blicke über den tellerrand aus dem inhalt · 2013-05-04 · archiv und erstellte „shotlists”...

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NEUES AUS DER PUBLIZISTIK AN DER FU BERLIN 12. Jahrgang, Nr. 23 April / Mai 2000 Blicke über den Tellerrand Aus dem Inhalt Journalisten-Kolleg Die JWB bietet erst- mals Wochenendkurse für Redaktions- manager an .................. 4 Projektvorstellungen: EJF-Journalisten ziehen Zwischenbilanz ............ 6 Zu Gast In der Ringvorlesung erklären Experten die Finanzierung audio- visueller Medien .......... 5 Publikationen Sechs Bücher und eine CD-ROM sind neu erschienen .................... 8 Forschung Israelische Wissen- schaftler kommen zum GIF-Arbeitstreffen nach Berlin ................... 9 Wissenschaft im Inter- net: Erste Ergebnisse der Online-Umfrage stehen im Netz ............. 9 Praxis Studenten besuchen Quarks & Co im WDR-Studio ............ 10 „Globalisierung“ ist das derzeit meistge- brauchte Schlagwort, mit dem wirt- schaftliche Entwicklungen erklärt und politische Entscheidungen begründet werden. „Auslandserfahrung“ heißt die Antwort der akademisch gebildeten Be- rufseinsteiger. Da die Wirtschaft von Universitätsabsolventen frühzeitige Be- rufsorientierung erwartet, sind nicht mehr nur „Auslandssemester“ an einer guten Universität gefragt, sondern Be- rufspraktika in interessanten Unterneh- men Europas oder in Übersee. Nicht alle Arbeitgeber in der Kom- munikationsbranche gehen so weit wie Michael T. Schröder, Geschäftsführer der internationalen ABC Agentur für Kom- munikation, der erklärt: „Bei uns ist Aus- landserfahrung fast schon ein Einstel- lungskriterium.” Aber der Trend ist da, auch im Journalismus. Die Sprachkennt- nisse seien wichtig, sagt SFB-Chefredak- teurin Petra Lidschreiber, „das Kennen- lernen von anderen Kulturen im beruf- lichen Alltag“ und auch die „Betrachtung der Bundesrepublik“ aus der Perspekti- ve eines anderen Landes. Die Studierenden reagieren: Seit Jahren meldet die Zentralstelle für Arbeitsver- mittlung (ZAV) einen An- stieg der Auslands- praktika: 1999 vermittelte sie rund 2.100 junge Leute. Der gemeinnützige Coun- cil on International Educational Ex- change (CIEE) betreute 1999 allein 3.000 Studenten und Studentinnen während ihres Arbeitsaufenthaltes in den USA. Wie viele junge Leute aus kommunikationswissenschaftlichen Fä- chern Auslandspraktika absolvieren, sa- gen die Zahlen nicht, aber wir hatten keine Schwierigkeiten, an unserem In- stitut Studierende zu finden, die Kar- riereplanung und auch etwas Abenteu- erlust ins Ausland geführt hatten. Gleich ein ganzes Jahr verbrachte Stefan Hezel in Paris: erst ein Semester als Erasmus-Student, dann zweimal drei Monate als Praktikant. Zunächst arbei- tete er bei der deutsch-französischen Kommunikationsagentur „Sinfonie”. Neben der Pressearbeit war er dort hauptsächlich für die Kontakte zustän- dig. Die nächsten Monate verbrachte er bei „Young & Rubicam”, einer der größ- ten Werbeagenturen der Welt. Als Assi- stent einer Projektmanagerin zog er die Fäden zwischen Kunden, Kreativen, Rechtsabteilung und Medien. Zwei Wochen lang durfte Stefan Hezel sogar seine Chefin vertreten. Fazit: „Das war bisher mein interessantestes Jahr.“ Ge- funden hat er die Praktikumsplätze, in- dem er sich bei Firmen bewarb, die Stel- lenanzeigen geschaltet hatten: „Wer Leute für richtige Jobs sucht, kann auch Praktikanten gebrauchen.” Seite 2 FU Berlin

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Page 1: Blicke über den Tellerrand Aus dem Inhalt · 2013-05-04 · Archiv und erstellte „Shotlists” von be-reits gedrehtem Material. Ihr Fazit: „Die Stadt, die USA, die vielen Leute,

NEUES AUS DER PUBLIZISTIK AN DER FU BERLIN 12. Jahrgang, Nr. 23April / Mai 2000

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Blicke über den Tellerrand Aus demInhalt

Journalisten-Kolleg

Die JWB bietet erst-mals Wochenendkursefür Redaktions-manager an .................. 4Projektvorstellungen:EJF-Journalisten ziehenZwischenbilanz ............ 6

Zu Gast

In der Ringvorlesungerklären Experten dieFinanzierung audio-visueller Medien .......... 5

Publikationen

Sechs Bücher und eineCD-ROM sind neuerschienen .................... 8

Forschung

Israelische Wissen-schaftler kommen zumGIF-Arbeitstreffennach Berlin ................... 9Wissenschaft im Inter-net: Erste Ergebnisseder Online-Umfragestehen im Netz ............. 9

Praxis

Studenten besuchenQuarks & Co imWDR-Studio ............ 10

„Globalisierung“ ist das derzeit meistge-brauchte Schlagwort, mit dem wirt-schaftliche Entwicklungen erklärt undpolitische Entscheidungen begründetwerden. „Auslandserfahrung“ heißt dieAntwort der akademisch gebildeten Be-rufseinsteiger. Da die Wirtschaft vonUniversitätsabsolventen frühzeitige Be-rufsorientierung erwartet, sind nichtmehr nur „Auslandssemester“ an einerguten Universität gefragt, sondern Be-rufspraktika in interessanten Unterneh-men Europas oder in Übersee.

Nicht alle Arbeitgeber in der Kom-munikationsbranche gehen so weit wieMichael T. Schröder, Geschäftsführer derinternationalen ABC Agentur für Kom-munikation, der erklärt: „Bei uns ist Aus-landserfahrung fast schon ein Einstel-lungskriterium.” Aber der Trend ist da,auch im Journalismus. Die Sprachkennt-nisse seien wichtig, sagt SFB-Chefredak-teurin Petra Lidschreiber, „das Kennen-lernen von anderen Kulturen im beruf-lichen Alltag“ und auch die „Betrachtungder Bundesrepublik“ aus der Perspekti-ve eines anderen Landes.Die Studierenden reagieren: Seit Jahren

meldet die Zentralstelle für Arbeitsver-mittlung (ZAV) einen An-

stieg der Auslands-praktika: 1999

vermitteltesie rund

2.100

junge Leute. Der gemeinnützige Coun-cil on International Educational Ex-change (CIEE) betreute 1999 allein3.000 Studenten und Studentinnenwährend ihres Arbeitsaufenthaltes inden USA. Wie viele junge Leute auskommunikationswissenschaftlichen Fä-chern Auslandspraktika absolvieren, sa-gen die Zahlen nicht, aber wir hattenkeine Schwierigkeiten, an unserem In-stitut Studierende zu finden, die Kar-riereplanung und auch etwas Abenteu-erlust ins Ausland geführt hatten.

Gleich ein ganzes Jahr verbrachteStefan Hezel in Paris: erst ein Semesterals Erasmus-Student, dann zweimal dreiMonate als Praktikant. Zunächst arbei-tete er bei der deutsch-französischenKommunikationsagentur „Sinfonie”.Neben der Pressearbeit war er dorthauptsächlich für die Kontakte zustän-dig. Die nächsten Monate verbrachte erbei „Young & Rubicam”, einer der größ-ten Werbeagenturen der Welt. Als Assi-stent einer Projektmanagerin zog er dieFäden zwischen Kunden, Kreativen,Rechtsabteilung und Medien. ZweiWochen lang durfte Stefan Hezel sogarseine Chefin vertreten. Fazit: „Das warbisher mein interessantestes Jahr.“ Ge-funden hat er die Praktikumsplätze, in-dem er sich bei Firmen bewarb, die Stel-lenanzeigen geschaltet hatten: „WerLeute für richtige Jobs sucht, kann auchPraktikanten gebrauchen.” Seite 2

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Editorial

Wunsch-kandidaten

Ilka Petersen lernte bei

der UNO in New York

�tolle Leute� kennen.

Praktikant Stefan Hezel

sprang in Paris

für die Chefin ein.

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Sven Trojanowski

machte Radio-Karriere

in Stockholm.

Zumindest dort, wo die Medienbrancherasch expandiert, wie zur Zeit etwa inder Wirtschaftspresse, sucht sie auchhänderingend nach qualifiziertemNachwuchs. Und was, bitte schön,sollen er oder sie mitbringen – derNachwuchs-Journalist oder die PR-Expertin?

Kommunikationstalent natürlichund solides Sachwissen, als Extras um-fangreiche Praxiserfahrungen, möglichstbi-medial und im Journalismus ebensowie in der Öffentlichkeitsarbeit. Bewer-ber sollten recherchesicher sein, auch imInternet, mikrophon- und kamera-erfahren, drei Sprachen fließend spre-chen und mehrere Auslandsaufenthaltenachweisen können. Hinzu kommtdann noch ein Prädikats-Examen –und das alles mit 22.

Solche Tausendsassas sind rar, denn –vorerst jedenfalls noch lassen sich wederIntelligenz noch wissenschaftlichePotenz noch journalistische Begabungklonen und damit beliebig vermehren.Dasselbe gilt für den PR-Sektor, auchwenn es dort vielleicht weniger auffällt,weil das Klappern eben mehr als anders-wo zum Handwerk gehört.

Eines ist immerhin klar: Im globalenDorf müssen gerade Kommunikations-profis im Umgang mit anderen Kultu-ren erfahren sein. Das Ausland solltenJournalisten, PR-Leute und Medien-manager nicht nur als Touristenkennengelernt, sondern sie sollten dort –in hinreichender Distanz zum eigenenKirchturm – eine Weile studiert,gearbeitet, gelebt haben.

Wie schön, dass für die nachwach-sende Generation dieser „große Sprung“hinein in andere Welten fast schonselbstverständlich geworden ist.

Stephan Ruß-Mohl

Fortsetzung von Seite 1Nach New York ist Ilka Petersen gezo-gen, die im Sommer 1999 fünf Wochenbeim Department of Public Informati-on des UNO-Hauptquartiers in NewYork verbrachte. In der dortigen „VideoSection” war sie einem Mitarbeiter un-terstellt, der für die UNO Reportagenproduziert. Ilka Petersen recherchierte imArchiv und erstellte „Shotlists” von be-reits gedrehtem Material. Ihr Fazit: „DieStadt, die USA, die vielen Leute, die maninsbesondere bei der UNO kennen lernt– das ist schon toll.“

Regelrecht Karriere gemacht hatSven Trojanowski während seines Stock-holmer Auslandssemesters im „Sokra-tes”-Programm. Nach einem Praktikumbeim „deutschen Radio Schweden” be-lieferte er den Sender erst als freier Mit-arbeiter und bekam dann für ein halbes

Jahr eine Redakteursstelle. Das verdien-te Geld deckte die Lebenshaltungskostengut. „Ich wäre eigentlich gerne oben ge-blieben”, meint SvenTrojanowski.

Gleich zwei Jah-re hintereinander zoges Anja Bengelstorffzum Arbeiten in dieFerne. Im Frühjahr1998 schrieb und re-cherchierte sie dreiMonate lang für den„Aufbau“, eine tradi-tionsreiche jüdischeZeitung, die in NewYork in deutscherSprache erscheint.Da sie in der kleinen

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Yvonne Kusche

machte PR im argen-

tinischen Córdoba.

Simone und Mirja Mierau

übersetzten Nachrichten

in Athen.

Anja Bengelstorff arbeitete bei

deutschsprachigen Zeitungen

in New York und Tel Aviv.

Viele Wege führen zum ZielHilfe zur Selbsthilfe bieten viele Institutionen � meist gegen geringe Auf-wandsentschädigung. Eine Fundgrube ist das Internet:� Dort findet sich z. B. die Webpage der Zentralstelle für Arbeitsvermitt-

lung (ZAV), die nicht nur Praktika vermittelt, sondern auch bürokrati-sche und kulturelle Hürden zu überwinden hilft: www.arbeitsamt.de� Viele internationale Organisationen bieten bezahlte und unbezahlte Prak-

tika in verschiedenen Ländern � zum Beispiel das EU-Parlament:www.europarl.eu.int/stages/de/defaults.htm� Wer in die USA will, hat im Council on International Educational Ex-

change (CIEE) eine wichtige Anlaufstelle: www.councilexchanges.org� Links zum Thema Praktikum und Arbeit in Großbritannien finden sich

unter: www.britcoun.de/d/index.htm� Hilfe bei der Finanzierung kann der Deutsche Akademische Austausch-

dienst (DAAD) leisten: www.daad.de

Aufbau-Redaktion sofort voll eingesetztwurde, hatte sie reichlich Gelegenheit,sich im journalistischen Handwerk zuüben. Ein Jahr später ging Anja Bengels-torff nach Tel Aviv, um bei der ebenfallsdeutschsprachigen Tageszeitung „IsraelNachrichten” zu arbeiten. Auch wenn siekein Geld für die Praktika erhielt, ziehtsie ein positives Resümee. „Ich habeChancen bekommen, wie ich sie inDeutschland nie gehabt hätte. Zum Bei-spiel war ich auf der Beerdigung vonIgnaz Bubis, um darüber zu berichten.”

Passend zu ihren StudienfächernPublizistik und Spanisch entschied sichYvonne Kusche für Argentinien: ImOktober 1996 trat sie ihr zehnwöchigesPraktikum bei der Pressestelle des Kul-turamtes von Córdoba an. Sie verfasstesie eine Dokumentation über die Arbeitdes Kulturamts. Praktikumsplatz undUnterkunft hatte ihr die Deutsch-argen-tinische Gesellschaft gegen eine Gebührvon 400 DM vermittelt.

Simone und Mirja Mierau verbrach-ten den September 1998 in der AthensNews Agency. Zu ihrem Aufgabenkreis

gehörten hauptsächlich Übersetzungenvom Griechischen ins Englische undumgekehrt. Aus Agentur-Takes stelltensie eigene Artikel zusammen. Auchwenn die Arbeit schnell zur Routinewurde und „wenig kreativ” war, sagendie Simone und Mirja Mierau eindeu-tig „ja” zum Auslandspraktikum. Nichtallein der Sprache und der fremden Kul-tur wegen, sondern weil sie auch Ein-blicke in die Zusammenarbeit vonAgenturen und Presse erhielten.

Natürlich kommen beim ThemaPraktikum auch negative Eindrückeund Schwierigkeiten zur Sprache: DieFinanzierung des gering oder gar nichtbezahlten Arbeitsaufenthaltes ist ein

Problem, die bürokratischen Hürden,die selbst innerhalb der EU zu überwin-den sind, wenn man legal und kranken-versichert in einem anderen Land arbei-ten will, sind ein anderes.

Wer dennoch gehe, zeige das „In-teresse an internationaler Kommunika-tion und Kulturfragen“, das globale Un-ternehmen von ihren PR-Mitarbeiternerwarten, sagt Dieter Herbst von derUnternehmenskommunikation derSchering AG. Nicht nur die Studieren-den selbst empfinden den Auslandsauf-enthalt im übrigen als „Horizonterwei-terung“. „Viel offener, aber auch vielnachdenklicher“ kämen die jungenMenschen aus der Fremde zurück, fin-det der Redaktionsdirektor des Tages-spiegels, Gerd Appenzeller: „Daist dann ein Reifeprozessbeschleunigt abgelau-fen, für den siesonst Jahregebrauchthätten.“

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Kompaktkurs fürRedaktionsmanager

Weiter-bildung

JaR in der zweiten Runde

Gudrun Schneider-Nehls:0 30 / 8 38 5 - 3195

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Seminarleiterin Gudrun Schneider-Nehls

JaR-Stipendiaten imFrühjahr 2000Olga Baulina, staatlichesFernsehen, Saratow � Ju-lia Jasko, Pressedienst desGouverneurs, Samara �Ivan Karpusov, Verlag �ZaRuljom�, Moskau � NadjaSanzewitsch, freie Journa-listin, Moskau � Juriy Say-naschev, Zeitung �Moskov-skij Komsomolez�, Moskau� Nadeshda Tschistjakova,�Die Moskauer deutscheZeitung�, Moskau � Alex-ander Wassiljew, staatli-ches Fernsehen, Kaluga

Die ersten zehn Teilnehmer des Pro-gramms Journalisten aus Russland (JaR)haben ihren Berlin-Aufenthalt imHerbst 1999 umfassend genutzt undnicht nur die gastgebenden Redaktio-nen in der Hauptstadt durch Kompe-tenz und Arbeitseinsatz beeindruckt,sondern auch in ihrer Heimat vielfältigüber Deutschland berichtet. Allein 20Artikel von JaR-Autoren in russischenZeitungen hat JaR-Betreuerin CirstenEichler gezählt. Hinzu kommen 14Fernseh- und fünf Radiobeiträge zudeutschen Themen, die heimgekehrte

[email protected]

Cirsten Eichler:0 30 / 8 38 5 - 3196

An „mittlere Führungskräfte“ bei loka-len Printmedien richtet sich ein Wo-chenendseminar zum Thema „Redak-tionsmanagement“, das die Journali-sten-Weiterbildung vom 31. August bis3. September 2000 erstmals anbietet.Auf der viertägigen Veranstaltung gehtes um aktuelle Entwicklungen im Jour-nalismus. Mit rund 15 Teilnehmernwollen die Seminarleiter GudrunSchneider-Nehls und Andreas Bersch„praktische Führungsaufgaben“ erör-tern und trainieren. Auf dem Programmstehen u. a. „Konfliktbewältigung nachoben und unten“ sowie der Umgang mitfesten und freien Mitarbeitern.

Der promovierte Jurist Bersch ar-beitet als Medienberater und lehrt Kul-turmanagement an der Berliner Hans-Eisler Hochschule. Schneider-Nehls istMitarbeiterin am Journalisten-Kolleg.

Die Seminargebühren von 350,-DM sind ein „Einführungspreis“. Wei-tere Angebote, speziell für Journalistenin TV und Radio, sind geplant.

[email protected]

Teilnehmer für russische Sender produ-ziert haben. Am 1. April wurden im Jour-nalisten-Kolleg nun die Stipendiaten derzweiten JaR-Runde begrüßt (siehe Ka-sten). Wieder stehen fünf Wochen„Kompaktkurs“ zu deutscher Kultur,Politik und Wirtschaft und insbesonde-re zum Mediensystem auf dem Pro-gramm. Danach absolvieren die jungenrussischen Journalisten mehrwöchigePraktika in Berliner Medienunterneh-men. Hauptsponsor des Stipendienpro-gramms ist die Stiftung Deutsche Klas-senlotterie Berlin.

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Das sei nicht gerade die Uhrzeit, zu derman Studenten in der Universität erwar-te, meinten sogar die Veranstalter. Abermit ihrer Ringvorlesung füllten Wolf-gang Mühl-Benninghaus (HumboldtUniversität) und Axel Zerdick (FreieUniversität) jeden Montagabend um 20Uhr aufs Neue den Hörsaal in Berlin-Mitte. Nicht nur das Thema „Finanzie-rung audiovisueller Medien“ zog, son-dern auch die Aussicht, die geladene Me-dien-Prominenz befragen zu können.

Aus München angereist war Doro-thee Belz, Leiterin der Medienpolitik der

Zu Gast

ZAW-Geschäftsführer

Uwe Albrecht (oben)

glaubt an die Presse.

Chefredakteur Konrad

Kuhnt (rechts) ging mit

�Radio Fritz� ins Netz:

www.fritz.de

Lutz Oehmichen,

ORB-Hörfunkredaktion:

�Die gute Idee siegt!�Foto

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Einen für Publizisten un-gewohnten Zugang zumThema „Information“ er-öffnet Gastprofessor HorstVölz. Der frühere Direktordes Ost-Berliner Zentralin-stituts für Kybernetik undInformat ionsprozes se(ZKI) diskutiert physikali-sche Grundlagen von In-formationsspeicherungund -verarbeitung undstößt damit auf lebhaftesInteresse bei Studenten. Fo

to:

priv

at

Dirk Max-Johns, ZDF-Be-

reichsleiter Informations-

dienste, plant die multime-

diale TV-Zukunft.

Kirchgruppe, die eine Vision von derZukunft des deutschen Pay-TV in ei-nem Multimedia-Terminal ihres Hau-ses vorstellte. Dort werde Pay-TV innicht allzu ferner Zukunft neben ko-stenlosen Programmen und Internet-Services per Mausklick anzuwählen sein.

Vom Zentralverband der Werbe-wirtschaft (ZAW) kam Hauptgeschäfts-führer Uwe Albrecht, der den Internet-Fans im Publikum seinen Glauben andie wirtschaftliche Zukunft der Presseentgegensetzte.

Experimentierfreude hat nach eige-nen Angaben Chefredakteur KonradKuhnt und Lutz Schramm vom öffent-lich-rechtlichen Jugendsender „RadioFritz“ ins Internet getrieben. Die bei-den Macher sind sich sicher, dass Inter-net-Angebot und konventionelles Ra-dio einander unterstützen. Wie man Ra-diosender als „Marke“ etabliert, erklär-te Lutz Oehmichen von der ORB-Hör-funkdirektion. Zum Semesterabschlusstrat Dirk Max Johns auf, BereichsleiterInformationsdienste des ZDF, der deut-lich machte, dass nicht nur die privatenAnbieter Visionen für das Zusammen-gehen von Fernsehen und Internet pa-rat haben.

Im Sommersemester geht es weiter– diesmal in Berlin-Dahlem. „Cross-Media“ lautet der Titel der Ringvorle-sung. Jeden Montagabend um 20 Uhr.

Andere Perspektiven

Montagabend,20 Uhr

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Work in Progress �Halbzeit im EJF-JahrAls der erste Jahrgang des EuropäischenJournalisten-Fellowships im Herbst1999 in Berlin eintraf, hatten alle Teil-nehmerinnen und Teilnehmer ihr indi-viduelles Forschungsprojekt eingeplant.in medias res nahm die EJF-„Halbzeit“zum Anlass und fragte nach.

Alexa Dvorsons Herz schlägt fürReportagen: Die amerikanische Journa-listin sucht den Blick hinter die Kulis-sen. Mit ihrem Projekt „Leben mit zweiSchatten: Einwanderer in Deutschland“nutzt sie die Chance, fernab journalis-tischer Routine verflochtenen Biogra-phien nachzuspüren und auch größereZusammenhänge darzustellen. An demThema fesselt sie „die Spannung zwi-schen dem alltäglichen Bewusstsein,dass ,Deutschland kein Einwanderungs-land‘ ist und der Realität, dass hier dieetwa neun Prozent der Bevölkerung,ausländischer Herkunft‘zu einem bestimmendenFaktor des Alltags gewor-den sind.“ Ihre Eindrük-ke möchte sie in einemBuch verarbeiten.

Die Berliner Wis-senschaftsjournalistinAntonia Rötger wolltesich aus naturwissen-

Auswahl-Wochenende: Dreizehn Fellows sollt i

Alexa Dvorson (oben) schreibt

über Ausländer in Deutsch-

land; Antonia Rötger (rechts)

forscht über das Bewusstsein.

Peter Haffner (oben) erzählt

von Grenzgängen.

Einen Auswahlmarathon organisiertendie Europäischen Journalisten-Fel-lowships (EJF) im Februar, um die Sti-pendiaten für das Studienjahr 2000/2001 auszusuchen. Zwei Tage lang in-terviewte die Jury 24 Journalisten ausganz Europa. Die Kandidatinnen undKandidaten waren u. a. aus der Schweiz,aus Griechenland, Ungarn, Litauen, derUkraine und aus Island angereist – mitspannenden Forschungsvorhaben im

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www.kommwiss.fu-berlin.de/~ejf

[email protected]

Gepäck. Am Ende hätte die Jury ausGerd Appenzeller (Redaktionsdirektorbeim Tagesspiegel), Peter Haffner (NZZ-Redakteur und derzeit EJF-Fellow) undmit Günther von Lowjewski und Ste-phan Ruß-Mohl als Vertreter des Jour-nalisten-Kollegs gern mehr als 13 Zusa-gen verschickt. Aber wie Stephan Ruß-Mohl beim Abendessen den Kandidatenerklärte: „Dabei sein ist alles“ – und seies nur für ein Wochenende in Berlin.

schaftlicher Sicht „mit dem Rätsel desmenschlichen Bewusstseins“ befassen.Nach einem FU-Semester, in dem sie ihrThema quer durch das Lehrangebot ganzverschiedener Disziplinen verfolgt hat,hat sich ihre Perspektive verschoben. IhreStudien sollen in eine Artikelserie mün-den: „Es wird eine Darstellung der ak-tuellen Debatte zwischen verschiedenenWissenschaften wie Humanbiologie,Medizin, Neurowissenschaft und Philo-sophie.“

„Das Unbekannte liegt sehr nah.Dafür muss man nicht weit fahren.“ Pe-ter Haffner, Redakteur bei NZZ-Folio,dem Magazin der Neuen Zürcher, hatsolche Orte im deutsch-polnischenGrenzgebiet gefunden. 1997 und 1998reiste er kreuz und quer von Zittau bisnach Swinemünde. Auf Hotels verzich-tete Haffner. Er wollte den Kontakt mit

den Einheimischen undsuchte sich Privatquartie-re. „Grenzgeschichten“sind dabei entstanden, diePeter Haffner nun als Rei-seliteratur erzählen möch-te. Seine Zeit in Berlinnutzt er für Gesprächemit Wissenschaftlern undfür Nachrecherchen.

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Forschungsausflügeam Jour FixeEin wenig Leistungsschau universitärerForschung wollten Stephan Ruß-Mohlund Brigitte Werner den Journalisten imEJF-Studienjahr bieten. Entsprechendhochkarätig waren die Vortragsrednerbeim wöchentlichen Jour Fixe der Eu-ropäischen Journalisten-Fellowships.

Unter anderem lauschte die Rundedem FU-Humanbiologen CarstenNiemitz, der die Bedeutung der Gen-technik für die Herstellung pharmazeu-tischer Produkte erläuterte. Dabei wirddas genetische Material der Zellen ge-zielt umkodiert. Die veränderten Zellenproduzieren anschließend Stoffe, derensynthetische Herstellung wesentlich teu-rer oder sogar unmöglich gewesen wäre.

Ein neuartiges Na-vigationssystem fürOperationen amKopf, dessen Proto-typ in Berlin einge-setzt wird, stellteMario Brock vor,der Leiter der Neu-rochirurgie am Uni-

Eberhard Lämmert (oben)

fordert interdisziplinäre For-

schung; Carsten Niemitz (un-

ten) sprach über Gentechnik.

Die EJF-Fellows für 2000/2001 und ihre Sponsoren

� Dragan Bisenic (Jugoslawien), Fellowship der Stiftung BrandenburgerTor (Bankgesellschaft Berlin)

� Piotr Bugajski (Polen), gemeinsames Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Siemens AG

� Ljudmila Dimova (Bulgarien), Stipendium der Hanns-Seidel-Stiftung� Dunja Dragojevic-Kersten (Kroatien), Sitpendium der Friedrich-Ebert-

Stiftung� Paul Hockenos (USA), Fellowship des Deutschen Programms für

transatlantische Begegnung� Corinne Holtz (Schweiz), Fellowship der Karl-Gerold-Stiftung

(Frankfurter Rundschau)� Andrei Hvostov (Estland), Fellowship der Haniel-Stiftung� Judit Klein (Ungarn), Fellowship der Stiftung Preußische Seehandlung� Violeta Mickeviciute (Litauen), Stipendium der Hanns-Seidel-Stiftung� Olivier Morel (Frankreich), Fellowship der FAZIT-Stiftung (FAZ)� Paola Motta (Italien), gemeinsames Fellowship der Neuen Zürcher

Zeitung und der Siemens AG� Dr. Richard Precht (Deutschland), Fellowship der Siemens AG� Silke Voss (Deutschland), Fellowship der Stiftung Pressehaus NRZ

ihr sein

FU-Neurochirurg Mario Brock

(oben); Ausländerbeauftragte

Barbara John (unten)

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Klinikum Benjamin Franklin. Mit ele-tromagnetischer Sensortechnik werdenStrukturen im Kopf des Patienten ver-messen und für das OP-Team auf demMonitor dreidimensional umgesetzt.

Zum Semesterende verteidigte derGermanist und frühere FU-PräsidentEberhard Lämmert temperamentvolldie Geisteswissenschaften. In einer glo-balen Gesellschaft, in der es immer häu-figer zu Begegnungen zwischen verschie-denen Kulturen komme, wachse diesenFächern eine Vermittlerrolle zu. Voraus-setzung seien inter-national verglei-chende und inter-disziplinäre For-schungen.

Aktuelle The-men aus Politik undWirtschaft führtendie Jour Fixe-Run-de außer Haus, zumBeispiel zur BerlinerAusländerbeauftrag-ten Barbara John.

EJF-Jury und -Kandidaten

beim Interview.

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PublikationenBezug über: FU Berlin,

Fachinformationsstelle

Publizistik, Malteserstraße

74 � 100, 12249 Berlin.

Die aktualisierte CD-ROM der „Da-tenbank Publizistik und Massenkommu-nikation“ enthält mehr als 90.000 Lite-raturhinweise und Abstracts aus Fachzeit-schriften, Monographien, aus der Tages-presse und anderen Quellen.

Der Autor bietet eine Einführung in dietechnischen Grundlagen, die Entwick-lung und die verschiedenen Realisie-rungsformen der Informations- undKommunikationstechnologien.

Gernot Wersig: Informati-

ons- und Kommunikati-

onstechnologien. Kon-

stanz: UVK, 2000.

Joachim Trebbe, Torsten

Maurer: Hörfunklandschaft

Niedersachsen 1998. Berlin:

Vistas Verlag, 1999.

Rund 1.700 Programmstunden habendie Autoren im Auftrag der niedersäch-sischen Landesmedienanstalt analysiertund damit die Auswirkungen des Wett-bewerbs zwischen privaten und öffent-lich-rechtlichen Radios dokumentiert.

Peter Diezel (Hg.):

Hier brauchen sie uns

nicht. Berlin: Bostelmann

& Siebenhaar, 2000. Wer mehr über den Umgang der Me-dien mit sich selbst wissen möchte, er-hält hier Antworten aus der Feder vonMedienjournalisten, Chefredakteuren,PR-Fachleuten und Wissenschaftlern.

Die Dokumentation des Briefwech-sels zwischen Maxim und Edith Vallen-tin ist der erste Band der neuen Schrif-tenreihe „akte exil“, die Hermann Haar-mann herausgibt.

Stephan Ruß-Mohl,

Susanne Fengler (Hg.):

Medien auf der Bühne

der Medien. Berlin:

Dahlem University Press,

2000.

Experten aus Industrie und Dienstlei-stung, klassischen Professionen undKommunikationsberufen berichten indem Sammelband von ihren Erfahrun-gen mit Qualitätsmanagement.

Barbara Held, Stephan

Ruß-Mohl (Hg.): Qualität

durch Kommunikation

sichern. Frankfurt: F.A.Z.-

Institut, 2000.

Die Herausgeber haben im Umfeld ei-ner gemeinsamen Ringvorlesung promi-nente Fachleute aus der Fernsehbrancheeingeladen. Der daraus entstandeneReader versammelt zum Thema Finan-zierung unternehmerische, politischeund wissenschaftliche Sichtweisen.

Wolfgang Mühl-Benning-

haus, Axel Zerdick (Hg.):

Ökonomie der AV-Medien:

Fernsehen. Berlin: Vistas

Verlag, 2000.

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Forschung

Umfrage: Wissenschaft im NetzWie wird „Wissenschaft“ im Netz rezi-piert? Seit vier Semestern gehen die In-stitutsmitarbeiter Utz Lederbogen undJoachim Trebbe zusammen mit studen-tischen Helfern dieser Frage nach. Jetzt

Der Wissenschaftler am

Arbeitsplatz: Utz Lederbogen

GIF-Projekt:Besuch aus IsraelTrotz Internet: Manchmal ist das per-sönliche Gespräch wichtig. Deshalb ka-men im Februar die israelischen Wissen-schaftler Hanna Adoni (Hebrew Univer-sity of Jerusalem), Dan Caspi (OpenUniversity of Israel) und Akiba A. Co-hen (Tel Aviv University) nach Berlin,um mit ihrem deutschen Kollegen umHans-Jürgen Weiß (FU) und BarbaraPfetsch (WZB) den nächsten Abschnittihrer gemeinsamen Untersuchung„From Melting Pot to Cultural Plura-

Das Forschungsteam

(von links): Inga Karbstein,

Ulrich Heimann (beide FU),

Dan Caspi (Jerusalem),

Akiba A. Cohen (Tel Aviv),

Barbara Pfetsch (WZB),

Hans-Jürgen Weiß (FU),

Claudia Daheim (WZB),

Jens Vogelgesang (FU),

Hanna Adoni (Jerusalem)

und Torsten Maurer (FU)

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www.wk.fu-berlin.de

lism“ abzusprechen. Von der German-Israeli-Foundation finanziert, erforschtdas deutsch-israelische Team den Ein-fluss der Medien auf die Integration eth-nischer Minoritäten. Umfragen bei denMinderheiten – russisch-orthodoxe Ju-den in Israel, russische Spätaussiedler inDeutschland – und bei den Vergleichs-gruppen sind durchgeführt, ein „Medi-enatlas“ ist in Arbeit. In Berlin habendie Forscher nun das Instrument für dieInhaltsanalyse vereinbart.

präsentieren sie Ergebnisse einer On-line-Umfrage: Danach erwarten dieNutzer von wissenschaftlichen Angebo-ten vor allem, dass sie aktuell (94%),verwertbar (91%) und verständlich(90%) sind. Die meisten interessierensich für naturwissenschaftliche Diszipli-nen (48%) und den Bereich „Wissen-schaft/Technik“ (45%).

Nach den Nutzern werden nun diePlaner und Anbieter von Netzauftrittenbefragt und die Inhalte wissenschaftlichorientierter Websites systematisch un-tersucht. Projektziel sei es, so Utz Le-derbogen, ein Konzept für „den opti-malen Online-Auftritt“ wissenschaftli-cher Einrichtungen zu entwickeln.

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Praxis

Einladung nach Köln

Mit einem Jour Fixe zum Thema „On-line-Journalismus“ beging der Talent-schuppen seinen ersten Geburtstag undverabschiedete – mit Dank an HorstRödiger als Vertreter des Sponsors De-TeWe – seinen Stipendiaten JoachimSenger. Die Neue Ruhr Zeitung betei-ligt sich künftig mit einem Jahresstipen-dium am Förderprogramm.

Eine studentische „Dienstreise“ derebenso lehrreichen wie vergnüg-

lichen Art verdanken dieTeilnehmer eines Pra-xisseminars Wissen-schaftsjournalismusRanga Yogeshwar(Foto), dem Modera-tor von Quarks & Co.Bei einem Gastvortraghatte der Redakteur

und Moderator der –laut Seminarleiter Utz

Jahrestag

Zum „face-to-face-chat“ traf sich dieInternet-Redaktion im Café „Website“.Gefeiert wurde der neue Server namens„shannon“ und das Semesterende. Zu-sammen mit Sigrid Peuker betreuen dieStudentinnen und Studenten den Netz-auftritt des Instituts. Besucher und neueMitarbeiter sind willkommen.

offline-Treffen

Neue WissenschaftlicheMitarbeiterin im Journali-sten-Kolleg ist ChristinePersitzky. Sie hat an derFU Publizistik, Nordame-rikanistik und Psychologiestudiert. Danach arbeitetesie als Journalistin beimORB-Fernsehen und inder Umweltabteilung derSchering AG. In der JWBwird sie u. a. Seminare zuUmweltthemen anbieten.

Ebenfalls neu am Journa-listen-Kolleg ist Jens Alt-hoff. Nach dem Studiumvon Politikwissenschaft,Rhetorik und Öffentli-chem Recht in Tübingenund Paris schrieb er als frei-er Journalist für verschie-dene Lokal-Zeitungen.Jetzt bereitet er Veranstal-tungen für die Journali-sten-Weiterbildung unddas Programm „Journali-sten aus Russland“ vor.

Professor Winfried Göp-fert verbringt ein For-schungssemester an derSchool of Communicati-ons der Dublin City Uni-versity. Dort wird er vorallem am European Net-work of Science Commu-nications Teachers arbei-ten. Das EU-geförderteProjekt soll dem „Erfah-rungsaustausch in der Ver-mittlung von Fertigungund Kenntnissen in derWissenschaftskommuni-kation“ dienen.

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www.kommwiss.fu-berlin.de

www.quarks.de

www.kommwiss.fu-berlin.de/jobs/talentschuppen

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Lederbogen – „profiliertesten Wissen-schaftssendung, die es momentan gibt“,die Studierenden in die WDR-Redakti-on nach Köln eingeladen. Die Gelade-nen reisten an und sahen der Produkti-on einer neuen Quarks-Folge zum The-ma „Feuer“ zu. Beeindruckt, aber nichteingeschüchtert meldeten die BerlinerGäste sich bei der anschließenden Dis-kussion einer früheren Sendung über„Träume“ konstruktiv-kritisch zu Wort.

Morgenpost Online-Redaktionsleiterin Claudia Belting beim Jour Fixe.

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Kostprobe Ein Praktikum stand am Beginn so man-cher Karriere. Unserem Studenten JörgRößner bot es 1998 zunächst einmal dieGelegenheit, seine Leidenschaft für Sport

probeweise mit dem Berufswunsch„Journalist“ zu verknüpfen. Inzwischenbeobachtet er als freier Mitarbeiter re-gelmäßig das Berliner Sportgeschehen.

13. März 2000

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Dissertation

Motivationen kollekti-ven Handelns in Bezugauf die Geschlechter-situation.Eine empirische Unter-suchung am Beispielvon Journalistinnen(Ute Schulz)

Magisterarbeiten(Auswahl)

„Webgezappt“Selektionsverhalten imWWW und Fernsehen(Martin Wysterski)

Telekommunikations-politik in China(Chun-Hu Wang)

Internet – ein Massen-medium?Eine kommunikations-wissenschaftliche Ana-lyse aus der Perspektivedes Uses-and-Gratifi-cations Approach(Heike Runge)

Jugendgewalt undMedienkonsum.Eine Untersuchung zurWirkung von Gewalt-darstellungen(Sarie Abdul Rahma-Jasim Al-Ani)

Feuilleton und Politik.Eine kritische Untersu-chung der FrankfurterZeitung im National-sozialismus(Hainer Michalske)

Abschluss-arbeiten

Gallery

in medias res stellt erfolgreiche Absolventinnenund Absolventen des Instituts vor

Unternehmen aus dem Bereich „LifeScience“ betreut Fanette Behrens alsProjekt Manager bei „Pixelpark“ in Ber-lin. Für Chemie- und Pharmafirmen istsie Ansprechpartnerin, wenn es um dieKonzeption und Gestaltung digitalerAnwendungen geht. 1999 verließ dieDeutsch-Französin mit einem M. A. dieFU, wo sie neben Publizistik BWL undPsychologie studiert hatte.

Dirk Lübke wechselte 1999 als stellver-tretender Chefredakteur an die „Marbur-ger Neue Zeitung“. Begabung für denJournalismus zeigte er schon als Schü-ler: Sein erster Leserbrief wurde promptgedruckt. Nach einigen Semestern inGöttingen und einem Volontariat arbei-tete er als Sport- und Lokalredakteur beiverschiedenen Blättern, zuletzt als Chef-redakteur des „Remscheider Anzeigers“.Dirk Lübke ist Absolvent der JWB.

Auch Axel Hagemeier ist ein Beispieldafür, dass Publizistikabsolventen in derIT-Branche ihren Weg machen. 1996schloss er sein Studium mit einer Arbeitüber „Das Internet – Ein neues Medi-um?“ ab. Drei Tage nach der letzten Prü-fung fing er bei der Hotline von Interac-tive Networx in Berlin an („Mein Inter-net geht nicht mehr!“). Mittlerweile ar-beitet er im „Second Level Support“ undim Bereich Systemadministration.

Über aktuelle Politik berichtet IngoLamberty beim WDR. In der Redakti-on „Landespolitik“ ist er u. a. CvD fürdas Magazin „Westpol“. 1988 schloss ersein Studium der Fächer Publizistik,Nordamerikanistik, Germanistik undJura ab. Nach Stationen beim Tagesspie-gel, bei Vox, MDR und ZDF landeteder Theodor-Wolff-Preisträger 1996 imWDR-Funkhaus Düsseldorf.

Impressum

in medias res ist derNewsletter des Institutsfür Publizistik- undKommunikations-wissenschaft an derFU Berlin.Er erscheint zweimaljährlich und wird imRahmen einer ein-führenden Übung�Methoden derÖffentlichkeitsarbeit�gemeinsam mitStudierenden erstellt.

verantwortlichDr. Barbara Held

RedaktionJacqueline BroschSabrina FollertThomas HahnDaniel HoffmannTina HofmannJulia KlareAlice KretschmerDirk LückeRebecca MarquardMarc MokrischAndreas OtteSebastian PfotenhauerFabian PinnigJohannes RaueErika ReimannSandra SchaedeRoman SchmidtAnja ScholzOliver ScholzKirstin SchwerdtfegerMartin SennekampMaria Sinjakowa

Satz + LayoutJens Zimmer

DruckKönigsDruck Berlin

Auflage2.500

Anschrift & CopyrightInstitut für Publizistik-und Kommunikations-wissenschaftMalteserstr. 74 � 10012249 BerlinTel.: 0 30 / 8 38 70 - 405

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www.kommwiss.fu-berlin.de

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