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AGENDA
1. JG-Gruppe im Überblick
2. Eine Idee: Messung der Wirksamkeit in der
Behindertenhilfe
3. Chance oder Illusion?
// Die JG-Gruppe ist ein großes katholisches Sozialunternehmen mit rund 6.600 Mitarbeitern und 25 Tochtergesellschaften.
// Wir sind Träger von Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Altenheimen und Krankenhäusern; Schwerpunkt: Behindertenhilfe.
// Mehr als 7.000 Menschen nutzen unsere Angebote.
// Unser Angebot umfasst Förderung und Rehabilitation für jede Altersgruppe in nahezu jedem Lebensbereich.
Wohnen
Seniorenheime
Berufliche Bildung & Ausbildung
Ambulante Dienste
Schulen
Jugendhilfe
Arbeit & Beschäftigung
Kindergärten & Kitas
Krankenhäuser
Karte mit Einrichtungen
// 17 Standorte in sechs Bundesländern
// 25 Tochtergesellschaften
// 6.600 Mitarbeiter
„Untersuchungen zur Wirksamkeitsmessung beleben die Debatte über den Wert von sozialen Unternehmen“
Prof. Dr. Gabriele Moos, Professorin im Fachbereich Wirtschafts-und Sozialwissenschaften am RheinAhrCampus Remagen
Wissen, was wirkt
// Die Wirksamkeitsanalyse pädagogischer Leistungen der Behindertenhilfe befindet sich noch im Anfangsstadium.
// Dabei gewinnen entsprechende Fragen in Verbindung mit dem zunehmenden Wettbewerbs- und Legitimationsdruck sowie den knapper werdenden finanziellen Mitteln stetig an Bedeutung – und zwar für alle, die am Teilhabemanagement beteiligt sind
Beteiligte am Teilhabeprozess
// Die Menschen mit Behinderung wollen wissen, dass sie mit Hilfe des Leistungserbringers, dessen Unterstützung sie in Anspruch nehmen, ihre individuellen Ziele erreichen.
// Die Leistungsträger wollen wissen ob die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel wirksam eingesetzt werden.
// Die Sozialunternehmen als Leistungserbringer können ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, wenn sie ihr Angebot systematisch und auf der Basis fundierter Evaluationsergebnisse weiterentwickeln.
Wirksamkeit als Element der Unternehmensentwicklung
// Die Josefs-Gesellschaft (JG) setzt sich bereits seit einigen Jahren mit dem Nachweis der Wirksamkeit ihrer Leistungen auseinander.
// Als qualitative Basis dient dabei eQuass , ein europaweit von mehr als 500 Sozialdienstleistern angewandtes Qualitätsmanagement- und Unternehmensentwicklungssystem.
eQuass als Instrument der Unternehmensentwicklung
Zu den zehn eQuass-Prinzipien gehören unter anderem:
- Personenzentrierung
- Teilhabe
- Kontinuierliche Verbesserung
- Ergebnisorientierung
www.equass.de
Messung der Wirksamkeit
Die Messung der Wirksamkeit
erfolgt in drei Dimensionen
Leistungsnehmer
Leistungsträger
Leistungserbringer
Wirkungsdimension
Wirkungsziel
Instrument
Wirkungsindikator
Messung der Wirksamkeit
Für jede Wirkungsdimension
wird ein Wirkungsziel festgelegt
Das Wirkungsziel ist differenziert
in Primärziel und Teilziel.
Die Wirkungsziele können je nach
Wirkungsdimension unterschiedlich sein.
Wirkungsdimension
Wirkungsziel
Instrument
Wirkungsindikator
Messung der Wirksamkeit
Für jedes Wirkungsziel wird
ein Instrument definiert.
Dieses ermöglicht die Erfassung
eines objektiven und eines subjektiven
Indikators
Wirkungsdimension
Wirkungsziel
Instrument
Wirkungsindikator
Messung der Wirksamkeit – Evaluation
Das definierte Wirkungsziel gilt nur dann als erreicht, wenn in allendrei Wirkungsdimensionen der objektive und der subjektiveIndikator erreicht sind.
Leistungsbereich
Wirkungsdimension
WirkungszielPrimärziel
Teilziel
Instrument
Wirkungsindikator
objektiv subjektiv
Beispiel:
Helmut K. ist 20 Jahre alt, durch einen Autounfallquerschnittgelähmt und damit Rollstuhlfahrer. Er hat einenRealschulabschluss und absolviert zurzeit eine Ausbildung zumKaufmann für Büromanagement in einem Berufsbildungswerk(BBW). Er wohnt im Internat des BBW, möchte jedoch gerne mitseiner Freundin in eine gemeinsame Wohnung umziehen.
Anwendung der ICF als Basis der Leistungsplanung
// Für Klaus K. ergibt sich die Barriere „Entwurf, Konstruktion sowie Bauprodukte und Technologien von privaten Gebäuden“ (ICF Item e 155) , die bei der Wahl der Wohnung, die für Rollstuhlfahrer geeignet sein muss, zu berücksichtigen ist.
// In seiner Ausbildung ist zudem aufgefallen, dass es an „Gewissenhaftigkeit bei der Bearbeitung von schriftlichen Anfragen“ (ICF Item b1262) mangelt. Die entsprechende Barriere gilt es ebenfalls für das selbstständige Wohnen abzubauen.
Leistungsbereich Wohnen
WirkungsdimensionLeistungsnehmer
Klaus K.
Wirkungsziel
Primärziel Lebensqualität verbessern
Teilziel Gemeinsame Wohnung mit Freundin
Instrument ICF basierte Leistungsplanung Personal Outcomes Scale
Wirkungsindikator
objektiv subjektiv
Paarwohnen in der Stadt Lebensqualität hat sich verbessert
Überwindung der Barriere ICF ITEM e155
Leistungsbereich Wohnen
Wirkungsdimension
Leistungserbringer
Josefs Gesellschaft
Wirkungsziel
Primärziel Wohnen mit der Freundin mit den definierten Ressourcen ist erreicht
Instrument ICF basierte Leistungsplanung Personal Outcomes Scale
Wirkungsindikator
objektiv subjektiv
Paarwohnen in der Stadt Lebensqualität hat sich verbessert
SOLL – IST Vergleich der Ressourcen
Überwindung der Barriere b1262
Leistungsbereich Wohnen
Wirkungsdimension
Leistungsträger
Träger der Sozialhilfe
Wirkungsziel
Primärziel Wohnen mit der Freundin mit den definierten Ressourcen ist erreicht
InstrumentTeilhabeplanung des Trägers Befragung „Zufriedenheit mit dem
Erbringer“
Wirkungsindikator
objektiv subjektiv
Ergebnis Wirkungsindikatoren Leistungsnehmer
Zufriedenheit mit dem Erbringer
Nachweis Ressourceneinsatz
// Die Wirksamkeit für eine Wirkungsdimension gilt nur dann als erreicht, wenn alle Wirkungsindikatoren als erfüllt bewertet werden.
// So können zum Beispiel bei Helmut K. zwar die drei objektiven Indikatoren durch entsprechende Maßnahmen erreicht worden sein. Die Vorstellungen von Helmut zur Verbesserung seiner Lebensqualität könnten sich aber durch den Verlust der Nähe zu seinen Freunden in dem vorherigen Wohnsetting nicht erfüllt haben.
// Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, das entsprechende Ziel in der Teilhabeplanung erneut zu hinterfragen und ggf. das objektive Ziel des Paarwohnens in der Stadt anzupassen.
// Das Monitoring und die Evaluation erfolgt in der JG im Rahmen des JG Case Management
// Der Case Manager ist individueller, interdisziplinärer Ansprechpartner für das Teilhabemanagement
// Gemeinsam mit dem Leistungsnehmer kann mit den neuen Erkenntnissen aus der Wirksamkeitsanalyse eine Anpassung der Leistungsplanung angestrebt werden
Organisationsentwicklung
// Dieser Ansatz der Messung von individueller Wirksamkeit kann durch die Zusammenfassung der Ergebnisse auch auf vollständige Leistungsbereiche einer NPO ausgeweitet werden.
Josefs-Gesellschaft gGmbH
Andreas Rieß
Leiter Abteilung Rehabilitation
Custodisstr. 19-21, 50679 Köln
Tel.: 0221.88998-120, Fax.: 0221.88998-60
E-Mail: [email protected]
www.jg-gruppe.de