buchführung ws 2011
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Buchführung WS 2011/2012
c) Bilanz
Gegenüberstellung: Inventar - Bilanz
INVENTAR BILANZ
- Staffelform - Menge + Wert - Einzelauflistung der Positionen
(z.B. Tische, Stühle, usw.)
- Kontoform - Wert - Zusammenfassung gleichartiger
Posten (z.B. BGA)
Grundgliederung einer Bilanz
Vermögen = Anlagevermögen + Umlaufvermögen
Langfristig im Unternehmen Kurzfristig im Unternehmen
Beispiel:
2. Technik der Buchführung
2.1 Begriff „Konto“
2.1.1 Bestandskonten
a) aktive Bestandskonten
Soll Haben
Anfangsbestände - Abgänge
+ Zugänge
= Saldo
Bsp:
Soll Kasse Haben
AB 4000,00 1. 5000,00 9000,00
2. 500,00 3. 1500,00 4. 6000,00 Saldo 1000,00 9000,00
b) passive Bestandskonten
Soll Haben
- Abgänge Anfangsbestände
= Saldo
+ Zugänge
Geschäftsvorfall: Brause kauft im Januar 2011 Fertigwaren für 1000,00 €. Bei
Vertragsabschluss ist vereinbart worden, dass Brause seine Schuld in 06/2011 begleicht.
01/11: Wareneinkauf auf Ziel → Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung
Waren = aktives Bestandskonto, Mehrung
Waren 1.000 € / VLL 1.000 €
VLL = passives Bestandskonto, Mehrung
06/11: Zahlung der Verbindlichkeiten
ALLGEMEINER BUCHUNGSSATZ:
SOLL an HABEN
Modifikation des Geschäftsfalls:
Brause zahlt bei Lieferung 300 € bar, die restlichen 700 € erst in 06/11
Buchungssatz: Waren 1.000€ an Kasse 300 €
VLL 700 €
Erfolg
Aufwendungen
= in Geld bewerteter Verbrauch aller Güter & Dienstleistungen in einem Unternehmen in einer Rechnungsperiode
→ mindern Gewinn und EK
Erträge
= in Geld bewerteter Wertzuwachs aller Güter & Diensleistungen in einem Unternehmen in einer Rechnungsperiode
→ erhöhen Gewinn und EK
2.1.2 Erfolgskonten
Abgrenzung von Erfolgs- & Bestandskonten
Geschäftsvorfall Buchungssatz Bestand oder Erfolg?
Darl.Zins an Bank
Verb. ggü KI an Bank
Vers.Aufw. an Kasse
Fuhrpark an Kasse
Bank an Erträge aus WP
Bank an WP
Bank an Mieterträge
Bank an Hyp.Verb.
Erfolg
Bestand
Erfolg
Bestand
Erfolg
Bestand
Erfolg
Bestand
Verbuchung in T-Konten
1. Bankgutschrift einer Provision in Höhe von 6.000€
Bank 6.000/Provisionserträge 6.000
2. Mietzahlung durch Brause bar 1.200€
Mietaufwand 1.200/Kasse 1.200
3. Bankgutschrift von Zinsen 1.000€
Bank 1.000/Zinserträge 1.000
4. Barzahlung der Löhne durch Brause 3.000€
Lohnaufwendungen 3.000/ Kasse 3.000
Soll MIETAUFWENDUNGEN Haben
BS 2 1.200 GuV 1.200
Soll LOHNAUFWENDUNGEN Haben
BS 4 3.000 GuV 3.000
Soll PROVISIONSERTRÄGE Haben
GuV 6.000 BS 1 6.000
Soll ZINSERTRÄGE Haben
GuV 1.000 BS 3 1.000
Soll KASSE Haben
AB 5.000
5.000
BS 2 1.200 BS 4 3.000 SALDO 800 5.000
Soll BANK Haben
AB 5.000 BS 1 6.000 BS 3 1.000 12.000
SALDO 12.000 12.000
Guv 1.200/Mietaufwendungen 1.200
GuV 3.000/Lohnaufwendugen 3.000
Provisionserträge 6.000/GuV 6.000
Zinserträge 1.000/GuV 1.000
Soll GuV Haben
Mietaufw. 1.200 Lohnaufw. 3.000 GEWINN 2.800 7.000
Provisionsert. 6.000 Zinsertr. 1.000
7.000
Guv 2.800/Eigenkapital 2.800
Soll EIGENKAPITAL Haben
SALDO 52.800 52.800
AB 50.000 GuV 2.800 52.800
SBK 800/Kasse 800
SBK 12.000/Bank 12.000
EK 52.800/SBK 52.800
2.1.3 Spezielle Kontoformen
a) Spezial-Konto 1: Privat-Konto
- bei Personenunternehmen (OHG;KG, usw.) gibt es entnahme- & einlageberechtigte
Gesellschafter
- pro Gesellschafter wird ein Privatkonto eröffnet
- das Privatkonto ist ein Unterkonto des EK-Kontos
Zusammenhang Privat-Konto & EK-Konto
Wenn die Privateinlagen höher sind als die Privatentnahmen, ist das Privat-Konto wie folgt
abzuschließen: PRIVAT an EK
b) Spezial-Konto 2: Gemischtes Konto
Klassifizierung nach Eisele/Knobloch
- Bestandskonto mit Erfolgsanteil
→ Bestandscharakter ist dominant
Bsp.: Anlagekonto für abnutzbare Wirtschaftsgüter (sehen wir weiterhin als Bestandskonten!!!)
- Erfolgskonto mit Bestandsanteil
→ Erfolgscharakter ist dominant
Bsp.: Gemischtes Warenkonto
2.2 Bilanzielle Wertbewegungen
a) Aktivtausch
Geschäftsvorfall: Brause liefert an F. Waren auf Ziel
Buchungssatz: FLL (aktives BK ↑) an Waren (aktives BK ↓)
→ Bilanzsumme bleibt gleich
b) Passivtausch
Geschäftsvorfall: Brause ist nicht in der Lage seine kurzfristigen Verbindlichkeiten ggü S. zu
bezahlen. S. wandelt seine Forderungen ggü. Brause in ein langfristiges Darlehen um.
Buchungssatz: VLL (passives BK ↓) an Darl.verb. (passives BK ↑)
→Bilanzsumme bleibt gleich
c) Aktiv-Passiv-Mehrung/Bilanzverlängerung
Geschäftsvorfall: Brause kauft Waren auf Ziel
Buchungssatz: Waren (aktives BK ↑) an VLL (passives BK ↑)
→ Bilanzsumme nimmt zu
d) Aktiv-Passiv-Minderung/Bilanzminderung
Geschäftsvorfall: Erfüllung von VLL durch Banküberweisung
Buchungssatz: VLL (passives BK ↓) an Bank (aktives BK ↓)
→ Bilanzsumme nimmt ab
100‘ 100‘ 50‘ 50‘
→ EK-Quote = 0,2 → EK-Quote = 0,4
- Anstreben einer Bilanzverkürzung um die EK-Quote zu verbessern (z.B. durch Abbau
von Lagerbeständen, Rückzahlung von VLL, usw.)
- Geringe Bilanzsumme → „kleine“ Kapitalgesellschaft → geringe Publizität
ABER: Unternehmen kann sich durch eine Bilanzverkürzung auch kleiner darstellen
als es ist → Kreditwürdigkeit sinkt
2.3. Von der Eröffnungsbilanz zur Schlussbilanz
5 notwendige Schritte
1. Erstellung Eröffnungsbilanz (= Schlussbilanz des Vorjahres=
2011
EK 10‘ 2012
EK 20‘
2. Eröffnungsbuchungen (EBK & Eröffnungsbilanz sind seitenverkehrt!!!)
3. Einrichtung Erfolgskonten/Privatkonten
4. Verbuchung der Geschäftsvorfälle
5. Erstellung Schlussbilanz (SBK & Schlussbilanz sind seitengleich!!!)
5.1. Saldenbildung: Erfolgskonten → GuV
5.2. GuV → Eigenkapital
5.3. Saldenbildung: Privatkonten → Eigenkapital
5.4. Saldenbildung: Bestandskonten → SBK
3. Buchungen bei der Umsatzsteuer
3.1. Grundlagen
Umsatzsteuer
= Verkehrssteuer, d.h. sie wird auf die Teilnahme am Rechts- und Wirtschaftsverkehr
erhoben
= Verbrauchssteuer, d.h. der Endverbraucher trägt die Steuer
= Veranlagungssteuer, d.h. sie wird für abgeschlossene Zeiträume erhoben
3.2. Steuerbasis
a) Steuerbare Umsätze – steuerpflichtige Umsätze
b) Steuerbare Umsätze – steuerfreie Umsätze
- Exporte in der EU + außerhalb der EU an Unternehmen
- Exporte an Privatpersonen außerhalb der EU
- Meistens Postdiensleistungen
- Fast alle Leistungen von Kreditinstituten (Kredite, Zinsens, usw.)
- Umsätze im Grundstück
- Umsätze von Ärzten
- Versicherungen
c) Nicht steuerbare Umsätze
z.B. Schadensersatzleistungen, Erbschaften, usw.
3.3. Bemessungsgrundlage
- Lieferung & sonst. Leistungen: vereinbartes Entgelt
- unentgeltliche Leistung: Teilwert (= Anschaffungskosten – Abschreibungen)
- Import: Rechnungsbetrag
Grundsatz: Umsatzsteuer ist bei jeder Ausgangsrechnung zu buchen!!!
Bei nachträglichen Änderungen des Entgelts muss die Umsatzsteuer korrigiert werden
Unentgeltl
Sachzuwendungen
= z.B. Privatentnahmen →
Verbuchung der USt im
Privatkonto
Drittlandsgebiet = alles außerhalb der EU
= Erwerb im Inland/EU von ausländischen Produkten
3.4. Ermittlung der Umsatzsteuerschuld
Vorsteuer (= Forderungen an das FA), die durch den Lieferanten in Rechnung
gestellte USt
Mehrwertsteuer (= Verbindlichkeiten an das FA), den Kunden in Rechnung gestellte
USt
→ Vorsteuer ist von der USt-Schuld abziehbar
MwSt > VSt = Zahllast
→ Abführung an das FA innerhalb von 10 Tagen des Folgemonats
VSt > MwSt = Vorsteuerüberhang
→ Auszahlung durch das FA
Grundsätzlich: monatliche Umsatzsteuer-Voranmeldung
ABER: USt im vorangegangenem Jahr < 7.500,00 € dann erfolgt die Voranmeldung
vierteljährlich
USt < 1.000,00 € dann Befreiung von Vorauszahlung
Grundsätzlich: Prinzip der SOLL-Besteuerung
→ Wechsel zur IST-Besteuerung möglich bei Umsätzen < 500.000,00 €
SOLL-Besteurung = Besteuerung nach vereinbartem Entgelt
IST-Besteurung = Besteuerung nach vereinnahmtem Entgelt
3.5. Umsatzsteuer-Höhe
- Derzeit : 19% Regelsteuersatz/ 7% ermäßigter Steuersatz
- Klausur/Übung: 10% Regelsteuersatz/ 5% ermäßigter Steuersatz
3.6. Buchhalterische Konsequenzen
S VSt H
= Forderungen an das FA = Verbindlichkeiten gegenüber dem FA
aktives Bestandskonto passives Bestandskonto
Vorsteuerüberhang
S VSt H
1.000,00
1.000,00
1) 150,00 Saldo 2) 850,00
1.000,00
1) MwSt an VSt 150,00
Verrechnung des Vorsteuerüberhangs: Überweisung durchs FA
2) Bank an VSt 850,00
Mehrwertsteuerüberhang
S VSt H
1.000,00
1.000,00
1) 1.000,00
1.000,00
1) MwSt an VSt 1.000,00
Verrechnung der MwSt-Schuld: Überweisung an das FA
2) MwSt an Bank 4.000,00
Basis
z.B. Wareneinkauf 1.100,00 € brutto = Wareneinkauf 1.000,00 € netto
Geschäftsvorfall 1: Brause kauft heute Waren für 7.700,00 € brutto auf Ziel
Waren 7.000,00 an VLL 7.700,00
VSt 700,00
Geschäftsvorfall 2: Brause verkauft Waren bar für 15.000,00 € netto
Kasse 16.500,00 an Waren 15.000,00
MwSt 1.500,00
S MwSt H
S MwSt H
1) 150,00 ________________ 150,00
150,00 ________________ 150,00
S MwSt H
1) 1.000,00 Saldo 2) 4.000,00
5.000,00
5.000,00
5.000,00
brutto
= incl. USt
netto
= excl. USt
2 3
4. Buchungen bei den Wechselgeschäften
4.1. Grundlagen
Wechsel = Aufforderung eines Gläubigers an den Schuldner zur Zahlung
Am 15.06.2011 liefert Brause an G. Waren für 10.000,00 € netto. Beide vereinbaren, dass G.
am 01.07.2011 mit einem 3-Monatswechsel zahlt (→ zahlbar am 01.10.2011)
→ 15.06.2011 – 01.07.2011: Zielfrist für G.
a) Ablauf eines Wechselgeschäfts
b) Formen des Wechsels
- Besitzwechsel (= Vermögen aus Sicht von B) ↔ Schuldwechsel (= Verbindl. aus Sicht
von G)
- Warenwechsel (= dient der Beschaffung von Waren) ↔ Finanzwechsel (= dient der
Beschaffung von Finanzmitteln)
Bsp.: Finanzwechsel
Brause leiht sich Geld von S. in Form eines Finanzwechsel
- Solawechsel (= „Gegen diesen Wechsel zahle ich…“) ↔ Akzeptwechsel (= „Gegen
diesen Wechseln zahlen Sie…“)
c) Funktionen des Wechsels
- Kreditfunktion
- Sicherheitsfunktion (→ man kann der Wechselschuld nicht mehr widersprechen;
Wechsel ist bei Fälligkeit zahlbar)
1
Brause Schwerreich
Deutsche
Bank
1) B zieht auf S einen Wechsel
2) S verpflichtet sich zur Zahlung
3) B gibt Wechsel an Bank weiter
S = Schuldner
B = Gläubiger
- Zahlungsmittelfunktion
d) Fälle des Wechselgeschäfts
- Akzept des Wechsels: Umwandlung von Forderungen in Besitzwechsel (aktives Bestandskonto) bzw. Verbindlichkeiten in Schuldwechsel (passives Bestandskonto)
- Bezahlung der Wechselschuld: Umwandlung von Besitz- bzw. Schuldwechsel in Kasse oder Bank → Wechselschuld wird durch Barzahlung/Überweisung beglichen
- Gläubiger stellt Schuldner administrativen Aufwand (= Nebenkosten des Geldverkehrs bzw. sonst. betriebl. Aufwand/Ertrag) und Zinsen in Rechnung
- Weitergabe des Wechsels an Dritte: z.B. an den Lieferanten des Gläubigers (= Remittent) zur Begleichung von eigenen Verbindlichkeiten/ als Anzahlung
- Weitergabe des Wechsels an die Bank zum Diskont (Unterscheidung mit USt-Korrektur bzw. ohne USt-Korrektur) → VORSICHT: Mehrwertsteuer nur vom Diskont (= Abschlag beim Erwerb von noch nicht fälligen Forderungen) ausweisen, nicht von den Spesen
- Wechselprolongation: Verlängerung der Wechsellaufzeit bzw. Ausstellung eines neuen Wechsels mit neuer Laufzeit
- Wechselprotest, d.h. der Wechsel wird nicht bezahlt → Keine USt da
Schadensersatzleistung!!! 1. Umwandlung von Besitz- in Protestwechsel 2. Regressbuchung: Inzahlungstellung von z.B. Wechselbetrag, Protestkosten,
Zinsen, Wechselprovision 4.2. Verbuchung des normalen Wechselgeschäfts 15.06.2011
FLL 11.000,00 an Warenverkauf 10.000,00
MwSt 1.000,00
Akzept des Wechsels: Buchforderung wird zur Wechselforderung
Besitzwechsel 11.000,00 an FLL 11.000,00
01.07.2011
Brause macht den Wechsel geltend → er stellt G. entgangenen Zins 165,00 € und
administrativen Aufwand 20,00 € in Rechnung
FLL 181,50 an Diskont-/Zinserträge 165,00
MwSt 16,50
FLL 22,00 an Nebenkosten des Geldverkehrs 20,00 (auch: sonst. betr. Ertrag)
MwSt 2,00
ODER:
Sonst. Forderungen 203,50 an Diskontertäge 165,00
Nebenkosten des GV 20,00
MwSt 18,50
Wechselverwendung
1. Brause behält den Wechsel
01.10.2011 Bank an Besitzwechsel
2. Brause gibt den Wechsel weiter an Schwerreich am 01.09.2011 zum Ausgleich
eigener Verbindlichkeiten
01.09.2011 VLL an Besitzwechsel
Schwerreich schickt Brause eine Rechnung über 50,00 € entgangenen Zins & 10,00 €
administrative Kosten.
Diskontaufwand 50,00 an VLL 60,00
Wechselspesen 10,00
VSt 6,00
3. Weitergabe des Wechsels an eine Bank → Bank schreibt Brause gut:
Wechsel 11.000,00
- Diskonterträge 165,00
- Spesen 30,00
10.805,00 € Gutschrift auf dem Bankkonto von Brause
(Banken berechnen Nicht-Banken für dieses Geschäft keine USt!!!)
→2 Formen der Verbuchung
- Ohne USt-Korrektur
- Mit USt-Korrektur
a) Ohne USt-Korrektur
Bank 10.805,00 an Besitzwechsel 11.000,00
Diskontaufwand 165,00
Wechselspesen 30,00
b) Mit USt-Korrektur
Der Diskont, nicht aber die Spesen, dürfen lt. UStG als Entgeltänderung von
Brause geltend gemacht werden
Brutto Netto USt
11.000 10.000 1.000
10.835 9.850 985
165 (Diskontaufwand) 150 15
→ Korrektur der MwSt, da die MwSt um 15,00 € durch die USt-Korrektur
gemindert wurde
Bank 10.805 an Besitzwechsel
Diskontaufwand 150
Wechselspesen 30
MwSt 15
→USt-Zahllast wird verringert (ABER: höherer administrativer Aufwand)
4.3. Verbuchung der Wechselprolongation
= Verlängerung der Wechsellaufzeit
a) Brause behält den Wechsel
01.10.2011: Brause hat den Wechsel behalten und stellt einen Prolongationswechsel mit
weiteren 3 Monaten Laufzeit aus
→ Keine Buchung, da der neue Wechsel den alten „ablöst“ → nur interne Umschreibung
ODER
→ Buchung
FLL 11.000 an Besitzwechsel-alt 11.000
Besitzwechsel-neu 11.000 an FLL 11.000
b) Brause gibt Wechsel weiter an Schwerreich
→ Schwerreich = Gläubiger
Brause gibt G 11.000 €, damit der Wechsel nicht platzt und G an S 11.000 € zahlen kann, da
„KUNDE IST KÖNIG“→ sonst Wechselprotest!!!
Sonst. Ford. 11.000 an Bank 11.000
Brause zieht neuen Wechsel auf G
Besitzwechsel 11.000 an sonst. Ford 11.000
4.4. Verbuchung des Wechselprotests
Bei Nicht-Zahlung geht der Wechsel zu Protest
Wechsel geht zu Protest mangels Zahlung → R nimmt S in Regress
Wechselweitergabe
Forderung bei Fälligkeit
Regressansprüche
Brause
Gluffke =zahlungsunfähig
Rockefeller Schwerreich
Buchung aus Sicht von R:
1) Protestwechsel 11.000 an Besitzwechsel 11.000
In Regress gestellt werden darf:
- der Betrag des Wechsels 11.000,00
- Protestkosten/Auslagen 140,00 (Konto: Nebenkosten des Geldverkehrs)
- Entgangener Zins 55,00 (Konto: Zinsaufwand/-ertrag)
- 1
3% Provision auf den Wechselbetrag 37,00 ( Konto: sonst. betr. Aufwand/Ertrag)
2) sonst. Ford. 11.232 an Protestwechsel 11.000
Nebenkosten d. Geldverkehrs 140
Zinsertrag 55
Sonst. betr. Ertrag 37
5. Buchung bei den Handelswaren
5.1. Gemischtes Warenkonto versus Wareneinkaufs- & Warenverkaufskonto
Waren
- Bislang: einheitliche Verwendung des Warenkontos
- Jetzt: Trennung in Wareneinkauf & Warenverkauf
Prämisse: Brause ist Händler
a) Wareneinkauf/ Warenverkauf
Wareneinkauf Warenverkauf
b) Warenerfolgsermittlung
Bruttoverfahren:
- Abschluss der Konten WEK/WVK über GuV
WEK an GuV
Guv an WVK
Nettoverfahren
1) WEK: Abschluss über WVK → WVK an WEK
2) WVK an GuV
3) SBK an WEK (= Endbestand)
5.2. Buchung der Bezugs-/Vertriebskosten
Bezugskosten:
- bei Wareneinkauf
= Verpackungskosten Anschffungsnebenkosten
= Eingangsfrachten (sind zu aktivieren!!!)
→ Konto „Bezugskosten“ ist über das Konto „Wareneinkauf“ abzuschließen
Vertriebskosten:
- bei Warenverkauf
- Buchung als Aufwand auf dem Konto „Verpackungsmittel“
ODER
- Aktivierung auf dem Konto „Emballagen“ bei höherem Wert (u.a. Fässer, Kiste)
5.3. Einstandspreiskorrekturen
a) Rabatte
- sofort wirksam
- erscheinen auf der Rechnung (→ Eingangsrechnung wird unter Abzug des Rabattes
gebucht)
- keine gesonderte buchhalterische Erfassung
→ Buchung des um den Rabatt gekürzten Einkaufspreises
Bsp.: Warenverkauf durch Brause auf Ziel 11.000,00 brutto. 10 Tage später moniert der
Kunde die fehlende Rabattgewährung von 25%.
FLL 11.000 an WVK 10.000
MwSt 1.000
10 Tage später:
WVK 2.500 an FLL 2.750
MwSt 250 (USt-Korrektur!!!)
b) Boni
- nachträglich, meist am Ende einer Periode gewährt (z.B. bei Überschreiten
bestimmter Umsatzmengen)
- Verbuchung auf den beiden gesonderten Konten „Kundenboni“ (=Aufwand) und
„Lieferboni“ (=Ertrag)
- Immer: USt-Korrektur!!!
c) Skonti
- Anreiz zur vorzeitigen Zahlung
- Kundenskonto (= Aufwand) und Liefererskonto (= Ertrag)
- Immer: USt-Korrektur!!!
Bsp.: Warenverkauf auf Ziel für 11.000,00 brutto. Der Kunde zahlt 8 Tage später unter
Abzug von 3% Skonto.
FLL 11.000 an WVK 10.000
MwSt 1.000
8 Tage später:
100% 97% 3%
netto: 10.000 9.700 300
Ust : 1.000 970 30
brutto: 11.000 10.670 330
Bank 10.670 an FLL 11.000
Kundenskonto 300
MwSt 30
d) Preisminderungen & Retouren
Preisminderungen:
- bei Mängelrügen
- Waren bleiben im Unternehmen
Bsp.: Mindert Brause, dann bucht er:
VLL an WEK
Vst
Mindert der Kunde des Brause:
WVK an FLL
MwSt
Retouren:
- bei Falschlieferung oder Unbrauchbarkeit
- Waren verlassen das Unternehmen
- Buchung: vgl. Preisminderung
6. Buchungen bei den Personalkosten
6.1. Grundlagen der Gehaltabrechnung
- Lohn-/Gehaltsauszahlung → Konto: „Gehälter“
- vermögenswirksame Leistungen des AG → Konto: „ freiwilliger sozialer Aufwand“
- Lohnsteuer & Soli (=Quellensteuer): AG führt 10 Tage nach Gehaltszahlung ab → Konto
„Verb. ggü dem FA“ bzw. „noch abzuführende Abgaben“ (passive Bestandskonten)
- Kirchensteuer → „Verb. ggü dem FA“ bzw. „noch abzuführende Abgaben“
- Sozialversicherung
AG-Anteil: „gesetzlicher sozialer Aufwand“
AN-Anteil: aus Brutto finanziert (→ AN-Anteil > AG-Anteil)
SV zu 100% am Tag der Gehaltsabrechnung sofort über ein Finanzkonto (= Bank) an die
Krankenkasse
Vermögenswirksame Leistungen:
AG-Anteil
40 €/Monat
AN-Anteil
AG-Anteil: sozialversicherungspflichtig → „freiwilliger sozialer Aufwand“
AN-Anteil: wird aus dem Netto-Lohn gezahlt
Vorschuss:
= Kreditbeziehung zwischen AG und AN (→ erhöht nicht den Gehaltsaufwand des AG)
→ Konto „ Forderungen an AN“ (aktives Bestandskonto)
6.2. Buchung
Arbeitgeber Brause zahlt dem F. ein Bruttogehalt von 3.000 €. Abgezogen werden:
Lohnsteuer & Soli 600 €, Kirchensteuer 50 €, Sozialversicherung 250 € so wie eine VL von 40€
Arbeitgeber Arbeitnehmer
Gewährung
Rückzahlung
Der Arbeitgeber trägt 240 € Sozialversicherung und zu 100% die VL. Das Gehalt wird über die
Postbank und die VL via Deutsche Bank bezahlt.
Gehälter 3.000 an noch abzuführende Abgaben 600
freiw. soz. Aufwand 40 noch abzuführende Abgaben 50
Deutsche Bank 40
Postbank 2.100 (=Gehalt netto)
Postbank 250
3.040 3.040
AG-Anteil an der SV:
Gesetzl. soz. Aufwand 240 an Postbank 240
Modifikation:
1) Zusammen mit dem Gehalt gewährt Brause dem F. einen Vorschuss über 3.000 €
(nicht sozialversicherungspflichtig, da „Kredit“)
Gehälter 3.000 an …
Ford. an AN 3.000 Postbank 5.100 (statt 2.100)
… …
2) Vom auszuzahlenden Gehalt hält AG Brause 500 € als Darlehensrückzahlung ab
… an Ford. an AN 500
Postbank 1.600 (statt 2.100)
…
7. Buchungen bei den Abschreibungen
7.1 Betriebswirtschaftliche Notwendigkeit
Abschreibung = Wertminderung von Wirtschaftsgütern
( ↔ Zuschreibung = Wertsteigerung von Wirtschaftsgütern)
Anlässe für Wertminderung:
- Änderung der Marktwerte
- Gebrauchsverschleiß (buchhalterische Umlagerung auf die Nutzungsdauer)
- Techn. Fortschritt
Abschreibung immer auf den Netto-Betrag!!!
7.2. Abschreibungsverfahren
a) Lineare Abschreibung
𝐴𝑛𝑠𝑐ℎ𝑎𝑓𝑓𝑢𝑛𝑔𝑠−𝑏𝑧𝑤. 𝐻𝑒𝑟𝑠𝑡𝑒𝑙𝑙𝑢𝑛𝑔𝑠𝑘𝑜𝑠𝑡𝑒𝑛
𝑁𝑢𝑡𝑧𝑢𝑛𝑔𝑠𝑑𝑎𝑢𝑒𝑟 = Abschreibungsbetrag
- jährlich konstanter Abschreibungsbetrag in €
- Nutzungsdauer ersichtlich aus der AfA-Tabelle (=Absetzung für Abnutzung)
(www.bundesfinanzministerium.de)
b) Leistungsabschreibung
- bei zeitunabhängiger Wertminderung
- Wertminderung bestimmt sich nach der Leistungsabgabe (z.B. Betriebsstunden, gefahrene
Kilometer, usw.)
Bsp.: Spezialmaschine AK 600.000 € netto, Maschinenleistung 12.000 Std
→ Abschreibungsbetrag = 𝐴𝑛𝑠𝑐ℎ𝑎𝑓𝑓𝑢𝑛𝑔𝑠𝑘𝑜𝑠𝑡𝑒𝑛
𝐿𝑒𝑖𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔𝑠𝑎𝑏𝑔𝑎𝑏𝑒 =
600.000 €
12.000 ℎ = 50 €/h
Spezialfall
z.B. Kiesgruben-
besitzer
Mit zunehmender Zeit,
zunehmende
Abschreibungsbeträge
→ nicht zulässig
Mit zunehmender
Zeit, abnehmende
AfA-Beträge
→ 2011 nicht zulässig
7.3. Abschreibungsplan
Bei zeitlich begrenzt nutzbaren Vermögensgegenständen des Anlagevermögen wird immer
nach Abschreibungsplan abgeschrieben.
Ein Abschreibungsplan enthält:
- Anschaffungskosten/Herstellungskosten
- Nutzungsdauer
- Abschreibungsmethode
- Bedeutender Restverkaufserlös nach Außerbetriebsetzung
7.4. Abschreibungsanlässe und ihre Verbuchung
7.4.1. Abschreibungen im Anlagevermögen
7.4.1.1. Zeitlich begrenzte Nutzung
7.4.1.1.1 Planmäßige Abschreibung
Bsp.1: Ein PKW mit ausschließlich geschäftlicher Nutzung mit AK 66.000,00 € brutto wird am
01.01.2011 erworben um am Ende des Jahres linear mit einer Nutzungsdauer von 6 Jahren
abgeschrieben.
60.000 €
6 𝐽𝑎ℎ𝑟𝑒= 10.000
€
𝐽𝑎ℎ𝑟
Ultimo Geschäftsjahr:
Abschreibungen auf Fuhrpark 10.000 an Fuhrpark 10.000
S Abschr. Fuhrp. H 31.12 10.000
10.000
GuV 10.000
10.000
SBK 50.000 an Fuhrpark 50.000 (Bestandsabschlussbuchung)
GuV 10.000 an Abschr. Fuhrpark 10.000 (Erfolgsabschlussbuchung)
Bsp. 2: Leistungsabschreibung
40.000 €
12.500 ℎ= 3,2
€
ℎ
Abschreibung auf Maschinen 11.200 an Maschinen 11.200
Abschlussbuchungen
SBK 6.400 an Maschinen 6.400
GuV 11.200 an Abschreibung auf Maschinen 11.200
S Fuhrpark H 01.01 60.000
60.000
31.12 10.000 SBK 50.000 60.000
Jahr Betriebsstunden Abschreibung in EUR BW neu
1 2.000 6.400 33.600
2 5.000 16.000 17.600
3 3.500 11.200 6.400
4 2.000 6.400 0
SUMME 12.500 40.000
a) Abschreibung bei geringwertigen Wirtschaftsgütern
Definition: Geringwertige Wirtschaftsgüter sind
- selbstständig bewertbar
- selbstständig nutzungsfähig
- Teil des abnutzbaren abnutzbaren Anlagevermögens
- Anschaffungs-/Herstellungskosten dürfen die Wertgrenzen nicht überschreiten
Buchung zu Möglichkeit 1:
Kauf von 2 Rechenmaschinen am 01.01.2011 und sofortige Begleichung des Kaufpreises per
Banküberweisung von je 100 € netto.
Buchung als Aufwand:
Büromaterial 100 an Bank 110
VSt 10
Buchung auf einem aktiven Bestandskonto
Büromaschinen 100 an Bank 110
VSt 10
31.12.2011
Abschr. auf Büromaschinen 10 an Büromaschinen 10
SBK 90 an Büromaschinen 90
GuV 10 an Abschr. auf Büromaschinen
→Lineare Abschreibung über 5 Jahre
Buchung zu Möglichkeit 2:
Kauf einer Rechenmaschine am 01.01.2011 für 300 € netto bar (Behandlung als GWG)
→ GWG= Aktives Bestandskonto
01.01.2011
GWG 300 an Kasse 330
VSt 30
31.12.2011
Abschreibung GWG 300 an GWG 300
Buchung zu Möglichkeit 3:
Kauf einer Rechenmaschine am 01.01.2011 für 500 € netto per Bank.
Alle GWG eines Jahre → jahrgangsbezogener Sammelposten z.B. GWG 2011 → lineare
Abschreibung über 5 Jahre
01.01.2011
GWG 2011 500 an Bank 550
VSt 50
31.12.2011 → Abschreibungsbetrag: 100 = 500/5
Abschreib. auf GWG 2011 100 an GWG 2011 100
SBK 400 an GWG 2011 400
GuV 100 an Abschreib. auf GWG 2011 100
Verkauf der Rechenmaschine in 2012 bar für 400 € netto
Kasse 440 an so. betriebl. Ertrag 400
MwSt 40
→ Keine Ausbuchung aus dem Konto GWG 2011!!!
b) Anlageverkauf mit Verkaufspreis ungleich Buchwert
31.12.2011
Maschine: Buchwert 2.000 €
Szenario 1: Zielverkauf für 4.000 € netto → Buchgewinn 2.000 €
01.01.2011
Ford. 4.400 an Maschine 2.000
so betr. Erträge 2.000
MwSt 200
Szenario 2: Zielverkauf für 1.000 € netto → Buchverlust 1.000 €
Ford. 1.100 an Maschine 2.000
so. betriebl. Aufwendungen 1.000 MwSt 100
c) Buchung unter Berücksichtigung des Erinnerungswertes
Erinnerungswert:
- Erinnerungswert = 1 €
- Bei Anlagegütern im letzten Abschreibungsjahr, wenn sich das Gut weiterhin im
Unternehmen befindet bzw. noch weiter genutzt wird
- Erinnerungswert bleibt solange in der Bilanz, bis keine Nutzung mehr möglich ist bzw.
das Gut das Unternehmen verlässt
Eine Maschine steht am 31.12.2011 mit einem Buchwert von 4.000 € in der Schlussbilanz.
Ende 2012 wären 4.000 € planmäßig abzuschreiben, da zu diesem Zeitpunkt die
Nutzungsdauer abgelaufen ist.
Wie ist Ultimo 2012 abzuschreiben, wenn das Gut im Unternehmen verbleibt und weiterhin
genutzt wird?
Abschreib. auf Maschinen 3.999 an Maschinen 3.999
SBK 1 an Maschinen 1
7.4.1.1.2 Außerplanmäßige Abschreibung
a) Dauernde Wertminderung
= irreversibel → Aschreibungszwang!!!
Ein am 01.01.2011 erworbener PKW (keine Privatnutzung/ AK 60.000 € netto/ lineare AfA
über 6 Jahre ND) wird am 01.07.2011 zu Schrott gefahren. Der Wagen hat nur noch einen
Restwert von 1.000 € netto.
01.01.2011 01.07.2011 31.12.2011
6 Monate planmäßige Nutzung
↓
10.000 * 6
12 = 5.000
Anschaffungskosten 60.000
Planmäßige Abschreibung - 5.000
Schrottwert - 1.000
Außerplanm. Abschreibung 54.000
Planmäßige Abschreibung auf FP 5.000 an Fuhrpark 59.000
Außerplan. Abschreibung auf FP 54.000
Am 05.07.2011 Barverkauf an R für 1.000 € netto
Kasse 1.100 an Fuhrpark 1.000
MwSt 100
b) Vorübergehende Wertminderung
= reversibel → außerplanmäßige Abschreibungen grundsätzlich unzulässig
Ausnahme:
Vorübergehende Wertminderung von Finanzanlagen → Wahlrecht!!!
ABER: Wertaufholungsgebot besteht (=Zuschreibung), wenn der Grund für die
Wertminderung nicht mehr besteht
Die Brause AG hat am 01.07.2007 Aktien der Hans Huhn AG (25% Beteiligung) für 1 Million
Anschaffungskosten. In 2008 war eine Abschreibung von 250.000 € nötig gewesen. Ultimo
2009 ein Buchwert 450.000 €.
Ultimo 2008:
Außerplanm. Abschreib. auf Beteiligungen 250.000 an Beteiligungen 250.000
Ultimo 2009
Außerplanm. Abschreib. auf Beteiligungen 300.000 an Beteiligungen 300.000
7.4.1.2. Zeitlich begrenzte Nutzung
z.B. unbebaute Grundstücke
→ bei Kontaminierung erfolgt eine außerplanmäßige Abschreibung. War die Kontaminierung
ein Irrtum muss man zuschreiben.
Buchung: vgl. 7.4.1.1.2 a) Dauernde Wertminderung
7.4.2. Abschreibungen im Umlaufvermögen
Umlaufvermögen= - Vorräte (können verderben)
- Forderungen (Schuldner können ausfallen)
- Wertpapiere (Wertverlust)
- Bank/Kasse (Korrekturbedarf z.B. wenn Kassier in die Kasse „gegriffen hat“)
Keine planmäßigen Abschreibungen!!!
§ 271 HGB: „Beteiligungen sind Anteile an anderen Unternehmen, die bestimmt sind, dem eigenen Geschäftsbetrieb durch
Herstellung einer dauernden Verbindung zu jenen Unternehmen zu dienen. Dabei ist es unerheblich, ob die Anteile in
Wertpapieren verbrieft sind oder nicht. Als Beteiligung gelten im Zweifel Anteile an einer Kapitalgesellschaft, die insgesamt den
fünften Teil des Nennkapitals dieser Gesellschaft überschreiten….“
Beteiligung > 20 % dann AV; Beteiligung < 20% dann Wertpapiere des UV
Bewertungsmaßstab: Anschaffungs-/Herstellungskosten
↓
Außerplanmäßige Abschreibung, zwingend wenn
- Börsenkurs
- Marktpreis
- beizulegender Wert (= Ermittlung des Barwerts durch Diskontierung)
kleiner als der bisherige Buchwert
strenges Niederstwertprinzip!!!
Brause hat in 2011 Waren im Wert von 100.000 € netto beschafft, die noch nicht
weiterverkauft werden. Ultimo 2011 ist der Börsenkurs dieser Waren auf 80.000 € gesunken.
Außerplanm. Abschreibung auf Waren 20.000 an Waren 20.000
Spezialfall: Abschreibungen auf Forderungen
1) Grundlagen
- Forderungen = Anspruch auf Geldleistungen
- Gläubiger-Schuldner-Verhältnis
- Bilanzierung immer zum Nennwert (incl. USt)
- Differenzierung nach der Bonität
Sichere Forderungen ( keinerlei Ausfallrisiko)
Zweifelhafte Forderungen/ Dubiose (es droht teilweise/ gänzlich ein
Zahlungsausfall)
ABER: Es muss ein Anhaltspunkt auf einen möglichen Zahlungsausfall vorliegen (z.B.
Zwangsvollstreckung, ergebnislose Mahnung)
Schritt 1: Umbuchung von Forderungen auf zweifelhafte Forderungen (voller
Betrag!!!)
→ zweifelhafte Ford an Ford.
Schritt 2: Abschreibung in Höhe des voraussichtlichen Zahlungsausfalls (Nettobetrag!!!)
Uneinbringliche Forderungen (definitiver Zahlungsausfall)
z.B. Schuldner ist nicht auffindbar, Schuldner ist vermögenslos verstorben,
Eröffnung eines Insolvenzverfahrens
→ Abschreibung in voller bzw. verbleibender (siehe Schritt 2) Höhe
→ Korrektur der USt erforderlich, da definitiver Forderungsausfall
Abschreibung auf Forderungen
Abschreibung wegen Abschreibung wegen
spezieller Risiken allgemeiner Risiken
→ Einzelwertberichtigung → Pauschalwertberichtigung
a) Einzelwertberichtigung auf Forderungen
Konten: Abschreibung auf Forderungen & Einzelwertberichtigung EWB
Bsp.: Brause hat an den Kunden S eine Forderung in Höhe von 11.000 € brutto. Brause
schätzt aufgrund des Ratingurteils von S&P (= objektiver Tatbestand), dass bei dem S nur
70% der Forderung einzutreiben sind.
Schritt 1: Zweifelh. Ford. 11.000 an Ford. 11.000
Schritt 2: Abschr. auf Ford. 3.000 an zweifelh. Ford. 3.000
Ultimo Geschäftsjahr 01
SBK 8.000 an zweifelh. Ford. 8.000
Szenario 1: In 2012 (Folgejahr) stellt sich heraus, dass die Forderung des Brause an S total
uneinbringlich ist, weil S sich vermögenslos abgesetzt hat.
periodenfr. Aufwand 7.000 an zweifelh. Ford. 8.000
MwSt 1.000
Szenario 2: In 2012 verzichtet Brause auf 30% der Forderung. Der Rest wird von S per Bank
überwiesen.
Bank 7.700 an zweifelh. Ford. 8.000 (70% von 11.000 = 7.700, 30% von 1000= 300)
MwSt 300
S Zw. Ford. H 1 11.000
11.000
2 3.000 SBK 8.000 11.000
MERKE: Bereits wertberichtigte Forderung stellt sich später als voll werthaltig heraus
Ertrag
Im Geschäftsjahr: Im Folgejahr:
so. betr. Ertrag periodenfr. Ertrag
Szenario 3: Im Jahr 2012 verzichtet Brause auf 20% der Forderung, der Rest wird von S per
Bank überwiesen.
Bank 8.800 an zweifelh. Ford. 8.000
MwSt 200 an period. Ertrag 1.000
Szenario 4: Forderungsausfall in Höhe von 80%, der Rest wird überwiesen.
Bank 2.200 an zweifelh. Ford. 8.000
MwSt 800
Period. Aufwand 5.000
b) Pauschalwertberichtigung auf Forderungen
Allgemeines:
Buchung grundsätzlich am Jahresende
Grund für PWB: allgemeines Ausfallrisiko des gesamten Forderungsbestandes
Bemessungsgrundlage: Nettoforderungsbestand abzgl. einzelwertberichtigte
Forderungen
Prozentsatz: bis 3% steuerrechtlich unbedenklich; bei handelsrechtlichen Ansätzen
oft höhere %-Sätze
Buchungstechnik & Konten:
Abschreibungsform: direkte Abschreibung
Konten :
- Aufwand aus der Einstellung in die PWB auf Ford (Aufw. Einst. PWB Ford.)
bzw. so. betriebl. Aufwand
- Gegenkonto: Unterkonto des Kontos „Forderungen“ → PWB auf Ford. bzw.
Delkredere ( ruhendes Konto während des Jahres)
- Am Ende einer Periode nicht in Anspruch genommene PWB: Erträge aus der
Herabsetzung der PWB auf Ford.
Zu unterschreiben:
- Erstmalige Bildung der PWB
- Auffüllung/ Auflösung der PWB
Erstmalige Bildung der PWB
Der schon einzelwertberichtigte Forderungsbestand beläuft sich Ultimo 2011 auf 55.000 €
brutto. Es ist bislang keine PWB gebildet worden. PWB-Satz beträgt 1% (→ 1% von 50.000 =
500).
Aufw. Einst. PWB Ford. 500 an PWB auf Ford. 500
PWB auf Ford 500 an Ford 500
Unterbewertung der Aktiva
= Stille Reserve !!!
Folgejahr 02.01.2012:
Ford 500 an PWB auf Ford. 500
Ultimo 2012: 2 Szenarien
PWB-Auffüllung PWB-Auflösung
(=Dotierung)
Szenario 1: Der schon einzelwertberichtigte Forderungsbestand beträgt 70.000 € netto
Nettobuchungstechnik
500 700
+200
S PWB auf Ford. H 2 500
1 500
S Ford. H 55.000
55.000
2 500 SBK 54.500 55.000
S Ford. H
AB 54.500 1 500
S PWB auf Ford. H
1 500
Aufw. Einst. PWB Ford. 200 an PWB auf Ford 200
Bruttobuchungstechnik
500 0 700 altes PWB auflösen neues PWB bilden
PWB auf Ford. 500 an Ertr. Aufl. PWB Ford. 500
Aufw. Einst. PWB Ford. 700 an PWB auf Ford. 700
Szenario 2: Der schon einzelwertberichtigte Forderungsbestand beträgt 40.000 € netto
Nettobuchungstechnik
500 400
-100
PWB auf Ford. 100 an Aufw. Einst. PWB Ford. 100
Bruttobuchungstechnik
500 0 400 altes PWB auflösen neues PWB bilden
PWB auf Ford 500 an Ertr. Aufl. PWB Ford. 500
Aufw. Einst. PWB Ford. 400 an PWB auf Ford 400
8. Zeitliche Rechnungsabgrenzung
8.1. Ziele der zeitlichen Rechnungsabgrenzung
Aufwendungen und Erträge sollen dem richtigen Jahr zugeordnet werden
Ermittlung von periodenfremden Erfolgen
Bsp.: Versicherungsprämienzahlungen des Brause für 10 Monate im Vorhinein am
01.11.2011
Zahlung (1.000 €) und Erfolg (nur 200 € in 2011) stimmen nicht überein!
8.2. Formen & Buchung der zeitlichen Rechnungsabgrenzung
a) Aktive Rechungsabgrenzungsposten
= Ausgabe jetzt, Aufwand später
Bsp.: Versicherungsprämien werden am 30.08 für die zeitliche Periode vom 01.09.2011 –
31.08.2011 in Höhe von 300 € per Bank überwiesen.
Prämie pro Monat: 25 € (2011 : 4* 25€ / 2012: 8* 25€)
30.08.2011
Vers.prämienaufwand 300 an Bank 300
31.12.2011
Aktive RAP 200 an Vers.prämienaufwand 200
02.01.2012
Vers.prämienaufwand 200 an aktive RAP 200
b) Passive Rechnungsabgrenzungsposten
= Einnahme jetzt, Ertrag später
Bsp.: Ein Mieter der im Geschäftshaus der Brause AG wohnt, zahlt am 01.11 für 3 Monate
die monatliche Miete von 500 € bar im Voraus.
1.500 € Mieteinnahme (2011: 1.000 € / 2012: 500€)
01.11.2011
Kasse 1.500 an Mieterträge 1.500
31.12.2011
Mieterträge 500 an passive RAP 500
02.01.2012
Passive RAP 500 an Mieterträge 500
c) Sonstige Forderungen
= Ertrag jetzt, Einnahme später
Bsp.: Die Dezembermiete in Höhe von 400 € für einen von Brause vermieteten Lagerraum ist
noch nicht eingegangen. Die Zahlung erfolgt am 08.01.2012 (Folgejahr) per Bank.
Dez. 2011
So. Ford. 400 an Mieterträge 400
08.01.2012
Bank 400 an so. Ford. 400
d) Sonstige Verbindlichkeiten
= Aufwand jetzt, Ausgabe später
Bsp.: Im Folgejahr 2012 ist Miete in Höhe von 400 € noch für das alte Jahr zu entrichten.
Überweisung der 400 € durch Brause per Bank am 20.01.2012
31.12.2011
Mietaufwand 400 an so Verb. 400
20.01.2011
So. Verb. 400 an Bank 400