beratung in organisationen – qualitätskriterien und stolpersteine

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Beratung in Organisationen – Qualitätskriterien und Stolpersteine Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie Leopold-Franzens-Universität Innsbruck A-6020 Innsbruck, Schöpfstraße 3 Univ.-Prof. Dipl.-Psych. Dr. phil. Heidi Möller Vortrag am 17. März 2005

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Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie Leopold-Franzens-Universität Innsbruck A-6020 Innsbruck, Schöpfstraße 3 Univ.-Prof. Dipl.-Psych. Dr. phil. Heidi Möller Vortrag am 17. März 2005. Beratung in Organisationen – Qualitätskriterien und Stolpersteine. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Beratung in Organisationen – Qualitätskriterien und Stolpersteine

Beratung in Organisationen –

Qualitätskriterien und Stolpersteine

Institut für Kommunikationim Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität InnsbruckA-6020 Innsbruck, Schöpfstraße 3

Univ.-Prof. Dipl.-Psych. Dr. phil. Heidi Möller

Vortrag am 17. März 2005

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 2

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Die moderne Arbeitswelt ist gekennzeichnet durch:

• tiefgreifenden Strukturwandel • verändertes Verhältnis von Erwerbstätigkeit und

Privatsphäre • Flexibilisierung • Entgrenzung• Bewegung von der Erwerbsarbeit zur

Tätigkeitsgesellschaft (Dahrendorff) • keine zusammenhängende Lebensgeschichte • ArbeitnehmerInnen verstehen sich als

Unternehmer ihrer eigenen Arbeitskraft

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 3

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Das (post-)moderne Ich:

„ein schwankendes Bauwerk, das wir aus Fetzen,

Dogmen, Kindheitsverletzungen, Zeitungsartikeln,

Zufalls-bemerkungen, alten Filmen, kleinen Siegen,

Menschen, die wir hassen und Menschen, die wir

lieben, zusammensetzen. Die Lebenserzählung ist

eine Collage, eine Sammlung von Zufälligem und

Beliebigen, aus Vorgefundenen und Improvisiertem" Salman Rushdie

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 4

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Wertewandel

• eine andere Arbeitsethik• die Identitätsbildung nicht ausschließlich um Erwerbsarbeit

zentriert• Arbeit als ein Lebensbereich neben anderen• Arbeitsorganisation und Arbeitsinhalte müssen dem Wunsch

nach sinnfüllender Tätigkeit angepasst werden• postmaterielle Werte treten in den Vordergrund• steigendes Qualifikations- und Bildungsniveau der

ArbeitnehmerInnen verstärkt den Wunsch nach Teilhabe und Selbstbestimmung

• zunehmender Ergebnisorientierung braucht intrinsische Motivation

• lernenden Organisationen brauchen innovationsbereite und lernfähigen MitarbeiterInnen

• Arbeit als Erlebnis (Willke)

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 5

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Beratungsformate:

• Coaching• Teamentwicklung• Supervision• Training• Psychotherapie• Mediation• Organisationsentwicklung• Organisationsberatung• Personalentwicklung• Consulting• Moderation etc.

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 6

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Beratungsverfahren:

• TZI• NLP• Transaktionsanalyse• Gesprächspsychotherapie• Psychoanalyse• Psychodrama• Gruppendynamik• Systemaufstellungen• lösungsorientierter Ansatz etc.

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 7

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Differenzen zwischen den Formaten ergeben sich:

• durch den unterschiedlichen Entstehungskontext,

• durch den unterschiedlichen

Verwertungszusammenhang und

• durch die unterschiedliche Arbeitskultur.

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 8

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Der Auftrag der Universität:

• Orientierungshilfe bieten• Forschung etablieren, die den Impact von Verfahren und

Formaten zeigen kann: • Welche Wirkung zeigen diese Maßnahmen wirklich auf der

Ebene der Persönlichkeit des Kunden?• Welchen Nutzen stiften BeraterInnen für die Wertschöpfung

des Unternehmens?• Welchen support stiften sie für die Arbeit mit hohen

Komplexitätsgraden und der Notwendigkeit angemessener Wissensvernetzung?

• ein individuelles Veränderungsvorhaben muss immer mit dem Veränderungsvorhaben des Unternehmens/der Institution akkordiert sein.

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 9

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Der Ablauf des Beratungsprozesses

Erstkontakt

Konstruktion des Settingsfür die Datenerhebung

Kontrakt für die Phase der Daten-erhebung und -auswertung

Datenerhebung

Datenrückkopplung und-auswertung

Interventionsplan

Kontrakt über Intervention

Intervention

Auswertung und Abschluss oder Erneutes Durchlaufen desGesamten Beratungsprozesses

Supervision Organisationsentwicklung Training Instruktion etc. Strukturelle Maßnahmen

Ausstieg möglich

Ausstieg möglich

Ausstieg möglich

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 10

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Was meint Supervision?

"Supervision ist eine Form beruflicher Beratung, deren Aufgabe es ist, Einzelne, Gruppen und Teams oder andere Subsysteme in Organisationen zu sozialer Selbstreflexion zu befähigen"

(Rappe-Giesecke 1999).

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 11

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Ziele der Supervision sind:

• Verbesserung der Handlungskompetenz• Erhöhung der Arbeitszufriedenheit• Überprüfung der Wirksamkeit des eigenen professionellen

Handelns• Bestimmung der zentralen Aufgabe

Diese Fragen werden z. B. durch folgende Arbeitsaufträge operationalisiert:

• Wozu gibt es uns und wodurch unterscheiden wir uns von anderen?

• Wo wollen wir hin?• Was sind unsere Werte und Normen, die unsere Arbeit mit

unseren Kunden/Patienten und unsere Kooperation untereinander lenken?

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 12

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Diagnostische Fragen der BeraterInnen sollten lauten:

• Was ist die Fragestellung?

• Wie ist das Problem entstanden?

• Was braucht es, um das Problem zu lösen?

• Bis wann kann und muss es gelöst werden?

• Wer muss an diesem Prozess beteiligt sein?

• An welcher Stelle, genau an welchem Verhalten soll die Veränderung stattfinden und woran merken wir, dass diese eingetroffen ist?

• Also wie wird der Erfolg gemessen?

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 13

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Was meint Organisationsentwicklung?

Organisationsentwicklung ist eine langfristige Bemühung, die Problemlösungs- und Erneuerungsprozesse in der Organisation zu verbessern, vor allem durch eine wirksamere und auf Zusammenarbeit gegründete Steuerung der Organisationskultur – unter besonderer Berücksichtigung der Kultur formaler Arbeitsteams – durch die Hilfe eines Organisationsentwicklungsberaters oder Katalysators und durch die Anwendung der Theorie und Technologie der angewandten Sozialwissenschaften unter Einbeziehung der Aktionsforschung“

(French & Bell 1995).

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 14

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Unsere Reformbemühungen der LFU:

• neue Aufgabenprofile für alle Bediensteten• u. U. Entmachtung informell Mächtiger• Transparenz durch Dokumentation• weg von der verbreiteten „Jammerkultur“• Anforderungen erzeugen Widerstand, obwohl es Mühen um

Kommunikation und Transparenz gibt.• Kulturveränderungen sind ein zäher Prozess.

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 15

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Typen der Leitungsberatung (Coaching):

• Der "Hofnarr" für den Mächtigen

• Der Schuhanzieher für die neue Rolle

• Der Organisationsscout für den Neuling

• Der Sparringspartner für die Reflexion bedeutsamer Arbeitsphasen

• Der Gefühlsgefährte

• Der Weichspüler

• Der Berufsberater

• Der Hauslehrer

zit. nach Looss 1999,

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 16

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Forschungsfragen des Instituts:

• Die Frage der Wirkung, der Wirkfaktoren und Wirkweisen von Beratungsverfahren und -formaten

• Setzung von Standards für künftige Beratungsforschung

• Forschung im Ausbildungsmarkt von BeraterInnen: harte Daten zur fachlichen und persönlichen Kompetenzentwicklung der WeiterbildungsteilnehmerInnen

• Ausbildungskonzeptionen wissenschaftlich fundieren, begleiten und prozessural verändern

• Anregungen zur Didaktik und Methodik der BeraterInnenausbildung.

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 17

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Triangulierungskompetenz des Beraters:

zu beratendes System

LeitungBeraterin

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Antrittsvorlesung 17. März 2005 18

Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Das zweite Spannungsverhältnis:

Aufgabenorientierung

SelbstreflexionFachberatung