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März 2014 Freude Wonne 14 Zwei Wunder 24 Hoffnung Himmel 26 und im Die internationale Zeitschrift für Siebenten-Tags-Adventisten

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März 2014

FreudeWonne

14 ZweiWunder

24 HoffnungHimmel

26

und im

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

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3 K I R C H E I N A K T I O N

3 Aus aller Welt 6 Blick in die Welt 10 Ein-Tag-Kapelle

11 G E S U N D H E I T

Mäßigkeit?

T I T E L T H E M A

16Unterwegs zu den Wurzeln

Von Gerald A. KlingbeilEs ist gut, sich an historischen Orten an Menschen zu erinnern, die eine wichtige Rolle bei der Prägung unserer Kirche gespielt haben.

8 I M B L I C K P U N K T

Eine bedeutsame prophetische Berufung, Teil 2

Von Ted N. C. Wilson Die Chancen nutzen, die uns die Geschichte gibt.

12 A N D A C H T

Brot vom Himmel Von Lael Caesar Damals wie heute ist Gottes Segen jeden Morgen

neu.

14 G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Freude und Wonne Von Afia Donkor Was Gott uns verspricht, wenn wir die 24 Stunden des

Sabbats ehren.

22 S O N D E R T H E M A

„Und es war sehr gut“ Von Ronny Nalin Wir wollen uns über die Schöpfung freuen, nicht nur

über sie diskutieren.

24 D I E A D V E N T G E S C H I C H T E E R Z Ä H L T

Zwei Wunder Von Gilbert und Josephine Wari Bescheidene Anfänge führen zu großem Wachstum.

21 E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

Mut und Zuversicht im Herrn

26 F R A G E N Z U R B I B E L

Hoffnung im Himmel

27 B I B E L S T U D I U M

Philadelphia: Die Gemeinde der offenen Tür

28 L E S E R F O R U M

R E S S O R T S

März 2014

FreudeWonne

14 ZweiWunder

24 HoffnungHimmel

26

und im

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

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www.adventistworld.orgIn 12 Sprachen online

Titelseite: Mit Hilfe von Linda Everhart und Betti Knicker­bocker wurde die Welt von William Miller lebendig – ihre historischen Kostüme trugen ebenfalls dazu bei. Die Roosevelt­Adventgemeinde in Fulton, im US­Bundes­staat New York, war die erste von Adventisten erbaute Kapelle und wird bis heute von einer Adventgemeinde als Kapelle genutzt.

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A U S A L L E R W E L T

R E S S O R T S

■ Vor kurzem unterzeichnete der zum adventistischen TV-Netzwerk Hope Channel gehörende Kanal Al Waad einen fünfjährigen Vertrag mit dem Satellitenbetreiber Eutelsat. Dadurch wird der Empfangsbereich der adven-tistischen Medien in Nordafrika und dem Nahen Osten bedeutend erweitert. Offizielle Vertreter des TV-Senders sagten, dass durch diesen Schritt die Bot-schaft der Hoffnung einem größeren Publikum Arabisch, Türkisch und Farsi (z. B. im Iran) sprechender Menschen in der Region zugänglich gemacht wird.

„Dieser neue Vertrag ist eine fantastische Gelegenheit zur Förderung des Werkes Gottes und ein Meilenstein, um die Großstädte zu erreichen“, sagte Brad Thorp, Präsident von Hope Channel. Al Waad erreiche nun millionen-fach Familien mit Gottes frohmachender Nachricht für ein besseres Leben.

Das französische Unternehmen Eutelsat betreibt den Satelliten Eutelsat 7 West A in enger Zusammenarbeit mit dem ägyptischen Satellitenbetreiber Nilesat, dem größten Satellitenbetreiber im Nahen Osten, den Golfstaaten, Nord- und Nordwestafrika.

Zuschauer, die den Satelliten von Nilesat verwenden, können die Pro-grammeinstellungen zurücksetzen und neu einstellen, um die adventistischen Programme zu empfangen. Sendungen per Satellit sind die in der Region am meisten verbreitete Form des Fernsehempfangs.

„Wir haben viele Jahre dafür gebetet“, sagte Amir Ghali‚ Direktor von Al Waad. „Seit dem Sendestart im Jahr 2010 ist unsere friedensfördernde, über-parteiliche Programmgestaltung in der Region gut aufgenommen worden“, so Ghali. Die Sendungen von Al Waad behandeln Gesundheits-, Bildungs- und Familienthemen. Der Name des Senders ist vom arabischen Wort für „Verheißung“ abgeleitet und weist laut Ghali darauf hin, dass er der Region „die Verheißung der Hoffnung“ bringen will.

Adventist News Network

Unsere Hilfe in der Vergangenheit

H o p e C H a n n e l / a n n

Adventistischer TV-Kanal

Reichweiteerweitert

Die Karte zeigt die Reichweite des adven­tistischen Satellitenka­nals Al Waad.

Im Westen von Massachusetts gibt es ein Stück Land mit Feldern und Wald, zu dem meine Gedanken

immer wieder wandern. Bei dem Wort „Heimat“ fliegen sie an diesen Ort,

und ich erinnere mich an viele glückliche Stunden, in denen ich über die Felder gelaufen, auf die höchsten Fichten und Kiefern geklettert bin und in dem kleinen Bach, der auf einer Seite des Grundstücks fließt, Dämme gebaut habe.

Meine Großeltern waren die ersten, denen das Land gehörte, dann kam es in den Besitz meines Vaters und nun ist es das Erbe, das ich mir mit meinen Brüdern und unseren Familien teile. Seit fast einem Jahrhundert leben Knotts inzwischen auf diesem Land, machen Heu, stapeln Feuerholz und pflücken die Walderdbee-ren, die hier im Juni wachsen. An dem Tag, den ich dazu ausersehen hatte, Debby einen Heiratsantrag zu machen, brachte ich sie hierher – hoch oben auf einer alten Steinmauer stellte ich ihr die Frage. Der Ausblick von hier oben war endlos und vertraut zugleich.

Jeder von uns hat einen solchen Ort. Für einige ist es – wie bei mir – ein Ort auf dem Land, wo die Wälder und der Himmel uns zeigen, wie klein wir in Wirklich-keit sind. Für andere ist es das vertraute Knarren einer Treppe, die zu einer Stadtwohnung führt, umgeben von allem, was in der Stadt zu sehen, zu schmecken und zu hören ist. Diese Orte sind im umfassendsten Sinn des Wortes „geistlich“, denn sie verbinden unser gegenwär-tiges Leben mit den Werten, die wir aus der Vergangen-heit übernommen haben.

Als Erben eines geistlichen Vermächtnisses haben wir als weltweite Gemeindefamilie Dutzende solcher Orte. An einem empfing Ellen White die Vision, die den Ausschlag für die Zeitschrift gab, die heute als Adventist Review beziehungsweise Adventist World bekannt ist. An einem anderen dieser Orte ging Abram LaRue in den 1880er-Jahren zum ersten Mal in Hong Kong von Bord eines Schiffes. Zuweilen mag nur noch ein Schild an eine bekannte adventistische Institution erinnern, aber wir schauen sie uns an, um uns an das zu erin-nern, was von diesem Ort ausging und wie es sich auf das Leben von Menschen und das Wachstum des Rei-ches Gottes ausgewirkt hat.

Wenn du im Titelthema dieser Ausgabe gemeinsam mit dem stellvertretenden Chefredakteur, Gerald Kling-beil, zu einigen dieser besonderen Orte reist, lade Gott

ein, dir die Dinge in deiner Vergangenheit bewusst zu machen, die deinen Glau-

ben an seine Endzeitbewegung erneu-ern und stärken. Er hat versprochen, unsere Erinnerung zu leiten.

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Treffen von Experten für Religionsfreiheit in Athen

■ Im Januar 2014 trafen sich Gelehrte und Rechtsexperten auf dem Gebiet der re-ligiösen Freiheit in Athen zu ihrem von der Internationalen Gesellschaft für Religions-freiheit (IRLA) gesponserten Expertentref-fen. Das jährlich stattfindende Treffen er-laubt den Experten, ihre Anliegen in einer informellen, offenen Atmosphäre zu be-sprechen. Laut Ganoune Diop, Kontaktper-son der IRLA zu den Vereinten Nationen, wurde Athen nicht nur wegen seiner Lage, sondern auch wegen seiner Geschichte als Tagungsort gewählt. Hier wurden Philoso-phen wie Sokrates, Perikles und Sophokles geboren, Männer, deren Lebenswerk die Menschheit auch viele Jahrhunderte nach ihrem Tod noch immer beeinflusst. Athen war Sitz der Platonischen Akademie und des Lyzeums (eine Schule) des Aristoteles und gilt als Wiege der westlichen Zivilisati-on und Demokratie.

Das Thema der diesjährigen Tagung lautete: „Religionen, die säkulare Gesell-schaft und Religionsfreiheit im Mittelmeer-raum“. Ein Schwerpunkt lag auf dem Thema „Die gegenseitigen Einflüsse in unseren verschiedenartigen Gesellschaften“. Es ging um Themen wie Religion, Säkula-rismus, den Arabischen Frühling, Gleich-heit, Frauenrechte und Menschenwürde sowie die Notwendigkeit, diese Würde in wohl überlegten Rechtsbestimmungen zu verankern, die zur Verbesserung der gesell-schaftlichen Beziehungen beitragen.

Unter den Teilnehmern der Tagung waren laut Diop Gunnar Stålsett, ehemali-ger Bischof von Oslo und Vizepräsident der Organisation Religions for Peace, W. Cole Durham Jr., Direktor des Internatio-nalen Zentrums für Recht und Religions-wissenschaft an der nach J. Reuben Clark benannten juristischen Fakultät der Brig-ham-Young-Universität im US-Bundes-staat Utah, und Silvio Ferrari, Professor

Publikum mit auf eine Reise in die Welt der Bibel. Unterstützt von seinen eigenen Erfahrungen erzählte er wichtige Begeben-heiten aus dem Leben von Glaubensmän-nern und -frauen der Bibel und stellte sie in den Kontext des 21. Jahrhunderts.

Insgesamt empfingen 328 Adventge-meinden in Rumänien das Programm über Satellit. Die Gemeindeglieder bewar-ben die Vorträge, indem sie Faltblätter verteilten und Freunde und Bekannte ein-luden. Ein Team von Hope Channel reiste neun Tage lang durchs Land und übertrug jeden Abend live aus einer anderen Adventgemeinde.

Das Interesse an der Online-Übertra-gung war beeindruckend. Die meisten Zuschauer gab es am ersten und letzten Abend der Vortragsreihe. Die sperantatv.ro-Webseite zählte 13.000 beziehungsweise 15.500 Zuschauer. Während der Dauer der Übertragung wurden die Vorträge sowohl live als auch über sperantatv.ro, sperata-laorizont.ro, adventube.ro und hopetv.org angeklickt. Um den Zugriff auf die Sen-dungen von Hope Channel zu verbessern, wurden auch Apps für Android und iOS angeboten. Die Facebook Seite von Spe-ranta TV erreichte 10.000 Fans.

Im Anschluss an die Vortragsreihe „Hoffnung am Horizont“ fand noch eine Sonderserie für Teilnehmer von Hoch-schulen und verschiedenen Konfessionen statt. Der bekannte Neurologe und Profes-sor Constantin Balaceanu-Stolnici stellte fest: „Ich halte diese Veranstaltung für lobenswert, vor allem wegen der Bekun-dung kultureller Werte, die heute dringend notwendig ist, aber auch wegen der ebenso wichtigen geistlichen Dimension. Es ist offensichtlich, dass viel Mühe in dem allen steckt. Die ganze Veranstaltung ist ein

für Kirchenrecht an der Universität Mai-land und ehemaliger Professor für Bezie-hungen zwischen Kirche und Staat an der Universität von Leuven (Belgien).

Die Internationale Gesellschaft für Religionsfreiheit war vertreten durch ihren Präsidenten, Botschafter Robert Seiple, erster US-amerikanischer Sonderbotschaf-ter für Religionsfreiheit, die Vizepräsiden-tin der IRLA, Rosa Maria Martinez de Codes, Professorin am Institut für Geschichte an der Universität Complu-tense Madrid und ehemalige Leiterin der Abteilung für religiöse Angelegenheiten im spanischen Justizministerium, sowie Generalsekretär John Graz und die Anwälte Dwayne Leslie, Karnik Doukmet-zian und Todd McFarland.

Mark A. Kellner, Nachrichtenredakteur, nach Informationen der IRLA

Zehntausende verfolgen Vorträge im Internet

■ Tausende von Zuschauern empfingen Frieden, Kraft und eine Zukunftsvision durch die Vortragsreihe „Hoffnung am Ho-rizont“, die vom 6. bis 14. Dezember 2013 in der rumänischen Hauptstadt Bukarest gehalten wurde. Sprecher war der adventis-tische Pastor und Autor Doug Batchelor.

Organisiert wurden die Vorträge, die live über den Hope Channel, das Radio der Stimme der Hoffnung und das Internet ausgestrahlt wurden, vom Adventistischen Theologischen Seminar in Rumänien. Sie wurden in vier Sprachen übersetzt – Rumänisch, Ungarisch, Russisch und Ukrainisch – und in Rumänien, der Ukra-ine und der Republik Moldau ausgestrahlt. Jeden Abend nahm Doug Batchelor das

Am Fuß der Akropolis trafen sich Experten zum jüngsten Symposium der Inter­nationalen Gesellschaft für Religionsfreiheit.

K a r n i K D o u K m e t z i a n / i r l a

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Erfolg, der von anderen Glaubensrichtun-gen nachgeahmt werden sollte.“

Die Vorträge können online angesehen oder heruntergeladen werden. Mehr als 8800 Downloads sind bereits erfolgt: etwa 5400 auf Rumänisch, 1900 auf Ungarisch, 1400 auf Russisch und 170 auf Ukrainisch.

Die Öffentlichkeit reagierte durchweg positiv. Vasile Stefan schrieb: „Was mir an den Predigten am meisten gefällt, ist die Art, wie die Botschaft Gottes gebracht wird – so einfach, dass jeder sie verstehen kann. Ich wünsche euch viel Erfolg für eure Arbeit.“ Szabó Gergely aus Ungarn meinte: „Die Vorträge sind ein besonderes Geschenk von Gott, auch weil wir die Mög-lichkeit hatten, sie in unserer Muttersprache zu hören.“ Eine weitere Zuschauerin, Csiki Margit, schrieb: „Ich habe mir die Predigten mit großem Interesse angeschaut. Von jetzt an werde ich mich an das halten, was Jesus gelehrt hat, und seinem Weg folgen.“

Am letzten Tag der Veranstaltung wur-den zehn Personen aus Bukarest getauft.

Bericht: Loredana Dumitrascu, CD; EUDNews

Fehler der Vergangenheit zurückzublicken und auf die neuen Chancen zu sehen, die Mission der Kirche in der Interamerikani-schen Division zu bereichern und verbes-sern. „Denkt nicht an die Fehler. Wir sind gesegnet, weil es Hoffnung gibt. Denkt an die Zukunft [und daran], wie die Dinge besser gemacht werden können“, so Leito.

Dazu gehört die Ausbildung Tausender von Leitern unter den Gemeindegliedern, denn das Jahr 2014 wurde von der Divi-sion zum „Jahr des nicht formalen Ler-nens“ ernannt.

Das Jahr des nicht formalen Lernens wird es den Leitern unter den Gemeinde-gliedern ermöglichen, ihre Führungsquali-täten zu verbessern, damit sie wieder andere anleiten und dadurch die Grundlage für eine zertifizierte Ausbildung in allen Abtei-lungen und Bereichen der Kirche geben können, so Leito. Elie Henry, Sekretär unse-rer Kirche in der Interamerikanischen Divi-sion, informierte die Leiter und Mitarbeiter in seinem Bericht darüber, dass sich mit Juni 2013 rund 150.810 Menschen der Kir-che angeschlossen haben. Damit ist die Zahl der Gemeindeglieder auf 3.685.644 gestie-gen, die sich in 11.968 Gemeinden und 8104 Gruppen versammeln.

Obwohl es noch keine endgültigen Mitgliederzahlen für 2013 gibt, zeichnet sich ein leichter Rückgang der jährlichen Taufzahlen seit 2010 ab.

Bericht: Libna Stevens, Interamerikanische Division

Interamerikanische Division blickt auf ein Jahr des Wachstums zurück

■ Am 6. Januar 2014 kamen die Leiter und Mitarbeiter der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Interamerika-nischen Division zu einem besonderen Gottesdienst zusammen, um zu beten und Gott für den Fortschritt in ihrem Gebiet im Jahr 2013 zu danken.

Mehr als 80 Pastoren und Mitarbeiter wurden am Sitz der Division in Miami, im US-Bundesstaat Florida, über das Mitgliederwachstum und den finanziellen Zuwachs der Kirche informiert. Dabei wurde auch der Erfolg des Jahres der Gemeindeglieder – das Jahr 2013 war zum „Jahr der Arbeit der Gemeindeglieder“ gekürt worden – besprochen und Pläne, Initiativen und Aktivitäten für die kom-menden Monate in die Wege geleitet.

In seiner Ansprache über Jesaja 54 ermutigte Divisionspräsident Israel Leito die Leiter der Kirche, auf die Erfolge und

Evangelist Doug Batchelor und sein Dolmetscher Christian Salcianu bei einem Vortrag in Bukarest.

F o t o v o n C l a u D i a t a C H e

Israel Leito, Präsident der Kirche der Siebenten­Tags­Adventisten in der Interamerikanischen Division, bei der Begrüßung der Leiter und Mitarbeiter zu ihrer Sitzung am 6. Januar 2014.

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Vom 8. bis 10. Januar fand an drei Standorten in Barretos jeweils nachmittags eine Gesundheitsmesse statt. Angehörige verschiedener Gesundheitsberufe und andere Sprecher gaben Informationen über acht Gesundheitsfaktoren1 und darüber, wie sie eingesetzt werden können, weiter. Außerdem gab es besondere Vorträge zu frauenspezifischen Gesundheitsthemen.

Einzigartig am vierten südamerikani-schen Camporee war das Bemühen, junge Leute mit Behinderungen einzubeziehen. Natalia Paola Blanco ist 22 Jahre alt und hat das Down Syndrom. Sie gehört zur Pfadfindergruppe Ebenezer im Nordwes-ten von Argentinien. „Die Eröffnung war großartig“, erzählte sie begeistert.

Ihre Mutter, Elva Blanco, betonte, dass sich der Kontakt mit der Pfadfindergruppe sehr positiv auf das soziale Engagement, die Kommunikation und Lernfähigkeit ihrer Tochter auswirkt. Außerdem ist es für die adventistischen Jugendlichen eine Gelegenheit, etwas über Gleichheit und soziale Teilhabe zu lernen.

Der 19-jährige Elias Santos ist einer der Leiter einer Pfadfindergruppe im bra-

Gruppen, um Kinder und Jugendliche darin zu unterstützen, sich nicht auf nega-tive Dinge wie Drogen oder Kriminalität einzulassen. Wir vermitteln ihnen Werte, von denen wir hoffen, dass sie sie für den Rest ihres Lebens prägen werden.“

Die Pfadfinderstadt im Cowboy-Park von Barretos pulsierte zwar von Aktivitä-ten und Spaß, doch es drehte sich nicht alles um Vergnügen. Auch gemeinnützige Arbeit und Missionseinsätze bildeten einen wichtigen Teil der Veranstaltung.

So klingelten die Pfadfinder an einem Tag an 40.000 Türen in Barretos und verteil-ten Informationsmaterial über den Schutz von Kindern vor Missbrauch und eine Bro-schüre über die Prävention von Denguefie-ber. Am Tag darauf wurden 40.000 Exemp-lare des Missionsbuches The Only Hope (Die einzige Hoffnung) des adventistischen Pas-tors Alejandro Bullón kostenlos verteilt.

Am Freitag, den 10. Januar, erhielten die Einwohner von Barretos eine DVD mit Bildern von Israel, der Türkei, Griechen-land und Rom mit einer speziellen Bot-schaft über den biblischen Bezug dieser besonderen Orte.

Vom 7. bis 12. Januar 2014 kamen 35.000 junge Leute aus zwölf Na-tionen in Barretos, im brasiliani-

schen Bundesstaat São Paulo, zum vierten südamerikanischen Pfadfinder-Camporee zusammen, bei dem die Ermutigung zum Christsein und gemeinnützige Arbeit im Mittelpunkt standen. Die Teilnehmerzahl der zumeist adventistischen Jugendlichen stellt einen neuen Rekord dar.

Der Gouverneur des Bundesstaates São Paulo, Geraldo Alckmin, hieß die aus Süd-amerika, Nordamerika, Europa, Afrika und Asien angereisten Teilnehmer offiziell willkommen.

Das Pfadfinder-Camporee gehört welt-weit zu den größten Veranstaltungen, in denen Kinder und Jugendliche geistlich, sozial und in ihrer Allgemeinbildung gefördert werden. Während des ganzen Jahres treffen sich etwa 150.000 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 15 Jah-ren samstags und sonntags in Pfadfinder-gruppen und lernen die verschiedensten Dinge, von Erster Hilfe über Umweltschutz bis zu Überlebenstechniken in der Natur.

Die Teilnehmer – zum größten Teil aus Süd- und Nordamerika, zum Teil erstmals auch aus Asien, Afrika und Europa – tra-fen mit 850 Bussen in der Stadt ein und wurden an geschätzten 800 Essensausgabe-stellen verköstigt. Außerdem gab es auf dem Gelände ein Museum über die Geschichte der Pfadfinder, eine Einkaufs-passage, einen Supermarkt, eine Bäckerei, einen Imbissstand und eine Polizei- und Feuerwehrstation. Mindestens 500 Perso-nen regelten den Verkehr innerhalb des Camps und sorgten für die Sicherheit.

Udolcy Zukowski, hauptverantwortli-cher Koordinator der Veranstaltung, erklärte: „Die Sicherheit aller Teilnehmer zu gewährleisten ist mit großem Aufwand verbunden. Wegen der logistischen Her-ausforderungen gibt es eine Veranstaltung wie diese nur alle zehn Jahre. Die Pfadfin-derarbeit findet natürlich laufend statt. Jeden Samstag und Sonntag treffen sich

Teilnehmer aus zwölf Nationen erleben Ermutigung zum Christsein

35.000 jugendlichebei Pfadfinder-Camporee in Brasilien

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silianischen Bahia. Auch er hat eine Behin-derung. Für ihn ist mit der Teilnahme an dem Camporee ein Traum in Erfüllung gegangen. Er sagte: „Ich nehme an allen Aktivitäten unserer Gruppe teil und bin immer von allen respektiert worden.“

Diego Barreto, der schon seit Kinder-tagen mit Elias befreundet ist, sagte, dass die Freundschaften, die Elias in der Pfad-findergruppe hat, sich ganz sicher auf sei-nen Umgang mit seiner Beinverletzung ausgewirkt haben: „Er hatte seinen Unfall, nachdem er sich unserer Gruppe ange-schlossen hatte. Aber die Pfadfinder fingen ihn auf, weil er für uns nicht behindert ist. Außerdem kann er immer noch mit uns Ball spielen – sogar besser als ich!“

Auch Leonardo Fontan, seit drei Jah-ren Mitglied einer Pfadfindergruppe in Argentinien und ebenfalls Teilnehmer am Camporee, hat eine körperliche Behinde-rung. Er erklärte: „Ich campe gerne, bin gerne auf solchen Veranstaltungen und freue mich, wenn ich Menschen helfen kann.“ Drei Wochen vor dem Camporee, am 14. Dezember 2013, bezeugte Fontan seine Entscheidung, mit Christus zu leben, öffentlich durch seine Taufe. Das ist auf seinen Kontakt mit den Pfadfindern zurückzuführen.

Neben den Camporeeteilnehmern, die vor Ort zelteten, gab es noch eine weitere große Teilnehmergruppe: Über die sozia-len Netzwerke fand ein virtuelles Campo-ree mit Live-Übertragungen des Pro-gramms und der Aktionen statt.

Das war vom Kommunikationsteam, das die Aktivitäten koordinierte, nicht von vornherein so geplant gewesen. Rogério Ferraz, Manager für Internetarbeit der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Südamerika, erklärte, dass die Idee spon-

len, etwa in der Richtung, dass sie nach-weisen mussten, dass sie tatsächlich jeden Tag am Programm teilnahmen. Wer diese Anforderungen erfüllt, kann den Preis gewinnen“, so Ferraz.

Die Aktivitäten wurden jeden Tag für die virtuellen Camporeeteilnehmer in den sozialen Netzwerken gepostet. Dann wurde eine Möglichkeit geschaffen, die einzelnen Links zur Erfüllung der Anfor-derungen zu bestätigen.

So hörten nicht nur die Pfadfinder in Barretos die Botschaft vom Sprecher des Camporees, Odailson Fonseca. Tausende Kilometer entfernt folgten Zuschauer dem Thema „Ein Treffen in der Ewigkeit“. „Ich bin nicht auf dem Camporee, aber ich bin mit CamporiTV verbunden … ich habe auch eine Verabredung mit Jesus … #cam-poriDSA #campanhaTrunfoParaOsInter-naltas“, postete Ana Leticia aus Maranhao auf Facebook.

Eine der Folgen der Internetaktivitäten war laut Ferraz, dass ein Mädchen, das ursprünglich zum Camporee fahren wollte, sich aber im letzten Moment abmeldete, das Programm online verfolgte und die Nachricht sandte, dass sie zur Gemeinde zurückkehren wolle. Ein weiteres Zeichen für den Erfolg sind 680 online eingegan-gene Bewerbungen der Internet-Teilneh-mer für den ausgeschriebenen Preis.

Alles in allem wurde nach Angaben der Veranstalter von 80.000 Personen in 97 Ländern 337.000 Mal via Internet auf Inhalte des Camporees zugegriffen.

Zusammengestellt von Mark A. Kellner, Nachrichtenredakteur von Adventist World,

nach Berichten von Felipe Lemos und Deborah Calixto, ASN.

1 Wasser, Ernährung, Ruhe, Bewegung, Vertrauen, Licht, Luft und Verzicht auf Drogen.

tan von Pfadfindern kam, die eine der Internetübertragungen sahen. Er sagte: „Ursprünglich wollten wir den Pfadfin-dern, die nicht kommen konnten, zeigen, was hier los war, um ihnen einen Eindruck vom Camporee zu vermitteln.“

Während des Camporees nahmen die Internetnutzer sehr intensiv Anteil an der Veranstaltung. „Die Übertragung war so gut … dass sie anfingen, sich als ein Teil der Veranstaltung zu fühlen. Wir haben uns sehr über die Interaktion und die Möglichkeit, von verschiedenen Orten aus teilzunehmen, gefreut“, erklärte Ferraz. So begann das virtuelle Camporee Gestalt anzunehmen.

Die virtuellen Camporeeteilnehmer bildeten auf Facebook die beiden Gruppen „#CampanhaTrunfoParaOsInternautas“ und „I did not go in but I’m in #Campo-riDSA“. Die Gruppen wurden neben den offiziellen Internetübertragungen auf der CamporiDSA-Webseite aufgeführt.

Pfadfinder Henry Santos aus Porto Seguro, der die Facebookgruppe mit dem Hashtag #CampanhaTrunfoParaOsIntern-autas gegründet hat, sagte: „Ich habe den Chat auf dem CamporiTV verfolgt. Viele Leute waren enttäuscht, weil sie nicht bei dem Programm dabei sein konnten. Da ich es nicht mag, wenn jemand enttäuscht ist, hatte ich die Idee, eine Gruppe zu gründen, damit alle glücklich und zufrie-den sind.“

Die Internetteilnehmer am Camporee identifizierten sich so sehr mit dem Gesche-hen vor Ort, dass sie anfingen, sich als Teil des Ganzen zu fühlen und einen Preis für ihre Teilnahme ausschreiben wollten.

„So kamen wir auf die Idee eines virtu-ellen Camporees und fingen an, einige Anforderungen für einen Preis aufzustel-

35.000 jugendliche

Oben: Magdiel Pérez Schulz, Sekretär der Südame­rikanischen Division, regelt den Verkehr auf dem Camporee. Links: Lachende Gesichter auf einer der größten Veranstaltungen für christliche Ju­gendliche weltweit, die im Januar 2014 stattfand.

Ein Blick auf einen Teil der Zeltstadt, in der die Teilnehmer des vierten süd amerikanischen Pfadfinder­Camporees in Barretos, im brasilianischen Bundesstaat São Paulo, untergebracht waren.

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I M B L I C K P U N K T

Der folgende Artikel ist der zweite Teil einer gekürzten Version der Ansprache „Eine bedeutsame prophetische Berufung: Eine Bot-schaft des Präsidenten der Generalkonferenz“. Der erste Teil, der in der Februarausgabe erschien, handelte davon, weshalb die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten eine prophe-tische Bewegung mit einem prophetischen Auftrag ist. Der ungekürzte Text und ein Video von der Ansprache des Generalkonfe-renz-Präsidenten in englischer Sprache finden sich unter http://adventistreview.org/an-urgent-prophetic-calling. Die Redaktion

Es gibt vieles, was uns ermutigen kann, aber wir stehen auch vor enormen Herausforderungen. Ich

denke an die Worte des Apostels Paulus an die Ältesten der Gemeinde in Ephesus: „Ich habe euch nichts vorenthalten, was nützlich ist … denn ich habe nicht unter-lassen, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen.” (Apg 20,20.27) Als Pastor aller Adventgläubigen weltweit, drängen mich meine Liebe zur Gemeinde und meine Treue zum Wort Gottes, euch einige meiner Sorgen mitzuteilen. Ich möchte damit nicht sagen, dass jedes einzelne Gemeindeglied von diesen geistlichen Pro-blemen betroffen ist, aber sie sind so ernst, dass die Sorge berechtigt ist.

In unserer Kirche gibt es heute vier große Problemfelder, die mir Sorgen berei-ten. Es ließen sich vielleicht weitere hinzu-fügen, doch wir wollen uns auf diese vier beschränken und näher auf sie eingehen.

1. Der Verlust der adventistischen Identität bei einigen Pastoren und Gemeindegliedern.

2. Die zunehmende Weltlichkeit in vielen unserer Gemeinden.

3. Die Gefahr von Uneinigkeit und Spaltung.

4. Eine geistliche Selbstgefälligkeit und Gleichgültigkeit, die dazu führen, dass die Gemeindeglieder sich nicht mehr dem Auftrag der Gemeinde verpflichtet fühlen. Unsere Identität

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adven-tisten ist viel mehr als nur eine von vielen Glaubensgemeinschaften. Nach Offenba-rung 10 hat Gott sie aus der Enttäuschung

Bibel verwässert und nicht mehr als Gottes Wort angesehen wird. Es ist so wichtig, dass wir unsere Glaubensüberzeugungen auf Gottes Wort gründen, bei unserem Bibel-studium die historisch-biblische Methode anwenden und die prophetischen Aussagen der Bibel aus historizistischer Perspektive verstehen. Gottes Wort muss das Funda-ment unserer Überzeugung, unseres Glau-bens und unseres praktischen Lebens sein. Wenn wir studieren, beten und auf Gottes Stimme hören, wird der Heilige Geist uns in alle Wahrheit leiten.

Das ganze EvangeliumIch muss an Ellen Whites klare Aussage

denken: „In der dritten Engelsbotschaft ist das ganze Evangelium enthalten; und in unserem ganzen Wirken soll die Wahrheit so dargestellt werden, wie sie in Jesus ist … Nichts darf die Kraft der Wahrheit für unsere Zeit schmälern. Die dritte Engels-botschaft muss ihr Werk tun, ein Volk aus den Kirchen auszusondern, das sich für die ewige Wahrheit einsetzt. Wir haben eine Botschaft, bei der es um Leben und Tod geht, und wir … müssen sie in ihrer gan-zen Kraft darlegen. Dann wird der Herr dafür sorgen, dass sie wirksam wird.”1

Siebenten-Tags-Adventisten sollen wie Noah die Welt auf ihre letzten Stunden vor-bereiten. Wie Johannes der Täufer sollen wir die Welt auf das Kommen unseres Herrn vorbereiten. Wir dürfen nie vergessen, wer wir sind und warum wir auf der Erde sind.

Weltlicher EinflussDas bringt mich zu meiner zweiten

Sorge: Der zunehmende Einfluss einer weltlichen Gesinnung in unseren Gemein-

von 1844 entstehen lassen, ebenso wie die neutestamentliche Gemeinde aus der Ent-täuschung über die Kreuzigung im Jahre 31 nach Christus hervorging. In beiden Fällen verstanden die Nachfolger Christi prophetische Aussagen falsch und waren bitter enttäuscht, dass sich ihre Erwartun-gen nicht erfüllten. Doch aus diesen Ent-täuschungen brachte Gott in seiner Vorse-hung Bewegungen hervor, die er dazu bestimmte, einen wichtigen Einfluss auf die Welt auszuüben. Offenbarung 12,17 zufolge sollten die zwei Merkmale der Kinder Gottes in der Endzeit sein, dass sie Gottes Gebote halten und das Zeugnis Jesu haben, das laut der Aussage in Offenba-rung 19,10 die Gabe der Weissagung ist.

Nach Offenbarung 14,6–12 soll Gottes Endzeitgemeinde zum einen das „ewige Evangelium“ im Kontext der dreifachen Engelsbotschaft und der Wiederkunft Christi verkündigen; zum andern soll sie „alle Nationen und Stämme und Sprachen und Völker” aufrufen, den Schöpfer durch das Halten seines Sabbats anzubeten. Es gibt keine andere religiöse Bewegung auf Erden, auf die diese Beschreibung zutrifft. Keine andere Kirche oder Glaubensge-meinschaft entspricht den Kriterien von Offenbarung 10, 12 und 14.

Gottes Wort wird verwässertKonkret besteht meine Sorge darin, dass

zu viele unserer Pastoren und Gemeinde-glieder unsere göttlich-prophetische Beru-fung als Gemeinde Gottes nicht erkennen oder vergessen haben. Es gibt eine wach-sende Tendenz, die Unterschiede zu ande-ren Glaubensgemeinschaften herabzumin-dern. Das liegt zum Großteil daran, dass die

Berufung

Von Ted N. C. Wilson

T E I L 2

Eine

Dem Ruf folgen

bedeutsame, prophetische

8 Adventist World | März 2014

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den ist alarmierend. Jesus formulierte in seinem hohepriesterlichen Gebet treffend: „Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.” (Joh 17,15) Der Apostel Johannes mahnte: „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, son-

dern von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.” (1 Joh 2,15–17)

Die Gemeinde stand immer in der Gefahr, ihre festen Standpunkte zu verlie-ren und ihre kompromisslose Treue zu Jesus aufzugeben, wenn sie bereit war, ihr Denken zunehmend von der Welt formen zu lassen. Je näher wir dem Ende der Zeit kommen, desto mehr wird der Teufel seine diesbezüglichen Anstrengungen verstär-ken. Ich bin besorgt wegen der fast über-wältigenden Flut von Weltlichkeit, die in manche Gemeinden eindringt. Maßstäbe im Hinblick auf Ernährung, Kleidung, Erholung, Vergnügungen und Sabbatfeier, die Siebenten-Tags-Adventisten früher einmal hochhielten, verfallen zusehends.

Erlösung durch Jesus ChristusSelbstverständlich kommen wir nicht

aufgrund unserer Ernährungsweise in den Himmel oder dadurch, dass wir unseren Glauben an unserem Äußeren zeigen. Wir werden durch die Macht und das Blut Christi erlöst. Aber wenn Jesus in unser

Mit prophetischer Weitsicht gab Ellen White uns folgenden von Gott inspirierten Rat: „Einheit und Einigkeit machen eine Gemeinde stark. Satan weiß das, deshalb setzt er seine ganze Kraft ein, um Uneinigkeit zu stiften. Er will Konflikte und Spannungen unter den Gliedern der Gemeinde Gottes sehen. Dem Thema der Einheit sollten wir mehr Aufmerksamkeit schenken. Wir sollten uns mehr um Einheit bemühen.“2 Dieses Zitat gibt uns Einblick in die Taktik des Teu-fels. Der Böse wendet all seine Kräfte auf, um Uneinigkeit und Konflikte in die Gemeinde zu bringen und damit die Bemühungen der Kinder Gottes, Menschen für Christus zu gewinnen, zunichte zu machen.

Es ist an der Zeit, dass wir alle uns in Christus und unter dem Banner seiner Wahrheit vereinen, um der Welt seine Bot-schaft zu verkündigen. Gott hat der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten eine von ihm selbst inspirierte Struktur und Verein-barungen im gegenseitigen Einvernehmen – unsere Gemeindeordnung – gegeben, die unter der Leitung des Heiligen Geistes mit dazu beitragen, uns als eine weltweite Familie zusammenzuhalten. Diese Verein-barungen zu verwerfen oder zu ignorieren stellt einen schwerwiegenden Vertrauens-bruch dar und schafft unnötige Uneinig-keit. Ich bete für uns alle, dass wir unsere persönlichen Meinungen zum Wohle des Leibes Christi beiseitelegen und gemein-sam vorwärtsgehen zum Reich Gottes.

Geistliche Gleichgültigkeit Meine letzte Hauptsorge im Bezug auf

unsere Kirche ist die zunehmende geistli-che Gleichgültigkeit und Selbstgefälligkeit, die im Leben vieler Gläubigen vorherr-schen. Wir müssen unser Leben prüfen, um uns zu vergewissern, dass Gott ent-scheidend in uns wirkt. Jüngste Umfragen haben ergeben, dass die überwältigende Mehrheit der Gemeindeglieder die wesent-lichen adventistischen Glaubensüberzeu-gungen für richtig hält, doch es gibt eine zunehmende Bequemlichkeit, wenn es darum geht, den Glauben weiterzugeben. Es gibt wenig Begeisterung, kein Gefühl der Dringlichkeit dafür, anderen von unserem Glauben an Jesus Christus zu erzählen.

Leben kommt, seine Kraft in uns entfaltet und uns dadurch rechtfertigt, heiligt er uns mit eben derselben Kraft und wirkt in uns die Gesinnung Christi. „Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemein-schaft in Christus Jesus entspricht.” (Phil 2,5) Wir sind Botschafter für Christus (s. 2 Kor 5,20). Jesus sagte: „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.” (Mt 5,16)

Millionen Menschen in aller Welt suchen nach etwas, das ihnen fehlt. Tief im Innern haben sie genug davon, immer wie-der enttäuscht zu werden, wenn sie versu-chen, die Sehnsucht ihres Herzens mit den Dingen dieser Welt zu stillen. Sie sehnen sich nach echtem authentischen Christsein. Wir werden sie niemals dadurch erreichen, dass wir unsere von Gott empfangenen Maßstäbe aufgeben. Jetzt ist nicht die Zeit, um mit der Kleidung, Ernährung, den Ver-gnügungen des Teufels oder weltlichen Einflüssen zu liebäugeln. Wenn Jesus in unserem Leben regiert und in unserem Herzen wohnt, wirkt sich das dramatisch auf unser Leben aus.

Die Gefahr der UneinigkeitDamit komme ich zu einer weiteren

Sorge: die Gefahr der Uneinigkeit. In Johannes 17 betete Jesus für die Einheit seiner Gemeinde. Eine der Strategien, die der Teufel aktiv verfolgt, ist, diese Einheit anzugreifen. Er weiß: Wenn die Gemeinde uneins ist, wird sie ihren Auftrag nicht wirksam erfüllen.

Die Lösung für das Problem der Gleichgültigkeit und Passivität heißt Engagement.

März 2014 | Adventist World 9

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Geistlich wachsenLiebe Brüder und Schwestern: Ohne

aktive Beteiligung am Dienst für Jesus werden wir nicht geistlich wachsen. Man kann es nicht deutlicher ausdrücken als mit den Worten Ellen Whites: „Tatsächlich hängt das Leben der Gemeinde davon ab, mit welcher Hingabe sie den Auftrag des Herrn erfüllt. Wenn dieser Auftrag ver-nachlässigt wird, so sind mit Sicherheit geistlicher Niedergang und Verfall die Folge. Wo nicht tatkräftig für andere gear-beitet wird, dort schwindet die Liebe und der Glaube wird schwach.“3 Die Lösung für das Problem der Gleichgültigkeit und Passivität heißt Engagement.

Der Heilige Geist wirktDie Aufgabe ist groß, aber Gott hat

alles in seiner Hand und führt seine Kin-der. Gibt es Probleme in der Gemeinde? Ja – aber ich sehe auch, dass der Heilige Geist mächtig unter Gottes Kindern wirkt. Ich sehe Anzeichen dafür, dass der Heilige Geist gerade jetzt außergewöhnlich und dramatisch in seiner Gemeinde am Wir-ken ist und seine Kinder auf das baldige Kommen Christi vorbereitet.

Brüder und Schwestern, ich rufe euch und mich selbst auf, euch Christus völlig und rückhaltlos auszuliefern. Ich rufe euch auf, die prophetische Berufung anzuneh-men, die Jesus seiner Gemeinde der Übri-gen, der Kirche der Siebenten-Tags-Adven-tisten, gegeben hat. Ich rufe euch auf, die Grundsätze der christlichen Lebensfüh-rung in eurem eigenen Leben hochzuhal-ten. Ich rufe euch auf, euch aktiv daran zu beteiligen, euren Glauben an Jesus zu bezeugen, während wir auf die baldige Wiederkunft Christi warten. ■

1 Manuscript Releases, Band 1, S. 58.2 Selected Messages, Bd. 2, S. 159.3 Das Leben Jesu, S. 829.

I M B L I C K P U N K T

Ein-Tag-KapelleDias D’Avila, Brasilien

Mariano ist der Stadtfriseur von Dias D’Avila. Seit 15 Jahren gewinnt er Menschen für seine Gemeinde. Er sagt: „Das wichtigste im Leben ist, dass wir unsere Freunde mit Jesus bekannt machen.“

In der Gemeinde gibt es offiziell acht Gemeindeglieder; 35 bis 50 weitere Gläubige besu­chen jeden Sabbat den Gottesdienst.

Mariano zeigt auf mehrere Häuser in seiner Straße, in denen Menschen wohnen, mit denen er über seinen Glauben spricht. Er sagt: „Dort drüben wohnt eine Frau, die sich an dem Sabbat taufen lassen will, an dem wir unsere neue Kapelle einweihen. Und die Familie, die dort drüben wohnt, hat beschlossen, sich ihr anzuschließen und noch einige andere in der nächsten Straße und auch einige Männer, die jedes Mal mit mir über Gott reden, wenn ich ihnen die Haare schneide.“ Mariano fuhr fort, mit seinen Kunden zu reden, während er sie bediente, bis sich die Zahl der Mitglieder in seiner Gemeinde verdreifacht hatte!

Vor drei Jahren beschloss Annas Mutter, ihr Haus von Grund auf umzubauen. Als alles fertig war, lud sie ihre Freundinnen zu einer Einweihungsfeier ein. Auch Anna sollte Freun­dinnen mitbringen. Die Freundinnen der Mutter kamen zahlreich, doch Anna kam allein!

Annas Mutter gehört zu den ursprünglichen acht Gemeindegliedern der Adventgemein­de in Dias D’Avila und ihre Freundinnen kommen am Sabbat regelmäßig zum Gottesdienst. Auf der Einweihungsfeier „bearbeiteten“ sie Anna, doch auch zu kommen. Noch bevor die Feier zu Ende war, hatte Anna beschlossen, dass sie herausfinden wollte, warum diese Frauen so fröhlich waren. „Sie waren alle der Einladung meiner Mutter gefolgt, während ich keine meiner Freundinnen bewegen konnte mitzukommen“, erinnert sich Anna.

Es dauerte nicht lange, bis Anna getauft wurde. Sie hatte die Idee, dass ihre Familie das an ihr Haus angrenzende Grundstück den Adventisten übergeben und Maranatha bitten könne, eine Ein­Tag­Kapelle darauf zu bauen. Das gab Mariano wieder Gesprächsstoff mit seinen Friseurkunden. Die Zahl der Gottesdienstbesucher stieg rasch an.

Am 16. Januar trafen die ehrenamtlichen Helfer ein, und bald war die Kapelle fertigge­stellt – bereit zur Einweihung und für weitere Taufen!

Adventist-Laymen’s Services and Industries (ASI) und Maranatha Volunteers International finanzieren und fördern den Bau von Ein-Tag-Kapellen und Ein-Tag-Schulen. Seit dem Start der Initiative im August 2009 wurden über 1600 Ein-Tag-Gebäude weltweit errichtet. Diese und andere Geschichten werden von Maranathas „Geschichtenerzähler“ Dick Duerksen erzählt.

Ted N. C. Wilson ist Präsident der Weltkir­chenleitung der Sieben­ten­Tags­Adventisten.

15 Jahre lang erzählte der Frisör

Mariano seinen Kunden von Jesus.

Anna besichtigt den Bau der Ein­Tag­Kapelle. Ihre Familie spendete das Bauland dafür.

F o t o S v o n D i C K D u e r K S e n10 Adventist World | März 2014

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G E S U N D H E I T

Mit Sicherheit nicht, und zwar aus zwei überzeugenden Gründen: Erstens ist Alkohol ein gefährli-

ches Gift und zweitens – was noch wichtiger ist – ist unser Körper ein Tempel des Heili-gen Geistes und als solcher rein zu erhalten. Lasst uns einen Blick auf die Fakten werfen, die aus dem Report zu Alkohol und Ge-sundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2011 hervorgehen:

■ Jedes Jahr sterben etwa 2,5 Millionen Menschen an den direkten oder indirekten Folgen von Alkoholkonsum.

■ Vier Prozent aller Todesfälle weltweit – durch Unfälle, Krebs, Herzkreislaufer-krankungen oder Leberzirrhose – gehen auf Alkohol zurück.

■ Darunter sind 320.000 Menschen im Alter zwischen 15 und 29 Jahren. Das ent-spricht neun Prozent aller Todesfälle in dieser Altersgruppe.1

In einer 2010 vom britischen Indepen-dent Scientific Committee (Unabhängiges wissenschaftliches Komitee) erstellten Rangliste der für den Konsumenten selbst und andere Dritte schädlichsten Suchtmit-tel wurde Alkohol zur gefährlichsten Droge der Welt erklärt.2

Weitere Fakten besagen:Alkohol ist weltweit die am häufigsten

zur Entspannung konsumierte Droge –mehr als Tabak, Marihuana und chemische Substanzen.

Alkohol stellt weltweit den drittgröß-ten Risikofaktor für Krankheiten dar.

Alkoholkonsum wirkt sich negativ auf Familien aus, belastet häufig das Familien-budget, führt oft zu häuslicher Gewalt, Kindesmissbrauch und fetalem Alkohol-syndrom.

Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.“ (1 Kor 6,19–20) Das ist das überzeugendste Argument für die Alkoholabstinenz. Dieser Schluss wird von der Wissenschaft bestätigt.

Lebensstilentscheidungen bieten Schutz vor den Problemen, die Alkohol-konsum unausweichlich mit sich bringt. Zu einem solchen positiven Lebensstil gehören zum Beispiel Bewegung, Ruhe, gesunde Ernährung, frische Luft, Sonnen-schein, reines Wasser – innerlich und äußerlich angewendet –, eine vertrauens-volle Beziehung zu Gott, soziale Unterstüt-zung, eine gute Dosis Optimismus und natürlich Mäßigkeit. Mäßigkeit bedeutet, dass wir weise mit gesunden, guten Dingen umgehen und alles, was schädlich ist, mei-den. Mäßigkeit, die wir durch die Kraft unseres gnädigen Herrn Jesus Christus erlangen, dient als Grundlage für ein vom Geist erfülltes Leben frei von Alkohol und seinen gefährlichen Auswirkungen. ■

1 World Health Organization, „Global Status Report on Alcohol and Health“; 2013.

2 David J. Nutt, Leslie A. King und Lawrence D. Phillips, „Drug Harms in the UK: A Multicriteria Decision Analy-sis“, in The Lancet 376:9752 (2010): 1558–1565.

Alkoholkonsum kann abhängig machen.

Alkoholkonsum wirkt sich durch die damit einhergehenden Verbrechen, Gewalt jeder Art und zahllosen unschuldigen Un-fallopfern negativ auf die Gesellschaft aus.

Selbst moderates Trinken wird mit vielen negativen Auswirkungen in Verbin-dung gebracht, so zum Beispiel mit aggres-sivem Verhalten und falschen ethischen Entscheidungen.

Selbst in kleinen Mengen genossen, erhöht Alkohol erwiesenermaßen das Krebsrisiko, unter anderem für Brust- und Dickdarmkrebs.

Die Bibel lehrt eindeutig, dass der Kör-per die Wohnung des Heiligen Geistes ist. Außerdem kommuniziert der Heilige Geist mit uns durch unser Bewusstsein und unseren Verstand. Auch die geringsten Mengen Alkohol wirken sich auf das Denk- und Urteilsvermögen aus. Um körperlich so gesund wie möglich zu bleiben und die Kommunikationskanäle zwischen unserem Denken und dem Himmel offen und durchlässig zu halten, sollten wir auf Alko-hol verzichten. Wenn man dazu noch Got-tes Gebot, „Du sollst deinen Nächsten lie-ben wie dich selbst“ (3 Mo 19,18), beachtet und die negativen Folgen des Alkoholkon-sums auf den Konsumenten selbst und Familie, Freunde und Gesellschaft bedenkt – häusliche Gewalt, Unfalltote und sexuelle Unmoral, um nur einige zu nennen –, wird die moralische Verpflichtung, Alkohol zu meiden, noch dringender.

Am Kreuz von Golgatha hat Jesus uns mit seinem Blut erlöst. Der Apostel Paulus zog deshalb den Schluss: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen

Mäßigkeit?Kürzlich las ich in christlichen Zeitschriften und der öffentlichen Presse, dass christliche Einrichtungen, Universitäten und theologische Seminare, die in der Vergangenheit die Abstinenz von Alkohol befürwortet haben, das Alkoholverbot für ihre Angestellten und auf ihrem Gelände aufheben. Wird auch die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten ihre Haltung zum Alkohol lockern?

Von Peter N. Landless und Allan R. Handysides

F o t o v o n p o z n a n n o w o w i e j S K i e g o

Peter N. Landless, Facharzt für Nuklearkardio­logie, ist Direktor der Gesundheitsabteilung der Generalkonferenz der Kirche der Siebenten­Tags­Adventisten in Silver Spring (Maryland, USA).

Allan R. Handysides, Facharzt für Gynäkologie, ist bis zu seiner Pensionierung Direktor der Gesund­heitsabteilung der Generalkonferenz gewesen.

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A N D A C H T

Nichts im Leben ist wichtger als das Manna.

„Sie brachen von Elim auf, und die ganze Gemeinde … murrte …: Wären wir doch durch die Hand des Herrn im Land Ägypten gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen, als wir Brot aßen bis zur Sättigung! Denn ihr habt uns in diese Wüste herausgeführt, um diese ganze Versammlung an Hunger sterben zu lassen.“ (2 Mo 16,1–3 EB)

Undankbare Nichtsnutze Warum hat Gott uns nicht gleich in

Ägypten umgebracht? Gott hatte die Israeli-ten gerade aus Ägypten herausgeführt, und schon verfluchten sie ihn. Sie wollten zurück. „Uns ist es dort doch ganz gut gegangen“, meinten sie. Was zutiefst undankbar und zudem absoluter Unsinn war! Mag sein, dass sie unter Hunger lit-ten, doch das heißt noch lange nicht, dass es nichts zu essen gab. Sie waren gerade von Elim mit seinem frischen Wasser und den Dattelpalmen aufgebrochen. Wonach sie eigentlich hungerten, waren die Fleischtöpfe Ägyptens (s. 2 Mo 16,3). Doch soll es in dieser Andacht nicht um Vegetarismus gehen.

Was war denn so wunderbar an Ägyp-ten, dass die Israeliten unbedingt wieder dorthin wollten? Gerade hatte Gott sie von der Gewaltherrschaft des Pharao befreit und nun wollten sie zurückkehren. Es gibt in der Bibel drastische Bilder für solch ein Denken: „Der Hund frisst wieder, was er gespien hat; und: Die Sau wälzt sich … wieder im Dreck.“ (2 Ptr 2,22) Was könnte wohl unverständlicher sein, als Jesus und seinem versöhnenden Blut den Rücken zu kehren und mir das armselige Leben zurückzuwünschen, von dem er mich erst gestern befreit hat?

Ein erstaunlicher GottIch an Gottes Stelle hätte zu ihnen

gesagt: Ihr wollt wieder zurück? Na gut, tut

euch keinen Zwang an! Ich hätte aufgege-ben. Schließlich habe ich mein Bestes getan, um ihnen zu helfen, und alles, was sie tun, ist sich aufregen, sich beklagen und mich beschimpfen.

Aber Gott ist so erstaunlich; er verlässt mich nie. Er liebt mich zu sehr. Er tut alles, was er kann, damit ich vorangehe. Und statt die Israeliten zu einem Leben in Leid und Diskriminierung zurückkehren zu lassen, ließ er sie eine einzigartige Demons-tration erleben. Mose und Aaron kündig-ten ihnen an: „Am Abend sollt ihr innewer-den, dass euch der Herr aus Ägyptenland geführt hat, und am Morgen werdet ihr des Herrn Herrlichkeit sehen.“ (2 Mo 16,6–7)

Wenn man die Sprache in 2. Mose 16,6–7 an dem Standard misst, den Gott in

HimmelBrot

2. Mose 6,6–7 gesetzt hat, kann man sehen, dass Gott diese Demonstration lieber ver-mieden hätte. In 2. Mose 6 sagte Gott zu Mose, dass sie erfahren sollten, „dass ich der Herr bin, euer Gott, der euch weg-führt“, und zwar durch das, was er an den Ägyptern tun würde. Wenn Gott sagte, „ihr sollt erkennen“ – wie er es den Israeli-ten über Mose und etwa 60 Mal auch über Hesekiel1 gesagt hatte –, sollten wir nicht meinen, dass er dabei lächelte. Gott schickte die Wachteln nicht, weil er sich so freute.

Beim zweiten Mal wurde das sehr deutlich: „Das Fleisch war noch zwischen ihren Zähnen, es war noch nicht zerkaut, da entbrannte der Zorn des Herrn gegen das Volk, und der Herr schlug das Volk mit

Von Lael Caesar

Das Wichtigste zuerst!

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12 Adventist World | März 2014

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einer sehr großen Plage.“ (4 Mo 11,33 EB; vgl. Ps 106,15)

Was tut Gott, wenn er sich Sorgen um seine Kinder macht, weil sie seine Wunder immer wieder vergessen? Er findet einen Weg, sie beständig zu erinnern – mit Manna.

MannaWas ist Manna? Ich weiß es nicht. Die

Israeliten wussten es auch nicht. Es erhielt seinen Namen, weil die Israeliten fragten: „Was ist das?“ (2 Mo 16,15 EB; V. 31) Manna ist nicht irgendein Produkt, das man im Laden an der Ecke kaufen kann. Manna ist so selten, dass es niemand kannte.

Was ist Manna? Manna ist etwas zu essen, allerdings ist es nicht sehr beeindru-ckend und sieht etwas seltsam aus. Nicht zu vergleichen mit dem Essen in Drei-Sterne-Restaurants oder den noblen Schulcafeterias, über das sich die Kinder dennoch beklagen, weil es einfach chic ist. In 2. Mose 16,14 heißt es, dass es aussah wie „feine“ oder „kleine“ „Körner“ (GNB).

„Fein“ ist allerdings gar nicht so fein. Es ist das Wort, das Pharao für das Getreide und die Kühe verwendete, die in seinen Träumen jeweils als zweites auftauchten, die hässlichen, dürren. Manna ist nichts zum Angeben, es ist zum Sattwerden. Und das Wort für „Körner“ kommt in der gan-zen Bibel nur an dieser Stelle vor. Es ist einmalig. Was dem hebräischen Begriff für „körnig“ am nächsten kommt, ist ein ara-mäisches Verb, das im Wesentlichen die Bedeutung „abschälen“ hat und in gestei-gerter Form so viel bedeutet wie „Getreide ausklopfen“. Durch das Ausklopfen kommt man zu den Körnern. So muss man sich also anstrengen und schwitzen, klopfen und immer wieder die Spelzen wegpusten, damit man etwas zum Essen hat.

Es scheint, dass dieses Manna mit Arbeit verbunden ist. Man muss es nur aufheben, aber jemand anders hat womög-

– damit wir nicht vergessen. Manna lehrt uns, wie wir gehorchen und uns erinnern können. Für die Israeliten gab es auf ihrer Wüstenwanderung 40 Jahre lang früh an jedem Morgen Manna – in Zeiten des Abfalls und der Vergebung –, freitags die doppelte Menge (s. 2 Mo 16,22) und am Sabbat gar nichts (V. 26). Manna verdirbt, wenn man es für sich horten will; aber es bleibt immer frisch, wenn man auf Gott hört und es in der Bundeslade aufbewahrt (V. 33).

Manna ist wie der Sabbat ein Wunder, bei dem es um das Erinnern geht. Das Gefäß mit dem Manna, das auf übernatür-liche Weise nicht verdarb, befand sich in der Bundeslade neben den Tafeln mit den Zehn Geboten. Damit schloss es den Kreislauf des Gedenkens, zu tun und auf-hören, etwas zu tun; durch Arbeit und durch Ruhe zu gehorchen. Denn der Gott der sechs Tage ist auch der Gott des sie-benten. Und der Eine, der uns unser tägli-ches Brot gibt, ist der gleiche, in dem wir allein unsere wöchentliche und ewige Ruhe finden können.

Beim Manna geht es darum, Gottes Bedingungen zu akzeptieren: „Sechs Tage sollst du arbeiten.“ Beim Sabbat ist es genauso: „Da sollst du keine Arbeit tun.“ (2 Mo 20,9–10) So bilden das Manna und der Sabbat eine Einheit: Der Herr des Sab-bats ist das lebendige Brot vom Himmel, das überwältigende Manna-Wunder, das uns ewiges Leben ermöglicht (s. Joh 6,51.58). Wir leben dadurch, dass wir ihn vor allem anderen suchen. Nichts im Leben ist vordringlicher als das Manna. ■

1 Zum Beispiel Hes 6,7.10; 11,9–10.

lich im Vorfeld geschwitzt und geklopft – jemand hat geblutet, damit wir Brot haben können, Manna haben können. Der Psal-mist nannte es „die Speise der Engel“ (Ps 78,25 NLB).

Wie kommt man nun zum Manna? Man muss aufstehen. Im Bett kann man es nicht sammeln. Und man darf nicht zu lange mit dem Aufstehen warten oder sich um irgendwelche anderen dringenden Dinge kümmern wie Anrufe, Aktienkurse oder Nachrichten. Nichts im Leben ist vordringlicher als das Manna. Also: Weg mit der Decke, hinaus an die frische Luft, auf die Knie und Manna sammeln. Man muss früh aufstehen und auf die Knie gehen, weil das Manna schmilzt, wenn die Sonne brennt (s. 2 Mo 16,21).

Mit dem Manna beginnt also der Tag. Nichts im Leben ist vordringlicher als das Manna. Manna steht an erster Stelle: Also früh am Morgen aufgestanden und auf den Boden ausgestreckt, um zu empfan-gen, was Gott an jedem Morgen für den jeweiligen Tag vorbereitet hat. Denn wie Vitamin C kann man Manna nicht spei-chern und es dann vielleicht eine Weile vernachlässigen. Man muss es jeden Tag bekommen. Jeden Tag für den jeweiligen Tag. Jeden Tag früh am Morgen. Niemand kann es für einen anderen sammeln; jeder muss es für sich selbst tun; jeder sammelt so viel, wie er braucht (s. 2 Mo 16,16.21).

Ein Liedtext bringt es wie folgt zum Ausdruck:

Herr, am Morgen neigst du dein Ohr zu mir.

Meine Stimme erheb ich zu dir.Im Gebet wende ich mich an dich, auf dich richte ich meinen Blick.

Erinnern ist wichtigIn unserer Vergesslichkeit gehen wir

manchmal mit Nachrichten von der Börse, über politische Ereignisse, Naturkatastro-phen und Kriege um, als könnten sie uns sättigen. Wir brauchen dennoch Manna

Manna ist wie der Sabbat ein Wunder, bei dem es um das Erinnern geht.

Lael Caesar, einer der stellver­tretenden Chefredakteure von Adventist World, liebt den Ge­schmack von Manna über alles.

März 2014 | Adventist World 13

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G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Tiefe Freude. Das ist es, was ich empfand, als ich an einem besonders

schweren Tag in meinem Jurastudium ein Päckchen voller Lecke-reien und ermutigender Kärtchen von meiner Heimatgemeinde erhielt. Das gleiche Empfinden durchströmte mich auch, als ich zum ersten Mal in den Schweizer Bergen wanderte. Was kommt dir in den Sinn, wenn du an das Wort „Freude“ denkst? Begeiste-rung? Glück? Absolut! Aber denkst du auch an Abenteuer, Risiko oder Entdeckungsreisen? Das würde ebenfalls zutreffen. Freude entsteht oft durch den Prozess der Entdeckung. Wenn wir uns aufmachen und neue Dinge ausprobieren, neue Orte erkunden und neue Menschen kennenlernen, offenbart sich Schönes und wir erfahren Freude.

Genau bestimmenDer Text beginnt mit einer bestimmenden Aussage: „Wenn du

deinen Fuß vom Sabbat zurückhältst“. Anders gesagt: Es gibt nur einen Sabbat. Der Sabbat wird sich als Mittel erweisen, um Freude zu erfahren. Was ist dieser Sabbat? Der siebente Tag, der krönende Abschluss von Gottes vollkommener Schöpfung, ein Tag, der für Gott so besonders war, dass er ihn heiligte (s. 1 Mo 2,2–3). Es ist der Tag, dessen wir gedenken und den wir halten sollen – als Gedenktag für die vollkommene Welt, die er geschaffen hat (s. 2 Mo 20,8.11), und als Symbol für die Vollkommenheit, die er in den Herzen seiner Kinder wieder erschaffen kann (s. 2 Mo 31,13).

Stell dir vor, das Päckchen von meiner Heimatgemeinde kommt bei mir an, doch anstatt es zu öffnen, ignoriere ich es oder

WonneN u m m E r 2 0

Von Afia Donkor

Zurückhalten, nennen, ehren

undFreude

F o t o v o n u l F H i n z e

Viele Christen streben vor allem nach einer Erfahrung der Freude: Gott kennenzulernen. Es genügt nicht, möglichst viel über ihn zu wissen oder ein christliches Leben zu führen. Wir wollen, dass Gott eine innige, kostbare Wirklichkeit ist. Wir wol-len Freude am Herrn erfahren. Glücklicherweise verspricht die Bibel, dass wir finden werden, was wir suchen:

„Wenn du deinen Fuß vom Sabbat zurückhältst, deine Geschäfte an meinem heiligen Tag zu treiben, und nennst den Sabbat eine Wonne und den heiligen Tag des HERRN ehrwürdig, und wenn du ihn ehrst, so dass du nicht deine Gänge machst, deinem Geschäft nachgehst und eitle Worte redest, dann wirst du deine Lust am HERRN haben. Und ich werde dich einherfahren lassen auf den Höhen der Erde und werde dich speisen mit dem Erbteil Jakobs, deines Vaters. Ja, der Mund des HERRN hat gere-det.“ (Jes 58,13–14 EB)

Ich glaube, ich kann mir vorstellen, was du denkst: Der Sab-bat? Im Ernst? Ja, ganz im Ernst! Der Text enthält eine feste Ver-heißung, gekrönt sogar mit der vollmächtigen Bestätigung: „Der Mund des HERRN hat geredet.“ Wenn wir Gott wirklich kennen-lernen wollen, müssen wir Schritt für Schritt den Anweisungen folgen, die er uns in dem Text gibt.

öffne irgendeine andere Schachtel. Das Päckchen, das für mich bestimmt war, ist mit ermutigenden Kärtchen und Leckereien „gesegnet“, das Potential für Freude ist also in diesem Päckchen enthalten. Das Potential bleibt ungenutzt, bis ich mich entscheide, dieses Päckchen zu öffnen.

So ähnlich ist es mit dem Sabbat. Er ist der Tag, den Gott gesegnet hat. Er hat ihn ausgesondert und nennt ihn heilig. Es mag verlockend sein zu denken: Kommt es wirklich auf einen bestimm-ten Tag an? Doch die eigentliche Frage ist: Vertrauen wir Gott? Er sagt, dass es sehr wohl darauf ankommt, und er verspricht, dass sein Segen auf diesem Tag liegt. Glauben wir ihm und packen das Geschenk aus, das er uns gegeben hat? Wenn wir es tun, werden wir nicht enttäuscht, denn „der Mund des HERRN hat geredet“.

Zurückhalten, nennen, ehrenStell dir einmal folgendes Szenario vor: Ich beschließe, in die

Schweiz zu reisen, um die herrliche Landschaft zu erleben. Ich lokalisiere das Land auf der Landkarte, fliege hin und suche mir ein Hotelzimmer. Ist meine Freude über die Berge und die Land-schaft damit schon erfüllt? Nein, natürlich nicht. Es gibt noch einen weiteren wichtigen Aspekt der Freude. Wir müssen etwas

14 Adventist World | März 201414 Adventist World | März 2014

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„tun“, um die Freude zu erleben, und manchmal brauchen wir dazu eine Führung. Willst du die Erhabenheit und Pracht der Berge erleben? Dann brauchst du genaue Anweisungen, um hinzukommen. Und schließlich musst du deine Wanderschuhe anziehen und losgehen.

Beim Sabbat ist das nicht anders. Gott sagt uns, wie es geht, und wir hören zu und tun es. Was Gott uns sagt, ist ganz einfach. Um Freude an seinem Sabbat zu haben, sollen wir „zurückhalten“, „nennen“ und „ehren“.

Zurückhalten: Der Sabbat ist der Tag, an dem Christen eine Kehrtwende vollziehen. „Wenn du deinen Fuß zurückhältst“, sagt Gott. Das bedeutet, an diesem besonderen Tag aus der Routine ausbrechen und etwas ganz anders machen. Warum? Während der Woche sind unsere Füße oft entschieden auf das Verfolgen unserer eigenen Pläne gerichtet. Arbeit, Familie und andere Pflichten nehmen unsere Zeit in Anspruch und fordern unsere Aufmerksamkeit. Am Sabbat fordert Gott uns auf, diese Dinge hinter uns zu lassen und unsere Gedanken, Worte und Handlun-gen auf ihn auszurichten. Der Sabbat ist ein Tag, an dem wir unsere Probleme vergessen und uns darauf ausrichten können, Gott als die wahre Lösung für unsere Probleme zu verstehen. Wer ist er? Wie ist er? An diesem Tag vertiefen wir uns mehr als an anderen Tagen in die Geheimnisse Gottes und gehen daraus mit einem tieferen Verständnis seines Wesens und dem Wunsch her-vor, noch mehr über ihn zu erfahren. Wie ein Wissenschaftler, der sich nach Jahren intensiver Forschung über eine neue Entdeckung freut, werden auch wir uns freuen, wenn wir uns Zeit nehmen, Gott an seinem heiligen Tag zu entdecken.

Nennen: Wörter haben Macht. Was wir sagen, beeinflusst unser Denken und Handeln; wie wir denken und handeln spiegelt sich oft in dem wider, was wir sagen. Durch Jesaja fordert Gott

uns auf, den Sabbat eine „Lust“, „Wonne“ oder Freude zu nennen. Die Aufforderung ist nicht an Bedingungen geknüpft. Wir sollen den Sabbat nicht erst dann eine „Lust“ nennen, wenn wir es so empfinden. Der Sabbat ist unabhängig von unseren persönlichen Erfahrungen eine Freude, weil Gott, der Geber aller vollkommenen Gaben (s. Jak 1,17), ihn geschaffen und uns gegeben hat. Alle, die den Sabbat im Glauben eine „Lust“ nennen, werden anfangen, den Wert dieses Tages zu erkennen. Dabei wer-den unsere Worte durch unsere Handlungen verstärkt. Wenn wir uns von unseren eigenen Interessen abwenden und den Sabbat als eine Gelegenheit sehen, Gott zu begegnen, wird sich unser Leben mit ihm vertiefen und die Sabbatstunden werden uns kostbar werden. Dann werden wir auch aus unserer persönlichen Erfah-rung heraus von Herzen sagen können, dass der Sabbat eine Lust und Freude ist, weil es tatsächlich so ist.

Ehren: Ehre drückt sich in Respekt, Auszeichnung und Hoch-achtung aus. Diejenigen, die sich mit dem Tag, den Gott geheiligt hat, identifizieren, ihn achten und ihre Freude über ihn ausdrü-cken, erweisen ihm große Ehre. Und am Ende der Ehre steht der Beginn der Freude. Der Sabbat ist ein Tag der Entdeckung. Dieje-nigen, die sich darauf einlassen, ihn zu halten und zu ehren, wer-den etwas Unschätzbares erhalten: Sie werden anfangen, Gott kennenzulernen. Das bedeutet, dass sie ihn lieben werden, denn Gott kennen heißt, ihn zu lieben und sich an ihm zu freuen. ■

Am Ende der Ehre steht der Beginn der Freude.

Nach sechs Schöpfungstagen ruhte Gott, auf unser Wohl bedacht, am siebenten Tag und setzte den Sabbat für

alle Menschen zum Gedenken an die Schöpfung ein. Das vierte Gebot in Gottes unwandelbarem Gesetz gebietet

die Heiligung des siebenten Tages der Woche als Tag der Ruhe, der Anbetung und des Dienens, so wie es uns

Jesus Christus, der Herr des Sabbats, gelehrt und vorgelebt hat. Der Sabbat ist ein Tag froher Gemeinschaft –

mit Gott und untereinander. Er ist ein Sinnbild unserer Erlösung durch Christus, ein Zeichen unserer Heiligung,

ein Ausdruck unserer Treue und ein Vorgeschmack ewigen Lebens im Reich Gottes. Der Sabbat ist Gottes

bleibendes Zeichen seines ewigen Bundes mit seinem Volk. Wer diese heilige Zeit freudig beachtet, von Abend

zu Abend, von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang, feiert Gottes schöpferisches und erlösendes Handeln.

(1 Mo 2,1–3; 2 Mo 20,8–11; Lk 4,16; Jes 56,1–8; 58,13–14; Mt 12,1–12; 2 Mo 31,12–17; Hes 20,12.20; 5 Mo 5,12–15;

Hbr 4,9–11; Neh 13,15–21; Mk 1,32; 16,1–2)

Afia Donkor ist Juristin und lebt in Ontario, Kanada.

S a b bat

März 2014 | Adventist World 15März 2014 | Adventist World 15

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T I T E L T H E M A

Von Gerald A. Klingbeil

Rechts: Auf dem „Himmelfahrtsfelsen“ nicht weit von William Millers Farm in

White Hall, im US­Bundesstaat New York, versuchten wir, den Augenblick höchster

Erwartung nachzuempfinden. Unten: Der stellvertretende Chefredak­teur von Adventist World, Gerald Kling­beil zwischen lebensgroßen Fotos von

Ellen und James White, die im Adventist Historic Village in Battle Creek, im US­

Bundesstaat Michigan, ausgestellt sind.

Im Oktober 2013 nahm Gerald A. Klingbeil, einer der stellvertreten- den Chefredakteure von Adventist

World, an einer Gruppenreise teil, die an Orte führte, die eng mit den Anfängen unserer Kirche verbunden sind. Die neun- tägige Tour wurde von James Nix, dem Direktor des Ellen G. White Estates an der Generalkonferenz, geführt. Die Gruppe legte in dieser Zeit fast 3540 Kilometer im Nordosten der USA zurück. Am Anfang waren die Reiseteil- nehmer 35 Fremde zwischen 8 und 80 Jahren, doch beim Abschied waren sie zu Freunden – mehr noch: zur Familie – ge- worden. Der folgende Artikel besteht aus Blogeinträgen.1

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Links: Nach der großen Enttäuschung vom 22. Oktober 1844 trafen sich Hiram Edson und seine Freunde in einer ähnlichen Scheune wie dieser. Es war ein kalter Tag, als wir Hiram Edsons Farm in Clifton Springs, im US­Bun­desstaat New York besichtigten. Unten: Mit diesem Bus reisten wir um einiges bequemer als die ersten Adventisten im 19. Jahrhundert.

Es gibt viele Wege zu unseren Wurzeln. Wurzeln bestimmen, wer und was wir

sind. Ein Baum mit tiefen Wurzeln steht fest und wächst hoch. Flache Wurzeln haben oberflächliches Wachstum zur Folge. Die Wurzel als Metapher hilft uns, unser adventistisches Erbe zu verstehen. James und Ellen White, Uriah Smith oder John N. Andrews sind bekannte adventis-tische „Markennamen“. Doch wie sieht es mit den weniger bekannten Helden der Adventbewegung aus? Was machte die junge Bewegung aus, die um den Zusam-menhalt rang und – unter der besonderen Führung Gottes – die einzigartige Bot-schaft formulierte, die Adventisten einer Welt zu überbringen haben, welche die Rufe der drei Engel hören muss?

ODie „gute alte Zeit“ – das hört sich

gemütlich und unkompliziert an. Doch die Menschen Anfang des 19. Jahr-hunderts mussten ohne die meisten Annehmlichkeiten auskommen, die für uns heute selbstverständlich sind. Jeder Laib Brot bedeutete einige Tage intensiver Arbeit. Oder denken wir an das Drucken im 19. Jahrhundert in Neuengland (die

Bundesstaaten im Nordosten der USA). Um die achtseitige Broschüre

Present Truth2 zu setzen und davon

einen Probedruck herzustellen, brauchte man mindestens einen Tag. Der Druck einer Auflage von 1000 Exemplaren dau-erte noch einmal einen oder zwei Tage. Danach mussten die gedruckten Blätter trocknen, bevor sie auf die richtige Größe zugeschnitten und zusammengefaltet wer-den konnten. Abhängig von der Jahreszeit und den Temperaturen konnte das Trock-nen der gedruckten Seiten mehrere Tage dauern. Kein Wunder, dass das Drucken teuer war. Im Zeitalter von Laserdrucker und Print-on-Demand-Verfahren betrachte ich die hart arbeitenden adven-tistischen Wegbereiter mit neuer Bewun-derung. Trotz langer Arbeitstage schafften sie es, sich Zeit für die wichtigsten Dinge zu nehmen, die ewigen Gewinn brachten.

OBevor Ellen Harmon ihre erste Vision

empfing, erwählte Gott zwei Männer, um ihnen seinen Willen zu vermitteln. William Foy, ein Afro-Amerikaner, und Hazen Foss bezeugten später, dass sie Visi-onen gehabt hatten. Obwohl Foy eher schüchtern war, verkündigte er als treuer Baptistenprediger die Visionen öffentlich; Foss jedoch hatte Angst, verspottet zu wer-den und entschied sich, die erhaltenen Visionen nicht weiterzusagen. Er starb 1893 als Agnostiker.

Im Gegensatz dazu folgten Joseph Bates, James White und Ellen Harmon – die drei maßgeblichen Gründer der Sie-benten-Tags-Adventisten – bereitwillig Gottes Ruf, die baldige Wiederkunft Christi und die vielen anderen Wahrheiten, die sie in der Bibel entdeckten, zu verkündigen.

Worin bestand der Unterschied? Alter oder Erfahrung können es nicht gewesen sein. 1844 war Joseph Bates 52 Jahre alt, Ellen Harmon 17 und James White 23. Wir wissen, dass jeder von ihnen Zeiten hatte, in denen er mit einer neuen Erkenntnis, seeli-schen Problemen oder anderen Dingen kämpfte. Ich denke, am Ende war es ihre Leidenschaft für Jesus, die entscheidend war.

ODie Besichtigung des Friedhofs in der

Gorham North Street hat mich berührt. Hier ist Ellen Whites Zwillings-schwester Elizabeth beerdigt worden. Soweit wir wissen, hat Elizabeth Christus nie angenommen. Als jemand einen Brief von Ellen an Lizzie – wie sie genannt wurde – vorlas, in welchem sie ihrer Schwester dringend ans Herz legte, ihr Herz Jesus zu geben, musste ich schlucken. Vor meinem inneren Auge tauchten Gesichter von Angehörigen oder Freunden auf, die nicht mehr mit Jesus leben oder ihn nie ange-nommen haben. In Ellens bittenden Wor-

F o t o g r a F i e n v o n g e r a l D a . K l i n g b e i l

Auf den Spuren der Wegbereiter unserer Kirche

März 2014 | Adventist World 17

Page 18: Aw march 2014 german

ten hörte ich etwas von Gottes Sehnsucht, meine Lieben in seine Arme zu schließen.

OWas für eine Geschichte würde Annie

Smith, Poetin und inoffizielle Redaktionsleiterin der noch jungen adven-tistischen Gemeindezeitschrift in Roches-ter, wohl erzählen, wenn sie heute am Leben wäre? Ich denke, ich würde Begeis-terung, Optimismus, Leidenschaft, tiefe Überzeugungen und die scheinbar gren-zenlose Energie junger Erwachsener her-aushören. Ich spüre die gleiche Leiden-

schaft noch heute, wenn ich mit meiner jugendlichen Tochter über Themen spre-che, die sie begeistern. Wenn adventisti-sche Jugendliche von etwas überzeugt sind, kann sie niemand aufhalten. Das gehörte ganz wesentlich zur Erfolgsgeschichte des jungen Adventismus. Sie waren nur eine kleine Gruppe mit wenigen Mitteln, doch überzeugt von der Wahrheit und der gött-lichen Berufung gewiss waren sie bereit, vorwärts zu gehen. Diesen Schwung wün-sche ich mir auch wieder für mein Leben.

O

„Glaubst du nicht an Jesus,

Lizzie? Glaubst du nicht, dass

er dein Heiland ist? Dass er dir

seine Liebe bewiesen hat, als er

sein kostbares Leben zu deiner

Rettung gab? Alles, was du tun

musst, ist, Jesus als deinen

teuren Heiland anzunehmen

… Lizzie, glaube doch, glaube

einfach, dass Jesus meint,

was er sagt. Nimm ihn beim

Wort und wirf deine hilflose

Seele auf Jesus Christus …

Glaube einfach, dass Jesus dein

Bekenntnis hören wird. Er wird

deine Reue annehmen, dir alle

Sünden vergeben und dich zu

einem Kind Gottes machen. Jesus

bittet für dich. Wirst du dich in

vertrauensvollem Glauben ihm

übergeben? Ich möchte dich so

gern in meine Arme nehmen und

dich in die Arme Christi legen.“

Brief von Ellen G. White an ihre Schwester Elizabeth Bangs vom 21. Februar 1891. Zehn Monate später starb Lizzie.

Als ich die Geschichten von William Miller und seinen Anhängern hörte,

berührte mich wieder einmal ihre Opfer-bereitschaft und Unerschrockenheit. Sie waren bereit, trotz Spott und Verachtung zu ihrem Glauben zu stehen.

Dabei dauerte es bei William Miller viele Jahre, bis er sein Leben Jesus anver-traute. Doch als er sich schließlich bekehrt hatte, verbrachte er zwei Jahre damit, die Bibel zu studieren. Er hörte nicht auf zu denken, als er sich einer Gemeinde anschloss. Er erkannte, dass der Gott der Offenbarung der gleiche Gott ist, der uns

Liebe Lizzie!

Rechts: Jim Nix, Direktor des Ellen G. White Estate an der General­

konferenz hatte viele interessante Geschichten zu erzählen.

Oben: Der Friedhof, auf dem Ellen Whites Zwillingsschwester Elizabeth

beerdigt ist.

T I T E L T H E M A

18 Adventist World | März 2014

Page 19: Aw march 2014 german

das Gefühl, dass der Himmel sich öffnete und er direkt ins himmlische Heiligtum hineinsehen konnte.

Diese Entdeckung half den verstreuten Adventgläubigen, den größeren Zusam-menhang der biblischen Prophetie zu ver-stehen. Ich wünschte, wir könnten begrei-fen, wie zentral diese Erkenntnis für die Gesamtheit der Glaubensüberzeugungen der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten war.3 Das Heiligtum hält alle Elemente unserer Theologie zusammen – und inmitten des Heiligtums ist Jesus!

OZu den wichtigsten Dingen, die ich auf

meiner Reise gelernt habe, gehörte, dass man als Familie zusammenhält. Familien-mitglieder weinen gemeinsam – und manchmal haben sie auch Meinungsver-schiedenheiten. Doch am Ende halten sie zusammen. Wenn ich die Geschichte der ersten Adventisten lese, stoße ich auf tiefe Überzeugungen und leidenschaftliche Dis-kussionen. Doch das war nicht alles. Es gab noch etwas Größeres, das sie antrieb: eine Welt, die ihre Botschaft hören musste. Seit dem Beginn des Adventismus ist diese Vision immer größer geworden. Die ersten Adventisten dachten, dass sie die Welt innerhalb der USA erreichen sollten; immerhin lebten hier Einwanderer aus aller Welt. Als ihr Verständnis von Gottes welt-weiter Mission wuchs, erkannten sie, dass

Unten: Diese Kapelle in New Hampshire war die erste Adventgemeinde, in

der sich sabbathaltende Adventisten versammelten – lange bevor die Kirche

offiziell gegründet wurde. Rechts: Jim Nix hatte aufmerksame

Zuhörer, als er Geschichten von Men­schen erzählte, die hier vor mehr als

170 Jahren lebten, lachten, liebten und zum Gottesdienst gingen.

kaufsleiter in seine Cornflakes-Firma ein-zusteigen. Magan betete eine ganze Nacht darüber. Am Morgen war er sich seiner Entscheidung sicher. Viele Jahre später schrieb er einem Freund: „Ich muss der Botschaft treu bleiben.“ Cornflakes zu verkaufen – und damit viel Geld zu verdie-nen – war einfach nicht damit zu verglei-chen, das Denken junger Menschen auf der Suche nach Orientierung und einer Lebensaufgabe zu beeinflussen.

OAls die ersten Adventisten mit der Tatsa-

che rangen, dass Jesus 1844 nicht wie-dergekommen war, stellten viele die Stich-haltigkeit ihrer Interpretation der Prophe-zeiungen infrage. Andere waren verwirrt, fühlten sich in die Irre geleitet und gaben den Glauben ganz auf. Eine kleine Gruppe, zu der auch Hiram Edson aus Port Gibson im US-Bundesstaat New York gehörte, weinte und betete. Ihre Tränen und Fragen blieben nicht ungehört. Als Edson am Morgen nach der großen Enttäuschung durch ein Maisfeld ging, hatte er plötzlich

unsere Denkfähigkeit gegeben hat. Nach seinem intensiven Studium schrieb er: „Ich musste zugeben, dass die Heilige Schrift eine Offenbarung von Gott sein muss. Sie wurde meine große Freude; und in Jesus fand ich einen Freund.“ Seine Freundschaft mit Jesus stützte ihn in den mehr als zwölf Jahren, in denen er vor Tausenden von Menschen die unmittelbar bevorstehende Wiederkunft Christi verkündigte. Historiker schätzen, dass die Millerbewegung in ihrer besten Zeit etwa 500.000 Anhänger in Nordamerika hatte. Das war keine unbedeutende, hinter-wäldlerische Gruppe – sie war weithin hör-bar, furchtlos und begeistert.

OTreue in schwierigen Umständen war

wohl ein Markenzeichen vieler unserer ersten Leiter. Percy T. Magan, einer der ersten Pädagogen der jungen Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, stieß mit sei-ner ganzheitlichen Sicht von Erziehung und Bildung immer wieder auf Opposi-tion. Eines Tages machte W. K. Kellogg ihm das verlockende Angebot, als Ver-

März 2014 | Adventist World 19

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bedienen könnten, um Gottes Werk zu fördern. So verwendeten sie neuartige Tiere aus Pappmaché, um die propheti-schen Visionen aus Daniel und der Offen-barung zu erklären.4 Sie waren bereit, in abenteuerlichen Transportmitteln, wie zum Beispiel Eisenbahnen oder später den Autos, zu reisen, um ihre Ziele zu errei-chen. Sie drängten voran, weil sie wussten, dass sie nicht viel Zeit hatten.

OAls ich mich am Ende der Reise von

den anderen Gruppenmitgliedern verabschiedete, hatte ich das Gefühl, wich-tige Wurzeln gefunden zu haben. Unge-

achtet meines Geburtsorts, der Sprache, die ich spreche, oder der Kultur, der ich angehöre, gehöre ich vor allem zur Familie Gottes, die darauf wartet, dass die selige Hoffnung endlich Wirklichkeit wird. Und während ich warte, will ich die Gute Nach-richt weitergeben. ■

1 Den vollständigen Reisebericht in Form von Blogeinträgen könnt ihr auf Englisch unter http://adventistreview.org/route-to-roots nachlesen. Dort gibt es auch viele Fotos zu sehen.

2 Vorläufer der nordamerikanischen Gemeindezeitschrift Adventist Review.

3 Gerald A. Klingbeil, „Big Picture Thinking: The Sanctuary and the Heart of Adventist Theology“, Adventist Review, 20. Oktober 2011, S. 18–21.

4 Siehe Glúder Quispe, „Willard Ward Simpson: Der erste erfolgreiche adventistische Großstadt-Evangelist“, Adventist World, März 2013, S. 24–25.

Mehr über die im Artikel erwähnten historischen Stätten gibt es im Internet unter www.adventistheritage.org. Dort finden sich weitere Quellen, Bilder, Geschichten und Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement.

Gerald A. Klingbeil ist einer der stellvertretenden Chefre­dakteure von Adventist World. Er beschäftigt sich gern mit

Geschichte und fotografiert gern. Mit seiner Frau Chantal und seinen drei Töchtern lebt er in Silver Spring, im US­Bundesstaat Maryland.

die Welt viel größer war. Damals war nicht die Rede vom 10/40-Fenster, doch mit der Sendung von John N. Andrews nach Europa im Jahr 1874 wurden Mission und Dienst zur Losung der Adventisten. So muss es auch heute noch sein.

Es gibt noch eine weitere Einsicht aus dieser Reise zu unseren Wurzeln: Unsere Pioniere waren Menschen wie du und ich, die in einer realen Welt lebten. Sie waren keine abgehobenen „Heiligen“. Sie würden nicht wollen, dass wir uns die „gute alte Zeit“ zurückwünschen. Sie nutzten die Gelegenheiten in der sich wandelnden Welt, die sie umgab, und rangen ständig mit der Frage, wie sie sich des Neuen

Die jüngste Reiseteilnehmerin ließ sich von den vielen Grabsteinen im Elmswood­Friedhof in Ha­

verhill, im US­Bundesstaat Massachusetts, nicht die Freude über den schönen Herbsttag trüben.

Adventist Heritage Ministry

Rechts: Kleine Druckerpressen wie diese im historischen Dorf Old Sturbridge

Village eigneten sich ideal dafür, die Adventbotschaft zu verbreiten.

Unten: Der Grabstein von Hazen Foss, der vor Ellen White den Auftrag erhielt,

Visionen weiterzugeben, dazu jedoch nicht bereit war.

T I T E L T H E M A

20 Adventist World | März 2014

Page 21: Aw march 2014 german

Mehr als ich auszudrücken vermag, bin ich für die Ermutigung dankbar, die mir immer wieder durch den Geist Gottes zuteil wird, für den Trost und

die Gnade, die Gott fortwährend gibt, und für die Kraft und Gelegenheiten, seiner Gemeinde Hilfe und Wegweisung zu vermitteln. Solange Gott mir mein Leben schenkt, möchte ich ihm treu sein, seinen Willen erfüllen und seinen Namen verherrlichen. Möge er meinen Glauben mehren, damit ich ihn

immer besser kennenlerne und seinen Willen vollkommener erfülle. Der Herr ist gut und über alle Maßen zu loben.

Es ist mein großer Wunsch, dass das Zeugnis unserer alten, im Dienst für Christus ergrauten „Glaubenskämpfer“ nicht verstummen möge. Von ihnen können alle, die noch nicht so lange gläubig sind, lernen, wie wichtig die Botschaften, die Gott uns in der Vergangenheit gegeben hat, für die heutige Zeit sind. Die Erfahrungen von damals haben nichts von ihrer Kraft ein-gebüßt.

Wir wollen darauf achten, unsere Pioniere nicht zu entmuti-gen oder ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass sie nichts mehr bewirken können. Sie können immer noch einen bedeutenden Einfluss im Werk Gottes ausüben. Das Zeugnis der betagten Pre-diger wird immer eine Hilfe und ein Segen für die Gemeinde sein. Gott wacht Tag und Nacht über seine bewährten, treuen Ban-nerträger, bis zu dem Augenblick, wo sie ihre „Rüstung able-gen“ werden. Lasst sie gewiss sein, dass sie unter dem Schutz und der Fürsorge dessen stehen, der nicht „schläft und schlummert“ (s. Ps 121,4), und dass unermüdliche Wächter über sie wachen. In

diesem Wissen und im Bewusstsein, dass sie in Christus bleiben, können sie voller Vertrauen in der Fürsorge Gottes ruhen.

Ich bete ernstlich darum, dass sich die Arbeit, die wir in unse-rer Zeit tun, tief im Herzen, Denken und Gemüt einprägt. Ver-wirrung und Ratlosigkeit werden zunehmen, deshalb wollen wir uns als Nachfolger Christi gegenseitig ermutigen.

Lasst uns die Richtschnur unseres Glaubens nicht aufgeben, sondern im Aufsehen auf Christus, den Anfänger und Vollender

unseres Glaubens, festhalten. Wenn ich nachts nicht schlafen kann, erhebe ich mein Herz im Gebet zu Gott. Dann stärkt er mich und gibt mir die Gewissheit, dass er mit denen ist, die in der Heimat und in entfernten Län-dern für ihn wirken …

Wir müssen felsenfest an den Prinzipien des Wortes Gottes fest-halten und dürfen nicht vergessen, dass Gott mit uns ist und uns Kraft gibt, allen neuen Erfahrun-gen zu begegnen. Lasst uns in unserem Leben die Prinzipien der Gerechtigkeit bewahren, damit wir im Namen Gottes eine Kraft nach der anderen empfangen. Wir müssen den Glauben, der durch

die Unterweisung und Zustimmung Gottes von den ersten Anfängen an bis heute bestätigt wurde, heilig halten. Gott treibt durch seine Gemeinde, die seine Gebote hält, ein Werk voran, das durch die Kraft seiner Gnade mit der Zeit immer stärker und effizienter werden wird. Dieses Werk sollen wir als außerordent-lich kostbar ansehen. Der Feind bemüht sich, das Urteilsvermö-gen der Gemeinde Gottes zu trüben und ihre Wirkkraft zu min-dern. Aber wenn sie nach den Anweisungen des Geistes Gottes wirken, wird er ihnen Türen öffnen und Gelegenheiten geben, wieder aufzubauen, was lange wüst gelegen hat (s. Jes 58,12). Sie werden beständiges Wachstum erfahren, bis der Herr mit großer Macht und Herrlichkeit vom Himmel herabkommt und seinen treuen Nachfolgern sein endgültiges Siegel des Triumphes ver-leiht. ■

E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

Von Ellen G. White

Die Vergangenheit ist wichtig für die Zukunft

MUT zUversichT

HerrnIm

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 12. Juni 1913 im Review and Herald. Siebenten­Tags­Adventisten sind der Überzeugung, dass Ellen G. White (1827­1915) während ihres mehr als siebzigjährigen öffentlichen Wirkens die biblische Gabe der Prophetie ausübte.

und

März 2014 | Adventist World 21März 2014 | Adventist World 21

Page 22: Aw march 2014 german

S O N D E R T H E M A

Wie war die Welt, als Gott sie geschaffen hatte? Der Schöp-fungsbericht in 1. Mose 1 gibt

mehrmals eine kurze und knappe Antwort auf diese Frage: Sie war „gut“ – sogar „sehr gut“ (s. 1 Mo 1,31). Das Wort „gut“ kommt in 1. Mose 1 sieben Mal vor und ist damit Teil einer Textstruktur zur Wie-derholung der Zahl sieben.1 Es steht nicht – wie man erwarten könnte – einmal am Ende jedes Schöpfungstages, sondern wird sechs Mal jeweils nach der Beendigung eines Teiles der Schöpfung verwendet: das Licht (1. Tag, 1 Mo 1,4); Meer und Erde (3. Tag, V. 10); die Vegetation der Erde (3. Tag, V. 12); die Himmelskörper (4. Tag, V. 18); die Meer- und Lufttiere (5. Tag, V. 21) und die Landtiere (6. Tag, V. 25). Das siebente Mal, an dem „gut“ vorkommt – am Ende des 6. Tages, in Vers 31 –, wird eine andere Formulierung verwendet, um die überra-gende Qualität der gesamten Schöpfung

zu beschreiben. Hier heißt es, es war „sehr gut“. Mit dieser Betonung der Steigerung und dem abschließenden Höhepunkt wird der Gedanke der Ordnung, Vollkommen-heit und Vollständigkeit des Schöpfungs-handelns Gottes vermittelt.

Qualitätssicherung Die Wendung „es war gut“ beschreibt

in 1. Mose 1 normalerweise nicht etwas, was Gott sagte, sondern was er sah. Allge-mein lässt sich für jede der „gut“ erschaf-fenen Einheiten eine dreigeteilte Struktur erkennen: 1. Gott sprach „Es werde“; 2. „Es wurde“ und 3. Gott sah, dass es gut war. Das „Sprechen“ kam vor dem Schaf-fen, drückte also die Absicht im Geist des Schöpfers aus, das „Sehen“ dagegen folgte auf die physische Gestaltwerdung des Geschaffenen. Mit dem Sehen Gottes ist kein flüchtiger, oberflächlicher Blick gemeint; es vermittelt vielmehr den

Eindruck einer umfassenden Prüfung, mit dem Urteil „es war sehr gut“ als bestäti-gendem Siegel. Dieses Gütesiegel wird nicht nur den einzelnen Schöpfungskom-ponenten verliehen, sondern der Schöp-fung als ganzer. Damit wird darauf hinge-wiesen, dass einzelne, ihre Aufgabe erfül-lende Teile von Anfang an harmonisch miteinander verbunden waren.

Was bedeutet „gut“?Wenn der biblische Text so eindeutig

festhält, dass die Schöpfung ursprünglich gut war, ist es entscheidend zu verstehen, was mit dem Wort „gut“ ausgedrückt wer-den soll. Wird damit lediglich die makel-lose Ordnung eines von Gott erschaffenen Systems beschrieben? Ist damit auch das Fehlen dessen gemeint, was in der Philoso-phie das „natürliche Böse“ (zum Beispiel Hungersnöte oder Naturkatastrophen) genannt wird? Und was ist mit dem Tod?

gutVon Ronny Nalin

Und es warsehr

Schöpfung, Tod und das Böse in der Natur

22 Adventist World | März 201422 Adventist World | März 2014

Page 23: Aw march 2014 german

Konnte Gott eine Welt, in der der Tod eine Rolle im Stoffkreislauf spielte, als „gut“ ansehen?

Der direkte Kontext des Verses gibt eine klare Antwort darauf. Nach dem Bericht über die Schöpfungstage wird in 1. Mose 2 der Gedanke des „noch nicht“ eingeführt: Es werden Dinge genannt, die es in der Welt noch nicht gab (1 Mo 2,5–6).2 Diese Sicht erzeugt eine Spannung zwischen der ursprünglich guten Schöpfung und den Dingen, die erst später auftauchten. In 1. Mose 3 wird schließlich beschrieben, wann und warum sich die Dinge änderten, näm-lich als Folge der Sünde. Der Leser erfährt, dass eine der Folgen der Sünde der Tod war (s. 1 Mo 2,17; 3,19), dass sie mit Leid und mühevoller Arbeit in Verbindung gebracht wurde (s. 1 Mo 3,16–19) und dass sie auch die anorganische (V. 17), die Pflanzen- und Tierwelt und den Lebensraum des Men-schen betrafen (V. 14–19). Die Textstruktur an sich führt deshalb zu dem Schluss, dass Dinge wie Tod, Kampf, Qual, Schmerz und Gewalt nicht zu Gottes ursprünglich guter Schöpfung gehörten.

Zwei gegensätzliche Richtungen

Manche Ansichten über die Natur, wie zum Beispiel der Gedanke, dass die heuti-gen Lebensformen sich in Millionen von Jahren der Evolution entwickelt haben, erlangten solch ein wissenschaftliches Ansehen, dass es Wissenschaftler gibt, die versuchen, diese Sichtweise mit dem biblischen Konzept eines Schöpfergottes in Einklang zu bringen. Dabei werden Erscheinungen wie der Tod, Katastrophen und der Existenzkampf als notwendige Bestandteile des ursprünglichen Planes Gottes erklärt. „Vergänglichkeit, Verfall, Tod und der Schmerz, das Leid und der Verlust, den sie mit sich bringen, haben ihre Wurzeln in den der Natur zugrunde-liegenden Eigenschaften.“3 „Jedes Univer-sum, das eine innere Funktionstüchtigkeit und Dynamik besitzt und stofflicher Natur mit aufeinander bezogenen und ineinan-

dergreifenden Bestandteilen ist, muss zwangsläufig so beschaffen sein.“4 So attraktiv diese Sichtweise auch für den Intellekt sein mag, sie versucht, das natür-liche Böse als Bestandteil des Wirkens Gottes darzustellen. Das ist ein grund-legender Widerspruch zur Darstellung im alttestamentlichen Schöpfungsbericht, die eindeutig dahin geht, die ursprünglich gute Schöpfung von den veränderten Zuständen nach dem Sündenfall zu unter-scheiden.

Ein kleines Wort mit großer Bedeutung

Die siebenfache Wiederholung des Wortes „gut“ strahlt in seiner Einfachheit und Schönheit wie ein Leuchtturm im Meer moderner philosophischer und wis-senschaftlicher Sichtweisen zum Ursprung des Lebens. Wenn ich über den Ursprung des Bösen nachdenke, werde ich daran erinnert, dass Gott sogar den anorgani-schen Teilen der ursprünglichen Schöp-fung bescheinigte, dass sie gut waren. Wenn ich die Bedeutung der Evolutions-theorie für die Theologie bedenke, muss ich daran denken, dass Gott die von ihm geschaffenen biologischen Systeme aus-drücklich für gut befindet. Wenn ich von der Entstehung und Entwicklung des Lebens als einem langen, mühsamen Pro-zess lese, spüre ich eine abgrundtiefe Kluft zur Bibel, die ein ganzheitliches System beschreibt, das von Anfang an „sehr gut“ war. ■

1 Mehr zum Thema der Verwendung der Zahl sieben in: 1. Mose siehe U. Cassuto, A Commentary on the Book of Genesis, Part One, From Adam to Noah (The Hebrew University/Magnes Press, Jerusalem, 1961), S. 12–15.

2 Eine akademische Analyse der Perspektive des „noch nicht” findet sich bei J. Doukhan: „The Creation Story: Text, Issue, and Truth“ in: Origins 55 (2004), S. 22–23. Herunterzuladen unter http://grisda.org/origins/55012.pdf.

3 W. R. Stoeger, „Entropy, Emergence and the Physical Roots of Natural Evil”, in: N. Murphy, R. J. Russell und W. R. Stoeger, Hrsg: Physics and Cosmology: Scientific Perspectives on the Problem of Natural Evil, University of Notre Dame Press, Notre Dame, 2007, Bd. 1, S. 93.

4 N. Murphy, „Introduction”, in: Murphy, Russell und Stoeger, S. xviii.

Tod, Kampf, Schmerz und Gewalt gehörten nicht zu Gottes ursprünglich guter Schöpfung.

LektüreWeiterführende

Ronny Nalin, Ph.D., ist Wissenschaftler am Geoscience Forschungs­institut der Generalkon­

ferenz der Siebenten­Tags­Adventisten. Er lebt mit Frau Elisa und Tochter Gioia in Mentone, im US­Bundesstaat Kalifornien.

Die Möglichkeit und theologischen Im­plikationen von Tod und Bösem in biolo­gischen Systemen vor dem Sündenfall wird in folgenden Artikeln behandelt:

L. Brand, „What Are the Limits of Death in Paradise?”, Journal of the Adventist Theolo-gical Society 14, no. 1 (2003), S. 74­85. Online nachzulesen unter: http://www.atsjats.org/publication_file.php?pub_id=38&journal=1&type=pdf.

M. T. Terreros, „Is All Death a Consequence of Sin? Theological Implications of Alternative Models”, Journal of the Adventist Theological Society 14, no. 1 (2003), S. 150­175. Online nachzulesen unter: http://www.atsjats.org/publication_file.php?pub_id=43&journal=1&type=pdf.

J. T. Baldwin, „Christ, Character, and Creation”, Adventist Review, 24. Oktober 2013. Online nachzulesen unter: http://adventistreview.org/2013­1530­p14.

Weitere Ressourcen im Internet:www.grisda.org

http://grisda.wordpress.com/

www.facebook.com/ Geoscienceresearchinstitute

März 2014 | Adventist World 23März 2014 | Adventist World 23

Page 24: Aw march 2014 german

w e S t - z e n t r a l a F r i K a n i S C H e D i v i S i o n

Matthias Bohuia, der als Fahrer für den Verwaltungssitz der West-Zentralafrikanischen Division in Abidjan (Elfenbeinküste) arbeitet, war ernsthaft an einem

Prostataleiden erkrankt. Der Gedanke an eine Operation machte ihm Angst. In der Klinik La Providence bemühte sich der Arzt Jean-Baptiste Moulo ihn zu beruhigen. Er versicherte ihm, dass eine Operation vielleicht gar nicht notwendig sei, wenn sich sein Zustand durch eine konservative Behandlung bessern würde. Das war am Montag, den 11. März 2013.

Die OperationDie Behandlung während der Woche verlief ermutigend für

Matthias. Doch am Freitag, den 15. März 2013, geschah etwas Unerwartetes: Gegen 15.30 Uhr ließ Dr. Moulo Matthias zur Ope-ration in den Operationssaal bringen. Dieser sträubte sich zunächst; er war nicht auf eine Operation vorbereitet. Er hatte keine Zeit gehabt, seine Familie zu informieren. Doch Dr. Moulo bestand auf einer Operation und überzeugte Matthias davon, dass sie notwendig war. Dem Arzt zufolge befand sich Matthias in den nächsten dreieinviertel Stunden in einer schweren Krise. Drei Mal wäre er beinahe gestorben. Das OP-Team musste die Operation unterbrechen, um zu beten. Sie baten Gott um Hilfe und ihre Gebete wurden erhört. Schließlich war die Operation erfolgreich.

Das ZeugnisAm nächsten Abend besuchte Dr. Moulo seinen Patienten in

dessen Zimmer. Matthias fragte ihn, warum er darauf bestanden hatte, ihn am Freitagnachmittag zu operieren. Dr. Moulo, der kein Adventist ist, lächelte und erklärte Matthias, dass der Geist Gottes jeden Freitagabend in besonderer Weise auf die Erde kommt und am Samstagabend wieder zurückkehrt. Der nichtadventistische

Arzt war so überzeugt von Gottes Gegenwart und Hilfe am Frei-tagabend, dass er Matthias sagte, er wäre gestorben, hätte er ihn an einem anderen Tag operiert.

Dr. Moulos Glaube enthält eine außergewöhnliche Lektion für Gottes Endzeitgemeinde! Wir sollten die Vorbereitung auf den Sabbat, die Begegnung mit Jahwe, dem Gott Abrahams, Isaaks und Israels, sehr ernst nehmen. Denn er kommt jeden Freitagabend auf die Erde, um seine Kinder zu segnen und zu beschützen. Halleluja! Welch ein lebendiges Zeugnis, das die Kinder Gottes auffordert, sich auf den Sabbat vorzubereiten und Gott an diesem Tag „im Geist und in der Wahrheit“ anzubeten (s. Joh 4,24).

Ein Sabbat in der ZukunftHeute ist Matthias wieder gesund und erledigt voller Freude

seine Pflichten in der West-Zentralafrikanischen Division. Wir prei-sen Gott für seine Barmherzigkeit seinem Diener Matthias gegen-über. Wir beten zu Gott, dass alle seine Kinder und Diener überall auf der Welt ihm von ganzem Herzen dienen, bis er wiederkommt und uns zu sich nimmt. Dann werden unsere Augen geöffnet, und wir werden ihn endlich von Angesicht zu Angesicht sehen.

Der Apostel Johannes schrieb: „Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist.“ (1 Joh 3,2–3) Möge Gott seiner Gemeinde bis dahin helfen, sich darauf vorzubereiten, ihn jeden Freitagabend willkommen zu heißen, während der geheiligten Sabbatstunden Gemeinschaft mit ihm zu haben und jeden Samstagabend den Sabbat mit ihm zu beschließen, wie es in seinem Wort immer wieder zu lesen ist (s. 2 Mo 20,8–11; Jes 58,13–14; Lk 23,54–56).

Wunder von Josephine und Gilbert Wari

Geschichten aus der West-Zentralafrikanischen DivisionMatthias Bohuia

Zwei

Adventgeschichte erzähltDie

24 Adventist World | März 2014

Page 25: Aw march 2014 german

Eines Sabbats werden wir uns nach seiner Verheißung versam-meln und nie wieder Abschied nehmen oder Krankheit, Tod und Leid erleben müssen.

Ein tragischer UnfallVor kurzem ereignete sich im Ost-Nigeria-Verband ein

schrecklicher Unfall. Am Donnerstag, den 30. Mai 2013, fuhren zehn Mitglieder der Familie Abali von Port Harcourt im Osten des Landes zur Babcock-Universität im Westen. Dort wollten sie am 2. Juni an der Abschlussfeier für zwei ihrer Kinder, Margaret und Chinyere, teilnehmen. Stattdessen musste Happy Abali, der älteste Sohn der Abalis, von Beruf Ingenieur und ein treuer Gemeindeältester, uns eine schreckliche Botschaft überbringen: Ein Motorradfahrer hatte plötzlich die Spur gewechselt und war

und der vierjährige Blossom, überlebten und berichteten, dass ein Fremder das Fenster geöffnet und sie aus dem brennenden Fahr-zeug geholt hatte. Sie hatten gehört, wie ihre Mutter, ihr jüngerer Bruder und andere Familienmitglieder weinten. Ein unerklärli-ches Geschehen! Niemand außer Gott kennt den Grund für die-sen Unfall. Er allein weiß, wer der Fremde war. Er allein kann erklären, wie und weshalb zwei kleine Kinder diesen schrecklichen Unfall überlebten. Er allein kennt die Antworten.

Alles, was wir sagen können, ist, dass Gott eine seltsame Tat getan hat wie am Berg Perazim (vgl. Jes 28,21). Und wir können weiterhin in Ehrerbietung und Gehorsam beten, dass sein Wille geschehe und dass ihm allein alle Ehre zuteilwerde. Mit der Zeit werden wir vielleicht mehr begreifen können.

Ein AufrufEllen White schrieb: „Es steht uns eine Zeit bevor, in der die

Welt mit einem Leid erfüllt sein wird, das kein menschliches Mittel heilen kann. Der Geist Gottes zieht sich zurück. Unglücksfälle zu Wasser und zu Lande ereignen sich in schneller Folge. Wie oft hören wir von Erdbeben und Wirbelstürmen, von Verheerungen durch Feuer und Hochwasser mit großen Verlusten an Menschen-leben und Sachwerten! Anscheinend sind diese Unglücksfälle nichts als unberechenbare Ausbrüche aufrührerischer, ungezügel-ter Naturgewalten, die sich der menschlichen Herrschaft entzie-hen; in Wirklichkeit aber können wir an ihnen Gottes Absicht erkennen. Sie gehören zu den Mitteln, deren Gott sich bedient, um die Menschen auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen.“2

Gott mag bestimmte Dinge oder Situationen zulassen, die wir jetzt nicht verstehen können. In der Ewigkeit werden wir sie ver-stehen. Heute ergeht der Aufruf an uns, uns vorzubereiten. Das Unglück kann überall zuschlagen und jeden treffen. Die Vor-sichtsmaßnahme, ein neues Fahrzeug zu mieten, hatte die Abalis nicht geschützt. Das Unbekannte kann jederzeit zuschlagen. Wenn Gott beschließt, zu unserer Rettung zu kommen, loben wir ihn.

Wenn er zulässt, dass uns ein furchtbares Unglück trifft, wol-len wir bereit sein, ihn dennoch zu preisen. Denn wir können uns auf seine Treue verlassen. Wir trauern mit der Familie Abali, doch wir tun es in der seligen Hoffnung, dass es einen Auferstehungs-morgen geben wird (vgl. Tit 2,13; 1 Ths 4,13–18). Danke, dass ihr für uns in der West-Zentralafrikanischen Division betet. ■

1 Siehe Ellen G. White, Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. 1, S. 18.2 Propheten und Könige, S. 196.

mit dem nagelneuen, gemieteten Großraum-PKW zusammenge-prallt, in dem die Familie Abali saß. Der Wagen überschlug sich und fing Feuer. Acht Familienmitglieder kamen bei dem Unfall ums Leben. Eine unaussprechliche Tragödie!

Warum?Als man Bruder Abali bat, seine Gefühle zu schildern, antwor-

tete er: „Wer bin ich, dass ich Gottes Autorität infrage stelle?“ Er war sich sicher, dass Gott zu weise ist, um zu irren.1 In seinem großen Schmerz empfing er Trost und Hoffnung aus der Tatsa-che, dass die Familie am Sabbat vor dem Unfall gemeinsam am Abendmahl teilgenommen hatte. Für ihn war das im Nachhi-nein eine Art Abschied.

Eine seltsame WendungAllerdings kamen bei dem Unfall nicht alle Insassen ums

Leben. Zwei jüngere Brüder von Margaret, der fünfjährige Unique

Unique und Blossom überlebten als einzige den Autounfall, bei dem einige ihrer Angehörigen ums Leben kamen.

Josephine Wari ist stellvertretende Leiterin der Abteilung Bildung und Erziehung und Koordinatorin für Shepherdess International in der West­Zentralafrikanischen Division.

Gilbert Wari, ihr Mann, ist der Divisionspräsident.

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Page 26: Aw march 2014 german

F R A G E N Z U R B I B E L

deln geschieht. Dieses Verständnis von Allgegenwart geht davon aus, dass Gott überall ist, weil er an einem ganz bestimmten Ort ist. Er ließ sich an einem bestimmten Ort innerhalb des Lebens-raums seiner Geschöpfe nieder. Der transzendente Gott wurde immanent, indem er an einem konkreten Ort in unseren Raum eintrat. In seiner Beschreibung dessen, was am Anfang geschah, stellte der Psalmist unmissverständlich fest: „Von Anbeginn steht dein Thron fest; du bist ewig.“ (Ps 93,2) „Der HERR hat seinen Thron im Himmel errichtet, und sein Reich herrscht über alles.“ (Ps 103,19) Für den Psalmisten ist der Thron Gottes in seinem himmlischen Tempel (vgl. Ps 11,4). Der einzigartige Ort, an dem sich Unbegrenztheit und Begrenztheit kreuzen und an dem Got-tes Nähe von seinen intelligenten Geschöpfen wahrgenommen und erfahren wird, ist der Ort, den wir himmlisches Heiligtum nennen. Seine Majestät und Größe bleiben für uns rätselhaft und unvorstellbar. Es ist so alt wie die Schöpfung selbst.

3. Ein echter Tempel: Der himmlische Tempel ist weder ein nebensächliches Detail in der Theologie der Bibel, noch überflüs-sige Spekulation. Er ist ein echter Ort, der den Charakter Gottes und seine tiefe Liebe zu seinen Geschöpfen offenbart. Dieser Tempel wurde nicht von Menschen erbaut, sondern ist ein einzig-artiger Schöpfungsakt Gottes. Dass es sich um einen echten Tem-pel handelt, wird durch die Tatsache bestätigt, dass er ein kos-misches Zentrum der Anbetung für zahllose intelligente Wesen (s. Ps 89,5–6; Dan 7,9–10; Offb 4,2–7) und der Mittelpunkt von Gottes kosmischem Reich (s. Ps 103,19) ist. Von hier aus offen- bart er seinen Geschöpfen seinen Willen (s. Ps 103,20–21). Hier wirkt Gott durch Gericht an der Lösung des kosmischen Kon- flikts (s. Ps 11,4–6; 33,13–15), gewährt Vergebung der Sünden (s. 1 Kön 8,30.38–39), segnet und rechtfertigt seine Kinder (s. 5 Mo 26,15; 1 Kön 8,32). Von hier fährt er herab, um seine Kinder von der Unterdrückung durch den Feind zu befreien (s. Ps 18,7–10.17–18). An diesem einzigartigen Ort dient Chris- tus für uns vor seinem Vater (s. Hbr 7,25). Durch Christus kam Gott auf unsere sündige Welt und wir erfahren seine rettende Nähe (s. Joh 1,14). ■

HimmelWenn wir die Bedeutung des himmlischen Heiligtums erörtern, sollten wir die Natur Gottes, seine Interak-tion mit seiner Schöpfung

und die Echtheit dieser Beziehung untersuchen. Gottes

Interaktion und Gegenwart in der Schöpfung sind zutiefst theolo-

gische Themen, und das himmlische Hei-ligtum spielt eine wichtige Rolle für ihr Verständnis.

1. Die Natur Gottes: Gott ist einzigartig. Das gesamte Universum gehört zum Erschaffenen, nur er nicht. Theo-logen bezeichnen diese Dimension Gottes als Transzendenz, das heißt, er ist höher als der Kosmos und existiert unabhängig von ihm. Die Schöpfung ist nicht groß genug, um Gott zu fassen (vgl. 1 Kön 8,27). Was die Schöpfung anbelangt, ist Gott von Natur aus ein ferner Gott. Die Schöpfung ist nicht von ihm ausgegangen, sondern durch sein Wort entstanden; sie besteht außerhalb von ihm. Da er Leben in sich selbst hat, kann nichts in der natürlichen Welt etwas zur Existenz Gottes beitragen; er braucht nichts, um am Leben zu bleiben. Die Natur ist ausschließlich der Lebens-raum für geschaffene Wesen.

Obwohl Gott von Natur aus transzendent ist, ist er aus freiem Willen omnipräsent (allgegenwärtig). Theologen nennen das die Immanenz (das Innewohnen) Gottes; Gott ist in seiner Schöp-fung gegenwärtig. Das bedeutet eine Ablehnung des Deismus, dem zufolge Gott das Universum schuf und dann sich selbst überließ. In diesem Fall wäre Gott ein abwesender Schöpfer. Der immanente Gott wird ganz deutlich in 1. Mose 2 dargestellt, wo beschrieben wird, wie er in seiner Schöpfung aktiv wird und Menschen schafft. Der Gott der Bibel ließ sich herab und lebte bei seinen Geschöpfen, in dem Raum, den er für sie erschaffen hatte. Die Schöpfung ist ein Ausdruck seiner Liebe.

2. Die Nähe Gottes: Nun müssen wir der Frage nachgehen, wie Gott in seiner Schöpfung gegenwärtig ist. Auf diese Frage gibt es verschiedene, zum Teil komplexe Antworten. Eine der geläu-figsten ist Gottes Allgegenwart, das heißt, dass er überall ist. Diese Antwort birgt das Risiko der Irrlehre des Pantheismus, der besagt, dass Gott eine unpersönliche Kraft ist, die alles durchdringt, wes-halb alles in seinem tiefsten Wesen göttlich ist.

Aber der Gott der Bibel ist eine Person. Die Bibel spricht von der Allgegenwart Gottes in dem Sinn, dass nichts im Universum außerhalb seiner Gegenwart oder unabhängig von seinem Han-

Hoffnung im

Ángel Manuel Rodríguez lebt nach einer erfolgreichen Laufbahn als Pastor, Professor und Theologe im Ruhestand.

Warum ist das himmlische Heiligtum

wichtig?

26 Adventist World | März 2014

Page 27: Aw march 2014 german

B I B E L S T U D I U M

Ich bin bereits mehrere Male an der Ausgrabungsstätte der antiken Stadt Philadelphia gewesen. Der Verwalter auf dem Gelände begrüßt mich jedes Mal mit einer orientalisch-

herzlichen Umarmung. Die Stadt macht ihrem Namen als Stadt der Bruderliebe alle Ehre. Sie wurde im 2. Jahrhundert vor Chris-tus gegründet und nach König Attalos II. Philadelphos benannt, um die Liebe zu würdigen, mit der dieser seinem älteren Bruder Eumenes II. zugetan war. Heute befindet sich dort eine moderne türkische Stadt, etwa 45 Kilometer südöstlich von Sardes.

Die Christen in Philadelphia waren Christus und seinem Wort offensichtlich besonders treu. Die Stadt war Ausgangspunkt für wichtige Vorstöße des Christentums nach Kleinasien. Philadelphia war die Gemeinde, der Tür und Tor für die Verkündigung der Bot-schaft von Christus offen standen. Im Rahmen der historischen Abfolge der Prophezeiungen in der Offenbarung steht Philadelphia für die Treue der frühen Adventgläubigen, die sich wie die Gläubi-gen in Philadelphia treu an die Bibel hielten und die Botschaft von Jesus Anfang des 19. Jahrhunderts mit voller Kraft verkündigten.

1 Wie wird das göttliche Wesen, das die Gemeinde in Philadelphia ansprach, in Offenbarung 3,7 beschrieben? Vergleiche den Vers auch mit 3. Mose 19,2; Jeremia 10,10 und Johannes 14,6. Der lebendige Christus ist der Heilige und seine Worte sind ewige Wahrheit. Er selbst war es, der mit Johannes sprach und ihm die unglaublichen Endzeitwahrheiten vermittelte.

2 Was hielt Jesus laut Offenbarung 3,7 in seiner Hand und was wird dadurch symbolisiert? Vergleiche den Vers auch mit Jesaja 22,22 und Lukas 11,52.Der Schlüssel Davids steht für die Verheißung des Messias: dass Jesus als unser leidender Retter auf diese Welt kommen würde und schließlich als unser triumphierender Herr wiederkommt. Diese Welt wird vollständig von der Sünde befreit und wiederhergestellt; Christus siegt im kosmischen Konflikt zwischen Gut und Böse.

3 Was tat Jesus für die Gemeinde in Philadelphia? Worin liegt die Bedeutung dieses göttlichen Handelns? Wie lässt es sich im Zusammenhang mit dem großen Erfolg der Adventbewegung verstehen?Jesus ist durch die offene Tür in das himmlische Heiligtum einge-treten, um sein Werk in der Geschichte dieser Welt zu vollenden. Die Tür des Heiligtums und die Tür der Erlösung sind offen. Kein

Mensch kann die Tür schließen, die Christus selbst geöffnet hat. Gott lässt seinen letzten Aufruf an alle Menschen ergehen, sich auf die baldige Wiederkunft Christi vorzubereiten. Vom ewigen Thron Gottes fließt für jeden von uns seine Gnade.

4 Lies noch einmal Offenbarung 3,7–8. Wer hat die Tür geöffnet? Können Menschen sie schließen? Denke über die Türen nach, die Christus in deinem Leben gerade öff-net. Welche Gelegenheiten gibt er dir heute, für die du ihn lobpreisen kannst?

5 Was verhieß Jesus der Gemeinde in Philadelphia in Offenbarung 3,9? In welcher Weise gilt diese Verheißung seiner Endzeitgemeinde? Vergleiche den Vers auch mit Jesaja 56,7–8; Joel 3,1–5; Amos 9,13–15 und Matthäus 24,14. Christi Verheißung an die Gemeinde in Philadelphia hallt bis heute nach und weist auf eine machtvolle Endzeitbewegung hin, in der vom Heiligen Geist erfüllte Nachfolger Christi sein Wort mutig in aller Welt verkündigen und erleben, dass das Licht der Liebe und Wahrheit Christi überall Eingang findet. (Siehe auch Offenbarung 18,1–2.)

6 Welche Gewissheit gibt Jesus seinen Nachfolgern in Offenbarung 3,10 in Bezug auf die schweren Prüfungen der Endzeit? Lies dazu auch die wunderbaren Verheißun-gen der Gegenwart Gottes in den Prüfungen des Lebens in Jesaja 41,10 und 43,1–4; 19–21.

7 Wie endet die Botschaft an die Gemeinde in Philadelphia in Offenbarung 3,11–12? Welche herrliche Verheißung gibt Jesus seiner treuen Endzeitgemeinde?Diese Verheißung muss für die Christen in Philadelphia eine beson-dere Bedeutung gehabt haben. Die Stadt lag nämlich in einem Erd-bebengebiet. Im Jahr 17 nach Christus wurde sie durch ein schweres Erdbeben zum großen Teil zerstört. Christus verheißt seiner Gemeinde, dass sie wie Säulen im Tempel Gottes sein würde, die durch nichts zu erschüttern sind. Aus den himmlischen Wohnun-gen, die er für sie vorbereitet, werden sie nie fliehen müssen.

Wenn der Boden unter unseren Füßen wankt und unser Leben über uns einzustürzen scheint, können wir uns auf Gottes Verheißungen verlassen. Er ist immer bei uns, und bei ihm sind wir sicher. Seine Verheißungen sind wahr. Wir können unser Ver-trauen auf Christus setzen, der jedes seiner Worte erfüllen wird. ■

Die Gemeinde der offenen Tür

Von Mark A. Finley

Philadelphia:

März 2014 | Adventist World 27

Page 28: Aw march 2014 german

Leserbriefe bitte an [email protected] schicken. Bitte klar und zum Punkt schreiben; höchstens 250 Wörter. Titel des Artikels, Ausgabe und Seitenzahl angeben; Namen und Wohnort (Stadt und Land) nicht vergessen. Redaktionelle Bearbeitung (Kürzung und Präzisierung) vorbehalten. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.

viel besser als herumzubasteln und Ver-wirrung zu stiften.

Unsere Kernüberzeugungen sollten unverändert bleiben, solange kein wirk-lich schwerwiegendes Problem auftaucht. Wir sollten uns an der Rettungsinsel geistlicher Stabilität festhalten statt unnötigerweise die Liegestühle an Deck neu auszurichten. Schließlich sind wir nicht auf der Welt, um den Ausblick zu bewundern.

Allan Kissack Dorset, Großbritannien

Wahrheit, Gehorsam und GesundheitIch lese Adventist World jeden Monat. Bill Knotts Leitartikel „Die Wahrheit leben“ (November 2013) hat mich sehr beein-druckt. Auch was Angel Manuel Rodríguez schreibt, schätze ich, wie zuletzt seinen Artikel „Eine Frage des Gehorsams“ (November 2013). Außerdem bin ich dankbar für die Ratschläge der beiden Ärzte der Generalkonferenz, Allan R. Han-dysides und Peter N. Landless, in ihrer monatlichen Gesundheitskolumne.

Yaovi GagnoTogo

Vielen Dank für Adventist World. Mir gefallen die Leitartikel von Bill Knott und die Kolumne „Fragen zur Bibel“ von Angel Manuel Rodríguez sehr.

Margaret MajorAustralien

Warten auf die MutterschaftIch werde Faminu Imabongs Worte [in ihrem Artikel „Warten auf die Mutter-schaft“, Dezember 2013] nie vergessen: „Warum schweigt Gott oft angesichts tiefer Verzweiflung? Warum schweigt er, wenn die Last unerträglich wird und wir nicht mehr können? Warum greift er nicht ein, wenn wir nicht mehr weiter wissen oder nicht wissen, an wen wir uns wenden können? Warum scheint es, als würde er sich nicht um uns kümmern, wenn wir glauben, dass er der Einzige ist, der uns verstehen kann?“

Ihre Botschaft stützte sich auf viele Bibelstellen und verströmte Ausdauer und Geduld. Meinen Dank an die Auto-rin – und an die Redaktion von Adventist World, dafür, dass ihr uns die Einsichten dieser Frau weitergegeben habt.

Dawna Fae Bradley Rogue River, Oregon, USA

Das Titelthema in der Adventist World-Ausgabe vom Dezember 2013 war ein Hit! Ich selber kann keine Kinder bekom-men, und Faminu Imabong hat in ihrem Artikel viele Punkte erwähnt, die ich in meinem Bibelstudium in den Jahren, in denen ich unter dem Schmerz der Kin-derlosigkeit litt, ebenfalls herausfand.

Ein wichtiger Gedanke ist noch, dass Kinderlosigkeit zwar meist als etwas gese-hen wird, unter der vor allem die Frauen leiden – aber auch Männer müssen damit fertig werden! Beide leiden darunter, dass sie nicht die Freude erleben können, kleine Kinder zu lieben und zu erziehen,

die durch ihre Liebe entstanden sind. Frauen erleben oft Scham, Klatsch und Schuldgefühle. In manchen Kulturen wird auch Männern die Schuld gegeben, was die Versuchung für sie erhöht, außerhalb der Ehe zu Kindern zu kommen. Doch darüber hinaus müssen sie sich noch mit der Tatsache abfinden, dass niemand ihren Namen weiterführen wird.

In der jüdischen Gesellschaft war es sehr wichtig, über einen Stammbaum zu verfügen, der die Erinnerung an den Namen des Mannes aufrechterhielt. Ohne Nachkommen findet der Name eines Mannes in den kommenden Gene-rationen keine Erwähnung mehr. Jesus musste das akzeptieren, wie Jesaja es bereits vorhersagte: „Aus Bedrängnis und Gericht wurde er hinweggenommen. Und wer wird über seine Generation nachsinnen?“ (Jes 53,8 EB) Indem er seiner Mission entsprechend unverheira-tet blieb, gab er die Freude über eigenen Nachwuchs auf. Er konnte nur im Glau-ben darauf vertrauen, dass er in der Ewigkeit „Nachkommen sehen“ (V. 10) und Genugtuung erfahren würde … Er ist ein wunderbarer Retter!

Pam Baumgartnerper E-Mail

Liegestühle verschieben Nachdem ich Elizabeth Lechleitners Nachrichtenartikel „GK-Herbstsitzung: Delegierte prüfen die vorgeschlagenen Änderungen im Wortlaut der 28 Glau-bensartikel“ (Dezember 2013) gelesen habe, muss ich sagen, dass ich die vorge-schlagenen Änderungen belanglos und ohne große Auswirkungen empfinde. Ein Schiff auf dem Kurs zu halten ist sicher

Dezember 2013

GegenkulturDie

biblischer Haushalterschaft14Sünde und andere

Verfehlungen26

Mutterschaftauf dieWarten

Salzwirklich

gefährlich?11 Ist

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

L E S E r F O r u m

Ein wichtiger Gedanke ist noch, dass Kinder­losigkeit zwar meist als etwas gesehen wird, unter der vor allem die Frauen leiden – aber auch Männer müssen damit fertig werden!

Pam Baumgartner, per E-Mail

Leserbriefe

28 Adventist World | März 2014

Page 29: Aw march 2014 german

Gebetsanliegen sowie Lob und Dank für erhörte Gebete bitte an [email protected] schicken. Anliegen bitte kurz und präzise formulieren, höchstens 50 Wörter. Kürzung und Präzisierung vorbehalten. Nicht alle Anliegen werden veröffentlicht. Bitte Namen und Land nicht vergessen. Gebetsanliegen können auch gefaxt oder per Post geschickt werden. Fax: 1­301­680­6638. Postanschrift: Adventist World, 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904­6600 USA

Eine gemeinsame Entdeckungsreise durch die BibelGott spricht durch sein Wort zu uns. Schließe dich bibelgläu­bigen Menschen in mehr als 180 Ländern an, die jeden Tag ein Kapitel in der Bibel lesen. Informationen erhältst du unter http://www.erneuertdurchseinwort.de/category/allgemein/. Auf dieser Webseite kannst du dich auch anmelden, um das Kapitel für den jeweiligen Tag per E­Mail zugeschickt zu be­kommen. Wenn du mitmachen willst, dann beginne am

1. APRIL 2014 mit jesaja 36

Bitte betet dafür, dass meine Familie wie-der zu Gott zurückkehrt, und betet auch für meine Enkelin, die sich auf einer Mis-sionsreise befindet.

Mildred, USA

Bitte betet für meine Eltern, meine Schwestern und meine jüngeren Brüder. Und betet bitte auch für meine Gesund-heit.

Baraka, Tansania

Betet für die Opfer des Taifuns auf den Philippinen. Und betet bitte auch dafür, dass mein Bruder wieder zur Gemeinde zurückkehrt.

Neda, Philippinen

Bitte helft mit, für meine Familie zu beten.

Karina, Peru

Mein Gebetsanliegen ist ganz einfach – dass Gott mir Weisheit gibt.

Crest, Sambia

Bitte betet für meine Schwester, die fünf Fehlgeburten hatte und kinderlos ist. Betet, dass sie ein Baby bekommen kann.

Egnes, Südafrika

Wir müssen wichtige Entscheidungen fällen, die meine Mutter betreffen. Außerdem ist meine Schwester nicht bei guter Gesundheit. Möge Gott uns Türen öffnen. Danke für eure Gebete.

Luz, Mexiko

Ich möchte treu alle Stunden des Sabbats halten und treu meinen Zehnten und meine Gaben geben. Bitte betet für mich.

Janeth, Papua Neuguinea

ANTWORT: Teilnehmer einer Veranstaltung der Jugendabteilung in Dumaguete City auf den Philippinen zeigen stolz die Bibeln, die sie bekommen haben.

Woin allerWelt ist das?

eingeSanDt von lYSa g. SalinaS, gruppenleiterin.

Z I T A T

Die dunkelsten Stunden des Lebens strahlen am hellsten im Licht Christi.

Jimmy Lee Martin, Baltimore, Maryland, USA.

ANLIEGENDankw

Erneuert durch sein Wort Adventist Wor ld

www.revivalandreformation.org

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Frühjahrssitzung17. April 2012

GK-VollversammlungJuli 2015

www.revivalandreformation.org

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Frühjahrssitzung17. April 2012

GK-VollversammlungJuli 2015

www.revivalandreformation.org

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Frühjahrssitzung17. April 2012

GK-VollversammlungJuli 2015

Gemeinsam die Bibel durchlesen

www.erneuertdurchseinwort.de

März 2014 | Adventist World 29

Page 30: Aw march 2014 german

L E S E r F O r u m

Sagen?

WA S W ü R D Ejesus

StatistikLEBENsWICHTIGE

WiederaufladbarIn Japan haben Wissenschaftler und Techniker 200 Millionen US-Dollar zur Verfügung, um eine übergroße wiederaufladbare Batterie zu bauen, die Energie aus Sonnenlicht speichern soll. Quelle: The Rotarian

Die folgenden Zahlen geben an, wie hoch die Sterblichkeitsrate von Frauen während Schwanger-schaft oder Entbindung in den entsprechenden Ländern ist:

Afghanistan 1 : 32Botswana 1 : 220Brasilien 1 : 910Kambodscha 1 : 150Finnland 1 : 12.200Indien 1 : 170Ruanda 1 : 54USA 1 : 2400Quele: The Rotarian

Als Jerusalem an der Wegkreuzung zwischen Ägypten im Süden, Rom und Griechenland im Norden und Babylon und Assyrien im Nordosten lag, wurde allgemein Aramäisch gesprochen.

Sowohl die Schrift an der Wand in Daniel 5 als auch der Ausspruch von Jesus am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34), waren auf Aramäisch.

Das Neue Testament ist zwar auf Griechisch geschrieben, Jesus und seine Jünger spra-chen aber höchstwahrschein-

lich Aramäisch.Heute wird Aramäisch nur

noch in dem Ort Maalula, in den Bergen um Damaskus, gesprochen.

Hier geben die älteren Einwohner die Sprache an die Kinder wei-ter und erhalten dafür staatli-che Unterstützung. Außerhalb des Ortes wird Aramäisch als gesprochene Sprache in ein oder zwei Generationen aus-sterben.

Quelle: Smithsonian

Page 31: Aw march 2014 german

Maurice Tièche wurde am 5. März 1895 in Nîmes (Frankreich) geboren. Der Sohn des adventistischen Pastors, Evangelisten und Administra-tors Léon-Paul Tièche studierte zunächst Literatur und Philosophie an

der Universität von Paris und später auch Theologie und Pädagogik. Nachdem er an mehreren adventistischen Bildungseinrichtungen Geschichte,

Theologie und Literatur unterrichtet hatte, wurde er Pastor und Redakteur der Gemeindezeitschrift für Französisch sprechende Gemeindeglieder, Revue Adven-tiste. Vier Jahre lang leitete er außerdem die Jugendabteilung in Frankreich.

Nach seiner Lehrtätigkeit wurde er im Ruhestand Sprecher für die Radiosen-dungen der französischen Stimme der Hoffnung, die in der ganzen französisch-sprachigen Welt gehört wurde. Er schrieb zahlreiche Artikel für Gemeindezeit-schriften und die öffentliche Presse, hielt Vorträge über Familienthemen und schrieb 15 Bücher. Er starb 1959.

J. P. Fasnacht, Robert Gerber und Maurice Tièche

(von links nach rechts) moderierten Anfang der

1950er­Jahre die Radiosen­dungen der französischen

Stimme der Hoffnung.

WA S W ü R D E

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119 JahrenVor Herausgeber: Adventist World ist eine internationale Zeitschrift der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wird herausgegeben von der Nordasien-Division der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten.

Geschäftsführender Herausgeber: Bill Knott

Mitherausgeber: Claude Richli

Internationaler Verlagsleiter: Chun Pyung Duk

Herausgeberausschuss: Ted N. C. Wilson, Vorsitz; Benjamin D. Schoun, stellvertretender Vorsitzender; Bill Knott, Sekretär; Lisa Beardsley; Daniel R. Jackson; Robert E. Lemon; Geoffrey G. Mbwana; G. T. Ng; Juan Prestol; Michael Ryan; Ella S. Simmons; Mark Thomas; Karnik Doukmetzian, Rechtsberater

Koordinationsausschuss: Lee Jairyong, Vorsitz; Akeri Suzuki; Kenneth Osbom; Guimo Sung; Glenn Mitchell; Chun Pyung Duk

Chefredakteur: Bill Knott

V. i. s. d. P. (deutschsprachige Ausgabe): Elí Diez-Prida, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Redakteure in silver spring, Maryland, UsA: Lael Caesar, Gerald A. Klingbeil (stellvertretende Chefredakteure), Sandra Blackmer, Stephen Chavez, Mark A. Kellner, Kimberly Luste Maran

Redakteure in seoul, Korea: Chun, Jung Kwon; Choe, Jeong-Kwan

Redakteur der Online-Ausgabe: Carlos Medley

Technische Koordination: Merle Poirier

Finanzmanagerin: Rachel J. Child

Assistentin des Chefredakteurs: Gina Wahlen

Redaktionsassistentin: Marvene Thorpe-Baptiste

Leserservice: Merle Poirier

Layout und Design: Jeff Dever, Fatima Ameen

Berater: Ted N. C. Wilson, G T Ng, Robert E. Lemon, Delbert W. Baker, Guillermo E. Biaggi, Lowell C. Cooper, Daniel R. Jackson, Geoffrey G. Mbwana, Armando Miranda, Pardon K. Mwansa, Michael L. Ryan, Blasious M. Ruguri, Ella S. Simmons, Alberto C. Gulfan jr, Erton Köhler, Jairyong Lee, Israel Leito, John Rathinaraj, Paul S. Ratsara, Barry D. Oliver, Benjamin D. Schoun, Artur A. Stele, Bruno Vertallier, Gilbert Wari, Bertil A. Wiklander

Verlag der deutschsprachigen Ausgabe: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Übersetzung ins Deutsche: Frauke Gyuroka, Graz; Angelika Kaiser

Layoutanpassung der deutschsprachigen Ausgabe: Ingo Engel, München

Druck der deutschsprachigen Ausgabe: Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel Rötzerdruck, Mattersburgerstr. 25, 7000 Eisenstadt (Österreich)

Autoren: Wir freuen uns über Beiträge. Unsere Anschrift: 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600, USA. E-Mail: [email protected], Website: www.adventistworld.org

Die Bibelzitate sind – falls nichts anderes vermerkt ist – der Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1984), durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2007 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen.

Adventist World erscheint monatlich und wird in Korea, Brasilien, Indonesien, Australien, Argentinien, Deutschland, Österreich und den USA gedruckt.

10. Jahrgang, Nr. 3

„Siehe, ich komme bald …“Unser Auftrag ist es, Jesus Christus zu erhöhen und Siebenten-Tags-Adventisten überall im Glauben und Leben, in ihrer Hoffnung und Mission zu einen.

März 2014 | Adventist World 31

Page 32: Aw march 2014 german

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