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tiefbauTRANSCRIPT
S FinanzgruppeBranchendienst
Tiefbau
BranchenReport 2012 WZ-Code 42
BranchenReport Tiefbau | Inhalt
1 Branche in Kürze 3
2 Branchenbeschreibung 4
2.1 Branchendefinition 4
2.2 Wichtige Branchenbegriffe 4
2.3 Branche in Zahlen 5
3 Marktsituation 7
3.1 Marktvolumen 7
3.2 Branchenentwicklung in der Konjunktur 9
4 Marktstruktur/-qualität 10
4.1 Branchenwettbewerb 10
4.2 Fragmentierung 10
4.3 Differenzierungspotenzial 10
4.4 Ersatzprodukte 12
4.5 Markteintrittsbarrieren 12
4.6 Wertschöpfungskette 13
4.7 Insolvenzen 13
5 Bedeutende Unternehmen der Branche 15
6 Branchenkennzahlen 17
6.1 Branchenrentabilität 17
6.2 Kurzanalyse wichtiger Branchenkennzahlen 19
7 Rahmenbedingungen 21
8 Chancen/Risiken 22
9 Branchennews und -trends 24
10 Weiterführende Links/Adressen 25
10.1 Leasing 25
10.2 Factoring: Ein lohnender Vertrag für Forderungen 26
10.3 Infos zum internationalen Geschäft 26
Inhalt
BranchenReport Tiefbau | 1 Branche in Kürze
1 Branche in KürzeDer Wirtschaftszweig Tiefbau hat sich im Jahr 2011
– gemessen an den Umsätzen – deutlich von den
leichten Verlusten der beiden Vorjahre erholt. Das
Umsatzvolumen stieg um mehr als 10% auf knapp
35 Mrd.€. Damit ist die Entwicklung zwar leicht
schwächer als im Hochbau, aber deutlich über dem,
was noch vor Jahresfrist erwartet werden konnte.
Auffällig ist, dass alle Segmente des Tiefbaus zu der
positiven Entwicklung beigetragen haben: Spürba-
re Umsatzsteigerungen gab es sowohl im öffentli-
chen Straßenbau als auch im sonstigen öffentlichen
Tiefbau und im Wirtschaftsbau.
Zudem stieg auch die Zahl der Tiefbaubetriebe, was
angesichts steigender Insolvenzzahlen auf eine ho-
he Gründungsbereitschaft schließen lässt. Die An-
zahl der Beschäftigten ging hingegen von etwa
197.000 auf knapp 192.000 zurück. Hier zeigt sich,
dass offenbar einige mittlere bzw. große Unterneh-
men aus dem Markt ausgeschieden sind, während
kleine Tiefbauunternehmen verstärkt gegründet
wurden. Zudem deutet der Beschäftigtenrückgang
auf das in der Branche weit verbreitete Problem des
Fachkräftemangels hin.
Die Risiken nicht übersehen
Damit sind bereits zwei Probleme zur Sprache ge-
kommen, die das Klima in der Branche ebenfalls
prägen. Der Fachkräftemangel wirkt sich im Tiefbau
mittlerweile sowohl in den neuen als auch in den
alten Bundesländern aus. Es wird immer schwieri-
ger, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Im Jahr
2011 ist es immerhin noch einmal gelungen, mehr
Auszubildende als im Vorjahr einzustellen. Ange-
sichts der demografischen Entwicklung dürfte das
in den Jahren 2012 und 2013 nicht mehr möglich
sein.
Auch die aktuell vorliegende Zahl an Unterneh-
mensinsolvenzen im Tiefbau deutet auf Schwierig-
keiten im Wirtschaftszweig hin. Schließlich muss-
ten mit 204 Betrieben insgesamt 34 mehr als im
Vorjahr den Gang zum Insolvenzverwalter antreten.
Auffällig ist jedoch, dass der Straßen- und Bahn-
verkehrsstreckenbau von dieser negativen Ent-
wicklung kaum betroffen ist. Vor allem der Lei-
tungstiefbau und der Kläranlagenbau haben zum
massiven Anstieg an Insolvenzen beigetragen. Hier
scheint sich auszuwirken, dass die öffentliche Hand
nicht mehr so viel Geld zur Verfügung hat wie noch
zu Zeiten der Konjunkturpakete.
Optimismus ist weiterhin vorhanden
Die Auftragseingänge sind im Jahr 2011 im Tiefbau
zwar leicht zurückgegangen. Bei genauerer Be-
trachtung der Entwicklung zeigt sich aber, dass sich
die Situation zum Ende des Jahres nach Angaben
des Statistischen Bundesamtes deutlich aufgehellt
hat. Im Januar 2012 stieg die Baunachfrage im Be-
reich Tiefbau mit knapp 18% sogar noch deutlicher
als im Hochbau. Dies deutet auf weitere Umsatz-
zuwächse im Jahr 2012 hin, die allerdings wesent-
lich geringer ausfallen dürften als im Vorjahr.
Auch die Unternehmen selbst sind verhalten opti-
mistisch: Die Anzahl derer, die ihre eigene Ge-
schäftslage im März 2012 als gut erachten, ist zwar
gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Dass es
dem eigenen Unternehmen schlecht geht, gaben
hingegen nur noch 26% der befragten Unterneh-
mer an. Im Vorjahr waren es noch 35%. Die Erwar-
tungen für die nächsten sechs Monate sind nach
Angaben des ifo Konjunkturtests noch erfreulicher:
Nur 10% gehen von einer negativen Entwicklung
aus, 33% von einer positiven und 57% von einer
neutralen. Das stellt eine klare Verbesserung ge-
genüber den Werten vom März 2011 dar.
1 Branche in Kürze
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BranchenReport Tiefbau | 2 Branchenbeschreibung
2 Branchenbeschreibung2.1 Branchendefinition
In der aktuellen Wirtschaftszweige-Systematik WZ-
Code 2008 des Statistischen Bundesamtes findet
sich der Tiefbau als zweistellige Kennzahl innerhalb
des Bereichs „Baugewerbe, Abschnitt F“ wieder.
Damit wird er losgelöst vom Hochbau betrachtet
und erscheint als separater Branchenbericht. Der
Tiefbau beschäftigt sich mit dem Bau von großen
baulichen Anlagen wie
B Straßen und Autobahnen inkl. Asphaltierung,
Baustellenabsicherung, Verkehrszeichen und
LeitplankenB Brücken (auch für Hochstraßen) und TunnelsB BahnverkehrsstreckenB Häfen und andere Wasserbauten wie Talsperren
und DeicheB Bewässerungsanlagen, Rohrleitungen, Kläran-
lagen und KanalisationenB IndustrieanlagenB elektrische Kabelnetze zur Verteilung von elekt-
rischem Strom und FernmeldeleitungenB Sportanlagen.
2.2 Wichtige Branchenbegriffe
B Die Abnahme eines Bauwerks durch den Auf-
traggeber gilt spätestens mit der Inbetriebnah-
me als erfolgt, und zwar auch dann, wenn dazu
keine schriftliche Vereinbarung abgeschlossen
wurde. Sie bringt u.a. bilanzielle Effekte bei den
Baufirmen mit sich. Davor tauchen die Bauauf-
2.1 Branchendefinition2.2 Wichtige Branchenbegriffe träge und die damit bereits erbrachten Leistun-
gen unter der Bilanzposition „nicht abgerech-
nete Bauarbeiten“ auf. Erst nach der Abnahme
werden sie als abgerechnet verbucht.B Eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) ist eine von
zwei oder mehreren Bauunternehmen für die
Zeitdauer der Abwicklung eines Bauauftrages
gegründete Gesellschaft, die selbstständig bi-
lanziert. Gewinne und Verluste werden nach den
Bilanzierungsprinzipien in die Gewinn- und Ver-
lustrechnung der Partnerunternehmen anteilig
entsprechend der Beteiligungsquote übernom-
men.B Bei Ausschreibungen fordern Auftraggeber zur
Abgabe eines Angebots für bestimmte Leistun-
gen auf. Das erfolgt entweder öffentlich (z.B. per
Internet) oder es werden bestimmte Handwer-
ker und Bauunternehmen direkt angefragt. In
der Regel erhält das preisgünstigste und ter-
minlich beste Angebot den Zuschlag (Vergabe).
Allerdings wird dieser Mechanismus immer wie-
der durch Absprachen unterlaufen.B Bauinvestitionen werden laut Statistischem
Bundesamt als Teilgröße der Bruttoinvestitio-
nen auf der Verwendungsseite des Bruttoin-
landsproduktes nachgewiesen. Sie werden aus
dem Zugang an neuen Bauten und den Käufen
abzüglich Verkäufen von gebrauchten Bauten
und Land während einer Periode ermittelt. Die
Bauinvestitionen umfassen Bauleistungen an
Wohnbauten und Nichtwohnbauten.
2 Branchenbeschreibung
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BranchenReport Tiefbau | 2 Branchenbeschreibung
Abbildung 2:Aufstellung der Wirtschaftszweige im Tiefbau
WZ-Nr. Wirtschaftszweig
42.1 Bau von Straßen und Bahnverkehrsstrecken
42.11 Bau von Straßen
42.12 Bau von Bahnverkehrsstrecken
42.13 Brücken- und Tunnelbau
42.2 Leitungstiefbau und Kläranlagenbau
42.21 Rohrleitungstiefbau, Brunnenbau und Kläranla-genbau
42.22 Kabelnetzleitungstiefbau
42.9 Sonstiger Tiefbau
42.91 Wasserbau
42.99 Sonstiger Tiefbau (anderweitig nicht genannt)
Quelle: Systematik der Wirtschaftszweige (2008) des Statistischen Bundes-amtes
B Bauvolumen: Das Bauvolumen ist laut Deutsch-
em Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die
Summe aller Leistungen, die auf die Herstellung
oder Erhaltung von Gebäuden und Bauwerken
gerichtet ist.B Als Bauwesen wird das Fachgebiet bezeichnet,
das sich mit Bauprozessen und Bauwerken be-
schäftigt.B Bitumen bezeichnet ein sowohl natürlich vor-
kommendes als auch aus Erdöl hergestelltes
Gemisch. Bitumen wird im Hochbau zum Schutz
gegen Feuchtigkeit und im Tiefbau als Binde-
mittel für die Herstellung von Asphalt benötigt.B Die kostenpflichtige Onlinedatenbank Elvira
enthält u.a. die Daten der Statistischen Ämter,
des DIW, des ifo Instituts und des Bundesver-
bandes der Deutschen Zementindustrie. Sie
kann als Grundlage für Unternehmensentschei-
dungen in der Baubranche dienen.B Als Geothermie bezeichnet man die Erdwärme,
die in der Erdkruste gespeichert ist. Geothermie
zählt zu den regenerativen Energien und kann
zum Heizen und Kühlen sowie zur Stromerzeu-
gung und Kraft-Wärme-Kopplung genutzt wer-
den. Die bauliche Umsetzung von Geothermie-
Anlagen ist ein Betätigungsfeld des Tiefbaus.B Als Gewerk werden handwerkliche und bau-
technische Arbeiten im Bauwesen bezeichnet.
Ein Gewerk umfasst alle Arbeiten, die traditio-
nell vom Handwerk durchgeführt werden. In der
Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistun-
gen (VOB) gibt es eine einheitliche Unterteilung
der Gewerke. Teil C der VOB beschreibt dabei die
allgemeinen technischen Vertragsbedingun-
gen für Bauleistungen nach Gewerken.B Unter Halbzeug versteht man vorgefertigte
Rohmaterialformen. Zu Halbzeugen zählen
auch Bauteile und Bauelemente.B Public Private Partnership (PPP) bezeichnet
das partnerschaftliche Zusammenwirken von
öffentlicher Hand und Privatwirtschaft (auch
ÖPP = öffentlich-private Partnerschaften) mit
dem Ziel einer besseren wirtschaftlichen Erfül-
lung öffentlicher Aufgaben als bisher.B In der VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für
Bauleistungen, vormals: Verdingungsordnung
für Bauleistungen – dieser Begriff wird häufig so
auch noch verwendet) ist das Verhältnis zwi-
schen Bauherren und Handwerkern und/oder
Bauunternehmen geregelt. Die VOB ist in drei
Teile gegliedert. Die VOB/A regelt die allgemei-
nen Vergabebedingungen von Bauleistungen,
wie z.B. die Rohbauerstellung, die VOB/B ent-
hält allgemeine Vertragsbedingungen für deren
Vergabe. Dazu gehören beispielsweise auch die
Regelungen zur Vergütung. Die VOB/C regelt
die allgemeinen technischen Vertragsbedin-
gungen für Bauleistungen wie Geltungsbereich,
verwendete Stoffe und Bauteile sowie Ausfüh-
rungs- und Sicherheitsbestimmungen. Seit
11.6.2010 ist eine Neufassung der VOB/A in
Kraft.
2.3 Branche in Zahlen
Der Wirtschaftszweig Tiefbau wies im Jahr 2011 ein
Umsatzvolumen von 34,4 Mrd.€ auf.
2.3 Branche in Zahlen
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BranchenReport Tiefbau | 2 Branchenbeschreibung
Abbildung 4:Umsatz, Anzahl der Betriebe und Beschäftigte- 2009–2011 -
2009 2010 2011
Umsatz (in Mrd. € ) 31,5 31,0 34,4
Betriebe* 7.188 7.335 7.413
Beschäftigte 187.782 191.870 196.820
* Betriebe ab 10 Beschäftigten, WZ 41.2, 42.2, 42.9
Quelle: Statistisches Bundesamt, Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Das entspricht einem Anstieg von mehr als 10%
gegenüber dem Vorjahr. Damit erhöhte sich der An-
teil des Tiefbaus am gesamten Bruttoinlandspro-
dukt von 1,2 auf gut 1,3%.
Die untersuchte Branche kann grundsätzlich in die
Bausparten öffentlicher Bau und Wirtschaftsbau
unterteilt werden. Der Wohnungsbau spielt im Tief-
bau keine Rolle. Aufgrund der großen Bedeutung
des öffentlichen Baus im Tiefbau bietet es sich an,
eine zusätzliche Unterteilung vorzunehmen in „öf-
fentlicher Straßenbau“, der mit 12,2 Mrd.€ 36% des
gesamten Umsatzvolumens ausmacht, und in
„sonstiger öffentlicher Tiefbau“ mit einem Volumen
von 9,1 Mrd.€ und einem Anteil von 26%. Beide Be-
reiche legten im Jahr 2011 deutlich zu und trugen
so zur positiven Gesamtentwicklung im Tiefbau bei.
Gleiches gilt für den Bereich Wirtschaftsbau, der
wie schon im Vorjahr zulegen konnte und mit dem
bedeutenden Anteil von 38% am gesamten Tief-
baugeschäft beteiligt ist. Das Umsatzvolumen stieg
hier zuletzt um 14% auf 13,1 Mrd.€ im Jahr 2011.
In den mehr als 7.400 Tiefbaubetrieben mit min-
destens zehn Mitarbeitern waren zum Stichtag
30.6.2011 nach Angaben des Statistischen Bundes-
amtes fast 192.000 Personen beschäftigt.
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BranchenReport Tiefbau | 3 Marktsituation
3 Marktsituation3.1 Marktvolumen
Mit einem Umsatzvolumen von 34,4 Mrd.€ hat der
Wirtschaftszweig Tiefbau den höchsten Wert seit
Jahren erreicht. Noch in den beiden Vorjahren
schlug sich die Wirtschaftskrise – wenn auch auf-
grund der Konjunkturpakete in abgeschwächter
Form – auf die Branche nieder und es wurden leichte
Umsatzrückgänge verzeichnet. Mit dem Anstieg um
gut 10% im Jahr 2011 liegt das Gesamtvolumen
jetzt auch deutlich über dem Vorkrisenniveau im
Jahr 2008.
Bemerkenswert ist vor allem, dass es in allen drei
Segmenten zu deutlichen Umsatzzuwächsen ge-
kommen ist. Im öffentlichen Straßenbau und im
sonstigen öffentlichen Tiefbau kam es nach den
Rückgängen im Jahr 2010 aktuell zu einer Tren-
dumkehr. Der Wirtschaftsbau hatte sich schon im
Jahr 2010 nach oben entwickelt, legte im Jahr 2011
noch an Dynamik zu und wuchs um 1,6 Mrd.€ bzw.
14% auf nunmehr 13,1 Mrd.€. Ganz offensichtlich
sind vor allem private Unternehmen aktuell in der
Lage und bestrebt, in Tiefbauprojekte zu investie-
ren.
Bei den Auftragseingängen zeigt sich für das Jahr
2011 allerdings ein differenziertes Bild. Insgesamt
sind die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe (in
Betrieben mit 20 und mehr Mitarbeitern) nach An-
3.1 Marktvolumen gaben des Statistischen Bundesamtes um 4,4%
gestiegen. Diese positive Entwicklung geht aller-
dings allein auf den Hochbau zurück, wo die Bau-
nachfrage um 9,3% zulegte. Im Tiefbau wurde
dagegen ein Minus von 0,6% registriert. Allerdings
zeigte sich bereits im Dezember 2011, dass der
Tiefbau bei den Auftragseingängen zuletzt aufge-
holt hat. Die Baunachfrage stieg um 16% im Hoch-
bau und immerhin um knapp 12% im Tiefbau.
Im Januar 2012 hat der Tiefbau bei den Auftrags-
eingängen sogar bereits die Nase vorn: Das Statis-
tische Bundesamt vermeldete im Hochbau ein Plus
von 13,7% und im Tiefbau von 17,8% im Vergleich
zum Vorjahresmonat. Es ist davon auszugehen,
dass sich die gute Entwicklung bei der Auftragslage
zu Beginn des Jahres auf die Umsatzentwicklung im
Jahr 2012 positiv auswirken wird.
Der Anteil des Tiefbaus am gesamten Bauhauptge-
werbe hat sich im Jahr 2011 bei 38% stabilisiert.
Noch vor der Wirtschaftskrise lag er bei 36,5%.
Demzufolge ist der Wirtschaftszweig Tiefbau – ge-
messen am gesamten Baugewerbe – verhältnismä-
ßig gut durch die letzten turbulenten Jahre mit
Wirtschafts- und Finanzkrise gekommen. Sicher ha-
ben hierzu zwischenzeitlich auch die Konjunktur-
pakete beigetragen, die den Tiefbau im besonderen
Maße stützten.
3 Marktsituation
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BranchenReport Tiefbau | 3 Marktsituation
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BranchenReport Tiefbau | 3 Marktsituation
Auch anhand der Bauinvestitionen im Jahr 2011
zeigt sich die grundsätzlich positive Entwicklung im
Tiefbau: Im öffentlichen Bau, in dem in den Jahren
2008 bis 2010 jeweils eine negative Entwicklung
verzeichnet wurde, ist nunmehr ein Wachstum von
fast 8% verbucht worden. Im gewerblichen Bau hat
sich der leicht positive Trend des Jahres 2010 im
Folgejahr ausgeweitet und zu einer zweistelligen
Wachstumsrate beigetragen: Die Bauinvestitionen
legten um mehr als 11% zu.
3.2 Branchenentwicklung in der Konjunktur
Abgesehen von den Auswirkungen konjunktureller
Maßnahmen, die in den Jahren 2009 und 2010 eine
große Rolle spielten, ist die wirtschaftliche Entwick-
lung im Wirtschaftszweig Tiefbau überdurch-
schnittlich stark von der Gesamtwirtschaft abhän-
gig. Wenn das Bruttoinlandsprodukt in Deutsch-
land steigt (vgl. Abbildung 9), zieht in der Regel
auch die Konjunkturentwicklung im Tiefbau an.
Sinkt es dagegen wie im Jahr 2009, hat das negative
Auswirkungen auf die Umsätze. Diese Entwicklung
entsteht teilweise zeitlich versetzt, sodass der Ein-
bruch des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2009
auch im Folgejahr noch auf den Wirtschaftszweig
Tiefbau negativ durchschlug. Umso größer waren
im Jahr 2011 die Tiefbauumsätze, als die Konjunk-
tur endgültig angesprungen war und sämtliche Ein-
flussfaktoren der Krise der Vergangenheit ange-
hörten.
Grundsätzlich ist im Tiefbau auch eine jahreszykli-
sche Entwicklung erkennbar: Die Umsätze steigen
3.2 Branchenentwicklung in der Konjunktur wie im gesamten Baugewerbe jeweils im Jahres-
verlauf an. Das ist darauf zurückzuführen, dass in
der warmen Jahreszeit im Tiefbau mehr gearbeitet
werden kann. Im Winter sind beispielsweise Stra-
ßenbaumaßnahmen nur sehr eingeschränkt mög-
lich. Bis zum Herbst, in dem auch Rechnungen aus
dem bauintensiven Sommer zahlungsrelevant wer-
den, steigen die Umsätze an.
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BranchenReport Tiefbau | 4 Marktstruktur/-qualität
4 Marktstruktur/-qualität4.1 Branchenwettbewerb
Im Wirtschaftszweig Tiefbau herrscht nach wie vor
ein intensiver Wettbewerb. Durch die Umsatzzuw-
ächse im Jahr 2011 hat sich die Situation von einem
hohen Niveau ausgehend zwar leicht entspannt, al-
lerdings ist auch die Anzahl der Betriebe zuletzt
gewachsen (vgl. Abbildung 4), was den Konkurrenz-
druck wiederum erhöht. Neben der steigenden
Gründungsbereitschaft im Wirtschaftszweig sind
allerdings auch negative Begleiterscheinungen des
starken Wettbewerbs zu verzeichnen: So ist die An-
zahl an Insolvenzen im Jahr 2011 deutlich gestie-
gen (vgl. Abbildung 11).
Zudem trägt seit Jahren die EU-Osterweiterung zu
einem intensiven Wettbewerb bei. Dadurch drän-
gen zusätzliche und oftmals sehr günstig anbieten-
de Mitbewerber auf den Markt.
Auch die im Baugewerbe überdurchschnittlich be-
deutende Schwarzarbeit sorgt für Wettbewerbsin-
tensität. Allerdings hat die Schattenwirtschaft mit
einem Volumen von 352 Mrd.€ im Jahr 2009 ihren
Höhenpunkt erreicht. Sowohl das Jahr 2010 (348
Mrd.€) als auch das Jahr 2011 (346 Mrd.€) verzeich-
neten nach Ansicht des Tübinger Instituts für an-
gewandte Wirtschaftsforschung Rückgänge.
Insgesamt ist der Branchenwettbewerb im Tiefbau
im Jahr 2012 als intensiv einzustufen.
4.2 Fragmentierung
Wie das Statistische Bundesamt im Frühjahr 2012
veröffentlichte, erreichten im Jahr 2010 knapp 20%
der Unternehmen einen Jahresumsatz von nicht
einmal 100.000€. Deren Umsatzanteil liegt aller-
dings nur bei gut 0,4% am Gesamtvolumen. Drei
von vier Betrieben im Wirtschaftszweig kommen
auf einen Umsatz zwischen 100.000€ und 10 Mio.€.
Gut 44% des Branchenumsatzes entfallen auf die-
se. Oberhalb der Umsatzschwelle von 10 Mio.€ lie-
gen etwa 4,5% der Unternehmen, deren Anteil am
Umsatz bei 55% liegt. Diese Unternehmen erzielen
zum Teil Umsätze im dreistelligen Millionenbereich
4.1 Branchenwettbewerb4.2 Fragmentierung bzw. im Milliardenbereich (vgl. Kap. 5). Sie sind in
der Lage, sich auf Ausschreibungen für Großpro-
jekte wie die Errichtung größerer Sportanlagen,
den U-Bahn-Bau bzw. die Erstellung branchenspe-
zifischer Spezialbauten z.B. im Bereich der Geo-
thermie zu bewerben.
Insgesamt ist der Grad der Fragmentierung im Wirt-
schaftszweig Tiefbau als mittel bis hoch einzustu-
fen.
4.3 Differenzierungspotenzial
Differenzierungspotenzial besteht hinsichtlich
Produkt und Service für den Tiefbau vor allem im
Bereich Sanierung. Das gilt u.a. für Brücken, Tunnel,
Straßen und Schienen. Betriebe, die in der Lage
sind, entsprechende Sanierungsleistungen anzu-
bieten, werden künftig häufiger in die Lage kom-
men, sich auf Tiefbauaufträge zu bewerben. Diffe-
renzierungspotenzial im Bereich Service spielt im
Tiefbau dagegen eine untergeordnete Rolle, da Ser-
viceleistungen für öffentliche Aufträge weniger in-
teressant sind und Privatkunden im Tiefbau kaum
auftreten.
4.3 Differenzierungspotenzial
4 Marktstruktur/-qualität
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BranchenReport Tiefbau | 4 Marktstruktur/-qualität
Potenzial bietet dagegen eine Erweiterung des Pro-
duktportfolios hinsichtlich ergänzender Bauleis-
tungen, beispielsweise im Hochbau bzw. im Hand-
werk. Häufig lassen sich entsprechende Leistungen
nicht trennen, sodass eine übergreifende Kompe-
tenz bzw. entsprechende Kooperationen erforder-
lich sind. Das versetzt den Tiefbaubetrieb in die
Lage, alles aus einer Hand anzubieten.
Nach wie vor wird der Wettbewerb auch über den
Preis ausgetragen. Gerade bei öffentlichen Aus-
schreibungen, die mehr als 60% des Marktvolu-
mens ausmachen, erhält oftmals der Anbieter mit
dem geringsten Preis den Zuschlag. Das schränkt
die Differenzierungsmöglichkeiten bei Preis und
Konditionen ein.
Vor allem große Unternehmen setzen Werbe- und
Kommunikationsmaßnahmen ein, um den eige-
nen guten Ruf in Kundenkreisen bekannt zu ma-
chen. Insbesondere Fachpublikationen kommen
hierbei als Informationsträger in Betracht. Kleine-
ren Betrieben fehlt dagegen in der Regel das Bud-
get für Werbeaktionen. Ein gutes Image aufzubau-
en, ist für sie aber regional durch zuverlässige und
qualitativ gute Arbeit und die damit verbundene
Mund-zu-Mund-Propaganda möglich.
Als Vertriebsweg spielt das Internet bei der Aus-
schreibung öffentlicher und gewerblicher Aufträge
eine große Rolle für Tiefbauunternehmen. Kleinere
Betriebe des Wirtschaftszweigs können sich aller-
dings oftmals nicht auf komplexe Onlineausschrei-
bungen bewerben. Für sie ist es wichtig, gute
Kontakte zu Architekten und Bauträgern zu pfle-
gen, um als Subunternehmer zum Zuge zu kommen.
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BranchenReport Tiefbau | 4 Marktstruktur/-qualität
4.4 Ersatzprodukte
Ersatzprodukte spielen im Tiefbau keine bedeutsa-
me Rolle. Die vom Wirtschaftszweig angebotenen
Leistungen sind in der Regel nicht zu ersetzen, so
beispielsweise gibt es keine Alternativen zum Stra-
ßen- oder Schienenbau. Allerdings stehen öffentli-
che Tiefbauleistungen zum Teil in Konkurrenz
zueinander. Gerade im Zuge knapper öffentlicher
Mittel sind Bauprojekte für Straßen, Schwimmbä-
der, Sportanlagen und Kläranlagen zu priorisieren
und ggf. auch zurückzustellen.
4.5 Markteintrittsbarrieren
Unternehmen, die sich um größere Tiefbauaufträge
bemühen, brauchen eine entsprechende Ausstat-
tung an Geräten, Werkzeugen und Transportmit-
4.4 Ersatzprodukte4.5 Markteintrittsbarrieren teln. Das verursacht Investitionskosten. Diese
finanzielle Barriere steht manchem potenziellen
Marktteilnehmer im Weg und kann häufig nur mit-
hilfe eines Kredits bewältigt werden. Wer Kredit-
verhandlungen erfolgreich bestehen will, muss
allerdings einen entsprechenden Aufwand betrei-
ben. Umgangen werden kann diese Barriere, indem
man sich als Tiefbauunternehmen benötigte Ma-
schinen auftragsbezogen mietet oder alternativ
least. Für Handwerksunternehmen, die im Tiefbau
aktiv sind und die beispielsweise als Subunterneh-
mer Maurerarbeiten verrichten, gibt es eine recht
hohe formale Markteintrittsbarriere: Um einen
entsprechenden Betrieb zu eröffnen, muss nämlich
der Meisterbrief als Qualifikationsnachweis vorlie-
gen. Das gilt allerdings nicht für Fliesen-, Platten-
und Mosaikleger, deren Arbeit u.a. in U-Bahnhöfen
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BranchenReport Tiefbau | 4 Marktstruktur/-qualität
zum Tragen kommt. In diesem Handwerkszweig
wurde die Meisterpflicht im Rahmen der letzten
Handwerksreform abgeschafft.
Insgesamt sind die Marktzugangsbarrieren im Tief-
bau als durchschnittlich, vereinzelt im zulassungs-
pflichtigen Handwerk jedoch als hoch einzustufen.
4.6 Wertschöpfungskette
Je nach Spezialisierung sind Tiefbauunternehmen
Kunden von Betonherstellern, Stahlbaubetrieben
und Produzenten von Bitumen, das zur Herstellung
von Asphalt benötigt wird. Bei einer Materialauf-
wandsquote von ca. 42% (vgl. Kap. 6.1) besteht
eine recht große Abhängigkeit von Lieferanten.
Aufgrund der eingeschränkten Transportmöglich-
keiten der Rohstoffe und halbfertigen Produkte
sind die Marktverhältnisse aus Sicht des einkauf-
enden Tiefbauunternehmens oligopolistisch oder
sogar monopolistisch geprägt. Auf der anderen Sei-
te können durch die Abnahme größerer Mengen
Rabatte ausgehandelt werden.
Das Preisniveau auf der Einkaufsseite ist – bedingt
durch die konjunkturellen Entwicklungen – schwan-
kend. Bis Mitte des Jahres 2008 war die Preisent-
wicklung auf den Rohstoffmärkten stark steigend,
während der Krise gaben die Preise aufgrund der
sich verringernden Nachfrage deutlich nach. An-
schließend ging das Preisniveau wieder deutlich
nach oben, was teils bis heute Bestand hat. Nach
Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen
die Preise für Bitumen, das für den Straßenbau be-
nötigt wird, zwischen Februar 2011 und Februar
2012 um 36%. Hier macht sich bemerkbar, dass Bi-
tumen aus Erdöl gewonnen wird. Erzeugnisse aus
Beton, Zement und Gips wurden um 4,2% teurer,
während die Preise für Roheisen und Stahl im sel-
ben Zeitraum um gut 5% nachgaben. Auf der an-
deren Seite der Wertschöpfungskette hat der
Wirtschaftszweig Tiefbau nur mäßig von steigen-
den Preisen der eigenen Produkte profitiert. Im
Jahr 2011 konnten dem Kunden nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes je nach Segment zwi-
schen 1% und 5% mehr in Rechnung gestellt wer-
den. Die größten Steigerungsraten gab es bei
Asphaltarbeiten, während die Preissteigerungen
für Pflaster- und Plattenarbeiten weitgehend unter
der Inflationsrate blieben.
4.6 Wertschöpfungskette 4.7 Insolvenzen
Die Anzahl an Insolvenzen ist im Jahr 2011 deutlich
gestiegen. Mussten noch im Jahr 2010 insgesamt
170 Unternehmen den Gang zum Insolvenzverwal-
ter antreten, waren es mit 204 im Jahr 2011 erheb-
lich mehr. Die Zunahme um 34 Insolvenzfälle
entspricht einem Anstieg von 20%. Das ist ange-
sichts der Umsatzzuwächse (vgl. Kap. 3.1) überra-
schend und eine Folge des nach wie vor intensiven
Wettbewerbs im Wirtschaftszweig. Auffällig ist vor
allem, dass annähernd das gesamte Anstiegsvolu-
men auf den Teilbereich Wirtschaftszweig (WZ) 42.2
„Leitungstiefbau und Kläranlagenbau“ zurückzu-
führen ist. Dort hatten im Jahr 2010 insgesamt 55
Unternehmen und im Jahr 2011 insgesamt 86 Un-
ternehmen Insolvenz angemeldet. Das entspricht
einem Anstieg von mehr als 50%. Die Bereiche WZ
42.1 „Bau von Straßen und Bahnverkehrsstrecken“
sowie WZ 42.9 „Sonstiger Tiefbau“ bleiben annä-
hernd bzw. vollkommen konstant.
Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes
werden die Gläubiger insolventer Unternehmen
des Tiefbaus aufgrund der Unternehmensaufgaben
im Jahr 2011 auf knapp 220 Mio.€ Forderungen sit-
zen bleiben. Gut 4.500 Beschäftigte verloren auf-
grund einer Insolvenz ihren Arbeitsplatz.
Risiko des Forderungsausfalls
Das Forderungsausfallrisiko im Tiefbau wird von
der Wirtschaftsauskunftei Creditreform als „ge-
ring“ eingestuft. Der Creditreform-Risiko-Indikator
(CRI), der sich aus dem Verhältnis von Unterneh-
men mit Risikomerkmalen zu allen Unternehmen
der Branche errechnet, lag im Jahr 2011 bei 1,95%.
Im Vorjahr war der Wert mit 2,34% noch spürbar
höher, was einer „mittleren“ Ausfallwahrscheinlich-
keit entsprach. Für das Jahr 2012 gehen die Credit-
reform-Experten von einer kaum veränderten Ent-
wicklung aus.
In der Gesamtwirtschaft liegt der Indikator bei
2,15% (mittleres Ausfallrisiko). Der Tiefbau signal-
isiert den Gläubigern demzufolge ein unterdurch-
schnittliches Forderungsausfallrisiko. Innerhalb
des Wirtschaftszweiges zeigen sich allerdings recht
deutliche Unterschiede: Der Zweig „Leitungstief-
bau und Kläranlagenbau“ weist mit 2,17% den
höchsten Wert auf, während der „Sonstige Tiefbau“
4.7 Insolvenzen
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BranchenReport Tiefbau | 4 Marktstruktur/-qualität
mit 1,32% ein sehr geringes Ausfallrisiko zu ver-
zeichnen hat. Der wichtige Bereich „Bau von Stra-
ßen und Bahnverkehrsstrecken“ weist einen durch-
schnittlichen Wert auf.
Auch regional ist die Ausfallwahrscheinlichkeit bei
der Rückzahlung von Krediten unterschiedlich
hoch: Am meisten müssen Kreditgeber an Unter-
nehmen in Rheinland-Pfalz (CRI: 3,23%) und in Thü-
ringen (CRI: 3,09%) um ihr Geld fürchten (jeweils
hohes Ausfallrisiko). Deutlich besser ist die Zah-
lungsmoral dagegen in Mecklenburg-Vorpommern
(1,07%), Schleswig-Holstein (1,49%) und in Nie-
dersachsen (1,50%).
Abbildung 14:Forderungsausfallwahrscheinlichkeit nach Bundesländern
Bundesland CRI 2011
Baden-Württemberg 1,82
Bayern 1,69
Berlin 2,76
Brandenburg 1,72
Bremen* 0,00
Hamburg* 0,60
Hessen 1,07
Mecklenburg-Vorpommern 1,25
Niedersachsen 1,50
Nordrhein-Westfalen 2,18
Rheinland-Pfalz 3,23
Saarland* 4,40
Sachsen 1,88
Sachsen-Anhalt 2,53
Schleswig-Holstein 1,49
Thüringen 3,09
Insgesamt 1,95
* Wert aufgrund zu geringer Grundgesamtheit nicht aussagekräftig
Quelle: Wirtschaftsauskunftei Creditreform
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BranchenReport Tiefbau | 5 Bedeutende Unternehmen der Branche
5 Bedeutende Unternehmen der BrancheDie größten Unternehmen Deutschlands im Hoch-
und Tiefbau
Das größte Bauunternehmen in Deutschland – ge-
messen an der Bauleistung im Jahr 2010 – ist mit
Abstand die Hochtief AG. Der Gesamtumsatz be-
trug über 20 Mrd.€, welcher von mehr als 70.000
Mitarbeitern erwirtschaftet wurde. Allerdings ist
das Unternehmen nach einem Gewinn in Höhe von
288 Mio.€ (2010) im Jahr 2011 in die Verlustzone
gerutscht, und zwar, wie Anfang des Jahres 2012
bekannt wurde, ebenfalls im dreistelligen Millio-
nenbereich. Vor allem Abschreibungen bei der
australischen Tochter Leighton sowie Abfindungs-
zahlungen an den ehemaligen Vorstand belasteten
das Unternehmensergebnis.
Die Angebotspalette des Konzerns reicht von der
Entwicklung, Planung und dem Bau von Immobilien
bis hin zum Konzessions- und Beteiligungsge-
schäft. Dienstleistungen rund ums Bauen werden
auch in der Zukunft eine große Rolle spielen.
Gut positioniert ist das Unternehmen beispielswei-
se in den USA mit seinen Unternehmenstöchtern:
Mit der amerikanischen Tochter Turner hat Hochtief
eine führende Position auf dem amerikanischen
Markt inne. Die Unternehmenstochter Flatiron ge-
hört zu den zehn größten Anbietern im Bereich der
Verkehrsinfrastruktur der USA. Seit dem Jahr 2010
baut das Unternehmen nach der Übernahme des
Unternehmens E.E. Cruz and Company seine Posi-
tion im Markt der US-Infrastrukturprojekte vor al-
lem im Raum New York weiter aus.
Seit Sommer 2011 hält der führende spanische
Baukonzern ACS mehr als 50% der Aktien und hat
das europaweit fünftgrößte Bauunternehmen
Hochtief damit übernommen.
Die Bilfinger Berger AG ist das zweitgrößte Bau-
unternehmen in Deutschland. Im Jahr 2010 lag die
Gesamtleistung des Unternehmens bei 8,1 Mrd.€
und damit 5% über dem Vorjahr. Die Beschäftig-
tenzahl ging allerdings um 4% auf gut 58.000 zu-
rück. Das Konzernergebnis gibt das Unternehmen
mit 284 Mio.€ im Jahr 2010 an. Im Vorjahr betrug
es mit etwa 140 Mio.€ knapp die Hälfte.
Das Dienstleistungsgeschäft ist zuletzt überpro-
portional gewachsen und macht heute einen Anteil
von 80% am Gesamtvolumen aus. Der Verkauf des
Australiengeschäfts brachte dem Unternehmen im
Jahr 2011 erheblichen Mittelzufluss und Finanzie-
rungsspielraum und führte zu einer weiteren Ver-
besserung des Konzernergebnisses. Das Unterneh-
men wird seit Mitte 2011 vom ehemaligen
Ministerpräsidenten des Landes Hessen, Roland
Koch, geführt.
Die Ed. Züblin AG mit Sitz in Stuttgart ist ebenfalls
sowohl im Hochbau (Schlüsselfertigbau, Bauen im
Bestand, Stahlbau) als auch im Tiefbau (Tunnelbau,
Spezialtiefbau) tätig. Dazu kommen u.a. Leistungen
in der Umwelttechnik, Angebote im Rahmen von
Lärmschutzsystemen und Dienstleistungen. Das
Unternehmen beschäftigte im Jahr 2010 gut
13.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Um-
satz von mehr als 2,4 Mrd.€.
Die drei größten Bauunternehmen mit klarer
Tiefbauausrichtung
Die Strabag AG kam im Jahr 2010 auf eine Bauleis-
tung von knapp 4 Mrd.€ und ist damit unter den fast
reinen Tiefbauunternehmen gemessen am Umsatz
der Branchenprimus. Die Strabag AG in Deutsch-
land beschäftigt mehr als 10.000 Mitarbeiter. Sie ist
Teil des Gesamtkonzerns Strabag SE, in dem gut
70.000 Menschen zuletzt knapp 13 Mrd.€ erwirt-
schafteten. Der Schwerpunkt der Bautätigkeiten
liegt eindeutig im Verkehrswegebau, insbesondere
im Beton- und Asphaltstraßenbau für kommunale
und überregionale Auftraggeber. Zuletzt wurde die
Palette der Bautätigkeiten auf Geschäftsfelder wie
Hafenbau, Kanal- und Rohrleitungsbau, Gleis-,
Straßenbahngleis- und Fahrleitungsbau sowie bau-
relevante Dienstleistungen erweitert.
Die GVS Netz GmbH aus Stuttgart ist im Bereich
Rohrleitungs- und Kabelleitungstiefbau, Transport
mit Rohrfernleitungen sowie Gasverteilung und -
handel durch Rohrleitungen tätig. Das Unterneh-
men kommt auf einen hohen Umsatz von 1,6 Mrd.€
und versteht sich in erster Linie als Dienstleister für
Gastransporte und technischen Service.
5 Bedeutende Unternehmen der Branche
15 © 2012 DSV 304642265
BranchenReport Tiefbau | 5 Bedeutende Unternehmen der Branche
Abbildung 15:Bedeutende Bauunternehmen in Deutschland
Bauunternehmen SitzBauleistung
in Mio. €Beschäftigte Schwerpunkt
Hochtief Essen 20.560 (2009) 66.178 (2009) Hoch- u. Tiefbau
Bilfinger Berger AG Mannheim 8.123 (2010) 58.312 (2010) Hoch- u. Tiefbau
Ed. Züblin AG Stuttgart 2.524 (2009) 12.279 (2009) Hoch- u. Tiefbau
Strabag AG Köln 3.939 (2010) 10.267 (2010) Tiefbau
GVS Netz GmbH Stuttgart 1.600 (2010) 250 (2010) Tiefbau
Bauer AG Schrobenhausen 1.132 (2010) 9.000 (2010) Tiefbau
Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG Sengenthal 750 (2010) 1.600 (2011) Tiefbau
DB Bahnbaugruppe GmbH Berlin 486 (2010) 3.000 (2011) Tiefbau
EUROVIA TEERBAU GmbH Bottrop 300 (2010) 1.200 (2011) Tiefbau
Quelle: Hoppenstedt, Le Moniteur, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Die Bauer GmbH mit dem Hauptstandort in Schro-
benhausen erwirtschaftete im Jahr 2010 einen Um-
satz von gut 1,1 Mrd.€ und beschäftigte zuletzt
9.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist im Spezi-
altiefbau tätig und führt weltweit Aufträge in den
Segmenten Baugruben, Dichtwände und Bau-
grundverbesserung aus.
Rückschlüsse und Auswirkungen auf den gesamten
Wirtschaftszweig
Die umsatzstärksten Tiefbauunternehmen in
Deutschland sind schwerpunktmäßig in Bereichen
tätig, in denen vor allem Großaufträge eine wichtige
Rolle spielen. Diese können von kleinen Betrieben
nur schwer bearbeitet werden, weil die Umsetzung
hohe Investitionskosten, umfangreiches Personal
und große Vertrauenswürdigkeit voraussetzt. Klei-
ne Unternehmen kommen in der Regel nur für klei-
ne Aufträge und für Tätigkeiten als Subunterneh-
mer infrage.
Kleine und mittlere Unternehmen sind vor allem
dort erfolgreich, wo das Auftragsvolumen über-
sichtlich ist und sie in ihrem Spezialgebiet effizient
arbeiten können. Das gilt beispielsweise für den
Sportplatz- bzw. den Kläranlagenbau.
16 © 2012 DSV 304642265
BranchenReport Tiefbau | 6 Branchenkennzahlen
6 Branchenkennzahlen6.1 Branchenrentabilität
Die Umsatzrentabilität im Wirtschaftszweig Tiefbau
ist im Jahr 2010 leicht zurückgegangen, findet sich
jedoch etwas oberhalb des Vorkrisenniveaus von
2008 wieder. Damit entwickelt sich die Branche in
eine andere Richtung als der Hochbau, wo es im
Jahr 2010 nach den vorläufigen Berechnungen des
Branchendienstes der Sparkassen-Finanzgruppe
zu einem Anstieg der Umsatzrentabilität gekom-
men ist. So verfestigt sich der Trend, dass der Tief-
bau weniger rentabel arbeitet als der Hochbau. Zu
dieser Trendumkehr war es im Jahr 2009 gekom-
men.
Konstant wie bereits im Vorjahr zeigt sich die Ent-
wicklung der Personalaufwandsquote. Diese liegt
nach wie vor bei gut 30%. Die Auswertung nach Un-
ternehmensgrößen zeigt, dass die kleinen Unter-
nehmen tendenziell eine sinkende und die großen
eine steigende Personalaufwandsquote aufweisen.
Diese Bewegungen heben sich gegenseitig auf und
sorgen für eine Konstanz im Tiefbau insgesamt.
Auf den ersten Blick erscheinen die Werte in sehr
kleinen Unternehmen bis zu einem Jahresumsatz
von 250.000€ grundsätzlich günstiger. Das ist al-
lerdings ein Trugschluss, der auf einen bilanztech-
nischen Effekt zurückzuführen ist. Da nämlich bei
Einzelunternehmen und Personengesellschaften
6.1 Branchenrentabilität das Gehalt des Geschäftsführers bzw. Inhabers
nicht als Aufwand erfasst wird, findet es sich letzt-
lich nicht unter den Aufwendungen wieder. Wird
dieser Effekt ausgeklammert, zeigt sich, dass die
großen Unternehmen des Tiefbaus über eine ge-
ringere Personalaufwandsquote verfügen als die
kleinen.
Die Materialaufwandsquote im Wirtschaftszweig
Tiefbau ist zum dritten Mal in Folge gesunken. Sie
liegt mit 42,2% im Jahr 2010 um knapp einen hal-
ben Prozentpunkt tiefer als im Vorjahr. Noch im
Jahr 2007 war ein Wert von mehr als 44% ermittelt
worden.
Dass trotz dieser positiven Entwicklung die Um-
satzrentabilität zuletzt gesunken ist, ist bemer-
kenswert. Es sind vor allem die kleineren Aufwands-
quoten für Abschreibungen und Mieten, die ein
rentableres Ergebnis mit jeweils höheren Werten
als im Vorjahr verhindert haben. So ist die Mietauf-
wandsquote nach vorläufigen Berechnungen im
Jahr 2010 von 2,5 auf 2,6% gestiegen. Die Ab-
schreibungsaufwandsquote kletterte ebenfalls,
und zwar von 2,9 auf 3,1%. Dies lässt auf eine hö-
here Investitionsbereitschaft schließen, die auch
belegbar ist: Die Investitionsquote kletterte im Jahr
2010 um bemerkenswerte 0,4 Prozentpunkte auf
2,9%.
6 Branchenkennzahlen
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BranchenReport Tiefbau | 6 Branchenkennzahlen
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BranchenReport Tiefbau | 6 Branchenkennzahlen
6.2 Kurzanalyse wichtiger Branchenkennzahlen
Die Anlagendeckung hat sich im Jahr 2010 leicht
positiv entwickelt. Sie stieg um gut zwei Prozent-
punkte auf knapp 88% an. Auch hier zeigt sich, dass
vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen
von dieser Entwicklung profitierten, während die
großen Tiefbauunternehmen – allerdings auf einem
höheren Niveau – eine niedrigere Anlagendeckung
als im Vorjahr verzeichneten. Damit ist der Wirt-
schaftszweig bezüglich dieser Kennziffer homoge-
ner geworden, denn die kleinen Betriebe konnten
aufholen. Insofern hat sich vor allem bei diesen Be-
trieben die Gefahr verringert, dass Anlagevermö-
gen verkauft werden muss, wenn Kredite auslaufen.
Allerdings erreichen die meisten Unternehmen
6.2 Kurzanalyse wichtiger Branchenkennzahlen auch im Jahr 2010 nicht das betriebswirtschaftlich
erstrebenswerte Niveau einer Anlagendeckung von
100%.
Keine eindeutige Tendenz weisen die Kennziffern
zur Finanzierungsstruktur auf: Die Eigenkapital-
quote setzte ihren positiven Trend der letzten Jahre
fort und erreichte im Jahr 2010 nach den Berech-
nungen des Branchendienstes der Sparkassen-Fi-
nanzgruppe einen Wert von 15%. Der positive
Trend bei der Liquidität wurde dagegen zuletzt aus-
gebremst: Mit 20,1% lag diese wichtige Kennziffer
0,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. Al-
lerdings wies sie noch immer einen höheren Wert
auf als in den Jahren vor der weltweiten Wirt-
schaftskrise. Die Insolvenzzahlen des Jahres 2011
19 © 2012 DSV 304642265
BranchenReport Tiefbau | 6 Branchenkennzahlen
(vgl. Abbildung 11) weisen darauf hin, dass sich die
Kennziffern zur Finanzierungsstruktur im Folgejahr
verschlechtert haben. Das betrifft vor allem den Lei-
tungstiefbau und Kläranlagenbau, in dem die Ge-
samtzahl an Insolvenzen besonders deutlich ge-
stiegen ist.
Der dynamische Verschuldungsgrad ist als Folge
der verschlechterten Liquidität im Jahr 2010 erst-
malig seit Jahren wieder angestiegen. Die für Kre-
ditgeber wichtige Kennzahl, welche angibt, in wie
viel Jahren die Schulden theoretisch durch den
Cashflow getilgt werden könnten, stieg von 6,9 Jah-
ren auf 7,1 Jahre.
Die Cashflow-Kennzahlen gaben zuletzt tendenziell
nach: Die Cashflow-Rate als wichtiger Indikator für
die Ertrags- und Finanzkraft blieb im Jahr 2010 zwar
noch konstant. Sie erreichte erneut einen Wert von
7,1%. Die Fähigkeit, kurzfristige Kredite zu tilgen –
ausgedrückt durch den Cashflow 1 –, hat sich dage-
gen verschlechtert. Die Kennzahl sank von 19,2 auf
18,7% im Jahr 2010. Gleiches gilt für den Cashflow
2, der ein Indikator für die Fähigkeit ist, langfristige
Kredite zu tilgen: Nach einem deutlichen Anstieg im
Jahr 2009 wurde im Folgejahr ein Rückgang von 0,4
Prozentpunkten auf glatte 16% ermittelt.
Abbildung 21:Kennziffern zur Finanzierungsstruktur
Jahr Eigenkapital-
quote in %Liquidität
in %
Dyn. Verschul-dungsgradin Jahren
2007 12,4 19,3 8,3
2008 12,4 19,3 7,6
2009 13,8 20,5 6,9
2010 15,0 20,1 7,1
Quelle: Branchendienst der Sparkassen-Finanzgruppe
Insgesamt tendieren die Bilanzkennziffern im Wirt-
schaftszweig Tiefbau uneinheitlich und mehrheit-
lich negativ. Damit kann die Branche nicht mit der
Entwicklung im Hochbau mithalten. Allerdings deu-
tet die Umsatzentwicklung im Jahr 2011 darauf hin,
dass sich die Vorzeichen zum Teil wieder geändert
haben.
20 © 2012 DSV 304642265
BranchenReport Tiefbau | 7 Rahmenbedingungen
7 RahmenbedingungenPolitische und rechtliche Rahmenbedingungen
Seit dem 1.5.2011 gilt die Arbeitnehmerfreizügig-
keit auch für osteuropäische EU-Staaten. Sie er-
möglicht die Beschäftigung ausländischer Arbeits-
kräfte ohne gesonderte Arbeitsgenehmigung.
Infolge dieser Regelung ist es bislang nicht wie
mancherorts befürchtet zum Lohn-Dumping ge-
kommen, was auch geltende Mindestlöhne verhin-
derten. In den Grenzgebieten zu Osteuropa gibt es
vielmehr jetzt die Möglichkeit, dem Fachkräfteman-
gel eine Auslandsakquise von Arbeitskräften ent-
gegenzusetzen.
Die sog. Ist-Versteuerung gilt nunmehr dauerhaft
für Unternehmen mit einem Umsatz bis zu 500.000
€ jährlich. Damit müssen diese Unternehmen die
Umsatzsteuer nicht schon bei Leistungserbringung
an das Finanzamt abführen (Soll-Versteuerung).
Die Ist-Versteuerung bewirkt hingegen, dass die
Umsatzsteuer erst entrichtet wird, wenn die Rech-
nung vom Auftraggeber tatsächlich bezahlt wurde.
Technologische Rahmenbedingungen
Weite Teile des Wirtschaftszweigs Tiefbau sind
technologischen Einflüssen eher unterdurch-
schnittlich stark ausgesetzt. Auch im Straßenbau ist
die Entwicklungsdynamik verhältnismäßig gering.
Allerdings eröffnet eine technologische Entwick-
lung neue Perspektiven: Dank moderner Nanotech-
nologie ist es mittlerweile möglich, Straßen bei
einer Temperatur von bis zu -12 Grad Celsius zu
bauen und Schlaglöcher zu beseitigen.
Der Bau von Gleisanlagen hat sich abgesehen von
der Eignung der Schienen für Hochgeschwindig-
keitszüge und damit verbundene bauliche Anfor-
derungen ebenfalls nicht dynamisch entwickelt. Am
ehesten ändern sich die Rahmenbedingungen
beim Bau von Sportanlagen (Trend zum modernen
Kunstrasen), vor allem aber im industriellen Spezi-
altiefbau. Dieser wird vom Hauptverband der Deut-
schen Bauindustrie (HDB) als Hightech-Geschäft
bezeichnet, welches direkt mit Forschungs- und
Entwicklungsarbeiten verbunden ist.
Soziale und ökonomische Rahmenbedingungen
Aus dem sozialen Blickwinkel heraus werden sich
die demografische Entwicklung und der damit ver-
bundene prognostizierte Fachkräftemangel auf die
Branche niederschlagen, worauf die Verbände mitt-
lerweile mit Imagekampagnen reagiert haben. In
weiten Teilen der Republik, insbesondere im Osten,
aber mittlerweile auch in vielen Regionen des Wes-
tens, sind die Auswirkungen bereits zu spüren: Aus-
bildungsplätze und Facharbeiterstellen bleiben
zunehmend unbesetzt. Durch die zügige konjunk-
turelle Erholung der Wirtschaft nach der Konjunk-
turkrise hat sich dieses Problem verschärft. Für
Baubetriebe wird es immer schwieriger, qualifizier-
tes Personal zu akquirieren. In östlichen, grenzna-
hen Regionen besteht allerdings die Möglichkeit,
das Problem aufgrund der Arbeitnehmerfreizügig-
keit mit ausländischen Arbeitnehmern zu lösen
(s.o.).
7 Rahmenbedingungen
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BranchenReport Tiefbau | 8 Chancen/Risiken
8 Chancen/RisikenChancen im Tiefbau
Das Auftragsvolumen für die Sanierung von Stra-
ßen, Brücken und Tunnels dürfte in den nächsten
Jahren ansteigen. Die Gründe hierfür liegen in der
Sanierungsbedürftigkeit, insbesondere von Brü-
cken, aber auch im erhöhten Verkehrsaufkommen
der letzten und auch der kommenden Jahre. Nach
Angaben der Bundesregierung sollen in den komm-
enden Jahren jährlich 670 Mio.€ allein für die Sa-
nierung von Brücken ausgegeben werden. Insge-
samt stehen hierfür 7 Mrd.€ zur Verfügung.
Hintergrund: Von den 39.000 Autobahnbrücken in
Deutschland ist der überwiegende Teil sanierungs-
bedürftig. Zu dieser Erkenntnis kamen die Teilneh-
mer eines Verkehrskongresses der Industrie- und
Handelskammern in Nordrhein-Westfalen im März
2012.
Dazu kommt jeweils nach einer Winterperiode der
zyklisch wiederkehrende Sanierungsbedarf bei
Straßen. Das punktuelle Ausbessern einzelner Stel-
len bringt für die Branche, auch für kleine und mitt-
lere Unternehmen, kurzfristig Aufträge, die von
Jahr zu Jahr in unterschiedlichem Umfang wieder-
kommen. In vielen Fällen hilft aber nur noch eine
Grundsanierung, um weitere Schäden zumindest
für eine gewisse Zeit ausschließen zu können. Dies
scheitert aber zum Teil am Fehlen von öffentlichen
Geldern.
Überdurchschnittliche Chancen bietet mittelfristig
auch das Betätigungsfeld der Geothermie. Die Er-
richtung von geothermischen Anlagen, die Energie
aus Erdwärme beziehen, ist ein Betätigungsfeld des
Tiefbaus. Allerdings steckt die Erzeugung von re-
generativer Energie auf geothermischer Grundlage
in Deutschland noch in den Kinderschuhen. In Län-
dern, die über oberflächennahe Erdwärmepotenzi-
ale verfügen, wie China, Schweden, die USA und
Island, ist die Entwicklung bereits weiter fortge-
schritten. In Deutschland ist entweder ein niedrig-
eres Temperaturniveau zu nutzen oder es muss
entsprechend tiefer gebohrt werden. Grundsätzlich
dürften sich die Chancen, in dieser Form regenera-
tiv Energie zu erzeugen, verbessert haben, da die
Bundesregierung im Jahr 2011 beschlossen hat,
künftig und schrittweise Energie nicht mehr durch
Atomkraft zu gewinnen.
Zusätzliche Impulse liefert die Energiewende
durch den Ausbau der kabelgebundenen Leitungs-
infrastruktur. Vor allem für den nicht öffentlichen
Tiefbau dürfte das zu zusätzlichen Aufträgen füh-
ren.
Öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP) sind
seit dem Jahr 2011 wieder leicht im Aufwind und
dürften in den Folgejahren weiter an Bedeutung
gewinnen, nachdem es im Jahr 2010 zu einem Ein-
bruch gekommen ist. Das Investitionsvolumen lag
nach Zahlen der PPP-Projektionsdatenbank im Jahr
2011 fast doppelt so hoch wie im Vorjahr, aber nicht
einmal halb so hoch wie in den Boom-Jahren 2007
und 2008. Die Folgen der Wirtschaftskrise mit ihren
Konjunkturpaketen hatten die relative Dynamik im
ÖPP-Bereich vorübergehend gestoppt. Es ist davon
auszugehen, dass es sowohl im Hochbau als auch
im Tiefbau wieder vermehrt zu gemeinsamen Bau-
projekten der Wirtschaft und der öffentlichen Hand
kommen wird. Auch Tiefbauunternehmen werden
davon profitieren: Von den 6,7 Mrd.€, die im ÖPP-
Bereich seit dem Jahr 2002 investiert wurden, be-
trafen 2,3 Mrd.€ den Tiefbau.
Eine immer wichtigere Rolle im Tiefbau spielt die
internationale Ausrichtung. Vor allem große Bau-
betriebe sind außerhalb Deutschlands erfolgreich
und erwirtschaften im Ausland beträchtliche Antei-
le ihres Gesamtgewinns. Allerdings bedarf es für die
internationale Orientierung häufig eines beachtli-
chen Investitionsvolumens. Kleine und mittelstän-
dische Betriebe können dies in der Regel nicht
aufbringen, haben aber die Möglichkeit, als Unter-
nehmen in grenznahen Gebieten ihre Leistungen
im Nachbarland anzubieten.
Risiken im Tiefbau
In den nächsten Jahren wird sich der Fachkräfte-
mangel zum größten Problem im Baugewerbe ent-
wickeln. Immer weniger Auszubildende erlernen
handwerkliche Berufe, viele qualifizierte Fachkräfte
gehen (vorzeitig) in Ruhestand und bereits heute
ist es schwierig, qualifizierte Stellen und Ausbil-
dungsplätze zu besetzen. Dieses Problem existiert
mittlerweile auch im Westen Deutschlands und
wird sich in den nächsten zehn Jahren, in denen
immer weniger Jugendliche die Schulen verlassen,
zuspitzen. Hier ist insbesondere die Lobbyarbeit
8 Chancen/Risiken
22 © 2012 DSV 304642265
BranchenReport Tiefbau | 8 Chancen/Risiken
der Verbände gefordert, Berufe im Tiefbau als at-
traktiv darzustellen und diese auch tatsächlich von
den Mitgliedsunternehmen entsprechend ausge-
stalten zu lassen.
Ein weiteres Risiko für die Betriebe des Tiefbaus
liegt in den schwankenden Einkaufspreisen. Zwar
sind die Preise für Rohstoffe zum Teil mit der Wirt-
schaftskrise deutlich zurückgegangen. Allerdings
kletterten sie in den Monaten danach wieder steil
nach oben (vgl. Kap. 4.6). Zudem zeigt sich an der
Preisentwicklung für erdölabhängiges Bitumen,
dass Preise unabhängig von der Konjunktur massiv
ansteigen können. Die tendenziell nach oben geh-
enden Preise auf der Einkaufsseite verteuern die
Produkte der Branche. Auch aus diesem Grund kann
das Auftragsvolumen in der Regel nicht mit dem
Bedarf mithalten. In Anbetracht der zum Teil leeren
öffentlichen Kassen und der Schuldenbremse führt
das vermehrt dazu, dass Tiefbauprojekte zeitlich
verschoben oder komplett aufgegeben werden.
Das kann erhebliche Schwierigkeiten für die betei-
ligten Unternehmen hervorrufen.
Für die ostdeutschen Regionen fallen die europä-
ischen Strukturförderungen bis zum Jahr 2013
sukzessive weg. Damit wird in diesen Regionen al-
ler Voraussicht nach das Umsatzvolumen sinken
und der Wettbewerbsdruck steigen. Unternehmen
in grenznahen Gebieten könnten einen Ausgleich
dadurch erfahren, dass die osteuropäischen Anrai-
nerstaaten stattdessen vermehrt gefördert werden
und sie am Auftragsvolumen partizipieren.
So wie deutsche Tiefbauunternehmen im Ausland
Erfolg haben, müssen sie auf dem inländischen
Markt die ausländische Konkurrenz fürchten. Das
gilt nach der EU-Osterweiterung auch für die grenz-
nahen Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Bran-
denburg, Sachsen und Bayern. Hier wird der
Wettbewerb häufig über den Preis ausgetragen,
was zulasten deutscher Tiefbauunternehmen ge-
hen kann. Dazu kommt die Schwarzarbeit, die al-
lerdings von einem hohen Niveau ausgehend
zuletzt gesunken ist (vgl. Kap. 4.1).
23 © 2012 DSV 304642265
BranchenReport Tiefbau | 9 Branchennews und -trends
9 Branchennews und -trendsAuftragslage im Tiefbau bessert sich
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind
die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im Jahr
2011 insgesamt um 4,4% gestiegen. Diese positive
Entwicklung ist ausschließlich auf den Hochbau zu-
rückzuführen, der um 9,3% mehr Aufträge verbuch-
te als im Vorjahr. Im Tiefbau gingen die Auftrags-
eingänge dagegen um 0,6% zurück. Allerdings
deutete sich bereits Ende 2011 ein positiver Trend
an, der sich Anfang 2012 fortsetzte: Im Januar 2012
lag das Volumen der Auftragseingänge im Tiefbau
um fast 18% höher als im Vorjahresmonat.
Höhere Löhne ab 1.6.2012
Die Tarifverhandlungen für die Bauwirtschaft im
Jahr 2011 bringen auch für die Jahre 2012 und
2013 Lohnerhöhungen mit sich. So steigen in den
alten Bundesländern ab 1.6.2012 die Löhne, Gehäl-
ter und Ausbildungsvergütungen um 2,3% und in
den neuen Ländern um 2,9%. Zudem steigen die
Mindestlöhne in den neuen Bundesländern jeweils
zum Jahresbeginn 2012 und 2013 um 0,25€. In den
alten Ländern werden Anstiege zwischen 0,05€ und
0,40€ verzeichnet.
Mehr neue Auszubildende im Baugewerbe
Auch im Jahr 2011 haben die Unternehmen des
Baugewerbes wieder mehr Auszubildende einge-
stellt. Dies war bereits im Vorjahr zu beobachten.
Hauptgrund für diese positive Tendenz ist die ra-
sche wirtschaftliche Erholung nach der weltweiten
Wirtschaftskrise und die Reaktion der Unterneh-
men auf einen sich verschärfenden Fachkräfteman-
gel. Mit 12.027 neuen Verträgen wurde allerdings
das Niveau des Jahres 2007 noch nicht erreicht. Da
die Anzahl der Schulabgänger deutlich zurückgeht,
ist für das Jahr 2012 nicht mehr mit einem Anstieg
der Ausbildungszahlen zu rechnen.
Anwendermesse TiefbauLive 2011 und 2013
Im Mai 2011 fand am Flughafen Baden-Baden mit
der Anwendermesse TiefbauLive eine praktisch ori-
entierte Fachmesse der Tiefbaubranche statt. Die
rund 200 Aussteller demonstrierten vor allem neue
Technologien und präsentierten moderne Bauma-
schinen. Die Veranstalter zählten rund 10.000 Fach-
besucher. Die nächste TiefbauLive findet im Sep-
tember 2013 statt.
Trends
Der Tiefbau ist im Jahr 2012 und darüber hinaus
von folgenden Trends geprägt:
B Die notwendige Sanierung von Straßen, Auto-
bahnen und insbesondere von Brücken dürfte
den Wirtschaftszweig in den nächsten Jahren
stützen.B Es muss weiterhin mit schwankenden Preisen
beim Materialeinkauf gerechnet werden.B Öffentlich-Private Partnerschaften wird es künf-
tig aller Voraussicht nach wieder vermehrt ge-
ben, was vor allem im Straßenbau für Impulse
sorgt.B Die demografische Entwicklung stellt den Tief-
bau und das gesamte Baugewerbe künftig vor
personelle Probleme.B Der Bau geothermischer Anlagen und die Schaf-
fung einer neuen Leitungsinfrastruktur zur
Stützung der Energiewende werden langfristig
das Umsatzpotenzial der Branche steigern.
Die separat erscheinende BranchenPrognose der
Sparkassen-Finanzgruppe gibt einen Überblick
über die zu erwartende Entwicklung bis zum Jahr
2014.
9 Branchennews und -trends
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BranchenReport Tiefbau | 10 Weiterführende Links/Adressen
10 Weiterführende Links/Adressen10.1 Leasing
Der Kauf von Fahrzeugen, Maschinen und Büroaus-
stattung bindet langfristig wertvolles Kapital. Wer
flexibel bleiben möchte, um besser auf neue Chan-
cen reagieren zu können, für den ist Leasing eine
clevere Alternative. Schließlich ist Nutzen wichtiger
als Besitz.
Für Investitionen: zehn Leasing-Vorteile im
Überblick
Liquidität schonen: Gewinnen Sie finanziellen
Spielraum! Sparkassen-Leasing heißt: Investieren
ohne Kapitaleinsatz. Eigenkapital und Kreditlinie
werden geschont.
Pay-as-you-earn: Lassen Sie Ihre Investition für
sich arbeiten! Leasing-Raten sind monatlich wie-
derkehrende Zahlungen, die erst ab Nutzung des
Leasing-Objektes anfallen und sich deshalb aus
den Erträgen erwirtschaften lassen.
Feste Kalkulationsgrundlage: Rechnen Sie mit
überschaubaren Raten! Leasing-Raten werden für
die gesamte Vertragslaufzeit fest vereinbart. Damit
haben Sie eine klare Planungsbasis, die Ihre Kalku-
lation erleichtert.
Herstellerunabhängigkeit: Entscheiden Sie nach
Ihren Präferenzen! Mit Sparkassen-Leasing haben
Sie völlig freie Hand bei der Wahl des geeigneten
Investitionsobjektes oder Ihres Wunsch-Herstel-
lers.
Nutzen Sie den Barzahlervorteil: Verhandeln Sie
in Ihrem Sinne! Sie verhandeln mit Ihrem Lieferan-
ten und treten so als Barzahler auf. Dann erst treten
wir in Ihre Bestellung ein. So erhalten Sie sich alle
Optionen der Preisgestaltung.
Individuelle Vertragsgestaltung: Bleiben Sie ein-
fach flexibel! Sparkassen-Leasing bietet Ihnen vie-
le flexible Vertragsgestaltungen mit unterschied-
lichsten Optionen bei Vertragsbeendigung.
Nutzen Sie betriebswirtschaftliche Vorteile! Sie
investieren bilanzneutral und schonen damit Ihre
Eigenkapitalquote.
10.1 Leasing Reduzierter Verwaltungsaufwand: Konzentrie-
ren Sie sich auf das Wesentliche! Als Leasing-
Geber übernimmt Ihre Sparkasse für Sie die Be-
schaffung, Abschreibung und Verwertung der
Maschinen.
Innovation: Bleiben Sie auf dem neuesten
Stand! Mit Sparkassen-Leasing nutzen Sie immer
die aktuellste Technologie für Ihr Unternehmen.
Und zwar ad hoc mit flexiblen Verträgen oder ge-
plant durch Anschlussverträge.
Persönliche Beratung: Setzen Sie auf einen ver-
trauten Partner! Sie arbeiten mit nur einem Part-
ner: Ihrer Sparkasse. Die bietet Ihnen alle Leistun-
gen aus einer Hand. Sie müssen keiner fremden
Gesellschaft Rechenschaft ablegen. Und Sie profi-
tieren von einer sehr individuellen, persönlichen
Beratung und Betreuung - in allen Phasen der Ver-
tragslaufzeit und darüber hinaus.
Sparkassen-Leasing: ideale Lösung für den
Mittelstand
Flächendeckende Präsenz, Finanzierungskompe-
tenz und Lösungen nach Maß machen die Sparkas-
sen zu einem der führenden Leasing-Anbieter
Deutschlands. Und zu dem verlässlichen Partner di-
rekt in Ihrer Nähe, der mit Ihnen gemeinsam die
Chancen des Marktes nutzt.
Das Know-how Ihrer Sparkasse
Jahrzehntelange Finanzierungserfahrung und ge-
naue Marktkenntnisse insbesondere in den Berei-
chen Auto-Leasing (PKW, LKW, Flotten), Computer-
Leasing (Hard- und Software, Netzwerke) und
Maschinen-Leasing (Maschinen, Technologie) ma-
chen Ihre Sparkasse zu einem starken Partner, der
Ihr Investitionsvorhaben professionell und persön-
lich begleitet.
Ein Ansprechpartner, der Sie bestens kennt
Sie nutzen alle Vorteile eines einzigen Ansprech-
partners, der Ihr Unternehmen und das wirtschaft-
liche Umfeld ganz genau kennt. So erhalten Sie eine
moderne und bedarfsgerechte Investitionsfinan-
zierung nach Ihren Wünschen. Sprechen Sie Ihren
Berater an.
10 Weiterführende Links/Adressen
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BranchenReport Tiefbau | 10 Weiterführende Links/Adressen
10.2 Factoring: Ein lohnender Vertrag für
Forderungen
Verhelfen Sie Ihrem Unternehmen schnell zu mehr
Liquidität, indem Sie Ihre Forderungen verkaufen
und lagern Sie Debitorenverwaltung, Mahnwesen
und Inkasso Ihrer offenen Forderungen aus.
Damit können Sie rechnen:
B Höhere LiquiditätB Sofortige GutschriftB Deckung des Ausfallrisikos bis zu 100 Prozent
Der Rahmenvertrag mit einer Factoring-Gesell-
schaft macht's möglich.
So funktioniert Factoring
Ihr Unternehmen verkauft offene Forderungen an
eine Factoring-Gesellschaft. Im Gegenzug wird Ih-
nen sofort Geld überwiesen. Der Betrag beläuft sich
auf circa 70 bis 90 Prozent der jeweiligen Forde-
rung.
Sie sparen viel Arbeit
Falls eine Forderung nicht erfüllt wird, trägt die Fac-
toring-Gesellschaft das Ausfallrisiko. Sie bekom-
men Ihr Geld auf jeden Fall. Und zusätzlich sparen
Sie sich eine Menge Arbeit. Debitorenverwaltung,
Mahnwesen, Inkasso und die rechtliche Verfolgung
der Forderungen - das erledigt für Sie die Factoring-
Gesellschaft.
10.3 Infos zum internationalen Geschäft
Der EuropaService der Sparkassen-Finanzgruppe
unterstützt und berät Unternehmen zu praxisrele-
vanten Aspekten des Auslandsgeschäfts und zu eu-
ropäischen Förderangeboten.
Zu den Schwerpunkten seines Informationsange-
bots gehören die geschäftlichen Rahmenbedin-
gungen in wichtigen europäischen Zielmärkten.
Auch Unternehmen, die europaweit nach Koopera-
tionspartnern suchen, sind beim EuropaService an
der richtigen Stelle.
10.2 Factoring: Ein lohnender Vertrag für Forderungen10.3 Infos zum internationalen Geschäft
S FinanzgruppeEuropaService
Internet: http://europaservice.dsgv.de
Internationale Brancheninformationen bietet die
"Germany Trade & Invest", die Gesellschaft der
Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft
und Standortmarketing:
http://www.bfai.de
Ebenfalls hilfreich ist das Außenwirtschaftsportal
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Tech-
nologie:
http://www.ixpos.de
(-> Länder und Branchen).
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Abgeschlossen am: 26.4.2012
Herausgeber:
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e. V.
Verlag:
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Redaktion:
BranchenDienst der Sparkassen-Finanzgruppe
Inhaltlich verantwortlich:
Pia Jankowski
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e. V.
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Telefon 0711 782-1693
Telefax 0711 782-2202
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Eine Gewähr kann jedoch nicht übernommen
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