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BIBB Webinar Informelles Lernen in der beruflichen Ausbildungspraxis Dr. Ulrich Schmid

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BIBB WebinarInformelles Lernen in der beruflichen Ausbildungspraxis

Dr. Ulrich Schmid

Aufbau des Webinars

Input 1: • Beispiele für alltäglichen Wissenserwerb im beruflichen Kontext –> Aufforderung an Teilnehmer, eigene Erfahrungen oder das Verhalten ihrer

Azubis zu reflektieren (z.B. Google, Youtube etc.)• Was ist informelles Lernen? Einführung und Erläuterung des „70 – 20 – 10 Modells“• Unterschied informelles/formales Lernen • Welche Ausprägungen für informelles Lernen gibt es (individuelle vs. soziale Lernformen...)?

Diskussion

Input 2: • Konzepte und Tools für informelles Lernen: Die TOP 100 informal Learning Tools nach Jane Hart –• Unterscheidung von 6 wesentlichen Formate/Angeboten:

- Videobased Learning- Mobile Learning - Social/kollaborative Learning- Gamebased Learning- Offene Content-Plattformen

Diskussion

Input 3: • Vorstellung einzelner Tools und Plattformen anhand des beispielhaften betrieblichen Szenarios für soziales Lernen (vgl. Lernbaustein)

Abschlußrunde/Diskussion

Input 1: Informelles Lernen in der beruflichen Ausbildung

• Beispiele für alltäglichen Wissenserwerb im beruflichen Kontext –> eigene Erfahrungsberichte.

• Umfrage 1: Wann haben Sie das letzte Mal eine klassische berufliche Weiterbildungsmaßnahme besucht?

• Einführung und Erläuterung des „70 – 20 – 10 Modells“

• Unterschied informelles/formales Lernen

• Verschiedene Ausprägungen des informellen Lernens (individuelle vs. soziale Lernformen)

• Statistik: Mediennutzung Auszubildende

Umfrage 1: Wann haben Sie das letzte Mal eine klassische berufliche Weiterbildungsmaßnahme besucht?

Das „70 – 20 – 10“ Modell (nach McCall/Eichinger/Lombardo)

Der größte Teil des beruflichen Lernens erfolgt „informell“

70%Lernen am

Arbeitsplatz „On the Job“

Erfahrungs-Lernen

20% Lernen von

anderen

Soziales Lernen

10% Lernen in

Kursen etc.

Formelles Lernen

Informelles Lernen

FormellesLernen

• Unsystematisch• Zufällig/situativ• Beiläufig• Kein Abschluß angestrebt• Erfahrungs- und Praxisbezogen

• Curricular strukturiert• An speziellen Lernorten• Ergebnis-/Abschlußorientiert• Pädagogisch-professionell begleitet• Fokus auf Theorie

Vgl. Dehnbostel 2005

„Informelles Lernen“ ist stark medienunterstützt

70%Lernen am

Arbeitsplatz „On the Job“

Erfahrungs-Lernen

20% Lernen von

anderen

Soziales Lernen

1. Durch verschiedene Medien und Kanäle:

• Desktop PC • Laptops • Mobile • Tablets • Face to Face

2. Räumlich/zeitlich flexibel:

• Bei der Arbeit• Zuhause• Unterwegs

3. In verschiedenen Formaten:

• Blogs, Wikis, Foren• Online-Tutorials• Videos, Podcasts• Apps• Communities, Networks• eAssessments• Websuche

Informelles Lernen

„Informelles Lernen“ ist meist situativ und handlungsorientiert

Informelles Lernen kann alleine oder gemeinsam mit anderen stattfinden

Individuelles informelles Lernen:

Autodidaktisches, beiläufiges , bewußtes oder unbewußtes Lernen.

Es dominiert die situative, handlungsorientierte Aneignung von Informationen und Wissen.

Sozial/kollaboratives informelles Lernen:

Alltägliches Lernen im organisierten oder zufälligen, bewußten oder unbewußten Austausch mit anderen.

Es dominiert der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung sowie die Entwicklung neuer Inhalte.

70%Lernen am

Arbeitsplatz „On the Job“

Erfahrungs-Lernen

20% Lernen von

anderen

Soziales Lernen

Informelles Lernen

„Monitor Digitale Bildung (2016)“:

Azubis nutzen häufig Medien für „informelles Lernen“

„Monitor Digitale Bildung (2016)“:

Azubis nutzen häufig Medien für „informelles Lernen“

Fragen/Diskussion

Input 2

• Umfrage 2: Wie häufig nutzen Sie YouTube, Google, Wikipedia oder andere frei verfügbaren Plattformen zum Wissenserwerb?

• Konzepte und Tools für informelles Lernen: Die TOP 100 informal Learning Tools nach Jane Hart

• Umfrage 3: Nutzen Sie bestimmte Wissens-, Informations- oder Lern-Apps im beruflichen Kontext?

• Unterscheidung von 6 zentralen Trends und Formaten: - Videobased Learning- Mobile Learning - Social/kollaborative Learning- Gamebased Learning- Offene Content-Plattformen, MOOCs

Umfrage 2: Wie häufig nutzen Sie YouTube, Google, Wikipedia oder andere frei verfügbaren Plattformen zum Wissenserwerb?

Top 100 Tools und Formate des informellen Lernens

Lernbezogene Nutzungsformen dieser Tools

• Informations- und Wissens-Suche im Web: Google, Wikipedia, Google Scholar, Bing

• Lernen mit Online-Kursen: Coursera, Lynda, Udemy, FutureLearn, edX, Codecademy, duolingo, Degreed

• Lernen und Informieren durch Online-Ressourcen insb. Videos: YouTube, TED Talks, Vimeo Präsentationen:

Slideshare und Podcasts: SoundCloud, Audible, PocketCasts

• Gemeinsames, soziales Lernen in Netzwerken: Twitter, Facebook, LinkedIn, Instagram und SnapChat sowie

kommunizieren in und mit Gruppen: WhatsApp, Slack, Franz

• Aggregieren, kuratieren und teilen von Informationen: Feedly, Diigo, Flipboard, Scoopit, Pearltrees

• Erstellen und kreieren von Dokumenten: Word, Google Docs, Scrivener, Pages und Präsentationen: PowerPoint,

Prezi, Haiku Deckr

• Mindmapping: MindManager, Xmind, Freemind, Mindmeister

• Bloging: WordPress, Blogger, Tumblr, Medium

• Emails: Gmail, Outlook

• Speichern und synchronisieren von Daten und Files online: Google Drive, OneDrive, OwnCloud

• Persönliche Produktivität und Organisation: Pocket, Google Calendar, Roboform, Google Maps

Umfrage 3: Nutzen Sie bestimmte Wissens-, Informations- oder Lern-Apps im beruflichen Kontext?

Zentrale Formate für informelles Lernen: 1. Video

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Kahn Academy, z.B. Math Lecture 630.000 Views

Video ist das Leitmedium im Web.

90% des Webtraffics ist Video-Content.

Ca. 29 Mio Stunden YouTube Videostreamings pro Tag - nach Google ist YouTube die zweitgrößte Suchmaschine.

Von der Khan Academy über Lynda (4.000 Kurse) bis zu Udacity: Bei der Vermittlung von Inhalten führt kein Weg an Videotutorials vorbei.

Entwicklung wird gestützt durch große Zahl an Einsatzszenarien -bis zu ersten Unternehmen, die Video-Plattformen (z.B. Udacity, Lynda) auch für die internen Weiterbildung anbieten.

Rund 45.000 Videolectures bei Udacity bei 6 Nio Nutzern.

The SimpleClub: Nachhilfe mit Videotutorials

Zentrale Formate für informelles Lernen: 2. Mobile Learning

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Mit der Allgegenwärtigkeit mobiler Endgeräte wächst auch das Bedürfnis, schnell und flexibel auf entsprechend aufbereitete Informationen zuzugreifen.

Mobile Learning bedeutet nicht lernen mit dem Smartphone, sondern flexiblen, orts- und zeitunabhängigen Zugriff auf persönliche Wissens- und Lern-Ressourcen in der Cloud –von beliebigen (mobilen) Endgeräten aus:

On-Demand, situations- und handlungsorientiert, personalisiert und nicht zuletzt „augmented“.

Zentrale Formate für informelles Lernen: 3. Gamification

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Gamefication bedeutet nicht in erster Linie „Game-basedLearning“ oder „Serious Games“.

Der Trend spiegelt sich vielmehr in Elementen und Funktionen wie z.B. Badges, Ranglisten, Fortschrittsanzeigen, Punkten und kleinen Wettbewerben wider, mit deren Hilfe Lernende zusätzlich motiviert und „incentiviert“ werden können.

Zentrale Formate für informelles Lernen: 4. Social Learning

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mediencommunity.de:Soziale Lernplattform für die Druckindustrie

Yammer.com: „Facebook“ für Unternehmen

Online-Lernen findet zunehmend in Socialen Netzwerken, Foren und Plattformen statt. Learning Communities können einen Rahmen für kollaborative Lernprozesse bilden. Ca. 80% aller Menschen 16+ haben mind. ein Profil in sozialen Netzen. Facebook hat eine Business-Version angekündigt.

slack.com: Chat, Messaging und Document-Sharing für Unternehmen

Instagram.com: Das wichtigste Social Network bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Soziales Lernen unterstützt nicht nur den Wissenstransfer, sondern auch die Entwicklung neuen Wissens.

22Niedrige soziale Interakion

Wis

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ausc

hen

un

d

entw

icke

ln

Hohe soziale Interaktion

Dokumentenaustausch,Lern- und

Contentmanagement-Systeme...

Soziale Netzwerke (Blogs, Chats, Gruppen

und Communities...)

Expertensysteme, Intranet, Video, Podcasts...

Zentrale Formate für informelles Lernen: 5. Microlearning

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Der Trend zur Modularität, zum Lernen in kurzen Einheiten, die sich flexibel in den individuellen Arbeitsalltag integrieren lassen, ist unübersehbar: Kurze Videoclips, Podcasts - „Learning Nuggets“ -sowie das Lernen mit mobilen Endgeräten unterstützen diese Entwicklung.

Microlearning kann eine unterstützende Funktion in größeren Lernprogrammen haben: zur Auffrischung, Aktualisierung, Hilfestellung, für Tests etc.

Zentrale Formate für informelles Lernen: 7 (Offene) Content-und Lern-Plattformen, Moocs etc.

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bei Coursera haben sich mehr als 21 Millionen „Studenten“ in 200 Kursen von über 200 Partnerhochschulen eingeschriebenBei Udemy zählen einzelne Kurse bis zu 250.000 Buchungen

www.udemy.com

open.hpi.de: Die Mooc-Plattform des HPI

Fragen/Diskussion

Input 3: Beispielhaftes betriebliches Szenario für soziales Lernen

Das Beispielszenario dreht sich um eine Aufgabenstellung aus dem Bereich

„Smart Home“: Die Auszubildenden sind hier aufgefordert, die Konzeption eines

Haussicherheitssystems - bestehend aus Überwachungs- und

Bewegungssensoren sowie Rauchmeldern und Kameras - mit Anbindung an mobile

Endgeräte (Smartphone-App) zu entwickeln.

Arbeitsschritte Medieneinsatz

Informieren Recherche zu Produkt- und Systemspezifika sowie verschiedenen Lösungskonzeptionen

Diverse Web- und Contentressourcen (Fach- und Expertenportale, Intranet, Wikipedia, Expertenblogs, MOOCs, Lynda, Udacity, Open HPI etc.)

Präsentationssoftware (z. B. MS PowerPoint, Prezzi)Social Media (z. B. WhatsApp, Facebook, Yammer, Slack, Blogger.de, Wikispaces, Instagram, Snapchat, Dropbox, Google+)

Planen Beschreibung der Lösungskomponenten und Erarbeitung von Anforderungs- und Umsetzungsoptionen

Budget- und Aufwandskalkulation

Einschlägige Konstruktionssoftware (Computer Aided Design) für modellhafte Umsetzung

Projektblog und/oder Social Media (s.o.) Document-Sharing (Slideshare, Dropbox)

Tabellenkalkulation (z. B. MS Excel)

Entscheiden Definition der finalen Umsetzungsvariante und Abstimmung mit

Auftraggeber

Social Media (s.o.)

Präsentationssoftware (s.o.)

Dokumenten-Management-/Sharing-Plattform (z. B. MS Sharepoint, Google-Drive, Dropbox, Slideshare)

Ausführen Erstellung des Projektzeitplans mit Aufgaben, Rollen, Zuständigkeiten sowie der Projektmeilensteine.

Detaillierte Umsetzung der finalen Konzeptionsvariante.

Dokumentation der wichtigsten Meilensteine und des Endergebnisses

Projektmanagementsoftware(z. B. MS Project)

Dokumenten-Management-Plattform (s.o.) und Collaboration-Tools (Google-Drive, -Slides, -Sheets, Office 365, OneNote, Evernote)Projekt-(Video)Blog (YouTube) oder Podcast (Blogger.de), Instagramm, Snapchat

Kontrollieren Bereitstellung und Finalisierung des Konzeptentwurfs Dokumenten-Management- und Collaboration-Plattform, z. B. MS Sharepoint, Google-Drive, -Slides, -Sheets), Dropbox, Slideshare

Projekt-(Video)Blog (YouTube), Social Media (s.o.)

Bewerten Diskussion und Bewertung der Umsetzungsphase, der Teambeiträge und des Endergebnisses

Social Media (s.o.)Multiple-Choice-Tests (LMS/Onlinequiz, z. B. Hot Potatoes)

Abschlußdiskussion