bhm chemikalienhandel gmbh eg-sicherheitsdatenblatt
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Pingo Kühlerfrostschutz blau
EG-Sicherheitsdatenblatt
Druckdatum : 04.01.2010 Seite 1 von 14
BHM Chemikalienhandel GmbH
gemäß Verordnung (EG) Nr. 1907/2006
1. Bezeichnung des Stoffes bzw. der Zubereitung und des Unternehmens
Bezeichnung des Stoffes oder der Zubereitung
Pingo Kühlerfrostschutz blau
Ethandiol, Glykol, Monoethylenglykol, 1,2-Ethandiol, Ethylenglykol, EthylenalkoholWeitere Handelsnamen
Verwendung des Stoffes/der Zubereitung
Rund 20 % des in der BRD verfügbaren Glykols wurden als Frostschutzmittel in wassergekühlten
Kraftfahrzeugen, Sonnenkolektoren, Wärmepumpen und industriellen Kühlsystemen und in
Hydraulikflüssigkeiten eingesetzt. Neben diesen Anwendungen in geschlossenen Systemen wird
Glykol ebenfalls als Feuchthaltemittel, z.B. in Gießereiformsand, jedoch nicht in Lebensmitteln und
Tabak, und als Weichmacher, z.B. in Lacken, eingesetzt.
Glykol wird nicht mehr zur Flugzeug- und Landebahnenteisung eingesetzt.
Angaben zum Hersteller/Lieferanten
BHM Chemikalienhandel GmbHFirmenname :
Torfweg 4Straße :
D-88356 OstrachOrt :
Telefon : 07585/9312-0 Telefax : 07585/9312-94
Außerhalb der Geschäftszeiten: Informationszentrale für Vergiftungen, Freiburg
0761-2704361 oder 0761-2704305
Auskunftgebender Bereich :
2. Mögliche Gefahren
Einstufung
Gefahrenbezeichnungen : Gesundheitsschädlich
R-Sätze :
Gesundheitsschädlich beim Verschlucken.
Klassifizierungssystem: Die Klassifizierung entspricht den aktuellen EG-Listen, ist jedoch ergänzt durch
Angaben aus der Fachliteratur und durch Firmenangaben.
3. Zusammensetzung/Angaben zu Bestandteilen
Chemische Charakterisierung ( Stoff )Nur sehr schwer entzündliche Flüssigkeit (Flammpunkt über 100 Grad C).
Mit Wasser mischbare, hygroskopisch, organische Flüssigkeit
Summenformel : C2-H6-O2
Molmasse : 62,07
Gefährliche Inhaltsstoffe
EG-Nr. CAS-Nr. Bezeichnung Anteil Einstufung
107-21-1 50 - 100 % Xn R22203-473-3 Ethandiol (vgl. Glykol)
Der volle Wortlaut der aufgeführten R-Sätze ist in Abschnitt 16 zu finden.
Index-Nummer : 603-027-00-1
4. Erste-Hilfe-Maßnahmen
Erste Hilfe nach Einatmen
Revisions-Nr. : 1,00 überarbeitet am : 21.07.2003 D - DE
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gemäß Verordnung (EG) Nr. 1907/2006
Bei Einatmen von Zersetzungsprodukten, den Betroffenen an die frische Luft bringen und ruhig lagern.
Vor Unterkühlung schützen. Nach Einatmung von Dämpfen aus erhitzter Substanz bzw. Aerosolen und
dadurch bedingten Reizwirkungen: Ehestmöglich ein Glucocorticoid-Dosieraerosol zur Inhalation
wiederholt tief einatmen lassen. Bei Atemnot Sauerstoff inhalieren lassen. Ärztliche Behandlung
notwendig.
Beschmutzte, getränkte Kleidung sofort ausziehen. Selbstschutz des Ersthelfers Bei Berührung mit der
Haut sofort abwaschen mit Wasser und Seife. Nach massiver und längerfristiger Hautkontamination:
Ärztliche Behandlung notwendig.
Erste Hilfe nach Hautkontakt
Sofort mit viel Wasser mindestens 15 Minuten lang ausspülen, auch unter den Augenlidern.
Unverletztes Auge schützen. Ärztliche Behandlung notwendig.
Erste Hilfe nach Augenkontakt
Mund ausspülen, Flüssigkeit wieder ausspucken. Sofort - bei erhaltenem Bewusstsein - reichlich
Flüssigkeit (Wasser) trinken lassen, oder besser, wenn vorhanden: Medizinalkohle geben (3 Esslöffel
Medizinalkohle in 1 Glas Wasser aufgeschlämmt). Erbrechen anregen. Dabei Kopf des Verunfallten
zumindest in Seitenlage (besser in Tieflage) bringen. Möglichst bald nach vermutlich massiver
Aufnahme des unverdünnten Stoffes (> 40 ml) oder konzentrierter Lösungen sollten ca. 100 ml
Weinbrand o.ä. neben reichlich Wasser oder ca. 1 l Bier bzw. 0,5 l Wein verabreicht werden.
Zwischenzeitlich Notarzt zur Unfallstelle rufen. Bei verzögertem Eintreffen des Arztes (bzw. während
des Transportes ins Krankenhaus) muß der Alkoholspiegel durch entsprechende Erhaltungsdosen (1
Sechstel der o.a. Mengen pro Stunde) zwischen 0,5 und 1 o/oo aufrecht erhalten werden.
Erste Hilfe nach Verschlucken
Hinweise für den Arzt
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gemäß Verordnung (EG) Nr. 1907/2006
Die Gefahr einer lebensgefährlichen Vergiftung mit Ethandiol (EG) dürfte i.a. nur bei Ingestionen oder
sehr massiver Inhalation von Aerosolen bestehen.
Symptomatik der akuten Vergiftung:
Augen: schwache bis mäßige Reizungen bei direktem Kontakt mit der Flüssigkeit bzw. mit
konzentrierten Dämpfen/ Aerosolen (Hyperämie, Ödembildung, Nystagmus, Visusveränderungen)
Haut: geringe bis vernachlässigbare Irritation; Resorptivwirkungen bei kurzzeitigem Kontakt kaum zu
erwarten
Inhalation: Schleimhautreizungen ab ca. 55 ppm; toxisches Lungenödem wohl nur in Extremfällen nicht
auszuschließen; dann auch systemische Effekte (ZNS) zu erwarten Ingestion/Resorption: je nach
Dosis Exitus letalis in allen folgenden Vergiftungsphasen möglich:
1. gastrointestinale (Irritation, Nausea, Emesis) und zentralnervöse Vergiftungssymptome (Vertigo,
Hyporeflexie, epileptiforme Anfälle, Krämpfe, Koma, Atemlähmung, Kollaps) innerhalb 30 min - 12 h
2. kardiopulmonale Manifestation (Tachykardie, Tachypnoe, Hypertension, Lungenödem,
Stauungsinsuffiziens des Herzens) innerhalb 12-24 h infolge metabolischer Azidose
3. Niereninsuffizienz (Oligurie, Anurie) innerhalb 24-72 h
4. ZNS-Degeneration (faziale Diplegie, Liquoreiweißerhöhung, Anisokorie, Visusstörungen,
Hyperreflexie, Ataxie, Dysphagie, Hirnödem)
Weitere Symptome: Leberschädigungen, Hypodensität in verschiedenen Hirnregionen, Erythrozyturie.
Biochemische Veränderungen: Hypokaliämie, Hypocalcämie, metabolische Azidose mit Anionlücke
und evtl. osmotischer Lücke, Liquorxanthochromie, evtl. Oxalatkristalle im Urin.
Hinweise für die Erste ärztliche Hilfe: Augenkontaminationen erfordern nach Spülung mit physiol.
Kochsalzlösung fachärztliche Nachbehandlung. Hautverunreinigungen sollten nur mit Wasser und
Seife entfernt werden. Therapie (systemischer Wirkungen) wohl nur im Extremfall erforderlich. Bei
Schleimhautirritationen nach Inhalation sollte eine Lungenödemprophylaxe (Glucocorticoide topisch
und evtl. i.v., Sauerstoff) erfolgen. Nach Ingestion sind Magenspülung und A-Kohlegabe nur innerhalb
weniger Stunden sinnvoll. Ethanolgabe durch Ersthelfer prüfen, ggf. nachholen. Unabhängig von allen
anderen Maßnahmen sollte der Ethanolspiegel nach Bestätigung der vorliegenden Vergiftung durch
EG-/Glycolat-Nachweis im Blut mittels Infusion zwischen 0,5 und 1 o/oo gehalten werden.
Entsprechend den Säure-Basen- bzw. Elektrolytparametern sollten eine
Natriumhydrogencarbonatinfusion und eine
Calciuminjektion angeschlossen werden. Erstere sollte bei einem Blut-pH < 7,2, letztere insbesondere
bei Anzeichen einer Tetanie durchgeführt werden. Indikation zur (Bicarbonat)-Hämodialyse besteht bei
folgenden Situationen:
- EG-Konzentration im Blut > 0,5 mg/ml
- EG-Konzentration im Blut > 0,25 mg/ml mit Beeinträchtigung der Nierenfunktion
- nicht korrigierbare Störungen im Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt
- akutes Nierenversagen.
Bei Herzrhythmußtörungen sollten Lidocain, bei Krämpfen Diazepam gegeben werden.
Empfehlungen: Statt einer Ethanol-Antidot-Behandlung (die stets die neurotoxischen Effekte verstärkt)
wurde als kompetitiver Inhibitor der ADH das 4-Methylpyrazol empfohlen: In 2 Vergiftungsfällen wurde
vor der Dialyse eine Initial-dosis von 10-20 mg/kg KG verabreicht und das Niveau während der
8-12-stdg. Dialyse durch Infusion von 1-1,5 mg/kg/h aufrecht erhalten. Bei Nichtverfügbarkeit von
N-Methylpyrazol ist die Ethanoltherapie im Falle einer Ingestion/massiven Inhalation jedoch obligat.
5. Maßnahmen zur Brandbekämpfung
Wasser. (Im Sprühstrahl - keinen Vollstrahl einsetzen.) Löschpulver. Kohlendioxid (CO2). Größeren
Brand mit alkoholbeständiger Schaum. oder Sprühwasser bekämpfen. BC-Pulver. Löschmaßnahmen
auf Umgebungsbrand abstimmen.
Geeignete Löschmittel
Wasservollstrahl. kann Überschäumung erzeugen.
Aus Sicherheitsgründen ungeeignete Löschmittel
Besondere Gefährdungen durch den Stoff oder die Zubereitung selbst, seine Verbrennungsprodukte oder
entstehende Gase
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Brennbar.
Bei Brand: Bildung Kohlenmonoxid (CO). - Kohlendioxid.
Maßnahmen: Tanks/ Gefäße kühlen/ in Sicherheit bringen
Achtung! Gefährliche Zersetzungsprodukte können entstehen. Umgebungsluftunabhängiges
Atemschutzgerät tragen. Bei massiver Schadstoffeinwirkung: Dicht schließenden Spezialanzug tragen.
Besondere Schutzausrüstung bei der Brandbekämpfung
Umliegende Gebinde und Behälter mit Sprühwasser kühlen. Behälter wenn möglich aus der
Gefahrenzone bringen. Drucksteigerung, Berst- und Explosionsgefahr beim Erhitzen. Zündquellen
beseitigen. Auf Rückzündung achten. Auf windzugewandter Seite bleiben. Nur explosionsgeschützte
und funkenfreie Geräte verwenden. Lösemittelbeständiges Hilfsgerät verwenden.
Zusätzliche Hinweise
6. Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung
Gefährdeten Bereich räumen. Betroffene Umgebung warnen. Atemschutzgerät, Schutzbrille,
Schutzstiefel und Schutzhandschuhe tragen.
Personenbezogene Vorsichtsmaßnahmen
Nicht in die Kanalisation/Oberflächenwasser/Grundwasser gelangen lassen. Beim Auslaufen einer
nicht nur unbedeutenden Menge in oberirdisches Gewässer, Entwässerungsnetz oder in den
Untergrund die zuständige Behörde benachrichtigen.
Freiwerdendes Produkt in geeignete Behälter sammeln/ abpumpen.
Leck dichten, Zufuhr schließen Mit Wasser verdünnen.
Umweltschutzmaßnahmen
Verschüttete Flüssigkeiten mit einem Bindemittel aufnehmen (z.B. Aktivkohle, Kalk, Sand, Kieselgur,
Blähglimmer) In geeigneten Behältern der Rückgewinnung oder Entsorgung zuführen. Wie mit
Abfällen verfahren. Kleine Mengen mit viel Wasser verdünnen und wegspülen. Anschließend Raum
lüften und verschmutzte Gegenstände und Boden reinigen. Nach der Arbeit Kleidung und Ausrüstung
reinigen.
Verfahren zur Reinigung
7. Handhabung und Lagerung
Handhabung
Auf Sauberkeit am Arbeitsplatz achten. An Arbeitsplätzen dürfen nur die Substanzmengen vorhanden
sein, die für den Fortgang der Arbeiten erforderlich sind. Gefäße nicht offen stehen lassen. Für das
Ab- und Umfüllen möglichst dichtschließende Anlagen mit Absaugung einsetzen. Freien Fall
vermeiden bzw. Fallhöhen minimieren. Verspritzen vermeiden. Nur in gekennzeichnete Gebinde
abfüllen. Lösemittelbeständige Hilfsgeräte verwenden. Bei offenem Hantieren jeglichen Kontakt
vermeiden. Beim Transport in zerbrechlichen Gefäßen geeignete
Überbehälter benutzen.
Übliche Hygiene befolgen. Behälter und Apparatur erden.
Nach der Arbeit Kleidung und Ausrüstung reinigen.
Hinweise zum sicheren Umgang
Bei erhöhter Temperatur können Dämpfe in solchen Mengen freigesetzt werden, dass sie mit Luft ein
explosionsfähiges Gemisch bilden. Bereiche, in denen erhöhte Temperaturen vorliegen, gelten
deshalb als explosionsgefährdet. Keine offenen Flammen in der Nähe des Arbeitsplatzes in Betrieb
halten. Bei Nebelbildung Rauchverbot im Arbeitsbereich. Schweißarbeiten nur unter Aufsicht
durchführen.
Es ist zu verhindern, dass Gase oder Dämpfe in andere Räume, die Zündquellen enthalten, gelangen
können.
Hinweise zum Brand- und Explosionsschutz
Weitere Angaben zur Handhabung
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Gute Be- und Entlüftung des Arbeitsraumes vorsehen. Lösemittelbeständigen Fußboden vorsehen.
Waschgelegenheit am Arbeitsplatz vorsehen. Augenbrausen vorsehen. Standorte auffallend
kennzeichnen. Beim Umgang mit größeren Mengen Notbrausen vorsehen.
Lagerung
Möglichst geschlossene Apparaturen verwenden. Ist das Austreten des Stoffes nicht zu verhindern, ist
dieser an der Austrittsstelle gefahrlos abzusaugen. Insbesondere bei Erwärmung ist Absaugung
erforderlich. Emissionsgrenzwerte beachten. Behälter und Leitungen sind eindeutig zu kennzeichnen.
Behälter dicht geschlossen halten.
Geeignete Werkstoffe:
Glas, Edelstahl, Polyethylen, Teflon, Polypropylen, PVDF, Naturkautschuk
Kunststoffe sind vor ihrem Einsatz auf Beständigkeit zu prüfen.
Ungeeignete Werkstoffe:
Aluminium, verzinkte Materialien
Feuerfester Lagerraum.
Anforderungen an Lagerräume und Behälter
Lagerklasse 10 - 13 (Auf eine weitere Differenzierung wird verzichtet, da es innerhalb der
Lagerklassen 10 - 13 keine gesetzlichen Zusammenlagerungs-
beschränkungen gibt.) Es sollten nur Stoffe derselben Lagerklasse zusammengelagert werden.
Die Zusammenlagerung mit folgenden Stoffen ist verboten: Arzneimittel, Lebensmittel und Futtermittel
einschließlich Zusatzstoffe, Oxidationsmittel, Infektiöse, radioaktive und explosive Stoffe,
Brandfördernde Stoffe der Gruppe 1 nach TRGS 515.
Die Zusammenlagerung mit Stoffen anderer Lagerklassen ist zum Teil nur unter bestimmten
Bedingungen erlaubt (Einzelheiten siehe Zusammenlagerungskonzept des VCI). Der Stoff sollte nicht
mit Stoffen zusammengelagert werden, mit denen gefährliche chemische Reaktionen möglich sind.
Zusammenlagerungshinweise
Hinweise des Herstellers beachten.
Zusätzliche Hinweise zu den Lagerbedingungen
10 - 13Lagerklasse nach VCI :
8. Begrenzung und Überwachung der Exposition/persönliche Schutzausrüstung
Expositionsgrenzwerte
Arbeitsplatzgrenzwerte (TRGS 900)
Spitzenbegr.
Kategorie
F/m³mg/m³ml/m³BezeichnungCAS-Nr. Art
2(I)10Ethandiol107-21-1 26
Begrenzung und Überwachung der Exposition
Regelmäßig Konzentrationsmessung in der Luft vornehmen.
Unter örtlicher Absaugung oder mit Lüftung arbeiten.
Bestandteile mit arbeitsplatzbezogenen zu überwachenden Grenzwerten: 107-21-1 Ethandiol
MAK (Österreich): Kurzzeitwert: 52 mg/m³, 20 ml/m³
Langzeitwert: 26 mg/m³, 10 ml/m³
MAK (Deutschland): 26 mg/m³, 10 ml/m³
H, Y; DFG
Als Grundlage dienten die bei der Erstellung gültigen Listen.
Begrenzung und Überwachung der Exposition am Arbeitsplatz
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Für Hautreinigung und -pflege sorgen. Von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln fernhalten.
Vor den Pausen und bei Arbeitsende Hände waschen.
Berührung mit den Augen und der Haut vermeiden; besonders zu beachten von Frauen im
gebärfähigem Alter.
Beschmutzte, getränkte Kleidung sofort ausziehen.
Schutz- und Hygienemaßnahmen
In Ausnahmesituationen (z.B. unbeabsichtigte Stofffreisetzung, Luftgrenzwert-
überschreitung) ist das Tragen von Atemschutz erforderlich. Tragezeitbegrenzungen beachten.
Atemschutzgerät: Kombinationsfilter A - P2
Kennfarbe: braun-weiß Einzelheiten zu Einsatzvoraussetzungen und maximalen
Einsatzkonzentrationen sind den "Regeln für den Einsatz von Atemschutzgeräten" (BGR 190) zu
entnehmen.
Atemschutzgerät: Isoliergerät Bei Konzentrationen über der Anwendungsgrenze von Filtergeräten, bei
Sauerstoffgehalten unter 17 Vol% oder bei unklaren Bedingungen verwenden.
Atemschutz
Schutzhandschuhe verwenden. Das Handschuhmaterial muss gegen den verwendeten Stoff
ausreichend undurchlässig und beständig sein. Vor Gebrauch Dichtheit prüfen. Hautschutz beachten.
Angezogene Handschuhe vor dem Ausziehen vorreinigen, danach gut belüftet aufbewahren. Völlig
ungeeignet sind Stoff- oder Lederhandschuhe. Geeignet sind Handschuhe aus folgenden Materialien
(Durchbruchzeit >= 8 Stunden):
Polychloropren - CR (0,5 mm), Nitrilkautschuk/Nitrillatex - NBR (0,35 mm), Butylkautschuk - Butyl (0,5
mm), Fluorkautschuk - FKM (0,4 mm), Polyvinylchlorid - PVC (0,5 mm)
Nicht geeignet sind folgende Handschuhmaterialien:
Naturkautschuk/Naturlatex - NR
Die Zeitangaben sind Richtwerte aus Messungen bei 22 Grad C und dauerhaftem Kontakt. Erhöhte
Temperaturen durch erwärmte Substanzen, Körperwärme etc. und eine Verminderung der
Schichtstärke durch Dehnung können zu einer Verringerung der
Durchbruchzeit führen.
Bei einer ca. 1,5-fach größeren/kleineren Schichtdicke
verdoppelt/halbiert sich die jeweilige Durchbruchzeit.
Die Daten gelten nur für den Reinstoff. Bei Übertragung auf
Substanzgemische dürfen sie nur als Orientierungshilfe
angesehen werden.
Hautschutz :
Vorbeugender Hautschutz ist erforderlich. Wasserunlösliche Hautschutzpräparate vor Arbeitsbeginn
und nach jeder Pause auf die saubere Haut auftragen und
sorgfältig einreiben. Hautschutzpräparate können Schutzhandschuhe nicht ersetzen. Vor Pausen und
bei Arbeitsende Hautreinigung mit Wasser und
Seife erforderlich. Nach der Reinigung fetthaltige Hautpflegemittel verwenden.
Handschutz
Es sollte ausreichender Augenschutz getragen werden. Gestellbrille mit Seitenschutz verwenden.
Wenn Berührung der Augen mit Flüssigkeiten möglich ist, ist eine Korbbrille erforderlich.
Augenschutz
Je nach Gefährdung dichte, ausreichend lange Schürze und Stiefel oder geeigneten
Chemikalienschutzanzug tragen. Die Schutzkleidung sollte lösemittelbeständig sein.
Körperschutz
9. Physikalische und chemische Eigenschaften
Allgemeine Angaben
gemäß Produktbezeichnung
zähflüssigAggregatzustand :
Farbe :
süslicher EigengeruchGeruch :
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Wichtige Angaben zum Gesundheits- und Umweltschutz sowie zur Sicherheit
Prüfnorm
Zustandsänderungen
ca. -13 °CSchmelztemperatur :
197 °CSiedepunkt :
ca. 111 °CFlammpunkt :
Entzündlichkeit
398 °CGas :
Explosionsgefahr mit: Perchlorsäure
Die Verbindung bildet mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch. (mit Ethandioldampf/Hitze)
Explosionsgefahren
3,2 Vol.-%untere Explosionsgrenze :
53 Vol.-%obere Explosionsgrenze :
Das Podukt ist nicht selbstentzündlich.
Brandfördernde Eigenschaften
0,053 hPaDampfdruck :
(bei 20 °C)
1,1 hPaDampfdruck :
(bei 50 °C)
ca 1,113 g/cm³Dichte (bei 20 °C) :
unbegrenztWasserlöslichkeit :
(bei 20 °C)
Ethanol, Aceton, Essigsäure, Glycerin, PyridinLösl. in weiteren Lösungsmitteln :
Sonstige Angaben
398 °CSelbstentzündungstemperatur
Feststoff :
Gas :
ca. 410 °CZündtemperatur :
10. Stabilität und Reaktivität
Thermische Zersetzung :
Ethandiol zersetzt sich langsam ab 165 Grad C.
Pyrolyse an Bimsstein bei 500 bis 560 Grad C zu Acetaldehyd,
Methan, Kohlenmonoxid und Wasserstoff. Am glühendem Platin
erfolgt Zersetzung zu Glykolaldehyd, Glyoxal und Methanal.
Hygroskopisch
Nicht stabil unter Einwirkung von Feuchte
Zu vermeidende Bedingungen
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Stark exotherme Reaktion, Hitzeentwicklung mit:
Chlorsulfonsäure (im geschlossenen Gefäß: Druck- und Temperaturanstieg); Natriumhydroxid; Oleum
(im geschlossenen Gefäß: Druck- und Temperaturanstieg); Phosphorpentasulfidpentasulfid;
Schwefelsäure (im geschlossenen Gefäß: Druck-
und Temperaturanstieg) Entzündungsgefahr bzw. Entstehung entzündlicher Gase oder Dämpfe mit:
Chrom(III)-oxid; Chromylchlorid; Kaliumpermanganat;
Kaliumdichromat; Natriumperoxid; Silberchlorat, Salpetersäure und Aminen oder Aminhaltigen
Zubereitungen
Entwicklung gefährlicher Gase oder Dämpfe mit:
Aluminium -> Wasserstoff (selten);
Explosionsgefahr mit:
Perchlorsäure
Die Verbindung bildet mit Luft ein explosionsfähiges
Gemisch.
(mit Ethandioldampf/Hitze)
Zu vermeidende Stoffe
Glykolaldehyd, Glyoxal, Acetaldehyd, Methan, Formaldehyd,
Kohlenmonoxid, Wasserstoff
Reagiert heftig mit (starken) Oxidationsmitteln: (erhöhte) Brand/ Explosionsgefahr.
Reagiert heftig bis explosiv mit (manchen) Säuren.
Reagiert unter Einwirkung von Wasser und Wärme mit (manchen) Metallen.
Reagiert bei Temperaturanstieg mit (manchen) Basen.
Gefährliche Zersetzungsprodukte
Entzündungsgefahr bzw. Entstehung entzündlicher Gase oder
Dämpfe mit: Chrom(III)-oxid; Chromylchlorid; Kaliumpermanganat;
Kaliumdichromat; Natriumperoxid; Silberchlorat
Entwicklung gefährlicher Gase oder Dämpfe mit:
Aluminium -> Wasserstoff (selten);
Explosionsgefahr mit:
Perchlorsäure
Die Verbindung bildet mit Luft ein explosionsfähiges
Gemisch.
(mit Ethandioldampf/Hitze)
Zusätzliche Hinweise
11. Toxikologische Angaben
Toxikologische Prüfungen
Akute Toxizität
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107-21-1 Ethandiol
oral LD50 5840 mg/kg Ratte
dermal LD50 9530 mg/kg Ratte
schwach reizende Wirkung auf Schleimhäute und Haut; neurotoxische Wirkung,
Herz-Kreislaufstörungen, Stoffwechselveränderungen, Nierenschädigung
Akute Toxizität :
Direkter Flüssigkeitskontakt mit dem Kaninchenauge führte in mehreren Versuchen zu deutlichen
Reizungen (Hyperämie und Ödembildung), die mit konzentrierten und verdünnten wäßrigen Lösungen
schwächer ausgeprägt waren. Die maximale nicht
reizende Konzentration war 5%ig. Am menschlichen Auge löste eine Kontamination durch Spritzer
Konjunktivitis (einschließlich einer Entzündung der Regenbogenhaut) aus, jedoch keine permanenten
Schädigungen. Die hautreizende Wirkung des unverdünnten EG war am Menschen (Patch-Test,
Einwirkungszeit 1-8 h) gering bis
vernachlässigbar. Für eine abschließende Beurteilung des hautsensibilisierenden Potentials ist die
Datenlage nicht ausreichend. Resorptive Wirkungen durch Hautkontakt sind wohl nur in Extremfällen
(großflächige und längerfristige Einwirkung) zu erwarten. In einem solchen Fall wurde eine
ausgeprägte
neurotoxische Symptomatik (s.u.) nachgewiesen. Aus dem einzigen berichteten akuten dermalen
Tierexperiment (an Kaninchen) resultierte ein LD50-Wert von 10,6 g/kg KG, der auf eine geringe
dermale Toxizität hindeutet. EG-Dämpfe wirkten im Zeitsättigungstest über 6 h an Ratten nicht letal
(keine Detailangaben).
Als niedrigste publizierte toxisch wirkende Konzentration (TCLo) an Kaninchen wurde ein Wert von
3900 ppm referiert. Als Symptome wurden Schleimhautreizungen (Augen und Atemtrakt) angegeben.
Als Schwellenwert für den süßlichen Geruch teilte man 25 ppm mit.
Umfangreiche Angaben liegen bzgl. oraler Intoxikationen mit EG vor:
Als minimale letale Dosis für den Menschen wurden ca. 100 ml bezeichnet, allerdings wurden unter
bestimmten Bedingungen und optimaler Therapie auch Intoxikationen mit ca. 1 Liter überlebt. Die
Vergiftungssymptome treten in 4 Stadien auf, wobei der
Tod dosisabhängig in jedem Stadium eintreten kann:
- Wirkungen auf Magen-Darm-Trakt und Zentralnervensystem (Übelkeit, Erbrechen, Schwindel,
Reflexhemmung, epileptiforme Anfälle, Krämpfe, Koma, Atemlähmung,
Kreislaufkollaps) innerhalb 30 min bis 12 h
- Wirkungen auf Herz- und Lungenfunktion (Beschleunigung von Puls und Atmung, erhöhter
Blutdruck, evtl. entzündliche Schleimhautveränderungen, Lungenödem, Stauungsinsuffizienz des
Herzens) innerhalb 12-24 h
- Nierenschädigung (Oligurie bis Anurie, Degeneration des Nierengewebes mit
Oxalatkristallablagerungen) innerhalb 24-72 h
- Degeneration des Zentralnervensystems (doppelseitige Gesichtslähmung, Pupillenungleichheit,
unscharfes Sehen, Schluckstörungen, Hyperreflexie, Koordinationsstörungen, Hirnödem,
Calciumoxalateinlagerungen im Gehirn) innerhalb 6-14 Tagen. Auch Leberschädigungen wurden
berichtet (Zellnekrose mit
Verfettung, lymphozytäre Infiltration).
Ätzende und reizende Wirkungen
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an der Haut: Reizt die Haut und die Schleimhäute
am Auge: Reizwirkung
- Tränenfluß
- Hautkontakt
- Der Stoff wird über die Haut resorbiert.
- Nach Einatmen
- Reizung der Atemwege
- Trockene Kehle/ Halsschmerzen
- Reizung der Nasenschleimhäute
- Verschlucken nach massiver Einnahme
- Schwächegefühl
- ZNS- Depression
- Übelkeit
- Erbrechen
- Magen-/ Darmbeschwerden
- Schluckbeschwerden
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Rausch
- Trunkenheit
- Gestörte Empfindlichkeitsreaktion
- Gestörtes Reaktionsvermögen
- Sehstörungen
- Bewußtseinsstörungen
- Gehirnschäden
- Beschleunigung der Herztätigkeit
- Blutdruckabfall
- Veränderung im Blutbild/ in Blutzusammensetzung
- Erhöhte Atemfrequenz
- Krämpfe / unkontrollierte Muskelzusammenziehungen
Folgende Syntome können später auftreten:
- Blaue/ graue Hautfarbe
- Verringerung der Nierenfunktion
- Veränderung der Harnzusammensetzung
- Harnflußveränderung
Siehe oben
Sensibilisierende Wirkungen
Schwerwiegende Wirkungen nach wiederholter oder längerer Exposition
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chronisch: verstärkte Reizwirkung auf Schleimhäute; keine sicheren Angaben über
Resorptivwirkungen beim Menschen verfügbar Wiederholter Kontakt mit EG hat in wenigen Fällen zu
Hautreaktionen geführt, deren Genese (allergisch oder irritativ) nicht eindeutig geklärt werden konnte.
Die wenigen verfügbaren epidemiologischen Daten deuten darauf hin, daß inhalative
Dauerbelastungen in Arbeitsbereichen bis 2 ppm keine Effekte auslösen. Exposition von 20
Probanden gegenüber stark wechselnden EG-Konzentrationen mit Tagesmitteln von 1-26 ppm, 20-22
h/Tag über 30 Tage, bewirkte ab 55 ppm deutliche Atemwegsreizungen (ab 80 ppm nur 1-2 min
tolerierbar), jedoch keine sonstigen Gesundheitsstörungen. Blut- und Urinanalysen belegten keine
nennenswerte Resorption. Es wurde festgestellt, daß auf inhalativem Wege aufgrund der Reizwirkung
gar nicht so viel EG aufgenommen werden kann, daß systemisch-toxische Wirkungen auftreten
könnten. Bei 9 von 38 jungen Frauen, die in einer Kondensatorenfabrik Dämpfen ausgesetzt waren,
die aus einer auf 105 Grad C erhitzten Mischung von 40 % EG, 55 % Borsäure und 5 % Ammoniak
freigesetzt wurden, traten nach 4 Monaten wiederholt kurzzeitige Anfällen von Bewußtlosigkeit auf. 5
dieser Personen wiesen außerdem Blutveränderungen
(Lymphozytose) auf. Bei 5 der 29 Frauen ohne Bewußtseinsausfälle wurden ehstörungen
(Nystagmus) diagnostiziert. Tierexperimentelle subchronische inhalative Studien hatten
widersprüchliche Ergebnisse: Während eine kontinuierliche Exposition von Kaninchen und Ratten
gegenüber 5 ppm nach
3 Tagen starke Augenirritationen und Hornhauttrübungen und bei 2 von 15 Ratten nach 8 Tagen
Erblindung hervorrief, wurde an Katzen bei diskontinuierlicher Exposition gegenüber 195 ppm (4-6 h/d
über 5 Tage) nur eine leichte Augenreizung
beobachtet. Diese unterschiedlichen Befunde wurden durch eine möglicherweise stärkere
schleimhautreizende Wirkung durch kontinuierliche Belastung zu erklären versucht.
Enthält Stoff oder Gruppe C (MAK-Schwangerschaftsgruppe)
Krebserzeugende, erbgutverändernde und fortpflanzungsgefährdende Wirkungen
Zur Einstufung des fortpflanzungsgefährdenden, erbgutverändernden und krebserzeugenden
Potentials s. Stoffliste nach Anhang I der Richtlinie 67/548/EWG bzw TRGS 905/TRGS 900 bzw.
MAK-Liste (s. Kapitel VORSCHRIFTEN).
Reproduktionstoxizität:
Ein Risiko der Fruchtschädigung braucht bei Einhaltung des MAK-Wertes / BAT-Wertes nicht
befürchtet zu werden.
Mutagenität:
Die bisher vorliegenden In-vitro- und In-vivo-Gentoxizitätsstudien geben keine Hinweise auf ein
mutagenes Potential.
Kanzerogenität:
In Studien an Ratten und Mäusen war kein kanzerogenes Potential nachweisbar.
Sonstige Angaben zu Prüfungen
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Hauptaufnahmewege :
Die Hauptaufnahmewege für Ethandiol (in der toxikologischen Literatur häufiger bezeichnet als
Ethylenglycol, EG) verlaufen über den Atemtrakt und über die Haut.
Atemwege :
Wegen des niedrigen Dampfdruckes unter Normalbedingungen ist eine Exposition gegenüber
Dämpfen nur bei Umgang mit erhitztem EG toxikologisch relevant. Allerdings ist unter entsprechenden
Arbeitsbedingungen das Auftreten von
Aerosolen nicht vernachlässigbar. In Tierexperimenten wurden ca. 60 % der inhalierten Dämpfe
bereits in der Nasenhöhle deponiert und von dort aus direkt
(oder über den Verdauungstrakt) resorbiert. Bei Untersuchungen an Freiwilligen, die kurzzeitig
gegenüber hohen Aerosolkonzentrationen exponiert waren, stellte man
aufgrund von Urin- und Blutanalysen eine nur geringe Resorption fest.
Haut :
Aus älteren Tierexperimenten und wenigen Erfahrungen am Menschen leitete man eine so gute
Hautresorbierbarkeit von EG ab, daß eine H-Notation erfolgte.
Aus neuen kinetischen dermalen Untersuchungen ging jedoch eine wesentlich geringe
Resorptionsrate als erwartet hervor: Ratte, 1000 mg/kg KG: 24,8 %; Maus, gleiche Dosis: ca. 5 % bei
jeweils 6-stdg. okklusiver Applikation. Eine 50%ige
wäßrige Lösung wurde von der Ratte nur zu < 1 % resorbiert. Aufgrund dieser Ergebnisse wird die
Notwendigkeit einer H-Notation nicht durchgängig gesehen.
Verdauungstrakt :
Erfahrungen aus Vergiftungsfällen mit EG weisen auf eine sehr schnelle und effektive
Resorbierbarkeit hin. In neuen kinetischen Tierexperimenten an Ratten und Mäusen mit radioaktiv
markiertem EG konnte man eine nahezu quantitative Resorption über den Magen-Darm-Trakt
nachweisen.
Stoffwechsel und Ausscheidung :
Der Wirkungsmechanismus von EG im menschlichen Organismus beruht auf einer Metabolisierung
durch Alkoholdehydrogenase, die zum neurotoxisch wirkenden Glycolaldehyd führt. Dieser scheint
auch für die kardiopulmonalen Effekte verantwortlich zu sein. Die weitere Oxidation - durch
Aldehyddehydrogenase
vermittelt - führt zu Glycolsäure, deren Präsenz im wesentlichen die Azidose bedingt. Durch weitere
oxidative Schritte werden u.a. Oxalsäure und CO2 gebildet, deren
Konzentrationsverhältnis dosisabhängig ist. Die Azidose und die Glyoxylat- bzw. Oxalatpräzipitation in
der Niere sind ausschlaggebend für das Kreislaufversagen und die Nierenschädigung. In
Selbstversuchen wurde die EG-Halbwertszeit beim Menschen (nach oraler Aufnahme von ca. 10 ml)
mit 4,5 Stunden bestimmt.
Die Biotransformation zu toxischen Metaboliten wird durch gleichzeitige Ethanolgabe gehemmt.
Zusätzliche toxikologische Hinweise: Das Produkt weist aufgrund des Berechnungsverfahrens nach
Anhang B der Chemikalienverordnung in der letztgültigen Fassung folgenden Gefahren auf:
Gesundheitsschädlich
12. Umweltbezogene Angaben
Aquatische Toxizität: Fischtoxizität: Monoethylenglykol:
Goldorfe > 10000 mg/l LC 50
Daphnia magna > 10000 mg/l EC 50
Ökotoxizität
Bei sachgemäßer Einleitung geringer Konzentrationen in adaptierte biologische Kläranlagen sind
Störungen der Abbauaktivität von Belebtschlamm nicht zu erwarten.
Mobilität
Versuchsmethode: OECD 302 B / ISO 9888 / EEC 88/302, C.
Eliminationsgrad: > 70 %
Bewertung: Gut eliminierbar.
Persistenz und Abbaubarkeit
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Nicht unverdünnt bzw. in größeren Mengen in das Grundwasser, in Gewässer oder in die Kanalisation
gelangen lassen.
Bioakkumulationspotential
13. Hinweise zur Entsorgung
Empfehlung
Die Abfallschlüsselnummer nach KrW-AbfG ist abhängig vom Abfallerzeuger und kann dadurch für ein
Produkt unterschiedlich sein. Die Abfallschlüsselnummer ist daher von jedem Abfallerzeuger
gesondert zu ermitteln.
Abfallschlüssel Produkt
140603 ABFÄLLE AUS ORGANISCHEN LÖSEMITTELN, KÜHLMITTELN UND TREIBGASEN (AUSSER 07
UND 08); Abfälle aus organischen Lösemitteln, Kühlmitteln sowie Schaum- und Aerosoltreibgasen;
andere Lösemittel und Lösemittelgemische
Als gefährlicher Abfall eingestuft.
Nicht kontaminierte Verpackungen können wiederverwertet werden. Nicht reinigungsfähige
Verpackungen sind wie der Stoff zu entsorgen
Entsorgung ungereinigter Verpackung und empfohlene Reinigungsmittel
14. Angaben zum Transport
Landtransport (ADR/RID)
Kein Gefahrgut im Sinne dieser Transportvorschriften.Sonstige einschlägige Angaben zum Landtransport
15. Rechtsvorschriften
Kennzeichnung
Xn - GesundheitsschädlichGefahrensymbole :
Xn -
Gesundheitsschädlich
Ethandiol (vgl. Glykol)
Gefahrenbestimmende Komponenten
22 Gesundheitsschädlich beim Verschlucken.
R-Sätze
02 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
46 Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder Etikett vorzeigen.
S-Sätze
Nationale Vorschriften
Beschränkungen für werdende und stillende Mütter beachten (§§ 4 und 5
MuSchRiV).
Beschäftigungsbeschränkung :
Unterliegt nicht der Verordnung brennbarer Flüssigkeiten.Klassifizierung nach VbF :
5.2.5.II: Organische Stoffe bei m >= 0.5 kg/h: Konz. 0.10 g/m³Technische Anleitung Luft I :
Anteil :
1 - schwach wassergefährdendWassergefährdungsklasse :
Kenn-Nummer gemäß Katalog wassergefährdender Stoffe : 105
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Zusätzliche Hinweise
LUFTGRENZWERTE AM ARBEITSPLATZ (TRGS 900)
26 mg/m3
10 ml/m3
Spitzenbegrenzung: Überschreitungsfaktor =1=
Die Konzentration soll zu keinem Zeitpunkt höher sein als
die Grenzwertkonzentration.
Ein Risiko der Fruchtschädigung braucht bei Einhaltung des MAK- und des BAT-Wertes nicht
befürchtet zu werden. Gefahr der Hautresorption
Arbeitsplatz-Richtgrenzwert der Europäischen Gemeinschaft
nach Richtlinie 2000/39/EG (Amtsblatt der EG L 142)
Die Umsetzung in nationale Rechtvorschriften - TRGS 900 -
wird vom AGS geprüft.
8-Stunden Mittelwert: 52 mg/m3 (20 ppm)
Kurzzeitgrenzwert : 104 mg/m3 (40 ppm
Nationale Vorschriften: Die Einstufung nach österreichischem ChemG BGBl.I 53/1997 ist ident mit der
Einstufung der EG-Richtlinien.
16. Sonstige Angaben
Vollständiger Wortlaut der in den Kapiteln 2 und 3 aufgeführten R-Sätze
22 Gesundheitsschädlich beim Verschlucken.
Die in diesem Sicherheitsdatenblatt nach besten Wissen gemachten Angaben dienen der Information
zum sicheren Umgang mit dem Produkt. Sie stellen keine Eigenschaftzusicherungen im rechtlichen
Sinne dar. Die Angaben stützen sich auf den heutigen Stand unserer Kenntnisse und Erfahrungen. Sie
stellen jedoch keine Zusicherung von Produkteigenschaften und Qualitätsbeschreibungen dar.
Weitere Angaben
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