bewährungshilfe beim landgericht ingolstadt
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Bewährungshilfe beim Landgericht Ingolstadt. Soziale Arbeit mit straffällig gewordenen Menschen. Bewährungshilfe Ingolstadt. Zwölf hauptamtliche Bewährungshelfer/innen Drei Justizangestellte in der Geschäftsstelle Zuständig für die Region 10 Ein Bewährungshelfer betreut derzeit 93 Probanden - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT
Bewährungshilfe beim Landgericht Ingolstadt
Soziale Arbeit mit straffällig gewordenen Menschen
Bewährungshilfe Ingolstadt
Zwölf hauptamtliche Bewährungshelfer/innenDrei Justizangestellte in der GeschäftsstelleZuständig für die Region 10Ein Bewährungshelfer betreut derzeit 93 ProbandenDienstgebäude in Ingolstadt, Außenstellen in Neuburg und PfaffenhofenBewährungshelfer sind ausgebildete Diplom-Sozialpädagogen
Fallzahlen
Nach einer vom Oberlandesgericht München 1974 durchgeführten und immer noch maßgeblichen Arbeitsplatzanalyse können Bewährungshelfer ca. 36 Straffällige optimal betreuen.
Von der Bewährungshilfe Ingolstadt wird eine Zahl von 60 Probanden je Bewährungshelfer in Vollzeit als gut zu betreuend eingestuft.
Entwicklung der durchschnittlichen Anzahl betreuter Probanden pro Bewährungshelfer
50
55
60
65
70
75
80
85
90
95
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 J ul 08
An
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Pro
ban
den
Belastung pro BwH IN Ideal: 60 Probanden Bayern gesamt
Zuständigkeit
Kontrolle…
der Einhaltung der Auflagen und Weisungen
durch Berichte ans Gericht
der Lebensführung
Aufgaben
Unterstützung…
bei der Sicherung des Lebensunterhaltes
bei Erziehungs- und Beziehungsschwierigkeiten
beim Aufbau alternativer Verhaltensweisen
bei der Wiedereingliederung in das berufliche und soziale Leben
bei der Regulierung der Finanzen
bei der Bearbeitung von Suchtproblematiken
Der Bewährungshilfe wurden vom Gesetzgeber zwei Hauptaufgaben zugewiesen:
Die Kontrolle und die Unterstützung der Probanden.
Bewährungshilfe besitzt das sog. „Doppelte Mandat“
Ziele
• Eigenverantwortliches Handeln der Probanden zu fördern
• Die persönliche Lebenslagen der Probanden zu verbessern und zu stabilisieren
• Die Verurteilten sollen lernen, alte deviante Gewohnheiten zu durchbrechen und neue, nicht abweichende Verhaltensweisen und Sozialbindungen aufzubauen
Integration des Verurteilten in die Gesellschaft und somit auch der Schutz der Gesellschaft.
Arbeitsweise
Theoretische Grundlagen
Empowerment
case management
Ökosozialer Ansatz
Soziale Gruppenarbeit
Wichtig:
Wertschätzung des Probanden jedoch nicht seiner Tat!
Einzelfallarbeit meist im Büro, Hausbesuche werden jedoch auch durchgeführt
die Arbeitszeiten sind flexibel/ auch am Wochenende möglich
Kennenlern- und Anamnesephase Kontaktaufnahme, Erhebung relevater Daten, Belehrung über die Bedeutung der Strafaussetzung zur Bewährung, Ausblick
Diagnosephase Ziele und Vorgehensweise werden besprochen; Erstellung eines Hilfeplans bzw. Beginn des Kontrollprozesses, Rückfalleinschätzung
Interventionsphase Ausführung der konkreten HandlungsschritteEvaluation
Bewertung des Betreuungsprozesses
Ein starrer Ablauf der einzelnen Phasen ist nicht immer möglich, da auf akute Problemlagen flexibel reagiert werden muss!
12,2 % sind verheiratet 34,4% haben eigene Kinder 51,6% der Eltern der Probanden sind verheiratet 48,3% wohnen bei ihren Eltern 5,0% sind obdachlos 60,6% haben den Hauptschulabschluß (ohne Quali) 12,8% verfügen über keinen Schulabschluß 40,0% haben eine abgeschlossene Berufsausbildung 47,2% sind derzeit arbeitslos 10,0% erhalten Sozialhilfe 15,6% haben kein Einkommen 38,9% sind verschuldet 31,2% der Schulden liegen über 10.000,-€ 49,4% kommen nach der Verhandlung zur Bewährungshilfe 32,2% aus der Haft 18,4% kommen aus stationären Maßnahmen 53,3% haben Erfahrung im Mißbrauch mit illegalen Drogen 31,7% gehen noch zu einer anderen Beratungsstelle 74,4% haben keinen Führerschein
Deliktstruktur
7,1%16,3%
39,1%
28,1%
36,8%
BtmG
Sexual
Eigentum
Körper
Straßenverkehr
Probanden
Viele Probanden haben nie richtig gelernt, mit Problemen umzugehen. Sie sind nicht gewohnt Verantwortung zu übernehmen, sind häufig sowohl emotional als auch kognitiv nicht in der Lage, ihr Verhalten richtig zu reflektieren und schließlich zu modifizieren. Delinquentes Verhalten ist meist eine Folge von Ängsten, Furcht nicht anerkannt zu sein, Furcht zu scheitern.
Altersverteilung
6,2%18,1%
75,7%
bis 18 Jahre
18 bis 21 Jahre
älter als 21 Jahre
Netzwerk
Die Problemstellungen der Probanden sind äußerst vielfältig und erfordern zum Teil die Arbeit von spezialisierten Diensten.
Jeder Mensch lebt in verschiedenen Systemen. Um eine Veränderungen erwirken zu können, müssen alle Bereiche betrachtet werden und ggfs. einbezogen werden.
JustizGerichte, Polizei,
JGH, JVA
Freie Trägeru.a. Caritas, Diakonie,
VJH e.V., Blaues Kreuz, SKF
pers. UmfeldEltern, Verwandte,
Freunde
Ämteru.a. ArGe, AfA, JA, Einwohnermeldeamt
Einrichtungenu.a. Klinikum, Schulen
Therapieeinrichtungen
BwH
Spannungsfeld
„Doppeltes Mandat“Die Probanden sind verpflichtet, Kontakt zum Bewährungshelfer zu halten
Gegenüber dem aufsichtsführenden Gericht hat der Bewährungshelfer kein Schweigerecht
Das Berufsbild des Bewährungshelfers beinhaltet sowohl die Rolle des „Helfers“ als auch die des „Kontrolleurs“
SchweigepflichtAußerhalb der Justiz Schweigepflicht, gg. dem Gericht kein Schweigerecht
Proband verschweigt aus Angst vor Sanktionen wichtige Informationen
Der Zusammenarbeit sind Grenzen gesetzt
Soziale Arbeit in der JustizVermeidung neuer Straftaten steht im Vordergrund der Betreuung
Dauerhaft kann dies nur durch eine Verhaltensänderung des Probanden erreicht werden
Im Entwicklungsprozess kann es zu Rückschlägen kommen
Reaktion auf diese Fehlentwicklung bedingt sich aufgrund der unterschiedlichen berufsbedingten Herangehensweise
Anspruch und WirklichkeitDie z.T. vertrauensvolle Zusammenarbeit mit schwierigen Probanden konfrontiert den BwH mit Grenzsituationen (neue Phantasien von Sexualstraftätern/ Selbstmordabsichten)
Eigene Einschätzung, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen
Problem: rasche Intervention nicht immer möglich
Gründe u.a. starre Strukturen der Institutionen, mangelnde Ressourcen
Bedarf von Förderung hinsichtlich der beruflichen Integration wird gesehen
Wird bei den Probanden z.T. nicht mehr gewährt, da diese Eingliederungsmaßnahmen bereits durchlaufen haben
Anspruch, helfend und betreuend zur Seite zu stehen erfährt Grenzen
Bewährungshelfer sind Diplom-Sozialpädagogen. Sie gelten daher in der Justiz aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Sichtweise z.T. als Außenseiter.
Immer wieder sehen sich Bewährungshelfer mit Vorurteilen und Vorbehalten innerhalb der Behörde konfrontiert.
gemäß einer Statistik des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz werden im Durchschnitt
jährlich 62 % der Bewährungsverfahren erfolgreich
abgeschlossen.
Die Kosten für einen von der Bewährungshilfe betreuten Probanden betragen laut der Arbeitsgemeinschaft deutscher Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer e.V. ca. 2 Euro pro Tag, ein Inhaftierter belastet den Steuerzahler mit ca. 100 Euro am Tag. Personen, die erfolgreich wieder in die Gesellschaft integriert sind, verursachen keine Kosten sondern tragen das System mit. Somit macht die Integration eines straffällig gewordenen Menschen durch die Bewährungshilfe neben dem gesellschaftlichen Aspekt auch aus Kostengründen Sinn