beim Mut-terkonzern in Wolfsburg sorgen.

Außen hui, innen auch

Muss man sonst oft zweimal hinschauen, um alt von neu zu un-terscheiden, sieht man den Unter-schied bei Skoda sofort. Denn aus dem unscheinbaren Allerwelts-auto wird mit dem Generations-wechsel ein echter Blickfang unter den Kleinwagen: Mit 3,99 Metern ist er zwar einen Hauch kürzer als früher, hat aber einen dezent gestreckten Radstand und so ein wenig knackigere Proportionen. Außerdem duckt sich das Auto um drei Zentimeter und geht dafür um stolze neun Zentimeter in die Brei-te. Noch imposanter als der Sprung beim Karosserie-Design ist der Aufstieg beim Ambiente: Die Ka-bine ist nicht nur lichtdurchflutet, bietet eine hervorragende Rund-umsicht und dank des neuen For-mats spürbar mehr Platz auf allen Plätzen sowie den mit 330 Litern Fassungsvermögen größten Koffer-raum in dieser Klasse. Sondern sie

wirkt zumindest in den gehobenen Modellvarianten so liebevoll und vornehm wie beim noblen Vetter Audi A1: Hochwertige Kunststoffe, feinfühlige Schalter und große, brillante Displays zeugen von den ehrgeizigen Ambitionen der Tschechen. In Fahrt bringen den Aufsteiger dabei vier Benziner und drei Diesel, die ein Leistungsspek-trum von 60 bis 110 PS abdecken. Zwar macht der Fabia damit durch die Bank weg einen quirligeren Eindruck und hat eine durchaus belebende Wirkung. Doch haben die Tschechen bei allem Vergnü-gen die Vernunft nicht vergessen. Im Gegenteil: Weil die Aggregate neu oder zumindest gründlich überarbeitet sind, der Fabia trotz des neuen Formats bis zu 65 Kilo abgespeckt hat und das Basisge-wicht erstmals wieder unter eine Tonne fällt, geht der Verbrauch im besten Fall um 17 Prozent zurück. Im kommenden Frühjahr wird der neue Fabia außerdem auch wie-der als Kombi kommen, auf den es nach wie vor keine passenden Argumente der direkten Konkur-renten gibt. www.skoda.at

Skoda Fabia Der neue Skoda Fabia präsentiert sich chicer, sportlicher und gefährlicher für die Konkurrenz

Tscheche bringt Wolfsburg in Verlegenheit

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Der neue Skoda Fabia ist als 1,0 MPI-Benziner mit 60 PS ab 12.720 Euro zu haben.

Page 5: automotive 0512

automotivebusiness – 63Rund ums autoFreitag, 5. Dezember 2014

toyota & Lexus Die japanischen Schwesternmarken warten mit vielen Verbesserungen der Fahrerassistenzsysteme auf

Vision der unfallfreien Zukunft nimmt Formen an

Wien. Vor einigen Jahren hat Toyota das Ziel ausgegeben, Mo-bilität dereinst völlig unfallfrei zu gestalten. Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg, einen Schritt in die richtige Richtung hat der japanische Automobilriese aber nun mit weiteren Verbesserungen seiner Fahrerassistenzsysteme ge-macht. Toyota hat beispielsweise sein intelligentes Abstands-Radar mit zusätzlichen Sensoren auf-gewertet und macht dadurch das Einparken noch sicherer. Die zu-sätzlichen Sensoren vergrößern den Aktionsradios und ermöglichen dem System, nicht mehr nur Hin-dernisse im direkten Umfeld des Fahrzeugs zu erkennen, sondern auch in weiterer Entfernung.

Einsatzgebiete ausgeweitet

Als Teil des intelligenten Ein-parkassistenten leitet das System sogar eine automatische Notbrem-sung ein, falls der Fahrer nicht re-agiert, und übernimmt auf Wunsch auch den Einparkvorgang: Der Fah-rer muss nur noch Gas geben und bremsen, den richtigen Lenkradein-schlag wählt das System. Das Ab-stands-Radar ist außerdem schon bei geringen Geschwindigkeiten auf Parkplätzen oder beim Verlas-sen einer Parkbucht aktiv. Bislang beschränkte sich der Einsatz auf schnelle Beschleunigung, wenn der Fahrer beim Einparken Gas- und Bremspedal verwechselt oder beim Ausparken aus einer Garage verse-hentlich den falschen Gang einlegt.

Hindernisse rasch erkennen

Kombiniert mit der 360-Grad-Kamera (Panoramic View Moni-tor), wird das Einparken vollends

zum Kinderspiel. Eine verbesserte Rückfahrkamera liefert ein gesto-chen scharfes Bild auf den Bild-schirm des Navigationssystems und zeigt Hindernisse in unmit-telbarer Nähe des Fahrzeugs. Der Fahrer kann sich das Auto außer-dem weiterhin aus der Vogelpers-pektive anzeigen lassen.

Neues Sicherheitspaket

Auch bei Toyotas Premium-Schwesternmarke Lexus gibt es Sicherheits-News: Bis Ende 2017 sollen laut Angaben des Unter-nehmens alle neuen Lexus-Mo-delle in Japan, Nordamerika und Europa ein neues aktives Sicher-heits-Paket namens „Lexus Safety System +“ serienmäßig an Bord haben. Das System kombiniert

verschiedene aktive Lexus-Sicher-heitssysteme zu einem Gesamt- paket.

Die Kollisionserkennung PCS (Pre-Crash Safety) mit Fußgän-gererkennung, die beispielsweise Teil des Systems ist, nutzt einen Radarsensor und eine Kamera, um andere Fahrzeuge und Fußgänger zu erkennen. Um eine Kollision zu vermeiden und die Kollisions- geschwindigkeit bestmöglich zu reduzieren, warnt es den Fahrer optisch und akustisch, aktiviert den Bremsassistenten und bremst das Fahrzeug selbsttätig um bis zu 40 km/h ab, selbst wenn der Fah-rer nicht rechtzeitig bremst.

Der ebenfalls zum Gesamtpaket gehörende Spurwechselwarner LDA beachtet die Position der Fahrbahnmarkierungen und warnt

den Fahrer, wenn kein Blinker ge-setzt ist, per Warnton und -leuchte und mittels Vibrationen im Lenk-rad vor einem unbeabsichtigten Verlassen der aktuellen Fahrspur. Einige Fahrzeuge sind zusätzlich mit einem Spurhalteassistent LKA (Lane Keep Assist) ausgestattet, der es dem Fahrer über selbstständige Lenkeingriffe erleichtert, die Spur zu halten.

Weitere Systemkomponenten

Ebenfalls zum Lexus Safety Sys-tem + gehören der Fernlicht-Assis-tent AHB (Automatic Head Beam), die adaptive Geschwindigkeitsre-gelanlage ACC (Adaptive Cruise Control) und der Verkehrszeichen-Assistent TSR (Traffic Sign Reco-gnition). www.toyota.com

Moritz Kolar

Toyota verbessert seinen Einparkassistenten, Lexus bekommt Sicherheitspaket serienmäßig an Bord.

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Eines der neuen Sicherheitsfeatures: Toyota stattet sein intelligentes Abstands-Radar mit zusätzlichen Sensoren aus.

Waeco macht auf „Army Knife“-Optik

Berlin. Defa Smart Charge nennt sich ein neues Batterielade-gerät von Waeco, das gleich mit mehreren Besonderheiten aufwartet. Es ist mit seiner Form im Stil eines Schweizer Taschenmessers und der Ein-Hand-Bedienung besonders kompakt und auch wasserfest. Mit der rutschfesten und ma-gnetischen Oberfläche lässt sich das Smart Charge außer-dem leicht am Motor oder an einer anderen Maschine an-bringen. Das Gerät eignet sich für alle 12-Volt-Batterien und erkennt automatisch den Batte-rietyp. Sein Ladestrom beträgt vier Ampere und lädt alle Ak-kus mit einer Kapazität von bis zu 120 Amperestunden. www.waeco.com

Exklusives Miet- Service: Porsche Drive

Stuttgart. Der deutsche Sportwa-genhersteller Porsche ermög-licht unter dem Titel „Porsche Drive“ nun auch die kurzfris-tige Leihe etwa eines Boxster, Cayman oder Macan. Übergabe und auch die Rückgabe der Fahrzeuge finden im Porsche-Museum statt, ein Fahrzeug kann von einer Stunde bis maximal eine Woche gemietet werden. www.porsche.com

Créme de la Créme der Sportscars geehrt

Essen. Anlässlich der Essen Motor Show luden Auto Bild Motorsport und Auto Bild zur „Race Night“ und ehrten dabei auch die Sieger der Leserwahl zum „Sportscar des Jahres 2014“. Unter den Siegern waren u.a. der Alpina D3 (Kategorie Kleinserie), der Audi S1 (Klein-wagen), der Mercedes CLA 45 AMG Edition 1 (Kompakte, Se-rie), der BMW M3 (Limousinen, Serie), und der Mercedes AMG GT S (Supersportler, Serie). www.autobild.de

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Sieht aus wie ein Taschenmesser, ist aber ein neues Batterieladegerät.

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In der Kategorie Supersportler Serie siegreich: der Mercedes AMG GT S.

Essen. Einen Start nach Maß legte Europas führende Messe für sport-liche Fahrzeuge am vergangenen Wochenende hin: Rund 128.000 Fans strömten an den ersten drei Tagen zur Essen Motor Show 2014 in die Messe Essen. Der Preview

Day und das erste Wochenen-de standen im Zeichen von Neu-heiten und Prominenten (der For-mel 1-Vizeweltmeister von 1997, Heinz-Harald Frentzen, eröffnete die Messe), die großen Hersteller nutzten den Auftakt für zahlreiche

Premieren. Die Ford-Werke ent-hüllten in Essen beispielsweise erstmals den neuen Ford Mustang vor deutschem Messepublikum, weitere deutsche Publikumspre-mieren feierte Mercedes-Benz mit dem Mercedes AMG GT und Peu-

geot mit dem 208 GTi 30th. Sko-da präsentierte zum Auftakt der Messe erstmals ein Concept Car des Rallyefahrzeugs Fabia R 5 der Weltöffentlichkeit, und BMW zeigte sein erweitertes Angebot an Zubehörteilen aus der Reihe M Per-formance Parts.

Insgesamt 500 Aussteller

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Start“, so Oliver P. Kuhrt, Ge-schäftsführer der Messe Essen. Neben den Premieren galt das In-teresse der Besucher auch der Son-derschau Formel 1 made in Germa-ny mit rund 15 Fahrzeugen sowie dem aktuellen Weltmeisterboliden von Lewis Hamilton am Stand von Mercedes-Benz. Ein weiterer Publi-kumsmagnet war und ist (die Mes-se läuft noch bis inklusive 7. De-zember) die DMAX-Motorsportare-na mit Live-Driftaction. Insgesamt präsentieren in Essen mehr als 500 Aussteller sportliche Serienfahr-zeuge sowie ihre Highlights aus den Bereichen Tuning, Motorsport, Classic Cars und Motorräder.

www.essen-motorshow.de

Essen motor show Die Messe für sportliche Fahrzeuge feierte ein starkes Debüt und hat noch bis 7. Dezember geöffnet

Premieren-Feuerwerk bei Essen motor show

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Ess

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Stand in Essen u.a. im Rampenlicht: Erstmals wurde der neue Ford Mustang dem deutschen Messepublikum präsentiert.

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Ab 69 Euro stehen zahlreiche Porsche-Fahrzeuge zur Miete bereit.

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64 – automotivebusiness InnovatIon & Umwelt Freitag, 5. Dezember 2014

toyota, Honda, Daimler & Co Immer mehr Automobilhersteller stellen Überlegungen zur Brennstoffzelle an

Brennstoffzellen-technik kommt langsam vom Fleck

Los Angeles/Wien. Auch, wenn sich so mancher Hersteller wie die Renault-Nissan-Allianz über gute Verkaufszahlen von Elektroautos freuen darf (siehe Bericht links), sind sich die meisten Experten einig: Die Technologie hat nur in der Nische Zukunft. Größere Hoff-nungen in der Breite werden da schon in die Brennstoffzelle ge-setzt, bloß weist diese – neben dem Nachteil der geringen Zahl von Wasserstoff-Tankstellen – noch ei-nige Jahre Entwicklungsrückstand auf. Noch, denn jüngst auf der Los Angeles Auto Show war gleich eine ganze Palette an zukunftsfähigen Brennstoffzellen-Modellen, -Stu-dien und -Konzepten zu sehen.

VW zeigt Modell und Studien

Erstmals auch vom VW-Konzern, der in LA den Golf Variant Hy-Mo-tion ins Rampenlicht schob und mit dem VW Passat Hy-Motion und dem Audi A7 Sportback H-Tron Quattro gleich zwei Brennstoffzel-len-Studien nachlegte. Der front-

getriebene Golf Variant Hy-Motion soll laut Angaben des deutschen Herstellers in zehn Sekunden auf 100 km/h beschleunigen und den Wasserstoff in vier Hightech-Koh-lefasertanks, die sich Platz sparend im Unterboden befinden, spei-chern. Die Reichweite soll ebenso

wie beim Audi A7 H-Tron bei 500 Kilometern liegen, der Tankvor-gang nur drei Minuten dauern und damit ähnlich lange wie beim Tan-ken von Benzin oder Diesel.

Toyota Mirai & Honda FCV

Schon vor der LA Auto Show hat der japanische Autoriese Toyota angekündigt, heuer im Dezember mit dem Verkauf seines Brenn-stoffzellen-Serienmodells Mirai in Japan zu beginnen; in Österreich soll das Fahrzeug dann 2016 ver-fügbar sein. Ähnlich der Zeitho-rizont bei Honda: Der japanische Hersteller will sein neues Brenn-stoffzellenfahrzeug FCV Concept im Frühjahr 2016 in Japan auf den Markt bringen und anschließend auch in Europa und in den USA ein-führen. Der neu entwickelte Brenn-stoffzellenstapel ist 33% kleiner als im Vorgängermodell FCX Clarity und bietet mit über 100 kW/136 PS mehr Leistung. Der Honda FCV

wird das weltweit erste mit Was-serstoff betriebene Auto sein, bei dem der gesamte Antriebsstrang einschließlich der Brennstoffzelle komplett im Motorraum platziert ist, wodurch die Limousine Platz für bis zu fünf Personen bietet; die Reichweite liegt bei 700 km.

Daimler, Opel, BMW & Co

Auch bei anderen Herstellern tut sich in Richtung Brennstoffzelle ei-niges. So arbeitet BMW aktuell bei der Entwicklung eng mit Toyota zusammen, um das erste serienmä-ßig hergestellte Brennstoffzellen-auto 2020 auf den Markt zu brin-gen. Daimler will schon drei Jahre früher dran sein und damit auch die Opel-Konzernmutter General Motors ein wenig abhängen, die gemeinsam mit Honda ebenfalls erst 2020 mit einem Brennstoffzel-len-Fahrzeug rechnet.

www.toyota.com www.volkswagen.com

Moritz Kolar

Toyota startet Verkauf des Modells Mirai noch heuer; Daimler und Opel wollen 2020 am Markt sein.

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Seinen Verkaufsstart in Japan feiert das Toyota-Brennstoffzellen-Auto Mirai jetzt in Japan, 2016 kommt das Modell auch zu uns.

Elektroauto: Renault feiert Verkaufsjubiläum

Paris/Tokio. Die Renault-Nissan- Allianz hat vor wenigen Tagen ihr mittlerweile 200.000stes Elektrofahrzeug ausgeliefert. Damit erzielen die beiden Part-ner einen weltweiten Markt-anteil von 58% bei batteriebe-triebenen Modellen und setzen mehr Elektrofahrzeuge ab als alle anderen Volumenhersteller zusammen.

Der seit 2010 erhältliche Nis-san Leaf ist mit knapp 150.000 Einheiten der weltweit meist-verkaufte Elektro-Pkw. „Die Elektrofahrzeuge von Renault und Nissan sind beim Zero-Emission-Antrieb führend“, sagte Carlos Ghosn, Präsident und Chief Executive Officer der Renault-Nissan Allianz. „Noch wichtiger ist aber die weltweit hohe Kundenzufriedenheit bei rein batteriebetriebenen Fahrzeugen. Angesichts des positiven Feedbacks und der steigenden Nachfrage nach umweltschonenden Fahrzeugen überrascht es nicht, dass die Elektroautos weiterhin stark gefragt sind – vor allem in Re-gionen mit gut ausgebauter La-destruktur“, so Ghosn weiter.

Den stärksten Absatz von Elektrofahrzeugen verzeichnet die Renault-Nissan Allianz in den USA; dort ist speziell der Leaf stark nachgefragt – in den USA konnten 67.000 Einheiten des Elektromodells verkauft werden, in Japan bislang 46.500 und in Europa 31.000. www.renault.com www.nissan-global.com

BMW testet neue Google-Datenbrille

München. Neues Einsatzfeld für die Datenbrille Google Glass: BMW testet in seinem Werk im US-Bundesstaat South Caroli-na, ob das Gerät die Qualitäts-sicherung verbessern kann.

Die Mitarbeiter machten während ihrer Tests an neuen Fahrzeug-Modellen Fotos oder Videos und schickten diese an die zuständigen Entwicklungs-ingenieure, teilte BMW mit. Dies biete Vorteile gegenüber der bisherigen Praxis, die Er-gebnisse der Qualitätssicherung lediglich schriftlich festzuhal-ten; dabei seien Problembe-schreibungen teilweise „zu va-ge“ ausgefallen, erklärte BMW.

Ungefähr in einem von vier Fällen hätten die Entwick-lungsingenieure Rückfragen stellen müssen. www.bmwgroup.com

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Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn setzt voll auf die Elektromobilität.

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BMW erhofft sich von der Datenbrille Verbesserungen bei Fahrzeugtests.

Bielefeld. Mit Sprachsteuerungs-systemen im Auto lassen sich Na-vigationsgeräte oder Radios münd-lich steuern. So sollen sie Fahrer vor Ablenkung bewahren. Doch oft ist das Gegenteil der Fall. Die Sys-teme sprechen oft auch dann wei-ter, wenn der Fahrer eine schwie-rige Verkehrssituation meistern muss. Damit die elektronischen Begleiter die Fahrer künftig nicht mehr stören, haben Sprachwissen-schaftler der Universität Bielefeld ein Sprachdialogsystem entwi-ckelt, das unterbricht, wenn es kri-tische Fahrmanöver erkennt.

Gefahrenquelle Multitasking

„In kritischen Situationen wie Überholmanövern reicht die Kon-zentrationsfähigkeit nicht aus, um zusätzliche Aufgaben zu be-wältigen“, sagt der Sprachwissen-schaftler David Schlangen von der Universität Bielefeld. „Der Fahrer wird zum Multitasking gezwun-gen, wodurch ihm beide Aufgaben – Fahren und Zuhören – schwerfal-len.“ Schlangen verweist auf neue Untersuchungen der University of

Utah (USA) und der Vereinigung „Foundation for Traffic Safety“ in Washington (USA), die bestätigen, dass Sprachsteuerungssysteme in Autos das Fahren unsicher ma-chen, weil sie oft komplex oder an-fällig für Fehler sind.

Das neue Sprachdialogsystem aus Schlangens Forschungsgruppe „Angewandte Computerlinguistik“ soll dieses Problem beseitigen. In einer Studie mit 17 Versuchsper-sonen erprobten Schlangen und sein Team das System in einem Fahrsimulator. In ihrem Experi-ment untersuchten die Wissen-schaftler, wie gut ihr System im Vergleich zu einem herkömmlichen abschneidet.

Neues System sicherer

In dem Experiment mussten die Versuchspersonen eine Auto-bahnfahrt simulieren. Sie kontrol-lierten dafür Steuer und Gaspedal im Fahrsimulator. Per Lichtsignal wurde ihnen angezeigt, wann sie überholen sollen. Während der Fahrt meldete sich das Sprach-dialogsystem bei ihnen – entweder

das System von Schlangen oder ein auf herkömmliche Weise arbei-tendes Gerät. Es machte die Fah-rer auf Termine aufmerksam. Das herkömmliche Gerät sprach auch dann weiter, wenn der Fahrer mit-ten im Überholvorgang war. Das neue System stoppte, sobald der Fahrer zum Überholen ansetzte; es sprach erst weiter, wenn das Ma-

növer vorbei war. „Dank unserer neuen Technik fährt der Fahrer präziser und, zumindest in der Simulation, sinkt die Gefahr von Unfällen. Bei herkömmlichen Sys-temen verschlechtert sich die Leis-tungsfähigkeit so stark wie beim Telefonieren während der Fahrt“, sagte Schlangen.

www.uni-bielefeld.de

Uni Bielefeld Forscher um Sprachwissenschaftler David Schlangen entwickeln neues Sprachdialogsystem

Sprachansage reagiert auf Fahrsituation

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Die Forscher testeten den innovativen Sprachassistenten im Fahrsimulator.

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Für Aufmerksamkeit dürfte ab 2016 auch das neue Honda FCV Concept sorgen.