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Bachelor & Master oder Diplomingenieur ? - Ingenieurausbildung im Wandel
Dr.-Ing. Martin Molzahn
Vortrag bei derVDI-Arbeitsgruppe Engineering & Management
im VDI Bezirksverein Nordbaden-PfalzMannheim, 15. Februar 2005
Stand: 14.02.2005 Mannheim, Februar 2005 2
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1999: Neue Abschlüsse finden wenig Akzeptanz
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2003: Anerkennung im Ausland gefährdet ?
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2004: Das Bild wandelt sich
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2005: Erfolgsstory ?
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Inhalt
• Anstöße zur Weiterentwicklung der Ingenieurausbildung in Deutschland
• Bologna-Prozess• Einführung von Bachelor- & Master-Studiengängen in
Deutschland• Umsetzung in Europa• Jüngere Stellungnahmen aus Wirtschaft und Hochschulen• Qualitätssicherung: Akkreditierung von Studiengängen• Ausblick
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VDMA und ZVEI 1997 : Internationalisierung der Ingenieurausbildung• Veränderte Nachfragesituation im globalen Bildungsmarkt
– Ehemalige Entwicklungsländer wurden zu Schwellen- und Industrieländern
• eigene Hochschulsysteme• Orientierung am angelsächsischen System• Bachelor im eigenen Land, aufbauender Master im Ausland
– Studium in Deutschland wenig interessant• Entsprechende Angebote fehlen, ausländische Studenten bleiben aus
– Folge für deutsche Wirtschaft• „Botschafter“ und „Mittler“ werden fehlen
Ingenieurausbildung internationalisieren– Anpassung an angelsächsische Ausbildungsstrukturen– Einführung gestufter Bachelor- und Masterstudiengänge an
Universitäten und Fachhochschulen unter Beibehaltung der eigenständigen Profile
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GVC 1997: Memorandum Verfahrenstechnik• Hintergrund:
– Globalisierung, Probleme des Industriestandortes Deutschland• Perspektiven:
– Verfahrenstechnik ist eine Schlüsseltechnik– Komplexere Aufgabenstellungen und größerer Innovationsbedarf
lassen weiterhin großen Bedarf an Verfahrens-/Chemieingenieuren erwarten
Empfehlungen:– Universitäre Ausbildung anpassen:– Masterabschluss (äquivalent zu TU-Diplom) einführen– Einstiegsmöglichkeiten für ausländische Studenten mit Bachelor-
Abschluss in ein weiterführendes Studium verbessern– Reale Studiendauer verkürzen– Studieninhalte überprüfen, Grundoperationen zusammenfassen– Spezialstudiengänge vermeiden
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VDI 1998: Thesen zur Weiterentwicklung der Ingenieurausbildung in Deutschland
• Deutsche Ingenieure genießen weltweit hohes Ansehen• Ausländische Studenten meiden Deutschland wegen mangelnder
Kompatibilität der Studiensysteme• Deutsche Hochschulen bleiben von internationaler „Mobilitätsschiene“
im tertiären Bereich weitgehend abgekoppelt
International kompatible Bachelor- und Master-Studiengänge schnell einführenStruktur der „berufsbefähigenden“ Ingenieurausbildung beibehalten und weiterentwickelnNeue Studiengänge als ersten Grundständigen Studiengang mit Bachelorabschluss und als weiterführenden Vertiefungsstudiengang mit Masterabschluss organisieren
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Bologna-Prozess – Maßnahmen und Ziele
Errichtung eines Europäischen Hochschulraumes bis 2010 durch:• Einführung eines Systems von leicht lesbaren und vergleichbaren
Graden• Einführung eines Systems von im wesentlichen 2 Studienzyklen;
erfolgreicher Abschluss des 1. Zyklus relevant für Arbeitsmarkt• Einführung eines Leistungspunktesystems
Ziele:• Förderung der Mobilität von Studenten und Professoren durch
Überwindung von Hindernissen• Förderung der europäischen Zusammenarbeit bei der Qualitäts-
sicherung im Hinblick auf vergleichbare Kriterien und Methoden• Förderung der Europäischen Dimension im Hochschulbereich als
„Markenzeichen“
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Bologna-Prozess: Warum ?• Zunehmende Mobilitätshemmnisse durch nationale Ausbildungs-
Systeme: Probleme mit Anerkennung von Studienleistungen / Abschlüssen– Große Unterschiede im Aufbau von Studiengängen– Abschlüsse national genehmigt / akkreditiert / verliehen, aber auf
internationalem Arbeitsmarkt eingesetzt• Abnehmende Anziehungskraft europäischer Hochschulen
– für Studierende und Lehrende außerhalb Europas:• Anerkennungsprobleme
– für europäische Studierende: • Nachfrage nach transnationalen Studienangeboten• sinkendes Interesse an Natur- / Ingenieurwissenschaften
=> Notwendigkeit für europaweite Reform von Systemen und Strukturen
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Bologna-Prozess: Meilensteine
• 1998: Sorbonne-Erklärung (England, Deutschland, Frankreich, Italien)– Initiative zur Harmonisierung der Architektur des europäischen
Hochschul-Bildungssystems• 1999: Bologna-Erklärung (30 (40) europäische Staaten)
– Schaffung eines Europäischen Hochschulraumes bis 2010• 2001: Prag (1. Folgekonferenz)
– Förderung lebenslangen Lernens – Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit
• 2003: Berlin (2. Folgekonferenz, http://www.bologna-berlin2003.de)– Bis 2005 Einführung des 2-Zyklen-Systems verbindlich begonnen– Qualitätssicherungssysteme etabliert– Abschluss des 2. Zyklus ermöglicht Zugang zur Promotion
• 2005: Bergen (3. Folgekonferenz; http://www.bologna-bergen2005.no)
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Einführung von B+M-Studiengängen in Deutschland • Hochschulrahmengesetz (1998, 2002):
– Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen möglich• Kultusministerkonferenz (1991, 2001, 2003):
– Strukturvorgaben für B+M-Studiengänge– Akkreditierungsverfahren für B+M-Studiengänge
• Landeshochschulgesetze:– Zunehmend verbindliche Aussagen zum Einführungstermin von
B+M-Studiengängen bzw. zum Auslaufen der Diplom-Studiengänge• Wintersemester 2004/05:
– ca. 2.500 B+M-Studiengänge an Universitäten (Hochschulen) und Fachhochschulen, davon ca. 670 akkreditiert (HRK)
– Ingenieurwissenschaften: ca. 650 (ca. 200 akkreditiert) (HRK)
Studien- und Hochschulreform
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Ziele der Studien- und Hochschulreform
• Verkürzung von Studienzeiten – durch Einführung von kürzeren, berufsqualifizierenden
Studiengängen Bachelor• Reduzierung der Zahl von Studienabbrechern
– durch Studienangebote mit größerer Praxisrelevanz schon in den ersten Semestern Bachelor
• Steigerung der Attraktivität der deutschen Hochschulausbildung für ausländische Bewerber– durch Einführung einer weltweit bekannten Studienstruktur mit
weltweit bekannten Abschlussgraden• Beitrag zur europäischen Harmonisierung (Bologna-Prozess)
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Grundständige Studiengänge (HRK-Hochschulkompass Okt. 2004)
2824
1059
88
712
15965 96
1277
300
31
306
64 18 270
500
1000
1500
2000
2500
3000
AlleFächer
Ing.-Wiss. VT/CI Nat.-Wiss. Chemie Biologie Physik
DiplomBachelor
31%
38% 30%
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Hochschulrahmengesetz (1998/2002)
• Hochschulen können Bachelor- und Masterstudiengänge einrichten
• Bachelor erster berufsqualifizierender Abschluss• Master weiterer berufsqualifizierender Abschluss• Regelstudienzeit:
– Bachelor: mindestens drei, höchstens vier Jahre– Master: mindestens ein, höchstens zwei Jahre– bei konsekutivem Aufbau: höchstens fünf Jahre
• Einführung eines Leistungspunktesystem zur Übertragung erbrachter Studienleistungen auf andere Studiengänge oder andere Hochschulen
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Ländergemeinsame Strukturvorgaben KMK (Okt. 03)
• Bachelor ist Regelabschluss• Bachelor- und Master-Studiengänge sowohl an Universitäten als auch
an Fachhochschulen möglich• Kreditpunkte: in der Regel 30 ECTS-Punkte je Semester• Bachelor- und Master-Arbeit obligatorisch• Besondere Zugangsvoraussetzungen für Master-Studium• Masterabschlüsse an Universitäten und Fachhochschulen
berechtigen grundsätzlich zur Promotion• Studiengangprofile:
– Differenzierung nur bei Master-Studiengängen:„stärker anwendungsorientiert“ und „stärker forschungsorientiert“
• Abschlussbezeichnungen:– Je nach Fächergruppe B.A./M.A., B.Sc./M.Sc., u.a.– Ingenieurwissenschaften: B.Sc./M.Sc., B.Eng./M.Eng.
• Akkreditierung von Bachelor- und Master-Studiengängen zwingend
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Einheitsstudium im Bachelor-Zyklus ?Fo
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Anwendungsorientierung
Masterstudium
Bachelorstudium
KMK 2003VDI-Präsident 2004
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KMK weicht von europäischer Festlegung ab
• Berlin Communiqué (http://www.bologna-berlin2003.de, Auszug):
– …, degrees should have different defined outcomes. First andsecond cycle degrees should have different orientations and various profiles in order to accommodate a diversity of individual, academic and labour market needs. First cycle degrees should give access, in the sense of the Lisbon Recognition Convention, to second cycle programmes. Second cycle degrees should give access to doctoral studies.
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Unterschiedliche Profile auch im Bachelor-ZyklusFo
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Anwendungsorientierung
Masterstudium
Bachelorstudium
Europäische FestlegungIndustrie-VerbändeWissenschafliche Vereine
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Aufbau der neuen Ingenieurstudiengänge (I)Beispiel 1: Universitäten (i.d.R. “stärker forschungsorientiert”)• Heute: Diplom (Dipl.-Ing.)
– 4,5 – 5 Jahre (nicht eingerechnet 3 Monate Vorpraktikum)– Vordiplom nach 2 Jahren zur Leistungskontrolle (hauptsächlich
Mathematik, natur- und ingenieurwissenschaftliche Grundlagen) ohne Relevanz für Arbeitsmarkt; danach 2,5 – 3 Jahre Fachstudium
• Zukunft: Bachelor (B.Sc./BEng.)– 3 - 4 Studienjahre, relevant für den Arbeitsmarkt (?)– Verlagerung bestimmter Teile der Grundlagen in das Masterstudium
und von Teilen des Fachstudiums in niedrigere Semester• Zukunft: Master (M.Sc./MEng.)
– 1 - 2 weitere Studienjahre letztendlich gleichwertig mit Diplom
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Aufbau der neuen Ingenieurstudiengänge (II)Beispiel 2: Fachhochschulen (i.d.R. „stärker anwendungsorientiert“)• Heute: Diplom (Dipl.-Ing. (FH))
– 4 Studienjahre (einschließlich Praxissemesters und halbjähriger Diplomarbeit, nicht eingeschlossen Vorpraktikum oder Lehre)
• Zukunft: Bachelor (B.Sc./BEng.)– 3 – 4 Studienjahre– häufige Praxis: 3 Studienjahre, Verzicht auf Praxissemester
Niveau unter FH-Diplom ??• Zukunft: auch Master (M.Sc./MEng.)
– 1- 2 weitere Studienjahre Niveau höher als FH-Diplom• Frage, Kommentar:
– Akzeptanz dieser Änderungen am Arbeitsmarkt ?– Praxissemester als Markenzeichen eines stärker anwendungs-
orientierten Studiums unverzichtbar 3,5 Studienjahre für ersten Zyklus (BW, Bayern)
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Struktur der Ingenieurausbildung in Europa• In den meisten europäischen Ländern:
– Parallele Studiengänge (“one tier” System)• “long cycle” (4,5 - 5 jährige ) Studiengänge, stärker forschungs-
orientiert, Abschluss äquivalent einem Second Cycle Degree (SCD)• “short cycle” (2 - 4 jährige) Studiengänge, stärker anwendungs-
orientiert, Abschluss äquivalent (?) einem First Cycle Degree (FCD)• Zwischenprüfung (bei längeren Studiengängen) zur internen
Leistungs-/Eignungskontrolle • Großbritannien, Irland:
– Zwei (gestufte) Studienzyklen (undergraduate, graduate) entsprechend der Bologna-Erklärung (“two tier” System), mit großer Bandbreite unter-schiedlicher Niveaus und Profile
– Zweistufiges Konzept international weit verbreitet (USA, Asien, Australien)
Bologna-Prozess erfordert Einrichtung neuer, gestufter Studiengänge in vielen europäischen Ländern
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Umsetzung in Europa
• 3. Bologna-Folgekonferenz: Bergen, Mai 2005– In den meisten Ländern wird an Umsetzung gearbeitet– http://www.bologna-bergen2005.no National Reports
• Umfrage der EFCE Working Party on Education in ChemicalEngineering:– Arbeit an Umsetzung läuft in allen beteiligten Ländern– In zwölf Ländern neue gestufte Studiengänge in Chemical and
Process Engineering– In anderen Ländern Einführung bis 2005/2006 – Grundsätzliche Probleme in Frankreich (Grandes Écoles)– Noch keine Bereitschaft zu Änderungen in UK und Irland– Pragmatische Lösung in den Niederlanden– Zurückhaltung bei vielen Technischen Universitäten in Deutschland– Bezeichnungen “Bachelor” and “Master” nicht überall vorgesehen
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Umsetzung in Europa (II)
• Beispiel Großbritannien– Leicht unterschiedliche National Reports 2005 für England,
Nordirland und Wales sowie Schottland– gestuftes System (Bachelors, Masters and Doctoral degrees)
existiert seit langem– Abschlussbezeichnungen nicht eindeutig:
• BEng: 3-jähriges Studium FCD• BEng hon.:3-4-jähriges Studium FCD• MEng: 4-jähriges Studium FCD
– Masterstudium in der Regel nicht konsekutiv sondern als Weiterbildungsstudium nach einer Phase der Berufstätigkeit angelegt
– Promotion setzt mindestens guten BEng hon.-Abschluss voraus– Anpassungen an Bologna Prozess bisher nur bei Diploma
Supplement und Kreditpunktesystem
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Umsetzung in Europa (III)Beispiel Frankreich• Heute:
– Universitäten, Instituts Universitaires de Technologie (I.U.T.):• Bac + 2 Diplôme Universitaire de Technologie (DUT) Techniker• Bac + 3 Licence (professional) FCD• Bac + 4 Maîtrise FCD
– Spitzenhochschulen (Grandes Écoles):• Bac + 2 + 3 Ingénieur Diplôme (wenn von CTI akkreditiert) SCD• Zwei Studienjahre in Classes Préparatoires (vor allem Mathematik und
Naturwissenschaften, an ausgewählten Gymnasien). Vor Eintritt in Grandes Écoles strenge Auswahl in landesweitem Wettbewerb.
• Frage:– Wie kann das Classes Préparatoires System (Bac + 2 + 3) in das Bologna
Schema (Bac + 3 + 2) mit einem arbeitsmarktrelevanten Abschluss nach 3 Jahren umgestellt werden?
• Grandes Écoles stehen dem Bologna Prozess ablehnend gegenüber
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Fakultätentag MB/VT / TU9-Consortium (2004)
• Diplom-Studiengänge als Option beibehalten (FTMV)• Einstufige Masterstudiengänge einführen (FTMV)• Bachelor-Studiengänge forschungsorientiert und auf 7
Semester ausrichten• Bachelor-Absolventen anderer Mitgliedshochschulen wie eigene
behandeln (FTMV-weit bzw. im TU9-Consortium)• Für Wechsler von anderen Hochschulen obligatorische
Anpassungssemester vorsehen (FTMV)• Universitärer Bachelor hat nur Drehscheibenfunktion (TU9-
Consortium)
Entgegnungen von KMK/HRK und DIHK
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Studie 2004: B+M statt Diplom
• Umfrage von VDI nachrichten und Fraunhofer Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation unter 286 Unternehmen aus Industrie und technischer Dienstleistung:– Von Hochschulen, Verbänden und Ministerien werden mehr
Informationen erwartet– Viel Unsicherheit, aber wenig Vorbehalte– Karriereentwicklung der Absolventen nicht absehbar
• Bachelor of Engineering ebenso qualifiziert wie Diplomingenieur (FH)– Praxisbewertung
• Positiv: kürzere Studiendauer• Teilweise negativ: bei Bachelors höherer interner Integrations- und
Ausbildungsbedarf– Keine qualitative Verschlechterung durch die neuen Studiengänge
erwartet
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Maschinenbau (VDMA, 2004)
• Ingenieurausbildung soll– fachliche, methodische und soziale Kompetenzen eng verzahnt
und im Bezug zur Praxis vermitteln– den unterschiedlichen Anforderungen mit differenzierten
Qualifikationsprofilen entsprechen– den Studierenden ausreichend Flexibilität und Mobilität
ermöglichen– durch internationale Ausrichtung attraktiv auch für Studierende aus
der ganzen Welt sein– kürzere reale Studienzeiten ermöglichen und Studienabbrüche
vermeidenUnterschiedliche Profile bereits im Bachelor-ZyklusRegelabschluss FH: anwendungsorientierter BachelorRegelabschluss Universität: forschungsorientierter Master
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Maschinenbau (Fa. Bosch, VDI-N 07.01.2005)
• Bei Umstellung Stärken erhalten:– Hervorragende anwendungsorientierte Studiengänge an
Fachhochschulen– Qualitativ hochwertige Studiengänge mit solider theoretischer
Grundlage an Universitäten• Fachhochschulen scheinen in Entwicklung voraus zu sein• Ihre Diplomabschlüsse liegen nahe an dem, was einen Bachelor
auszeichnet• Es bestehen erhebliche Zweifel, ob eine Masterausbildung an
Fachhochschulen zielführend ist• Sinnvoll und ressourcenschonend: Masterausbildung wird
grundsätzlich von Universitäten abgedeckt.
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VDI (Beruf- und Gesellschaft, 2004)
• Eingangsstatement– Inhaltliche Schwerpunktsetzung der deutschen Ingenieurausbildung
bewährt– Unterscheidung zwischen „stärker forschungsorientierten“ und
„stärker anwendungsorientierten“ Profilen erfolgreich• Anforderungen an B+M-Studiengänge:
– Bachelor-Studium unterteilen:• Grundlagen- und Orientierungsstudium (2 Semester, Prüfung)• Fachstudium (4 - 6 Semester, incl. Betriebspraktikum u. Abschlussarbeit)
– Master-Studium:• Mindestens 3 Semester (incl. Betriebspraktikum u. Abschlussarbeit)• Vertiefung in verschiedene Anwendungsgebiete
– Durchlässigkeit zwischen anwendungs- und forschungsorientiertenStudiengängen überdenken
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Verfahrenstechnik / Chemie- / Bioingenieurwesen (VDI-GVC, 2004)
• Unterschiedliche Profile („stärker forschungsorientiert“ und „stärker anwendungsorientiert“) bereits im 1. Zyklus (*)
• Kompetenzprofil Master (Uni) entsprechend Uni-Diplom • Kompetenzprofil berufsqualifizierender Bachelor entsprechend FH-
Diplom• Regelabschluss an FH ist Bachelor • Regelabschluss Uni ist Master (*)
• Bachelor (Uni) qualifiziert für internationale Mobilität, weiteres Studium in eigener oder in anderen Disziplinen (*)
• Masterabschluss an FH bietet neues Kompetenzprofil• Wechsel zwischen „stärker anwendungsorientierten“ und „stärker
forschungsorientierten“ Studiengängen durch geeignete Maßnahmen unterstützenEmpfehlung enthält Vorschläge zur Gestaltung von Curricula
(*) Widerspruch zu KMK-Strukturvorgaben, Übereinstimmung mit Bologna-Vereinbarungen
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Chemie (GDCh und VCI, 2004)
• Chemische Industrie begrüßt Bologna-System• Rasche Umstellung aller Angebote an Universitäten und
Fachhochschulen auf Bachelor- und Master-Studiengänge:– Dreijähriges Studium mit eigenständigem Charakter bis zum
Bachelor-Abschluss– Bachelor im universitären Bereich eröffnet nur begrenzte
Berufseinstiegsmöglichkeiten, bietet aber Mobilität– Bachelor im FH-Bereich muss bisherigem FH-Diplom entsprechen– Zweijährige Master-Programme zur Vertiefung und/oder
Spezialisierung, auch interdisziplinär– Studienangebote modularisieren; Module auf klar beschriebene
Qualifikationsziele ausrichten; in der Regel einsemestrig– Direkter Zugang für überdurchschnittlich qualifizierte Bachelor-
Absolventen zur Promotion (Einzelfallprüfung durch Fakultät)– Qualitätssicherung durch Akkreditierung
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Akkreditierung von Studiengängen• Ziele
• Vielfalt ermöglichen *)
• Qualität sichern *)
• Transparenz schaffen *)
verlässliche Orientierung für Studienbewerber undBeschäftiger bieten *)
• Trennung von Akkreditierung und staatlicher Genehmigung :– Akkreditierung durch unabhängige Agenturen an Stelle des ministeriellen
Abgleichs mit Rahmenprüfungsordnungen– Akkreditierung in den meisten Bundesländern Voraussetzung für die
Genehmigung• Steuerung: Akkreditierungsrat • Durchführung: Akkreditierungsagenturen• Internationaler Abgleich von Kriterien, gegenseitige Anerkennung
(ENQA, Washington Accord)*) HRK / KMK 1998
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Akkreditierungsagenturen (Quelle: Akkreditierungsrat)
• Akkreditierungsagentur für Studiengänge im Bereich Heilpädago-gik, Pflege, Gesundheit und Soziale Arbeit (AHPGS) e.V.
• Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissen-schaften, der Informatik, der Naturwissenschaften und der Mathematik (ASIIN) e.V.
• Foundation for International Business Administration Accreditation(FIBAA)
• Akkreditierungs-, Certifizierungs- und Qualitätssicherungs-Institut (ACQUIN)
• Agentur für Qualitätssicherung durch Akkreditierung von Studiengängen (AQAS)
• Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA)
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Akkreditierte Studiengänge (Akkreditierungsrat, Okt. 2004)
296
90
12
85
2310 7
370
122
13
66
2310 8
0
50
100
150
200
250
300
350
400
Alle Fächer Ing.-Wiss. VT/CI Nat.-Wiss. Chemie Biologie Physik
Bachelor Master
27%
32%
29%
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Ausblick• Einführung von B+M-Studiengängen nicht isoliert betrachten• „Gemeinsamer Hochschulraum“ im Hinblick auf europäischen
Einigungsprozess unverzichtbar, Bologna-Prozess nicht umkehrbar:– Grundsatzbeschluss bei Konferenz in Bologna– Folgekonferenzen zum Ausräumen von Hindernissen, Abgleich von
Kriterien und Methoden, Vermeidung zu unterschiedlicher Lösungen• Umsetzung in Deutschland nimmt Fahrt auf
– Fachhochschulen betreiben Umstellung aktiv– Universitäten müssen sich bewegen – Föderale Struktur führt zu landesspezifischen Lösungen innerhalb des
KMK-Rahmens• Sichtweise verschiedener Branchen / Institutionen sehr ähnlich
– Grundsätzlich positiv– Unterschiedliche Profile auch in neuer Struktur erforderlich
Durch den Bologna-Prozess erforderliche Umstellungen bieten neue Chancen auch zur inhaltlichen Neugestaltung nutzen