baiersbronn genießen 2014

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Baiersbronn... mit allen Sinnen Der Genussraum Baiersbronn Tierische Landschaftspfleger Von gepflegten Grinden und schmackhaften Rindern Entschleunigen wie die Profis Urlaubs-Mission Entschleunigung Baiersbronn genießen 201 4 URLAUBSMAGAZIN Baiersbronn | Friedrichstal | Huzenbach | Klosterreichenbach | Heselbach Mitteltal | Obertal-Buhlbach | Schliffkopf | Ruhestein | Röt-Schönegründ Schönmünzach | Schönmünz | Schwarzenberg | Langenbach | Tonbach Mehr Schwarzwald gibt‘s nirgends!

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Urlaubsmagazin 2014 der Feriengemeinde Baiersbronn mit Informationen rund um die Themen Wandern, Familienurlaub, Essen & Trinken, Pauschalangebote und vielem mehr...

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Page 1: Baiersbronn genießen 2014

Baiersbronn... mit allen SinnenDer Genussraum Baiersbronn

Tierische Landschaftspfl egerVon gepfl egten Grinden und schmackhaften Rindern

Entschleunigen wie die Profi sUrlaubs-Mission Entschleunigung

Baiersbronngenießen 2014URLAUBSMAGAZIN

Baiersbronn | Friedrichstal | Huzenbach | Klosterreichenbach | Heselbach Mitteltal | Obertal-Buhlbach | Schliffkopf | Ruhestein | Röt-SchönegründSchönmünzach | Schönmünz | Schwarzenberg | Langenbach | Tonbach Mehr Schwarzwald gibt‘s nirgends!

Page 2: Baiersbronn genießen 2014

3Urlaubsmagazin 2014

Liebe Leserinnen und Leser,

Willkommen im Genussraum für die Seele®!

Willkommen im Wanderhimmel®!

Willkommen in Baiersbronn!

Sie sind angekommen an einem Ort, wo Gastfreundschaft und Kulinarik seit über zwei Jahrhunderten Tradition haben. Knapp 400 Gastgeber engagieren sich hier tagtäglich, so dass sich Ihr Urlaub in die genussvollsten Tagen des Jahres verwandelt.

Das Urlaubsmagazin „Baiersbronn genießen 2014“ gewährt einen ersten Einblick, was es in unserem Genussraum alles zu entdecken gibt: Abenteuer und fantas-tischen Kinderspaß, historische und kulturelle Schätze, ausgezeichnete Möglich-keiten für Wellness und Entschleunigung sowie die Natur des Nordschwarzwaldes in all seiner Vielfalt.

Von kahlen Grinden, lieblichen Talauen, beeindruckenden Aussichtspunkten und mystischen Karseen waren auch die Teilnehmer der 1. Baiersbronn Classic begeistert! In einer packenden Reportage berichtet das Team der Auto Illustrierten Klassik, wie sie während der dreitägigen Gleichmäßigkeitsfahrt den Nordschwarz-wald und die Weinregion der Ortenau auf besonderes geschmackvolle Weise erfahren haben.

Tradition und Innovation liegen in Baiersbronn nahe beieinander – sowohl bei den Freizeit-, Wellness- und Wanderangeboten als auch in Sachen Information. Für den schnellen und individuellen Überblick via Smartphone und Tablet verweist unser Urlaubsmagazin mit zahlreichen QR–Codes auf Wissenswertes und Aktuelles im Internet z. B. unter www.baiersbronn.de.

Wir wünschen viel Freude beim Entdecken Baiersbronns und schon heute eine unvergessliche Zeit im Genussraum für die Seele.

Michael Ruf Patrick SchreibBürgermeister Tourismusdirektor

[ Veranstaltungs-Highlights 2014]

Ticket-Hotline: 07442/84 14-0 und www.reservix.de

Dezember 2013: Baiersbronner Wintergenuss 06.-08.12. Adventsdörfl e in der

Glashütte Buhlbach 30.12. Fackelwanderung zum

Jahresausklang

Januar 2014: 01.01. Festliches Neujahrskonzert

Februar: 14.02. Christoph Sonntag

Hornschlittenrennen

April: 16.-21.04. Osterausstellung 27.04. Wander-Opening

Mai: 10./11.05. Kunsthandwerkermarkt

und Muttertagsfest

Juni: „Kultur am Meiler“ 14.06. Ländlicher Vierkampf

Juli: Freilichtaufführung Studiobühne 19./20.07. Flecka Fescht 26.07 Tonbachtalbeleuchtung

August: 08.-09.08. Bulldogfest 16.08. Burgundernacht Grindenfest

September: 07.09. Bahnhofsfest 14.09. Tag des offenen Denkmals 20./21.09. Handwerker- und

Bauernmarkt 25.-28.09. 2. Baiersbronn Classic

– Schwarzwald-Rallye für Genießer

Oktober: 16.-18.10. Festival der Märchen-

erzähler

Dezember: Baiersbronner Wintergenuss

Aktuelle Veranstaltungstipps fi nden Sie im Internet unter:

www.baiersbronn.de

Impressum Herausgeber: Baiersbronn Touristik, www.baiersbronn.de Konzeption, Design, Realisation: GRUPPE DREI®, www.gruppedrei.com Fotos: Ulrike Klumpp, Baiersbronn Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen

[Editorial]

[email protected]

998.000 KÖLNER TEILEN SICHSECHS MICHELIN-STERNE*

* 15.000 Baiersbronner besitzen hingegen sieben. Kein Wunder, wenn dort bereits der Nachwuchs übermütig wird und im siebten Pfannkuchen himmel schwebt.

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Page 3: Baiersbronn genießen 2014

5Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen4

[Wandern] Baiersbronn... mit allen Sinnen

Unsere Wanderpauschalen

[Unsere Wanderhütten]

Orte der GeborgenheitApps fürs Urlaubsplus

[Schwarzwald Plus] Mehr Service für mehr Urlaub

Heimatliebe mit dem kleinen Plus

[Baiersbronner Zeitreise] Der Alltag der Altvorderen

[Heimat] Heimatstück

Dein ganz persönliches Stück Baiersbronn...

[Region und Küche] Von gepflegten Grinden

und schmackhaften Rindern

Neues aus Baiersbronn[Baiersbronner Bierwanderung]

Hopfen und Malz – Gott erhalt’s![Baiersbronn Classic 2013]

Klassik mit Geschmack[Baiersbronn Classic 2013]

Baiersbronn im Rallyefieber[Baiersbronn Classic 2013]

Das Wunder von BaiersbronnDas Ruhestein-Bergrennen 1946

[Familienausflug]

Auf Baiersbronn-Entdeckertour...Ein Dutzend toller Angebote für Familien

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[Karseen – Sagenumwobene Gewässer]

Die dunklen Augen des Waldes[Baiersbronner Prominenz]

Das ist ganz großer Wintersport Melanie und Manuel Faißt im Interview

[Entschleunigen wie die Profis]

Urlaubs-Mission Entschleunigung[Baiersbronner Sternenglanz]

Kulinarik mit internationaler Strahlkraft[Auf dem Holzweg]

Von wegen auf dem Holzweg [Bergwacht]

Helden in schwerem Gelände [Wintergenuss]

Winter, Wunder, Weiß.[Ausflugsziele]

Fahrt ins Blaue

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18 | Baiersbronner Zeitreise

Der Alltag der Altvorderen

48 | Karseen – Sagen – Gewässer

Die dunklen Augen des Waldes

36 | Baiersbronner Classic 2013

62 | Auf dem HolzwegVon wegen auf dem Holzweg

24 | Region und Küche

Von gepflegten Grinden und schmack-

haften Rindern

6 | WandernBaiersbronn... mit allen Sinnen

[ Unsere Genießerpakete]Möchten Sie Ihren Urlaub in Baiersbronn von Anfang an unbeschwert genießen? Dann schauen Sie sich bei unseren Pauschalangeboten um, bestimmt ist etwas für Sie dabei.

[ Kräuterzeit+] S. 6[ Kräuterkörble+] S. 8[ Murgleiter – Die Freiheit nehm’ ich mir] Genusswandern ohne Gepäck S. 10

[ Fliegenfi schen] S. 10[Wandern, Wald und Wellness] S. 11[ Wanderhimmel Highlights] S. 11[Wandern und Vesper] S. 12[ Menü-Hopping] S. 29[ Schwarzwälder Genusstour] S. 29[Auf den Spuren der Baiersbronn Classic – den Schwarzwald genussvoll erfahren] S. 39[Entdeckerurlaub für Groß und Klein]Familienferien S. 42[Seesteig schwerelos] S. 49[Entschleunigen wie die Profi s] S. 50 /58[ Sternehimmel für Gourmetliebhaber] S. 60

[Langlauf] S. 68

Baiersbronn pauschal genießen:

Die Fotografi n Ulrike Klumpp lebt in Baiers-bronn. Sie kennt Land und Leute und begleitet ihre Heimat fotografi sch durchs Jahr.

Dieses Magazin ist klimaneutral gedrucktBei der Druckproduktion entsteht Kohlenstoffdioxid (CO2), das ist keine Neuigkeit und jeder kennt das als Treibhausgas. Durch Photosynthese und andere natürliche Vorgänge wird CO2 ver-braucht und damit neutralisiert.

Ein Baum bindet im Schnitt mindes-tens 0,36 Tonnen CO2. Um die Menge des Treibhausgases, die durch den Druck dieses Magazins entsteht, zu neutralisieren, werden auf unsere Kosten 48 Bäume gepfl anzt. Das Projekt PRINT&FOREST forstet im

südamerikanischen Paraguay fünf Hek-tar Land auf einer ökologisch wertvol-len, nachhaltig bewirt-schafteten Waldfl äche mit Mischwäldern auf.

[Inhaltsverzeichnis]

Page 4: Baiersbronn genießen 2014

6 7Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Baiersbronn... mit allen Sinnen] [Baiersbronn... mit allen Sinnen]

Baiersbronn... mitallen Sinnen

Charly Ebel, Geobotaniker und stellvertretender Geschäftsführer des Naturschutzzentrums Ruhestein, hat das Konzept des kulinarischen Wildpfl anzenpfads als Teil des Projekts „Baiersbronn ... mit allen Sinnen“ gemeinsam mit vielen Baiersbronnern ent-wickelt und umgesetzt.

CATHÉRINE MERZ

[ Kräuterzeit+]Buchbar von März bis OktoberMindestteilnehmerzahl 2 Personen

- 2 Übernachtungen mit Frühstück im DZ mit Bad oder Dusche/WC

- Kräutermenü in einem der sechs Kräuterrestaurants

- Kräuterführung- Sackmanns Kräutersalz- Alpirsbacher Kräuterlikör- Wohltuender Alpirsbacher

Kräutertee- 1 Körble- Wanderguide mit 31 Tourentipps- Schwarzwald Konus Gästekarte

133 € pro Pers. in einer Pension

179 € pro Pers. in einem *** Hotel

Baiersbronn pauschal genießen:

Baiersbronn ist Genussraum für die Seele... und die Augen, Ohren, Nase, den Gaumen, Hände... Ein Ort höchster Kulinarik und einem Himmel für Wanderer, die am und auf dem Weg jede Menge ent-decken können - mit allen Sinnen: Auf Wiesen, im Wald, am Waldrand und entlang von Bächen wächst ein wilder Teil des Baiersbronner Genusses. Wir lassen uns auf ausgewählter Strecke die Augen für die Gefälligkeiten Baiersbronns von einem geschulten Wildkräuterguide öffnen.

Wir treffen uns mit Charly Ebel vom Naturschutzzentrum Ruhestein am Parkplatz Höfer-Köpfl e. Direkt da-hinter erstreckt sich eine leuchtende Blumenwiese, wo er uns einen Löwen-zahn DEN pfl anzlichen Alleskönner schlechthin präsentiert.

Stengel und Blätter schmecken her-vorragend im Salat. Aus der Blüte gewinnt man einen honigähnlichen Sirup. Der Saft hilft zu entschlacken und mit den gerösteten Wurzeln lässt sich eine Art Kaffee herstellen. Die Bitterstoffe des Löwenzahns tun zudem Leber, Galle, Niere und Magen gut.

Wir zupfen, reiben, riechen und schmecken Sauerampfer, Bärwurz, Rotklee und Spitzwegerich während es langsam bergauf geht zu einer kleinen Trockenmauer am Waldrand mit herrlichem Blick über Baiersbronn. Der ideale Ort für eine kleine Rast und auch gut denkbar für ein Picknick – das Auge isst ja bekanntlich mit.

Weiter geht es am Waldrand entlang. „Hier wachsen Pfl anzen, die zwar noch Licht und Wärme benötigen, aber weniger als unsere Wiesenkräu-ter“, erklärt Charly. Im Schutz der Bäume naschen wir Himbeeren, Brombeeren, fi nden Preisel- und

Walderdbeeren. Die Heidelbeeren wachsen zudem fast im gesamten Wald. „Hier in Baiersbronn stehen auf den Buntsandsteinböden die Bäume oft weniger dicht, so dass immer noch genug Licht für die Heidelbeeren auf den Boden kommt“, berichtet Charly. Die Zwergsträucher stehen genau wie Kiefern und Birken gerne auf den nährstoffarmen Sandböden. Auch Moose mögen diese Wälder sehr gerne und bilden oft dichte Decken, die den Wald märchenhaft erscheinen lassen. Besonders in den höheren Lagen erinnert das Erschei-nungsbild des Waldes sehr an Skan-dinavien.

Page 5: Baiersbronn genießen 2014

8 9Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Baiersbronn... mit allen Sinnen]

WaldIm Wald herrscht ein ausgeglichenes Klima, da die Baumkronen die Sonne abschirmen und die Baumstämme den Wind brechen.

Am WasserDer Wasserlauf kühlt die Luft in seiner Umgebung und versorgt den Boden mit Feuchtigkeit.

WaldrandIn Baiersbronn befi ndet sich der Waldrand häufi g in Hanglage, so dass es auch hier noch hell, aber nicht mehr zu hell ist, denn die nahen Bäume spenden Schatten und schützen vor Wind und Wetter.

WieseRobust müssen die Pfl anzen sein, die hier wachsen. Denn nichts schützt sie vor der prallen Sonne, Wind und Regen. Wiesenkräuter sind Überlebenskünstler unter extremen Bedin-gungen. Schöner Nebeneffekt – farbenprächtige Blüten dank eines Maximum an Sonnenlicht

Im Herbst gibt es hier viele Pilze, un-ter den essbaren vor allem Maronen-röhrlinge, Pfi fferling und Steinpilz. Sie schmecken hervorragend und gelten aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts und des geringen Fettanteils als Kalb-fl eisch des Waldes.

Geschützt, mitten im Wald erklärt Charly, dass Teile von fast jedem der uns umringenden Bäume essbar sind. Aus jungen Buchen oder Birkenblät-tern lässt sich im Frühling ein Wald-blattsalat anrichten. Die leuchtend orangefarbenen Vogelbeeren sind im Herbst nicht nur für Vögel interes-sant. Zur Marmelade verarbeitet sind sie auch eine schmackhafte Bereiche-rung des menschlichen Speiseplans. Aus den Nadeln der Kiefern, Fichten und Tannen lässt sich ein Vitamin-C-reicher Tee gewinnen – oder ein be-sonderes Baiersbronner Eisparfait, das durch die Zugabe frischer Fichten-

nadeln ein angenehmes Waldaroma bekommt.

Den nächsten Halt machen wir an einem Wasserlauf. Der Waldboden rundherum ist feucht und mit Moosen, Farn und Sauerklee bedeckt. „Der Sauerklee ist eine Art Mimose oder Schattenparker. Er mag es eher kühl und kommt mit nur ein Prozent des Sonnenlichts aus. Wenn es ihm zu hell wird oder es regnet, klappt er seine Blätter zusammen wie ein klei-ner Regenschirm“, erzählt Charly und tippt einen Klee an. Der lässt sich das nicht gefallen – und macht dicht. Dass Sauerklee essbar ist, probieren wir an Ort und Stelle aus. Fazit: schmeckt genau wie Sauerampfer!

Ein Stück weiter bachabwärts, außer-halb des Waldes ragen uns am Ufer hochaufgeschossene Pfl anzen mit fl aumigen weissen Blüten entgegen.

Ihr Duft erinnert an Marzipan, Vanille und Honig. Mädesüß, lernen wir, ent-hält entzündungshemmende Salicyl-säure und hilft gegen Kopfschmerzen. Der Blütensirup verleiht Süßspeisen eine feine Note. Mit Rettichschärfe holt uns die Brunnenkresse aus den süßen Träumereien zurück und heizt uns noch einmal ein für unseren End-spurt zurück zum Höfer-Köpfl e-Park-platz.

Die kurze Strecke war gut zu schaffen, aber ohne Charly hätten wir nicht einmal einen Bruchteil der Pfl anzen, Beeren und Pilze gefunden geschwei-ge denn zuordnen können. Daher bieten die Baiersbronner Kräuterwirte und Wildkräuterführer geführte Touren an. Alternativ gibt es den „Genussräume“-Rucksack der Baiers-bronn Touristik mit erläuternder Begleitbroschüre.

Genussräume

Die Himbeere bevorzugt den halbschat-tigen Waldrand, wo sie geschützt vor Wind und Wetter doch noch genug Sonne für die Fruchtbildung erhält.

Selbst auf einer frisch gemähten Wiese lassen sich Spitzwegerich, Rotklee und Sauerampfer fi nden.

Am Waldrand kann genascht werden. Hier wachsen viele süße Beeren wie Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren.

Der Löwenzahn ist eine typische Wiesen-pfl anze und kann komplett von Wurzel bis Blütenblatt für die Küche verwendet werden.

Der Sauerklee wächst nahezu überall. Wo es ihm zu hell ist, da klappt er seine Blätter wie ein Schirmchen zusammen.

Die Heidelbeere liebt die lichten Baiersbronner Wälder und die Baiersbronner lieben die Heidelbeere.

Der Pfi fferling mit seinem pfeffrigen Aroma schätzt den Schutz des Waldes und darf im Herbst nicht auf der Baiers-bronner Speisekarte fehlen.

Ein Platz zum Genießen mitten im Wald – geschützt auf einer lauschigen Lichtung.

Wasser befi ndet sich im Wald oft an der tiefsten, kältesten und dunkelsten Stelle. Das freut den Sauerklee.

Gratwanderung mit Aussicht zwischen Wald und Wiese.

[ Kräuterkörble+]Buchbar von März bis OktoberMindestteilnehmerzahl 2 Personen

- Kräutermenü - Kräuterführung- Sackmanns Kräutersalz- Alpirsbacher Kräuterlikör- Wohltuender Alpirsbacher

Kräutertee- 1 Körble- Wanderguide mit 31 Tourentipps

66 € pro Person

Baiersbronn pauschal genießen:

Tipp: Nach der Tour beim Wildpfl anzenmenü eines Kräuterwirtes noch einmal allen Aromen nachschmecken. Mmmmh...

[Baiersbronn... mit allen Sinnen]

Page 6: Baiersbronn genießen 2014

10 11Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Wanderpauschalen] [Wanderpauschalen]

[ Baiersbronner Wanderkarte]

Mit unserer Wanderkarte, die Baiers-bronn und alle Ortsteile abdeckt, be-kommen Sie den Überblick über die Wander-Region. Maßstab 1:25 000, Preis: 4,50 €. Erhältlich ist die Karte in der Baiersbronn-Touristik oder im Internet unter www.baiersbronn.de

[ Baiersbronner Wanderguide]

Viele Wandertipps und Informatio-nen rund um den Baiersbronner Wanderhimmel fi nden Sie in unse-rem Wanderguide. 31 Tourenvor-schläge und viele Angebote rund ums Wandern sind kompakt in einem Büchlein zusammengefasst. Sie erhalten ihn bei der Baiersbronn Touristik, im Wander-Informationszen-trum oder im Internet unter www.wanderhimmel.de

[ WanderhimmelHighlights]Den Baiersbronner Wanderhimmel von seiner schönsten Seite entdecken und erleben.

- 3 Übernachtungen mit Frühstück im DZ mit Bad oder Dusche/WC

- 1 Wanderung mit einem Schwarzwaldguide oder auf eigene Faust auf den schönsten Wegen des Wanderhimmels

- Baiersbronner Wanderkarte - Wanderguide mit 31 Tourentipps- Schwarzwald Konus Gästekarte

Buchbar von Mai bis Oktober, Mindestteilnehmerzahl 2 Personen

Mit geführten Wanderungen:

179 € pro Pers. in einer Pension239 € pro Pers. in einem ***Hotel

Auf eigene Faust entdecken:

122 € pro Pers. in einer Pension189 € pro Pers. in einem ***Hotel

Baiersbronn pauschal genießen:

Der Natur- und Wanderführer für den Baiersbronner Wanderhimmel®

Mehr Schwarzwald gibt‘s nirgends!

WanderhimmelBaiersbronn BaiersbronnerWanderhimmel®

Alles Wissenswerte rund ums Wandern

WA n d e r g u i d e

[ Wandern, Wald und Wellness]

5 Tage Baiersbronn entdecken mit all seinen Facetten – ursprünglich, traditionell und herrlich entspannt in der urigen Wanderhütte, dem Traditionsgasthof und zwei hervorragenden Vier-Sterne-Hotels.

- 1 Übernachtung im Hotel Lamm- 1 Übernachtung im Hotel Eickler- Besuch in der Baumhaussauna- Entspannendes Tannenbaum-

stammbad im Hotel Tanne - 1 Übernachtung in der

Darmstädter Hütte- 1 Übernachtung im

Hotel Schliffkopf- Entspannen im Berg Spa- Baiersbronner Wanderkarte - Wanderguide mit 31 Tourentipps- Schwarzwald Konus Gästekarte

Buchbar von Mai bis Oktober, Mindestteilnehmerzahl 2 Personen

419 € pro Person

Baiersbronn pauschal genießen:

- 3 oder 6 Übernachtungen mit Frühstück im DZ mit Bad oder Dusche/WC

- 2 oder 5 Lunchpakete- Gepäcktransport

- Detaillierte Routenbeschreibung sowie Baiersbronn- und Murgtalwanderkarte

- Wanderguide mit 31 Tourentipps- Schwarzwald Konus Gästekarte

- 2 Übernachtungen mit Frühstück im DZ mit Bad oder Dusche/WC

- 2 x Fliegenfi schen- Gutschein im Fischerstüble Sigwart- Gutschein in der Fischerhütte Friedrichstal- Exklusive Forellenrezepte

der Baiersbronner Sterneköche- Schwarzwald Konus Gästekarte

Buchbar von Mai bis Oktober, Mindestteilnehmerzahl 2 Personen

199 € pro Person für 3 Tage

379 € pro Person für 6 Tage

Buchbar von April bis September

159 € pro Pers. in einer Pension209 € pro Pers. in einem ***Hotel

[ Murgleiter – Die Freiheit nehm’ ich mir]

[ Fliegenfischen]

Baiersbronn pauschal genießen:

Baiersbronn pauschal genießen:

Von den Weinreben bis zu den Höhen des Schliffkopfs: wandern ohne Gepäck auf unserem prämierten Mehr-Etappen-Weg.

Page 7: Baiersbronn genießen 2014

Orte der Geborgenheit

13Urlaubsmagazin 201412

[Hüttenzauber][Wanderhütten]

Wanderhütten

Nirgends im Schwarzwald treffen Wandersfrau und Wandersmann auf so viele hochwertige Wanderhütten wie hier in Baiersbronn. Was gibt es Schöneres, als frühmorgens die Natur zu erwandern, den taufrischen Tag zu schmecken, die herrlichen Ausblicke zu genießen und nach der Wanderung in einer gemütlichen Hütte einzu-kehren?

Baiersbronn ist berühmt für seine Hüttenvielfalt und deren erstklassige Bewirtung. Wer hier ein deftiges und aus regionalen Produkten zusammen- gestelltes Schwarzwälder Vesper zu sich nimmt, vergisst schnell die An-strengung des Fußmarschs und fühlt sich wirklich im Genießerhimmel.

Nirgends im Schwarzwald gibt es so viele Wanderhütten wie hier in Baiersbronn und das Schönste daran:

Alle Hüttenwirte freuen sich auf ihre Gäste und zeigen sich von ihrer freundlichsten Seite! Ja, man muss das einmal erlebt haben, welche Kul-tur der Hingabe, Detailfreude und Gastfreundschaft hier in Baiersbronn waltet. Und gerade hier in den Baiers-bronner Wanderhütten erlebt man Heimat in ihrer originärsten Form: nicht kitschig, sondern ehrlich, echt und ursprünglich.

Von ganz besonderem Charme erwei-sen sich die Baiersbronner Hütten im Winter. Unvergessliche Augenblicke prägen sich ein, wenn man von der kristallklaren, kalten Winterluft und dem unter den Schuhen knirschenden Schnee eine wohlig warme Hütte betritt. Mancherorts knistert das Feu-er im Kamin. Auf jeden Fall aber spa-ren die Gastronomen nicht mit ge-haltvollen Heißgetränken, wärmenden

Suppen und deftigen Speisen. Und da kommt nichts aus der Fertigküche!

Hier in Baiersbronn sind die besten Köche des Landes beheimatet, hier weiß man, was es bedeutet, dem An-spruch an herausragende Kochkunst gerecht zu werden. Das gilt auch und gerade für die Baiersbronner Wander-hütten. Liebevoll und sorgsam sind hier die Gerichte zusammengestellt. Ingredienzien wie frische Wildkräuter oder etwa Wild aus den weitläufi gen Wäldern hier werden zu ausgezeich-neten Leckereien verarbeitet.

In den Baiersbronner Wanderhütten erlebt der Wanderer nicht nur einen heimeligen Ruheplatz, hier erleben Wandersfrau und Wandersmann auch was es heißt, in die Baiersbronner „Genussräume für Körper und Seele“ einzutauchen.

[ Wandern und Vesper]

- 2 Übernachtungen mit Frühstückim DZ mit Bad oder Dusche/WC

- 1 Gutschein für eine gemütliche Einkehr in einer Wanderhütte

- Baiersbronner Kirschwässerle- Forellenrezeptbüchle- Baiersbronner Wanderkarte- Wanderguide mit 31 Tourentipps- Schwarzwald Konus Gästekarte

95 € pro Pers. in einer Pension

135 € pro Pers. in einem ***Hotel

Baiersbronn pauschal genießen:

Apropos „Wanderhütte“: Die meisten Hütten hier kann man auch mit einem Spaziergang erreichen. Aber wie hört sich schon „Spazierhütte“ an?

Schwarzenberg

Huzenbach

Schönegründ

Schönmünzach

Tonbach

Röt

Heselbach

Kloster-reichenbach

Baiersbronn

Friedrichstal

Mitteltal

BuhlbachObertal

Langenbach

Kniebis

Ruhestein

3

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27

1

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6

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4

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1 Löwen‘s Panoramastüble SchwarzenbergTel. 0 74 47/93 20täglich 11 bis 18 Uhr

2 SchankhütteZwischen Baiersbronn undKlosterreichenbachTel. 0 74 42/35 87Mi. - So. von 11 bis 18 UhrBetriebsferien: Jan. bis Feb.

3 Seidtenhof Reichenbacher HöfeTel. 0 74 42/12 08 95 ab 12 Uhr | Mi. Ruhetag

4 Blockhütte TraubeTonbachTel. 0 74 42/49 20täglich 12 bis 18 UhrDo., So. und feiertags 11 bis 18 Uhr

5 Fischerhütte FriedrichstalFriedrichstalTel. 0179/7 98 24 15 ab 10 Uhr im Sommer Mo. Ruhetagim Winter Mo. u. Di. Ruhetag

6 GlasmännlehütteAuf dem Stöckerkopf Tel. 0 74 42/12 14 33täglich 10 bis 18 Uhr

7 Wanderhütte Sattelei Zwischen Mitteltal, Baiersbronn und TonbachTel. 0 74 42/47 0täglich 11 bis 17 Uhr, So. bis 21.30 Uhr

8 KniebishütteKniebisTel. 0 74 42/12 1 1 60Mo. - Sa. 11.30 bis 19.30 UhrSo. 10.30 bis 19.30 Uhr

9 Fischerstüble SigwartObertal-BuhlbachTel. 0 74 49/233Sommer 11 bis 20 Uhr,Winter 11 bis 19 Uhr Di. Ruhetag

10 RuhesteinschänkeRuhesteinTel. 0 74 49/9 10 53täglich ab 10 Uhr | Fr. Ruhetag (nur bei schlechtem Wetter)

11 GrenzstübleRuhesteinTel. 0 74 49/6 03täglich ab 10 Uhr Mo. u. Do. Ruhetag

12 Darmstädter HütteSchwarzwaldhochstraßeTel. 0 78 42/22 4710 bis 19 UhrNovember bis Mai (ausgenom-men BW-Ferienzeiten): Di. RuhetagÜbernachtungsmöglichkeit

13 Seibelseckle Ruhestein/MummelseeTel. 0 78 42/3 08 92täglich 9.30 bis 17.30 Uhr01. November bis 30. Aprildonnerstags geschlossen (außer bei Liftbetrieb)

Page 8: Baiersbronn genießen 2014

15Urlaubsmagazin 201414

[Schwarzwald Plus]

Wie bei kaum einer anderen Schwarzwaldgemeinde spie-geln sich unsere Attraktivitäten und Angebote deshalb auch in der digitalen Welt wider. Wir wissen, wie jung unsere Gäste im Geiste sind und wie neugierig, ja selbst-verständlich sie sich bisweilen mit ihren Smartphones, Tablets und Laptops bewegen. Dem zollt die Ferien-gemeinde Rechnung und stellt viele ihrer Angebote im Online-Genussraum www.baiersbronn.de und tagesak-tuell auf www.facebook.com/baiersbronn bereit. Von der Themenauswahl über die Buchung der Unterkünfte bis hin zu Erlebnis- und Entschleunigungs-Apps fi ndet der Gast im Internet alles rund um den Baierbronn-Aufenthalt, ganz bequem und einfach. Denn Baiersbronn bedeutet immer auch Vorsprung: mehr Genuss, mehr Heimat, mehr Aufmerksamkeit, mehr Wellness, mehr Natur – auf einen Blick mit einem Klick.

www.baiersbronn.dewww.facebook.com/Baiersbronn

Apps fürs Urlaubsplus

[Online-Genussraum]

Baiersbronn nimmt für sich ein ganz eigenes, unverwechselbares Denken in Anspruch: Naturschönheit und Tradition auf der einen Seite, Mut zur Zukunft und Dynamik auf der anderen.

Heimatliebe mit dem kleinen PlusWer je im Schwarzwald war, weiß seine Herzlichkeit zu schätzen. Muße und Gemütlichkeit lassen die Welt vergessen. Bei uns im Herzen des Schwarzwalds sind Gäste keine Fremden. Ihre wertvolle Zeit möchten wir nun noch unbeschwer-ter gestalten: mit Schwarzwald Plus. Schwarzwald Plus ist ein neuer Service, eine Einladung Ihrer Gastgeber und vor allem die Eintrittskarte in einen sorgenfreien Urlaub. Sie können Schwarzwald Plus jetzt kostenfrei buchen und ab dem 1. Februar 2014 nutzen.

Jeder Mensch ist anders und jeder Tag ist neu: Gestalten Sie Ihre Zeit nach Lust & Laune! Lassen Sie morgens bei einem kräftigen Frühstück Ihren Bauch entscheiden: Wie soll unser Tag werden? Wir haben für Sie über 70 wundervolle Schwarzwald-Erlebnisse zusammengestellt, aus denen Sie frei wählen können. Richtig - ab der 2. Übernachtung ist es wirklich einfach.

Gemeinsam mit Ihren Gastgebern haben wir alles organisiert:· Bei der Ankunft erhalten Sie Ihre Karte für Schwarzwald Plus,

· damit können Sie jede der über 70 Urlaubserlebnisse einfach besuchen,

· kein Anstehen, kein Kartenkauf, kein Abwägen.

Mehr Service für mehr Urlaub

>>Baiersbronn genießenBaiersbronn genießen

Mehr Service

Page 9: Baiersbronn genießen 2014

16 17Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Schwarzwald Plus] [Schwarzwald Plus]

Freizeit-, Outdoor- und Naturerlebnisse · rent-e-bike · Schwarzwaldidylle (MountainCart; Segway-Parcours; Segway-Tour)

· Freizeit- und Sport-Zentrum Mehliskopf (Klettergarten; Ganz-jahres-Bobbahn; Downhill-Cart)

· Waldklettergarten Enzklösterle· Bogenschießen Sport Frey· BarfussPark Dornstetten · Nachtloipe am Kniebis· Eislaufhalle Baiersbronn· Minigolf am Kienberg/Freudenstadt· Minigolf Klosterreichenbach· Minigolf Loßburg· Murgels Spielhaus· Infozentrum Kaltenbronn· Naturschutzzentrum Ruhestein

Museen, Schlösser und Burgen· Museum Frieder Burda· Auto & Uhrenwelt Schramberg · Burg Hohenzollern · Residenz Schloss Rastatt · Schloss Favorite Rastatt · Glashütte Buhlbach· Dorotheenhütte Glashütte Wolfach

· Besucherbergwerk Freudenstadt· Teddy-Oldiethek· Hauff Märchenmuseum

Kino-, Theater- und Konzertvorstellungen · Subiaco Kinos· Theater im Kurhaus Freudenstadt · Freudenstädter Sommertheater · Schwarzwald Musikfestival

Regionale Spezialitäten · Schloß Eberstein · Julius Renner Weingut und Weinstube

· Oberkircher Winzer eG · Alde Gott Winzer eG · Winzerkeller Hex vom Dasenstein eG

· Winzergenossenschaft Waldulm eG

· Schwarwaldbrennerei Kalmbach· Brennerei Zimmermann · Alpirsbacher Klosterbräu· Café am Eck in Baiersbronn · Café Pause in Freudenstadt

Parken · Tiefgarage Freudenstadt am Marktplatz

· Tiefgarage Baiersbronn

Golf (Greenfee 18-Loch)· Golfclub Baden-Baden (Hcp 36)· Golfclub Domäne Niederreutin/Bondorf (am Wochenende/Feiertag:

Damen Hcp: 36; Herren Hcp: 30)· Golfclub Schloss Weitenburg (auf dem öffent. 9-Loch-Platz, o. Hcp, nur Kurzplatzreife erforderlich)

Schwarzwald Plus ist eine Kooperation der Gemeinden Baiersbronn und Freudenstadt.

Geführte Wanderungen · „Köstlich Wandern“ (inkl. kulinarischer Überraschungen und Vesper)

· „Tannenriesen“ (inkl. Vesper)· geführte Schneeschuhwanderung (einschl. Equipment)

Ausfl ugs-/Rundfahrten · Panoramabähnle· Kurbähnle Freudenstadt

Berg- und Talfahrten · Sesselbahn am Stöckerkopf· Sesselbahn am Ruhestein· Sommerbergbahn Bad Wildbad

Tagesskipass · Bergfahrt Stöckerkopf· Skilift Stokinger· Bühlertallift Hundseck· Freizeit- und Sport-Zentrum Mehliskopf

· Skizentrum am Ruhestein· Skilift Seibelseckle· Skizirkus Unterstmatt-Hochkopf· Skilift Vogelskopf

Freizeit- und Erlebnisbäder · Panorama-Bad · Waldschwimmbad Kniebis· Naturbad Mitteltal· Freibad Baiersbronn· Freibad Klosterreichenbach· Freibad Obertal· Freibad Schönmünzach· Hallenbad Loßburg· Freibad Loßburg· Salz Lounge Freudenstadt

Ab Februar 2014 mit Schwarzwald Plus den Urlaub neu erleben.

Eine Übersicht zu allen Leistungen fi nden Sie auf unseren Internetseite unter: www.schwarzwaldplus.de

Wie funktioniert das?

Die Partner von Schwarzwald Plus übernehmen die in den Leistungenenthaltenen Kosten für Sie. Die üblichen Aufwände sind in den gün-stigen Übernachtungspreisen un-serer Region somit bereits enthalten. Wir wollen, daß Sie sich sowohl in Ihrer Unterkunft, als auch im gesam-ten Urlaub sorgenfrei wohlfühlen.

Wo erhalten Sie die Karte?In über 40 Hotels, Pensionen und Fe-rienwohnungen mit dem Schwarz-wald Plus Zeichen erhalten Sie die Karte kostenlos beim Empfang durch Ihren Gastgeber. Einzige Vorrausset-zung: Sie buchen mindestens zwei Nächte im Herzen des Schwarz-waldes, den Gemeinden Baiersbronn und Freudenstadt.

Was können Sie mit der Karte nutzen?Insgesamt können Sie über 70 Leis-tungen entsprechend der Beschrei-

bung nutzen. Das kann ein kosten-loser Eintritt, eine kostenfreie Attraktion oder eine Führung sein. Detaillierte Informationen fi nden Sie auf unseren Internetseite:www.schwarzwaldplus.de

Wie oft können Sie die Angebote nutzen?Abhängig von der Art des Erlebnisses können Sie jede Leistung mindestens einmal am Tag nutzen. So ist die Be-sichtigung einer Burg zum Beispiel auf einen Besuch pro Tag beschränkt, die Sessellifte stehen jedoch den ganzen Tag zu Ihrer freien Verfügung.

Wie lange ist die Karte gültig?Für jede Übernachtung erhalten Sie einen Tag zur Nutzung der Karte. An- und Abreise werden als ein Nut-zungstag gewertet.

Ist die Karte übertragbar? Ihre persönliche Schwarzwald Plus Karte ist nicht übertragbar.

Erlebnisse im Herzen des Schwarzwalds:

Hier die teilnehmenden Gastgeber: · Hotel Lamm Mitteltal ****· Schwarzwaldhotel Tanne Tonbach ****· Waldhotel Sommerberg ****· Gutshof Hotel Waldknechtshof ****· Schwarzwald-Hotel Krone ***S· Hotel-Cafe Ödenhof ***S· Hof Reichenbachtal F*****· Ferienwohnung Bei den Sackmanns F*****· Ferienanlage Freyenhöfe F****· Ferienwohnung Kaufmann F****· Haus Bergwiese F****· Haus Klumpp F****· Haus am Sankenbach F***· Ferienwohnung Gerhard Fahrner F***· Landhaus Wahr P***· Ferienwohnung Bühlerhof· Ferienwohnungen Ulrike Haist· Forsthaus Mittellangenbach· Gasthof Kaiser· Haus Murgtalblick· Haus Schwarzwaldgrund· Hotel-Gasthof Lamm· Landhaus Mast· Landhotel Garni Jägerstüble· Pension Garni Talblick

Page 10: Baiersbronn genießen 2014

18 19Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Baiersbronner Zeitreise]

„ Wo wären wir, wenn die nicht gewesen wären und sich durchgeboxt hätten?“

Wer sich mit Jürgen Morlok auf die „Baiersbronner Zeitreise“ begibt, der sollte sich ein wenig Zeit nehmen. Denn der großformatige Fotokalender mit diesem Titel ist schon etwas Besonderes. Er rastert das Jahr in Monate und Tage und gewährt zudem Einblicke in eine Vergangenheit, die man gern „die gute alte Zeit“ nennt, obschon sie alles andere als diese war.

Die Baiersbronner Zeitreise gibt es erst seit vier Jahren. Jeder Jahreskalender hatte sein eigenes Thema: Gebäude, Mobilität und Berufe. Im Jahr 2014 sind es die Teilorte Baiersbronns. Jürgen Morlok sucht sich für seinen Kalen-der alte Postkarten-Ansichten und private Aufnahmen aus, Schwarz-Weiß-Fotos, geschossen zwischen Ende des 19. und Mitte des 20. Jahrhunderts. Es sind Motive aus der Baiersbronner Heimat, die von eben dieser und von der Ursprünglichkeit des Schwarzwalds sprechen. Der Rauchwolken umwaberte Köhler in Tonbach aus dem Jahr 1890 etwa, der Hufschmied aus dem Jahr 1938, die wun-dervollen drei kernigen Steinmetze aus Mitteltal, die 1918 stolz ihre Pfeifen schmauchten, der fesche Postkutscher anno 1918, die mit Holz beladene Murgtalbahn auf dem

Viadukt oder das Baiersbronner Gasthaus Krone aus dem Jahr 1900, das beinahe Geschichte bei der Fast-Revolution geschrieben hätte.

Jürgen Morlok, 48-jähriger Versicherungs-Kaufmann, ist waschechter Baiersbronner und fühlt sich als solcher den „Altvorderen verpfl ichtet“, wie er sagt. Schon immer zeigte er Interesse an Heimatgeschichte, an Erzählungen und Berichten aus früheren Tagen. Aus diesem Grund sammelt er alte Postkarten-Ansichten aus dem Murgtal. Als er einmal ein paar alte Baiersbronner Ansichtskarten in sei-nem Bürofenster ausstellte, war die Resonanz von Gästen und Einheimischen so stark, dass er beschloss, diese an seinem Faible für alte Postkarten teilhaben zu lassen, sie

mitzunehmen auf die Zeitreise durch Baiersbronn und dies möglichst das ganze Jahr über, was mit einem Kalender sicher am besten gelingt.

Jedes Kalenderblatt erzählt eine kleine Geschichte, die auch mit wenigen Worten niedergeschrieben ist. Mehr noch als die Worte aber erzählen die Foto-Reproduktionen von Entbehrungen und Erfolgen, von der harten Arbeit im Schwarzwald. Jürgen Morlok hat beim Blick auf die Fotos tiefen Respekt vor den Alten: „Wo wären wir, wenn die nicht gewesen wären und sich durchgeboxt hätten?“, fragt er. „Sie haben auch unsere Mentalität geprägt“.

Viele Baiersbronner, wie hier Ida Gaiser, gewähren Jürgen Morlok Einblick in ihre Fotoalben. Er entdeckt Schätze und für die Besitzer wird die Vergangenheit lebendig.

Hannes Kuhnertdamals 1905

Schönmünzach

heute 2013

Page 11: Baiersbronn genießen 2014

20 21Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Baiersbronner Zeitreise][Baiersbronner Zeitreise]

Viele der alten Kalenderfotos sind aus Privatbesitz. Man kennt Jürgen Morlok und mittlerweile öffnet man ihm manches Album mit alten Familienfotos und Schnapp-schüssen aus dem dörfl ichen Leben im Tal der Murg zwischen Obertal und Schönmünzach. Inzwischen be-schäftigt sich Morlok fast das ganze Jahr in seiner Freizeit mit der Baiersbronner Zeitreise. An Themen für künftige Kalender fehlt es ihm nicht: Pioniere, Momente, Sport ...

Die Zeitreise in die Zukunft scheint gesichert. In Baiers-bronn werden die Kalenderblätter mit großem Interesse verfolgt, so dass Jürgen Morlok immer wieder eingeladen wird, seinen schwarz-weißen Bilderreigen bei Gesellschaf-ten vorzustellen. Denn die Zeitreise, sie verharrt ja nicht im Gestern, sie hat Einzug gehalten ins Leben des 21. Jahrhunderts. Bei Facebook können sich die Nutzer auf höchst moderne Art und Weise mit den Fotos aus den Tagen der „Altvorderen“ beschäftigen.

Den schwarz-weißen Fotokalender „Baiersbronner Zeitreise“ gibt es bei Bücher Burkard, Freudenstädter Str. 12 und in der Versicherungsagentur Jürgen Morlok, Forbachstraße 1 in Baiersbronn.

www.baiersbronner-zeitreise.de www.fb.com/baiersbronnerzeitreise

Page 12: Baiersbronn genießen 2014

2322 Baiersbronn genießen

[Heimat][Heimat]

[Heimatstück]

Dein ganz persönliches Stück Baiersbronn...

[Heimatstück]

Wer mehr als 200.000 Besucher im Jahr begrüßt, die die schönste Zeit im Jahr – den Urlaub – bei ihm verbringt, muss ein schönes Zuhause haben. Deshalb sind die Baiersbronner zu Recht stolz auf ihren Ge-nussraum – doch auch neugierig auf die Heimat ihrer Gäste. Wo kommen sie her und was ist ihnen wichtig? Das zeigt die Tauschaktion „Heimatstück“ der Baiers-bronn Touristik: Besucher und Anwohner können seit 2013 Gegenstände stiften, die sie mit dem Begriff Heimat verbinden. Im Gegenzug erhalten sie ein Stück Genussraum: einen gravierten Baiersbronner Weiß-tannenholzscheit.

Innerhalb eines Jahres sind bereits knapp 100 solcher symbolträchtiger Gegenstände mit zum Teil sehr berührenden Geschichten eingegangen – der Schlüs-sel zur Kindheit, ein Paar weitgereiste Wanderschuhe, aber auch Familienwappen und regional Typisches wie ein hessischer Bembel. Die neuesten Heimat-stücke sind im Heimatkasten der Baiersbronn Touristik zu sehen, eine umfassende Ausstellung ist noch 2014 geplant. „Das ist ein spannendes, sehr emotionales Projekt, aus dem wir lernen möchten, so dass Baiers-bronn auch für unsere Besucher ein bisschen zur Heimat wird“, erklärt Tourismusdirektor Patrick Schreib.

Das individuelle Stück Heimat und seine Geschichte nimmt die Baiersbronn Touristik am Rosenplatz 3, 72270 Baiersbronn in Empfang oder kann postalisch geschickt werden.

P. Schreib mit Ehepaar Möhrle, Schwarzwaldhotel Tanne TonbachP. Schreib mit K. W. Klumpp, Schwarzwaldhotel Klumpp

Mehr Informationen gibt es vor Ort, telefonisch unter: 0 74 42 / 84 14 0 sowie im Internet: www.baiersbronn.de.

Familie Wein

Bei uns in Freudenstadt gibt es viel zu erleben und vor allem viel zu „erschmecken“! Wäre es da nicht schön, etwas von den regionalen Gaumenfreuden mit nach Hause zu nehmen? Zum Beispiel den herzhaften Schwarzwälder Schinken, der seit Jahren nach unserem eigenen Familienrezept hergestellt wird. Mit erlesenen Gewürzen verfeinert, in unseren Backstein-Kammern mild geräuchert und an Schwarzwälder Luft gereift, ist er unser Stück „Daheim“ für Sie.

Wir freuen uns, Ihnen all unsere Schwarzwälder Spezialitäten im Direktverkauf anbieten zu können.

Ihre

Direktverkauf ab Räucherei: Mo. – Fr. 7.30 – 18.00 Uhr und Sa. 7.30 – 13.00 UhrHermann Wein GmbH & Co. KG • Schwarzwälder Genussmanufaktur72250 Freudenstadt - Musbach • www.schinken-wein.de

Ein Stück Schwarzwald für

Daheim|

Page 13: Baiersbronn genießen 2014

25

Von gepfl egten

und schmackhaften Rindern

Wie auf Kommando bricht der Schafs-tumult los. Ein blökender Wolltep-pich entrollt sich auf die Nachbar-wiese. Ob lammfrommer Bock oder bockiges Lämmlein, beim Ansturm auf das üppige Weidegrasbuffet fällt jegliche Etikette unter den Tisch.

Den Großteil des Jahres beweidet die Schäfermeisterin, wie heute, Parzel-len in der Nähe von Baden-Baden. Im Juli schickt sie ihre Schafe jedoch auf Höhenexkurs. Die rund 700 Tiere grasen dann gut zwei Monate auf den Grinden, das sind baumfreie Heidegebiete, die sich größtenteils links und rechts der Schwarzwald-hochstraße befi nden, auf schwä-bischer wie badischer Seite.

Vor vielen Jahrhunderten erstreckten sich die Grinden, was in althochdeut-scher Bedeutung sinngemäß "Kahl-kopf" bedeutet, noch über die gesamten Höhenzüge des Nord-schwarzwaldes. Flächen wurden gezielt freigelegt, um mehr Raum zur Viehzucht zu erschließen. Wegen Überweidung oder zunehmender Stallhaltung wuchsen die Gebiete im 19. Jahrhundert wieder zu oder wur-den aufgeforstet.

[Region und Küche]

GrindenSchäferei und Rinderzucht dienen im Raum Baiersbronn sowohl zur Landschaftspfl ege durch Beweidung, als auch der regionalen Kulinarik. So bereichern Spezialitäten wie Schafsbratwurst oder Grinden-Wurzen das Baiersbronner Genusserlebnis.

Die Götter müssen im Zwist liegen: Es herrscht Aufruhr, am Himmel wie auf Erden. Wolkenfetzten spült es wie Treibgut über den blassblauen Horizont. Der stete Wind biegt die Gräser, allen voran Schafsgarbe, Hah-nenfuß und Sauerampfer. Hündin Nette kümmert das alles nicht. Sie springt mit einem beherzten Satz über die Umzäunung, so leicht-

füßig und elegant, dass kurz der Ein-druck entsteht, irgendein Witzbold hat ein Trampolin unterm Rasen versteckt.

„Altdeutsche Tiger sind eine geistig und körperlich fi tte Rasse“, sagt Ute Svensson schmunzelnd und entfernt hinter ihrer emsigen Hütehündin den Zaun.

Hannes Finkbeiner

Page 14: Baiersbronn genießen 2014

26 Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Region und Küche]

27

„Grinde“ bedeutet kahler Kopf und spielt auf die einst entwaldeten Bergkuppen an. Hier hat sich ein ganz wertvolles Ökosystem entwickelt, das sofort wieder verschwinden würde, hielten Hirten wie Uta Svensson und ihre Schafe das Gelände nicht offen.

Im Tal sorgen u. a. Jörg Frey und seine Herde dafür, dass es in Baiersbronn weiterhin saftig grüne gibt.

Erhalt der genetischen Vielfalt bei-trägt. Aber nichtsdestotrotz sind es auch robuste Rassen, die mit den widrigen Witterungsverhältnissen und dem kargen Speiseplan auf den Grinden gut zurechtkommen.

Die Futterumstellung bemerkt Ute Svensson sogar deutlich am inten-siveren Geruch der Tiere. Und auch am Charakter. Die Schäferin beo-bachtet aufmerksam ihren zweiten Hütehund Baff, der wie eine verirrte Kurzstreckenrakete die Herde um-kreist und sie mit Gebell versucht, im Zaum zu halten: „Baff, geh mal au-ßen!“, ruft sie laut und sagt lächelnd, „hier unten geht es bei einer neuen Wiese drunter und drüber, jedes Schaf will das erste am Halm sein. Bei der Grindenbeweidung ist die Herde wesentlich ruhiger.“

Die wenigen noch vorhandenen Frei-fl ächen stehen heute größtenteils unter Naturschutz und werden durch Beweidung erhalten und gepfl egt. Sogar die Artenvielfalt wird begün-stigt: Alte Weideheuschrecken und Vogelarten siedeln sich allmählich wieder an. Aus dem abgegrasten Boden, der, neben Gewächsen wie Heidel- und Rauschbeeren, vorwie-gend von Pfeifengras dominiert wird, können sich wieder verdrängte Pfl an-zenarten wie Arnika oder Schweizer Löwenzahn hervorkämpfen.

Die Heidekost ist trotzdem arm an Nährstoffen und nicht für jeden Schafskopf geeignet. Ute Svensson züchtet neben Schlachtlämmern auch Coburger Füchse, Pommersche Landschafe und Juraschafe. Eine Praxis, die der Tradition des Familien-betriebes geschuldet ist und zum

20 Kilometer das Murgtal hinauf ist derweil der ungemütlichste Teil des Tages angebrochen. In Schwarzen-berg, einem idyllischen Teilort von Baiersbronn, aus dessen Mitte die Kirchenspitze wie der erhobene Zei-

gefi nger Gottes hervorragt, kann sich der Nieselregen nicht entscheiden, ob er waagrecht oder senkrecht fallen will. Stürmische Böen fegen über die steilen Hänge und satten Wiesen, hoch, runter, links, rechts, unmöglich launenhaft, als ob der Wind den Heiligen Vater höchst-persönlich aufmischen wollte.

Jörg Frey unterhält hier seine gleich-namige Schäferei mit rund 700 Tieren der Rassen Merino Landschafe, Schwarzköpfi ges Fleischschaf sowie Bergschafe. Sein Hauptertrag ist wie bei seiner badischen Kollegin die Landschaftspfl ege, ohne die nach seiner Meinung keine Schäferin und kein Schäfer mehr über die Runden

käme. Mit seiner Herde beweidet er Parzellen von Hinterlangenbach über Schönmünzach bis nach Röt, alle-samt Teilorte der Feriengemeinde.

Ein weiteres Standbein ist - wie auch bei Ute Svensson - die Viehzucht zur Fleischproduktion geworden. Seine Schlachtlämmer grasen mehrere Wochen oder Monate auf der Weide und werden anschließend im Stall mit reinem Naturkraftfutter aus Weizen, Hafer und Gerste gemästet, meist zwei Monate, bis die Tiere ein entsprechendes Gewicht auf die Waage bringen.

Auch ältere Mutterschafe, die oft die Strapazen nicht mehr schaffen, müs-sen von Frey oder Svensson aussor-tiert werden, um die Gesundheit der ganzen Herde zu gewährleisten.

Das Tier wird aber nicht entsorgt, sondern aus dem Fleisch exzellente Schafsschinken und Schafsbratwür-ste zubereitet. Mit altem Hammel haben die Delikatessen natürlich nichts zu tun - das ist nur ein erstaun-lich beharrliches Vorurteil, das sich immer noch aus früheren Zeiten nährt.

Als Hammel werden ausschließlich kastrierte Böcke bezeichnet. Durch die Kastration springen die Hormone der Tiere nicht mehr wild im Viereck, der Stress der Deckung wird durch den Eingriff unterbunden. Nun, was macht so ein gelangweilter Hammel den lieben langen Tag? Er steckt alle Energie in sein Woll-kleid! Und das war auch die oktroy-ierte Aufgabe: Die Produktion feins-ter Wolle.

Alte Hammel wurden nach einigen Jahren geschlachtet, das naturgemäß muffi ge Fleisch war jedoch mit hie-sigen Küchenfertigkeiten nicht in den Griff zu kriegen. Den Europäern fehl-te schlichtweg die Erfahrung im Umgang mit dem Lebensmittel. So wuchs der Irrglaube, dass Schaf ab-scheulich schmeckt.

Aber ob Hammel, Schaf oder Lamm - fällt es den Schäfern eigentlich leicht, sich von den Tieren zu tren-nen? „Ich bin stolz auf meine Tiere, und stets bemüht, dass es ihnen gut geht. Wir fahren die Lämmer auch selbst zum Schlachthof“, sagt Ute Svensson, presst die Lippen aufeinan-der und überlegt einen Moment, „sagen wir so, wenn ich die Gewiss-heit habe, dass mit dem Lebensmit-tel sorgsam umgangenen wird, kann ich auch damit umgehen.“

Von Hammeln und Schafen

[Region und Küche]

[Die Grinden werden gefeiert]

Beim Grindenfest, das jährlich im August stattfi ndet, zeigt sich die hohe Wertschätzung für die Region: Einige tausend Besucher kommen auf den Schliffkopf, um die Beweidung zu feiern und die hervorragenden Produkte der Grindenbeweidung zu genießen. Neben Exkursionen zu den Weidetieren, die natürlich im Mit-telpunkt des Festes stehen, gibt es einen kleinen Bau-ernmarkt. Landwirte und Metzger, aber auch Imker, Stricker, Seiler, Töpfer, Filzer und Drechsler bieten ihre Produkte und die vielen Besonderheiten aus der Region zum Verkauf an. Kinderprogramm, Schafscheren und abendliche Märchenerzählung bei den Weidetieren ist nicht nur für die Kleinen spannend, und wer möchte, kann bei Nacht noch bei einer Führung durch den Sternenhimmel teilnehmen. Das Grindenfest ist ein Fest für die ganze Familie und selbstverständlich wird rund um die Uhr für das leibliche Wohl gesorgt.

Page 15: Baiersbronn genießen 2014

Hotel-Gasthof Blume www.blume-obertal.de

Waldhotel Sommerberg www.waldhotel-sommerberg.de

Schwarzwaldhotel Tanne Tonbach www.hotel-tanne.de

Wellness & Genuss Resort Engel Obertal

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[Unsere Schmeck den Süden-Gastronomen und Naturparkwirte]

28 29Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Region und Küche][Region und Küche] [Region und Küche]

Morgen Rinder, wird s was geben...Begonnen hat Gerold Wein mit sei-ner Rinderhaltung als Hobby, besten-falls Nebenerwerb. Zu seinem alten Bauernhof in Reinerzau bei Freuden-stadt gehörte Anfang der 90er Jahre eine Steilwiese von der Größe von zweieinhalb Fußballfeldern. Eine Fläche, die eindeutig zu mühsam zum Beackern ist, auch für einen emsigen Schwaben, der körperliche Arbeit selten scheut – zumal der studierte Biologe damals noch hauptberufl ich als Gutachter und Kartierer arbeitete.

Im Jahr 1994 beschäftigte er deswe-gen drei Rinder als Rasenmäher. Ei-nige Jahre später kam dann eines zum anderen, wie das Leben manch-mal so spielt, wenn ein Rädchen in das nächste greift. Wein beweidete eine weitere Parzelle, zwei neue Rin-der kamen hinzu ... eine neue Parzel-le, vier neue Rinder ... und so weiter und so fort. Mittlerweile ist er für fast 100 Hektar Land verantwortlich. Ein Viertel seiner Weidefl äche liegt im Raum Baiersbronn. In Mitteltal steht beispielsweise eine kleine Her-de, den größten Flächenanteil ma-chen jedoch die Baiersbronner Grin-den aus.

Ein weiterer Grund, der für den Ein-satz der Rasse spricht: „Hinterwälder fressen da oben alles sauber, sie sind nicht so schleckig wie andere Rind-viecher“, sagt Wein lachend, mit schwäbischem Zungenschlag, „die Futterumstellung merkt man auch nach den zwei bis drei Monaten Grin-denbeweidung, die Pfl anzen dort oben sind einfach würziger und viel-fältiger als gewöhnliches Heu. Das Fleisch könnte ich fast als Rotwild verkaufen, es ist wesentlich dunkler und fettärmer.“

In den Genuss der extravaganten Ware kommen allerdings nur die wenigsten Menschen. Auf den Grin-den dürfen meist nur Jungtiere wei-den, die Nachzucht. Da Wein seine Rinder jedoch langsam heranzieht, sind die Tiere schon längst von den Grinden zurück, meist zwei Jahre alt oder sogar noch älter, bevor – ja, wie soll man sagen? – bevor auch diese Tiere ihre Karriere als Landschafts-pfl eger an den Haken hängen ...

Unten im Murgtal beginnen Albert Hofers Augen bei dem Thema sogar ein wenig zu strahlen: „Wir sind ja ein bisschen von Gerold Wein abhän-

gig, wann er wieder ein Rind liefert, aber seine Tiere sind eben nicht schnell hochgemästet, das merkt man der Qualität des Fleisches deut-lich an“, erzählt der Metzger.

Wenn ihm das hochwertige Lebens-mittel zur Verfügung steht, dann gibt er eine Gewürzmischung hinzu sowie einen Anteil von maximal 20 Prozent Schweinefl eisch, damit seine soge-nannten Grinden-Wurzen saftiger werden. Anschließend wird die Spe-zialität über Tannenholz kalt geräu-chert, bevor sie in die Ladentheke wandert.

Saisonal ist die Delikatesse in Hofer s Bauern-Spezialitäten in Kloster-reichenbach erhältlich, wo übrigens der Regen mittlerweile aufgehört hat. Nebelreste schälen sich aus den Nadelbäumen. Alles duftet. Der feuchte Waldboden, die blühenden Wiesen. Die Luft ist satt und würzig und frisch und es ist nicht von der Hand zu weisen: Wenn die Götter sich endlich ausgesöhnt haben, ist Baiersbronn ein noch prachtvolleres Idyll als vorher.

[ Schwarzwälder Genusstour]

- 4 Übernachtungen mit Frühstück im DZ mit Bad oder Dusche/WC

- 1 Weinerlebnis, Schloss Eberstein- Besuch der ersten Schokoladen-

Manufaktur Holz in Baiersbronn – kreieren Sie Ihre persönliche Tafel Schokolade

- Erkunden Sie einen unserer Genießerpfade und lassen Sie sich kulinarisch auf einer Wanderhütte verwöhnen

- Wanderguide mit 31 Tourentipps- Schwarzwald Konus Gästekarte

Buchbar von April bis September, Mindestteilnehmerzahl 2 Personen

179 € pro Person in einer Pension

269 € pro Personin einem ***Hotel

Baiersbronn pauschal genießen:

[ Menü-Hopping]Wir laden Sie zu einem Erlebnis der besonderen Art ein: Eine Menü-Wan-derung durch Baiersbronn-Schönmün-zach, bei der Sie ohne Reue schlem-men können, da Sie sich die einzelnen Gänge Ihres Überraschungsmenüs „erwandern“. Vier Gastgeber in vier Restaurants servieren Ihnen jeweils einen Gang mit einem passenden Getränk dazu. (Buchbar von Donnerstag bis Sonntag)

- Schwarzwaldhotel Klumpp: Aperitif und Vorspeise

- Flair Hotel Sonnenhof: Zwischen-gericht mit einem Glas Wein

- Hotel Gasthof Carola: Hauptgericht mit einem Glas Wein

- Holzschuh‘s Schwarzwaldhotel: Dessert und Digestif

65 € pro Person

Baiersbronn pauschal genießen:

Für Gerold Wein sind bis zu 100 eigenverantwortliche Festan-gestellte tätig. Seine Mitarbeiter sind friedvolle Vegetarier, haben vier Mägen und sind bei weitem nicht so dumm wie manch andere ihrer Artgenossen: Hinterwälder Weiderinder, eine alte Schwarzwälder Rasse, erstaunlich robust, geistig auf der Höhe und mit 400 Kilogramm geradezu Leichtgewichte. Allesamt Gründe weswegen die Tiere mit den steilen Hängen und dem oft feuchten Untergrund gut zurechtkommen.

Genügsam und Geländegängig als Jungtiere im Grinden-einsatz: Das körperlich und geistig agile Hinterwälder Weiderind.

Einmal schmusen mit Ingmar Wein, der mit der alten Schwarzwälder Rasse aufgewachsen ist.

Ingmars Vater Gerold züchtet seit 20 Jahren die Rasse, aus deren hoch-wertigem Fleisch unter anderem die Baiersbronner Spezialität Grinden-Wurzen gemacht wird (siehe Bild unten).

Page 16: Baiersbronn genießen 2014

Neues[Neues aus Baiersbronn]

Die Mönch-Tour – der neue Himmelsweg

Himmelswege sind die besonders schönen Routen im Baiersbronner Wanderhimmel – echte Schmuckstücke. Zu diesen zählt auch seit Mai 2013 die Mönch-Tour, die zum Teil auf den Spuren der Baiersbronner Bierwanderung (S. 32) verläuft. Sie beginnt an der Münsterkirche Kloster-reichenbach und folgt einem gemütlichen Ordensbruder.

Er weist den Weg durch das idyllische Reichenbachtal mit seinen satten Blumenwiesen und dem malerischen Märtesweiher, führt tief in den Wald hinein zur Stoffels-hütte und dann am eindrucksvollen Friedens-Mammut-baum vorbei bis zu der Himmelsliege oberhalb Klosterreichenbachs. Hier kann der Wanderer vor seinem Abstieg auf verschwiegenem Pfad noch einmal die herrliche Aussicht das Murgtal hinauf und hinab genießen.

Offi ziell eröffnet – Kulturpark Glashütte Buhlbach e. V.

Nach großem ehrenamtlichem Einsatz und einjährigem Probelauf ist der Kulturpark Glashütte Buhlbach e. V. offi ziell eröffnet worden. Die Glashütte in Buhlbach war einst einer der wichtigsten Produzenten von Champagner- und Sektfl aschen in ganz Europa. Im Kulturpark taucht der Besucher ein in die Lebens- und Arbeitswelt der Buhl-

bacher Glasmacher vom Mittelalter bis hinein ins 20. Jahrhundert. Für Kinder gibt es zudem ein separates Programm. Mehr unter: www.kulturpark-glashütte-buhlbach.com

Erlebnisreich – die Sankenbach Lodge

Sie springt ins Auge mit ihrer afrikanischen Architektur – und auch im Baiersbronner Aktivangebot setzt die San-kenbach Lodge Akzente: Neben Segway-Ausfahrten werden Moutaincart-Abfahrten, E-Bike-Ausfl üge und die Trendsportarten CrossBoccia und DiscGolf angeboten. Mehr unter: www.schwarzwaldidylle.de

Das etwas andere Ortsschild BAIERSBRONN

Es sollte nur ein Mainachtsstreich sein – das provisorisch zusammengezimmerte Baiersbronner HOLLYWOOD-Schild. Den Baiersbronnern gefi el es jedoch so gut, dass sich die Gemeinde für eine dauerhafte Variante aus Voll-aluminium und Stahl entschied, die nun unterhalb des Stöckerkopfs Besucher auf großartige Weise begrüßt.

All inklusive – der Baiersbronner Mehrgenerationenspielplatz

Wasserpumpe,Trampolin, Sandkasten und Schaukel, aber auch Fitnessgeräte und eine coole Parkour-Anlage für Akrobaten und Klettermaxe – der Baiersbronner Mehr-generationenspielplatz auf der Schelklewiese hat für alle Altersklassen etwas zu bieten. (mehr im Murgelmagazin)

Open Air in Murgels Spielhaus

Murgels Spielhaus mit seinen fantastischen Themen-bereichen Wurzelhöhle, Wasserwelt, Feuerberg und die freundlich helle Luftgeisterfl ugschneise ist um einen neuen Platz zum Toben erweitert worden. Ab sofort gibt es eine kleine Terrasse mit Bobbycar-Garage und -Rampe sowie ein Klettergerüst im Garten für alle Frischluft-liebhaber.

Barrierefreie Aussichtsplattform Ellbachseeblick

Zehn Meter hoch, 30 Meter lang und ein Blick – endlos weit: Die neue Aussichtsplatt-form Ellbachseeblick bezaubert mit einer idyllischen Aussicht auf den eiszeitlichen Ellbachsee, die bewaldeten Bergkuppen des Nordschwarzwaldes und die Dächer Mitteltals – für alle. Denn die barrierefreie Aussichtsplattform kann über breit ange-legte Rundwege auch bequem mit Kinder-wagen, Rollator und Rollstuhl erreicht werden. Zudem ist sie ein weiteres High-light auf dem neu zertifi zierten und opti-mierten Baiersbronner Seensteig – dem Mehr-Etappen-Weg mit Qualitätssiegel. In ca. 600 Metern Entfernung befi ndet sich die nächste Bushaltestelle „Skistadion“ an der Kniebis-Hütte, Bus-Linie 12.

30 31Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Neues aus Baiersbronn]

NEU

Metern Entfernung befi ndet sich die nächste Bushaltestelle „Skistadion“ an

NEU

In Baiersbronn hat sich 2013 wieder allerhand getan, damit sich Baden-Württembergs größte Feriengemeinde auch 2014 mit Recht Genussraum nennen darf. Viel Spaß beim Entdecken und Erproben der Baiersbronner Neuheiten!

aus Baiersbronn

Sankenbach Lodge

Mehrgenerationenspielplatz, Schelklewiese

Glashütte Buhlbach Ortsschild Baiersbronn

Märtesweiher

Page 17: Baiersbronn genießen 2014

32 33Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Baiersbronner Bierwanderung][Baiersbronner Bierwanderung]

Hopfen und Malz– Gott erhalt’s!Die Baiersbronner Bierwanderung Der Bierkrug klimpert leise am Gürtel, die Sonne lässt die bunten Wiesen des Reichenbachtals aufl euchten, der Wind streicht sacht das Tal hinunter – ein perfekter Tag für eine Baiersbronner Bierwanderung.

[Die Baiersbronner Bierwanderung]An folgenden Terminen können Sie 2014 in Baiersbronn bierwandern:07. Juni / 21. Juni / 26. Juli / 02. August / 23. August / 06. SeptemberTreffpunkt ist immer um 10:30 Uhr am Schwimmbadparkplatz Baiersbronn-Klosterreichenbach.Dauer ca. 4 Stunden · Schwierigkeitsgrad: leicht· Kosten: 14,50 Euro p. P.Anmeldung unter: Tel.: 07442 / 84 14 0 oder 18 00 80 oder [email protected]ür Gruppen ab 10 Personen sind separate Bierwanderungen werktags zum Wunschtermin vereinbar.

10:30 Uhr war Treffpunkt am Schwimm-badparkplatz Klosterreichenbach, der direkt neben der Münsterkirche und den letzten Baiersbronner Kloster-fragmenten liegt. Hier wurde einst auch Bier gebraut, aber das ist lange her. Darum ist die Baiersbronner Bier-wanderung ein Gemeinschaftsprojekt mit der regional führenden Privat-brauerei Alpirsbacher Klosterbräu.

Die gebürtige Baiersbronnerin Anja Schneider, Leiterin der Alpirsbacher Brauwelt, führt – manchmal im

Wechsel, manchmal gemeinsam – mit Hartmut John, Leiter Museums-Führer der Brauwelt, in die Geschichte der Braukunst und der Region ein. An jeder der fünf Verkostungsstationen gibt es eine andere Sorte Bier und dazu Fakten und Anekdötchen von den beiden Biersommeliers.

So leitet sich der Name vom aro-matischen Zwickel, ein unfi ltrietes, naturtrübes Kellerbier, vom kleinen Zapfhahn für Kostproben aus dem Biertank ab.

CATHÉRINE MERZ

Page 18: Baiersbronn genießen 2014

34 35Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Baiersbronner Bierwanderung][Baiersbronner Bierwanderung]

[Kleine Bierkunde]

Obergärig:Gebraut mit Hefe, die oben schwimmt. Gärt bei Umgebungstemperatur von 15 bis 20° C.Beispiel: Weizen

Untergärig: Gebraut mit Hefe, die sich unten absetzt. Benötigt für die Gärung kühle Temperaturen zwischen 4 bis 9 ° C.Beispiel: Pils

Stammwürze: Anteil der nicht fl üchtigen Stoffe (Eiweiß, Malz-zucker, Vitamine, Aromastoffe), die aus Malz und Hopfen vor dem Gären gelöst wurden.

Dünnbier: Stammwürze 6 ProzentSchankbier: Stammwürze 7-11 ProzentVollbier: Stammwürze 11-14 ProzentStarkbier: Stammwürze ab 16 ProzentZwickel: Kleiner Auslaufhahn an Gär- und Lager-tanks zum Zapfen von Proben

Reinheitsgebot:Erlass von 1516, dass Bier in Deutschland rein aus Malz, Wasser und Hopfen gebraut werden darf, später kam die Hefe noch dazu.

Das Zwickel wird vom Brauhauskeller aus direkt in Flaschen gefüllt und fi ndet auf dem Brückchen oberhalb des liebevoll gepfl egten Kurparks Klosterreichenbachs seinen Weg in die Gläser der Wanderer. Fröhlich klirren die Krüge zum Prost zusammen, während unten das Bächlein plätschert.

Am Biotop Märtesweiher, ein grünes Idyll, erklärt Anja anhand einer Malztafel, die aussieht wie ein Rechenschieber, den Unterschied zwischen Gersten- und Weizenmalz und demonstriert deren verschiedene Röststufen. Danach teilt sie Hopfendolden aus. „Bitter“, lautet das Fazit und es scheint schwer vorstellbar, dass daraus jemals etwas so mildes werden kann wie das feinperlige Weizenbier, das zeitgleich verkostet wird. Das Geheimnis lautet: Zeit. Zeit, in der das Bier in der Flasche reifen und sein volles, fruchtiges Aroma ausbilden kann.

Der Weg führt tief hinein in den Wald zur Stoffelshütte, wo Anja und Hartmut das kastanienfarbige Kloster Dunkel ausschenken. Zaghafte erste Schlucke, erstaunte Mienen – statt dominant-süßer Malzigkeit und hohem Alkoholgehalt schmeckt das Dunkle unerwartet leicht und angenehm rund. „Früher war jedes Bier, von Dünnbier bis Doppelbock, Dunkelbier, weil man Malz über dem offenen Feuer röstete und erst im 18. Jahrhundert die Herstellung von hellem Malz bekannt wurde. Die Farbe hat also nichts mit dem Alkoholgehalt zu tun, sondern ist abhängig von der Malzart“, erklärt Hartmut, während er Körbchen mit dicken Scheiben Bauernbrot und gerauchten Schwarzwürsten verteilt. Dazu gibt es feinen Bier-Senf aus der Klosterküche. Als genussvolle Stille eintritt, zückt Anja ein kleines Büchlein und beginnt zu lesen: „Wer durch Schwaben reist, der sollte nie vergessen, auch ein wenig in den Schwarzwald hineinzuschauen“, hebt sie an – der Anfang des Baiersbronner Hauff-Märchens „Das kalte Herz“.

Schritt für Schritt führt der Weg nun wieder zurück. Einige nutzen die Gelegenheit zum Bierfachsimpeln mit Anja und Hartmut, andere genießen den Pfad durch den Wald zur lauschigen Klosterquelle. Dort kommen die beiden Bierguides auf das deutsche Reinheitsgebot von 1516 zu sprechen, nach dem nur mit Hopfen, Malz, reinem Wasser und Hefe Bier gebraut werden darf. Das hat sich bewährt – wenige, aber hervorragende Zutaten ergeben einen feinen Klosterstoff, so das Resümee. Das Wort „Stoff“ war früher Synonym für hochwertigen Alkohol. Na dann – mit zufriedenem Ploppen springen die Bügelfl aschen auf und die Wanderer überzeugen sich selbst von Qualität und Vollmundigkeit des würzigen Märzenbieres.

Nach gut vier Stunden und rund sechs Kilometern endet die Bierwanderung am Ausgangspunkt. Im Schatten der Münsterkirche zaubern Anja und Hartmut zum Abschied noch den Kleinen Mönch hervor. Das weiche Mildbier mit feiner Malz-Karamell-Note gibt es pur oder gemischt mit Zitronen- oder Heidelbeerlimonade, so dass jeder ganz nach seinem Geschmack die Bierwanderung abrunden kann.

Genussvoll...

Los geht’s in Klosterreichenbach: Bevor der Weg in den Wald führt, lohnt ein Blick auf die alte Münsterkirche.

Die verschiedenen Röststufen des Malzes erklärt Anja Schneider anhand einer Malztafel. Auch ausgewiesene Bierkenner lernen hier noch was dazu.

Mitten im tiefen Wald, an der Stoffelshütte, wird es dunkel im Glas und im Anschluss geht manchem ein Licht auf.

An der Klosterquelle heißt's "Ein Hoch auf das gute Schwarzwaldwasser" – und darauf, was für ein feines Stöffchen sich daraus brauen lässt ...

Hübsch, aber bitter – Hopfendolden pur sind noch kein geschmacklicher Höhenfl ug. Aber es kann etwas Prickelndes daraus werden, zum Beispiel ein fruchtiges Weizenbier.

Auf der Bierwanderung gibt es viel zu entdecken – rund um die Braukunst und um die Feriengemeinde Baiersbronn.

Page 19: Baiersbronn genießen 2014

36 Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

Baiersbronn – mehr Schwarzwald gibt’s nirgends. Der Slogan klingt ja hübsch, aber wie passt dieser Niesel-regen dazu? In Zürich sind wir bei Sonnenschein abgefahren, keine zwei Stunden später im Nord-schwarzwald lässt Petrus es Bind-fäden regnen. Die Menschen verste-cken sich unter Regenschirmen, als wir mit unserem hellblauen Coupé Baiersbronn erreichen. Aber als wir zur technischen Abnahme auf dem

Rosenplatz eintreffen, wimmelt es dort bereits von neugierigen und interessierten Autofreunden. „So einen hatten wir auch mal“, sagt eine Frau mit feuchten Augen und wünscht uns viel Glück für die Rallye.

Das können wir brauchen. Denn wir treten mit unserem 54-PS-Renner nicht nur gegen ungleich stär-kere automobile Ikonen wie den Mercedes 300 SL (1957) und den Alfa Romeo 6C (1932) an, sondern unsere Gegner sind auch noch prominent wie Tourenwagenspezialist Prinz Leopold von Bayern und Ellen Lohr, die einzige Frau, die bislang einen Lauf zur Deutschen Tourenwagen-meisterschaft gewann.

Es ist ein illustres Feld, das sich in Baiersbronn gefunden hat, um die Erinnerung an das Ruhestein-Berg-rennen von 1946 aufl eben zu lassen. Das erste Motorsportrennen nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutsch-land, zu dem damals mehr als 30.000 Menschen kamen. Das Rennen mit knapp 20 aus dem Krieg geretteten Sport- und Rennwagen war schon damals eine Sensation. Sieger wurde Hermann Lang auf einem BMW 328. Genau dieses Auto geht jetzt wieder an den Start. Da macht sich bei manchen Ehrfurcht breit beim Anblick des alten Rennwagens, den nun bei der 1. Baiersbronn Classic im Jahr 2013 Leo-pold von Bayern steuert.

Beim Ursprungsrennen 1946 muss-ten die Fahrer aber nur acht Kilome-ter zur Passhöhe zwischen Murg- und Achertal bezwingen. Bei der neuen Baiersbronn Classic stehen insge-samt 486 Kilometer auf dem drei-tägigen Rallye-Programm. Doch während am Tag auf der Strecke jede Sekunde zählt, bleibt am Abend ge-nug Zeit, die Baiersbronner Gastro-nomie zu testen. Eben eine „Schwarz-wald-Rallye für Geniesser“.

Doch vor der ersten Schwarzwälder Genuss-Tour steht ein Prolog, die Einstimmung auf die großen Stre-cken am Freitag und Samstag. Vier einfache Wertungsprüfungen liegen auf der 90 Kilometer langen Strecke zum Mummelsee und zurück nach Baiersbronn. Klingt harmlos, muss aber erst mal bewältigt werden. Denn es regnet nach wie vor in Strö-men, die kleinen Wischer im 6-Volt-Betrieb unseres VW 1600 TL kämpfen sich über die Scheibe. Und: Wir beide sind keine Rallye-Profi s.

Es ist eine Premiere im VW – wir ha-ben keinen metergenauen Tripma-ster, sondern nur unseren Kilometer-zähler und für die Zeitnahme ist nicht mehr als eine analoge Stoppuhr er-laubt. Umso stolzer sind wir, als die

Endabrechnung des Tages uns nur Zehntelsekunden Abweichung be-scheinigt. Die langjährigen Experten sind allerdings im Hundertstel-Be-reich unterwegs. Wir grämen uns nicht, sondern laben uns im „Wald-knechtshof“, in dem zünftig an der-ben Holztischen Köstlichkeiten aus der Region aufgedeckt werden. Da-bei tauschen wir mit den altge-dienten Rallye-Kollegen Erfahrungen aus, wie zum Beispiel ARD-Tages-

schau-Chefsprecher Jan Hofer, an dessen Jaguar E-Type ein Kühl-schlauch platzte. Immerhin, erst knapp hinter der Zieldurchfahrt. Am Freitag zeigt sich der Nord-schwarzwald von seiner besten Seite, selbst wenn am Morgen noch reichlich Nebel auf den Pässen hängt. Dafür entschädigt ein blitz-blauer Himmel über Durbach und die grandiose Aussicht in die Rhein-ebene von Schloss Staufenberg, auf dessen Innenhof Weinprinzessin Larissa Zentner zum markgräfl ichen Mittagessen einlädt. Besonders der von ihr offerierte Riesling hat es uns angetan. Und weil wir während der Rallye natürlich nur vom Wein glas-weise kosten dürfen, packen wir uns für den

Klassik mit Geschmack

[Baiersbronn Classic 2013]

Weinprinzessin Larissa Zentner, die uns charmant auf Schloss Staufenberg zum Mittagessen lud.

12. – 15. September 2013

Dr. Michael Kleinjohann und Ulrich Safferlingwww.auto-klassik.ch

Baiersbronn Classic

Mit der Zunge schnalzen Gourmets, wenn das Stichwort Baiersbronn fällt. In dem Schwarzwald-Kurort fi ndet sich die höchste Michelin-Sterne-Dichte Deutschlands. Auf den Geschmack gekommen sind im Spätsommer 80 Oldtimer-Besitzer, die mit ihren mobilen Schätzen zur 1. Baiersbronn Classic antraten. Mit dabei waren Michael Kleinjohann und Ulrich Safferling von der Redaktion der Schweizer auto-illustrierte KLASSIK in einem VW 1600 TL von 1966.

Page 20: Baiersbronn genießen 2014

38 39Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[ Auf den Spuren der Baiersbronn Classic – den Schwarz-wald genussvoll erfahren]

- 2 Übernachtungen mit Frühstück mit Bad oder Dusche/WC

- Garage während des Aufenthalts- Baiersbronner Naturpark-Menü

bei einem unserer Naturpark-Wirte- Historische Lektüre: 1 Bildband

„Ruhestein-Bergrennen 1946“- Automobiles Betthupferl- Sieger-Sekt von Kessler- Wegbeschreibung

für 2 genussvolle Ausfahrten- Einkehrtipps an den Strecken - Schwarzwald Konus Gästekarte

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Baiersbronn pauschal genießen:

Baiersbronn im

Rallye-Fieber

„Wie die hier Stimmung gemacht haben, ob-wohl es zum Teil richtig stark geregnet hat, das war phänomenal!“ Das Fahrerlager der Baiers-bronn Classic war sich einig – so herzlich waren sie schon lange nicht mehr begrüßt und beglei-tet worden – wenn überhaupt. „Immer wieder standen an der Strecke winkende Gruppen, manche sogar mit Klappstühlen, die sich da postiert hatten, um uns und unsere Oldtimer zu sehen“, berichteten die Teams. Wie viele Zuschauer die 1. Baiersbronn Classic verfolgten, ist daher schwer zu sagen. Die Fankurve zog sich bis in die Ortenau, durch den Nordschwarz-wald und ballte sich an Start und Ziel.

Höhepunkt war der historische Start am Sams-tag in Baiersbronn-Obertal. Die Vorstartstrecke hatten die Obertäler mit historischen Fahrrä-dern, Mähmaschinen, Mofas und einer Dampf-walze dekoriert. In historische Gewänder ge-kleidet boten manche Filterkaffee nach Omas Art an. Andere standen Spalier oder fl anierten auf ein Schwätzchen durch die Startaufstellung. Gekrönt wurde das Anno-Dazumal-Fest vom Start der historischen Motorräder und Bei-wagenmaschinen, Baujahr 1923 bis 1975. „Das war ein besonderer Tag mit beeindruckenden Autos und tollen Motorrädern – ich bin nächstes Jahr wieder mit dabei“, lautete das Fazit von Peter Merz aus Gaggenau – und sicher vieler anderer.

späteren Genuss aus der Flasche noch drei Kisten in den Kofferraum ein.

Tückische Wertungsprüfungen und kulinarische Köstlichkeiten wie eine echte Schwarzwälder Kirschtorte sorgen am Freitagnachmittag für einen erhöhten Pulsschlag bei eini-gen Teilnehmern. „Die zwei Geheim-prüfungen ohne Ankündigung hin-tereinander haben uns total überrascht“, bekennen Bernd und Elvira Winterhalter aus Lörrach, die mit ihrem Mercedes 280 SL “Pagode” erstmals an einer Klassik-Rallye teil-

nehmen. Wir schaffen mit unserem VW an dieser Stelle eine Meisterlei-stung. Zwar überrascht Co-Pilot und Navigator Kleinjohann die erste, natürlich nicht angekündigte Ge-heimprüfung und wir sind fast eine halbe Sekunde zu schnell. Doch dann schaltet er sofort, als ansatzlos die zweite folgt. „Gas! Gas! Gas!“ heißt sein Kommando und mit nur zwei Hundertstel Sekunden Abweichung auf 99 Meter sind wir für zumindest ein Mal die Besten aller Teilnehmer und gewinnen die 3. Geheimprüfung.Der Samstag beginnt gleich mit dem

Höhepunkt der Rallye. Gestartet wird in Baiersbronn-Obertal, am Original-schauplatz des Rennens, dort wo alles vor über 65 Jahren begann. Hier wollen wir und die anderen Rallye-teilnehmer mit ihren Oldtimer-Autos und Motorrädern den „Ruhestein-Bergpreis“ gewinnen und da hilft es schon, bergauf ein paar Pferdestär-ken mehr zu haben. Wir nehmen in unserem Alltags-Oldie den Start daher gelassen und konzentrieren uns auf die 150 Kilometer durch die einmalig schöne Landschaft des Kinzigtals. Hier stehen auch wieder

Sonderprüfungen an. So ist viel Auf-merksamkeit gefordert, als auf dem ehemaligen Gelände der Junghans-Uhrenfabrik in Schramberg 390 Meter in exakt 60 Sekunden zu fahren sind. Liegt der Beifahrer hier daneben, kann er sich wenige Kilo-meter später im historischen Alpirs-bacher Klosterbrauereikeller trösten, bevor in Baiersbronn die Zielfl agge geschwenkt wird. Und wir in un-serem VW 1600 TL mit einem ehren-vollen 12. Platz im Gesamtklassement belohnt werden.

Die große Siegerehrung folgt bei einem Galadinner im „Hotel Traube“ in Baiersbronn-Tonbach. Und es ist schwer zu sagen, ob die Rallye-Teil-nehmer der „1. Baiersbronn Classic“ mehr Aufmerksamkeit den vielen Sieger-Pokalen und Medaillen oder dem Fünf-Gänge-Feinschmecker-Menü schenken. Immerhin zaubern die Küchenchefs der vier Top-Hotels Bareiss, Engel, Sackmann und Traube gemeinsam auf gastronomisch höchstem Niveau, allein das ist schon ein exklusives Genuss-Pro-gramm. Und die Meister zeigen, was sie können: Eine Jakobsmuschel mit Kaviarpraline vom Hotel Sackmann

gehört zum furiosen Start des kuli-narischen Abends, auf den ein ge-grillter Loup de Mer mit perfekt dazu passenden Artischocken und einer Pinienkernvinaigrette aus dem Hau-se Bareiss folgt. Begleitet jeweils von einem feinen Grauburgunder und einem Spätburgunder aus der be-nachbarten Ortenau. Den Haupt-gang liefert die Küche der „Traube“ mit butterzarten Tournedos vom Angusrind sowie einem Birnenkom-pott in weissem Portwein. Zum Dessert verführt abschließend das Hotel Engel mit Beerentörtchen,

Chilischokolade und einer Zitronen-gras-Crème-Brûlée. Mit diesem Reize für den Gaumen schließt die erste Baiersbronn-Rallye der Neuzeit – mehr Klassik mit Geschmack gibt’s nirgends.

[Baiersbronn Classic 2013] [Baiersbronn Classic 2013]

2. Baiersbronn Classic: 25. -28. September 2014

Page 21: Baiersbronn genießen 2014

40 414141Urlaubsmagazin Urlaubsmagazin Urlaubsmagazin 201420142014Baiersbronn genießenBaiersbronn genießenBaiersbronn genießen

[Baiersbronn Classic 2013]

Das Ruhestein-BergrennenAn diesem Tag wurde Geschichte geschrieben: Mit dem Startschuss zum Ruhestein-Bergrennen am 21. Juli 1946 in Baiersbronn-Obertal lebte der Motorsport in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf und das heute erfolgreichste Automagazin weltweit wurde als Probeheft erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Es war eine Sensation - der Süddeut-schen Motor-Rennfahrer-Vereini-gung (SMRV) war es gelungen, gerade einmal 15 Monate nach Kriegsende, in einer Zeit des Man-gels, das erste Motorsportrennen nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland auf die Beine zu stellen. Zum Ruhestein-Bergrennen am 21. Juli 1946 tummelte sich in Baiers-bronn-Obertal die deutsche Renn-fahrerelite. Europameister und Renn-leiter Georg Meier begutachtete fachmännisch die zum Teil abenteu-erlich zusammengebastelten Fahr-

zeuge seiner Kollegen. Zu diesen zählte auch das BMW 328er Coupé, das 1940 beim Straßenrennen Mille Miglia für Furore gesorgt hatte. Kurz nach Kriegsende hatten es jedoch Soldaten der Besatzungsmacht in den Straßengraben gefahren, so dass es notdürftig gefl ickt in Obertal an den Start ging. Weltmeister Her-mann Lang brauste damit trotzdem als schnellster Rennautopilot über die Ziellinie. Einer war aber noch schneller – der Isamninger Motor-radfahrer Josef Faistenhammer. Insgesamt gingen mehr als 100 Teil-

nehmer – Profi s wie Laien – mit Motorrädern, Beiwagenmaschinen und (Renn-)Autos an den Start. Sie bescherten den rund 30.000 Zu-schauern vier Stunden fernab des sorgenvollen Nachkriegsalltags – vier Stunden, die für viele Hoffnung auf Normalität bedeuteten. Ein weiters zartes Hoffnungspfl änzlein keimt derweil im Rennbüro auf – dort lag das erste Probeheft von DAS AUTO, heute AUTO MOTOR SPORT, aus. Der Rest ist Geschichte.

1946 wie 2013 war die Firma Oest aus Freudenstadt ein wichtiger Unterstützer der Baiersbronner Motor-sportverrückten, damals als Werbepartner, heute als Hauptsponsor.

Das Wunder von Baiersbronn

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Page 22: Baiersbronn genießen 2014

42 43Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Familienausflug]

Kontaktdaten:

Kulturpark Glashütte Buhlbachwww.kulturpark-glashuette-buhlbach.comTel.: 0 74 49 - 92 99 0 20Email: [email protected]

Baiersbronn

Mehrgenerationen-

Spielplatz

GlashütteBuhlbach

Wirklich nichts vergessen? In Gedanken gehe ich noch-mal die wichtigsten Dinge durch. Und tatsächlich. Schnell nochmal zurück ins Haus. Lottes Schnuller hätten wir garantiert vermisst. Es ist schon eine Herausforderung, die Wünsche aller drei Kinder unter einen Hut zu bringen. Doch gleich bei unserem ersten Haltepunkt bricht all-gemeiner Jubel aus.

DER NEUE MEHRGENERATIONENSPIELPLATZ inmitten des Mutterorts Baiersbronn hat tatsächlich für alle etwas zu bieten. Lotte erobert sogleich die Rutsche, Laurin will auf dem Kletterseil hoch hinaus und Mara zeigt beim Parkour, dass sich die Investitionen in ihre Turnstunden gelohnt haben. „Ein guter Anfang“, denke ich für mich, nachdem ich Lotte zum vierten Mal am Ende der Rutsche aufgefangen habe. „Eigentlich eine Vateraufgabe“, schaue ich mich suchend um. Na sowas, auch Christian ist beschäftigt: Die Fitnessgeräte haben es ihm angetan. „Wären Oma und Opa dabei, würden die bestimmt auch etwas fi nden“, denke ich schmunzelnd.

DIE GLASHÜTTE: Mara sieht ein biss-chen aus wie ein Marienkäfer. Ihre rosaroten Wangen dick aufgeblasen versucht sie konzentriert, in ein Glas-rohr zu blasen. Stets auf die Anwei-sung von Glasbläser Simon Neumei-er achtend gelingt tatsächlich das Erhoffte: Allein mit ihrem Atem hat Mara eine Miniaturvase geformt. Stolz blickt sie auf das Erschaffte. „Die Ergebnisse sind immer einzigartig“, lächelt der Experte in Sachen Glas.

Mittlerweile bei der Glashütte im Buhlbachtal angekommen, befi nden wir uns in unserer Zeitreise und kom-men aus dem Staunen nicht heraus. Einfach toll, was ein rühriger Förder-verein im höchsten Ortsteil Baiers-bronns geschaffen hat. Glas und Holz stehen hier im Mittelpunkt. Und ganz nebenbei wird ein bemerkens-werter Teil der Geschichte von Baiersbronn vermittelt.

Wir tauchen anhand von handbe-malten Glasbildern und den faszinie-renden Erzählungen der Vereinsvor-sitzenden Dora-Luise Klumpp in die Zeit von vor 250 Jahren ein. Schöne, aber auch traurige Erlebnisse der Familie Böhringer als Beispiel einer erfolgreichen Glasmacherfamilie erfüllen den Raum.

Das einfache Leben von Familien zu damaligen Zeiten im ehemaligen Gesteinsmalhaus erahnt, allerhand Rohstoffe im Garten des Glasma-chens entdeckt – unsere Zeitreise vergeht wie im Flug. Doch nach einer Stärkung in der gemütlichen Gastro-nomie beim Kulturpark Glashütte ist die Abenteuerlust der Kinder wieder erwacht. Und mit Neugierde wird er-wartet, was wohl als nächstes kommt.

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Der Verkaufsschlager der Glashütte - die Champagnerfl asche "Buhlbacher Schlegel".1 Mehrgenerationenspielplatz, Schelklewiese:

Gemeinsames Warm-up von Vater und Sohn für unsere Baiersbronn-Entdecker-Tour.

Christiane Vugrin

[Entdeckerurlaub für Groß und Klein] - 7 Übern. in einer Ferienwohnung

(1 Schlaf- , 1 Wohn-Schlafraum)- 1 Familieneintritt in die Glas-

hütte Buhlbach inkl. Führung (im Winter Eintritt ins Panora-mabad Freudenstadt)

- Besuch im Hauff Märchen-museum für die ganze Familie

- 1 Tag GPS-Geräte-Verleih- 1 Murgeleisbecher im Seidtenhof

für die Kinder- Floßbausatz für die Kinder- 2 Murgeltrinkbecher mit je

10 Füllungen- 1 Familieneintritt ins Natur-

erlebnis Reichenbachtal (im Winter Eislaufhalle)

- 2 Kinderwanderpässe - Kostenlose Teilnahme der

Kinder am Ferienprogramm- Schwarzwald Konus Gästekarte

555 € für 2 Erw. + 2 Kinder

Baiersbronn pauschal genießen:

Die Rucksäcke sind gepackt. Die Kinder - Lotte (2 Jahre), Laurin (6 Jahre) und Mara (12 Jahre) - sitzen aufgeregt auf dem Rücksitz. Ein Tag Baiersbronn steht auf dem Familienprogramm. Spannung, Abenteuer und eine Zeitreise haben wir ihnen versprochen – und hoffen, dass wir die Erwartungen erfüllen können.

Laurin macht ordentlich Wind, während es Lotte mehr die funkelnden Glasscherben im Garten der Nachhaltigkeit angetan haben. Uns Erwachsenen fasziniert die Lebenswelt im Gesteinsmahlhaus und die Historie im Turbinenhaus.

Page 23: Baiersbronn genießen 2014

44 45

Naturschutz-

zentrum

Mummelsee

Lotharpfad

[Familienausflug] [Familienausflug]

DER LOTHARPFAD:„Ich will jetzt einen Käfer fi nden“, mault Laurin ungeduldig. Für was hat er schließlich seine Becherlupe ständig parat. „Die Käfer machen fast alle Siesta“, erklärt die Rangerin vom Naturschutzzentrum (NAZ) Ruhestein, Angelika Hertenstein, und verspricht, „sobald ich einen sehe, sage ich dir Bescheid“. Über Holzbrü-cken drüber, an dicht gewachsenem Gebüsch vorbei – wir befi nden uns auf dem „Lotharpfad“.

DAS NATURSCHUTZZENTRUM:Wir bringen die Rangerin zum NAZ Ruhestein zurück und nutzen die Gelegenheit, um uns ein wenig um-zusehen. Im Erdgeschoss können sich Besucher mit Augen, Nasen, Händen und Ohren über den Nordschwarz-wald, seine Geschichte und seine Bewohner informieren. Neben dieser Dauerausstellung bietet im ersten Stock eine Wechselausstellung faszi-nierende Einblicke zu einem Schwer-punktthema. Wie vielseitig das NAZ-Angebot ist, zeigt das Jahrespro-gramm mit über 200 Veranstal-tungen. Naturerlebnistage für Schul-klassen, das merke ich mir für den nächsten Elternabend.

DER MUMMELSEE:So langsam neigt sich unser Ausfl ug dem Ende zu – und was gibt es Schö-neres, als nach einem erlebnisreichen Tag die Füße in einem sagenumwo-benen See zu kühlen? Unser letzter Haltepunkt: der Mummelsee. Gerne gebe ich das Kommando beim Tret-boot fahren ab, um mich einfach

treiben zu lassen. Zum Schluss erstehen wir

noch ein Souvenir aus dem Schwarzwald-

laden, schießen ein letztes Erinne-rungsfoto und auf geht’s nach Hau-se, bevor wir vielleicht doch noch Bekanntschaft mit dem strengen König vom Mummelsee machen...

Bei der Heimfahrt ist die Sonne am Untergehen. Während Christian und ich das Naturschauspiel schweigend beobachten, hören wir munteres Geplapper in der hinteren Reihe. Der Umfang des Borkenkäfers vergrößert sich in Laurins Schilderungen stetig,

Mara will heute noch ihre mund-geblasene Minitaturvase ihrer Freundin zeigen. Nur Lotte ist ungewöhnlich still. Ich drehe mich zu ihr um und sehe sie friedlich schlafend in ihrem Autositz. Zum er-sten Mal ohne Schnuller.

Den hätten wir heute tat-sächlich getrost verges-sen dürfen.

Obwohl auch Lottes „Siesta-Zeit“ eingetroffen ist, bleibt während dieses Programmpunkts der Gelände-buggy, den wir uns bei der Baiers-bronn Touristik ausgeliehen haben, im Auto. Nachdem die Rangerin bei unserem Treffpunkt – dem Start und Ziel des einen Kilometer langen Lotharpfads – die Kinder mit Natur-park-Entdeckerwesten ausgestattet hat, war die Jüngste wieder hell-wach. Becherlupe, Insektensauger,

Kontaktdaten:LotharpfadAn der Schwarzwaldhochstraße zwischen Zufl ucht und dem Wellness und Natur Hotel SchliffkopfTipp: Die Bushaltestelle am Lotharpfad ist mit der Schwarzwald Konus Gäste-karte kostenlos erreichbar.

Naturschutzzentrum RuhesteinSchwarzwaldhochstr. 2, 77889 Seebachwww.naturschutzzentrum-ruhestein.de

Allein schon beeindruckend, was die Natur nach dem Kahlschlag des Or-kans „Lothar“ im Jahr 1999 Neues geschaffen hat. Doch die Rangerin öffnet zudem noch den Blick für Besonderes und lässt uns dadurch die Wanderung mit allen Sinnen erleben. Nach was duftet die Dou-glasie, wenn man die Nadeln anei-nander reibt? „Nach Orange“, fl ugs ruft Mara als Erste die richtige Antwort.

Pinzette und vieles mehr waren da in den Taschen. Ob sie jetzt allerdings den Kompass richtig einsetzen kann, ist fraglich. Eindeutig wunderschön jedoch ist die Aussicht von einer Holzplattform auf den Schwarzwald und die aufstrebende Natur rings-herum. Dass Laurin dann doch noch einen Borkenkäfer in seiner Becher-lupe studieren konnte, war der krönende Abschluss.

Die Ranger vom Naturschutzzentrum Ruhestein informieren über Flora und Fauna des Nordschwarz-walds in über 200 Veranstaltungen pro Jahr.

Dunkel und erhaben - der sagenumwobene Mummelsee (mehr S. 48ff.)

Die Folgen eines Sturms zeigen sich auf dem Lotharpfad. Er führt durch ein Waldstück an der Schwarzwald-hochstraße, das 1999 vom Orkan Lothar zerstört wurde. Nach und nach erholt sich dort die Natur auf ganz natürliche Weise.3

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Page 24: Baiersbronn genießen 2014

[ Familien-freundlicher Tisch]

Zwei Kinder unter 12 Jahren speisen gemeinsam mit ihren Eltern zum deutlich reduzierten Fixpreis. Das schont die Urlaubskasse, macht mit Vor-, Haupt- und Nachspeise alle satt und ist richtig lecker. Welche Restau-rants das Menü "Familienfreund-licher Tisch" anbieten, erfahren Sie, erfahren Sie bei der Baiersbronn Touristik, im Murgelmagazin oder unter www.baiersbronn.de

[ Freibäder]Fünf Freibäder sorgen in der Gemein-de Baiersbronn für Abwechslung. Ausgestattet mit Kinder- und Nicht-schwimmerbecken, Sprungbrettern, Rutschen und zum Teil mit 4 m tiefen Becken bleibt kein Wunsch offen. Etwas Besonderes ist das Naturbad in Mitteltal durch den verantwor-tungsvollen Umgang mit der natür-lichen Umgebung. Es gibt z.B. einen Sprungfelsen mit integriertem Sprungbrett, eine Ruheinsel inmitten des Wassers, die über einen Holzsteg erreichbar ist, sowie ein Kinder-becken mit Rutsche und Tunnel.

[ Naturpark-Entdecker-westen]

Mit der Naturpark-Entdeckerweste wird die Baiersbronner Natur er-forscht. Kinder dürfen gespannt sein, was sie alles in der „Wildnis“ fi nden werden. Ausgestattet mit Insekten- sauger, Becherlupe, Insektenpinzette und Kompass gehts zur Entdeckungs-reise. Die Westen können im Wander-Informationszentrum am Bahnhof ausgeliehen werden.

46 47Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Ein Dutzend toller Angebote für Familien] [Familie]

[ Geo-Caches]Ein besonderes Wandererlebnis bie-ten die sechs Geo-Caches durch die Wälder des Baiersbronner Wander-himmels. Die Themenwanderungen, bei denen man mit Hilfe eines GPS-Geräts zu einem Schatz geführt wird, begeistern die ganze Familie. So zum Beispiel der Baumcache. Auf außerge-wöhnliche Art lernen die Kinder die einheimischen Bäume kennen. Außer-dem stehen z.B. der Familiencache mit einer Länge von 3 – 5 km, der 11 – 13 km lange Sagencache oder der barri-erefreie Cache, besonders für Kinder-wagen geeignet, auf dem Programm.

[ Hauff Märchen-museum]

Für alle Märchenfreunde ist ein Be-such im Hauff Märchenmuseum ein Highlight. Extra für Kinder ist ein Aktivbereich zum Basteln, Spielen und Malen eingerichtet. Eine Video-station mit Filmen der Augsburger Puppenkiste nimmt die Kinder mit in die Welt der Märchen und Fabeln. Alte Reichenbacher Straße 1. Geöffnet Mi, Sa, So 14 – 17 Uhr und nach Voranmeldung.

[ Kinder-wanderpass]

Damit das Wandern durch den Bai-ersbronner Wanderhimmel noch mehr Spaß und Freude bereitet, wur-de ein spezieller Kinderwanderpass entwickelt. Durch das Beantworten verschiedener Fragen entlang der einzelnen Wanderwege erhalten die Kinder für jede richtige Antwort einen Punkt und „erwandern“ sich so, je nach Punktzahl, die Auszeich-nung „Entdecker, Erkunder oder Eroberer des Baiersbronner Wander-himmels“.

[ Naturschutz-zentrum Ruhestein]

Die Mitarbeiter des Naturschutzzen-trums am Ruhestein haben sich zum Ziel gesetzt, Kinder und Erwachsene für die Natur und die darin lebenden Tiere zu sensibilisieren. Unterschied-liche Veranstaltungen sind auch für Kinder eine unterhaltsame und spannende Abwechslung. Informationen unterwww.naturschutzzentren-bw.de

[ Buchungstipp]Unsere besonders familienfreund-lichen Unterkünfte erkennen Sie im separaten Gast-geberverzeichnis am Logo mit Leo dem Löwen.

[ Murgels Spielhaus]

Hier erwartet die kleinen Urlauber eine Wasserwelt mit Forellenhotel, eine Wurzelhöhle mit Diamanten-staub, der Feuerberg, wo es hoch hinausgeht, und mit den Luftgeistern geht es sogar bis in die Baumkronen. Hier gibt es tolle Spielsachen wie ein Trampolin, ein Tischfußball, eine Rut-sche, eine Spielküche und jede Menge Spiele. Ob Waffelbacken, Indianer-nachmittage oder Bogenschießen – Brigitte und Andrea freuen sich auf Kinder zwischen drei und zwölf Jahren.

Übrigens: Baiersbronn hat beim Wettbewerb Familienferien die volle Punktzahl erreicht! Das haben nur wenige Teilnehmer geschafft.

Im Murgelmagazin sind alle Informationen für Familien und Kinder aufgeführt, inklusive einem ausführlichen Terminkalender mit allen Angeboten für Kinder. Das Murgelmagazin gibt es bei der Baiersbronn Touristik oder im Internet unter www.baiersbronn.de

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[Lotharpfad]Der Lotharpfad an der Schwarzwald-hochstraße vermittelt den Besu-chern auf eine außergewöhnliche Art und Weise, was am zweiten Weihnachtsfeiertag 1999 überall im Schwarzwald in den Wäldern ge-schah. Der Orkan Lothar verwüstete innerhalb von zwei Stunden ca. 30 Millionen Kubikmeter Wald, wovon der Nordschwarzwald am meisten betroffen war. Auf diesem Lothar-pfad, mit einer Fläche von ca. zehn Fußballfeldern, können Kinder und Erwachsene nun ein spannendes Abenteuer in der Natur erleben.

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[ Equipment]Für alle Familien, die als Spontan-urlauber oder Tagesgäste nach Baiers-bronn kommen, hält die Touristik die nötige Schwarzwald-Ausrüstung be-reit. Mountainbuggy, Kindertrage, Bollerwagen sind hier günstig leihbar. Und schon kann es los gehen – hinein in den Wanderhimmel.

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[Spielplätze]Für Kinder gibt es tolle Spiel- oderMinigolfplätze zum Toben und Spie-len. Ausgestattet mit Schaukeln, Rutschen, Wippen, einem Kletter-gerüst und einem Sandkasten, lassen die 32 Spielplätze keine Zeit für Langeweile. Vor allem nicht, wenn es auf den neuen Mehrgenerationen-spielplatz geht. Neben den Kinder-spielgeräten gibt es Fitnessgeräte für (Groß-)Eltern und eine Parkour-Anlage für Akrobaten. Mehr sowie eine Übersicht der 32 Spielplätze im Murgelmagazin.

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[ Holzweg]Was könnte in Baiersbronn, mit einem Waldanteil über 81 %, näher-liegen, als sich mit dem Thema Holz zu beschäftigen? Auf dem 2,5 km lan-gen Rundweg mit insgesamt 16 Sta-tionen vereint sich die Freude am Spielen mit der am Lernen. Riesige Wurzeln, eine Pfl anzschule mit inte-griertem Barfußpfad sowie ein über-dimensionales Klangspiel aus Holz bringen die ganze Familie zum Stau-nen. Außerdem besitzt der Holzweg sonnige Wiesen und schattige Sitz-gruppen, die zum Rasten und Ver-weilen einladen.

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Page 25: Baiersbronn genießen 2014

48 49Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Karseen – Sagenumwobene Gewässer]

Die dunklen Augen des Waldes Sie sind unergründlich tief und gelten als Tor zur Unterwelt. Den Seen des Schwarzwaldes werden magische Kräfte zugeschrieben. Wehe dem, der die Ruhe des Sees stört. Eine literarische Spurensuche zu den geheimnisvollen Seen.

Selbst im hellsten Sonnenlicht sind sie mysteriös, dunkel und unergründ-lich. Kein Wunder, dass sie in alten Volkssagen als Tor zur Unterwelt beschrieben werden. Niemand trau-te sich in die Nähe der Karseen, denn dort lebten allerlei Waldgeister, Nymphen und Elfen. Wer die Ruhe des Sees störte, beschwor furchtbare Unwetter herauf oder wurde gar vom Wasser verschlungen.

Gemeinsam mit dem Literaturexper-ten Wolfgang Tischer vom literatur-cafe.de bin ich unterwegs zum Wild-see. Ein enger Fußpfad führt steil abwärts, „Nur für trittsichere Wan-derer“ warnt ein Schild. Wir steigen vorsichtig über meterhohe Fels-kanten, zwängen uns über oder unter Baumstämme, die den Weg blockieren. Plötzlich hallt ein Don-nergrollen durch den Talkessel. „Da hat wohl jemand einen Stein in den See geworfen,“ mutmaßt Tischer augenzwinkernd. Wer Steine in den See wirft – so besagt es der Volks-glaube – löst ein böses Unwetter aus. Die Steine verstopfen den unterir-dischen Zugang zu den Untiefen erzählt Tischer. „Deshalb sind die

Seewesen zornig und schmeißen die Steine wieder zurück.“ Den Sagen nach sind die Seen durch ein unter-irdisches Höhlensystem miteinander verbunden, die bis ins Meer münden.

Auf uns prasseln keine Steine, aber fette Regentropfen herab. Als wir die Talsenke erreichen, wird uns die Kraft der Natur eindrücklich vor Augen gemalt. Vor rund 12.000 Jahren hat sich ein Gletscher durch das obere Schönmünztal gefressen und die zwölf Meter tiefe Mulde herausge-schabt. Um den See fällt die Kar-wand 100 Meter schroff ab, der See ist wie abgeschnitten von der übrigen Welt. Still ist es, geradezu unheimlich. Nur das rhythmische „Plopp, Plopp“ der Regentropfen ist zu hören. Nebel-schleier ziehen gespenstisch über dem See, formen sich zu kleinen Wirbeln, lösen sich auf, um sich an anderer Stelle neu zu bilden. Oder sind es doch Elfen, die über das Was-ser tanzen? „Eigentlich ist das Wetter ideal für unsere literarische Expe-dition“, lacht Tischer. „So bekommen wir den richtigen Eindruck von der Magie des Sees.“

Huzenbacher See Ellbachsee

Birgit-Cathrin Duval

[ Seensteig schwerelos]

Weite Ausblicke, wilde Wälder,mystische Karseen – der Mehr-Etappen-Qualitätsweg "Baiersbronner Seensteig" gehört zu den schönsten Touren im Baiersbronner Wanderhimmel (mehr S. 50). Und er lässt sich ganz unbeschwert genießen.

- 3 oder 6 Übernachtungen mit Frühstück im DZ

- Gepäcktransport- Detaillierte Routenbeschreibung

sowie Baiersbronner Wanderkarte- Wanderguide mit 31 Tourentipps- Schwarzwald Konus Gästekarte

Buchbar von Mai bis Oktober, Mindestteilnehmerzahl 2 Personen

251 € pro Person für 3 Tage

449 € pro Person für 6 Tage

Baiersbronn pauschal genießen:

Page 26: Baiersbronn genießen 2014

[Karseen – Sagenumwobene Gewässer]

50 51Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

BuhlbachseeWildsee Sankenbachsee

Dichte Schleier umhüllen die Tannen am Seeufer wie Seidentücher. Wir kommen uns vor wie in einem Zau-berwald, beäugt von stummen Riesen. Es sind bizarr geformte Bäume und Äste, doch wir hätten schwören können, sie fl üsterten sich zu. Der Schwarzwald ist geheimnisvoll und rätselhaft. Wie haben sich einst die Menschen zurechtgefunden, als es noch keine Straßen, Wege und Schilder gab? Als der „Silva Nigra“, der fi nstere Wald, wie ihn die Römer nann-ten, so dunkel war, dass man die Hand vor Augen nicht sehen konnte und sich keiner in die Wälder hinein wagte, weil dort Hexen und Teufel wohnten? Wälder, in denen sich dunkle Gewässer verbargen, gierige Augen, die dich anglotzten, als wollten sie dich auf der Stelle verschlingen.

Auch wir werden angeglotzt oder eher: mitleidig beäugt. In der Darmstädter Hütte, in der wir, triefend nass, un-sere Regenjacken von uns streifen. Bei dem Wetter will keiner draußen unterwegs sein. Wir freuen uns über den dampfenden Linseneintopf von Hüttenwirtin Christel Trayer und ziehen gestärkt Richtung Mummelsee von dannen. Der Grindenpfad ist zu einem Bach geworden. Wir stapfen durch Nebel und Pfützen als wären wir Figuren in einem Schauerroman.

Kurz vor Einbruch der Dämmerung erreichen wir den Mummelsee. Er liegt vor uns wie ein Nebelmeer. „Die Wasser, wie lieblich sie brennen und glühn! Sie spielen in gründendem Feuer; Es geisten die Nebel am Ufer dahin, zum Meere verzieht sich der Weiher – nur still! Ob dort sich nichts rühren will?“, zitiert Wolfgang Tischer das Gedicht von Eduard Mörike.

Tischer erzählt mir eine schaurige Sage, die sich hier zugetragen haben soll: Allabendlich fanden sich drei Jungfrauen zu einer Gesellschaft zum Spinnen am See ein – und verschwanden dann immer auf den Glocken-schlag genau. Sehr angetan davon war ein junger Mann, der gerne mehr Zeit mit den Schönheiten verbringen wollte und daher einfach die Uhr eine Stunde zurück-stellte – eine List mit fatalen Folgen: Am nächsten Morgen trieben Blutfl ecken auf dem See. Der Vater der drei Jungfrauen, der König des Sees, hatte seine Töchter für ihren Ungehorsam gerichtet!

Es gibt weitere schaurige Mythen und Sagen, die sich alle um die Untiefen und deren Bewohner drehen. Die

dunklen Seen haben seit jeher die Fantasie der Menschen angeregt. Die Eismassen der letzten Eiszeit schufen in der Gegend um Baiersbronn über 60 solcher Karseen – so viele wie nirgends sonst in Mitteleuropa. Sieben von ihnen sind übriggeblieben. Wer weiß, wie lange noch? Denn einige der Seen verlanden bereits. Der 90 Kilometer lange Seensteig verbindet die Seen zu einem einzigartigen Wanderabenteuer zwischen tiefen Tälern und faszinierenden Berggipfeln. Die Strecke führt zum Hochmoor des Hutzenbacher Sees, der im Juni und Juli mit seiner Teichrosenblüte seine volle Schönheit entfaltet. Der Sankenbachsee beeindruckt mit dem archaischen Sankenbachwasserfall, an dessen Steilwand ein abenteuerlich alpiner Pfad hinaufführt. Ellbachsee und Buhlbachsee gelten als Seen der Elfen und Wasser-geister. Beide Seen haben eine Moorinsel und ragen besonders tief in den Talkessel hinein. Bei schönem Wetter sind die Seen beliebte Ausfl ugsziele. Doch wer einmal die mythische Seite des Schwarzwaldes kennen-lernen möchte, der sollte sich, mit entsprechender Aus-rüstung, bei einem nebligen Tag auf den Weg machen. Er wird einen ganz anderen Schwarzwald vor Augen haben.

Nach einem langen Marsch durch die Abgeschiedenheit des Schifferwaldes entdecken wir eine hölzerne Liege-bank. Sie steht direkt an der steil abfallenden Karwand hinunter zum Schurmsee. Die Wolken öffnen sich, ein Lichtstrahl fällt auf den See. Das dunkle Auge des Waldes blinzelt uns zu. Will es Schabernack mit uns treiben oder mahnt es uns zum Aufbruch, bevor die Dämmerung kommt und die Waldgeister erwachen?

[ Baiersbronner Seensteig – 91 km geballte Natur]

Fünf Etappen, ein Erlebnis, unzählige Eindrücke. Der Seensteig, 91 km geballte Natur wie sie abwechslungsreicher nicht sein kann! Karseen, Wasserfälle, Grindenhochfl ächen und sanfte Talauen, all das bietet der Seensteig auf seinem Streckenverlauf und zeigt dem Wanderer eindrucksvoll die Vielfältigkeit des Nordschwarz-waldes. „Die Geister am Mummelsee“ Reportage von Wolfgang Tischer www.literaturcafe.de/die-geister-am-mummelsee-litera-rische-video-wanderung-seensteig/

Willkommen in unsererAlpirsbacher Brauwelt

GLÜCK, FRISCH ERLEBEN.Besuchen Sie die vielfältigen Angebote rund um das Bier mit dem berühmten Brauwasser aus dem Schwarzwald.

Die sachkundige Führung mit den Alpirsbacher Bierbotschaftern bietet einen eindrucksvollen Einblick in das traditionelle Handwerk der Bierherstellung. Anhand von Exponaten wird gezeigt, welche Arbeiten für

den Brauprozess nötig sind und wie sich das Brauwesen im Laufe der Zeit entwickelt hat. Natürlich darf zum Abschluss der Führung eine kleine Bierverkostung nicht fehlen.

Führungen durch das Brauerei-Museum für Einzelgäste täglich um 14.30 Uhr. Für Gruppen ab 10 Personen bitte individuellen Termin vereinbaren.

Brauwelt-Information · Telefon 07444/67149 [email protected]

Page 27: Baiersbronn genießen 2014

52 53Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

Das ist ganz großer

Wintersport

„Das nächste Ziel? Natürlich Olympia 2014 in Sotschi!“

„Dreifacher Junioren-Weltmeister zu sein... das ist immer noch unglaublich!“

[Baiersbronner Prominenz]

Die Geschwister Melanie und Manuel Faißt sind seit einigenJahren sehr erfolgreich im internationalen Wintersport.

[ Klaus Faißt – Vater des Erfolgs]

Dem Wintersport ist Klaus Faißt schon seit Kindesbeinen verschrieben. Los ging’s als 8-Jähriger mit Skispringen und Langlauf beim SV Baiersbronn. Sein Talent wurde schnell deutlich: In der Nordischen Kombination wurde er dreimaliger deutscher Jugendmeister, später war er dann viele Jahre erfolgreicher Profi im DSV-Kader.

Aber nicht nur als aktiver Wintersportler macht Klaus Faißt eine gute Figur: Sein Wissen gibt er seit über 30 Jahren an den Nachwuchs weiter. In Köln zum Diplom-trainer ausgebildet, leitete er zehn Jahre lang das Ski-internat in Furtwangen, bevor es ihn wieder in seine Heimat zog. „Zurück zu den Wurzeln,“ könnte man wohl sagen. Hier beim SV Baiersbronn ist er nun seit 20 Jahren ehrenamtlich als Trainer tätig. Diese Arbeit wurde 2010 vom DSV mit der Auszeichnung zum Trainer des Jahres gewürdigt.

Mit den ganz Kleinen zu arbeiten, dabei hat Klaus Faißt den größten Spaß. Das spiegelt sich auch in der Laufbahn seiner beiden Kinder wider: Im Alter von fünf Jahren haben beide ihre ersten Wettkämpfe bestritten, und schnell konnten sie in die erfolgreichen Fußstapfen des Vaters treten. „Ob Talent erblich ist? Zu einem gewissen Teil vielleicht schon, aber ohne Training bringt einem das nichts“, betont er nachdrücklich.

Bis zum ihrem 13. Lebensjahr war Klaus Faißt der verant-wortliche Trainer von Melanie und Manuel. „Es war nicht immer einfach, die eigenen Kinder im Training, bei Wett-kämpfen und anschließend im alltäglichen Leben zu führen“, blickt Klaus zurück.

Auch für ihn als Vater und Trainer würde ein Traum in Erfüllung gehen, wenn beide Kinder die Qualifi kation für Olympia – das höchste Ziel eines jeden Sportlers –erreichen würden. Möge der Traum wahr werden.

Patrick Schreib im Interview mitMelanie & Manuel Faißt im November 2013.

Manuel Faißt

Melanie Faißt

Hallo ihr beiden. Es freut mich, dass ihr während der wichtigen Vorbereitung auf die olympische Saison die Zeit gefunden habt für dieses Interview. Fangen wir doch gleich an. Erzählt uns doch wie und wann ihr zum Skisport gekommen seid:

Melanie Faißt: Ich hab im Alter von 7 Jahren angefangen. Unser Papa Klaus ist hier sicherlich als treibende Kraft zu nennen. Er ist ja auch heute noch immer sehr aktiv – vor allem als Trainer.

Manuel Faißt: Ich bin mit 4 Jahren zum ersten Mal den Auslauf auf der kleinen Schanze im Bergergrund herun-tergefahren. Mit 5 Jahren habe ich dann meinen ersten Sprung gemacht. Da meine Schwester und mein Vater auch im Skiverein waren und immer zum Training ge-fahren sind, wollte ich dann auch immer mit und so hat es sich dann ergeben.

Was waren eure größten Erfolge?

Melanie Faißt: Ich war Deutsche Meisterin 2005 und 2008 und habe den 3. Platz beim Weltcup Lillehammer 2011 gemacht. Außerdem bin ich sehr stolz auf den 9. Platz bei der WM in Oslo 2011 und den 8. Platz im Gesamtweltcup 2011/2012.

Manuel Faißt: Meine größten Erfolge waren natürlich die drei Goldmedaillen bei der Junioren Weltmeister-schaft 2013 in Liberec. Das war ein unbeschreibliches Gefühl, nachdem es im Jahr zuvor „nur“ für Silber und Bronze gereicht hat. Danach kam dann noch der Sieg mit dem Weltcup-Team in Sotschi dazu.

Mit eurem Sport kommt ihr viel herum. Wie ist es, nach Baiersbronn zurückzukommen?

Melanie Faißt: Ich freue mich immer wieder, nach Hause zu kommen. Es gibt mir jedes mal viel Kraft und Erho-lung! Zuhause ist es eben immer am schönsten! Hier sind meine Familie, Freunde und mein Freund!

Manuel Faißt: Es ist immer wieder ein tolles Gefühl in so ein schönes Dorf zu kommen. Sobald ich in Baiers-bronn bin, kann ich neue Energie für die nächsten Wochen sammeln. Alles ist ruhig und es herrscht keine Hektik. Außerdem genieße ich es sehr, den Wald und die Wiesen direkt um mich zu haben. Ich kann schon behaupten: Baiersbronn ist für mich zu Hause sein!

Wie und wann kam es dann, dass ihr euch auf eure Disziplinen festgelegt habt? Und Warum?

Manuel Faißt: Da es in Baiersbronn damals nur Nordische Kombination gab, war es von Anfang klar, dass es diese Disziplin wird. Ich hatte immer viel Spaß und so habe ich weiter gemacht. Mich reizt diese Disziplin sehr, da sie die schnellkräftige Sportart Skispringen mit der aus-dauernden Sportart Langlauf verbindet. Hier die richtige Balance zu fi nden ist der Schlüssel zum Erfolg.

Melanie Faißt: Leider gibt es in der Nordischen Kombi-nation keine Wettkämpfe für Damen. So bin ich dann mit 16 Jahren zum Spezial-Skispringen gewechselt. Ich liebe es, wenn das Adrenalin durch meine Adern fl ießt und das unbeschreibliche Gefühl im Auslauf nachdem ich einen weiten Sprung hingelegt habe.

[Baiersbronner Prominenz]

Page 28: Baiersbronn genießen 2014

55Urlaubsmagazin 2014

[Entschleunigen wie die Profis] [Entschleunigen wie die Profis]

Auf ganz entspannte Weise

Hannes Finkbeiner

GENUSSMission 1 – Genussvolles Entschleunigen

Urlaubs-Mission EntschleunigungBader Reinhard Bosch | Hannes Finkbeiner | Melanie Faißt | Köhler Thomas Faißt

Zum Mittagessen bin ich mit Hannes Finkbeiner verabredet. Finkbeiner ist gelernter Restaurantfachmann, Autor und Journalist. Mit dem Genuss-experten geht es auf Schlemmertour. Wir kehren im Hotel Rosengarten bei Wanderkoch und Kräuterprofi Fried-rich Klumpp ein. Der Küchenchef serviert uns einen Wildkräutersalat in Holunderblütendressing. Mit Giersch, Wiesenknöterich, Schafgar-be, Löwenzahn, Knoblauchsranke, Frauenmantel und Blattsalaten hat Klumpp ein fantastisches Gericht kreiert. Dabei kommt es auf das Fin-gerspitzengefühl an. „Ein bisschen zu viel von diesem und jenem Kraut und der Geschmack wäre ruiniert“, erklärt Klumpp.

„Bei einer Mahlzeit kann die Seele zu sich kommen“, sagt Hannes Finkbei-ner. Recht hat er. Diesen Salat kann ich nicht schnell essen. Er ist eine Augenweide. Mit jedem Bissen ent-faltet sich eine Symphonie aus den würzigen Wiesenkräutern, die durch das blumige Holunderblütendressing harmonisch abgerundet werden. Einfach nur lecker.

Unseren Hauptgang, eine geräucherte Buhlbachforelle, genießen wir in Löwen’s Panoramastüble, einer urigen Wanderhütte in Schwarzenberg. Bei der Aussicht auf die von Nadelbäu-men umkränzte Wiesenlandschaft geht mir das Herz auf. „Einer der schönsten Orte zum Einkehren und Vespern“, bestätigt Hannes Fink-beiner.

Zum Abschluss unserer Schlemmer-tour fi nden wir uns in der Dorfstube im noblen Hotel Barreiss ein. Wir

genießen die Schwäbischen Apfel-küchle, in Bierteig ausgebackene Apfelscheiben mit Zimt, Zucker und Vanillesauce. Während unser Gaumen in den herzhaft-süßen Geschmacks-weiten der Bareiss'schen Küche schwelgt, bringt es Genussprofi Fink-beiner auf den Punkt: „Gutes Essen und Geselligkeit gehören einfach zusammen.“ Und wenn das von der wunderbaren Schwarzwaldland-schaft rund um Baiersbronn gekrönt wird, geht es Leib und Seele so richtig gut.

Endlich Urlaub! Abschalten, runterfahren, neue Kräfte tanken. Raus aus dem Job, rein in die Erholung. Doch die Belastungen des Arbeitsalltags lassen sich nicht so einfach ausknipsen. Die Gedanken rotieren. In Baiersbronn möchte ich entschleunigen – bei den Profi s, den Entschleunigungsbeauftragten. Während eines Wochenendes sollen mich die Entschleuniger mit einer Synthese aus den Elementen Natur, Genuss, Sport und Wellness zur Urlaubsreife führen. Auf ganz entspannte Weise, versteht sich. Ob es ihnen gelingt, mich aus meinem hektischen Alltagsleben herauszulösen?

Birgit-Cathrin Duval

„ NUR EINE GABEL MAULTASCHEN MIT KARTOFFELSALAT UND DIE WELT DREHT SICH LANGSAMER.“

Hannes Finkbeiner

Baiersbronn pauschal genießen: [ Entschleunigen wie die Profis]- 3 Übernachtungen mit Frühstück im DZ

Kulinarisch entschleunigen wie Hannes Finkbeiner:- Vorspeise: Waldlust Tonbach (mit 1 Glas Sekt)- Hauptgang: Zünftiges Hüttenvesper, Blockhütte Tonbach- Dessert: Tonbach-Torte und Kaffee, Traube Tonbach

Aktiv entschleunigen wie Melanie Faißt: - 1 Tag Action & Spaß mit dem Pedelec

Wohlig entschleunigen wie der Reinhard Bosch: - Badezeremonie im Zuber oder Baumstamm (mit Sekt & Obst)

Natürlich entschleunigen wie Thomas Faißt: - Mit Wanderkarte, Wanderguide und den Tipps vom Köhler

fi nden Sie den Weg tief hinein in die unberührte Natur Baiersbronns.

- Option: zweistündige Nacht- oder Morgentour mit dem Köhler (Kosten zzgl. 100 €)

- Schwarzwald Konus Gästekarte

330 € pro Person in einem ***Hotel

Einfach lecker: Wie Wanderkoch Friedrich Klumpp spielt auch der Genuss-Entschleuniger Hannes Finkbeiner gerne mit den Aromen Baiersbronns und bringt diese mit Rezepten zum Nachkochen – z. B. hier ein Strammer Max mit Brunnenkresse –auf seinem Blog cookmunity.de der Allgemeinheit näher.

Page 29: Baiersbronn genießen 2014

56 57Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Entschleunigen wie die Profis]

Melanie Faißt

Reinhard Bosch

Mission 2 – Laufend Entschleunigen

Mission 3 – Entschleunigung mit Wasser

Melanie Faißt ist eine, die berufl ich beschleunigt. Fitness und mentale Power sind unerlässlich für die Profi -Skispringerin. Ihre mentale Kraft schöpft sie aus der Natur, und das am liebsten in den Wäldern rund um Baiersbronn. Heute nimmt sie mich mit auf eine Joggingtour zum Sanken-bachsee. „Entschleunigung bedeutet für mich, ohne Leistungsdruck die Natur zu genießen. Einfach in der Bewegung zu entspannen, Spaß zu haben, sich mal in Ruhe irgendwo

Im Garten des Schwarzwaldhotels Tanne Tonbach ist ein Badezuber angerichtet. Das Badewasser duftet fruchtig, würzig und ein wenig äthe-risch. Bevor ich beim Bader in den mit wohlriechenden Essenzen gefüllten Bottich steige, lässt mich Reinhard Bosch über die Wiese gehen. Barfuß. „Spür mal den Tau mit deinen Füßen.“ Ich wate über die Wiese. „Das ist unser Wellnesstempel“, sagt der Bader und

macht eine weit ausholende Geste. „Wald, Wiese, Wasser, das Lichtspiel der Sonne, das holt dich runter.“

Das warme Zuberwasser mit seinen Zusätzen beruhigt auf wohltuende Art. „Im Wasser liegt eine unheim-liche Kraft“, sagt Bosch, während er mir den Nacken massiert. „Du musst dich nur an einen See oder Bergbach setzen und dem Plätschern zuhören.

Diese Stille bringt Schwingungen in den Körper, die dich besänftigen.“ In mir brummt es. Ich lausche dem Grundrauschen meines Alltags – und wie es sich mehr und mehr verliert. Entspannt steige ich aus dem Bottich, erfüllt mit neuen Eindrücken und Gedanken, meine Welt achtsamer wahrnehmend. Und beim Bader schaue ich bald wieder vorbei.

hinzusetzen“, erzählt die sympa-thische Leistungssportlerin. Auf ihrer Hausstrecke traben wir auf schmalen Pfaden durch schattigen Nadelwald zum See. Sie tut so gut, diese reine, klare Waldluft. Auf einmal ist mir bewusst, dass mein Körper ein ein-zigartiges Kraftwerk ist. Mit jedem Schritt pumpt mein Herz das Lebens-elixier Sauerstoff in die Zellen. „Beim Laufen ist der Atemrhythmus enorm wichtig“, sagt Melanie. Und: „Immer schön kräftig ausatmen.“ Das Joggen

bringt meinen Körper auf Trab. Mei-nen Muskeln gefällt das. Als wären sie aus einem Dornröschenschlaf erwacht. „Du wirst sehen, morgen willst du wieder Laufen gehen, dein Körper spürt, was ihm guttut“, sagt Melanie. Am Seeufer halten wir inne, blicken auf den See. Auf dem Wasser tanzen glitzernde Lichtpunkte. Ich fühle mich leicht und unbeschwert. Melanie lacht. Sie kennt dieses Ge-fühl. Laufend entschleunigen macht einfach glücklich.

BEWEGUNG ENTSPANNUNG

[Entschleunigen wie die Profis]

„ ENTSCHLEUNIGUNG BEDEUTET FÜR MICH, OHNE LEISTUNGSDRUCK DIE NATUR ZU GENIESSEN.“ Melanie Faißt

„ WALD, WIESE, WASSER, DAS LICHTSPIEL DER SONNE, DAS HOLT DICH RUNTER.“ Reinhard Bosch

Page 30: Baiersbronn genießen 2014

58 59Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Entschleunigen wie die Profis]

Thomas FaißtMission 4 – Entschleunigung durch Achtsamkeit

Thomas Faißt lebt unmittelbar mit den Elementen. Wenn der Köhler über Wochen hinweg seinen Meiler aufbaut, anzündet und hütet, ist er Feuer, Erde, Luft und Wasser ausgesetzt. 24 Stunden lang, jeden Tag. Für den Köhler schließt sich so ein Kreis. Die Energie des Feuers hat etwas Bereinigendes, Erneuerndes, Ansteckendes.

„Hier, unter den Bäumen zu sitzen und nichts tun zu müssen, das nenne ich segensreiche Langeweile“, lacht der Köhler. „Es ist der Moment, in dem Vergangenheit und Zukunft von mir abfällt und ich mich spürbar nur im Jetzt wahrnehme.“ Das bedeutet, auch einmal Dinge anzunehmen, wie sie sind, ohne etwas hinzutun zu wol-len. Thomas Faißt zeigt auf die Bäume. „Die haben sich Jahrhunderte nicht von der Stelle bewegt, sie sind einfach da.“ Dieses In-sich-gehen braucht Mut und Bereitschaft, Dinge loszulassen. Oft geschieht das durch schmerzvolle Erlebnisse. „Genau wie beim Feuer: Es ist zerstörerisch, aber es hat auch die Eigenschaft, Boden für Neues zu schaffen.“ Ich fange an zu begreifen, dass der erste Schritt zur Entschleunigung durch das achtsame Erleben des Augenblicks geschieht. Auf dem Weg zurück zum Park-platz gehe ich einige Schritte in den Wald. An einer Stelle fl utet Sonnenlicht durch die Bäume. Ich trete in das Licht. Die Strahlen kitzeln auf meinem Gesicht. Dann schließe ich die Augen und spüre: Ich bin angekommen im Augen-blick. Was für ein Glück.

NATUR

„ HIER, UNTER DEN BÄUMEN ZU SITZEN UND NICHTS TUN ZU MÜSSEN, DAS NENNE ICH SEGENSREICHE LANGEWEILE.“ Thomas Faißt

[ Mit dem Köhler entschleunigen]

Wer sich bereit hält, hat die Möglich-keit, im Baiersbronner Wald entschleu-nigte Tage mit Thomas Faißt, Köhler, Forstingenieur und Entschleunigungs-beauftragter der Feriengemeinde Baiersbronn, zu erleben. Er taucht mit Ihnen ganz in die Natur ein und macht diese für Sie als Ruheraum erlebbar. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr mit der Abgabe des Gepäcks (bitte nur das Nötigste einpacken: Schlafsack, Isomatte,…). Unbeschwert kann dann die Reise zur inneren Entschleunigung beginnen: Sie führt die Teilnehmer tief in den Baiersbronner Wald zu Orten, die Stille und Ruhe versprechen. Hier wird die Nacht verbracht – umringt von der Natur. Am frühen Nachmittag des Folgetages endet die Veranstaltung mit der Rückkehr nach Baiersbronn.- Teilnehmer maximum 8 Personen - Termine: 16. / 17. Juli 2014

18. / 19. Juli 2014

210 € pro Person

inkl. Verpfl egung und Gepäcktransport

Baiersbronn pauschal genießen:

Renchener Straße 42 | 77704 Oberkirch | Tel. 0 78 02-92 58 0

Einladung zur WeinprobeUnsere öffentliche Weinprobe fi ndet von Anfang April bis Ende Oktober jeden Dienstag um 14.30 Uhr und Freitag um 17.00 Uhr statt.

Probier- und Einkaufsmöglichkeiten

Öffnungszeiten Vinothek:Montag bis Freitag von 9.00 – 17.30 Uhr Samstag von 9.00 – 13.00 Uhr

Page 31: Baiersbronn genießen 2014

61Urlaubsmagazin 201460 Baiersbronn genießen

Amy Rosen Preisgekrönte Autorin und Food-Journalistinwww.amyrosen.com

John M. Sconzo Arzt und anerkannter Food-Blogger aus den USAwww.docsconz.com

1. Was hat Sie dazu bewogen über Baiersbronn zu recherchieren und zu schreiben?AR: Ich war auf der Suche nach interessanten Geschichten rund um das Thema Essen und Gastronomie und bin bei meinen Recherchen auf diese kleine Gemeinde im Schwarzwald gestoßen, die mehr Michelin-Sterne pro Einwohner hat als jeder andere Ort auf dieser Welt!

JS: Ich habe viel über die Schwarzwaldstube und die Traube Tonbach gelesen und der Schwarzwald ver-sprühte für mich schon immer einen ganz besonderen Reiz aus der Zeit, als ich noch gespannt Märchen gelesen habe. Als sich also die Möglichkeit eines Besuches bot, wollte ich unbedingt hierherkommen. Ich hätte mir nur gewünscht mehr Zeit zu haben!

2. Wie haben Sie sich Baiersbronn vorgestellt, bevor Sie uns besucht haben?JS: Ich habe es mir düster, dicht bewaldet und trübselig ausgemalt.

AR: Ich reise absichtlich, ohne mich vorher zu informieren. So kann ich mir wirklich meine ganz eigene Meinung bilden. Aufgrund früherer Trips nach Deutschland habe ich aber vermutet, dass ich eine Menge schwerer Speisen – viel Schweinefl eisch – zu mir nehmen werde und der Service eher ruppig ist.

10. Haben Sie einen ganz persönlichen Baiersbronn-Tipp für unsere Leser?JS: Versuchen Sie, so viel Zeit wie nur möglich in Baiers-bronn zu verbringen!

AR: Je mehr Personen die Qualität von Baiersbronn – ich denke da an die Restaurants, die Hotels und die Well-nesslandschaften – kennen und schätzen lernen, desto mehr werden kommen. Ich möchte auch betonen, dass Baiersbronn sehr einfach zu erreichen ist.

11. Würden Sie uns wieder besuchen?Beide aus einem Mund: Ohne zu zögern!

12. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz:Baiersbronn ist... JS: ein Ort voller Magie!

AR: Und wahrscheinlich die „leckerste“ Gemeinde in Europa!

[Baiersbronner Sternenglanz] foodKulinarik mit internationaler Strahlkraft

Baiersbronn pauschal genießen: [ Sternehimmel für Gourmetliebhaber]- 2 Übernachtungen mit Frühstück im DZ mit Bad

oder Dusche/WC im ***Hotel- 4- oder 6-Gänge-Gourmet Menü bei Sternekoch

Jörg Sackmann in Schwarzenberg (1 Michelin-Stern)- Flasche Badischen Wein aufs Zimmer

- Gourmet-Kräutersalz für zuhause- Schwarzwald Konus Gästekarte 4-Gänge-Menü 239 € pro Pers.

6-Gänge-Menü 262 € pro Pers.

AR: Ich habe in sehr, sehr vielen, von Michelin ausge-zeichneten Restaurants gegessen, auch in einigen 3-Sterne-Küchen in Frankreich. Und ich kann sagen, dass das Menü bei Harald Wohlfahrt mein absoluter Favorit ist, vom ersten bis zum letzten Gang!

7. Wie würden die Amerikaner über Claus-Peter Lumpps Küche schwärmen? (Restaurant Bareiss Hotel Bareiss)AR: Ich denke sie werden es richtig genießen! Die Kom-bination von klassischer Französischer Küche und mo-dernen Aromen sind einmalig. Ein „Must visit“!

8. Wie „international“ ist Jörg Sackmann für Sie? (Restaurant Schlossberg Hotel Sackmann)AR: Er ist sehr international. Er experimentiert viel mit Aromen und neuen Techniken. Immer auf der Suche nach der perfekten Inszenierung des eigentlichen Geschmacks des natürlichen Produktes.

9. In welchem Ausmaß werden unsere Spitzenköche in Nordamerika überhaupt wahrgenommen?JS: In den USA sind die Küchenchefs immer noch weit-gehend unbekannt.

AR: Nach meiner Einschätzung wissen leider nicht sehr viele Leute, dass so ein Geschmackserlebnis in Deutsch-land möglich ist.

3. Wie waren Ihre Eindrücke danach?AR: Das Gegenteil war der Fall! Das Essen war so lecker und oft sehr leicht. Die Aromen waren von weither be-einfl usst, auch aus Asien und die Bedienung war warm-herzig und oft auch witzig! 4. Welche Eigenschaften zeichnen Baiersbronn aus, gerade in Bezug auf die internationale Bedeutung?JS: Baiersbronn bringt alles so zusammen wie es nur wenige Orte auf dieser Welt können: wunderschöne Berge und ursprüngliche Wälder. Aber es ist auch der Inbegriff von Luxus und Kultiviertheit. Jeder kann so viel oder wenig tun wie er möchte und den Ort und die Erfahrungen hier genießen.

5. Hatten Sie neben den Top-Hotels und Spitzenköchen die Möglichkeit zu weiteren interessante Erfahrungen und Begegnungen? AR: Das Wandern und vor allem die Wellnesslandschaften sind unglaublich! 6. Warum sollte die Welt Harald Wohlfahrts Küche (Hotel Traube-Tonbach) unbedingt kennen? JS: Harald Wohlfahrt hat nicht nur großen Anteil an der Ausbildung vieler deutscher und internationaler Spitzen-köche, seine eigenen Kreationen sind nach wie vor sehr dynamisch und köstlich!

[Baiersbronner Sternenglanz]

v. l. n. r.:Heiner Finkbeiner und Harald Wohlfahrt Hotel Traube · TonbachJörg Sackmann · Hotel Sackmann · SchwarzenbergHermann Bareiss und Claus-Peter Lumpp · Hotel Bareiss · Mitteltal

„Ein kleines Dorf – sieben große Sterne“ titelte 2013 die New York Times in ihrem ganzseitigen Artikel über Baiersbronn. Zeitgleich entdecken zahlreiche weitere Journalisten das Feinschmecker-Mekka in paradiesischer Lage. Einen Blick von außen gewähren exemplarisch John Sconzo und Amy Rosen im Gespräch mit Tourismusdirektor Patrick Schreib.

Page 32: Baiersbronn genießen 2014

62 Baiersbronn genießen

63Urlaubsmagazin 2014

Auf dem Holzweg in Baiersbronn werden Kinder nicht etwa in die Irre geführt, sondern können in der waldreichsten Region Baden-Württembergs spielerisch eine ganze Menge über Bäume und Holz lernen.

Der Weg liegt im Schatten. Trotz der 28 Grad ist es angenehm kühl, es duftet nach Moos und Tannen-nadeln. Der Baiersbronner Holzweg ist ideal, um auch bei hochsommer-lichen Temperaturen mit Kindern wandern zu gehen. Denn der Rund-weg ist mit seinen 2,5 Kilometern nicht allzu lang, auch für Kleinkinder bequem zu laufen und sogar mit Kinderwagen zu bewältigen. Insge-samt 15 Stationen warten alle paar hundert Meter auf die großen und kleinen Entdecker. Die Kinder rennen erwartungsvoll zur nächsten Station, anstatt „Wann sind wir endlich da?“ zu jammern - denn bei diesem Erleb-nisspaziergang in Baiersbronn, der waldreichsten Region Baden-Württembergs, gibt es eine Menge zu sehen.

„Warum ist dieser Baum umgefal-len?“, fragt ein Siebenjähriger und zeigt auf eine entwurzelte Fichte. Auf einer Schautafel – natürlich aus Holz – wird es erklärt. Es liegt an den Wurzeln der Bäume. Fichten sind Flachwurzler, Tannen dagegen Pfahl-wurzler, das heißt, ihre Wurzeln

reichen tiefer ins Erdreich. Der Baum kann sich bei Sturm also besser in der Erde „festhalten“ als Fichten. „Ach so“, ruft der Junge und stellt seinen Eltern gleich die nächste Fra-ge: „Und ist das hier eine Tanne oder eine Fichte?“ Natürlich werden auch die verbreitetsten Baumarten auf dem Holzweg beschrieben. Bei Fich-ten hängen die Zapfen, bei Tannen stehen sie. Oder man fasst einfach die Nadeln an: „Fichte sticht, Tanne nicht.“

[Auf dem Holzweg] [Auf dem Holzweg]

Marion Fels

Ein schmaler Bohlenweg führt durch den Wald.

. . .

Page 33: Baiersbronn genießen 2014

64 65Urlaubsmagazin Baiersbronn genießen

[Auf dem Holzweg]

Urlaubsmagazin 2014

Auf dem Rundweg erfahren Kinder das Material Holz mit allen Sinnen: Sie können unterschiedliche Holz-arten anheben. „Seltsam“, sagt ein Mädchen an einer der Stationen. Diese Holzstücke sind zwar alle gleich dick und lang, aber unter-schiedlich schwer. An einer Schauta-fel wird auch dieses Rätsel kindge-recht aufgelöst: Es liegt an der Dichte des Materials. Das sogenann-te Eisenholz - dazu gehören viele Baumarten aus den Tropen - ist sogar so schwer, dass es, anders als zum Beispiel Fichtenholz, im Wasser ver-sinkt. Rätsel gelöst, weiter geht’s: Die Kinder balancieren über Stämme,

Stamm gebohrt. Wenn ein Kind an einem Ende des Stammes leicht ge-gen das Holz klopft oder in das Loch fl üstert, transportiert der Baum – wie ein Waldtelefon – den Ton ans andere Ende des Stammes. „Und – wie oft habe ich geklopft?“, ruft ein Mädchen seinem Bruder zu und lacht. An der Barfußstation laufen die Kin-der über unterschiedliche Böden. Schuhe und Strümpfe aus – und los geht‘s: Wie fühlt es sich an, über kleine oder große Steine, über Moos, gehäckseltes Holz oder Tannenzap-fen zu laufen? „Au, das piekst“, ruft ein Mädchen, das gerade über die Zapfen eiert. Schnell huscht sie wei-ter zum Moos: „Das hier ist weicher.“ Gleich neben dem Barfußpfad liegt eine große Wiese mit den Bäumen des Jahres und ein Spielplatz zum Pausemachen. Je nach Verweildauer an den 15 Stationen dauert der Weg etwa ein bis zwei Stunden. „Schaaa-de, ist der Weg schon zu Ende?“, hört man zwei Kinder am Ende des Pfades – dass sie bereits 2,5 Kilometer weit marschiert sind, haben sie gar nicht bemerkt …

schulen dabei ihr Gleichgewicht und spüren, wie sich der Stamm unter ihrem Gewicht leicht durchbiegt. Und sie hören an einem Klangspiel, wie verschiedene Holzarten klingen. Schon von Weitem kann man die Musiker hören: „Bim, bam, bom.“

Ein paar hundert Meter weiter er-fahren die jungen Besucher, wie gut Holz Schwingungen weiterleitet und dass deshalb viele Instrumente wie Gitarren oder Geigen aus Holz ge-baut sind. Die Holzweg-Macher haben dazu ein dünnes Loch durch einen etwa zehn Meter langen

Herz-, Pfahl- oder Flachwurzler? Auf dem Holzweg zeigen Eiche, Tanne und Fichte ihre Füße her.

Wer die 2,5 Kilometer lange Tour gemacht hat, kann ein Rätsel in seinem Wanderpass lösen.

Holz ist unterschiedlich schwer – Eisenholz versinkt sogar im Wasser.

Klangspiel: Schon von Weitem kann man die kleinen Musiker hören.

Natur erleben – auf dem Barfußpfad Wie weit kommst du? Je nachdem, wie weit die Kinder springen, sind sie eine Waldmaus oder ein Frosch …

[Auf dem Holzweg]

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1 Einführung2 Kalt/Warm3 Zeigt eure Füße4 Rindenhütte5 Holzgewicht6 Allee der Bäume7 Barfußpark8 Klangspiele

9 Bohlenweg10 Sprunggrube11 Fegefeuerhütte12 Biegung13 Ausblick14 Holztreppe15 Klangleitung

Page 34: Baiersbronn genießen 2014

66 67Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

Die Männer und Frauen der Bergwacht Baiersbronn-Obertal versehen ihren Dienst allesamt ehrenamtlich. Der Dienst am Nächsten motiviert sie Jahr für Jahr, Menschen aus besonders unwegsamem Gelände oder aber aus besonders misslichen Lagen zu befreien. So wie jenen Gleitschirmfl ieger, der kurz vor seiner Landung in einem Baumwipfel hängenblieb. Die Bergwacht ist im-mer dann zur Stelle, wenn andere Rettungsdienste für solche Einsätze nicht geschult oder ausgerüstet sind.So gilt der Schwarzwald mit seinen kurvigen Strecken als El Dorado für Motorradfahrer. Nicht jeder von ihnen ist allerdings den Herausforderungen der Strecken ge-wachsen. Die Bergwacht ist zur Stelle, wenn sich der

Biker dann in einem Flussbett wiederfi ndet oder unter der Felswand. Harald Dieterle, Vorsitzender der Berg-wacht Baiersbronn-Obertal bedauert die oftmals schwie-rigen Einsätze: „Das ist auch für uns nicht leicht, wenn wir Schwerstverletzte bergen müssen. Man hilft sich gegenseitig, den Einsatz zu verarbeiten. Aber es bleibt immer etwas zurück!“

Anders dagegen im Winter: Hier gelten die Einsätze meist den Wintersportlern, die sich verletzen und dann mit dem Schneemobil abtransportiert werden müssen. „Immer häufi ger kommt es vor, dass sich Schneeschuh-wanderer im Winter verirren, weil sie in absolut uner-schlossenes Gelände aufbrechen“, sagt Dieterle. „Da könnte man meinen, die Bergwacht wird zum integralen Bestandteil des Abenteuers.“ Der Schwarzwald ist aber halt kein Flachland und mit seinen weitläufi gen Wäldern in weiten Teilen unberührte Natur.

Die Ausrüstung der Bergwacht entspricht genau den Anforderungen, die ihre Spezialeinsätze erfordern: Zwei geländegängige Fahrzeuge, ein Schneemobil, Rettungs-schlitten, Seile usw. Alles muss dabei immer in Top-Zustand sein.

Die Arbeit der Bergwacht in Baiersbronn erstreckt sich auf ein großes Gebiet bis zum Ruhestein und teilweise entlang der Schwarzwaldhochstraße. Ehren-amtlicher Einsatz, der in Baiersbronn und der Region unverzichtbar ist!

All die wunderschön gepfl egten Wanderwege rings um Baiersbronnmachen es dem Wanderer wirklich schwer zu glauben, dass sich hier jemand verirren könnte oder gar in eine missliche Lage käme. Aber manchmal läuft eben doch etwas schief. Dann rückt die örtliche Bergwacht aus – ca. 40 Mal im Jahr.

Leitspruch der Bergwacht

Prof. Alexander Doderer

„Die Güter der Erde zu schützen, dem Nächsten helfen in Not,

dem Volk und der Heimat zu nützen, das ist der Bergwacht Gebot.“

Helden in schwerem Gelände[ Bergwacht BaiersbronnFakten]

· 38 aktive Mitglieder, 6 Anwärter und 12 „Jugendbergwächtler“

· jüngstes Mitglied 11 Jahre, ältestes Mitglied 78 Jahre alt

· zwischen 40 und 60 Einsätze jährlich

· nicht nur im Rettungsdienst, auch im Naturschutz aktiv

· die Bergwacht ist eine rein ehrenamtliche Arbeit

· ab 2013 neuer Stützpunkt am Ruhestein

[Bergwacht] [Bergwacht]

Page 35: Baiersbronn genießen 2014

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WINTERWUNDER

WEISS

[ Langlauf]- 2 Übernachtungen mit Frühstück in

einem Doppelzimmer im ***Hotel - 2 Tage Langlauf-Kurs inklusive

kompletter Ausrüstung- 1 Vespergutschein für eine Hütten-

Einkehr- Broschüre „Baiersbronner Winter-

wanderhimmel“ – Tourenvorschläge- Schwarzwald Konus Gästekarte

209 € pro Person

Baiersbronn pauschal genießen:

[ Winterzauber]- 2 Übernachtungen mit Frühstück in

einem Doppelzimmer im ***Hotel - 2 Tage Verleih einer kompletten

Schneeschuh-Ausrüstung für unver-gessliche Augenblicke in der Natur

- verschiedene Tourenvorschläge- 1 Vespergutschein für eine Hütten-

Einkehr- 1 Menü-Hopping: Erwandern Sie

ein 4-Gänge-Menü in vier verschie-denen Restaurants (siehe S. 29)

- Broschüre „Baiersbronner Winter-wanderhimmel“ – Tourenvorschläge

- Schwarzwald Konus Gästekarte

215 € pro Person

Baiersbronn pauschal genießen:

So ist es: Heute wundert man sich, dass es überhaupt noch Winter in Baiersbronn gibt. Hätte man all den Unkenrufen bereits aus den achziger Jahren Glauben geschenkt, wäre aus dem Baiersbronner Rosenplatz sicher längst der "Palmenplatz" gewor-den. In und um die Feriengemeinde herum gibt es: Schneeschuhwanderungen, 21 Ski-lifte, 27 Loipen, sechs Rodelbahnen, 180 km gepfl egte Winterwander-wege, eine Eislaufhalle, vier Ski-sprungschanzen, Pferdeschlitten-fahrten, Fackelwanderungen, das Baiersbronner Weihnachtsdorf... Winter in Hülle und Fülle!

Winter, das bedeutet hier in Baiers-bronn aber nicht nur Schnee und Champagnerluft das bedeutet vor allem genießen nach allen Regeln der traditionsreichen Baiersbronner Verwöhnkultur.

Eine ganz besondere Zeit sind sicher die Tage rund um Weihnachten. Dann nämlich entfaltet der Nord-schwarzwald seine ganze Romantik und Gemütlichkeit: Da wird die gute Stube zum Genussraum für die Seele. Da wird Wärme zum Gefühl.

Winter ist natürlich immer auch Sport. Baiersbronn ist der Ort für die Individualisten des Wintersports. Hier kann man Ruhe und Bewegung in Einklang bringen.

Winter. Wunder. Weiß.

Die topografi sche Lage Baiersbronns auf 460 bis 1154 m NN ist für einen Winteraufenthalt ideal. Schnee und Frost sorgen für wahren Winter-zauber. Ein stimmungs-volles und geschmackvolles Programm für Aktive und Genießer bietet der Baiersbronner Winter-genuss mit Fackelwan-derungen, Schneeschuh-Touren, Menü-Hopping und köstlichen Ausfl ügen.

[Wintergenuss] [Wintergenuss]

Baiersbronn genießen Urlaubsmagazin 2014

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70 71Urlaubsmagazin 2014Baiersbronn genießen

[Ausflugsziele rund um Baiersbronn]

Von Baiersbronn aus erreichen Sie attraktive Ausfl ugsziele in Baden-Württemberg, Frankreich und im Elsass in kurzer Zeit. Kultur und Shopping, Sportveranstaltungen, Konzerte oder Spaß und Spiel für Kinder – Baiersbronn ist ein idealer Ausgangspunkt für Kurztripps.

Fahrt ins Blaue

15 Min. von BaiersbronnRuhestein· Naturschutzzentrumwww.naturschutzzentren-bw.de

Freudenstadt: www.freudenstadt.de · größter Marktplatz Deutschlands· Wein, Schinkenmanufakturwww.schinken-wein.de

20 Min. von BaiersbronnDornstetten: www.dornstetten.de· Fachwerk-Altstadt· BarfußparkMummelsee: an der Schwarzwaldhochstraße

30 Min. von BaiersbronnForbach: www.forbach-online.de· Europas größte überdachte Holzbrücke, Murgtalmuseum, Murggarten

Enzklösterle-Poppeltal: www.enzkloesterle.de· Freizeitpark, Klettergarten, Riesenrutsche www.riesenrutschbahn.de

Mehliskopf: www.mehliskopf.de· Ganzjahres-Bobbahn, Kletter-garten, Downhill-Strecke

Alpirsbach: www.alpirsbach.de· Kloster, Glasbläserei, Brauerei, Brauerei-museum, www.alpirsbacher-brauwelt.de

· Kulturkino Subiaco

45 Min. von BaiersbronnGaggenau: www.gaggenau.de· Unimogmuseum, www.unimog-museum.de

Plättig/Bühlerhöhe: · Wildnispfad

Bad Wildbad: www.bad-wildbad.de· Palais Thermalwww.palais-thermal.de

Baden-Baden: www.baden-baden.de· Casino Baden-Badenwww.casino-baden-baden.de

· Theater/Philharmonie/Festspielhaus www.festspielhaus.de

· Caracalla-Therme, Friedrichsbadwww.carasana.de

· Museum Frieder Burdawww.museum-frieder-burda.de

· Kloster Lichtenthalwww.abtei-lichtenthal.de

· Intern. Galopp-Rennbahn Iffezheim, www.baden-racing.com

Gernsbach: www.gernsbach.de· Weingut Schloss EbersteinOberkirch: www.oberkirch.de· Oberkircher Winzerwww.oberkircher-winzer.de

Calw: www.calw.de· Fachwerk-Altstadt· Hermann-Hesse-Museumwww.hermann-hesse-museum.de

1 Std. von BaiersbronnHirsau:· Kloster Hirsau, www.kloster-hirsau.dePforzheim: www.pforzheim.de· Ausstellung Schmuckweltenwww.schmuckwelten.de

Rastatt: www.rastatt.de· Schloss Favorite Rastattwww.schloss-favorite.de

Schramberg: www.schramberg.de· Burg Hohenschramberg, Burg Schilteck, Burg Falken stein

· Auto- und Uhrenwelt Schrambergwww.auto-und-uhrenwelt.de

Wolfach: www.wolfach.de· Glasbläserei in der Dorotheenhüttewww.dorotheenhuette.de

Gutach: www.gutach.de· Freilichtmuseum Vogtsbauernhöfewww.vogtsbauernhof.org

1:15 Std. von BaiersbronnFurtwangen: www.furtwangen.de· Deutsches Uhrenmuseumwww.deutsches-uhrenmuseum.de

Karlsruhe: www.karlsruhe.de· Schloss· ZKM Karlsruhe – Zentrum für Kunst und Medientechnologie, www.zkm.de

Stuttgart: www.stuttgart.de· Neues und Altes Schloss· Zoologisch-botanischer Garten Wilhelma, www.wilhelma.de

· Staatsgalerie, www. staatsgalerie.de· Porsche Museum, www.porsche.com· Mercedes-Benz Museumwww.mercedes-benz.de/museum

Straßburg: www.strasbourg.com· Münster, historische Innenstadt

Maulbronn: www.maulbronn.de· Weltkulturdenkmal Kloster MaulbronnTriberg: www.triberg.de· Deutschlands höchster Wasserfall

1:30 Std. von BaiersbronnRust:· Freizeitpark Europa-Park www.europapark.de

Hechingen: www.hechingen.de· Burg Hohenzollernwww.burg-hohenzollern.com

Freiburg: www.freiburg.de· Münster, historische Innenstadt

[ Tipps] Alpirsbacher Brauwelt: Hier erwartet Sie eine interessante Reise in die Vergangenheit der Braukunst im Brauerei-Museum, eine Schaudruckerei, die Glasbläserei und die Schau-Confi serie, wo beispielsweise die köstliche Alpirsbacher Bierpraline probiert werden kann.Info: Marktplatz 1, 72275 Alpirsbach, Tel. 0 74 44/67-149

Schwarzwälder Schinken-Manufaktur Wein in Freudenstadt: Besichtigung mit Gratis-Versucherle dienstags und donnerstags bei Voranmeldung unter 0 74 43/2 45-0. Mit Direktverkauf von Schwarzwälder Spezialitäten.

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FREUDENSTADTDORNSTETTEN

BAIERSBRONNFRIEDRICHSTAL

KLOSTERREICHENBACHMITTELTAL

BUHLBACHSCHLIFFKOPF

OBERTAL

TONBACH HESELBACHRÖT

SCHÖNEGRÜNDHUZENBACH

SCHÖNMÜNZACHLANGENBACH-SCHÖNMÜNZ SCHWARZENBERG

FORBACH ENZKLÖSTERLEBAD WILDBAD

STUTTGART

HIRSAUCALW

ROTFELDEN

PFORZHEIM

BADEN-BADEN

GAGGENAU

RASTATT

KARLSRUHE

MAULBRONN

ACHERNSASBACHWALDENSTRASSBURG

ALPIRSBACHBAD RIPPOLDSAU-SCHAPPACHHECHINGEN

WOLFACH

SCHRAMBERG

GUTACH

FREIBURG

RUST

FURTWANGEN

OFFENBURG

RUHESTEIN

HORB

ROTTWEIL

A5

A8

A81

GERNSBACH

OBERKIRCH

OTTENHÖFEN

Hohenzollern

Friedrichsbad, Baden-BadenBrücke, Forbach

[ Aktuelles]Infos über Ausflugsziele, Veranstal-tungen und besondere Events finden Sie stets aktuell im Internet unter:

www.baiersbronn.de

Page 37: Baiersbronn genießen 2014

Baiersbronn TouristikRosenplatz 3D-72270 BaiersbronnTel. +49 (0)74 42/84 14-0Fax +49 (0)74 42/84 [email protected]

AnreiseMit dem PKWA 5 Karlsruhe – Basel: Anfahrt durch das Murgtal: Ausfahrt Rastatt (B 462)Anfahrt über Schwarz-waldhochstraße: Ausfahrten Baden-Baden (B 500), Achern oder Appenweier (B 28)A 8 Karlsruhe – München: Ausfahrt Pforz heim (B 294)A 81 Stuttgart – Singen: Ausfahrten Horb (B 28) oder Rottweil (B 462)

Mit der BahnVon den ICE-Bahnhöfen Karlsruhe und Stuttgart fährt stündlich eine S-Bahn bzw. ein Zug nach Baiersbronn. Die Teilorte Friedrichstal, Baiers bronn, Kloster-reichenbach, Heselbach, Röt, Huzen bach, Schwarzenberg und Schönmünzach liegen an der S-Bahn-Strecke.

In unserem separaten Gastgeberverzeichnis finden Sie Hotels, Pensionen, Privatzimmer und Ferienwohnungen der Urlaubsregion sowie viele weitere Informationen für Ihren unvergesslichen Urlaub in Baiersbronn. Wir freuen uns auf Sie!

Gastfreundschaft genießen Alle Hotels, Privatzimmer und Ferienwohnungen

OrtspläneInformationenrund um Ihren Urlaub

GastgeberBaiersbronn 2014

Baiersbronn | Friedrichstal | Huzenbach | Klosterreichenbach | Heselbach Mitteltal | Obertal-Buhlbach | Schliffkopf | Ruhestein | Röt-SchönegründSchönmünzach | Schönmünz | Schwarzenberg | Langenbach | Tonbach

V e R z e I c H n I S

Mehr Schwarzwald gibt‘s nirgends!

Titel 200 mm

SCHW

ARZ

WA

LDH

OCH

STRA

SSE

Ruhestein

Hamburg

Köln

Stuttgart

München

Frankfurt

Baiersbronn

Hannover Berlin