automotive 0605

9
medianet.at automotive business Markt nimmt Fahrt auf Autonom fahrende Autos befeuern die Wirtschaft 59 Quo vadis, Zulassungen? Burkhard Ernst gibt einen Marktausblick 60 Peugeot 308 GT im Test Smarter Franzosen- Sportler mit viel Platz 62 B2B-Event mit Klasse Die Ischgl Cart Trophy geht ins zehnte Jahr 64 OPEL-ERFOLG Das Ziel ist nun zum Greifen nah RÜSSELSHEIM. Opel hat nach jahrelangen Verlusten im ers- ten Quartal die Gewinnschwel- le erreicht. „Es ist das beste Ergebnis seit dem zweiten Quartal 2011“, erklärte Opel- Chef Karl-Thomas Neumann. „Damit sind wir unserem Ziel ein ganzes Stück näher gekom- men, auch im Gesamtjahr die Gewinnschwelle zu erreichen.“ Auch bei der Konzernmutter General Motors (GM) lief es rund: Dank weiterhin brum- mender Geschäfte in Nord- amerika konnte der größte US- Autobauer seinen Nettogewinn zu Jahresanfang auf 2 Mrd. USD (1,8 Mrd. €) mehr als ver- doppeln. (APA) PEKING AUTO SHOW Großer Markt mit großen Chancen PEKING. Unter dem Eindruck sinkender Wachstumsraten und eines stärkeren Konkur- renzkampfs innerhalb der Branche fand dieser Tage die Automesse in Peking statt. China ist mit 24,6 Mio. neu zugelassenen Autos im ver- gangenen Jahr der größte Au- tomarkt der Welt – allerdings lag das Wachstum 2015 nur noch bei 4,7 Prozent, nach 6,9 Prozent im Vorjahr. Experten und Autokonzerne geben sich dennoch weiter optimistisch; sie verweisen unter anderem darauf, dass es in China nur gut 100 Autos pro 1.000 Ein- wohner gebe – in der EU sind es 600. Nicht einmal 30% der chinesischen Haushalte haben ein Auto. (APA) Freitag, 6. Mai 2016 COVER 57 © BMW © APA/AFP/Johannes Eisele Österreichs Wirtschaft kann nicht ohne das Auto Der Kfz-Sektor trägt elf Prozent zum BIP bei, und jeder neunte Arbeitsplatz in Österreich geht auf die Branche zurück. Ein Überblick. 60 Erfolgsprämie? Deutschland fördert in Zukunft den Kauf von Elektroautos – die Prämie stößt aber auch auf Kritik. 58 © Peugeot

Upload: medianet

Post on 29-Jul-2016

228 views

Category:

Documents


3 download

DESCRIPTION

 

TRANSCRIPT

Page 1: automotive 0605

medianet.at

automotive business

Markt nimmt Fahrt auf Autonom fahrende Autos befeuern die Wirtschaft 59

Quo vadis, Zulassungen? Burkhard Ernst gibt einen Marktausblick 60

Peugeot 308 GT im Test Smarter Franzosen-Sportler mit viel Platz 62

B2B-Event mit Klasse Die Ischgl Cart Trophy geht ins zehnte Jahr 64

OPEl-ErFOlG

Das Ziel ist nun zum Greifen nahRÜSSELSHEIM. Opel hat nach jahrelangen Verlusten im ers-ten Quartal die Gewinnschwel-le erreicht. „Es ist das beste Ergebnis seit dem zweiten Quartal 2011“, erklärte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann. „Damit sind wir unserem Ziel ein ganzes Stück näher gekom-men, auch im Gesamtjahr die Gewinnschwelle zu erreichen.“ Auch bei der Konzernmutter General Motors (GM) lief es rund: Dank weiterhin brum-mender Geschäfte in Nord-amerika konnte der größte US-Autobauer seinen Nettogewinn zu Jahresanfang auf 2 Mrd. USD (1,8 Mrd. €) mehr als ver-doppeln. (APA)

PEKinG AuTO shOw

Großer Markt mit großen ChancenPEKING. Unter dem Eindruck sinkender Wachstumsraten und eines stärkeren Konkur-renzkampfs innerhalb der Branche fand dieser Tage die Automesse in Peking statt. China ist mit 24,6 Mio. neu zugelassenen Autos im ver-gangenen Jahr der größte Au-tomarkt der Welt – allerdings lag das Wachstum 2015 nur noch bei 4,7 Prozent, nach 6,9 Prozent im Vorjahr. Experten und Autokonzerne geben sich dennoch weiter optimistisch; sie verweisen unter anderem darauf, dass es in China nur gut 100 Autos pro 1.000 Ein-wohner gebe – in der EU sind es 600. Nicht einmal 30% der chinesischen Haushalte haben ein Auto. (APA)

Freitag, 6. Mai 2016 cOvEr 57

© B

MW

© A

PA/A

FP/J

ohan

nes

Eis

ele

Österreichs wirtschaft kann nicht ohne das Auto Der Kfz-Sektor trägt elf Prozent zum BIP bei, und jeder neunte Arbeitsplatz in Österreich geht auf die Branche zurück. Ein Überblick. 60

Erfolgsprämie? Deutschland fördert in Zukunft den Kauf von Elektroautos – die Prämie stößt aber auch auf Kritik. 58

© Peugeot

Page 2: automotive 0605

medianet.at

China Dank staatlicher Subventionen ist das Reich der Mitte 2015 zum größten Markt für E-Autos aufgestie-gen. Etwa 188.000 Wagen wurden abgesetzt. Bis 2020 soll die Zahl im Zuge eines massiven Investi-tionsprogramms (u.a. werden 4,8 Mio. Ladesäulen aufgestellt) auf zu-mindest fünf Mio. Autos steigen.

USA Stromer fristen in den USA ein Nischendasein. 2015 hatten 0,3 Prozent der knapp 17,5 Mio. verkauf-ten Neuwagen einen E-Antrieb – trotz großzügiger Förderungen. So reduziert sich der Kaufpreis eines Chevrolet Bolt EV nach Abzug staatlicher Ver-günstigungen von knapp 33.000 auf 26.000 €.

Norwegen In Norwegen boomt der Verkauf von E-Autos, denn im vergangenen Jahr waren 17% der neu zuge-lassenen Pkw elektrisch. Zu verdanken ist das vor allem Steuer-vorteilen. Bei der Anschaffung eines E-Fahrzeugs wird keine Mehrwert-steuer fällig, ebenso keine Kfz-Steuer und Abgasabgaben.

Frankreich Die Bemühungen sind groß (auch, um Peugeot und Renault zu unter-stützen), 2015 lag der Anteil reiner E-Autos an den Neuzulassungen aber nur bei unter einem Prozent. Daher gibt es nun einen Bonus von 10.000 € für Kun-den, die ein mehr als zehn Jahre altes Dieselauto gegen ein Elektro-Auto tauschen.

Großbritannien Wer sich in Großbritannien für ein E-Auto entscheidet, kann seit 2011 bis zu 5.000 £ (6.440 €) vom Staat als Zuschuss bekom-men. Außerdem sind Elektroautos steuerfrei. Bis 2020 will die Regierung die E-Auto-Einführung mit rund einer Mrd. € an Förder-geldern unterstüt-zen.

Kaufanreize für E-Autos weltweit – ein Überblick

BERLIN. Es war ein langes Hin und Her, das vor einer Woche end-lich mit einem Happy End seinen Abschluss fand: Mit einer Mrd. € will die deutsche Regierung ge-meinsam mit Industrie und Au-tokonzernen in den kommenden Jahren die Einführung von Elek-troautos fördern. Der größte Teil des Geldes entfällt dabei auf eine Kaufprämie von 4.000 €. Mit insge-

samt 300 Mio. € soll außerdem die vielerorts noch rudimentäre Lade-Infrastruktur ausgebaut werden, und mit weiteren 100 Mio. € sollen mehr Elektro autos für die Fahr-zeugflotten des Bundes angeschafft werden.

Rasche Umsetzung möglichLaut Finanzminister Wolfgang Schäuble soll noch im Mai ein Kabinettsbeschluss zu den Verein-barungen fallen; schon ab diesem Tag könnten dann Prämien bean-tragt werden. Der Bonus fließt nur für Wagen, deren Hersteller sich zur Mitfinanzierung bereit erklärt haben, und nur für Wagen mit ei-nem Listenpreis von bis zu 60.000 €.

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) nannte die Überein-kunft ein „sehr vertretbares Er-gebnis“. Ziel sei es, in Deutschland zu zeigen, „dass wir diese neuen Antriebsstränge beherrschen und massenmarktfähig machen“.

Auch der Verband der Automo-bilindustrie und der Verband der Internationalen Kraftfahrzeug-hersteller (VDIK) begrüßten die

Beschlüsse, die selbstredend auch von den Automobilherstellern posi-tiv gesehen wurden.

Industrie sieht Beschluss positiv„Das nun beschlossene Paket wird helfen, schneller als bisher Elek-trofahrzeuge auf die Straße zu bringen“, ist sich etwa Daimler-Chef Dieter Zetsche sicher. Und Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), sieht im Beschluss einen ganz wichtigen „Startimpuls“. „Und wenn der wirkt, kann das Starter-kabel auch wieder weggelegt wer-den“, so Wissmann. „Wir schätzen, dass das spätestens im Jahr 2019 geschehen kann.“

Infolge des deutschen Beschlus-ses wird nun auch hierzulande wieder verstärkt die Einführung einer staatlichen Prämie diskutiert. Laut BEÖ-Vorstand Jürgen Halasz (siehe Gastkommentar links) könn-te damit „Mobilität völlig neu wei-tergedacht werden“. In Deutsch-land macht sich aber auch erste Kritik an der Einführung breit.

Prämie ruft auch Kritik hervorNegative Stimmen kamen etwa von Clemens Fuest, dem Chef des Münchner Instituts für Wirt-schaftsforschung (ifo), der die Prä-mie für E-Autos „für einen schwe-ren Fehler“ hält. „Die 600 Millionen Steuergelder wären besser in der Erforschung und Entwicklung neu-er Umwelttechnologien angelegt“, so Fuest weiter.

Der Wirtschaftsweise Chris-toph Schmidt sieht das ähnlich. „Eigentlich ist die Automobilindus-trie selbst in der Pflicht, den Kun-den bessere Angebote zu machen“, so Schmidt. Der Staat trage nur Verantwortung für Forschungs-förderung und Infrastruktur.

„Die Kaufprämie ist der völlig falsche Weg, um das Elektroauto auf die Straße zu bringen“, sagte auch der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Maschi-nen- und Anlagenbauer (VDMA), Thilo Brodtmann. „Sie wird daher nicht mehr als ein Strohfeuer sein, das mit Steuergeldern entfacht wird.“ Statt in Forschung und Ent-wicklung zu investieren, „verbrennt die Regierung wieder einmal enor-me Summen um eines kurzfristigen politischen Erfolges willen“.

Skeptisch ist auch der Autozulie-ferer Bosch. „Eine Prämie kurbelt kurzfristig den Absatz an, ist aber nicht nachhaltig“, sagte Konzern-chef Volkmar Denner. Nützlich sei es aber, die Ladeinfrastruktur zu fördern und über die Anschaffung von Elektroautos im öffentlichen Dienst einen Markt für Gebraucht-wagen anzuschieben. (APA, red)

58 HerSteller & ZUlieFerer Freitag, 6. Mai 2016

Österreich tankt elektrisch Noch sind die Zulassungszah-len in Relation überschaubar, der Trend ist aber eindeutig: Immer mehr Elektroau-tos kommen in Österreich auf die Straßen. Im ersten Quartal 2016 wa-ren es insgesamt 992 und damit um 149,2% mehr als im Vergleichszeit-raum 2015.

+149Prozent

Prämie soll nun Starthilfe gebenMit einer 4.000 Euro hohen Kaufprämie für Stromer will Deutschland der Elektroauto-Technologie auf die Sprünge helfen; in Österreich wird eine ähnlich hohe Prämie diskutiert.

© A

PA/d

pa-Z

entra

lbild

/Jan

Woi

tas

© A

PA/A

FP/S

TR

© k

ristin

evei

t.at

Ziel der Milliarden-Förderung: Schon bald sollen deutlich mehr Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein.

Kaufanreize für E-Autos wichtigJürgen Halasz, Vorstand Bundesverband Elektro­mobilität Österreich (BEÖ)

Ein Land ohne Benzin- und Dieselautos? Das klingt nach fernem Wunschdenken. Doch in Norwegen könnte dies ab 2025 Realität werden. Hier sind 70.000 E-Fahrzeuge unterwegs, und auch in Frankreich werden E-Autos massiv subventioniert und auch verkauft. So hatten 2015 über 17.000 französische Neuwagen einen Elektromotor, um 64 Prozent mehr als im Jahr davor. Jetzt hat Deutschland die Kaufprämie für E-Autos mit 4.000 Euro beschlossen. Im Jahr 2020 sollen 500.000 E-Fahrzeuge auf deutschen Straßen fahren. Und Österreich? Derzeit sind etwa 6.000 E-Autos auf Österreich Straßen unter-wegs. Seit Anfang des Jahres gibt es steuerliche Vorteile bei Dienstfahrzeugen – und sie zei-gen bereits Wirkung. So stiegen die Neuzulassungen im ersten Quartal auf 992 gegenüber 398 im Vorjahr. Kaufanreize helfen beim Verkauf von E-Fahrzeugen, so die Erfahrung. Auch für Österreich könnte eine Prämie von 5.000 Euro für rein elektri-sche Autos dazu führen, auch die Mobilität völlig neu weiterzu-denken. Der BEÖ setzt sich für den Ausbau des Stromladens im öffentlichen Raum ein. Mit rund 1.800 Ladestationen betreiben elf Energieversorger bereits heute das größte Stromladenetz Österreichs. Damit der Umstieg auf E-Mobilität Erfolg hat, muss es neben neuen E-Fahrzeugen und öffentlichen Ladestationen auch finanzielle Anreize geben.

VolVo-StrAteGie

Ziel ist Spitze der ElektrifizierungGÖTEBORG. Volvo will bis zum Jahr 2025 weltweit bis zu eine Mio. elektrifizierte Fahrzeuge verkaufen. Neben einem rei-nen Elektroauto, das 2019 auf den Markt kommt, wird das Unternehmen künftig in jeder Baureihe mindestens zwei Hybridversionen anbieten.

„Es wird eine große Heraus-forderung, aber Volvo will an der Spitze der Elektrifizierung der Automobilbranche stehen“, so Haakan Samuelsson, Präsi-dent und CEO des Herstellers.

Die Grundlage für die Hy-brid- und Elektrofahrzeuge bilden die beiden modularen Volvo-Fahrzeugplattformen, die bereits von Beginn an auf alle Arten von elektrifizierten Antrieben ausgelegt sind. (ampnet)

Das nun beschlossene Paket wird helfen, schneller als bisher Elektro fahrzeuge auf die Straße zu bringen.

Dieter Zetsche Vorstandsvorsitzender Daimler

Page 3: automotive 0605

medianet.at Freitag, 6. Mai 2016 HERSTELLER & ZULIEFERER 59

FRANKFURT. Der Markt für auto­nomes Fahren steht vor einem enormen Aufschwung. Laut einer aktuellen Untersuchung der Stra­tegieberater von Frost & Sullivan sind aktuell 80% der Erstaus­statter in der Automobilindus­trie dabei, ihre Strategiepläne für die Entwicklung ihrer Automati­sierungstechnik in diesem Jahr fertigzustellen. Diese werden vo­raussichtlich den Weg für neue Geschäfts modelle im automobi­len Ökosystem ebnen. Sobald der Markt eine dienliche Testumge­bung etabliert und eine verbesserte Sensortechnik entwickelt hat, wird sich der Fokus demnach auf eine Steigerung der Datenerfassung und Validierung verschieben.

Revolutionäre TechnologienDer Studie zufolge wird 2030 jedes siebte Auto weltweit mit hochau­tomatisierten Funktionen ausge­stattet sein; Triebfeder ist dabei laut Frost & Sullivan weniger die mögliche Verringerung tödlicher Verkehrsunfälle oder die Verbesse­rung des Pendlerdaseins, vielmehr „die Notwendigkeit, vertrauensvol­le Partnerschaften und verlässliche Ökosysteme mit verschiedenen Un­ternehmen aufzubauen, welche ei­nen Mehrwert in unterschiedlichen Phasen ermöglichen“.

„In der Zwischenzeit investiert der Markt in neue, revolutionäre Technologien, wie künstliche In­telligenz (Artificial Intelligence, AI) und Deep Learning”, erklärt Frost & Sullivan Intelligent Mobility Re­search Analyst Arunprasad Nanda­kumar. „Ein gut ausgestatteter AI­ bzw. Deep Learning­Bereich wird als unverzichtbar für die Entwick­lung eines nachhaltigen Geschäfts­modells für autonomes Fahren an­

gesehen.“ Entscheidend sei auch, dass sich die Branchenteilnehmer um die Ausarbeitung eines Regulie­rungsrahmens bemühen.

„Insgesamt werden nicht einzel­ne Unternehmen für sich erfolg­reich sein, sondern solche, die sich innerhalb starker Partnerschaften

und Ökosysteme befinden”, er­läutert Nandakumar. „Diese Un­ternehmen werden ein robustes Produkt­ und Dienstleistungsport­folio aufbauen können, welches die Bedürfnisse von Autofahrern der nächsten Generation am besten bedienen kann.” (red)

Autonomes Fahren befeuert den MarktFrost & Sullivan: 2030 ist weltweit jedes siebte Fahrzeug mit hochautomatisierten Selbstfahrfunktionen ausgestattet – für die Wirtschaft bedeutet dieser Boom eine große Chance.

© V

olvo

UbER, GooGLE, VoLVo & Co

Lobbygruppe für selbstfahrende AutosWASHINGTON. Google und Uber machen nun mit Ford und Volvo bei selbstfahrenden Autos gemein­same Sache. Die vier Unterneh­men gründeten eine gemeinsame Lobbygruppe und organisierten als Sprecher der Organisation den ehemaligen Chef der US­Verkehrs­aufsicht NHTSA, David Strickland.

Strickland forderte in seiner neuen Funktion einheitliche Stan­dards, um selbstfahrenden Autos den Weg zu ebnen. Er kündigte an, darauf bei Politikern hinzuwirken und über Vorteile des autonomen Fahrens – darunter die Sicherheit – zu informieren.

An der Lobbygruppe „Self­Dri­ving Coalition for Safer Streets“ ist neben den genannten Firmen auch noch der Uber­Rivale Lyft betei­ligt. (red/APA)

Ein mögliches Zukunftsszenario: Während wir lesen, pilotiert uns das Auto ans Ziel.

Tel.: +43 1 919 20 - 2247Mail: [email protected] | www.xpert.network

Hier geht s zuxpert.network:

x p e r t . n e t w o r k

Sie suchen

EINEAgentur?

Wir haben

2.444und wissen (fast)alles über sie.

Stand: 11.01.2016

Page 4: automotive 0605

medianet.at60 coverstory Freitag, 6. Mai 2016

••• Von Jürgen Zacharias

WIEN. Ein Hoch der Automobil-wirtschaft – kaum eine andere Branche versteht es, in Österreich derart viele Arbeitsplätze zu si-chern. Kaum eine andere Branche beweist derart hohe Innovations-kraft und ähnlich dynamisches

Wachstum. Mit Top-Vertretern wie der BMW Motoren GmbH (siehe Übersicht rechts), der Magna Steyr Fahrzeugtechnik, der AVL List GmbH, MAN Truck & Bus Öster-reich AG und der ZKW Group er-wirtschaftete die Branche zuletzt Umsätze von mehr als 43 Mrd. € (siehe auch Informationen auf

der Grafikseite gegenüber), und in Zukunft dürften es sogar noch deutlich mehr sein.

„Die Automobilwirtschaft stellt einen bedeutenden Wirtschafts-faktor in Österreich dar“, ist sich ob dieser Zahlen nicht nur IV-Ge-neralsekretär Christoph Neumayer sicher. Auch Günther Kerle, bis vor wenigen Wochen Geschäftsführer von Mazda Austria und vor weni-gen Tagen zum neuen Vorsitzenden und Sprecher der österreichischen Automobilimporteure gewählt, sieht die Kfz-Wirtschaft top auf-gestellt: „Als eine der Leitbranchen der produzierenden Wirtschaft leistet die heimische Automobil-wirtschaft einen wesentlichen Bei-trag zum Wirtschaftsstandort und Wohlstand in Österreich.“

Innovationsgrad hochStärke zeigt die Branche nicht nur bei der Motoren- und Getriebeferti-gung (BMW Steyr, Opel Wien), son-dern auch im Fahrzeugbau (Pkw bei Magna Steyr und Zwei räder bei KTM) und vor allem auch im Be-reich der Umwelttechnologien. Da-bei beweist die heimische Automo-bilwirtschaft überdurchschnittlich hohen Innovationsgrad – etwa bei den Themen Leichtbau und Elektro-mobilität, die auch Gegenstand ei-ner für den Montag angekündigten Studienpräsentation „Leitbranche Automobilwirtschaft – Innovative Leistungen im Bereich der Umwelt-technologien“ des Economica Insti-tuts für Wirtschaftsforschung ist.

Die Funktion der Automobil-wirtschaft als Innovationstreiber spiegelt sich auch in einer Analyse der Patentanmeldungen wider. Im Bereich der Automobilwirtschaft wurden in den vergangenen zehn Jahren mehr als 2.000 Patente an-gemeldet; damit liegt Österreich im europäischen Vergleich bei der Erfinderdichte auf einem mehr als doppelt so hohen Niveau wie der

Durchschnitt. Höher ist die Erfin-derdichte nur in Deutschland.

F&E-Niveau überdurchschnittlichDen hohen Innovationsgrad unter-mauern auch die durchschnittli-chen F&E-Ausgaben pro Beschäf-tigtem, die in der Fahrzeugindus-trie zuletzt bei 19.650 € lagen und damit nur von der Elektro- und Elektronikindustrie (20.718 €) überboten wurde. Auf Platz drei landet die Chemische Industrie (17.119 €). Im österreichischen Industrie€Durchschnitt liegen die

Ausgaben bei 10.137 €, und wäh-rend der Forscheranteil an den Beschäftigten österreichweit bei durchschnittlich sechs Prozent liegt, ist er in der Fahrzeugindustrie mit 11,1 Prozent beinahe doppelt so hoch.

Dynamisches WachstumIhren Niederschlag finden all diese Faktoren auch im Beschäftigungs-grad, der kontinuierliche Zuwäch-se zu verzeichnen hat. Während im Industriedurchschnitt die Zahl der Beschäftigten in den vergangenen 15 Jahren um fünf Prozent sank, wurden im gleichen Zeitraum in der Fahrzeugindustrie rund 20% zusätzliche Arbeitsplätze geschaf-fen.

So konnte beispielsweise die BMW Motoren GmbH ihren Mitar-beiterstand von Anfang der 1990er- Jahre bis heute beinahe verdop-peln, bei der ZKW Group stieg die Zahl der Beschäftigten von 725 im Jahr 2000 auf zuletzt knapp 5.000, und auch bei Miba ist seit 1990 ei-ne Verdreifachung des Personals auf 4.800 Mitarbeiter zu beobach-ten.

Die Tendenz lässt weitere Zu-wächse erwarten, womit das Wachstum der Branche noch mehr Dynamik aufnehmen dürfte.

eine Branche mit vorbildcharakterDie Automobilindustrie ist eine der Leitbranchen der öster reichischen Produktionswirtschaft und dürfte in den kommenden Jahren noch weiter an Bedeutung gewinnen.

BMW Motoren GmbH Das Motorenwerk in Steyr ist das weltweit größte des Münchner Autobau-ers und produzierte 2015 im Jahresvergleich um 11,7 Prozent mehr Mo-toren (1,18 Mio. Stück). Beim Umsatz konnte die BMW Motoren GmbH ebenfalls zulegen – um 5,1 Prozent auf 3,8 Mrd. €.

Magna steyr Fahrzeugtechnik Beim Fahrzeugbau der Grazer Magna Internatio-nal-Tochter Magna Steyr ist die Stückzahl 2015 um 23% auf 103.904 Stück gesunken, im 4. Quartal um 24% auf 25.000. In Folge gab es dann auch einen Umsatzrück-gang von 25% auf 2,17 Mrd. €.

AvL List GmbH Nach einem rund zehn-prozentigen Umsatz-wachstum im Jahr 2014 konnte AVL List auch im Geschäftsjahr 2015 um zehn Prozent zulegen. Das Unternehmen erwirtschaftete insgesamt 1,27 Mrd. € nach 1,15 Mrd. € im Jahr 2014 und wird vermutlich auch 2016 weiter zulegen.

Die umsatzstärksten Player am Markt

© K

TM/H

. Mitt

erba

uer

© In

ge P

rade

r

© A

PA/M

arku

s Le

odol

ter

Ausblick auf das ZulassungsjahrBurkhard ernst Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels

Seit September des vergange-nen Jahres haben sich die Neu-zulassungszahlen in Österreich sehr positiv entwickelt. Insbeson-dere der Anstieg um 4,4 Prozent im ersten Quartal des Jahres 2016 ist der erste Lichtblick seit nunmehr vier Jahren, in welchen die Zulassungszahlen rückläufig waren. Erklärbar ist der Anstieg auch mit der langen Kaufzu-rückhaltung der Endkunden, die sich nun in einem gewissen Nachholbedarf niederschlägt. Den Anschluss an Europa haben wir damit aber immer noch nicht geschafft. Durchschnittlich lag das Zulassungsplus dort bei über 8,2 Prozent (Anm.: siehe auch Story unten). Die Entwicklung der Neuzulas-sungen ist somit ein positives Vorzeichen, allerdings darf man keinesfalls voreilige Schlüs-se ziehen. Sofern es keinen neuerlichen politischen Eingriff in das Automobilgeschäft gibt, kann man hoffen, dass sich der Trend bis zum Jahresende fortsetzen wird. Nicht weniger als elf Steuererhöhungen mussten die Autofahrer in den zurücklie-genden zehn Jahren hinnehmen. Gegenwärtig fließen 15 Milliar-den Euro jährlich in das österrei-chische Budget, wobei lediglich vier Milliarden wieder reinvestiert werden. Die Tatsache, dass jeder neunte Arbeitsplatz im automotiven Bereich angesiedelt ist, wird dabei seitens der Politik nicht berücksichtigt.

PkW-NeuzuLAssuNGeN

Europa im HöhenflugBRÜSSEL. Die Finanzkrise 2008/09 hatte die Autobranche in Europa schwer getroffen. Noch immer liegen die Verkäu-fe unter dem Niveau aus der Zeit davor – doch groß ist die Lücke nicht mehr.

So wurden mit gut 1,7 Mio. Fahrzeugen laut dem Bran-chenverband ACEA im März um sechs Prozent mehr Fahr-zeuge in Europa zugelassen als im entsprechenden Vorjahres-zeitraum.

Besonders stark fiel das Plus mit 17,4% in Italien aus. Frank-reich legte um 7,5 Prozent zu und Großbritannien um 5,3 Prozent.

Deutschland (minus 0,04 Prozent) und Spanien (minus 0,7 Prozent) verzeichneten hin-gegen leichte Rückgänge. (APA)

Top-Vertreter: KTM baut seit Jahren seine Produktion rund um das Stammwerk im oberösterreichischen Mattighofen aus.

Als eine der Leit-branchen der produzierenden Wirtschaft leistet die heimische Automobilwirt-schaft einen wesentlichen Beitrag zum Wohlstand in Öster reich.Günther kerle Sprecher der österr. Automobilimporteure

Die Automobil-wirtschaft stellt einen bedeuten-den Wirtschafts-faktor in Öster-reich dar.

christoph Neumayer Generalsekretär der IV

Page 5: automotive 0605

medianet.at Freitag, 6. Mai 2016 GrAFik der WocHe 61

Rot-weiß-rote Top-Produkte

MotorenIm Jahr 2014 (Zahlen für 2015 noch nicht verfügbar) wurden in Österreich insgesamt 2,4 Mio. Motoren und Getriebe gefertigt.

Pkw, Lkw & traktoren2014 liefen in Österreich 135.000 Pkw, 16.000 Lkw sowie rund 30.000 landwirtschaftliche Traktoren, Mo-torkarren und Anhänger von den Fertigungsbändern.

Motorräder2014 wurden 101.700 Motorräder und 137.800 Fahr-räder gefertigt; auch Aufbauten, Kupplungen, Stapler, Auspuffe und Bremsenteile stammen aus Österreich.

Wirtschaftsfaktor AutoDie Automobilwirtschaft ist eine Schlüsselindustrie und Leitbranche der produzierenden

Wirtschaft in Österreich. Jeder neunte Arbeitsplatz hängt von der Kfz-Industrie ab.

Wichtiger Arbeitgeber

450.000Beschäftigte

Rund 450.000 Menschen sind in Österreich direkt oder indirekt in der Automobilwirtschaft beschäftigt. Damit ist jeder neunte Arbeitsplatz in der österreichischen Fahrzeug- und Zuliefer-industrie sowie in den vor- und nachgelagerten Wirtschafts-bereichen zu finden.

Wichtiger Exportfaktor

Eine aktuelle Untersuchung der Wirtschaftskammer listet die zehn wichtigsten Exportbranchen im Sachgüter-bereich 2014 auf. Der Auslandsumsatz insgesamt liegt demnach bei 113 Mrd. €, rund ein Zehntel davon wird mit der Herstellung von Kraftwagen und -teilen erwirtschaftet (13,116 Mrd. €). Noch exportrelevanter ist mit einem Exportvolumen von 16,327 Mrd. € nur der Maschinenbau, auf den Plätzen hinter der Kfz-Industrie landet die Metallerzeugung und -bearbeitung (9,792 Mrd. €), die Herstellung von elektronischer Ausrüstung (8,942 Mrd. €) sowie die Herstellung von Metallerzeugnissen (7,645 Mrd. €).

16.327

13.116

9.792

8.942

die top 10 exportbranchen im sachgüterbereich 2014Angaben in Mio. €, Auslandsumsatz 113.000 Mio. €

7.645

5.418

5.250

4.539

4.095

3.961

0 2 4 6 8 10 12 14 16

280

260

240

220

200

180

160

140

120

100 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014

die österreichische Fahrzeugindustrie

ein bedeutender Wirtschaftsfaktor

Produktion* 13,2 Mrd. €

Beschäftigte* 30.000

Betriebe 152

Exportquote 88%

Lehrlinge 1.200

Investitionspläne 2016 261 Mio. €

F&E-Ausgaben pro Beschäftigter 19.650 €

Monatsgehalt ø 4.254,80 €

Stundenlohn ø 16,40 €

Produktion je Beschäftigter 502.000 €

Motoren und Getriebe 2,4 Mio. Stück

Pkw, Lkw und Busse 121.200

Traktoren und Anhänger* 30.000

Motorräder 115.400

Fahrräder 157.800Quelle: Statistik-Jahrbuch 2016 – Fachverband der Fahrzeugindustrie; *Schätzung

Fahrzeugindustrie vs. industrie

Abgesetzte Produktion (Index: 1996 =100)

industrie gesamt

Fahrzeug- industrie

Maschinenbau

Herstellung von Kraftwagen und -teilen

Metallerzeugung und -bearbeitung

Herst. von elektrischen Ausrüstungen

Herst. von Metallerzeugnissen

Herst. von chemischen Erzeugnissen

Herst. von Nahrungs- u. Futtermitteln

Herst. v. Papier, Pappe u. Waren daraus

Herst. v. Datenverarbeitungsgeräten

Herst. v. Gummi- u. Kunststoffwaren

© P

hilip

p G

uella

nd/A

FP/p

ictu

rede

sk.c

om

+20%Beschäftigungswachstum gegen den TrendWährend die heimische Industrie insgesamt in den letzten 15 Jahren rund fünf Prozent an Beschäftigten ver-loren hat, wurden im gleichen Zeitraum in der Fahrzeug-industrie 20% zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.

Page 6: automotive 0605

medianet.at62 Modell & Handel Freitag, 6. Mai 2016

••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Markantes Alleinstellungs-merkmal beim Einstieg in den Peu-geot 308 GT ist die ungewohnte An-ordnung von Lenkrad und (darüber liegendem) Armaturenträger. Ob-wohl sich diese auch nach ein paar Hundert Kilometern noch seltsam anfühlt, ist der 308er im Gegen-satz zum Peugeot 208 auch für Menschen mit oder über 185 Zen-timeter Körpergröße gemacht. Hier geht der Plan auf, dass die wichti-gen Informationen im Augenwinkel erfasst werden, ohne den Blick von der Straße nehmen zu müssen.

Überhaupt sitzt alles und passt leidlich im sportlichen 308 GT. Dessen Einsortierung in die Pro-duktpalette wirkt verquer: Kann es sein, dass dieser knackige 205 PS-Bolide nur die Nummer drei an sportlichen 308ern ist?

Agile ZukunftsmusikJa, so ist es, zumindest wenn man die Concept Cars des französischen Herstellers mit in den Vergleich aufnimmt. Klar, der GTi ist noch ei-nen Zacken schärfer und lässt sei-ne 270 PS auch mit der auffälligen Zwei-Farben-Lackierung ordent-lich heraushängen. Ausgesprochen

zeitgemäß thront über GT und GTi dann noch ein Benzinhybrid mit 500 PS und 780 Newtonmetern Drehmoment, der 308 R Hybrid.

Man stelle sich vor: Flüsterlei-se morgens um acht raus aus der Garage und sobald die Wohnstraße mit den noch seelenruhig schlum-mernden Kinderchen hinter einem liegt, lässt man den Löwen brüllen und den Kompakten in ein paar Wimpernschlägen von der Kreu-zung weg auf Landstraßentempo kommen.

Zukunftsmusik! Bis es so weit ist, genießen wir im trotz all sei-ner Agilität grundsoliden, fast ver-

nünftigen 308 GT eine angemesse-ne, nicht übertriebene Sportlich-keit. Das kleine, unten abgeflachte Lenkrad liegt perfekt in der Hand und lädt zum Kurvenwedeln ein. Dabei macht das peugeot-typisch eher gutmütige Fahrwerk im Sport- Modus durchaus willig mit. Das knackige Schaltgetriebe tut ein Üb-riges dazu, und die Sportsitze mit den an Bischofsmützen erinnern-den Kopfstützen liefern für frei-zeitsportliche Richtungswechsel jedenfalls ausreichend Seitenhalt.

Auch optisch schnellIm Regelfall viel wichtiger als die harten Daten ist bei sportlichen Kompakten der äußerliche Ein-druck. Hier punktet der Peugeot auf allen Linien – so sehr sogar, dass man in manchem Detail die Praktikabilität dem schönen Schein geopfert hat. Der Vollalu-Schalt-knauf sieht zwar super aus, greift sich aber im Winter eiskalt an, und im Sommer wird er auf wienerisch brennheiß. Und auch die Kopfstüt-zen sitzen mir irgendwie unange-nehm im Genick und lassen sich gefühlsmäßig nicht hoch genug stellen.

Ansprechend und funktional hingegen sind die gegenläufigen Analogzeiger von Drehzahlmesser und Tacho; sie passen zum sport-lichen Charakter ebenso wie das quicke Ansprechverhalten des 205 PS- Benziners und der bärige Motorsound.

KompaktsportlerAb 32.750 € steigt man in den Peu-geot 308 GT ein. Wer einen Selbst-zünder möchte, obwohl dieser mit Sicherheit nicht so gut zur Grand-charakteristik des Wagens passt, legt 35.250 € hin. Und hier ein Auszug aus der Aufpreisliste. Das fulminante Panorama-Glasdach, das uns im Testwagen begeisterte, kostet 678,40 € extra, für das fei-ne Nappaleder innen addiert der Händler 1.696 € zur Gesamtrech-nung. Alles in allem bekommt man mit dem Peugeot 308 GT einen aus-reichend geräumigen, emotional ansprechenden Kompakten unter 35.000 €.

der dritte wird der erste seinBlitzblau, fesch, agil und schnell. Man möchte gar nicht glauben, dass es vom Peugeot 308 noch zwei (!) schnellere Varianten gibt als den GT.

© x

defx

x

••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Ob nun er es war oder der Toyota RAV4, der das Subgenre des Crossover-SUV in die Auto-welt einführte: Dass er ein absolu-ter Erfolgstyp ist, kann man dem Nissan Qashqai nicht absprechen. Die Genre-Diskussion könnte zwei debattierwütigen Automenschen einen Nachmittag verkürzen, da-rüber hinaus ist die Frage für die breite Öffentlichkeit aber wohl belanglos.

Umso mehr, als dass die Grenzen ohnedies zusehends verschwim-men. Viel wichtiger als Klassifi-zierungen ist den Kunden, ob sich ihr oft recht genau ausdefinierter Anspruch an Komfort und Presti-ge mit den heute ja so wichtigen Eckdaten wirtschaftlicher und um-

weltschützerischer Natur verträgt. Und hier hat der Qashqai nicht zuletzt dank seiner großen Vielsei-tigkeit nach wie vor das Zeug, groß

aufzutrumpfen. Bei knapp über 21.000 € beginnt der Crossover-Spaß bereits. Da ist man schon in komfortabler Sitzhöhe bei bester

Rundumsicht unterwegs – mit Frontantrieb und einem 115 PS-Benziner.

KompaktsportlerGegenüber dem Vorgänger wuchs der Qashqai auf knapp 4,4 Meter Länge und 1,8 Meter Breite. Das serienmäßige Sechsganggetriebe ist nissan-typisch exakt und gut abgestuft.

Wer will, greift zur neu einge-führten stufenlosen CVT-Automa-tik mit simulierten Schaltstufen. Wir vermissten in unserem Tester mit 163 Benzin-PS aus 1,6 Liter Hubraum die Automatik genauso wenig wie den Allradantrieb.

Beim Verbrauch braucht sich der Nissan Qashqai nicht vor der Kon-kurrenz zu verstecken. Im Labor gibt sich der von uns gefahrene Benziner mit sechs Litern pro 100 Kilometer zufrieden, mit Disziplin steht im echten Leben die Sieben vor dem Komma.

Es ist nicht leicht, einen großen Erfolg zu wiederholen. Der Qashqai behauptet sich mit guten Argumen-ten – vor allem gegen die Konkur-renz aus dem eigenen Land und aus Korea.

Zugabe des erfolgstypenDer Nissan Qashqai ist kein SUV ohne Allradantrieb. Er ist ein Crossover, der vernünftigerweise auf Überflüssiges verzichtet.

Der Nissan Qashqai 1.6 DIG-T Tekna mit 163 PS-Benziner kostet 31.886 Euro.

© x

defx

x

Knuffig, agil und dennoch Platz für Erwachsene: Der Peugeot 308 GT ist die smarte und sportliche Wahl ab 32.750 Euro.

luxusausstattung

Panamera legt noch einen drauf

WIEN. Darf’s ein bisserl mehr sein? Mehr Luxus, mehr Sport-lichkeit, mehr Exklusivität? Für alle, die diese Frage mit Ja beantworten, hat Porsche jetzt eine neue Sonderserie seines Luxus-SUV Cayenne aufgelegt.

Die als „Platinum Edition“ eingeführte Auflage ist äußer-lich an sportlichen Akzenten wie etwa den serienmäßigen 20-Zöllern im RS Spyder-Design erkennbar. Die Ausstat-tung bringt vor allem ein Plus an Komfort und Sicherheit. So haben die Platinum-Cayennes Bi-Xenon-Hauptscheinwerfer mit Porsche Dynamic Light System (PDLS), Servolenkung plus sowie den Park Assistent vorn und hinten serienmäßig.

Motorisch wird ebenfalls aus dem Vollen geschöpft: Der Dreiliter-V6 des Cayenne Diesel Platinum Edition kommt auf 262 PS, die Systemleistung des Cayenne S E-Hybrid liegt bei 416 PS. Durch das perfekte Zu-sammenspiel von Dreiliter-V6-Benziner und Elektromaschine sollen sich Verbräuche unter 3,5 Liter ausgehen. Die Preise beginnen bei 88.144 € für den Cayenne Diesel und 92.815 € für den Cayenne S E-Hybrid. (red)

luxus für cHina

Citroen enthüllt neuen Luxus-C6

PEKING. Bei der Beijing Motor Show hat Citroën mit dem C6 eine luxuriöse Business Class-Limousine vorgestellt. Der Wagen stammt aus dem Joint Venture mit dem chinesischen Autohersteller DongFeng und soll auf dem chinesischen Markt – auf dem große Stufen-hecklimousinen derzeit stark reüssieren – Verkaufserfolge feiern. Als Flaggschiff der Modellpalette bietet der C6 modernes Design sowie Innen-ausstattungen auf höchstem Niveau. Der Radstand von 2,90 Metern verspricht viel Platz. Das großzügige Raumangebot wird mit qualitativ hochwerti-gen Materialien und nützlichen Komfort- und Sicherheitstech-nologien kombiniert. Der neue franko-chinesische Luxusliner wird im Werk in Wuhan produ-ziert. Ob sich Citroen auch da-zu durchringt, mit dem C6 wie-der eine Oberklasse-Limousine auch nach Europa zu bringen, steht noch in den Sternen. (red)

© P

orsc

he©

Citr

oen

Page 7: automotive 0605

medianet.at

••• Von Georg Biron

FRIEDRICHSHAFEN. Mehr als 200 Aussteller geben auf der diesjähri-gen Tuning World Bodensee einen umfangreichen Marktüberblick und präsentieren auf rund 95.000 m² Ausstellungsfläche zahlreiche Weltpremieren, Neuvorstellungen, Umbauten und US-Cars.

Bis zu 1.000 Fahrzeuge gibt es in elf Messehallen zu bestaunen; stark vertreten sind auch die gro-ßen Reifen- und Felgenspezialisten.

Die mehr als 150 Clubstände und Private Car Areas sowie ein abwechslungsreiches Rahmen-programm und die Wahl der Miss Tuning machen den Messe-Event zum Hotspot für alle Fans der Szene.

Zahlreiche InnovationenWir päsentieren hier ein paar High-lights der Messe, die sicherlich auch das Publikum vor Ort begeis-tern werden. So schlägt beispiels-weise Pioneer mit seinem neuen Navigate EVO Infotainment-System die Brücke von Bordcomputerfunk-tionalität zur Integration aktu-ellster Digitaltechnik wie DAB+, Apple CarPlay, Android Auto und Europa navigation. Es ermöglicht die Steuerung vieler Anwendungen per Sprache, Lenkradfernbedienung oder über einen Multi-Touchscreen.

Auspuff-Legende Remus zeigt am Bodensee eine Cat-Back-Sport-auspuffanlage mit fünf zur Aus-wahl stehenden Endrohrdesigns für den Ford Mustang. Speziell ab-gestimmt auf den Motor und den Sauger, wird durch Optimierung der Rohrdurchmesser und des Strö-mungsverhaltens das Maximum an Leistung und Drehmoment freige-setzt – guter Sound inklusive.

Für reichlich Töne sorgt auch die neue ESX-Verstärkerserie von Audio design. Das Amp-Quartett, bestehend aus 2-Kanal- und 4-Ka-nalmodell sowie zwei digitalen Monoblöcken, vereint reife Technik mit solider Verarbeitung. Die mas-siven Kühlkörper und die respek-table Ausgangsleistung lassen die Amps aus der Riege der Einstiegs-geräte herausragen; Highlight ist der Monoblock HXE2000.1D mit bis zu 2.000 W max. Power.

Der Felgenhersteller Yido Per-formance präsentiert auf der Tu-ning World Bodensee die YP1 Talia; gezeigt werden diese edlen Rollen auf einem BMW M4. Hier trifft Innovation auf modernes Design, ohne an Sicherheit und Qualität einbüßen zu müssen. Die hochwer-tige Verarbeitung streng geprüfter Grundstoffe bildet die Basis für die Herstellung der Qualitätsräder. Die konkav geformten Speichen sind ein außergewöhnliches Zeichen für robuste Eleganz.

Schnellstes Tesla S-ModellDas Tesla Model S eröffnet beim TurboZentrum Berlin die Elektro- und Hybridfahrzeug-Sparte und ist mit seinen Leistungswerten schon jetzt rennstreckentauglich.

Für das durch den Vertrieb von Motorsportprodukten bekannte Unternehmen ist im heurigen Som-mer die 10-Sekunden-Marke das Ziel auf der 1/4-Meile. In Koopera-tion mit Unplugged Performance ist das Model S auch optisch ein Highlight.

„Gumball“ legt Pause einSchon am 30. April wurde in Dublin in Irland die Kult-Rallye „Gumball 3000“ gestartet, deren Ziel Buda-pest ist. Einen Zwischenstopp ha-ben die rund 120 Fahrer der Ferra-ris, Lamborghinis, Porsches & Co. am 4. Mai, dem Vortag der Tuning World Bodensee, in Friedrichs-hafen eingelegt.

Heuer haben sich u.a. neben den Formel1-Fahrern David Coulthard und Jean Alesi auch DJ Afrojack und Skateboard-Legende Tony Hawk zur Rallye angemeldet; mit dabei ist auch „Knight Rider“-Star David Hasselhoff (weitere Infos un-ter: www.tuningworldbodensee.de).

„Die Tuning World Bodensee ist in Europa längst der Dreh- und An-gelpunkt für Liebhaber von Sport-wagen und ausgefallenen Show Cars geworden. Umso mehr freut es uns, dass auch die bei Supersport-wagen-Fans populäre Gumball 3000 erstmals in Friedrichshafen stoppt und damit Lust auf den in-ternationalen Messe-Event für Au-to-Tuning, Lifestyle und Club-Szene macht“, sagt Messegeschäftsführer Klaus Wellmann.

Freitag, 6. Mai 2016 RUND UMS AUTO 63

Das Neueste vom NeuenWichtige Messe für Auto-Tuning, Lifestyle und Club-Szene findet vom 5. bis 8. Mai in Friedrichshafen am Bodensee statt.

© A

PA/H

erbe

rt P

farr

hofe

r

Prominenter Besuch bei der Tuningmesse: „Knight Rider“ David Hasselhoff.

Page 8: automotive 0605

medianet.at

entlang, gehen in die erste Kurve, und Peter Saliger ist zufrieden.

In wenigen Wochen geht die Ischgl Cart Trophy (ICT, 23. bis 26. Juni) in ihre zehnte Runde, und der Veranstalter des spektakulären B2B-Events sieht seine Idee schon im Vorfeld einmal mehr bestätigt: „Dieses Format erfüllt im Grunde vier Faktoren, die ein Event tat-sächlich und vor allem nachhaltig wirkungsvoll machen“, so Saliger im Gespräch mit medianet auto-motive: „Einzigartigkeit, Episoden-haftigkeit, Gemeinschaftlichkeit und Beteiligung und last but not least erfüllt es einen ganz wesent-lichen Punkt unserer heutigen Ge-sellschaft – die ‚Erlebnisgeilheit‘.“

Perfektes EventdrehbuchDas Erlebnis gilt als Schlüsselwort der Freizeitforschung. Denn nur wer etwas erlebt, hat auch was zu erzählen. Das Eventdrehbuch und das Entertainmentsystem der ICT sind laut Saliger daher so struktu-riert, dass der Besucher raus aus dem ‚Prosecco-halten‘, und rein in ein aktives ‚Gestalten des Events‘ geladen wird.

„Dadurch entsteht eine enorme Motivation der Teilnehmer, die dem Event, gemixt mit den Grundessen-zen Spaß, Emotion, Begeisterung und Adrenalin, ihren außerge-wöhnlichen Charakter verleiht“, so Saliger. „Nicht das Abheben, son-dern die klare Positionierung und Fokussierung auf Gruppendynamik und Motivationssteigerung macht die ICT so einzigartig.“

Und diese Faktoren machen die Veranstaltung auch zu einem Business-Event der Sonderklasse, wie Ewald Johannes Stückler, CEO der behan+thurm group, bestätigt: „Für unsere Unternehmensgrup-pe, mit den Marken BoConcept, behan+thurm, Infracom und Tec-no Office Consult, gibt es keine bessere Plattform für Networking in Österreich. Die Teilnehmer sind nicht nur Benzinbrüder und Ben-zinschwestern, sondern auch er-folgreiche Unternehmer und neben

••• Von Jürgen Zacharias

ISCHGL. Die Ruhe vor dem Start ist ohrenbetäubend. Noch weni-ge Sekunden, der Blick der Fahrer ist konzentriert, und da springt die Ampel auch schon von Rot auf Grün. Mächtig knattern die kleinen PS-Monster die Start-Ziel-Gerade

dem sportlichen Ehrgeiz bleibt genügend Zeit für interessante Ge-spräche abseits der Rennstrecke.“

MitarbeitermotivationHannes Reifschneider, Gründer und Geschäftsführer von Mitras Immobilieninvestment, sieht das ähnlich: „Durch die Teilnahme an der ICT sind bereits einige gute Ge-schäftskontakte wie zum Beispiel mit Reinfried Herbst oder Georg Streitberger entstanden.“

„Die ICT stellt für unser Unter-nehmen ein Format dar, das uns einerseits hilft, neue Kontakte zu knüpfen, aber auch bestehende Kunden stärker an uns zu binden“, so Reifschneider weiter. „Da bei der ICT der Teamgeist im Mittelpunkt steht und auch wir bei Mitras da-rauf achten, gemeinsam mit unse-ren Kunden erfolgreich zu sein, ist diese Veranstaltung nicht nur eine sinnvolle Marketingmaßnahme, sondern es macht uns allen un-glaublich Spaß, dabei zu sein!“

Über ihre B2B-Bedeutung hin-aus kann der Event auch für die Mitarbeitermotivation dienen, wie Günter Kalina von der Denzel AG, Niederlassungsleitung BMW Den-zel, anführt: „Die Ischgl Cart Tro-phy verstehen wir als Networking-Plattform und Mitarbeitermotiva-tion gleichermaßen. Gemeinsam steigen wir im Rennteam aufs Gaspedal und festigen damit unser innerbetriebliches Immunsystem.“

Die ICT als Tourismus-FaktorAls F1 im Miniformat lockt die Ischgl Cart Trophy heuer zu ihrem zehnjährigen Jubiläum insgesamt 300 Fahrer und 50 Fahrerinnen aus sieben Nationen nach Ischgl und Tausende Zuschauer an die Rennstrecke, was für den Ort und die Region mittlerweile auch tou-ristisch von Bedeutung ist, wie Alexander van der Thannen, Inha-ber & GF Trofana Royal, erklärt.

„Die Cart Trophy hat sich nicht nur in Ischgl, sondern auch im Tro-fana Royal als Sportevent etabliert und bedeutet für uns immer wieder

aufs Neue einen aufregenden und ausgelassenen Start in die Som-mersaison.“

Dabei ist auch für den Hotelier der Marketing- und B2B-Charakter ein wichtiger Faktor: „Wir nutzen dieses Event gern auch als Danke-schön für unsere Stammgäste und wichtigsten Geschäftspartner! Die Stimmung während der drei Renn-tage ist phänomenal, und der Ehr-geiz der Teilnehmer vermischt sich mit einem unglaublichen Nerven-kitzel und viel guter Laune. Genau so, wie es sein soll.“

Adrenalin für das GeschäftDie Ischgl Cart Trophy (ICT) hat sich in den vergangenen Jahren zu einem spektakulären B2B-Event entwickelt, auf dem nicht nur – aber auch – Vertreter der Automobilindustrie ihr Netzwerk pflegen.

Großes Starterfeld An den drei Renn-tagen (23. bis 26. Juni) liefern sich insgesamt 350 Teilnehmer (300 Männer und 50 Frauen) spannen-de Kopf-an-Kopf-Rennen. Informa-tionen zum Event auf www.ischgl.com und www. gekho-com.com

350 Teilnehmer

© Is

chgl

Car

t Tro

phy

(3)

64 Rund umS Auto Freitag, 6. Mai 2016

Die ICT stellt für uns ein Format dar, das uns ei-nerseits hilft, neue Kon-takte zu knüpfen, aber auch bestehende Kontakte stärker an uns zu binden.

Für uns gibt es keine bessere Plattform für Net-working in Ös-terreich. Abseits der Rennstrecke bleibt genügend Zeit für interes-sante Gespräche.

Hannes Reifschneider GF Mitras Immobilieninvestment

Johannes Stückler, CEO behan+thurm group

Page 9: automotive 0605

Thomas-Roman Ederrahmenwerkstatt thomas-roman eder

BEI UNS

MIT HEROLD BOOM – BEST OF ONLINE MARKETING: WEBSITES, SUCHMASCHINEN-MARKETING, SOCIAL MEDIA U.V.M. Mehr auf www.heroldboom.at