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Deutscher Ärzteverlag | | 1 1 #3 April 2018 Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | DP AG Pressesendung – Entgelt bezahlt – 30898 – Heft 03/2018 Deutscher Ärzteverlag GmbH – Postfach 40 02 65 – 50832 Köln PREMIERE: Erste S3-Leitlinie Antikoagulantien | S. 5 BULKFILL: Ökonomischer arbeiten mit Ormoceren | S. 28 GLASIONOMERZEMENT: 8-Jahres-Studie überzeugt | S. 38 PROPHYLAXE: Das Potenzial der Praxis nutzen | S. 41 ZAHNERHALTUNG: Standardisierter Workflow | S. 48 IMPLANTOLOGIE: Die richtige Oberfläche | S. 52 PAR-Therapie: Gründlich, aber schonend | S. 6 dentalmagazin.de Implantologie: Perfektes Behandlungskonzept | S. 22

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 11

#3April 2018

Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | DP AG Pressesendung – Entgelt bezahlt – 30898 – Heft 03/2018

Deutscher Ärzteverlag GmbH – Postfach 40 02 65 – 50832 Köln

PREMIERE: Erste S3-Leitlinie Antikoagulantien | S. 5

BULKFILL: Ökonomischer arbeiten mit Ormoceren | S. 28

GLASIONOMERZEMENT: 8-Jahres-Studie überzeugt | S. 38

PROPHYLAXE: Das Potenzial der Praxis nutzen | S. 41

ZAHNERHALTUNG: Standardisierter Workflow | S. 48

IMPLANTOLOGIE: Die richtige Oberfläche | S. 52

PAR-Therapie: Gründlich, aber schonend | S. 6

dentalmagazin.de

Implantologie: Perfektes Behandlungskonzept | S. 22

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2 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 3

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,

wann und bei welchen Indikationen sollten beim Einsatz oszillierender Scalersysteme in der

mechanischen supra- und subgingivalen Plaque- und Zahnsteinentfernung Schall- und wann

Ultraschallscaler eingesetzt werden? Das diskutieren in unserem Expertenzirkel Prof. Dr. Petra

Schmage, Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, Prof. Dr. Hüsamettin Günay, Hannover, Sabine Berg,

Produktmanagerin für Prophylaxe, Paro und Oralchirurgie bei Komet, und Dr. Manfred Preuß, Bad

Zwischenahn, auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, aber auch langjähriger Erfahrungs-

werte (ab S. 6).

Idealerweise sitzt das Implantat in einem ausreichend dimensionierten Knochenbett. Dann

ist auch die korrekte Implantatposition relativ einfach umzusetzen. Was aber, wenn ein schwieri-

ger Knochendefekt vorliegt? In einem anspruchsvollen Patientenfall einer 29-jährigen Patientin

zeigt Dr. Andreas Kraus, Peiting, die langfristige Wirksamkeit und Vorhersagbarkeit eines

Behandlungskonzepts bei solchen Fällen (ab S. 22).

Inzwischen sind direkte Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich Standard im Thera-

piespektrum der modernen konservierend-restaurativen Zahnheilkunde. In der Regel erfolgt die

Verarbeitung in einer komplexen und oftmals sehr zeitintensiven Schichttechnik. Immer mehr

aber wird nach ökonomischer zu verarbeitenden Materialien auf Kompositbasis für den Seiten-

zahnbereich gefragt. Antworten darauf hat Prof. Dr. Jürgen Manhart, München. Er stellt dazu

Ormocerfüllungsmaterialien vor (ab S. 28).

Jetzt liegt sie vor: Eine Studie zum klinischen Langzeiterfolg des glasionomerbasierten Restau-

rationssystems EQUIA. Durchgeführt wurde sie von einem Autorenteam um Prof. Dr. Sevil Gurgan,

Ankara; veröffentlicht wurde sie auf dem internationalen multidisziplinären Forschungstreffen der

CED-IADR/NOF Ende 2017 in Wien. Dort präsentierte Gurgan die Achtjahresergebnisse dieser ran-

domisierten klinischen Studie zur Performance von EQUIA bei Klasse-I- und Klasse-II-Kavitäten. Das

Ergebnis bestätigt, dass glasionomerbasierte Systeme eine adäquate Alternative in speziellen Indi-

kationen für die Füllungstherapie im Seitenzahnbereich sein können (ab S. 38).

Im Beitrag „Root to Crown“ wird ein optimierter Workflow dargestellt – von der optimalen

Wurzelkanalbehandlung bis zur adäquaten restaurativen Behandlung. Dr. Oliver A. Centrella,

Oberrieden bei Zürich, zeigt an einem Patientenfall mit der Behandlung eines 15 die Vorteile des

„R2C“-Konzepts – und die liegen beim Patienten und bei der Praxis. Neben einer kürzeren

Behandlungszeit sind es vor allem die standardisierten Abläufe, die zu einer ruhigen und sicheren

Behandlung beitragen. Die konkreten Vorteile sieht Centrella vor allem in der Steigerung der Effi-

zienz, der Einfachheit, der Workflow-Sicherheit und der kürzeren Behandlungszeit (ab Seite 48).

Ihr DENTAL MAGAZIN-Redaktionsteam

DENTAL ONLINE CHANNEL

Wird der 3D-Druck die Zahnmedizin revolutionieren? Etablieren sich All-on-four-Konzepte? Wofür braucht es extrem durchmesserreduzierte Implantate? Und: Senken Keramikimplan-tate tatsächlich das Periimplantitisrisiko? Antworten lieferte der 10. ITI-Kongress, der am dritten Märzwochenende in Bonn stattfand (ab Seite 44). Unsere Online-Berichterstattung inklusive interessanter Video-Interviews finden Sie auf dem Dental Online Channel. Klicken Sie sich rein: http://pi.dental-online-channel.com/

Editorial

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Kompakt: Erste S3-Leitlinie zur Therapie von Patienten unter oralen Antikoagulantien und Thrombozytenaggregationshemmern . . . . . . . . . . . .5 Bernd Schunk

Expertenzirkel:

Schall- oder Ultraschall: Welche Instrumente eignen sich besser bei der UPT? Ein Thema, vier Meinungen* . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Anne Barfuß

Implantologie: Langfristig wirksames Konzept* . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22

Dr. Andreas Kraus

Restaurative Zahnheilkunde: Bulkfill mit Ormoceren* . . . . . . . . . . . . . .28

Prof. Dr. Jürgen Manhart

Zahnersatz aus China: Qualität, Service und dentale Weiterbildung Interview mit Godfrey Ngai . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36 Jenny Hoffmann

Glasionomerzement: Equia überzeugt in 8-Jahres-Studie Interview mit Prof. Dr. Sevil Gurgan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38

Praxismanagement: Prophylaxe – welches Potenzial hat die Praxis? . . . . . .41

Parodontitis-Therapie: Maschinelle Reinigung vs. Handinstrumente Interview mit Prof. Dr. Rainer Hahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42

10. Deutscher ITI-Kongress: Evidenz und Innovation . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Anne Barfuß, Bernd Schunk

Zahnerhaltung: Optimierter Workflow bei „Root-to-crown“ . . . . . . . . . . 48

Dr. Oliver A. Centrella

Implantatoberflächen: Die richtige Mischung Interview mit Dr. Michael Mallaun . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Anne Barfuß

Produktmeldungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Dr. Andreas Kraus präsentiert ein langfristig

wirksames Therapiekonzept bei Vorliegen

schwerer Knochendefekte.

22

Sofortimplantation, Weichgewebsmanagement,

Digital Dentistry und Co.: Beim ITI-Kongress in

Bonn gab es viele spannende Themen.

Dr. Oliver Centrella hält das „R2C“-System

(Root-to-Crown) für eine sinnvolle Investition,

die sich langfristig auszahlt.

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Inhalt

*LITERATURLISTE aufdentalmagazin.de

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 5

Der federführende Autor dieser

S3-Leitlinie, die durch die DGZMK

und die DGMKG und in Zusammenarbeit

mit 13 weiteren beteiligten Fachgesell-

schaften und Organisationen entstand, ist

PD Dr. Dr. Peer W. Kämmerer von der

Universitätsmedizin Mainz. Die Leitlinie

legt evidenzbasierte, breit konsentierte

konkrete Handlungsempfehlungen vor,

die unerwünschte Blutungsereignisse ver-

meiden und Komplikationsraten bei die-

ser Patientengruppe verringern sollen.

Kernbotschaft dieser Leitlinie ist: Die

Therapie für diese Patientengruppe kann

trotz chirurgischer Eingriffe fortgesetzt

werden. Wie relevant dieses Patienten-

klientel ist, zeigt die Tatsache, dass rund

eine Million Menschen in Deutschland

orale Antikoagulatien und Thrombozy-

tenaggregationshemmer (TAH) einneh-

men – zum überwiegenden Teil in Lang-

zeitmedikation.

Als orale Antikoagulantien werden

die Substanzen Phenprocoumon und

Warfarin sowie Dabigatran, Rivaroxaban,

Apixaban und Edoxaban (alle NOAK) ein-

gesetzt. Als orale TAH sind Acetylsalicyl-

säure, Thienopyridione (Clopidrogel und

Prasugel) sowie P2Y12-Antagonisten

(Ticagrelor) im Einsatz.

In der zahnärztlichen Chirurgie kön-

nen insbesondere postoperative Nachblu-

tungen ein ernst zu nehmendes Problem

darstellen. Bei Patienten, die mit oralen

Antikoagulatien und TAH behandelt wer-

den, besteht eine weitgehende Unsicher-

heit bezüglich der Vorbereitung, der

Durchführung sowie der Nachsorge im

Rahmen zahnärztlich-chirurgischer Ein-

griffe. Die Einführung neuerer oraler Anti-

koagulantien und TAH impliziert weitere

potenzielle Schwierigkeiten bei der zahn-

ärztlich-chirurgischen Behandlung. Ein

Absetzen, eine Veränderung oder eine

Reduktion der Antikoagulation erhöhen

das möglicherweise fatale Risiko throm-

boembolischer Ereignisse, andererseits

seien letale Blutungsereignisse nach

zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen

unter diesen Medikationen bisher nicht

dokumentiert. Somit ist der Zahnarzt

herausgefordert, die Patienten zum einen

vor thromboembolischen Komplikationen

zu schützen und zum anderen bedrohli-

che Blutungen zu vermeiden.

Die Leitlinie entstand aus der Analyse

und Auswertung aktueller Literatur und

zwei Konsensuskonferenzen im Jahr

2015. Bei einigen Detail-Empfehlungen in

der Leitlinie gab es Sondervoten der

DGMKG – etwa bei der Therapie mit

Cumarinen, Dabigatran sowie bei der

Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten vs.

Bridging. Hier nimmt die DGMKG eine

andere Haltung ein als in der Leitlinie for-

muliert.

Auch die Deutschen Gesellschaft für

Allgemeinmedizin und Familienmedizin

(DEGAM) äußerte sich in einem Punkt

abweichend von der Leitlinie – und zwar

bei der Frage der selektiven Cyclooxyge-

nase-2-Inhibitoren.

Die Leitlinie kam ohne Patientenbe-

teiligung zustande: Die vier angefragten

Patientenverbände reagierten nicht. Die

nächste geplante Überarbeitung der Leit-

linie ist für August 2020 vorgesehen.

Kämmerer animiert alle Kollegen mit die-

sem Patientenklientel, ihre Erfahrungen

aus der Anwendung der Leitlinien an ihn

weiterzuleiten. Sie sollen in die Überarbei-

tung einfließen.

Die erste S3-Leitlinie zur Therapie von Patienten unter oralen Antikoagulantien und Thrombozytenaggregationshem-

mern in der operativen Zahnmedizin und der MKG-Chirurgie zur präoperativen Vorbereitung, zu intraoperativen Kau-

telen und zur postoperativen Nachbetreuung liegt jetzt vor. Die Kernbotschaft des federführenden Leitlinienautors

PD Dr. Dr. Peer W. Kämmerer lautet: Die Therapie kann fortgesetzt werden. | BERND SCHUNK

ABSCHIED VON EINER MILLION „RISIKOPATIENTEN“

PD Dr. Dr. Peer W. Kämmerer als federführender Leitlinienautor hebt hervor, dass die Therapie der betreffenden Patienten – laut der neuen Leitlinie – fortgesetzt werden kann.

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vat

Aktuelles

Im Gespräch mit dem Dental Online Channel nennt PD Dr. Dr. Peer W. Kämmerer die konkreten praktischen Auswirkungen auf operative Therapien für den Zahnarzt. Sie finden dort auch die komplette Leitlinie zum Download. https://pi.dental-online-channel.com/implantologie/leitlinie-antikoagulation/

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EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, 4 Meinungen

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8 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

Manuelle Instrumente, also Handküret-

ten, für das Debridement der Wurzel-

oberfläche gibt es schon sehr lange.

Doch stoßen Handküretten an ihre Gren-

zen? Bieten sich in der geschlossenen

PAR-Therapie Alternativen an?

SCHMAGE: Handküretten stoßen nicht an

ihre Grenzen. Sie ergänzen vielmehr die

Behandlung und sind nicht aus dem

Behandlungskonzept wegzudenken.

GÜNAY: Korrekt, es gibt kein Entweder-

Oder. Man wählt stets eine Kombina -

tion. Zentraler Bestandteil der initialen

und unterstützenden Parodontitisthera-

pie ist bekanntlich die supra- und sub-

gingivale Plaque- und Zahnsteinentfer-

nung. Und dafür bieten sich oszillierende

Scalersysteme und eben Handinstru-

mente an.

SCHMAGE: Die Handkürette kommt in

unserer Klinik in erster Linie zum Einsatz,

um die vollständige Reinigung zu prüfen.

Dazu gleite ich quasi mit der Kürette über

die Wurzel oberfläche. So spüre ich, ob

und wo ich noch nacharbeiten muss. Zur

Vorreinigung nutzen wir die grazilen

gebogenen Ultraschallansätze, um effi-

zient und weniger ermüdend als manuell

zu reinigen. Ein zusätzlicher Effekt ist,

dass die Taschen danach eröffnet sind.

Trotzdem wähle ich zum Nacharbeiten

die Mini-Five-Gracey-Kürette, so wird das

Gewebe nicht unnötig strapaziert. Beste-

hen Taschen über 5 mm, kommt die

After-Five-Gracey-Kürette zum Einsatz

(siehe Kasten, Seite 9).

GÜNAY: Eine geschlossene PAR-Behand-

lung braucht ein durchdachtes Konzept.

Sie startet mit einer antibakteriellen The-

rapie, die unter anderem durch Beseiti-

gung des dysbiotischen subgingivalen

oralen Biofilms am Hart- (adhärent an der

Wurzeloberfläche) und Weichgewebe

(desquamierend am Taschenepithel)

atraumatisch und effektiv sein sollte. Die

offene PAR-Therapie wird deutlich selte-

ner durchgeführt, wir behandeln heute

mehr als 90 Prozent der Fälle geschlos-

sen. Und dafür bieten sich, wie gesagt,

unterschiedliche Instrumente an: klassi-

sche Hand-, Ultraschall- und Schallinstru-

mente, die auch gegenseitig ergänzend

verwendet werden können.

Pulver-Wasser-Strahlgeräte eher nicht?

PREUß: Nur ergänzend. Reine Pulver-

strahlgeräte haben den Nachteil, dass sich

mit ihnen keine harten Auflagerungen

von der Zahn- oder Wurzeloberfläche

entfernen lassen.

Was bevorzugen Sie in Ihrer Praxis?

PREUß: Ich selbst bevorzuge eindeutig

Schallansätze. Sie übertragen nicht so viel

Energie wie Ultraschallansätze, und ihre

Reinigungsleistung ist sehr vergleichbar.

Welche Ansätze favorisieren Sie da?

PREUß: Ich benutze die SF10-Schallspitze

von Komet Dental wegen ihrer besonde-

ren Eigenschaften praktisch bei jeder

Sondierungstiefe, bei Parodontitisbe-

handlungen ab 3,5 bis 4 mm.

Herr Professor Günay, Sie haben die SF10-

und SF11-Schallspitzen entwickelt. Was

genau sind die besonderen Eigenschaften?

GÜNAY: Mein Ziel war es, eine Instrumen-

tenform zu konstruieren, die die Anforde-

rungen der geschlossenen PAR-Therapie

perfekt trifft, also innen scharfkantig und

außen stumpf ist. Das flach zulaufende

Arbeitsteil sollte sich leicht auch in größere

Taschentiefen einbringen lassen und der

Morphologie der Wurzeloberfläche durch

Flexibilität anpassen. So kam ich auf die

Öse, das Besondere, das diese Schallspit-

zen auszeichnet. Wie bei dem anderen

Schallinstrument SF11 ist die Idee aus der

Not heraus entstanden, da bei der Bearbei-

tung der komplexen Wurzelmorphologie –

wie bei fortgeschrittenem Attachmentver-

lust (> 6 mm) und Furkationsparodonti-

tis – der erschwerte Zugang und die bizar-

ren Strukturen im Furkationsbereich der

mehrwurzeligen Zähne oftmals große

Schwierigkeiten bereiten können.

SCHMAGE: Das Ösendesign ist vor allem

hilfreich bei sehr harten und stark anhaf-

tenden Konkrementen.

1 THEMA 4 MEINUNGEN

PROF. DR. PETRA SCHMAGEOberärztin im Bereich Parodontologie, QMB,

Poliklinik für Zahnerhaltung und Präventive Zahn-

heilkunde, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kiefer-

heilkunde, Uniklinikum Hamburg-Eppendorf

[email protected]

Pri

vat

EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, 4 Meinungen

PROF. DR. HÜSAMETTIN GÜNAY ist stellvertretender Direktor der

Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie/Peri-

implantologie und Präventive Zahnheilkunde,

Medizinische Hochschule Hannover.

[email protected]

Pri

vat

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 9

Komet Dental hat die Idee aufgegriffen …

BERG: ... und die SF10-Schallspitzen –

innen scharfkantig und abtragend, und

außen stumpf – konstruiert. Besonders

für die geschlossene PAR-Therapie eignet

sich die neuere SF10T aus dieser Reihe.

Sie verfügt über ein extrem schmales

Arbeitsende und ist besonders flach.

Damit lassen sich auch tiefer gelegene

Wurzeloberflächen (> 5 mm Sondierungs-

tiefe) gut bearbeiten und reinigen. Alle

SF10er-Spitzen (SF10L/R und SF10T)

sind für den effektiven Substanzabtrag

indiziert, das heißt für die subgingivale

Konkremententfernung an der Zahnwur-

zeloberfläche.

Also drei Schallspitzen decken alle Indi-

kationen ab?

PREUß: Ja, in unserer Praxis wird das so

gehandhabt.

GÜNAY: Ich bevorzuge für die geschlosse-

ne PAR-Behandlung die flexiblere SF10T.

Die SF10T ist 0,31 mm dick, also ausge-

sprochen flach. Die Spitze der Öse ist sehr

schmal – weniger als 0,5 mm – und

geformt. Das erlaubt uns, tiefer gelegene

Wurzeloberflächen (Sondierungstiefe

von mehr als 5,5 mm) zu bearbeiten,

ohne das Weichgewebe zu verletzen.

Auch bei geringem Platzangebot, etwa

bei verschachtelt stehenden Zähnen, sind

die Vorteile klar gegeben. Die Arbeitswei-

se ist ohne Druck, leicht schabend und in

allen Richtungen. Konkremente lösen sich

so besonders gut von der Wurzeloberflä-

che ab. Es ist ganz wichtig, fast ohne

Anpressdruck zu arbeiten, das heißt von

0,5 N bis 1 N. Deshalb sollte jeder, der das

Instrument in die Hand nimmt, – wie bei

allen neuen Instrumenten – erst einmal

am extrahierten parodontalgeschädigten

Zahn extraoral üben, um ein Gefühl dafür

zu bekommen. Zu viel unkontrollierter

Anpressdruck kann zu einem Substanzab-

trag führen. Ich habe die SF10er-Schall-

spitzen ursprünglich entwickelt, um die

Parodontitis so atraumatisch wie möglich

in den Griff zu bekommen, also ohne

Weichgewebsverletzung. Während kon-

ventionelle Küretten und Scaler scharf-

kantig sind und bei unkontrollierter Ver-

wendung eine Verletzungsgefahr bergen,

arbeitet man mit der Ösenform eher

atraumatisch.

Frau Professor Schmage, Herr Dr. Preuß,

die geschlossene PAR-Therapie setzt

sich mehr und mehr durch, obwohl man

eigentlich besser arbeiten könnte, wenn

man etwas sieht“ …

PREUß: Das ist richtig, doch nur zumut-

bar, wenn es nicht anders geht. Offene

Eingriffe sind schmerzhaft und belasten

den Patienten. Ich führe grundsätzlich

immer erst eine geschlossene Parodonti-

tisbehandlung durch, häufig kombiniert

mit vorangehender Markerkeimanalyse

und daran ausgerichteter Antibiotikaun-

terstützung. Diese Vorgehensweise hat

sich vor allem auch bei tiefen Taschen

hervorragend bewährt.

SCHMAGE: Gemäß den allgemeinen Stan-

dards behandeln wir auch in Hamburg

immer erst geschlossen, selbst wenn sehr

tiefe Taschen vorliegen. Die Entschei-

dung, ob ich aufklappen muss, treffe ich

nach der Heilung, wenn die Entzündung

und die Zahl der zu operierenden Paro-

dontien reduziert sind. Wenn dem Patien-

ten eine OP zugemutet werden muss,

dann ist das Ziel nicht nur die vollständige

MINI-FIVE- UND AFTER-FIVE-GRACEY-KÜRETTEN:

Die Bezeichnungen „Mini-Five“ und “After-Five“ beschreiben Gracey-Küretten, deren erster Schaft um 3 mm länger ist als bei einer herkömmlichen Kürette. So kann man die „After-Five“-Kürette in Taschen über 5 mm besser anstellen. Die „Mini-Five“-Kürette hat zudem ein Arbeitsende, das nur halb so lang ist wie bei einer her-kömmlichen Kürette, so dass diese an Zähnen mit kleinerem Durchmesser oder stär-kerer Kurvatur eingesetzt werden können, ohne die Weichgewebe zu verletzen.

Quelle: Schmage

EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, 4 Meinungen

SABINE BERGstudierte Betriebswirtschaftslehre und ist seit

2001 Produktmanagerin für die Bereiche Prophy-

laxe, Parodontologie und Oralchirurgie bei

Komet Dental in Lemgo.

[email protected]

Pri

vat

DR. MANFRED PREUßstudierte Zahnmedizin in Kiel, von 1992 bis 2001

Truppenzahnarzt bei der Bundeswehr, seit 2002

niedergelassen in einer Gemeinschaftspraxis in

Bad Zwischenahn.

[email protected]

Pri

vat

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10 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

Reinigung, sondern den Erfolg durch

resektive oder regenerative Maßnahmen

dauerhaft zu beherrschen.

Favorisieren Sie Schall- oder Ultraschall-

instrumente, um die Konkremente in den

Griff zu bekommen?

SCHMAGE: Wir nutzen beide Varianten.

Doch bei Schallinstrumenten sehe ich die

Gefahr, dass sie aufgrund ihrer größeren

Auslenkung auf runder Schwingungs-

bahn gegen die Wurzeloberfläche den-

geln und diese damit beschädigen, vor

allem, wenn zu hoher Druck ausgeübt

und zu lange gearbeitet wird. Ultra-

schallinstrumente schwingen mit gerin-

gerer Amplitude und eher linear und sind

deshalb schonender. Für mich sind sie

deshalb auch die Erstanwendungsinstru-

mente fürs Abtragen mineralisierter

Beläge. Grundsätzlich arbeite ich selek-

tiv nur dort, wo auch mineralisierte Belä-

ge zu entfernen sind. Das Problem ist für

mich nicht, die Konkremente zu entfer-

nen, sondern die Entzündung in den

Griff zu bekommen. Die Schallinstru-

mente betrachte ich dagegen als Spezial-

instrumente. Ich nutze sie lokalisiert, um

gezielt die Wurzelmorphologie an einem

Furkationseingang auszuarbeiten – oder

mit PEEK-Spitzen, um Implantatoberflä-

chen zu reinigen.

Welchen Aufsatz favorisieren Sie für das

Säubern von Furkationen?

SCHMAGE: Die SF11 (Komet) oder dia-

mantierten SONICflex Root planer (KaVo),

das sind Spezialschallspitzen zur Furkati-

onsbearbeitung. Damit lassen sich auch

vertikale Rillen oder Resorptionsstellen an

den Wurzeloberflächen glätten und/oder

zugänglich für die Mundhygiene machen.

BERG: Unsere Furkationsspitze ist ein

sechsfach verzahntes, nicht diamantiertes

Instrument in Form einer Knospe. Damit

lassen sich Furkationsareale ideal bearbei-

ten, und der Furkationseingang lässt

sich – wenn gewünscht – leicht erweitern,

um optimale Hygienebedingungen auch

in der Nachsorgephase zu schaffen.

SCHMAGE: Bei den Schall- und Ultraschall-

instrumenten entscheide ich während der

Behandlung, welchen Aufsatz ich an der

jeweiligen Stelle einsetze. Bei weichen

Belägen erübrigt sich eine Ultraschallbe-

handlung.

Markante

Ösenform: SF10R

(rechts abgewinkelt,

als SF10L auch links

abgewinkelt)

Abb. 1: Schonend dank abgerundeter Spitze (SF10L/R) Abb. 2: Vermeidung von Verletzungen des Weichgewebes (SF10L/R)

EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, 4 Meinungen

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 11

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12 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

Da reicht die oszillierende Bürste?

SCHMAGE: Genau, dafür reichen die Prophylaxebürste oder Air-

polishing, also Pulverwasserstrahlsysteme mit subgingivalem

Pulver.

Schallhandstücke und Airscaler – die Begriffe werden häufig

synonym verwendet …

BERG: Schallinstrumente werden in Schallhandstücken einge-

setzt, die auch als „Airscaler“ bezeichnet werden. Die Schwingung

wird durch die Luftströmung der zahnärztlichen Einheit erzeugt,

die Bewegung der Spitze ist eher elliptisch und die Schwingungs-

frequenz beträgt bis zu 6 kHz. Ein Schallhandstück wird also auf

den Luftanschluss der zahnärztlichen Einheit aufgesteckt, genau

wie das zahnärztliche Turbinenhandstück. Ultraschallspitzen hin-

gegen werden in Ultraschallscalern eingesetzt, die elektrisch

betrieben werden. Darunter fallen piezoelektrisch oder magneto-

striktiv angeregte Schwingungen. Piezoelektrische Frequenzen

reichen bis zu 40 kHz, die Schwingungsform ist linear.

Und was ist aus Herstellersicht besser, Schall oder Ultraschall?

BERG: Die Wahl für Schall oder Ultraschall trifft letztlich jeder

Anwender für sich. Gemeinsam ist Schall- und Ultraschallsyste-

men, dass sie maschinelle Systeme sind. Mit maschinellen Syste-

men lassen sich in der Parodontalbehandlung besonders schwie-

rige Bereiche wie z. B. Furkationen manchmal überhaupt erst

erreichen.

PREUß: Ich habe mich definitiv für Schall entschieden. Damit las-

sen sich auch alle noch so dicken Konkremente problemlos ent-

fernen. Ultraschallspitzen nutze ich gar nicht.

SCHMAGE: Die Dicke der Konkremente ist meiner Meinung nach

gar nicht das Problem …

Sondern?

SCHMAGE: … die vollständige Entfernung mineralisierter Beläge

an schwer zu erreichenden Stellen. Da besteht häufig Nachreini-

gungsbedarf. Wie gut die Reinigung gelingt, ist letztlich eine Fra-

ge der Sorgfalt und Erfahrung.

Herr Professor Günay, droht bei Schallinstrumenten tatsächlich

die Gefahr, dass sie bei zu viel Druck Zementbeschädigungen

auslösen, wie Professor Schmage befürchtet?

GÜNAY: Das kann natürlich passieren, aufgrund des Ösendesigns

ist die Gefahr bei der SF10-Serie aber äußerst gering. Entschei-

dend sind natürlich das Therapiekonzept und das Know-how des

Behandlers. Die Zahnmorphologie sollten die Anwender vor

jeder Therapie selbstverständlich kennen. Ist das Therapiekon-

Abb. 3: Effektives Entfernen von weichen und harten Belägen (SF10L/R) Abb. 4: Abtragen mit beidseitig scharfem Innenteil (SF10L/R)

EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, 4 Meinungen

SCHALLHANDSTÜCK

Die SF10L, SF10R, SF10T und SF11 werden im Komet Schall-handstück SF1LM/LS bei Leistungsstufe 1, die SF10er-Spitzen kurzfristig auch bei Stufe 2 eingesetzt. Besonders im subgingi-valen Bereich ist auf eine ausreichende Kühlung des Arbeits-teils zu achten. Die kann mit einer Durchflussmenge von 50 ml/min sichergestellt werden. Für die validierte, maschinel-le Aufbereitung der Schallspitzen im Thermodesinfektor wer-den Spüladapter angeboten. Quelle: Komet Dental

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14 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

zept klar, werden die Instrumente

gewählt, beispielsweise die SF11 für die

Reinigung und Glättung bei vorhandenen

Furchen an der Wurzeloberfläche.

Mit welchen Leistungsstufen sollen die

Instrumente eingesetzt werden?

BERG: Wir geben als Einstellwert für das

Handstück für jedes Instrument die

richtige Leistungsstufe an. Die Schall-

spitzen SF10L/R/T und SF11 werden in

Stufe 1 eingesetzt. Die Furka tionsspitze

SF11 kann kurzfristig auch in Stufe 2

eingesetzt werden. Die Anwendung bei

höchster Schwingungsfrequenz ist

nicht erlaubt. Alle genannten Schallspit-

zen sollten in kurzen, drucklosen

Arbeitsphasen bis 0,5 N eingesetzt wer-

den. Die Anwendung sollte minimalin-

vasiv, kontrolliert und mit wenig Druck

erfolgen. Je öfter ein Instrument im

praktischen Alltag eingesetzt wird, des-

to mehr steigt die Vertrautheit mit sei-

nem ganz eigenen Verhalten. Maschi-

nelles Scaling und Root Planing sind

damit eine leichtgängige, aber gleich-

zeitig effektive Arbeitsweise, die nicht

mit der gleichen Intensität wie beim

Arbeiten mit einer Handkürette (bis ca.

3 N) ausgeführt wird.

GÜNAY: Drucklos zu arbeiten ist das A

und O; ein zu starkes Drücken könnte zu

Substanzabtrag führen. Und für das

Abtragen der Konkremente ist das nicht

nötig. Zum Abschluss der Behandlung

konturiere ich noch einmal mit einer fei-

ner Sonde und mit Micro-Mini-Five-

Gracey-Küretten, um zu sehen ob alles

sauber und glatt ist.

Wie hoch ist die Gefahr, „die Wurzelober-

fläche zu schälen“, sprich zu viel abzutra-

gen?

GÜNAY: Woher kommt dieser Begriff „die

Wurzeloberfläche zu schälen“ überhaupt?

Wahrscheinlich aus den 80er-Jahren.

Damals wurde die parodontal geschädig-

te Wurzeloberfläche radikal bearbeitet,

wie Sie sagen, „geschält“. Dies würde eher

auf die klassischen Instrumente zutreffen

als auf das Ösendesign. Seit den 90er-Jah-

ren wird eher atraumatisch und schonend

als radikal gearbeitet. Die Öse liegt ja

flach auf der Oberfläche und arbeitet eher

selbstlimitierend, anders als Küretten und

Scaler – sie haben keinen Stopp. Wie

Abb. 5: Entfernung subgingivaler Beläge in tiefen Zahnfleischtaschen (SF10T)

Abb. 6: Belagentfernung auch bei engstehenden Situationen (SF10T)

Extrem schmal,

besonders flach und

lang: Öse SF10T

EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, 4 Meinungen

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16 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

bereits gesagt wurde, sollte man diese

Instrumente ohne Anpressdruck und in

alle Richtungen (zeitlich) kontrolliert ver-

wenden. Bei unkontrollierten Anwendun-

gen können alle Instrumente an Hart- und

Weichgewebe mit unterschiedlicher Aus-

prägung Schäden verursachen. Das

Gefühl der kontrollierten Anwendung die-

ser Instrumente sollte man durch Trainie-

ren an extrahierten Zähnen bekommen.

PREUß: Das sehe ich ebenso. In der Praxis

kann man natürlich immer nur von

Annahmen ausgehen. Es besteht keine

vernünftige oder realistische Möglichkeit

zu prüfen, ob tatsächlich Substanz abge-

tragen wurde. Die von mir fürs Wurzel-

glätten favorisierten SF10-Spitzen ver-

wende ich immer parallel zur Zahnober-

fläche mit einer gleichmäßigen

Auf-und-ab-Bewegung in die „Tasche“

hinein. Das Instrumentendesign bietet

per se sehr guten Schutz gegen Falschan-

wendung. Im Gegensatz zu Handinstru-

menten schützt der äußere Umlauf des

Instruments, der nicht arbeitet, zudem

die nicht zu behandelnden angrenzenden

Weichgewebe.

SCHMAGE: Ich sehe schon eine gewisse

Gefahr, Substanz abzutragen. Diese The-

matik habe ich in früheren Forschungsar-

beiten mit damals verfügbaren Instru-

menten untersucht und quantifiziert,

aber bislang noch nicht mit den SF10-

Spitzen. Von Vorteil ist, dass die Öse der

SF10R/L-Spitze nach unten rund geformt

ist und der Taschenboden damit nicht

durchstoßen wird.

Kann man das korrekte Handling trainieren?

GÜNAY: Wie gesagt, an extrahierten Zäh-

nen! Und das sollte man auch tun. Mit

etwas Übung spürt man, wie viel Beläge

und Konkremente kontrolliert abgetra-

gen werden.

PREUß: Ich fand das Handling ehrlich

gesagt nicht schwierig. Es erklärt und

ergibt sich praktisch von selbst. Im

Gegensatz zur Anwendung von Hand -

instrumenten ermüdet man kaum.

Das maschinelle Wurzelglätten ist dem-

nach einfacher?

SCHMAGE: Ja, es führt leichter und schnel-

ler zu guten Ergebnissen. Das belegt auch

Furkationsspitze SF11:

knospenförmig,

sechsfach verzahnt

für Belag entfernung

und optionale Erweite-

rung des Furkations-

eingangs

Abb. 7: Die sechsfach verzahnte Spitze in Knospenform erreicht mühelos schwer zugängliche Furkationsbereiche (SF11).

Abb. 8: Schonender Einsatz für die geschlossene und offene Parodontal -behandlung (SF11)

EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, 4 Meinungen

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eine Doktorarbeit, die an unserem Institut

durchgeführt wurde. Verglichen wurden

Ultraschallspitzen unterschiedlicher Her-

steller mit Handküretten. PAR-Schallspit-

zen waren nicht Gegenstand der Untersu-

chung. Viel schwieriger, als das richtige

Handling zu lernen, ist aber meiner Mei-

nung nach die Entscheidungsfindung: Wie

finde ich das richtige Instrument? Denn

das Angebot ist immens. Und keinem

Zahnarzt ist zuzumuten, das gesamte

Spektrum in seiner Praxis vorzuhalten. Da

sehe ich einen erheblichen Schulungsbe-

darf. Einen entsprechenden Leitfaden

würde ich sehr begrüßen.

Und der würde wahrscheinlich auch dem

ganzen Praxisteam helfen. Apropos Pra-

xisteam: Was darf eigentlich an wen

delegiert werden?

SCHMAGE: Ich würde die SF10-Schallspit-

zen nicht an unsere Prophylaxeassisten-

tinnen delegieren.

Ist das untersagt?

PREUß: Im Ermessen des Behandlers

dürfen speziell geschulte Kräfte auch

subgingivale Beläge und Konkremente

entfernen. Verantwortung und Haftung

verbleiben natürlich beim Zahnarzt. Die

entsprechenden Inhalte sind Bestand-

teil der niedersächsischen DH-Ausbil-

dung.

Und was „dürfen“ die Prophylaxeassiste-

ninnen

SCHMAGE: Unsere Prophylaxeassistentin-

nen versorgen die Patienten im Rahmen der

Vorbehandlung und der unterstützenden

Parodontaltherapie (UTP). Sie arbeiten mit

Ultraschall instrumenten, mit den Pulver-

strahlsystemen, mit Handinstrumenten und

auch mit dem Schallantrieb, dabei beson-

ders mit den PEEK-Ansätzen und Bürsten.

Die Entfernung von subgingivalen Konkre-

menten ist eine zahnärztliche Aufgabe.

EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, 4 Meinungen

Abb. 9: Effektiv auf bizarren Oberflächenstrukturen wie vorhandenen Fur-chen an der Wurzeloberfläche (SF11)

Abb. 10: Optimale Hygienebedingungen auch in der Nachsorgephase dank Belag entferung und auch optionale Erweiterung des Furkationseingangs (SF11)

Pro

f. D

r. G

ün

ay (

10

)

Abb. 11a: Patientin mit Rauchgewohnheit, paro-dontaler Vorerkrankung, supra- und subgingivale mineralisierte Ablagerungen besonders interden-tal, ohne regelmäßige Teilnahme am Nachsorge-programm. Dargestellt ist der Einsatz des Instru-ments SF10 während der erneuten Parodontalt-herapie in Regio 16/17 ...

Abb. 11b: … die Ablagerung von Konkrementen distal-bukkal von Zahn 16 und ...

Abb. 11c: … der Zustand nach deren Entfernung von distal-palatinal aus gesehen.

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Aber sie stoppen auch nicht exakt an der Gingivaoberkante mit

ihrer Arbeit?

SCHMAGE: Das nicht. Die Prophylaxeassistentin reinigt, soweit

dies zur Durchführung der häuslichen Mundhygiene erforderlich

und möglich ist. Im Rahmen der UPT sind subgingivale minerali-

sierte Auflagerungen, meist mit Residualtaschen verbunden, die

ohnehin in die Hand des Zahnarztes gehören.

Zurück zum Ultraschall, das ist in Hamburg „Ihr Allrounder“?

SCHMAGE: Genau, damit arbeiten wir vor. Ultraschall wird für

alle Bereiche eingesetzt. Das PAR-Schallequipment kommt

dagegen bei Spezialindikationen – bei stark anhaftenden Konkre-

menten und Ausformungen der Furkationseingangsbereiche –

zum Einsatz. Die SF10- und SF11-Instrumente liefern bei fest

anhaftenden Konkrementen besonders rasche Ergebnisse. Das

schafft Ultraschall nicht.

Ein Blick in die Zukunft: Mit welchen Entwicklungen kann man

mittelfristig rechnen?

SCHMAGE: Immer mehr Patienten leiden an Parodontalerkran-

kungen, die in kein Schema passen, etwa Patienten mit chroni-

schen Parodontitiden, die aggressive Verlaufsformen zeigen. Das

liegt an vielen Kofaktoren – zum Beispiel am Rauchen und an sys-

temischen Erkrankungen, ist aber auch auf die Lebensumstände

zurückzuführen, etwa auf Stress durch Doppelbelastung und

ungesunden Lebenswandel.

Kann die vor Kurzem in Chicago diskutierte Paroklassifikation

helfen?

SCHMAGE: Das möchte ich doch hoffen. Denn um solchen

Patienten zu helfen, reichen mechanische Reinigungsmethoden

nicht. Warten wir ab, was die neue Klassifikation bringt, die auf

der Europerio Ende Juni offiziell verkündet werden soll.

Was wünschen Sie sich darüber hinaus für Ihren Praxisalltag?

SCHMAGE: Die Indikationsbereiche der Instrumente sollten diffe-

renziert werden. Das jeweils schonendste Verfahren sollte gerade

im Rahmen der unterstützenden Parodontaltherapie gewählt

werden, um Patienten lebenslang ohne negative Nebenwirkun-

gen gesund zu erhalten. Wichtig sind aber auch Techniken, mit

denen man wirklich gut Entzündungen beherrschen kann. In die-

se Richtung braucht es noch Entwicklungen und Forschung, um

weniger Antibiotika einzusetzen. Kurz: alles, was die Entzün-

dungsfreiheit positiv beeinflusst.

Abb. 12b: Gezielte, atraumatische Konkrement-entfernung klinisch.

Abb. 12a: Die Patientin hat ansonsten keinen parodontalen Therapiebedarf, zeigt aber an 26 eine Sondie-rungstiefe mesio-palatinal von 3,5 mm und Blutungsneigung. Im Rahmen der zahnärztlichen Kontrolle mit Bissflügel-Röntgenaufnahmen fällt röntgenologisch ein isoliertes Konkrement mesial von 26 auf.

EXPERTENZIRKEL – Ein Thema, 4 Meinungen

� Die offene PAR-Therapie wird deutlich seltener durchge-führt. Die Mehrheit der Fälle wird geschlossen behandelt.

� Dafür bieten sich klassische Hand-, Ultraschall- und Schall -instrumente an, die sich gegenseitig ergänzen.

� Ein spezielles Ösendesign – innen scharfkantig und außen stumpf – ermöglicht mit Blick auf das Weichgewebe ein atrau-

matisches Arbeiten und ist unter anderem bei sehr harten und stark anhaftenden Konkrementen hilfreich.

� Drucklos zu arbeiten ist bei Schall- und Ultraschallinstrumen-ten das A und O und verhindert einen Substanzabtrag.

� Um ein Gefühl für die PAR-Schallspitzen zu bekommen, emp-fiehlt es sich, am extrahierten parodontalgeschädigten Zahn extraoral zu üben.

ZUSAMMENFASSUNG

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Pro

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Die 29-jährige Patientin stellte sich

Ende August 2016 in unserer Praxis

mit einer dezementierten Stiftkrone des

mittleren rechten Schneidezahns vor

(Abb. 1). Bei der Anamnese berichtete

sie, dass sie als zehnjähriges Kind bei

einem Schulunfall auf die Frontzähne

gestürzt war. Aufgrund der Vorschädi-

gung wurden ihr im Jahr 2009 alio loco die

inzwischen abgebrochene Zahnkrone des

devitalen Zahns 11 mit einem Stiftaufbau

und einer Keramikkrone sowie der Zahn

21 mit einem Veneer prothetisch ver-

sorgt. Die Patientin war Nichtraucherin

und ihre allgemeinmedizinische Anamne-

se war ohne auffälligen Befund. Bei der

Röntgenkontrolle wurde die Fraktur der

Zahnwurzel 11 sichtbar. An Zahn 22 zeig-

te sich eine fortgeschrittene interne

Resorption, die eine Wurzelfraktur inizi-

iert hatte (Abb. 2). Eine interne Resorpti-

on ist eine seltene Erkrankung eines

Zahns, die meist erst im fortgeschrittenen

Stadium diagnostiziert wird [1]. Sie ver-

läuft eher symptomlos und tritt am häu-

figsten bei Frontzähnen der zweiten Den-

tition auf [2, 3]. Die Ursache einer inter-

nen Resorption ist unklar. Retrospektiv

könnte eine vorangegangene chronische

Pulpitis Initiator sein. Sowohl der Zahn 11

als auch der Zahn 22 konnten nicht erhal-

ten werden. Während des Therapiepla-

nungs-gesprächs äußerte die Patienten,

dass sie das Veneer an 21 unbedingt

erhalten wollte. Die Zähne 12 und 13

waren gesund und sollten nicht beschlif-

fen werden. Der Lösungsansatz war die

Rekonstruktion der beiden Frontzähne

durch zwei Einzelzahnimplantate. Auf-

grund der zu erwartenden Dehiszenz der

DR. ANDREAS KRAUSstudierte Zahnheilkunde

in Würzburg und ist seit 2011 in

der Gemeinschaftspraxis

Praxisklinik Pfaffenwinkel

Kraus & Reichenbach tätig.

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Implantatchirurgie

und -prothetik.

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Die korrekte Implantatpositionierung erfordert eine ausreichende Knochendimension, sowohl in der Breite als auch in

der Höhe. Der vorliegende Fall zeigt die langfristige Wirksamkeit und Vorhersagbarkeit eines Behandlungskonzepts

bei Vorliegen schwieriger Knochendefekte. | DR. ANDREAS KRAUS

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Implantologie

Pri

vat

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 23

bukkalen Alveolenwand entschied sich das behandelnde Team für

ein zweizeitiges Vorgehen der Augmentation mit autologem

Knochenblock und Implantation knapp vier Monate später.

SIMULTANE IMPLANTATIONMitte November wurden der Wurzelrest 11 und der Zahn 22

extrahiert (Abb. 3). Aufgrund der klinischen Situation wurde

nach der Extraktion bewusst auf eine Socket Preservation ver-

zichtet. In unserer Praxis wenden wir zur Socket Preservation

üblicherweise das von Dr. Stefan Neumeyer, Eschlkam, beschrie-

bene TMC-Extrusions-Konzept an. Das Fehlen der bukkalen

Lamelle und die nicht zu verwendenden Wurzelsegmente mach-

ten dieses Vorgehen jedoch unmöglich [4].

Acht Wochen später erfolgte der geplante Augmentationsein-

griff (Abb. 4). Nach der Inzision wurde ein Volllappen präpariert. Die

Darstellung der klinischen Situation erlaubte eine simultane

Implanta tion in regio 11 und 22. Die iSy Implantate konnten trotz

der deut lichen bukkalen Dehiszenz und der horizontalen Atrophie

im „knöchernen Haus“ primärstabil verankert werden (Abb. 5, 6).

Das parallele Design des Implantathalses trägt maßgeblich zum

Knochenerhalt bei. In Zusammenhang mit der stabilen Implantat-

wand und der konischen Innenverbindung wird der Druck auf den

krestalen Knochen minimiert. Das deutliche Platform Switching

schafft ein größeres Platzangebot für eine ausreichend dicke periim-

plantäre Weichgewebsmanschette [5]. In Verbindung mit der koni-

schen Innenverbindung werden auftretende Kräfte an der Implan-

tat-Abutment-Schnittstelle nach zentral verlagert und der Mikro-

spalt vom Knochen entfernt platziert [6, 7, 8]. Die beiden

Implantate (13 mm lang/Ø 3,8 mm) wurden gemäß chirurgischem

Protokoll leicht nach palatinal orientiert, inseriert [9]. iSy Implantate

werden vormontiert auf der Implantatbasis geliefert. Die Basis dient

als Einbringpfosten, als Basis für den Gingivaformer und für die Mul-

tifunktionskappe, die jeweils aufgesteckt werden. Da die Implantate

aufgrund der Augmentation gedeckt einheilen sollten, wurde die

Implantatbasis entfernt und die Implantate wurden mit den Abdeck-

kappen, die im Package enthalten sind, verschlossen (Abb. 7, 8).

Zur Augmentation der bukkalen Knochenlamelle wurde

zunächst ein autologer Knochenblock aus der retromolaren Re -

gion 38 entnommen (Abb. 9, 10). Extraoral wurde dieser geteilt

und mithilfe eines Safescrapers ausgedünnt. Die dünnen Kno-

chenschalen wurden an die Situation in regio 11 und 22 ange-

passt. Die kortikalen Schalen wurden mit jeweils zwei Osteosyn-

theseschrauben (Ø 0,9 mm/8 mm Länge/Medartis) mesial und

distal der Implantatkörper fixiert. Der Hohlraum und die Über-

gänge zum Residualknochen wurden mit den partikulären Kno-

chenchips aus dem Safescraper aufgefüllt (Abb. 11, 12). Diese

Methode des dreidimensionalen Knochenaufbaus wurde zuerst

von Prof. Dr. Fouad Khoury beschrieben [10, 11, 12].

Eine dicke und stabile attached Gingiva trägt maßgeblich

zum periimplantären Knochenerhalt bei. Um dies zu erreichen,

wurde ein Bindegewebstransplantat aus dem Gaumen im

Bereich des ersten Quadranten entnommen und über dem

Implantat und den Knochenblöcken aufgelagert. Nach einer

Periostschlitzung wurde der Lappen speicheldicht adaptiert

Implantologie

Abb. 1: Die Aus-gangssituation zeigte die sieben Jahre alte Rekonstruktion.

Abb. 2: Im Röntgen-kontrollbild wurden die Wurzelfraktur an Zahn 11 und die interne Resorption an 22 sichtbar.

Abb. 3: Der Wurzel-rest von 11 und der Zahn 22 wurden atraumatisch extra-hiert.

Abb. 4: Der Aus-gangszustand für die Augmentation acht Wochen nach Extraktion.

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und mit einer monofilen resorbierbaren Naht fixiert (Glycolon

5–0/Resorba) (Abb. 13).

MANIPULATION DER GINGIVANach vier Monaten, im Mai 2017, zeigten sich auf dem Röntgen-

kontrollbild die osseointegrierten Implantate mit gesundem

periimplantären Weichgewebe und ausreichendem Knochenvo-

lumen (Abb. 14, 15). Unter Lokalanästhesie wurden die Implan-

tate mit einer Stichinzision freigelegt, die Abdeckkappen ent-

fernt, die Implantatbasis wurde aufgeschraubt und Multifunk -

tionskappen wurden aufgesteckt. Anschließend erfolgte die

geschlossene Abformung für die Erstellung der provisorischen

Versorgung. Zur Modellherstellung wurden die Laboranaloge

mit den Laborimplantatbasen verschraubt und in die Multifunk-

tionskappen in der Abformung gesteckt. Zur Abheilung der Gin-

giva wurden die PEEK-Gingivaformer auf die Implantatbasen

gesteckt (Abb. 16). In derselben Sitzung entfernten wir die vier

Osteosyntheseschrauben über den Zugang mittels Stichinzision.

Zwei Wochen nach dem Zweiteingriff wurden die provisori-

schen Hybridabutmentkronen eingesetzt. Nach dem Entfernen

der Gingivaformer zeigte sich die reizlose Heilung des Weichge-

webes. Die iSy Implantatbasen wurden mithilfe des Löseinstru-

ments abgenommen und die provisorischen, palatinal ver-

schraubten Hybridabutmentkronen eingesetzt. Im Labor wur-

de zunächst ein Wax-up der Kronen erstellt und das

Durchtrittsprofil auf dem Gipsmodell gestaltet. Die Modelle

und das Wax-up wurden gescannt und überlagert. Anschlie-

ßend wurden die Kronen computergestützt gefertigt (VITA/

CAD Temp multi colour/Imes Icore 250i) und auf der iSy CAD/

CAM-Basis verklebt (Multilink Hybrid/Ivoclar Vivadent). Beim

Einsetzen der Hybridabutmentkronen wird durch die anatomi-

sche Ausformung des Emergenzprofils Druck auf das Weichge-

webe ausgeübt. Nach zirka fünf bis fünfzehn Minuten sollte das

weißliche Zahnfleisch wieder gut durchblutet sein (Abb. 17).

ÜBERTRAGUNG DES EMERGENZPROFILSWeitere vier Monate später erfolgte die Abformung für die defi-

nitive Versorgung. Das Weichgewebe hatte sich stabil um die

provisorischen Kronen adaptiert und die Patientin war zufrie-

den mit Kronenform und -länge. Für die Abformung wurden

zunächst die Hybridabutmentkronen entfernt; dabei zeigte sich

eine stabile und ausreichend breite Gingivamanschette

Implantologie

Abb. 5: Nach Lappenpräparation stellte sich die deutliche bukkale Dehiszenz dar, sie erlaubte die simultane Augmentation und Implantation.

Abb. 6: Die iSy Implantate konnten primärstabil im knöchernen Bett verankert werden.

Abb. 7: Zum Entfernen der Implantatbasis wurde diese gekontert, um die stabile Implantatveran-kerung zu erhalten.

Abb. 11: Die kortikalen Knochenschalen wurden an die jeweilige Situation angepasst und mit zwei Osteosyntheseschrauben fixiert.

Abb. 12: Mit den gewonnenen partikulären auto-logen Knochenchips wurden die entstandenen Hohlräume ausgefüllt.

Abb. 13: Nach der Mobilisierung des Lappens und der Auflagerung eines Bindegewebstrans-plantats erfolgte der spannungsfreie Weichge-websverschluss.

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 25

(Abb. 18), die Implantatbasen eingesetzt und zwei Multifunk -

tionskappen aufgeklickt (Abb. 19). Mit einem geschlossenen

Löffel und Impregum (Espe) erfolgte die Übertragung sowohl

der Implantate als auch der ausgeformten Gingiva. Zur Bissre-

gistrierung (Registrado X-tra/ VOCO) eignen sich ebenfalls die

Multifunktionskappen; dafür wurden zwei neue Kappen

gekürzt und auf die Basen geklickt. Der Patientin wurden die

provisorischen Hybridabutmentkronen wieder eingesetzt. Im

Labor presste die Zahntechnikerin labial reduzierte Hybridkro-

nen aus IPS e.max Ceram (Ivoclar/Vivadent) auf den iSy Titan-

basen CAD/CAM. Die Kronen wurden von labial individuell ver-

blendet.

Ende September erfolgte die Eingliederung der definitiven

Restauration. In unserer Praxis werden die Kronen und Titanba-

sen separat angeliefert, um sowohl Funktion als auch Ästhetik

nochmals prüfen zu können. Dazu wurden die Titanbasen ein-

gesetzt und die Hybridkronen mit gekürzten Klebehilfen darauf

befestigt. Bei diesem Vorgehen können eventuelle Korrekturen

ohne großen Aufwand vorgenommen werden. Nach der Einpro-

be wurden die Hybridkronen und die Titanbasen extraoral akti-

viert und verklebt. Bei der Bearbeitung der Klebefuge ist beson-

dere Sorgfalt erforderlich. Die Titanbasen werden zuvor auf ein

Analog geschraubt. Nach dem Konditionieren der Teile werden

diese mit dem Kleber benetzt und zusammengefügt. Um Sauer-

stoffinhibition zu vermeiden, wird Glyceringel über der Klebefu-

ge aufgetragen. Nach dem Lichthärten wird das Gel abgewa-

schen und der Überschuss sorgfältig mit abrasiven, silikonfreien

Gummierern entfernt, um dem Zahnfleisch eine langzeitstabile

Adaption zu ermöglichen.

Nach dem Verkleben wurden die palatinal verschraubten

Hybridabutmentkronen eingesetzt, die Abutmentschrauben mit

20 Ncm festgezogen und der Schraubenzugangskanal wurde mit

Clip verschlossen. Die Patientin war mit dem Resultat ausgespro-

chen zufrieden (Abb. 20).

Bei einem Kontrolltermin fünf Monate später zeigten sich

eine gesunde und feste Gingiva sowie ein stabiler Kieferknochen.

Das Röntgenbild zeigt die Knochenanlagerung an der Implantat-

schulter (Abb. 21 und 22).

DISKUSSION:Ästhetische Frontzahnrekonstruktionen mit Implantaten sind

eine anspruchsvolle Herausforderung für das behandelnde Team.

Implantologie

Abb. 8: Die Abdeckkappe wurde zum Verschluss der Implantate aufgeklickt.

Abb. 9: Ein autologer Knochenblock wurde aus der Retromolaren-region im Bereich 38 entnommen.

Abb. 10: Der Knochenblock wurde mithilfe eines Safescra-pers ausge-dünnt und geteilt.

Abb. 14: Das Röntgenkontrollbild vier Monate post OP zeigten die osseointegrierten Implantate in ausreichendem Knochenvolumen.

Abb. 15: Oral stellte sich das periimplantäre Weichgewebe stabil und reizfrei dar. Der Zugang zu den Osteosyntheseschrauben wurde mittels Stichinzision geschaffen und die Schrauben wur-den entfernt.

Abb. 16: Nach der Freilegung wurden für die Weichgewebeheilung die Implantatbasen einge-schraubt und die PEEK-Gingivaformer aufgeklickt

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26 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

Nicht nur die korrekte dreidimensionale Positionierung der

Implantate, sondern auch das Know-how der Knochenaugmen-

tation und die entsprechende Manipulation des Weichgewebes

sind essenziell für den Erfolg. Die Kieferknochenrekonstruktion

mit autologen Knochenblöcken, die nach der Beschreibung von

Khoury ausgedünnt werden, sowie das Auffüllen der entstande-

nen Hohlräume mit autologen Knochenspänen führen zu einem

vorhersagbaren, langzeitstabilen laminären Knochen. Auch das

Implantatdesign mit der parallelwandigen Schulter sowie das

Platform Switching tragen maßgeblich zur erfolgreichen Rekon-

struktion bei. Ein weiterer Vorteil des iSy Implantatkonzepts ist

die Implantatbasis. Bei transgingivaler Einheilung verbleibt sie bis

zur endgültigen Versorgung auf dem Implantat. Die Manipulation

des Weichgewebes durch häufigen Abutmentwechsel hat laut

Studien einen beachtlichen Anteil an Knochen- und Weichge-

websveränderungen [13, 14]. Auch bei gedeckter Einheilung

werden ab dem Zeitpunkt der Freilegung mithilfe der Implantat-

basis Abutmentwechsel minimiert.

Damit der Kronendurchtritt durch das Weichgewebe ana-

tomisch gestaltet werden kann, sind provisorische, direkt ver-

schraubte Implantatkronen aus Kunststoff hilfreich. Sie können

ohne großen Aufwand schnell an die sich verändernde Situati-

on angepasst werden und dienen der Weichgewebemanipulati-

on. Das Emergenzprofil kann mit einfachen Silikonschlüsseln

auf die Meistermodelle zur Fertigung der definitiven Versor-

gung übertragen werden. Teamwork ist eine Grundvorausset-

zung für den Erfolg einer implantatprothetischen Versorgung.

Ohne ein interdisziplinäres Planungs- und Behandlungskonzept

ist es unmöglich ein Optimum an Ästhetik und Funktion zu

erreichen.

Mein Dank gilt ZTM Verena Gruber, Zahntechnische Werk-

stätte Gruber Weilheim, für die gute Zusammenarbeit bei der

Umsetzung der zahntechnischen Arbeiten und das ausgezeich-

nete Ästhetikempfinden.

Literatur auf dentalmagazin.de

Implantologie

Abb. 17: Zur anatomischen Ausformung der Gin-giva dienten provisorische Hybridabutmentkro-nen, die vier Monate in situ waren. Fünfzehn Minuten nach dem Einsetzen sollte die Gingiva wieder gut durchblutet sein.

Abb. 18: Zur Abformung der definitiven Versor-gung war die Gingivamanschette stabil und das Emergenzprofil anatomisch ausgeformt.

Abb. 19: Mit den Multifunktionskappen, aufge-klickt auf den Implantatbasen, erfolgte zügig die Abformung.

Abb. 20: Im September, neun Monate nach der Augmentation, wurden die definitiven Hybrid -abutmentkronen, hergestellt im Pressverfahren mit individueller vestibulärer Verblendung, eingesetzt.

Abb. 21: Beim Follow-up nach sechs Monaten zeigte das Rönt-genbild die sta-bile Knochenan-lagerung bis an die Implantat-schulter.

Abb. 22: Die orale Ansicht zeigt den harmoni-schen Gingivaverlauf und die anatomisch ausge-formten alveolären Konturen.

Kra

us

(23

)

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28 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

Ein Trend in der Kompositentwicklung

der letzten Jahre besteht darin, die

Anwendung der Komposite im Seiten-

zahnbereich zu vereinfachen und gleich-

zeitig sicherer zu machen [1–7].

Üblicherweise werden lichthärtende

Komposite aufgrund ihrer Polymerisa -

tionseigenschaften und der limitierten

Durchhärtungstiefe in einer Schichttech-

nik mit Einzelinkrementen von max.

2 mm Dicke verarbeitet. Die einzelnen

Inkremente werden jeweils separat mit

Belichtungszeiten von 10–40 s polymeri-

siert, je nach Lichtintensität der Lampe,

der Farbe bzw. dem Transluzenzgrad der

entsprechenden Kompositpaste und der

Art und Konzentration des in der Kompo-

sitpaste enthaltenen Photoinitiators [8].

Dickere Kompositschichten führten mit

den bis vor Kurzem verfügbaren Materia-

lien zu einer ungenügenden Polymerisa -

tion des Kompositwerkstoffs und somit

zu schlechteren mechanischen und biolo-

gischen Eigenschaften [9–11]. Mit der

Schichttechnik lässt sich zudem durch

eine günstige Ausformung der Einzel -

inkremente in der Kavität ein niedrigerer

C-Faktor (Configuration Factor = Verhält-

nis der gebondeten zu freien Komposit-

oberflächen) realisieren. Somit können

durch möglichst viel frei schrumpfende

Kompositoberflächen auch der mate -

rial immanente polymerisationsbedinge

Schrumpfungsstress und dessen negative

Auswirkungen auf die Restauration – wie

Ablösung des Komposits von den Kavitä-

tenwänden, Randspaltbildung, Randver-

färbungen, Sekundärkaries, Schmelzfrak-

turen, Höckerdeflexionen, Rissbildung in

den Zahnhöckern und Hypersensibilitä-

ten – minimiert werden [9, 12]. Vor allem

bei großvolumigen Seitenzahnkavitäten

kann das Einbringen des Komposits in

2 mm dicken Schichten ein sehr zeitinten-

sives und techniksensitives Vorgehen sein

[13]. Deshalb besteht bei vielen Zahnärz-

ten der Wunsch nach einer Alternative zu

dieser komplexen Mehrschichttechnik,

um Komposite zeitsparender und somit

wirtschaftlicher und gleichzeitig mit grö-

ßerer Anwendungssicherheit verarbeiten

zu können [4, 7, 14, 15]. Dafür wurden in

den letzten Jahren die Bulkfillkomposite

entwickelt, die bei entsprechend hoher

Lichtintensität der Polymerisationslampe

in einer vereinfachten Applikationstech-

nik in Schichten von 4–5 mm Dicke mit

kurzen Inkrementhärtungszeiten von

10–20 s schneller in der Kavität platziert

werden können [4, 8, 16–19].

ZWEI VARIANTENDie Bulkfillkomposite werden in zwei

Varianten angeboten, die eine unter-

Direkte Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich gehören zum Standard im Therapiespektrum der modernen

konservierend-restaurativen Zahnheilkunde. Die Verarbeitung erfolgt im Regelfall in einer komplexen und

zeitintensiven Schichttechnik. Doch die Nachfrage nach ökonomischer zu verarbeitenden Materialien auf

Kompositbasis für den Seitenzahnbereich steigen. Dafür bieten sich nicht nur Bulkfillkomposite mit gesteigerten

Durchhärtungstiefen, sondern auch Ormocerfüllungsmaterialien an. | PROF. DR. JÜRGEN MANHART

BULKFILL MIT ORMOCEREN

Prof. Dr.

Jürgen Manhart

ist in der Poliklinik für

Zahnerhaltung und

Parodontologie

in München tätig.

Er bietet Fortbildun-

gen und praktische

Arbeitskurse im

Bereich der ästhe-

tisch-restaurativen

Zahnmedizin

(Komposit, Vollkera-

mik, Veneers, adhäsive

Wurzelstifte,

ästhetische Behand-

lungsplanung) an.

manhart@

manhart.com

pri

vat

Restaurative Zahnheilkunde

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 29

schiedliche Anwendungstechnik erfor-

dern:

� Niedrigvisköse, fließfähige Bulkfillkom-

posite, die an der Oberfläche von einer

zusätzlichen Deckschicht (2 mm

Dicke) aus einem seitenzahntaug -

lichen, herkömmlichen Hybridkompo-

sit geschützt werden müssen

[13, 20, 21], da ihr reduzierter Füllkör-

peranteil und die vergleichsweise gro-

ßen Füllkörper für einen geringen Poly-

merisationsstress optimiert sind. Dies

resultiert allerdings im Vergleich zu tra-

ditionellen Hybridkompositen in

schlechteren mechanischen und ästhe-

tischen Eigenschaften, wie einem

geringeren E-Modul, einer höheren

Abrasionsanfälligkeit, einer größeren

Oberflächenrauigkeit sowie einer

schlechteren Polierbarkeit [8, 22–26].

Darüber hinaus dient die Deckschicht

zur Ausgestaltung einer funktionellen

okklusalen Konturierung, die mit einer

fließfähigen Konsistenz kaum oder nur

sehr schwierig zu gestalten wäre.

� Normal- bis hochvisköse, standfeste,

modellierbare Bulkfillkomposite, die bis

an die okklusale Oberfläche reichen

können und keine schützende Deck-

schicht und somit kein zusätzliches

Kompositmaterial benötigen.

Bulkfillkomposite in beiden Viskosi-

tätsvarianten erlauben aufgrund limitier-

ter Durchhärtungstiefen Schichtstärken

von max. 4 mm. Dies bedeutet, dass

lediglich die hochviskösen Vertreter in

einer Kavitätentiefe, die maximal der

Durchhärtungstiefe des Materials ent-

spricht, als wahre Bulkfillmaterialen ange-

sehen werden können. Liegen tiefere

Defekte vor oder werden die fließfähigen

Varianten eingesetzt, so erfordert dies

immer eine zusätzliche Schicht.

GIEßEN STATT SCHICHTEN„Bulkfill“ bedeutet im eigentlichen Sinn,

dass man eine Kavität ohne Schichttech-

nik in einem einzigen Schritt lege artis fül-

len kann [22]. Dies ist derzeit mit plasti-

schen Zahnfüllungsmaterialien lediglich

mit Zementen (insbesondere Glasiono-

merzementen) möglich, die aufgrund

ungenügender mechanischer Eigenschaf-

ten eine klinisch langfristig stabile Füllung

im kaulasttragenden Seitenzahnbereich

des bleibenden Gebisses speziell in Klas-

se-II-Kavitäten nicht erlauben und daher

lediglich als Interimsversorgungen/Lang-

zeitprovisorien geeignet sind [27–32],

sowie mit chemisch aktivierten oder dual-

härtenden Stumpfaufbaukompositen, die

allerdings weder als Füllungsmaterial frei-

gegeben sind noch vom Handling her

(z. B. Kauflächengestaltung) für eine sol-

che Indikation geeignet erscheinen.

Selbst Amalgam muss portionsweise in

die Kavität eingebracht und kondensiert

werden. Die Bulkfillkomposite, die derzeit

für die vereinfachte Füllungstechnik im

Seitenzahnbereich angeboten werden,

sind bei genauem Hinsehen eigentlich

keine echten „Bulk“-Werkstoffe, weil spe-

ziell die approximalen Extensionen der kli-

nischen Kavitäten meist tiefer sind als die

maximale Durchhärtungstiefe dieser

Materialien von 4–5 mm [33, 34]. Aller-

dings können mit einer geeigneten Mate-

rialwahl bis zu 8 mm tiefe Kavitäten – und

dies umfasst die überwiegende Zahl der

im klinischen Alltag vorkommenden

Defektdimensionen – in zwei Inkremen-

ten gefüllt werden. Durch eine geeignete

Materialwahl kann man bei Verwendung

eines fließfähigen Vertreters der Bulkfill-

komposite für die erste 4-mm-Schicht ein

umständliches und fehleranfälliges Stop-

fen und Adaptieren des Materials an den

Kavitätenboden und die Innenwinkel /

-ecken (v. a. bei tiefen, schmalen Kästen)

vermeiden, da das niedrigvisköse Material

von selbst perfekt an diese Geometrien

anfließt. Das verbleibende okklusale Kavi-

tätenvolumen mit maximal 4 mm

Schichthöhe kann dann im zweiten

Schritt mit einem hochviskösen Bulkfill-

komposit gefüllt werden, mit dem auf-

grund der standfesten Konsistenz die

okklusale Anatomie einfach modelliert

werden kann.

ORMOCERBASIERT FÜLLENDie meisten Komposite enthalten auf der

klassischen Methacrylatchemie basieren-

de organische Monomermatrizes [35].

Alternative Ansätze dazu existieren in der

Silorantechnologie [36–41] und der

Ormocerchemie [42–49]. Bei den Ormo-

ceren („organically modified ceramics“)

Abb. 1: Ausgangssituation: Insuffiziente Kompo-sitfüllung in Zahn 16 (Foto über Intraoralspiegel)Abb. 2: Nach der Kariesentfernung wurde die Kavität finiert.Abb. 3: Isolation des Behandlungsgebiets mit Kofferdam und approximale Abgrenzung der Kavität mit einem TeilmatrizensystemAbb. 4: Selektive Schmelzätzung mit 35%igem PhosphorsäuregelAbb. 5: Applikation des Haftvermittlers Futura-bond M+ mit einem Minibürstchen auf Schmelz und Dentin

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Restaurative Zahnheilkunde

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30 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

handelt es sich um organisch modifizier-

te, nichtmetallische anorganische Ver-

bundwerkstoffe [42–50]. Ormocere kön-

nen zwischen anorganischen und organi-

schen Polymere eingeordnet werden und

besitzen sowohl ein anorganisches als

auch ein organisches Netzwerk [47,

51–53]. Diese Materialgruppe wurde

vom Fraunhofer-Institut für Silikatfor-

schung, Würzburg, entwickelt und in

Zusammenarbeit mit Partnern in der

Dentalindustrie im Jahre 1998 erstmals

als zahnärztliches Füllungsmaterial ver-

marktet [44, 45]. Seither hat für diesen

Anwendungsbereich eine deutliche Wei-

terentwicklung der ormocerbasierten

Füllungsmaterialien stattgefunden. Bei

den bisherigen zahnmedizinischen Ormo-

ceren wurden zur besseren Verarbeitbar-

keit und zur Einstellung der Viskosität der

Matrix noch weitere Methacrylate zur rei-

nen Ormocerchemie hinzugefügt (neben

Initiatoren, Stabilisatoren, Pigmenten und

anorganischen Füllkörpern) [54]. Des-

halb ist es besser, von ormocerbasierten

Kompositen zu sprechen.

Das Bulkfill-Ormocer-Füllungsmateri-

al Admira Fusion x-tra (VOCO, Cuxhaven)

enthält in der Matrix neben den Ormoce-

ren keine konventionellen Monomere

mehr und verfügt über eine nanohybride

Füllertechnologie mit einem anorgani-

schen Füllkörperanteil von 84 Gew.-%. Es

ist in einer Universalfarbe verfügbar und

weist eine Polymerisa tionsschrumpfung

von 1,25 Vol.-% bei gleichzeitig niedrigem

Schrumpfungsstress auf. Admira Fusion

x-tra kann in Schichten von max. 4 mm

appliziert und je Inkrement in 20 s gehär-

tet werden (Intensität Polymerisations-

lampe > 800 mW/cm²). Aufgrund seiner

Materialzusammensetzung verfügt Admi-

ra Fusion x-tra über eine hohe Biokompa-

tibilität und Farbstabilität. Ergänzt wird

dieser Füllungswerkstoff durch das nied-

rigvisköse, fließfähige Bulkfill-Ormocer

Admira Fusion x-base (VOCO, Cuxhaven),

das dank seiner guten Benetzungseigen-

schaften über ein hervorragendes Anfließ-

verhalten auch in engsten Kavitätenberei-

chen verfügt und in Inkrementen von bis

zu 4 mm appliziert werden kann. Admira

Fusion x-base hat einen Anteil an anorga-

nischen Füllkörpern von 72 Gew.-% und

ist in einer Universalfarbe verfügbar. Es

muss okklusal mit einer mindestens 2 mm

dicken Schicht eines seitenzahntauglichen

Komposits bzw. Ormocers überschichtet

werden.

DER KONKRETE FALLEin 42-jähriger Patient erschien in unse-

rer Sprechstunde zum Austausch der

bereits reparierten Kompositfüllung in

Zahn 16 durch eine zahnfarbene Restau-

ration (Abb. 1). Der Zahn reagierte auf

den Kältetest ohne Verzögerung sensibel

und zeigte auf den Perkussionstest eben-

falls keine Auffälligkeiten. Nach der Auf-

klärung über mögliche Behandlungsalter-

nativen und deren Kosten entschied sich

der Patient für eine plastische Füllung mit

der Ormocer-Kombination Admira Fusion

x-base und Admira Fusion x-tra (VOCO

GmbH, Cuxhaven) in der Bulkfilltechnik.

Zu Beginn der Behandlung wurde der

betreffende Zahn mit fluoridfreier Pro-

phylaxepaste und einem Gummikelch

gründlich von externen Auflagerungen

gesäubert. Da Admira Fusion x-tra nur in

einer Universalfarbe verfügbar ist, kann

auf eine detaillierte Bestimmung der

Zahnfarbe verzichtet werden. Das alte

Kompositmaterial wurde nach der Verab-

reichung von Lokalanästhesie vorsichtig

aus dem Zahn entfernt. Nach dem Exka-

vieren wurde die Präparation mit Fein-

korndiamanten finiert (Abb. 2) und

anschließend das Behandlungsareal

durch das Anlegen von Kofferdam isoliert

(Abb. 3). Der Spanngummi grenzt das

Operationsfeld gegen die Mundhöhle ab,

erleichtert ein effektives und sauberes

Arbeiten und garantiert die Reinhaltung

des Arbeitsgebiets von kontaminieren-

den Substanzen, wie Blut, Sulkusfluid und

Speichel. Eine Kontamination von

Schmelz und Dentin würde zu einer deut-

lichen Verschlechterung der Adhäsion

des Komposits an den Zahnhartsubstan-

zen führen und eine langfristig erfolgrei-

che Versorgung mit optimaler marginaler

Integrität gefährden. Zudem schützt der

Kofferdam den Patienten vor irritieren-

den Substanzen, wie z. B. dem Adhäsiv-

system. Kofferdam ist somit ein wesent -

liches Mittel zur Arbeitserleichterung

und Qualitätssicherung in der Adhäsiv-

Abb. 6: Vorsichtiges Verblasen des Lösungsmit-tels aus dem AdhäsivsystemAbb. 7: Lichtpolymerisation des Haftvermittlers für 10 sAbb. 8: Nach dem Auftragen des Adhäsivs zeigt die versiegelte Kavität in allen Bereichen eine glänzende Oberfläche.Abb. 9: Volumenaufbau des Dentins mit einer 4 mm dicken Schicht mit dem fließfähigen Bulk-fill-Ormocer Admira Fusion x-baseAbb. 10: Lichtpolymerisation des Füllungsmate -rials für 20 s

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Restaurative Zahnheilkunde

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 31

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32 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

technik. Der geringe Aufwand, der zum

Legen des Kofferdams investiert werden

muss, wird durch die Vermeidung von

Watterollenwechsel und des Verlangens

des Patienten zum Ausspülen zusätzlich

kompensiert.

Im Anschluss wurde die Kavität mit

einer Teilmatrize aus Metall abgegrenzt,

die mithilfe eines Kunststoffkeils an der

zervikalen Stufe abgedichtet wurde

(Abb. 3). Der Spannring des Matrizensys-

tems adaptiert das Matrizenband an den

vertikalen Flanken der approximalen

Extension der Kavität, sorgt für eine aus-

reichende Separation des Zahns vom

mesialen Nachbarzahn und gewährleistet

somit einen straffen Approximalkontakt

der neuen Füllung. Die Abdichtung der

Matrize im okklusalen Bereich der palati-

nalen Flanke des mesialen approximalen

Kastens wurde durch intentionelle Verfor-

mung des Metallbands mit einem Hand -

instrument optimiert und die Rückstel-

lung der Matrize durch Ausblocken mit

einem fließfähigen lichthärtenden Provi-

soriumsmaterial (Clip Flow, VOCO, Cux-

haven) vermieden.

Für die adhäsive Vorbehandlung der

Zahnhartsubstanzen wurde das Universal -

adhäsiv Futurabond M+ (VOCO GmbH,

Cuxhaven) ausgewählt. Bei Futurabond

M+ handelt es sich um ein modernes Ein-

flaschen-Universaladhäsiv, das mit allen

gebräuchlichen Konditionierungstechni-

ken und sämtlichen derzeit angewende-

ten Adhäsivstrategien kompatibel ist

(„Multimode“-Adhäsiv): der phosphor-

säurefreien Self-Etch-Technik und beiden

phosphorsäurebasierten Etch-and-Rinse-

Konditionierungstechniken (selektive

Schmelzätzung bzw. komplette Total-

Etch-Vorbehandlung von Schmelz und

Dentin mit Phosphorsäure). Auch bei die-

sen Universaladhäsiven resultiert die

vorangehende Phosphorsäurekonditionie-

rung des Zahnschmelzes (selektive

Schmelzätzung) in einer besseren Haft-

vermittlung [55–57]. Im Gegensatz zu

den klassischen Self-Etch-Adhäsiven ver-

halten sich die neuen Universaladhäsive

unempfindlich gegenüber einer Phos-

phorsäureätzung des Dentins [58–62].

Die Möglichkeit, bei Verwendung dieser

Universaladhäsive das Adhäsivprotokoll in

Abhängigkeit von intraoralen Notwendig-

keiten ohne Wechsel des Haftvermittlers

jederzeit kurzfristig variieren zu können,

reduziert die Techniksensitivität und gibt

dem Behandler die nötige Freiheit, auf

unterschiedliche klinische Situationen

(z. B. pulpanahes Dentin, Blutungsgefahr

der angrenzenden Gingiva etc.) flexibel

reagieren zu können.

Im vorliegenden Fall wurde eine

selektive Schmelzätzung eingesetzt.

Dazu wurde 35%ige Phosphorsäure

(Vococid, VOCO GmbH, Cuxhaven) zir-

kulär entlang der Schmelzränder aufge-

tragen und wirkte dort für 30 s ein

(Abb. 4). Danach wurden die Säure und

die damit aus der Zahnhartsubstanz

herausgelösten Bestandteile gründlich

mit dem Druckluft-Wasser-Spray für 20 s

abgesprüht und anschließend überschüs-

siges Wasser vorsichtig mit Druckluft aus

der Kavität verblasen. Abbildung 5 zeigt

die Applikation einer reichlichen Menge

des Universalhaftvermittlers Futurabond

M+ auf Schmelz und Dentin mit einem

Microbrush. Das Adhäsiv wurde für 20 s

mit dem Applikator sorgfältig in die Zahn-

hartsubstanzen einmassiert. Nachfolgend

wurde das Lösungsmittel mit trockener,

ölfreier Druckluft vorsichtig verblasen

(Abb. 6) und der Haftvermittler danach

mit einer Polymerisationslampe für 10 s

ausgehärtet (Abb. 7). Es resultierte eine

glänzende und überall gleichmäßig von

Adhäsiv benetzte Kavitätenoberfläche

(Abb. 8). Dies sollte sorgfältig kontrolliert

werden, da matt erscheinende Kavitäten -

areale ein Indiz dafür sind, dass nicht aus-

reichend Adhäsiv auf diese Stellen aufge-

tragen wurde. Im schlimmsten Fall könnte

Abb. 11: Die guten Anfließeigenschaften gewährleisten eine blasenfreie Auskleidung des Kavitätenbo-dens mit dem niedrigviskösen Material.Abb. 12: Mit dem zweiten Inkrement aus dem modellierbaren Bulkfill-Ormocer Admira Fusion x-tra wurde das Restvolumen der Kavität komplett gefüllt.Abb. 13: Lichtpolymerisation des Füllungsmaterials für 20 sAbb. 14: Situation nach Abnahme der MatrizeAbb. 15: Zusätzliche Lichtpolymerisation des Füllungsmaterials für 10 s von bukkal-approximalAbb. 16: Zusätzliche Lichtpolymerisation des Füllungsmaterials für 10 s von palatinal-approximal

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Restaurative Zahnheilkunde

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sich dies in einer verminderten Haftung der Füllung an diesen

Arealen mit gleichzeitig beeinträchtigter Dentinversiegelung

auswirken und eventuell auch mit postoperativen Hypersensibili-

täten einhergehen. Werden bei der visuellen Kontrolle derartige

Areale gefunden, wird dort selektiv nochmals Haftvermittler auf-

getragen.

ZÜGIGER VOLUMENAUFBAUIm nächsten Schritt wurde ein zügiger Volumenaufbau des verlo-

rengegangenen Dentins vorgenommen, indem eine 4 mm dicke

Restaurationsschicht mit dem fließfähigen Bulkfill-Ormocer

Admira Fusion x-base (VOCO, Cuxhaven) in die Kavität einge-

spritzt wurde (Abb. 9). Zur Vermeidung des Einschlusses von

Luftblasen wird dabei in der tiefsten Stelle des Defekts begon-

nen; die dünne Metallkanüle der Spritze sollte dabei ständig in

das herausfließende Material eingetaucht sein. Innerhalb weniger

Sekunden kommt es dank der Fließfähigkeit des Materials zu

einer eigenständigen Nivellierung der Kompositschicht. Das flo-

wable Füllungsmaterial wurde für 20 s mit einer Polymerisations-

lampe (Lichtintensität > 800 mW/cm²) ausgehärtet (Abb. 10).

Abbildung 11 zeigt die hervorragende Benetzung der Kavitäten-

anteile und die Selbstnivellierung des Materials. Die guten

Anfließeigenschaften von Admira Fusion x-base gewährleisten,

dass schlecht einsehbare oder schwierig zugängliche Kavitäten-

bereiche, wie z. B. spitze Innenkanten bzw. -winkel der Kavität

und dünn auslaufende approximale Schmelzanschrägungen, bla-

senfrei mit dem niedrigviskösen Füllungsmaterial abgedeckt

bzw. ausgefüllt werden.

Mit dem zweiten Inkrement aus dem modellierbaren Bulkfill-

Ormocer Admira Fusion x-tra wurde das Restvolumen der Kavi-

tät komplett gefüllt (Abb. 12). Nach Ausformung einer funktio-

nellen, aber rationellen okklusalen Anatomie – die ebenfalls dazu

beiträgt, ein schnelles Ausarbeiten und Polieren sicherzustellen –

wurde das Füllungsmaterial für 20 s lichtgehärtet (Abb. 13).

Nach Entfernung der Metallmatrize wurde die Restauration auf

Imperfektionen kontrolliert (Abb. 14) und anschließend zusätz-

lich für jeweils 10 s von bukkal bzw. palatinal nachbelichtet (Abb.

15 und 16). Nachfolgend wurde die Füllung sorgfältig mit rotie-

renden Instrumenten (okklusal) und abrasiven Scheibchen

(approximal) ausgearbeitet und die statische und dynamische

Okklusion adjustiert. Danach wurde mit diamantimprägnierten

Silikonpolierern (Dimanto, VOCO GmbH, Cuxhaven) eine glatte

und glänzende Oberfläche der Restauration erzielt. Abbildung 17

zeigt die fertige direkte Ormocerrestauration, die die ursprüng -

liche Zahnform mit anatomisch funktioneller Kaufläche, physio-

logisch gestaltetem Approximalkontakt und ästhetischer

Erscheinung wiederherstellt. Zum Abschluss wurde mit einem

Schaumstoffpellet Fluoridlack (Bifluorid 12, VOCO GmbH, Cux-

haven) auf die Zähne appliziert.

FAZITDie Bedeutung direkter Füllungsmaterialien auf Kompositbasis

wird in der Zukunft weiter zunehmen. Es handelt sich dabei um

wissenschaftlich abgesicherte und durch die Literatur in ihrer

Verlässlichkeit dokumentierte, hochwertige permanente Versor-

gungen für den kaubelasteten Seitenzahnbereich [63–70].

Gemäß der neuen S1-Leitlinie der DGZ und der DGZMK zu Kom-

positrestaurationen im Seitenzahnbereich aus dem Jahr 2016

(AWMF-Registernummer: 083–028) können diese Restauratio-

nen nach der aktuellen Datenlage zur Versorgung von Klasse-I-

und -II-Kavitäten erfolgreich im Seitenzahnbereich eingesetzt

werden [13]. Die Ergebnisse einer umfangreichen Übersichtsar-

beit haben gezeigt, dass die jährliche Verlustquote von Kompo-

sitfüllungen im Seitenzahnbereich (2,2%) statistisch keinen

Unterschied zu der von Amalgamfüllungen (3,0%) aufweist

[65]. Minimalinvasive Behandlungsprotokolle in Verbindung mit

der Möglichkeit, kariöse Läsionen immer früher zu entdecken,

wirken sich zusätzlich positiv auf die Überlebensraten solcher

Versorgungen aus. Allerdings sind zur Sicherstellung einer quali-

tativ hochwertigen direkten Kompositrestauration mit guter

marginaler Adaptation eine sorgfältige Matrizentechnik (bei

approximaler Beteiligung), ein wirksames und gemäß Vorgaben

appliziertes Dentinadhäsiv, die korrekte Verarbeitung des Fül-

lungswerkstoffs und die Erzielung eines ausreichenden Polymeri-

sationsgrads des Komposits weiterhin notwendige Grundvoraus-

setzungen. Der zunehmende wirtschaftliche Druck im Gesund-

heitssystem erfordert für den Seitenzahnbereich neben den

zeitaufwendigen High-End-Restaurationen auch eine einfachere,

schneller zu erbringende und somit kostengünstigere Basisver-

sorgung. Dafür sind seit einiger Zeit Komposite mit optimierten

Durchhärtungstiefen auf dem Markt, mit denen man in einer im

Vergleich zu den traditionellen Hybridkompositen wirtschaft -

licheren Prozedur klinisch und ästhetisch akzeptable Seitenzahn-

füllungen legen kann [71, 72]. Neben den Bulkfillkompositen mit

klassischer Methacrylatchemie steht dem Behandlungsteam im

Bereich der plastischen Adhäsivmaterialien mit großer Durchhär-

tungstiefe mittlerweile jeweils eine fließfähige und eine model-

lierbare reine Ormocervariante ohne Zusatz klassischer Mono-

mere zur Verfügung.

Literaturliste auf dentalmagazin.de

Abb. 17: Endsituation: Fertig ausgearbeitete und hochglanzpolierte Ormo-cerrestauration: Funktion und Ästhetik des Zahns sind wieder hergestellt.

Man

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17

Restaurative Zahnheilkunde

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 35

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Über mehr als 800 Teilnehmer konnte

sich die Modern Dental Group beim

World Dental Forum Ende Oktober 2017

freuen. Erstmals waren auch zahlreiche

chinesische Zahnärzte bei dem zweitägi-

gen internationalen Kongress anwesend.

Das scheint verwunderlich, wenn man

weiß, dass die Veranstaltung auch vorher

stets auf chinesischem Boden stattfand.

Doch so einfach ist es nicht. China ist

nicht gleich China. Das gilt auch für Pro-

dukte aus dem Reich der Mitte. Darüber

sprach die Redaktion unter anderem mit

dem Gastgeber Godfrey Ngai, CEO und

Co-Founder der Modern Dental Group.

Herr Ngai, können Sie uns bitte einen

kleinen Einblick in die Geschichte und

Entwicklung der Modern Dental Group

geben?

GODFREY NGAI: Das Modern Dental Lab

wurde 1976 in Hongkong als kleines Den-

tallabor gegründet. Im Jahr 1993 zogen

wir mit der Produktion nach China um. Zu

dieser Zeit hatten wir gerade einmal

40 Mitarbeiter. Seitdem wuchsen wir auf-

grund der guten Lage und der beständig

guten Qualität unserer Arbeit immer wei-

ter. Jedes Jahr um fast 25 Prozent. Vor

einigen Jahren waren aus den 40 Mitarbei-

tern dann bereits 4.000 geworden.

Heute arbeiten wir hauptsächlich für

Zahnärzte aus Übersee, die wir mithilfe

verschiedener Vertriebspartner in den ein-

zelnen Ländern beliefern. Seit 2010 betrei-

ben wir eine aktive Akquise von lokalen

Vertretern, die zusammen die Modern

Dental Group bilden. Die Unternehmens-

gruppe hat ebenso eine Zweigstelle in Chi-

na, die die chinesischen Zahnärzte

betreut. Heute beschäftigen wir weltweit

rund 5.000 Mitarbeiter und haben Nieder-

lassungen in über 20 Ländern.

Statt damit zu werben, dass wir einen

niedrigen Preis anbieten, setzen wir den

Fokus auf den hohen Wert unserer Arbeit.

Damit sind zum einen die gute Qualität

und die Konstanz in der Qualität gemeint,

zum anderen ein guter Service. Wir neh-

men unsere Arbeit sehr ernst und tun mit

Leidenschaft, was wir tun.

Welchen Herausforderungen müssen Sie

sich als Anbieter von Auslandszahner-

satz in Europa und anderswo stellen?

GODFREY NGAI: Die häufigste Frage, die

Zahnärzte in Bezug auf chinesischen

Zahnersatz stellen, ist die nach der Sicher-

heit und Qualität. Sie gehen von billigen

Produkten aus. Was viele jedoch verges-

Täglich reist der Zahnersatz der Modern Dental Group Tausende Kilometer um die Erde. Das Unternehmen liefert

Prothesen, Brücken und Kronen aus Shenzhen, China, an Zahnärzte auf der ganzen Welt. Im Interview beim World

Dental Forum 2017 in Peking erklärte CEO und Co-Founder Godfrey Ngai, welche Rolle für den Hersteller Qualität,

Service und dentale Weiterbildung spielen. | JENNY HOFFMANN

„CHINA HAT IN DER QUALITÄT STARK AUFGEHOLT“

Abb. 1: Ende Oktober 2017 lud die Modern Dental Group zum internationalen Kongress nach Peking ein. Erstmals konnten auch zahlreiche Chinesen teilnehmen.

Prothetik

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 37

sen, ist, dass man auch in China mittler-

weile stark aufgeholt hat, was die Qualität

der Produktion angeht. Ich selbst konnte

in Hongkong unter dem britischen System

eine sehr professionelle und fundierte

Ausbildung genießen. Mit dem WDF

möchten wir Zahnärzten aus verschiede-

nen Teilen der Erde die Möglichkeit geben,

Hongkong und China zu besuchen, um

sich ein eigenes Bild zu machen. Viele

haben Vorurteile und merken dann, dass

diese nicht stimmen. Vor allem die Zahn-

ärzte, die unser Dentallabor besichtigen,

sind beeindruckt. Nicht allein von der Grö-

ße, sondern von der systematischen

Arbeitsweise. Alles geschieht hier unter

logischen Gesichtspunkten: von der Pro-

duktion über die Qualitätskontrolle bis hin

zum Ausbildungssystem usw. Wir sind ein

professionelles, sehr gut strukturiertes

und organisiertes Unternehmen.

Welche Bedeutung haben für Sie die Wei-

terbildung und der Austausch von Zahn-

ärzten? Welche Rolle spielt dabei das

WDF?

GODFREY NGAI: Die Modern Dental Group

setzt sich global sehr für die dentale Aus-

und Weiterbildung ein. Aus diesem Grund

veranstalten wir auch das World Dental

Forum (WDF). Als wir mit dem WDF starte-

ten, dachte ich, es wäre gut, wenn wir aus

jedem der Länder unserer Tochtergesell-

schaften einen Referenten hätten. So könn-

ten wir ein Symposium oder Meeting unter

Experten aus allen Teilen der Welt aufbauen.

Aber mithilfe der Filialen können wir auch

Zahnärzte aus diesen Regionen nach Hong-

kong und China einladen. Ich glaube fest

daran, dass man nicht allein durch Vorträge

lernt, sondern vielmehr durch den persön -

lichen Austausch. Wenn sich Zahnärzte

beim WDF treffen, sprechen sie über ihre

Erfahrungen, und das ist ein wichtiger Teil

ihrer Weiterbildung. Ich fand den Gedanken

gut, die Nationalitäten zu mischen und

Raum für Freundschaften zu schaffen.

Seit wann gibt es das am World Dental

Forum und wie hat sich das Interesse an

der Veranstaltung bisher entwickelt?

GODFREY NGAI: In Macao fanden das erste

(2010) und das zweite Forum (2012)

statt, bevor wir es 2015 in Hongkong aus-

richteten. Schon immer nahmen zahlrei-

che Zahnärzte aus Übersee und den Son-

derwirtschaftszonen Hongkong und

Macao teil, doch nur wenige Teilnehmer

kamen aus der Volksrepublik China. In

2015 hatte ich die Möglichkeit, mit einigen

chinesischen Zahnärzten zu sprechen, die

mir die hohe Qualität unseres Kongresses

bestätigten. Sie baten mich darum, das

WDF innerhalb Chinas zu veranstalten, um

den chinesischen Kollegen die Teilnahme

zu erleichtern. Denn um nach Hongkong

und Macao zu reisen, müssen sie ein Visum

beantragen, das mit viel bürokratischem

Aufwand verbunden ist. Deshalb ent-

schied ich, das World Dental Forum 2017

nach Peking zu verlegen. Und diesmal

konnten wir zahlreiche chinesische Zahn-

ärzte erreichen – fast ein Drittel der Teil-

nehmer kam aus der Volksrepublik. Ich

denke, dass diese ihren Kollegen von der

Veranstaltung berichten. Beim nächsten

Mal wird die Nachfrage nach dem Kon-

gress dann sicher noch größer sein.

Abb. 2: Bei der Anmeldung zum WDF 2017 mit über 800 Teilnehmern aus aller Welt

Ho

ffm

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(3

)

Prothetik

Abb. 3: Godfrey Ngai, CEO und Co-Founder, sieht vor allem im persönlichen Austausch eine Chance für die Weiterentwicklung der Zahnme-dizin.

Herr Jan TentZahnarzt aus Koblenz

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38 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

Die moderne restaurative Zahnheilkunde konzentriert sich

auf die minimale Entfernung von Zahnsubstanz und die

Anwendung adhäsiver Materialien. Diesen Anforderungen ange-

passt sind Restaurationsmaterialien wie Komposite und Glasiono-

merzemente (GIZ). Vor diesem Hintergrund ist es von Bedeu-

tung, wie sich beide Materialgruppen im Vergleich behaupten.

Dazu untersuchte das Forscherteam von der Universität Ankara

die klinische Leistungsfähigkeit des hochviskösen glasionomer-

basierten Restaurationssystems EQUIA (GC) mit dem mikroge-

füllten Hybridkomposit Gradia Direct Posterior (GC) über einen

achtjährigen Beobachtungszeitraum.

Moderne, minimalinvasive Therapien werden mit adhäsiven

Materialien wie Kompositen oder Glasionomerzementen (GIZ)

realisiert. Warum empfehlen sich gerade diese als „zeitgemäße“

Werkstoffe?

GURGAN: Weltweit steigt die Nachfrage nach zahnfarbenen Ver-

sorgungen, und das Aufkommen der adhäsiven Zahnheilkunde

mitsamt der Komposite ermöglicht nicht nur die Etablierung prä-

ventiver Maßnahmen wie Grübchen- und Fissurenversiegelung,

sondern auch weniger invasive und gleichzeitig hochästhetische

Restaurationen. Hochvisköse Glasionomerzemente wiederum

sind ebenfalls eine verbreitete und zweckmäßige Wahl für Res-

taurationen in nicht übermäßig belasteten Bereichen.

Sie haben die Performance von EQUIA in Klasse-I- und Klasse-

II-Kavitäten untersucht und können nun Aussagen über einen

Zeitraum von acht Jahren treffen. Welches sind die aus Ihrer

Sicht wichtigsten Ergebnisse Ihrer Studie?

GURGAN: Da das EQUIA-System mit dem Ziel der Anwendung in

mittelgroßen Klasse-I- wie auch in Klasse-II-Kavitäten* einge-

führt wurde, war das Ziel unserer Studie, dessen Leistungsfähig-

keit für Klasse-I- und -II-Kavitäten einzuschätzen.

Insgesamt wurden bei 59 Patienten 140 Läsionen in Ober-

und Unterkiefermolaren und Prämolaren (80 Klasse-I- und

60 Klasse-II-Läsionen) durch zwei geübte Behandler unter

Beachtung der Herstelleranweisungen versorgt: 70 Restauratio-

nen mit EQUIA – bestehend aus der hochviskösen Glasionomer-

Obwohl Publikationen existieren, die die klinische Leistungsfähigkeit des EQUIA-Systems beschreiben, wurde bisher

keine Studie zum klinischen Langzeiterfolg des glasionomerbasierten Restaurationssystems EQUIA veröffentlicht. Seit

dem internationalen multidisziplinären Forschungstreffen der CED-IADR/NOF im September 2017 in Wien ist das

anders – dort präsentierte das Autorenteam um Prof. Dr. Sevil Gurgan die Acht-Jahres-Ergebnisse ihrer

randomisierten klinischen Studie zu EQUIA.

EQUIA ÜBERZEUGT IN ACHT-JAHRES-STUDIE

Restaurative Zahnheilkunde

GC

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 39

komponente EQUIA Fil und dem nanogefüllten Kompositlack

EQUIA Coat – und 70 Füllungen mit dem Seitenzahnkomposit

Gradia Direct Posterior (GC) in Kombination mit dem selbstät-

zenden Adhäsiv G-Bond (GC). Zwei unabhängige Experten

bewerteten die Restaurationen zu Beginn der Studie und jeweils

nach einem, zwei, drei, vier, fünf, sechs und acht Jahren gemäß

den modifizierten Kriterien des US Public Health Service

(USPHS) und mithilfe von PVS-Abdrücken (Polyvinylsiloxan)

und Negativ-Repliken qualitativ unter dem Rasterelektronenmi-

kroskop. Die statistischen Analysen wurden mit dem McNemar-

Test, dem Chi-Quadrat-Test nach Pearson (a=0,05) und dem

Cochran Q-Test (p<0,05) durchgeführt. Zur Evaluation kamen

zum Ende des achtjährigen Beobachtungzeitraums insgesamt

124 (76 Klasse-I- und 48 Klasse-II-Kavitäten) mit EQUIA (EQUIA

Fil und EQUIA Coat) bzw. dem Seitenzahnkomposit Gradia

Direct Posterior (in Kombination mit dem selbstätzenden Adhä-

siv G-Bond) versorgte Klasse-I- und Klasse-II-Kavitäten bei

51 Patienten. Dies entspricht einer Recall-Rate von 86,4 %. Die

Resultate zeigten, dass die Erfolgsrate für EQUIA-Versorgungen

der Klasse I bei 100 Prozent lag – von ursprünglich 40 versorg-

ten Klasse-I-Restaurationen mit EQUIA konnten nach acht Jah-

ren 38 intakte Füllungen evaluiert werden. Die Erfolgsrate für

EQUIA bei Klasse-II-Restaurationen betrug 86,7 %. Lediglich

zwei dieser Restaurationen wurden aufgrund einer Randfraktur

nach drei bzw. vier Jahren ausgewechselt; darüber hinaus trat

nach fünf und sechs Jahren und auch zum Studienabschluss kein

weiterer Füllungsverlust auf. Insgesamt konnten von den

30 Klasse-II-Restaurationen mit EQUIA zu Studienbeginn

23 Kavitäten zum Studienabschluss beurteilt werden. Auch bei

den mit Gradia Direct Posterior versorgten Klasse-I-Kavitäten

(zu Studienbeginn 40 und nach acht Jahren Evaluation 38 Res-

taurationen) sowie den Klasse-II-Versorgungen mit Gradia

Direct Posterior (hier anfangs 30 und nach acht Jahren 25 evalu-

ierte Restaurationen) lag kein Misserfolg vor: Die Erfolgsrate

betrug 100 %. Allerdings wurden signifikante Unterschiede hin-

sichtlich der marginalen Adaptation und Verfärbung nach acht

Jahren im Vergleich zur Ausgangssituation sowohl für Klasse-I-

wie auch Klasse-II-Restaurationen für beide Restaurationsmate-

rialien (p<0,05) beobachtet: 23,7 % der Klasse-I-Versorgungen

bzw. 34,8 % der Klasse-II-Versorgungen mit EQUIA wurden

bezüglich der marginalen Adaptation mit bravo bewertet. Bei

den mit Gradia Direct Posterior gefertigten Restaurationen traf

dies in 26,4 % der Klasse-I-Kavitäten und 40 % der Klasse-II-Kavi-

täten zu. Die Beurteilung hinsichtlich einer Verfärbung wurde

zum Studienabschluss mit 15,8 % bei Klasse-I- und 39,2 % bei

Klasse-II-Versorgungen mit EQUIA mit bravo bewertet, bei Gra-

dia Direct Posterior fiel auf 23,7 % der Klasse-I- und 48 % der

Klasse-II-Kavitäten das Urteil bravo.

Bei keiner Restauration konnten Sekundärkaries, postopera-

tive Sensibilitäten, Veränderungen der anatomischen Form

(p>0,05), der Oberflächenstruktur (p>0,05) oder der Farbüber-

einstimmung (p>0,05) festgestellt werden. Damit bestätigt die-

se Langzeitstudie zu EQUIA dessen mit einem mikrogefüllten

Hybridkomposit vergleichbare klinisch Leistungsfähigkeit bei der ©2018 Align Technology (BV). Alle Rechte vorbehalten. Invisalign®, ClinCheck® und SmartTrack®

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Restaurative Zahnheilkunde

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40 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

Restauration von Zähnen im Seitenzahn-

bereich über einen Zeitraum von acht Jah-

ren [1].

Wie bewerten Sie heutige GIZ generell

und in Bezug auf das von Ihnen unter-

suchte Restaurationssystem EQUIA?

GURGAN: Im Vergleich zu Kompositen

zeigen Glasionomere unterschiedliche

Vorteile wie Biokompatibilität, einen

geringeren Wärmeausdehnungskoeffi-

zienten, antikariogene Eigenschaften

aufgrund der Fluoridfreisetzung sowie die

Fähigkeit des Haftverbundes an Schmelz

und Dentin ohne Haftvermittler. Die

größten Nachteile lagen bisher in der

physikalischen Festigkeit, der Feuchtig-

keitssensitivität, der Opazität und im

langsamen Aushärten. Die weiterentwi-

ckelten Generationen werden als Mate-

rialien betrachtet, die gegenüber den

konventionellen GIZ verbesserte physika-

lische Eigenschaften aufweisen – mit

ihnen gehen die Begriffe schnellhärtend,

hochfest und verstärkt einher. Das

EQUIA-System wurde im Jahr 2007 einge-

führt, um die Nachteile klassischer Glas -

ionomerzemente zu überwinden. Dieses

System versucht, die Hauptvorteile hoch-

visköser GIZ wie Selbstadhäsion, Bulk -

applikation und verbesserte mechanische

Eigenschaften mit einem nanogefüllten,

lichthärtenden Lack zu kombinieren. Die-

ser Lack dient als Schutz in der frühen

Reifungsphase und sorgt für optimierte

Festigkeit und verbesserte Oberflächen-

härte.

In Ihrer vorliegenden Achtjahresuntersu-

chung erreicht EQUIA eine eindrucksvol-

le Performance – und ist dem untersuch-

ten Komposit ebenbürtig. Was bedeuten

Ihre Erkenntnisse für die zahnmedizini-

sche Praxis?

GURGAN: Bis heute hat Amalgam in der

Zahnmedizin eine wichtige Rolle gespielt;

inzwischen gibt es aber eine Menge

Bedenken hinsichtlich des Umweltschut-

zes, so dass nicht zuletzt aufgrund der

Minamata-Konvention die Verwendung

von Amalgam in vielen Ländern schritt-

weise eingeschränkt werden wird. Gleich-

zeitig bemüht sich die moderne Zahnme-

dizin um minimalinvasive Behandlungs-

ansätze und die Einführung präventiver

und remineralisierender Maßnahmen.

Heute gelten Kompositsysteme als die

Materialien für direkte Restaurationen

und das nicht nur für die Restaurierung

ästhetischer Frontzähne, sondern auch

bei der Versorgung von Zähnen im Sei-

tenzahnbereich. Mit dieser Studie wurde

bestätigt, dass glasionomerbasierte Sys-

teme eine adäquate Alternative in spe-

ziellen Indikationen für die Füllungsthe-

rapie im Seitenzahnbereich darstellen

können.

Inwieweit profitiert davon konkret der

Patient?

GURGAN: Aus der Perspektive des Patien-

ten sind die einfache Anwendung, die

geringen Kosten sowie der kariespräven-

tive Effekt der GIZ sehr wichtig. Selbst in

hochentwickelten Ländern sollte der Kos-

tenaspekt nicht vernachlässigt werden. In

vielen Ländern finanzieren gesetzlich vor-

geschriebene Krankenversicherungssys-

teme noch Amalgam als Basisleistung für

die Behandlung von Zähnen im Seiten-

zahnbereich, während Patienten für Kom-

positrestaurationen privat aufkommen

müssen. GIZ sind jedoch deutlich günsti-

ger als Komposite.

Wenn Sie die aktuelle Studienlage zu

EQUIA und Gradia Direct Posterior

betrachten: Wofür würden Sie die beiden

untersuchten Materialien empfehlen?

GURGAN: Komposite sind dank ihrer

ästhetischen Eigenschaften zum Material

der Wahl für die Frontzahnrestauration

geworden; dies gilt auch für die Restaura-

tion posteriorer Läsionen in Klasse-I- und

-II-Kavitäten – sogar in okklusionstragen-

den Bereichen. In unserer Studie haben

wir keinerlei Misserfolge der mit Gradia

Direct Posterior versorgten Kavitäten

über die gesamte Beobachtungsdauer

festgestellt, allerdings beobachteten wir

Veränderungen hinsichtlich der margina-

len Adaptation und Verfärbungen. EQUIA

empfehle ich gemäß den Herstelleremp-

fehlungen für Klasse-I-, Klasse-V- und

kleine Klasse-II-Kavitäten.

Können Komposite, GIZ und im speziel-

len EQUIA auf lange Sicht Alternativen

zu indirekten Restaurationen sein oder

„nur“ zu Amalgam?

GURGAN: Die Indikationen für diese Mate-

rialien sind unterschiedlich, deshalb kön-

nen wir nicht einfach sagen, dass irgendei-

nes von ihnen eine Alternative zu dem

anderen sein könnte. Jede Technik und

jedes Material weist seine eigenen Indika-

tionen, Vor- und Nachteile auf. Insbesonde-

re bei direkten Restaurationen spielen die

Kosten und die Behandlungszeit eine wich-

tige Rolle für den Patienten. Bei GIZ dauern

die Optimierungsprozesse bezüglich ihrer

physikalischen und mechanischen Eigen-

schaften noch an – vielleicht wird es in der

Zukunft möglich, dass sie weitere Optio-

nen in der Restaurationstherapie bieten.

Wie bewerten Sie das künftige Potenzial

der heutigen Glasionomerfüllungsmate-

rialien im Allgemeinen und besonders

beim Vergleich mit dem EQUIA-Konzept?

GURGAN: Wie ich erwähnte, scheinen die

Verbesserungen ihrer physikalischen und

mechanischen Eigenschaften und insbe-

sondere ihre ästhetischen Merkmale

erfolgsversprechend für die Zukunft zu

sein. Diese Empfehlungen basieren aber

nur auf unserer klinischen Studie; es sind

weitere klinische Untersuchungen mit

diesen Materialien erforderlich.*

* Gemäß Herstellerangaben für unbelastete Klasse-II-Restaurationen

und kaudruckbelastete Restaurationen der Klasse II, sofern der

Isthmus weniger als die Hälfte des Interkuspidalraums beträgt.

Literatur auf dentalmagazin.de

Prof. Dr. Sevil Gurgan

Hacettepe University

Restorative Dentistry

Ankara, Turkey

Pri

vat

Restaurative Zahnheilkunde

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Eine Zahnarztpraxis ist ein Wirt-

schaftsunternehmen, das erfolgsori-

entiert gesteuert werden sollte. Aber der

Zahnarzt ist auch Mediziner, der sich der

Gesundheit der Menschen verschrieben

hat. Ein Balanceakt? Nein, nicht mit einem

Prophylaxekonzept, das die Mundgesund-

heit des Patienten nachhaltig fördert und

zugleich für die Praxis auch wirtschaftlich

sinnvoll ist.

Doch der Erfolg des Prophylaxeange-

bots einer Praxis ist kein Selbstläufer. In

Beratungsgesprächen zeigt sich zwar,

dass Praxisinhaber mit der Zahl der Pro-

phylaxebehandlungen in der Regel zufrie-

den sind, sie aber keine Vergleichszahlen

zu Hand haben, um zu prüfen wie gut sie

tatsächlich aufgestellt sind und auch nicht

ernsthaft versuchen zu kalkulieren, was

überhaupt möglich wäre. So wird viel

Potenzial verschenkt.

ERFOLG HÄNGT AN VIELEN FAKTORENAber was gehört zu einem guten Prophylaxekonzept? Was ist das

Erfolgsrezept von Praxen, in denen die weit überwiegende Mehr-

heit der Patienten regelmäßig zur Prophylaxe geht? Diese Fragen

sind unausweichlich, um gleichzeitig zufriedene Patienten und

auch zusätzliche Umsätze für die Praxis zu generieren. Doch wie

sollten Praxisinhaber das Thema angehen? „Wie gut die Prophy-

laxe in einer Praxis läuft, hängt von vielen Faktoren ab, unter

anderem spielen die fachliche Kompetenz des Personals und die

vorhandene Ausstattung eine Rolle. Mindestens ebenso wichtig

sind aber ‚weiche‘ Faktoren wie die Patientenkommunikation und

das Terminmanagement. Sicher ist: ohne durchdachtes Prophy-

laxekonzept kann eine Praxis nicht das umsetzen, was möglich

wäre. Das wichtigste Argument ist in meinen Augen aber: Wenn

die Prophylaxe wirklich gut läuft, ist das ein ganz eindeutiges Zei-

chen, dass die Patienten wirklich zufrieden sind“, erklärt Carmen

Naumann, Außendienstmitarbeiterin bei Henry Schein.

Experten bei Henry Schein haben mit erfahrenen Dentalhy-

gienikerinnen und Inhabern erfolgreicher Prophylaxepraxen

gesprochen und daraus eine Potenzialanalyse für den Prophyla-

xebereich von Zahnarztpraxen entwickelt. „Gemeinsam mit dem

Kunden dessen Potenziale zu erarbeiten macht mir unheimlich

Spaß. Und ich kann die Ergebnisse und Erfolge in den Praxen im

Anschluss ganz direkt mitverfolgen“, sagt Naumann.

POTENZIALANALYSE PROPHYLAXEPraxisinhaber stehen heute vor vielfältigen Herausforderungen.

Mit der Potenzialanalyse hat Henry Schein eine Lösung entwickelt,

die es den Kunden einfach macht, ungenutzte Potenziale zu heben.

Es geht darum, bei einer wirklich umfassenden Analyse den Istzu-

stand zu analysieren und daraus individuelle Lösungen zur optima-

len Ausnutzung und Umsatzsteigerung zu entwickeln. Naumann:

„Die Potenzialanalyse zur Prophylaxe ist eine tolle Möglichkeit, Pra-

xisinhabern zu zeigen, was möglich wäre. Bei dieser Beratung beim

Kunden nutzen wir einen Prophylaxerechner, in den man individu-

elle Zahlen eingeben kann. So wird dann relativ schnell klar, was in

manchen Praxen für ein Umsatzpotenzial schlummert. Die Ergeb-

nisse dieser Analyse geben auch umfassend Aufschluss darüber,

mit welcher Investition wie viel zu erwirtschaften ist und da sind

manche Kunden doch sehr erstaunt.“

Obwohl Umfragen belegen, dass die große Mehrheit von den Vorteilen der Prophylaxe überzeugt ist, nutzt nur ein

kleiner Teil aller Patienten die professionelle Zahnreinigung und andere präventive Maßnahmen. Was muss man als

Praxisinhaber tun, damit möglichst viele Patienten regelmäßig zur Prophylaxebehandlung kommen?

PROPHYLAXECHECK: DAS POTENZIAL DER PRAXIS NUTZEN

Ein neuer Termin für die Prophylaxe: Obwohl der Nutzen und die Wirkung bekannt sind, nehmen ver-hältnismäßig wenige Patienten Prophylaxe-Leistungen regelmäßig in Anspruch. Wie kann man dieses Potenzial der Praxis wecken?

ll

Prophylaxe

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Ist maschinelles Reinigen besser als

supra- und subgingivales Scaling mit

Handinstrumenten?

PROF. DR. RAINER HAHN: Eine sorgfältige

Anwendung von Schall- oder Ultra-

schallinstrumenten zur Zahn- und Wur-

zelreinigung reduziert sowohl die sub-

gingivalen Beläge wie Zahnstein und

Biofilm als auch die subgingivale Mund-

flora in gleichem Maße wie nach Anwen-

dung von Handinstrumenten. Auch die

Reduktion der Taschensondierungstiefe

und die Attachmentgewinne sind ver-

gleichbar.

Maschinelle Instrumente sind jedoch

wesentlich graziler und einfacher zu

handhaben. Empfindliche Gingivastruktu-

ren werden geschont und Rezessionen

sowie deren Folgen, wie zum Beispiel

Zahnüberempfindlichkeiten, minimiert.

Eine maschinelle Zahn- und Wurzelreini-

gung ist zudem wesentlich schneller und

nicht selten weniger schmerzhaft für den

Patienten.

Handinstrumente haben den Vorteil

fehlender infektiöser Aerosole bei der

Behandlung. Dem kann bei maschinell-

oszillierenden Instrumenten jedoch

durch gründliches Ausspülen des Mun-

des mit einer antibakteriellen Mundspül-

lösung (z. B. Chlorhexidindigluconat-

Lösung 0,1 %) für 20 bis 30 Sekunden

vor Behandlungsbeginn signifikant ent-

gegengewirkt werden.

An unserem Institut liegt die Präfe-

renz außer bei Infektionspatienten auf

Bei der Reinigung von Zähnen, Zahnzwischenräumen und Zahnfleisch gilt es, einiges zu beachten – die Beläge müssen

nachhaltig entfernt werden, dabei dürfen die Zahnhartsubstanz und die Gingiva jedoch nicht beschädigt werden. Eine

wichtige Entscheidung: Nutzt man besser Schall- oder Ultraschallinstrumente? Ein Interview mit Prof. Dr. Rainer Hahn.

PARODONTITISTHERAPIE: SCHALL ODER ULTRASCHALL?

Eine maschinelle Zahn- und Wurzelreinigung ist vielen Fällen schneller und bereitet dem Patienten weniger Schmerzen.

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en

te (

2)

Prof. Dr. Rainer Hahn

ist wissenschaftlicher

Leiter der Dental-

School Tübingen und

Leiter der Abteilung

Prävention und Pro-

phylaxe an der Danube

Private University in

Krems.

pri

vat

Parodontologie

Grazil und einfach in der Handhabung: Prof. Rainer Hahn bevorzugt maschi-nelle Instrumente statt der manuellen supra- und subgingivalen Reinigung.

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der maschinell-oszillierenden Zahn- und

Wurzelreinigung.

Ist es nicht egal, welches maschinelle

Instrument man zur Zahn- und Wurzel-

reinigung verwendet?

HAHN: Oszillierende Schallscaler arbeiten

im hörbaren Frequenzbereich zumeist um

8000 Hertz und werden vom Patienten

und dem Behandlungsteam als unange-

nehmes Pfeifen wahrgenommen. Die

Amplitude der Arbeitsspitze beträgt bis

zu einem Millimeter (1.000 μ), wobei die

Arbeitsspitze eine kreisförmige Bahn

beschreibt. Die Instrumentenansätze sind

in vielen Formvarianten erhältlich und

arbeiten vorwiegend mittels mechani-

schen Impulseintrags. Dies korreliert sehr

häufig mit einer ausgeprägten Schmerz-

empfindung des Patienten, die durch

Angst oder Anspannung durch das Pfeif-

geräusch noch gesteigert wird. Eine paro-

dontale Erst- oder Erhaltungstherapie mit

Schallscalern erfordert in der Regel eine

ausgedehnte Lokalanästhesie. Gerade bei

der professionellen Zahnreinigung (PZR)

oder der unterstützenden Parodontal -

therapie (UPT) schränkt dies jedoch die

Delegierbarkeit nachhaltig ein.

Ultraschallinstrumente arbeiten hin-

gegen bei kaum oder nicht hörbaren

deutlich höheren Frequenzen ab 17 Kilo-

hertz. Die Amplituden betragen in der

Regel mit bis zu 100 μ nur ein Zehntel

des Schallscalers, was Schmelz- und

Wurzel oberflächen, aber auch empfindli-

che Zahnrestaurationsränder schont und

in der Regel zu glatten Wurzeloberflä-

chen führt. Dies begünstigt die Anlage-

rung des Saumepithels im Zuge der Hei-

lungsphase. Die Reinigungseffizienz ist

wie die Behandlungsgeschwindigkeit

vergleichbar mit Schallinstrumenten.

Aufgrund der wesentlich abgemilderten

mechanischen Interaktion sind jedoch

Schmerzempfindungen an Zahnhälsen

und beim Deep Scaling üblicherweise

sehr viel weniger ausgeprägt. Zudem

wird die geräuschärmere Behandlung

von den meisten Patienten als wesent-

lich angenehmer eingestuft. Dies ermög-

licht qualifiziertem zahnärztlichem Per-

sonal wie ZMP, ZMF und DH, Maßnah-

men der PZR und UPT unter

regelmäßigem Verzicht auf eine Anäs-

thesie erfolgreich und damit wesentlich

einfacher durchzuführen. Auch gibt es

beim Patienten nach Behandlungsab-

schluss weniger Nachwirkungen bis zum

Ausbleiben des sehr häufig beeinträchti-

genden Taubheitsgefühls.

Aus unserer Sicht überwiegen daher

die Vorteile des Ultraschallscalers.

Ist es nicht nachteilig, dass Ultraschall-

scaler oft ein elektrisches Zusatzgerät

erfordern, nicht selten sogar als Beistell-

gerät oder als Cart, und auch viel teurer

sind als Schallscaler?

HAHN: Es ist korrekt, bisher arbeiten

Ultraschallscaler vorwiegend piezokera-

misch oder magnetostriktiv. Dazu sind

elektrisch betriebene Zusatzgeräte erfor-

derlich, die oft als Beistellgeräte hinzuge-

zogen werden müssen. Die aufwendige

elektronische Steuerung führt zu einem

gegenüber dem an der Turbinenkupplung

betriebenen Schallscaler deutlich höhe-

ren Preis. Zudem bestehen Einschränkun-

gen z. B. bei Patienten mit Herzschrittma-

chern.

Ganz neu ist der druckluftbetriebene

Ultrasonic Air Scaler der Firma Cumden-

te. Eine neuartige Technik zur Ultraschall-

Schwingungserregung über eine Reso-

nanzpulverkammer erlaubt erstmals die

Konstruktion eines vollwertigen Ultra-

schallinstruments mit allen Vorteilen von

Ultraschallschwingern (nicht hörbar,

schmerzarm, schonend …), jedoch in

Form eines auf einer herkömmlichen Tur-

binenkupplung druckluftbetriebenen

Handstücks. Der Verzicht auf die Elektro-

nik erlaubt einen ganz simplen und sehr

wirtschaftlichen Betrieb an jedem

Behandlungsstuhl und eine einfache Rei-

nigung, Desinfektion und Sterilisierung.

Selbst bei Herzschrittmacherpatienten ist

dieses System nicht kontraindiziert.

Wie sehen Sie die Arbeitsspitzen und die

Instrumentenvielfalt der Schall- und

Ultraschallscaler im Vergleich?

HAHN: Für beide Arten an Instrumenten,

auch für den neuen Ultrasonic Air Scaler,

stehen vielfältige Instrumentenansätze

zur Verfügung. Wir können daher keine

Präferenzempfehlungen aussprechen.

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44 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

Spannend startete bereits der Vorabend des ITI-Kongresses.

Straumann hatte ins World Congress Center Bonn zum „Forum

Markt und Strategie“ eingeladen. Im Fokus standen Trends und

strategische Aspekte im Zahnersatzmarkt. „Werden 3D-Printer die

Zahnmedizin revolutionieren?“, fragte Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas,

Mainz, in seinem Initialvortrag. Er skizzierte die Entwicklung vom

Digital Light Processing (DLP) über das Fused Deposition Mode-

ling (FDM) hin zum Selective Laser Sintering (Melting). Schon

heute gehöre der 3D-Druck zum Alltag – etwa bei der Erstellung

von Titan-Meshes, Schablonen, Schienen; auch Modelle ließen sich

präzise drucken. Zu erwarten sei, dass bald Provisorien gleich nach

dem Scan vor Ort hergestellt werden. Das Drucken mit PEEK für

definitive Versorgungen berge aber noch den Nachteil zu rauer

Oberflächen. Ob 3D-Printer künftig in der Zahnarztpraxis oder im

Labor ständen, werde sich noch klären.

Marco Gadola, CEO der Straumann Group, nannte die Digi-

talisierung den Zukunftstrend Nummer eins, der aber noch am

Anfang stehe: In Deutschland nutzten gerade einmal 15 bis 20

Prozent der Zahnärzte Intraoralscanner – aber 75 Prozent der

Labore. Dass sich Straumann dem Nichtpremiumsegment wid-

met, zeigt die Übernahme von Neodent und Medentika. Gadola:

„Dieser Bereich wächst um durchschnittlich fünf Prozent, der

Premiummarkt nur um ein Prozent.“ Zwei von drei derzeit

gesetzten Implantaten seien aus dem Nichtpremiumsegment.

Seit 2012, als man noch ein reiner Implantatanbieter war, habe

sich Straumann über den Totalanbieter für Zahnersatz (2016) hin

zu einem Lösungsanbieter für ästhetische Zahnmedizin, der man

ab 2018 sein möchte, entwickelt. Dazu gehöre auch das verstärkte

Engagement in punkto Orthodontie. Der Grund: 75 Prozent der

Bevölkerung haben eine leichte bis schwere Zahnfehlstellung.

2019 soll die Aligner-Technologie des Partners ClearCorrect

auch in Deutschland angeboten werden, wie Holger Haderer,

Geschäftsführer Straumann Deutschland, erklärte. Er erläuterte

die Straumann-Strategie der kommenden Jahre im Implantat-

Die Herausforderungen der Sofortimplantation, Möglich-

keiten des Weichgewebsmanagements, Therapie-

optionen mit durchmesserreduzierten zweiteiligen

Implantaten und neue Chancen durch Digital Dentistry –

das waren nur einige Themen, die die rund 800

Teilnehmer am dritten Märzwochenende auf dem 10.

Deutschen ITI-Kongress in Bonn begeisterten. Beson-

ders inspirierend: die Disputatio zum Thema Keramik -

implantat. | BERND SCHUNK, ANNE BARFUß

10. DEUTSCHER ITI–KONGRESS EVIDENZ TRIFFT INNOVATION

Implantologie

Prof. Johannes Kleinheinz, Vorsitzender der deutschen Sektion des ITI, betonte die inhaltliche Eigenständigkeit des ITI: „Wir sind ein loyaler, aber kritischer Partner Straumanns.“

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markt. Unter anderem kündigte er an, dass das zweiteilige Strau-

mann-Keramikimplantat nach dem derzeit limitierter Marktstart

flächendeckend eingeführt wird.

Dr. Stefan Röhling, Lörrach, der seit sechs Monaten das neue

Zweiteilige setzt (90 Fälle), ist von Keramikimplantaten über-

zeugt. Sowohl ein-, als auch zweiteilige Implantate aus Zirkon-

oxid hätten wissenschaftlich unter Beweis gestellt, dass sich mit

ihnen zuverlässig und voraussagbar klinische Langzeiterfolge

erzielen ließen, betonte er. Vor allem die Entwicklung neuer,

wesentlich rauerer Zirkonoxidimplantatoberflächen habe Fort-

schritte ermöglicht. Experimentellen Studien zufolge sei zudem

die Wahrscheinlichkeit der Entstehung einer Periimplantitis

geringer. Auch wenn die zweiteiligen Keramikimplantate derzeit

en vogue sind, bleibt Röhling ein Fan der einteiligen Varianten.

Sie hätten nach wie vor ihre Berechtigung, auch für Brücken und

im zahnlosen Bereich. Die Ergebnisse seien gut vorhersagbar.

PD Dr. Arndt Happe, Münster, nahm sich die „Schlüsselfak-

toren für den Erfolg in der ästhetischen Zone“, vor. Er definierte

die korrekte dreidimensionale Position des Implantats, eine adä-

quate Knochenarchitektur und stabiles Knochenvolumen und das

Weichgewebe als Voraussetzungen für das Erzielen eines ästhe-

tisch zufriedenstellenden Ergebnisses. Schwierig werde es bei

benachbarten Implantaten in der ästhetischen Zone. Kann etwa

der Mindestabstand von 3 mm nicht eingehalten werden, kommt

es zum Papillenverlust. Korrekte Planung sei das A und O, beton-

te Happe. „Man hat wenig Spielraum und nur einen Schuss frei.“

Mit Planungssoftware und DVT ließen sich Fehlpositionierungen

vermeiden. Weitere Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche

Implantation in der ästhetischen Zone seien die adäquate Weich-

gewebsdicke und -qualität, ein stabiles Knochenvolumen sowie

die Entwicklung und den Erhalt der Weichgewebskontur. Erhebli-

ches Verbesserungspotenzial sieht er bei der Implantatfreile-

gung, für die er die Split-Finger-Technik nach Misch empfiehlt.

Ebenfalls komplexen ästhetischen Anforderungen widmete

sich der in Nürnberg/Fürth niedergelassene Prof. Dr. Stefan

Fickl. „Die ästhetisch-kritische Zone – Sofortimplantate oder

verzögerte Verfahren?“, fragte er und stellte gleich zu Beginn sei-

ner Ausführungen klar, dass die Voraussetzungen für eine Sofort -

implantation mit Blick auf den Knochen und das Weichgewebe

besser sein müssten als bei einem natürlichen Zahn. Nur dann lie-

ße sich ein stabiles und ästhetisch zufriedenstellendes Ergebnis

erzielen. Stimmten die Voraussetzungen, betrachtet er die Sofor-

timplantation einfaches und wirtschaftliches sinnvolles Verfah-

ren. Im Zweifel plädiert er für verzögerte Verfahren, die aber zu

orofazialen Gewebeverlusten führten.

Die plastisch-ästhetische Parodontalchirurgie rückte Prof. Dr.

Dr. h.c. Adrian Kasaj, Mainz, in den Fokus. Noch sei das autologe

Bindegewebstransplantat der Goldstandard bei der Behandlung

umfassender Rezessionsdefekte. Doch die Entnahme sei schmerz-

haft und autologes Gewebe stehe nicht immer in ausreichender

Menge oder Qualität zur Verfügung. Die Lösung: Weichgewebser-

satzmaterialien. In Kombination mit koronalen Verschiebelappen

und Emdogain ließen sich damit ähnlich gute Ergebnisse erzielen

wie mit autologen Bindegewebstransplantaten allein.

Implantologie

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Mit den erweiterten therapeutischen

Optionen mit schmalen zweiteiligen

Implantaten mit einem Durchmesser von

weniger als 3 mm befasste sich Dr. Dr.

Andreas Hentschel, Zwickau. Die 2,9er

sind indiziert für den Ersatz der Schneide-

zähne im Unterkiefer oder der lateralen

Schneidezähne im Oberkiefer, wenn sich

ein 3,3er aus anatomischen Gründen nicht

inserieren lässt. Sie eignen sich besonders

bei extrem schmalen Knochenkämmen,

bei denen aus klinischen Gründen nicht

augmentiert werden soll. Typische Indika-

tionen sowohl für 3,3-mm- als auch für

2,9-mm-Durchmesser-Implantate sind

die seit lichen Schneidezähne des Ober-

und die Inzisiven des Unterkiefers sowie

bei jüngeren Patienten Nichtanlagen

oder auch Unfälle mit Zahnverlust. Zwar

werde mit den 2,9-mm-Durchmesser-

Implantaten eine Dimension unter-

schritten, die kritisch zu sehen sei, sagte

Hentschel. Doch er könne sich durchaus

„Schritt für Schritt“ Indikationserweite-

rungen vorstellen, etwa den Molarener-

satz mit zwei 2,9ern. Deutlich machte er

zudem, dass die „Schmalen“ nicht dafür

gedacht seien, stets „das letzte Quänt-

chen Knochen auszunutzen“. Das

aggressive Gewindedesign erfordere

Sorgfalt: „Das ist nichts für Anfänger.“

PD Dr. Dr. Christian Daniel Naujoks,

Brühl, präsentierte unterschiedliche Fall-

beispiele zur Versorgung zahnloser Ober-

und Unterkiefer. Klar machte er gleich zu

Beginn: Eine One-fits-all-Lösung gibt es

nicht. Es braucht grundsätzlich patienten -

individuelle Konzepte. Er selbst outete sich

als Fan der All-on-four-Lösungen à la Malo

für zahnlose Kiefer, weil das Konzept die

Lebensqualität der Patienten deutlich

erhöhe.

Die Zahl der erforderlichen Implanta-

te im zahnlosen Oberkiefer – ob vier oder

sechs – könne noch nicht abschließend

beurteilt werden, sagte Naujoks. Wie viele

Implantate er da inseriere, entscheide er in

seiner Praxis von Fall zu Fall. Als Kontrain-

dikation für Pro-Arch-Konzepte nannte er

vor allem mangelhafte Mundhygiene. Dass

auch einmal ein durchaus erhaltungsfähi-

ger Zahn „dran glauben müsse“ oder der

Kieferknochen reduziert werden müsse,

nehme er in Kauf. Aber das müsse mit dem

Patienten detailliert besprochen werden.

Wie das perfekte Zusammenspiel von

chirurgischer Praxis und Dentallabor dank

der Integration moderner Technologien

wie Intraoralscanner und 3D-Drucker

funktioniert, demonstrierten Dr. Dr. Rai-

ner Fangmann, Wilhelmshaven, und ZTM

Fabian Zinser, Loxstedt. Sie zeigten an

Patientenfällen, wie sich durch gute

Abstimmung – von der Planung bis zur

finalen Restauration – die Vorhersagbar-

keit deutlich erhöhen lässt. Ihre Take-

Home-Message: Das Labor muss detail-

lierte Informationen erhalten. Der Zahn-

techniker sollte die Indikation und die

angedachte Implantatposition kennen

und mit dem überweisenden Zahnarzt

besprechen. Er muss wissen, warum wel-

ches Implantatsystem zum Einsatz

kommt. In diesem Fall kommunizieren

Praxis und Labor mittels der „CoDiagnos-

tix“-App für iOS.

Dass die Qualität der DICOM-Daten

derzeit noch nicht so gut ist, dass man

ohne eine manuelle Segmentierung aus-

kommt, um einen präzisen 3D-Druck

möglich zu machen, demonstrierten Prof.

Implantologie

Als weltweites Netzwerk mit mehr als 18.000 Mitgliedern stellte Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Mitglied des ITI Research Committee, den Kongressgästen in Bonn das ITI vor. Die ITI Treatment Guides nennt Al-Nawas aus seiner Sicht als wich-tigsten Service für die Mitglieder – und solche, die es noch werden wollen. Das erfolgreichste Projekt innerhalb der gro-ßen ITI-Angebote seien die Study Clubs: Die digitale Mitglied-schaft im ITI bezeichnete er als „das stärkste E-Learning-Tool, das man weltweit finden kann“. Das vergleichsweise junge ITI-Curriculum liefere zudem den roten Faden, den das ITI insge-samt biete. Das Curriculum setzt sich aus neun Modulen und

zwei Hospitationen zusammen und ist zugleich die Basis für den Erwerb des Tätigkeitsschwerpunkts Implantologie (www.iti-curriculum.org). Der Start des 4. Curriculums ist im November 2018. Al-Nawas präsentierte zudem die Educatio-nal Weeks, die in sechs Centern weltweit angeboten werden: in London, Boston, Hongkong, Bern, Toronto und Melbourne. Der André-Schroeder-Forschungspreis wird jährlich doppelt vergeben: einmal für präklinische und einmal für klinische Forschung. Die offizielle Preisverleihung dieses Jahres findet am 16. und 17. Juni 2018 während des ITI-Kongresses Japan in Tokio statt.

ITI – EIN WELTWEITES NETZWERK

Als weltweites Netzwerk mit mehr als 18.000 Mitgliedern stellte Prof. Bilal Al-Nawas, Mitglied des ITI Research Committee, den Kongressgäs-ten in Bonn das ITI vor.

Zu den Erstanwendern des zweiteiligen Strau-mann-Keramikimplantats zählt Dr. Stefan Röh-ling, Lörrach, seit rund sechs Monaten (90 Fälle).

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Implantologie

Dr. Katja Nelson und Dr. Tabea Flügge, beide Freiburg, in ihrem

Vortrag über „Digitale Bilder – Grundlage für den digitalen Work-

flow“. Der Grauwert müsse manuell justiert werden – und das

könne einen Informationsverlust nach sich ziehen, erklärten sie.

PD Dr. Dr. Peer W. Kämmerer, Mainz, sprach über allogenen

Knochenersatz in der Kieferregeneration. In jedem Fall sei der allo-

gene Knochen eine Alternative zum KEM, in gewissen Fällen inzwi-

schen auch für Eigenknochen. Wichtig sei es, nur gereinigtes

Material zu verwenden und umfassend über das minimale Infekti-

onsrisiko aufzuklären. Kämmerer präferiert eine Kombination aus

partikulärem (schnellere Inkorporation, schneller Volumenverlust)

und kortikalem Allograft (langsame Inkorporation, kein Volumen-

verlust) mittels Schalentechnik. Als Vorteile der Allografts nannte

er die einfache Handhabung, die gute Verfügbarkeit, die standardi-

sierte Handhabung und die geringe Morbidität.

Mit einem emotionalen Argumenten-Duell über Keramikim-

plantate ging der 10. ITI-Kongress Deutschland in Bonn zu Ende.

Dr. Michael Gahlert, München, trat dabei als Befürworter von

Keramikimplantaten „gegen“ Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, Wiesba-

den, an, der vor allem die fehlende Evidenz dieses Werkstoffs als

Implantatmaterial unterstrich. Gahlert berichtete von enorm

positiven Gewebeanlagerungen, weniger ausgeprägter Periim-

plantitis und weniger Plaque als bei Titan, besseren periimplantä-

ren Durchblutungsverhältnissen, günstigeren Verhältnissen bei

epithelialem Attachment und einer Osseointegration auf Niveau

von Titanimplantaten. Grötz befürchtet, dass zu viel über Über-

zeugung und Ideologie gesprochen werde anstatt über Fakten.

Metallfreiheit sei mit dem Leben nicht vereinbar: „Wer das propa-

giert, schürt unberechtigte Ängste.“ Zur besseren Umgebungs-

durchblutung merkte Grötz an, diese könne auch eine Reaktion

des Körpers auf eine Entzündungswahrnehmung durch das

Implantat sein.

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Mit einem emotionalen Argumenten-Duell über Keramikimplantate ging der 10. ITI-Kongress Deutschland in Bonn zu Ende. Pro: Dr. Michael Gahlert, (l.), Contra: Prof. Knut A. Grötz

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Normierte Abläufe sind für mich posi-

tiv konnotiert. Ich sehe darin Poten-

zial, Zeit einzusparen und die Behandlung

professionell zu gestalten. Um dies zu

erreichen, ist es aus meiner Sicht nötig,

sich mit neuen Technologien intensiv aus-

einanderzusetzen, sie zu evaluieren und

schließlich auch in den Praxisalltag zu

integrieren. Natürlich bedeutet das oft

eine Investi tion, doch diese amortisiert

sich schnell, wenn in gleicher Zeit mehr

Umsatz generiert und gleichzeitig eine

Qualitätssteigerung erreicht werden kann.

Es gibt jedoch auch Konzepte, die mit

einem geringen finanziellen Aufwand

deutliche Verbesserungen ermöglichen,

weil sie wissenschaftlichen Empfehlungen

folgen sowie durchdacht und auf Effizienz

der Behandlung ausgerichtet sind. Das

„R2C“-System (Root to Crown) ist so ein

Konzept. Studien haben gezeigt, dass die

besten klinischen Resultate beides ein-

schließen – eine optimale Wurzelkanalbe-

handlung und eine adäquate restaurative

Behandlung. „R2C“ greift dies auf und

stellt uns Zahnärzten eine Lösung zur

Verfügung, die die einzelnen Behand-

lungsschritte von der Wurzel bis zur Kro-

ne berücksichtigt, die entsprechenden

Komponenten enthält und vor allem die

Effizienz der Behandlung steigert.

DER KONKRETE FALLEine 53-jährige Patientin mit gutem All-

gemeinzustand stellte sich in meiner Pra-

xis mit pochenden Schmerzen am Zahn

15 vor. Klinisch zeigte sich eine insuffi-

ziente Kunststofffüllung, der Zahn war

CO2-negativ und klopfdolent. Radiolo-

gisch (Abb. 1) stellte sich eine periapikale

Lysezone dar.

Ich habe den Zahn mit Kofferdam iso-

liert (Abb. 2) und okklusal trepaniert.

Unter dem Mikroskop ließen sich die

Kanaleingänge deutlich lokalisieren, mit

dem WaveOne Gold Glider in einem ersten

Schritt darstellen und bis zum Apex verfol-

gen. Nachdem ich die Länge elektronisch

bestimmt hatte (Root ZX/Morita), wur-

den beide Kanäle mit der Wave -

One-Gold-Primary-Feile aufbereitet.

Dabei arbeitete ich jeweils drei Zyklen mit

der Primary Feile (Abb. 3) und führte dann

eine Zwischenspülung mit NaOCl durch

(Abb. 4), um den Debris zu entfernen und

damit sich die Feile nicht verklemmt.

Beide Feilen arbeiten reziprok und

lassen sich sehr komfortabel über das

X-Smart IQ via iPad steuern und das

Drehmoment lässt sich kontrollieren –

bei Einhaltung des Protokolls ist ein Fei-

lenbruch nahezu unmöglich.

Ein optimierter Workflow bringt viele Vorteile – für den Patienten und für die Praxis. Neben einer kürzeren Behand-

lungszeit sind es vor allem die standardisierten Abläufe, die zu einer ruhigen und sicheren Behandlung beitragen.

| DR. OLIVER A. CENTRELLA

„ROOT TO CROWN“

Abb. 1: Apikale Aufhellung an Zahn 15 Abb. 2: Zahn isoliert vor Trepanation Abb. 3: Pathfile in situ

Abb. 4: Spülung mit NaOCl

Zahnerhaltung

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Nachdem ich den Hauptkanal aufbe-

reitet hatte, ergänzte ich eine Spülung mit

Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA).

Der Er-YAG-Laser kann das Spülmedium

aufgrund der Laserimpulse aktivieren,

sodass durch die entstehenden Implosio-

nen ein massiv verbesserter Spüleffekt

bis in die Seitenkanäle entsteht – kom-

munizierende Kanäle werden auf diese

Weise geöffnet und behandelbar. Diese

Methode wird je nach Laserhersteller

„LIPI“ oder „PIPS“ genannt (Abb. 6 und

7). Nach Trocknung der Kanäle mit

Papierspitzen (Abb. 8) habe ich die

medikamentöse Einlage durch den pala-

tinalen Kanal appliziert. Auf dem Bild ist

deren Austritt durch den bukkalen Kanal

gut zu erkennen (Abb. 9). Die Patientin

Abb. 5: Primary File in situ Abb. 6: Laseraktivierte Spülung LIPI Abb. 7: Spülung mit ETDA

Abb. 8: Trocknung der Kanäle mit Papierspitzen Abb. 9: Applikation des Medikaments, Austritt durch kommunizierenden Kanal

Abb. 10: Provisorischer Verschluss

Zahnerhaltung

Abb. 11: Einlage wird mittels Spülung entfernt Abb. 12: Trocknung der Kanäle Abb. 13: Definitive Wurzelfüllung Thermafill

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ging mit einer provisorischen Füllung

nach Hause (Abb. 10).

Nach ca. sechs Wochen Einlagezeit

habe ich das Medikament wieder ent-

fernt, die Kanäle erneut gespült und

getrocknet (Abb. 11 und 12). Die Wur-

zelfüllung erfolgte mit AH Plus und

Thermafil von Dentsply Sirona. Der

zuvor erwärmte Obturator wurde an der

Oberfläche sehr fließfähig und auf einem

Trägermaterial in einem Arbeitsschritt in

die Kanäle eingebracht (Abb. 13). Das

überschüssige Trägermaterial ließ sich

nach Erreichen der Arbeitslänge leicht

abtrennen (Abb. 14). Das radiologische

Kontrollbild zeigte eine blasenfreie Wur-

zelfüllung beider Kanäle bis ca. 1 mm vor

dem radiologischen Apex (Abb. 15).

Anschließend habe ich die Füllung voll-

ständig entfernt und die Kavität nach dem

„Total Etch and Bond“-Prinzip konditio-

niert. Die ersten 4–5 mm der Kavität wur-

den mit dem niedrigviskösen Komposit

SDR flow+ von Dentsply Sirona in Bulkfill-

technik aufgefüllt (Abb. 18) und der

Smartlite Focus (Dentsply Sirona) gehärtet

(Abb. 19). Die Struktur der Rekonstruktion

wurde mit dem Komposit ceram.x universal

(Dentsply Sirona) vervollständigt. Nach

Entfernung des Kofferdams wurde die Fül-

lung poliert und eingeschliffen (Abb. 20).

FAZITDas Besondere an diesem Konzept ist

weniger der Ablauf an sich – der folgt in

der Regel Leitlinien und ist daher immer

zu empfehlen. Die Vorteile liegen viel-

mehr in der Steigerung der Effizienz, der

Einfachheit, der Workflowsicherheit und

der kürzeren Behandlungszeit.

Abb. 14: Abgetrenntes Füllmaterial im Cavum Abb. 15: Radiologische Kontrolle Wurzelfüllung Abb. 16: Säureätzung der Kavität

Abb. 17: Bulkfill Technik mit SDR Komposit Abb. 18: Lichthärtung

Zahnerhaltung

DR. OLIVER A. CENTRELLAhat sein Staatsexamen 1998 in Basel absol-

viert und im Bereich der Materialkunde pro-

moviert. Seit 2003 führt Dr. Centrella eine

Privatpraxis am Zürichsee mit Schwerpunkt

Implantologie und Laserzahnmedizin.

Centrella Zahnärzte AG

[email protected]

Pri

vat

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 51

Abb. 19: Fertige Füllung nach Umschichttechnik Abb. 20: Abschlusssituation mit polierter Füllung.

Zahnerhaltung

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Patienten die optimale Lösung bieten kann.

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Therapieportfolios von Sanofi Dental.

SADE.ARE

P.18.01

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2

Als ich mit der instrumentellen

Endodontie begann, waren meist sechs

Feilen für die gesamte Aufbereitung

nötig – heute brauche ich dafür nur

noch zwei. Für den vorliegenden Fall

habe ich dieses Zwei-Feilen-System

genutzt, was zusätzlich dafür sorgte,

dass der Preis für das Verbrauchsmateri-

al übersichtlich blieb. Durch die Verwen-

dung von Einwegfeilen ist außerdem die

Diskussion um die Aufbereitung von

endodontischen Instrumenten obsolet.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die

Einfachheit: Je mehr standardisiert, je

einfacher das gesamte Protokoll wird,

desto weniger fehleranfällig ist die

Behandlung und desto schneller ist sie

auch beendet. Bei mir folgt inzwischen

die gesamte endodontische Behand-

lung standardisierten Abläufen. Die Zeit

auf dem Behandlungsstuhl verkürzt

sich deutlich – und das schätzen auch

die Patienten. Das „Root-

to-Crown“-Konzept versetzt mich

letztlich in die Lage, die gesamte

Behandlungszeit um etwa die Hälfte zu

reduzieren, ohne qualitative Einbußen

in Kauf nehmen zu müssen. Es beruht

auf optimal aufeinander abgestimmten

Produkten und Komponenten, die es

dem Behandler sehr einfach machen,

perfekte Resultate zu erzielen.

Für mich hat sich das Konzept

bewährt, und es ist in meiner Praxis zum

festen Bestandteil des Behandlungspro-

zesses geworden.

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52 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

Die Bearbeitung von Implantatoberflächen

gilt als wichtiges Kriterium für eine sichere

Knochen- und Weichgewebsanlagerung an

das Implantat. Worauf kommt es an?

MALLAUN: Es kommt auf verschiedene Fak-

toren an, darunter die Wechselwirkung der

Oberfläche mit den Mechanismen der

Wundheilung und später der Osseointegra-

tion. Die Topografie der Oberfläche und die

chemischen Eigenschaften spielen dabei

eine wichtige Rolle. Bei der Produktion der

Implantatoberfläche sollte zudem das

Implantat nicht beschädigt werden – zum

Beispiel sollten keine sogenannten „Micro-

cracks“ entstehen, also potenzielle Bruch-

stellen. Die Oberfläche sollte nicht anfällig

sein für Korrosion, da tiefe pH-Werte in der

Mundhöhle durch verschiedene Prozesse

entstehen können. Nicht zuletzt sollte die

Oberfläche durch qualitätsgeprüfte Prozes-

se und aus hochwertigen Materialien herge-

stellt werden, um Verunreinigungen (z. B.

mit Zink) zu vermeiden und dem Patienten

maximale Sicherheit zu bieten.

Welche Rolle spielt die richtige Oberflä-

che mit Blick auf den Knochen-Implan-

tat-Kontakt?

MALLAUN: Eine mikroraue, hydrophile

Oberfläche – Straumann SLActive – ver-

bessert die Knochenanlagerung und

dadurch die Implantatstabilität (Lang et al.

2011, PMID 21561476; Oates et al. 2007,

PMID 17974109). Die Bildung von neuem

Knochen um das Implantat wird beschleu-

nigt, wodurch der Knochen-Implantat-

Kontakt schneller das Niveau eines einge-

heilten Implantats erreicht. Für den Patien-

ten kann das von unschätzbarem Wert

sein, da die Behandlungszeit verkürzt wird.

Reintitan gilt seit Jahren als das Material

in der Implantologie. Derzeit tut sich

allerdings einiges auf dem Markt. Was ist

der Grund?

MALLAUN: Die mechanische Festigkeit

von Reintitan hat dort ihre Grenzen, wo

es um die Herstellung von durchmesser-

reduzierten Implantaten geht. Wir kön-

nen mit unserer Titan-Zirkonium-Legie-

rung – Roxolid – Implantate herstellen,

die eine deutlich erhöhte Biege- und Zug-

festigkeit aufweisen verglichen mit Titan -

implantaten desselben Durchmessers.

Anders formuliert können Roxolid-

Implantate mit kleinem Durchmesser in

klinischen Situationen verwendet wer-

den, in denen Titanimplantate mit her-

kömmlichem Durchmesser nicht oder nur

mit einer aufwendigen Knochenaugmen-

tation gesetzt werden können. Der Trend

geht in Richtung dieser „minimalinvasi-

ven“ Anwendungen.

Was spricht für Titanlegierungen?

Warum wählt man zum Beispiel nicht

einfach einen anderen „Titangrad“?

MALLAUN: Eine für die Herstellung von

Implantaten gut geeignete Titanlegie-

rung sollte die Vorteile von Titan wie zum

Beispiel die ausgezeichnete Biokompatibi-

Die richtige Mischung aus Rauigkeit und Topografie der Implantatoberfläche ist vor allem für die Sekundärstabilität

entscheidend. Für die Oberflächenstrukturierung stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Das Spektrum reicht

von additiven Verfahren wie Titanplasmabeschichtung, Hydroxylapatit über subtraktive Techniken, Sandstrahlung,

Ätzung, spezielle Laserbehandlung bis hin zu mikrostrukturierten Oberflächen. Dr. Michael Mallaun, Straumann Basel,

spricht im Interview über die entscheidenden Faktoren. | ANNE BARFUß

DIE RICHTIGE OBERFLÄCHE

Dr. Michael Mallaun

ist Head Clinical

Operations bei der

Straumann Group

Basel

michel.malaun@

straumann.com

Str

aum

ann

Implantologie

Pri

vat

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 53

lität behalten, während andere Eigen-

schaften verbessert werden. Es geht

darum, die beste Kombination der Eigen-

schaften zu erzielen. Straumann konnte

mit Roxolid eine Titanlegierung mit ver-

besserten mechanischen Eigenschaften

entwickeln, ohne Abstriche zu machen

bei der Biokompatibilität, der Oberfläche

und der Osseointegrationskapazität.

Gibt es Studien, die belegen, dass

Implantate mit Legierungen dieselbe kli-

nische Sicherheit und Leistung erbringen

wie Reintitan?

MALLAUN: Es gibt prospektive klinische

Studien, die Titanimplantate mit Roxolid-

Implantaten vergleichen: Eine doppelblin-

de, randomisierte Studie mit zahnlosen

Patienten und implantatgetragener,

abnehmbarer Prothetik hat nach fünf Jah-

ren keine Unterschiede im Hinblick auf

die Sicherheit und den klinischen Erfolg

gezeigt (Müller et al. 2015, PMID

26458813). Eine andere Studie hat

gezeigt, dass durchmesserreduzierte

Roxolid-Implantate die knöchernen Ver-

hältnisse nach drei Jahren genauso gut

stabilisieren wie Titanimplantate mit kon-

ventionellem Durchmesser (Ioannidis et

al. 2015, PMID 26440201).

Brauchen auch Keramikimplantate

Legierungen, etwa durchmesserredu-

zierte?

MALLAUN: Keramikimplantate haben

andere Eigenschaften als Titanimplanta-

te. Die von Straumann verwendete yttri-

umstabilisierte Zirkoniumdioxidkeramik

kann für durchmesserreduzierte Implan-

tate verwendet werden – hauptsächlich

aus zwei Gründen: Erstens können wir

die mikroraue Oberfläche produzieren

ohne die mechanische Stabilität des

Implantats zu beeinflussen – was nur

dank jahrelanger Forschung und Ent-

wicklung möglich war. Und zweitens

unterziehen wir jedes einzelne Implantat

einem Belastungstest, bevor es für den

Verkauf freigegeben wird.

Senkt die richtige Legierung und Ober-

fläche auch das Periimplantitisrisiko?

MALLAUN: Diese Aussage kann nicht so

absolut gemacht werden, denn es gibt

viele Risikoindikatoren für die Entstehung

einer Periimplantitis. Die richtige Legie-

rung und Oberfläche kann Wundheilung

und Osseointegration positiv beeinflussen

und somit eine optimale Ausgangslage für

den Patienten bilden. Allerdings sind eine

regelmäßige Kontrolle und Pflege der

gesamten implantatgetragenen Versor-

gung durch den Patienten und den

behandelnden Zahnarzt, die Konstella -

tion der Versorgung, die Patientenge-

sundheit und einige andere Faktoren

ebenfalls wichtig, um langfristig eine Peri-

implantitis zu vermeiden.

Brauchen Risikopatienten Implantate

mit maschinierter Schulter?

MALLAUN: Kürzlich zeigte eine klinische

Studie, dass durchmesserreduzierte

Roxolid Implantate mit maschinierter

Schulter bei Patienten mit Diabetes mel-

litus Typ 2 zu den gleichen stabilen knö-

chernen Verhältnissen führen wie bei der

gesunden Vergleichsgruppe (Cabrera-

Dominguez et al. 2017, PMID

28906508). Tatsächlich sehen wir bei

Implantaten mit maschinierter Schul-

ter – sogenannte Tissue-Level-Implanta-

ten – ausgezeichnete Erfolgsraten in der

langjährigen Behandlung aller Patienten-

gruppen. Der direkte Vergleich mit ande-

ren Implantatdesigns in Risikopatienten

wurde meines Wissens bisher nicht

durchgeführt.

Ausblick: Neue Oberflächen sollen die

Biofilmbildung verhindern. Die Arbeits-

gruppe um Prof. Dr. Meike Stiesch, Han-

nover, forscht seit Jahren zu dem Thema.

Wie beurteilen Sie diese Ansätze? Gibt es

auch bei Straumann solche Ideen?

MALLAUN: Diese Ansätze sind sehr inte-

ressant. Je mehr wir lernen über die Inter-

aktion der Oberflächen mit paradontalpa-

thogenen Keimen, aber auch den körper-

eigenen Zellen des Immunsystems, desto

spezifischer können wir neue Oberflä-

chen entwickeln, die die Bildung eines

Biofilms reduzieren und die Weichgewe-

beanlagerung unterstützen. Wir sind bei

Straumann stolz auf zahlreiche Kollabora-

tionen mit führenden Wissenschaftlern,

die auf dem Gebiet der funktionellen

Oberflächen forschen.

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Gesundheitswesen und vom

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netzt Ärzte, Zahnärzte, Psycho-

therapeuten, Krankenhäuser,

Apotheken und Krankenkassen miteinander und erleichtert so den

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Informationsübertragung zwischen identifizierten und autorisierten

Kollegen im Klinik- und niedergelassenen Bereich, eine gesteigerte

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Echtzeit-Umsatzanalyse für die PraxisDerzeit sind 6,7 Millio-

nen Menschen in

Deutschland an Diabe-

tes mellitus erkrankt.

Zusätzlich rechnet

man mit circa zwei

Millionen noch nicht

diagnostizierten

Patienten.1 Diabetiker

sind Risikopatienten,

denn es besteht die Gefahr einer lebensbedrohlichen Über- oder

Unterzuckerung.

Bei stabiler Blutzuckereinstellung sind kürzere Eingriffe vormittags

nach dem Frühstück und nach der eventuellen Insulininjektion zu pla-

nen. Im Fall eines stabilen Diabetes ist die Verwendung eines Lokal -

anästhetikums mit einem maximalen Adrenalinzusatz von 1:200.000

(z. B. Ultracain DS) möglich. Sollte eine Kontraindikation für eine

Adrenalingabe vorliegen, ist ein Lokalanästhetikum ohne Vasokon-

striktor vorzuziehen (z. B. Ultracain ohne Adrenalin).

1 Deutsche Diabetes Gesellschaft, Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2017

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Zahnärztliche Behandlung von Diabetikern

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56 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3)

Markt

Anfang April hat W&H mit „From a patient to a

fan“ eine neue Kampagne gestartet, die erstmals

nicht primär die hohe Produktkompetenz des

Dentalherstellers in den Mittelpunkt rückt, son-

dern vielmehr die Zeit vor und nach der Behand-

lung. Als einen Bestandteil der Kampagne veröf-

fentlicht W&H ab sofort unter anderem auf

dentalmagazin.de eine exklusive Kolumne mit

Expertentipps für den Praxisalltag.

Schließlich trägt nicht nur eine bestmögliche

Therapie zur Patientenzufriedenheit bei, son-

dern maßgeblich auch der Service, die Kommu-

nikation, die Organisation sowie die gesamte

Strukturierung der Praxis. In diesen Bereichen

möchte W&H Zahnarzt und Praxisteam stärken

und dazu beitragen, dass der Patient ein echter

Fan der Praxis wird. Wo liegen die kommunikati-

ven Hürden im Praxisalltag? Wie sollte ein rei-

bungsloses Patientenmanagement verlaufen?

Wie biete ich Mehrwerte, die der Wettbewerber

nicht hat? Was hat guter Service mit Marketing

zu tun? Welcher Stellenwert kommt dabei dem

Praxisteam zu? Und wie lassen sich Schlüssel-

produkte kommunikativ erfolgreich zur

Bestands patientenbindung sowie Neupatienten-

gewinnung nutzen?

Zu diesen Fragen veröffentlicht W&H von April bis

Dezember 2018 verschiedene Kolumnenteile, die

wertvolle Impulse setzen. Ziel ist es, mithilfe der

Vermittlung von praxisnahem Fachwissen selbst-

bewusste, gut informierte Praxen zu formen. Für

die Imagekampagne wurde eine eigene Landing-

page unter patient2fan.wh.com eingerichtet, auf

der neben sämtlichen Kolumnentexten auch die

originellen Kampagnenmotive und das internatio-

nale Kick-off-Video zu finden sind.

Alle DENTAL-MAGAZIN-Leser finden die spannen-

den Inhalte der W&H-Praxiskampagne unter

dentalmagazin.de/kolumne.

Zum schnellen Reinklicken einfach

den nebenstehenden QR-Code

scannen!

W&H Deutschland GmbHRaiffeisenstr. 3b, 83410 Laufen/Obb.

Tel.: 08682 89670, Fax: 08682 896711

[email protected], www.wh.com

W&H Praxis-Kolumne

So werden Patienten zu Fans

Shape hat mit der 3Shape Com-

munity eine neue Onlineplatt-

orm für Anwender des TRIOS

ntraoralscanners entwickelt. Nur

wenige Wochen nach der ersten

orstellung der Plattform auf

em Chicago Midwinter Meeting

aben sich bereits mehr als

00 Zahnärzte registriert.

Die 3Shape Community soll Anwendern von 3Shape Produkten die

Möglichkeit bieten, ihr Wissen zu erweitern und sich weltweit mit

Kollegen zu vernetzen. Die Plattform steht allen 3Shape TRIOS

Anwendern kostenlos zur Verfügung. Die 3Shape Community bietet

Nutzern ein Diskussionsforum zum Erfahrungsaustausch mit zahn-

ärztlichen Kollegen, die den TRIOS Intraoralscanner in der Praxis ein-

setzen. Ein weiterer Fokus liegt in der Wissensvermittlung. Neben

Fallstudien steht eine Vielzahl von Trainingvideos zur Verfügung: von

der Anwendung des TRIOS Scanners bis hin zu den Softwarelösungen

Implant Studio zur Implantatplanung sowie Ortho System für die Kie-

ferorthopädie. Die Community-Sprache ist Englisch.

3Shape Germany GmbHVolmerswerther Str. 41, 40221 Düsseldorf, Tel.: 0221 3367 2010,

[email protected], https://community.3shape.com/

3Shape

Onlineplattform für Wissensaustausch3S

m

fo

In

w

Vo

de

ha

60

Die 3Shape Community soll Anwende

Onlineplattform für WissepIm Rahmen einer engen Partner-

schaft mit KaVo realisiert Nobel

Biocare ein komplett integriertes

digitales Ökosystem, das die Welt

der Zahnmedizin von Anfang bis

Ende verbindet. Das umfasst die

neuen Bildgebungsgeräte von

KaVo sowie die DTX Studio-Soft-

ware. Der neu eingeführte KaVo

LS 3 Desktop-Scanner verbessert die Effizienz und fügt sich für eine

schnelle Planung der Versorgung nahtlos in DTX Studio-Design ein.

Zahntechniker können ohne Beeinträchtigung der Qualität Zeit spa-

ren: Ein Scan des Ober- und Unterkiefers kann selbst bei den kom-

pliziertesten Fällen in weniger als 60 Sekunden und mit einer

Genauigkeit von bis zu 4 μm (gemäß ISO 12836) durchgeführt

werden. Das Gerät ist mit einem optischen System ausgestattet,

das Dentalmodelle mit feinsten Strukturen und Farben detailgetreu

erfasst. Die Scans können direkt auf dem 5-Zoll-Touchscreen des

Scanners verwaltet werden. Außerdem kann ein Artikulator instal-

liert werden, der die Effizienz im Dentallabor verbessert. Weitere

Informationen: www.nobelbiocare.com.

Nobel Biocare Deutschland GmbHStolberger Str. 200, 50933 Köln Tel.: 0221 50085-590, Fax: -333

[email protected], www.nobelbiocare.com

Nobel Biocare

Erweiterung des CAD/CAM-Angebotsg g

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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2018;36(3) | 57

Markt

Der Miniaturbrennofen VITA Smart.Fire macht den digitalen Work-

flow für monolithische, CAD/CAM-gestützt gefertigte Restauratio-

nen effizienter und bringt Farbe in Labor und Praxis. Den kleinen und

wendigen Alleskönner für schnelle und flexible Kristallisations-,

Glanz-, Malfarben- und Korrekturbrände für alle gängigen Glas- und

Feldspatkeramiken gibt es jetzt in fünf verschiedenen Pop-Art-

Designs. Die peppigen Brennöfen sind an die speziellen Bedürfnisse

von Zahntechnikern und Zahnärzten angepasst. Dank seiner kom-

pakten Größe passt der vakuumfähige VITA Smart.Fire Art Line in

jedes Praxislabor, ist mobil im Behandlungszimmer einsetzbar und

wird zum stylischen Hingucker.

VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG

Postfach 1338, 79704 Bad Säckingen, Tel.: 07761 5620, Fax: 07761 562299,

[email protected], www.vita-zahnfabrik.com

VITA Zahnfabrik

Vita Smart.Fire Art LineNach dem großen Erfolg des

Ankylos-Kongresses 2016 in

Frankfurt mit mehr als 600

Besuchern freut sich Dentsply

Sirona Implants, am 29. und

30. Juni implantologisch tätige

Zahnärzte und Zahntechniker

aus aller Welt beim Internatio-

nalen Ankylos-Kongress 2018 im Estrel Congress Center in Berlin

zur Neuauflage der Veranstaltung willkommen heißen zu dürfen.

Unter dem Motto „Auf Erfahrung vertrauen. Exzellenz entdecken.“

steht dieser Kongress ganz im Zeichen des Ankylos-Implantatsys-

tems, das mit seinem einzigartigen TissueCare-Konzept für lang-

fristige Hart- und Weichgewebestabilität, hoher Leistungsfähigkeit

und ästhetischen Ergebnissen auf lange Sicht überzeugt. Das Kon-

gressprogramm ist ab sofort online verfügbar und bietet aktuelle

Neuheiten und Innovationen sowie komplette digitale Workflows

im Bereich Implantologie. Und selbstverständlich dürfen auch wei-

tere Lösungen aus dem umfassenden Portfolio von Dentsply Siro-

na nicht fehlen.

Dentsply Sirona Implants Deutschland

Steinzeugstr. 50, 68229 Mannheim, Tel.: 0621 4302-006, Fax: -007

[email protected], www.ankyloscongress.com/de

Dentsply Sirona Implants

Internationaler Ankylos-Kongress 2018

Die erfolgreiche Kompositfamilie

Tetric bekommt Zuwachs: Ab

sofort sind die neuen Komposit-

blöcke Tetric CAD erhältlich. Sie

komplettieren das breite Block-

Portfolio von Ivoclar Vivadent.

Damit sind in der Zahnarztpraxis

sämtliche digital herstellbaren Restaurationen mit Materialien von

Ivoclar Vivadent möglich. Tetric CAD ist ein ästhetischer Komposit-

block für effizient hergestellte indirekte Einzelzahnrestaurationen.

Er basiert auf der bewährten Tetric-Technologie und ergänzt die

direkte Füllungstherapie der Tetric Evo-Linie. Dank des ausgepräg-

ten Chamäleon-Effekts des Materials gliedern sich Restaurationen

aus Tetric CAD optisch natürlich in die bestehende Zahnsubstanz

ein. Die Anwendung ist denkbar einfach, der Verarbeitungsweg

äußerst effizient. Denn: Die Restauration lässt sich schnell aus-

schleifen und polieren. Danach wird sie adhäsiv eingegliedert. Auf

diese Weise gelangen Zahnärzte zügig zu einem ästhetischen Resul-

tat. Die neuen Blöcke eignen sich daher besonders für Behandlun-

gen in einer einzigen Sitzung.

Ivoclar Vivadent GmbH

Dr. Adolf-Schneider-Str. 2, 73479 Ellwangen, Tel.: 07961 8890, Fax: 6326

[email protected], www.ivoclarvivadent.de

Ivoclar Vivadent

Neuer Kompositblock Tetric CADFür die Diagnostik und Behandlung

von Patienten mit Schlaf apnoe hat

BTI mit APNiA ein innovatives und

einfach zu bedienendes Systemset

entwickelt – mit einem elektroni-

schen Gerät, das über Nacht den

Schlaf des Patienten analysiert,

einer Software für die anschließende Diagnose und einer Protru -

sionsschiene für die Therapie. Aktuellen Studien zufolge besteht ein

direkter Zusammenhang zwischen Bruxismus und SAS und zwischen

Zahnabnutzung und SAS. Aus diesem Grund sind Zahnärzte dank

APNiA auch die ersten Ansprechpartner für die Erkennung von

Schlafapnoen, für die Diagnose und Behandlung leichter bis mittel-

schwerer Fälle von SAS sowie von Patienten mit chronischer Rhon-

chopathie. Die Protrusionsvorrichtung APNiA besteht aus jeweils

einer Schiene für Ober- und Unterkiefer und wird von Zahnärzten

konzipiert und kontrolliert. Sie verhindert die Kieferretraktion und

schränkt die seitliche Bewegungsfreiheit ein. Der Rachen wird

befreit, das Schnarchen wird reduziert und ein größeres Atemluft -

volumen kann während des Schlafens hindurchströmen.

BTI Deutschland GmbH

Mannheimer Str. 17, 75179 Pforzheim, Tel.: 07231 42806-0, Fax: -15,

[email protected], www.bti-biotechnologyinstitute.com/de/

BTI

APNiA: Innovatives Systemset

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Impressum & Inserentenverzeichnis

Herausgeber: Deutscher Ärzteverlag GmbH

Anschrift der Redaktion: Redaktion Dental Magazin

Deutscher Ärzteverlag GmbH

Postfach 40 02 65, 50832 Köln

Dieselstraße 2, 50859 Köln

Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Michael Hülsmann, Göttingen

PD Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen

Prof. Dr. Dr. Norbert Krämer, Gießen

Prof. Dr. Martin Lorenzoni, Graz

Prof. Dr. Bernd Wöstmann, Gießen

Redaktion: Bernd Schunk (Redaktionsleitung)

[email protected]

Anne Barfuß (ab)

Tel. +49 2234 7011-517

Fax +49 2234 7011-6517

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Martin Reinhart (mr)

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Redaktionelle Mitarbeit: Barbara Walter

Korrektorat: Thomas Volmert, Köln

Internet: www.dentalmagazin.de

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Leserbriefe: [email protected]

Erscheinungsweise: Achtmal im Jahr: Februar, März, April, Mai, Juni, Septem-

ber, Oktober und November; Einzelpreis: 10,00 €.

Jahresbezugspreis Inland: 80,00 €.

Jahresbezugspreis Ausland: 90,24 €.

Ermäßigter Preis für Studenten: 40,00 €.

Die Kündigungsfrist beträgt 6 Wochen zum Ende des

Kalenderjahrs.

Urheber- und Verlagsrecht: Alle Zuschriften redaktioneller Art bitte nur an diese

Anschrift schicken. Gezeichnete Artikel geben nicht unbe-

dingt die Meinung der Redaktion wieder. Produktinforma-

tionen werden nach bestem Wissen und Gewissen veröf-

fentlicht, jedoch ohne Gewähr. Alle Rechte, insbesondere

das Recht der Vervielfältigung (gleich welcher Art) sowie

das Recht der Übersetzung in Fremdsprachen – für alle ver-

öffentlichten Beiträge –, vorbehalten. Nachdrucke, auch

auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des

Verlags. Bei allen redaktionellen Einsendungen wird das Ein-

verständnis auf volle und auszugsweise Veröffentlichung

vorausgesetzt, sofern kein anders lautender Vermerk vor-

liegt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bücher und

Bildmaterial übernimmt die Redaktion keine Haftung.

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Racine-Weg 4, 76532 Baden-Baden

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Leiter Medienproduktion: Bernd Schunk, Tel. +49 2234 7011-280

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Herstellung: Alexander Krauth, Tel. +49 2234 7011-278

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Layout/Titelillustration: Stephanie Schmitz, [email protected]

Titelbilder: Prof. Dr. Hüsamettin Günay, Hannover, Dr.

Andreas Kraus, Peiting

Druckerei: L.N. Schaffrath Druck Medien

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Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 35, gültig ab 1.1.2018

Diese Zeitschrift ist der IVW – Informationsgemein-

schaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträ-

gern e. V. angeschlossen.

Auflage lt. IVW IV/2017

Druckauflage 23.200 Ex.

Verbreitete Auflage 22.477 Ex.

Mitglied der Arbeitsgemeinschaft

LA-MED Kommunika tionsforschung

im Gesundheitswesen e. V.

36. Jahrgang

ISSN: 0176-7291 (print) /

ISSN: 2190-8001 (online)

© Copyright by

Deutscher Ärzteverlag GmbH, Köln

IMPRESSUM

geprüft LA-DENT 2016

3M Deutschland GmbH ...............................................................Seite 13

3Shape A/S ...................................................................................Seite 27

Align Technology BV ....................................................................Seite 39

CAMLOG Vertriebs GmbH ...........................................................Seite 31

CompuGroup Medical Dentalsysteme GmbH ............................Seite 37

Dental Online College GmbH ......................................3. Umschlagseite

DENTSPLY Implants Manufacturing GmbH ...............4. Umschlagseite

Deutscher Ärzteverlag GmbH .....................................................Seite 53

Dürr Dental SE ..............................................................2. Umschlagseite

Ivoclar Vivadent GmbH ...............................................................Seite 17

Kettenbach GmbH & Co. KG .......................................................Seite 35

Komet Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG .....................................Seite 11

Kuraray Europe GmbH .................................................................Seite 45

Nobel Biocare Deutschland GmbH .............................................Seite 33

Permadental B.V. ..........................................................................Seite 15

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH ............................................Seite 51

SIRONA Dental Systems GmbH ..................................................Seite 21

Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG ...............................Seite 43

Voco GmbH ..................................................................................Seite 19

W & H Deutschland GmbH .........................................................Seite 47

Warenprobe auf Titelseite

3M Deutschland GmbH in Teilbelegung

Vollbeilage

Cumdente Gesellschaft für Dentalprodukte mbH

INSERENTENVERZEICHNIS

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