böll, mein teures bein

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Interpretation: Heinrich Böll, „Mein teueres Bein“ (725 Wörter) Schülerarbeit Die Kurzgeschichte „Mein teures Bein“ ist von Heinrich Böll verfasst worden. Der Text handelt von einem Soldaten, der sein Bein aufgrund seiner Treue im Krieg verloren hat. Da er sein Leben lang behindert sein wird, beansprucht er eine höhere Rente. Seine Forderung wird jedoch nicht ernst genommen, da er erst neunundzwanzig Jahre alt ist. Diese Rente würde dem Staat viel zu viel Geld kosten. Daraufhin ist der Soldat verärgert, denn nur durch seine Hilfe konnten ein General, ein Oberst und ein Major überleben und trotzdem erhält er für seine Leistung keine Anerkennung. Der Titel „Mein teures Bein“ ist wohl darauf zurückzuführen, dass der Staat nicht nur dem behinderten Soldaten eine Rente zahlen muss, sondern auch den drei Offizieren, welche vom Protagonisten gerettet worden sind. Hätten diese drei nicht überlebt, wäre das Bein für den Staat billiger gekommen. Der Kurzgeschichte ist ein Ich-Erzähler zugrunde gelegt, da man nur die Gefühle und die Gedanken des Soldaten kennt (Z. 1ff). Im Text wird überwiegend das Prinzip des zeitdeckenden Erzählens angewandt (Z. 10ff). Außerdem ist die Geschichte chronologisch aufgebaut. In Zeile 37 befindet sich jedoch eine Rückblende, die dazu dient, das vergangene Ereignis genau zu schildern. Durch die direkte Charakterisierung des Protagonisten erfährt man, dass er ein junger und gesunder Mann ist (Z. 23-24). Durch weiteres Analysieren wird man auf mehr Wesenszüge des Soldaten aufmerksam gemacht. Anfangs versucht er den Beamten noch freundlich zu überreden, damit er eine Erhöhung der Rente bekomme (Z. 18). Im Laufe der Zeit ist er jedoch verärgert und fühlt sich vom Beamten nicht ernst genommen (Z. 35). Er ist von seinen Kriegskollegen im Stich gelassen worden. Dies bewirkt in ihm ein wütendes, aber auch trauriges Gefühl (Z. 51ff). Durch die direkte Charakterisierung erfährt man, dass der Beamte anfangs eine sehr freundliche und milde Person ist (Z. 2, 19). Er ist über die Forderung hinsichtlich der Rentenerhöhung verwundert, aber auch zugleich empört (Z. 29). Als der Soldat ihm seine Geschichte erzählt, drängelt er und wird ungeduldig (Z. 34). Er ist abgelenkt und konzentriert sich nicht mehr auf das Wesentliche. Die Darbietungsform des Erzählens beschränkt sich hauptsächlich auf die direkte Rede. Dadurch kann man sich sehr gut in die Lage des Protagonisten hineinversetzen und man hat teilweise auch das Gefühl, selbst diese Person zu verkörpern. Ferner verwendet der Autor in den ersten Zeilen einen inneren Monolog. Die Geschichte spielt weiters an einem begrenzten Ort, nämlich auf dem Amt. Dort wird anfangs eine sehr angenehme und freundliche Atmosphäre geboten (Z.2). Wie bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um eine Kurzgeschichte. Der direkte Einstieg und der offene Schluss sind bedeutende Erkennungsmerkmale dieser Dichtungsgattung. Darüber hinaus bedient sich der Autor einer sehr einfachen und alltäglichen Sprache. Die Meinungsverschiedenheit zwischen dem Soldaten und dem Beamten weist auf eine krisenhafte Situation hin. Ich

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Interpretation: Heinrich Bll, Mein teueres Bein (725 Wrter)

SchlerarbeitDie Kurzgeschichte Mein teures Bein ist von Heinrich Bll verfasst worden. Der Text handelt von einem Soldaten, der sein Bein aufgrund seiner Treue im Krieg verloren hat. Da er sein Leben lang behindert sein wird, beansprucht er eine hhere Rente. Seine Forderung wird jedoch nicht ernst genommen, da er erst neunundzwanzig Jahre alt ist. Diese Rente wrde dem Staat viel zu viel Geld kosten. Daraufhin ist der Soldat verrgert, denn nur durch seine Hilfe konnten ein General, ein Oberst und ein Major berleben und trotzdem erhlt er fr seine Leistung keine Anerkennung.Der Titel Mein teures Bein ist wohl darauf zurckzufhren, dass der Staat nicht nur dem behinderten Soldaten eine Rente zahlen muss, sondern auch den drei Offizieren, welche vom Protagonisten gerettet worden sind. Htten diese drei nicht berlebt, wre das Bein fr den Staat billiger gekommen.

Der Kurzgeschichte ist ein Ich-Erzhler zugrunde gelegt, da man nur die Gefhle und die Gedanken des Soldaten kennt (Z. 1ff). Im Text wird berwiegend das Prinzip des zeitdeckenden Erzhlens angewandt (Z. 10ff). Auerdem ist die Geschichte chronologisch aufgebaut. In Zeile 37 befindet sich jedoch eine Rckblende, die dazu dient, das vergangene Ereignis genau zu schildern.Durch die direkte Charakterisierung des Protagonisten erfhrt man, dass er ein junger und gesunder Mann ist (Z. 23-24). Durch weiteres Analysieren wird man auf mehr Wesenszge des Soldaten aufmerksam gemacht. Anfangs versucht er den Beamten noch freundlich zu berreden, damit er eine Erhhung der Rente bekomme (Z. 18). Im Laufe der Zeit ist er jedoch verrgert und fhlt sich vom Beamten nicht ernst genommen (Z. 35). Er ist von seinen Kriegskollegen im Stich gelassen worden. Dies bewirkt in ihm ein wtendes, aber auch trauriges Gefhl (Z. 51ff). Durch die direkte Charakterisierung erfhrt man, dass der Beamte anfangs eine sehr freundliche und milde Person ist (Z. 2, 19). Er ist ber die Forderung hinsichtlich der Rentenerhhung verwundert, aber auch zugleich emprt (Z. 29). Als der Soldat ihm seine Geschichte erzhlt, drngelt er und wird ungeduldig (Z. 34). Er ist abgelenkt und konzentriert sich nicht mehr auf das Wesentliche.Die Darbietungsform des Erzhlens beschrnkt sich hauptschlich auf die direkte Rede. Dadurch kann man sich sehr gut in die Lage des Protagonisten hineinversetzen und man hat teilweise auch das Gefhl, selbst diese Person zu verkrpern. Ferner verwendet der Autor in den ersten Zeilen einen inneren Monolog. Die Geschichte spielt weiters an einem begrenzten Ort, nmlich auf dem Amt. Dort wird anfangs eine sehr angenehme und freundliche Atmosphre geboten (Z.2).Wie bereits erwhnt, handelt es sich hierbei um eine Kurzgeschichte. Der direkte Einstieg und der offene Schluss sind bedeutende Erkennungsmerkmale dieser Dichtungsgattung. Darber hinaus bedient sich der Autor einer sehr einfachen und alltglichen Sprache. Die Meinungsverschiedenheit zwischen dem Soldaten und dem Beamten weist auf eine krisenhafte Situation hin. Ich denke, dass der Wendepunkt in den Zeilen 52 bis 59 liegt. Hier erfhrt man, dass das Bein weitaus mehr Kosten verursacht, denn durch den Einsatz des Protagonisten konnten die anderen Soldaten berleben. Wren diese drei Personen gestorben, htte sich der Staat eine groe Summe Geld erspart.Im Text findet man zahlreiche rhetorische und syntaktische Gestaltungsmittel. Die Ironie in Zeile 43 verdeutlicht, dass auf das Leben der Frontkmpfer wenig Wert gelegt wird. Die Klimax in Zeile 50 zeit, dass kein Offizier den Mut aufbringen konnte, dem Protagonisten zu helfen. Diese Klimax ist zugleich eine Hufung. Auerdem findet man in Zeile 58 eine rhetorische Frage. Das Bein steht symbolisch fr das Leiden im Krieg. Der Soldat wird diese vergangene Zeit nie wieder vergessen knnen, da er immer wieder aufgrund seiner Behinderung daran erinnert wird.Es stellt sich nun die Frage, wie wir heutzutage mit beeintrchtigten Menschen umgehen. Oft werden behinderte Menschen als Last angesehen. Sie werden teilweise diskriminierend behandelt und nicht respektiert. Fr die heutige Gesellschaft wre es wnschenswert, diese Menschen besser zu integrieren, wobei man auch sagen muss, dass sich das Leben fr beeintrchtigte Personen im Gegensatz zu frher stark verbessert hat. Es gibt eigene Einrichtungen, wo behinderte Personen gefrdert und untersttzt werden. Das Wichtigste ist jedoch, diese Menschen nicht als Auenseiter zu behandeln. Mit ihnen muss normal umgegangen werden und vor allem verdienen sie die gleichen Rechte wie gesunde Personen.Abschlieend ist zu sagen, dass vor allem whrend des Zweiten Weltkriegs behinderte Menschen als minderwertig und schlecht angesehen wurden. Sie wurden ermordet, da sie zu viel Geld kosteten. Meiner Meinung nach ist diese Einstellung kriminell und enorm traurig.Rezension (242 Wrter)Ich verursache Kosten!

Du Krppel kostest nur Geld! Sind solche Beschimpfungen heutzutage noch gngig? Ja, natrlich! Derartige Stze sprudeln oft unberlegt aus dem Mund eines jeden zehnten sterreichers. Doch woher kommt diese Einstellung und ist sie gerechtfertigt? Tatsache ist, dass dieser Standpunkt vor allem von Hitler in die Wege geleitet worden ist. Seine Feindseligkeit gegenber Behinderten hinterlsst auch heutzutage noch Spuren. Jedoch hat kein Mensch das Recht so beschimpft zu werden! Jeder Brger kostet Geld, einer mehr und einer weniger. Genau dieses Thema verpackt der Autor Heinrich Bll in eine beraus interessante Geschichte.

Die Kurzgeschichte Mein teures Bein handelt von einem jungen Soldaten, der sein Bein im Krieg verloren hat. Er fordert nun vom Staat eine hhere Rente. Und wie soll es auch anders sein, er bekommt eine Absage. Daraufhin wird er wtend und erklrt ironisch, dass sein Bein weitaus mehr Kosten verursacht als eine einfache Rente. Durch eine prgnante und przise Schreibweise schafft es der Autor, den Leser zu fesseln. Die Ironie ist deutlich zu erkennen und verleitet einen schnell zum Schmunzeln. Durch die Verwendung der direkten Rede kann man sich auch uerst gut in die Personen hineinversetzen.Es ist traurig zu wissen, dass frher Behinderte nicht als Menschen, sondern oft als Kosten angesehen worden sind. Heutzutage hat sich das Bild deutlich gendert. Beeintrchtigte Personen werden gefrdert und untersttzt. Leider gibt es auch Ausnahmen, denn viele behinderte Menschen werden noch immer verachtet. Darum sollte dieser Text auf jeden Fall gelesen werden!Langtext (70%)Kurztext (30%)

Aufbau88von 8

Inhalt88von 8

Gedankl. Entwicklung88von 8

Ausdruck68von 8

Satzbau68von 8

3640von 40

25,212

Gesamtpunktezahl37,2

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GESAMT37,2 von 40

Sehr gut