bundesverband-mitteilungen nr. 3/1999

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M 11 Bundesverband Mitteilungen Nr. 3/1999 Herausgegeben vom Bundesverband Deutscher Ärzte für Mund-Kiefer- Gesichtschirurgie e.V. Redaktion und verantwortlich für den Inhalt: Dr. Dr. P. Karl (Präsident des BVMKG) Niederwall 5 D-33602 Bielefeld Dr. Dr. A. Koch Oberer Triftweg 15 D-38640 Goslar MITTEILUNGEN Editorial Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen! Das Praxisführungsseminar am 06. 03. 99 in Fulda war auch wegen der zu erwartenden grundlegenden Erörterungen zur Fusion unserer Verbände in diesem Jahr besonders gut besucht. Dem Vorstand bot sich, nach vorangegangener Information in Leipzig, erstmals die Gelegenheit, umfassend mit der Vertreterversammlung und den Teilneh- mern in Fulda dieses Thema zu diskutieren, nachdem alle Mitglieder auch schriftlich über den Stand der Fusionsverhandlungen unterrichtet wurden. Trotz bestehender Vor- behalte wird eine Fusion im Prinzip als sinnvoll angesehen. Von den Kritikern wird ei- ne Vereinnahmung des Berufsverbandes durch die wissenschaftliche Gesellschaft be- fürchtet. Das ist ein völlig unbegründetes Argument. Gerade der Vorstand, vom dem auch die Initiative ausgeht, ist mit den demokratischen Gepflogenheiten der Ver- bandsarbeit vertraut und Garant dafür, daß solche Einwände gegenstandslos sind. Außerdem gewährleisten die vorgeschlagenen Paritäten eine sichere Interessenvertre- tung der Niedergelassenen, so daß tragfähige Beschlüsse nur im Einvernehmen mit den Vertretern des Berufsverbandes getroffen werden können. In gleicher Weise werden/wurden die Mitglieder der Wissenschaftlichen Gesell- schaft auf der Mitgliederversammlung anläßlich ihres 49. Kongresses in Basel infor- miert. Veränderungen gewohnter Strukturen stoßen zunächst immer auf Widerstände. Wir sollten aber unbedingt jetzt die Chance wahrnehmen und uns als ein nach außen geschlossener Verband etablieren. Die Zusammenarbeit der Vorstände hat sich bereits in den letzten 12 Monaten bestens bewährt. Ein weiteres Konfliktpotential wird von Seiten der Niedergelassenen in der angestrebten Öffnung der Krankenhäuser für die ambulante Behandlung gesehen. Hier muß ich aber erwidern, daß die ambulante Be- handlung in Kliniken weder im Ermessen der Niedergelassen noch der Klinikärzte liegt, sondern wenn sie denn kommt, eine politische Entscheidung von Rot-Grün ist. Gerade deshalb sollte im kollegialen Einvernehmen das beste aus dieser beiden Seiten aufgezwungenen Situation gemacht werden – z. B. durch Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Vorstand um die Probleme der einzelnen Gruppierungen zu formulieren und zu lösen! In engem Zusammenhang mit dem Fusionsgedanken muß auch die Zukunft der ehrenamtlichen Tätigkeit gesehen werden. Die Anstellung eines Geschäftsführers ent- bindet uns nicht von ehrenamtlich tätigen Kollegen die durch ihre Praxisverbundenheit die notwendige fachliche Kompetenz einbringen und die Nähe zu allen Mitgliedern garantieren. Auf Grund immer schwierigerer Rahmenbedingungen wird es in Zukunft nicht leichter Kollegen für die ehrenamtliche Verbandsarbeit zu gewinnen. Diese Ar- beit erfordert viel, sehr viel Zeit, die für die Familie, die Freizeit, die Hobbys und auch für die Praxis verlorengeht. Es gibt noch unzählige Argumente, die verschiedentlich schon angesprochen, für den Fusionsweg sprechen. Ich bitte Sie sich mit dem Gedan- ken vertraut zu machen, daß die Zukunft unserer kleinen Fachgruppe in nicht uner- heblichem Maße von deren Geschlossenheit abhängen wird. An dieser Stelle möchte ich Sie auch noch einmal bitten, sich bei unserer Verbands- Homepage gegen eine Gebühr anzumelden. Auch wenn Sie schon eine eigene Home- page besitzen, können Sie zu dieser einen Link schalten. Der Vorteil liegt darin, daß der Verband mit allen Mitgliedern leichter zu finden ist als eine einzelne Praxis im Inter- net. Die Adresse für die Anmeldung erfahren Sie unter http://www.mkg-chirurgie.de. Die „Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie“ kann ab sofort auch „online“ gelesen wer- den. Wie das geht, erfahren sie auch in der Homepage unter „Zeitung“. Sie müssen aber unbedingt das Adreßetikett der Zeitschrift zur Hand haben, da nur die Abonen- tennummer den Zugang zur kostenfreien Anmeldung verschafft. Ob durch ein aus- schließliches „online“-Abonnement, ohne die gedruckte Zeitschrift zu beziehen, zukünftig eine Senkung des Jahrespreises zu erreichen ist, muß noch mit dem Verlag verhandelt werden. Ihr Peter Karl

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M 11

BundesverbandMitteilungen Nr. 3/1999

Herausgegeben vomBundesverband Deutscher Ärztefür Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie e.V.

Redaktion und verantwortlich für den Inhalt:

Dr. Dr. P. Karl(Präsident des BVMKG)Niederwall 5D-33602 Bielefeld

Dr. Dr. A. KochOberer Triftweg 15D-38640 Goslar

MITTEILUNGEN

Editorial

Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen!

Das Praxisführungsseminar am 06.03.99 in Fulda war auch wegen der zu erwartendengrundlegenden Erörterungen zur Fusion unserer Verbände in diesem Jahr besondersgut besucht. Dem Vorstand bot sich, nach vorangegangener Information in Leipzig,erstmals die Gelegenheit, umfassend mit der Vertreterversammlung und den Teilneh-mern in Fulda dieses Thema zu diskutieren, nachdem alle Mitglieder auch schriftlichüber den Stand der Fusionsverhandlungen unterrichtet wurden. Trotz bestehender Vor-behalte wird eine Fusion im Prinzip als sinnvoll angesehen. Von den Kritikern wird ei-ne Vereinnahmung des Berufsverbandes durch die wissenschaftliche Gesellschaft be-fürchtet. Das ist ein völlig unbegründetes Argument. Gerade der Vorstand, vom demauch die Initiative ausgeht, ist mit den demokratischen Gepflogenheiten der Ver-bandsarbeit vertraut und Garant dafür, daß solche Einwände gegenstandslos sind.Außerdem gewährleisten die vorgeschlagenen Paritäten eine sichere Interessenvertre-tung der Niedergelassenen, so daß tragfähige Beschlüsse nur im Einvernehmen mitden Vertretern des Berufsverbandes getroffen werden können.

In gleicher Weise werden/wurden die Mitglieder der Wissenschaftlichen Gesell-schaft auf der Mitgliederversammlung anläßlich ihres 49. Kongresses in Basel infor-miert. Veränderungen gewohnter Strukturen stoßen zunächst immer auf Widerstände.Wir sollten aber unbedingt jetzt die Chance wahrnehmen und uns als ein nach außengeschlossener Verband etablieren. Die Zusammenarbeit der Vorstände hat sich bereitsin den letzten 12 Monaten bestens bewährt. Ein weiteres Konfliktpotential wird vonSeiten der Niedergelassenen in der angestrebten Öffnung der Krankenhäuser für dieambulante Behandlung gesehen. Hier muß ich aber erwidern, daß die ambulante Be-handlung in Kliniken weder im Ermessen der Niedergelassen noch der Klinikärzteliegt, sondern wenn sie denn kommt, eine politische Entscheidung von Rot-Grün ist.Gerade deshalb sollte im kollegialen Einvernehmen das beste aus dieser beiden Seitenaufgezwungenen Situation gemacht werden – z. B. durch Zusammenarbeit in einemgemeinsamen Vorstand um die Probleme der einzelnen Gruppierungen zu formulierenund zu lösen!

In engem Zusammenhang mit dem Fusionsgedanken muß auch die Zukunft derehrenamtlichen Tätigkeit gesehen werden. Die Anstellung eines Geschäftsführers ent-bindet uns nicht von ehrenamtlich tätigen Kollegen die durch ihre Praxisverbundenheitdie notwendige fachliche Kompetenz einbringen und die Nähe zu allen Mitgliederngarantieren. Auf Grund immer schwierigerer Rahmenbedingungen wird es in Zukunftnicht leichter Kollegen für die ehrenamtliche Verbandsarbeit zu gewinnen. Diese Ar-beit erfordert viel, sehr viel Zeit, die für die Familie, die Freizeit, die Hobbys und auchfür die Praxis verlorengeht. Es gibt noch unzählige Argumente, die verschiedentlichschon angesprochen, für den Fusionsweg sprechen. Ich bitte Sie sich mit dem Gedan-ken vertraut zu machen, daß die Zukunft unserer kleinen Fachgruppe in nicht uner-heblichem Maße von deren Geschlossenheit abhängen wird.

An dieser Stelle möchte ich Sie auch noch einmal bitten, sich bei unserer Verbands-Homepage gegen eine Gebühr anzumelden. Auch wenn Sie schon eine eigene Home-page besitzen, können Sie zu dieser einen Link schalten. Der Vorteil liegt darin, daß derVerband mit allen Mitgliedern leichter zu finden ist als eine einzelne Praxis im Inter-net. Die Adresse für die Anmeldung erfahren Sie unter http://www.mkg-chirurgie.de.Die „Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie“ kann ab sofort auch „online“ gelesen wer-den. Wie das geht, erfahren sie auch in der Homepage unter „Zeitung“. Sie müssenaber unbedingt das Adreßetikett der Zeitschrift zur Hand haben, da nur die Abonen-tennummer den Zugang zur kostenfreien Anmeldung verschafft. Ob durch ein aus-schließliches „online“-Abonnement, ohne die gedruckte Zeitschrift zu beziehen,zukünftig eine Senkung des Jahrespreises zu erreichen ist, muß noch mit dem Verlagverhandelt werden.

IhrPeter Karl

Zertifizierung Implantologie

Nach längeren Verhandlungen mit denVertretern von DGL, BDIZ, DGZI undBDO sind die Zertifizierungsricht-linien für den Tätigkeitsschwerpunkt„Implantologie“ auch für die Mitglie-der des Bundesverbandes DeutscherÄrzte für MKG-Chirurgie festgelegt.Hierüber hatte ich bereits am 6.3.1999in Fulda berichtet.

Nach einem weiteren Treffen mitden oben genannten Vertretern am20.3.1999 in Münster konnten wir ge-meinsam mit der DGL durchsetzen,daß die Zertifizierungsgebühren nichtDM 500,– sondern realistischerweisenur DM 250,– betragen. Bei unse-ren Verhandlungen wurde außerdemfestgelegt, daß die Mitglieder unseresBundesverbandes durch unser eigenesReferat Implantologie zertifiziert wer-den und wir verbandsintern die stritti-ge Frage des „Prothetikdefizites derMKG-Chirurgen“ regeln und zwar so,daß Fortbildungsinhalte und Prüfungs-gespräche der Qualität denjenigen deranderen Berufsverbände entsprechen.

Bitte beachten Sie bei der Zertifi-zierung folgendes:

1. Diejenigen, die seit mehr als 10Jahren implantieren und über 500Implantate gesetzt haben, müssenihren Zertifizierungsantrag mit dendazugehörigen Unterlagen bis zum30.6.1999 einreichen (sog. Über-gangsregelung nach Abschnitt IV)an Prof. Dr. Dr. Volker, Strunz,Hohenzollerndamm 28a, 10713Berlin, Tel. 030/8609870, Fax030/860987-19. Anträge sind un-ter gleicher Adresse anzufordern.

2. Diejenigen, die seit mindestens 5Jahren implantieren und minde-stens 200 Implantate gesetzt ha-ben, müssen ebenfalls ihren Antragmit entsprechenden Unterlagen biszum 30.6.1999 einreichen (soge-nannte Vorraussetzung für die Be-werbung zur Prüfung nach Ab-schnitt I, II und III).

2. • Diese Kollegen müssen sich ei-ner Prüfung unterziehen.

2. • Um die Reisekosten etc. mög-lichst klein zu halten, biete ichfür Zertifizierungsprüfungsge-spräche bei den nächsten folgen-den Kongressen folgende Ter-mine an:

2. • Bad HomburgAG KieferchirurgieFreitag, 14.5.19999–13 Uhr und 14–16 Uhr

2. • BaselKongreß-DGMKGSamstag, 29.5.19999–13 Uhr

2. • Die Räumlichkeiten werden am Kon-greßort bekanntgegeben.

2. Aus organisatorischen Gründen ist eine verbindliche Anmeldungbei der Geschäftsstelle des BV,Richmodstraße 10, 50667 Köln,Fax 0221/2570743, Tel. 0221/2570742, bei gleichzeitiger Ein-zahlung von DM 250,– auf dasKonto des BV bei der Stadtspar-kasse Bad Honnef, BLZ 380 51290,Konto 137943 (Stichwort: Zertifi-zierung) erforderlich. Um einenreibungslosen Ablauf zu ermögli-chen, bitte ich um Listung der Un-terlagen nach dem Anmeldungsbo-gen. Die Termine werden von derGeschäftsstelle in Reihenfolge derAnmeldungen vergeben! Bitte ver-merken Sie dabei Bad Homburgoder Basel.

3. Zukünftige Zertifizierungsricht-linien für alle Kollegen die o. g.Voraussetzungen noch nicht erfül-len, werden z. Zt. vorbereitet undbei nächster Gelegenheit veröffent-licht.

4. Falls Sie Mitglied im Referat Im-plantologie unseres Bundesverban-des werden wollen, melden Siesich bitte in der Geschäftsstelle an.Bei Patientenanfragen vermitteltdas Referat dann die Anschrif-ten der zertifizierten Mitglieder.Die Mitgliedschaft ist z. Zt. kosten-los.

5. Um die Präsenz der Mund-, Kiefer-Gesichtschirurgen bei den Tagun-gen der Deutschen Gesellschaft für

Implantologie im Zahn-, Mund-und Kieferbereich e.V. deutlich zuerhöhen, empfehle ich, die Mit-gliedschaft dort zu erwerben. EinenAntrag auf Mitgliedschaft könnenSie beim DGI-Schriftführer Priv.-Doz. Dr. Dr. H. Schliephake perFax 0511/532-4740 beziehen. Beiden Tagungen und Mitglieder-versammlungen der DGI werdenwichtige Entscheidungen gefällt,die auch unser Tätigkeitsspektrumbetreffen. Außerdem dienen dieTagungen der Zertifizierung undderen Aufrechterhaltung! Dienächste Tagung der DGI mitHauptthema „Implantatprothetik“finden vom 25.–27.11.1999 inLeipzig statt.

Prof. Dr. Dr. V. Strunz, BerlinDr. Dr. M. Bonsmann, Dortmund

Interdisziplinärer Arbeitskreis für Mund- und Gesichtsschmerzen

Am 16. Oktober 1998 formierte sichder o. g. Arbeitskreis in einer konsti-tuierenden Sitzung. 15 Mediziner un-terschiedlicher Fachrichtungen defi-nierten nach Erledigung der üblichenRegularien die Ziele des AK. Im Vor-dergrund stehen die Qualitätssicherungsowie das Erstellen von Übersichtsar-beiten mit diagnostischen und thera-peutischen Empfehlungen zu ausge-wählten orofacialen Schmerzbildern.Als Beispiele wurden Myoarthro-pathien, atypische Odontalgien sowieGlossodynien und Mundbrennen ge-nannt.

Das nächste offizielle Treffen desAK, auf dem u. a. die Zusammenarbeitmit anderen Vereinigungen im Rah-men der Schmerzdiagnostik und -the-rapie diskutiert werden soll, wird imFrühjahr 1999 in Würzburg stattfin-den. Ansprechpartner für Interessierteist Herr Kollege Dr. Dr. J. Jürgens,Würzburg.

A. Koch, Goslar

M 12

MITTEILUNGEN

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Bundesverband Deutscher Ärzte für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie e.V.

Mitteilungen des Justitiars

Degression

Gesamtvergütung § 85 4 b SGB V: Ab 350 000 P. je Kalenderjahr ver-ringert sich die Vergütung für die wei-teren vertragszahnärztlichen Behand-lungen um 20%, ab 450 000 P. verrin-gert sich die Vergütung um 30% undab 550 000 P. um 40%.

Bei Gemeinschaftspraxen gilt diePunktsumme pro Zahnarzt.

Die Punktmengen erhöhen sich jeganztägig angestelltem Zahnarzt um70%, bei Entlastungs-, Weiterbildungs-und Vorbereitungsassistent um 25%,bei Teilzeit oder nicht ganzjährigerBeschäftigung anteilmäßig.

Einsparungen hieraus sind nach § 84 4 e SGB V von den KZVen an die Krankenkassen weiterzugeben.Die Durchführung der Vergütungs-minderung erfolgt durch Absenkungder vertraglich vereinbarten Punkt-werte ab dem Zeitpunkt der jeweiligenGrenzüberschreitung. Die Kranken-kassen haben ein Zurückbehaltungs-recht in Höhe von 10%, solange dieKZV ihre Verpflichtung nicht nach-kommt.

Honorarverteilungsmaßstab

Kieferchirurgen sind nach dem Urteildes BSG vom 8.5.96 (Akt.z. 6 RKa45/95) nicht mit Zahnärzten zu ver-gleichen. „Auf die Bildung einer be-sonderen, engeren Vergleichsgruppekann jedoch dann nicht verzichtet wer-den, wenn die jeweils maßgebendenLeistungsbedingungen so verschiedensind, daß von einem statistischen Ver-gleich von vornherein keine verwert-baren Aussagen über die Wirtschaft-lichkeit oder Unwirtschaftlichkeit ei-ner Leistung oder eines Leistungs-komplexes zu erwarten sind.“

Der Senat hat erkannt, daß die vonden Kieferchirurgen hauptsächlichausgeführten Leistungen von Zahn-ärzten vergleichsweise nur selten aus-geführt werden.

Im Gesetz heißt es deswegen: DerVerteilungsmaßstab kann eine nach

Arztgruppen und Versorgungsgebie-ten unterschiedliche Verteilung vor-sehen.

Die Regelung muß verhältnis-mäßig (geeignet, erforderlich und an-gemessen) sein.

Das Gesetz schreibt eine im Grund-satz leistungsproportionale Verteilungvor, die gewährleistet, daß die ärztli-chen Leistungen „prinzipiell gleich-mäßig“ verteilt werden (BVerfGE 33,171, 184 f.).

Nicht zulässig ist die Begrenzungdes Einkommens einzelner Arztgrup-pen, da sie vom Zweck der Vertei-lungsgerechtigkeit nicht gedeckt ist(BSG 29.9.93, 6 RKa 65/91).

Nicht zulässig ist die Nichtberück-sichtigung von strukturellen Unter-schieden und deren erhebliche finanzi-elle Auswirkung, die als offensichtlichsachwidrig angesehen werden muß(BSG 29.9.93, 6 RKa 65/91).

Ärzte, die verpflichtet sind, im we-sentlichen nur in einem Teilgebiettätig zu sein (WeiterbildungsO), kön-nen gesondert festgesetzte Grenzwerteim Rahmen der übermäßigen Praxis-ausdehnung beanspruchen, wenn diedurchschnittlichen Punkt- und Fall-zahlen ihres Teilgebietes erheblich vonden entsprechenden Zahlen des über-geordneten Gebietes abweichen, u. a.in der Chirurgie und Inneren Medizin(BSG SozR 2200, § 368 f., Nr. 14, S. 57; vgl. für Kardiologie BSG24.10.94, 6 RKa 24/94).

Die betroffenen Kieferchirurgenkönnen daher erwarten, da keine pro-thetischen Leistungen abgerechnetwerden, daß eine eigene Untergruppe,ähnlich wie in der Wirtschaftlichkeits-prüfung, gebildet wird auf der Basisder in der Vergangenheit abgerechne-ten Leistungen.

Bei Praxen mit einer unterdurch-schnittlichen Fallzahl, die den durch-schnittlichen Umsatz der maßgebli-chen Zahnarztgruppe nicht erreichen,ist es mit dem aus Art. 12, Abs. 1,i.V.m., Art. 3 GG abzuleitendenGrundsatz der Honorarverteilungs-gerechtigkeit unvereinbar, wenn dieRegelung die Praxen darin hindert,ihren Umsatz durch einen Zugewinnvon Patienten zumindestens bis zum

durchschnittlichen Umsatz der Zahn-arztgruppe zu steigern (BSG 21.10.98,B 6 KA 67/97 R).

Weiter sollen die Auftragsleistun-gen bei der übermäßigen Praxisaus-dehnung herausgenommen werden, dadie Kieferchirurgen die Leistungennicht steuern können und zur Erbrin-gung verpflichtet sind.

Wirtschaftlichkeitsprüfung

Bei Zahnärzten hat die Rechsprechungdie Prüfung des Gesamtfallwertes we-gen der weitgehenden Übereinstim-mung des Leistungsspektrums und dieBeschränkung der Wirtschaftlichkeits-prüfung auf einen relativ eng begrenz-ten Leistungsbereich als ausreichendangesehen und eine Verpflichtung zurSpartenprüfung abgelehnt (BSG SozR2200, § 368n, Nr. 48, 161).

Bei Zahnärzten bestehen Zweifelan einer allein nach Gebührenpositio-nen stattfindender Prüfung, weil eineteilweise unverwertbar breite Streu-ung der Abrechnungshäufigkeit fest-gestellt wurde (LSG Schleswig-Hol-stein, Aktz. L 6 Ka 24/92, 2.11.93).

Liegt der Gesamtfallwert bei Zahn-ärzten nicht im Bereich des offensicht-lichen Mißverhältnisses, dürfen diePrüfgremien nicht lediglich einzelneGebührenordnungspositionen heraus-stellen und kürzen, wenn bei diesenein offensichtliches Mißverhältnis be-steht. Die Prüfinstanzen haben bei derWürdigung der Gesamttätigkeit desArztes auch selbst zu prüfen, inwie-weit eine einzelne Über- oder Unter-schreitung bei den Bema-Positionen ineinem inneren Zusammenhang stehen(kompensatorische Ersparnisse), weilder Zahnarzt beim Gesamtfallwertunauffällig ist. Die bloße Wiedergabeder Überschreitungen ist nicht ausrei-chend. Beeinträchtigt wird bei ei-nem solchen Vorgehen in besonde-rem Maße auch die Therapiefreiheitdesjenigen Arztes, der eine beson-dere Leistungsart bevorzugt, währendder Durchschnitt seiner Fachkollegenmehr eine andere verwendet. Im Er-gebnis liefe das Vorgehen der Aus-schüsse auf eine „Deckelung“ oderMengenbegrenzung pro Gebührenzif-

fer hinaus, daß die jeweilige Bema-Position nur innerhalb des Durch-schnitts im jeweiligen K(Z)V-Bereicherbracht werden dürfe (BSG 31.7.91,6 RKa 12/89).

Auf die Bildung einer besonderen,engeren Vergleichsgruppe kann jedochdann nicht verzichtet werden, wenndie jeweils maßgebenden Leistungs-bedingungen so verschieden sind, daßvon einem statistischen Vergleich vonvornherein keine verwertbaren Aussa-gen über die Wirtschaftlichkeit oderUnwirtschaftlichkeit einer Leistungoder eines Leistungskomplexes zu er-warten sind (BSG 8.5.96, 6 RKa 45/95 für MKG gegenüber Zahnärzten).

U. H. Hohmann, Köln(Rechtsanwalt)

Vermittlungsstelle

Der Bundesverband Deutscher Ärztefür Mund-, Kiefer- und Gesichtschirur-gie unterhält bekanntlich seit Jahren ei-ne Vermittlungsstelle, die für alle Fra-gen zu eventuellen Assistentenstellen,Vertretungen und Assoziierungen zurVerfügung steht. Die Anschrift lautetfür niedergelassene MKG-Chirurgen:

Geschäftsstelle des BundesverbandesRechtsanwalt Uwe H. HohmannRichmodstr. 10 (Olivandenhof)D-50667 KölnTel.: 0221-2570742Fax: 0221-2570743

Die Vermittlung freier Assistenten-stellen an außeruniversitären Hauptab-teilungen für MKG-Chirurgie wirdvom Sprecher des Arbeitskreises lei-tende Krankenhausärzte MKG-Chir-urgie bearbeitet:

Prof. Dr. Dr. E. EsserKiefer- und Gesichtschirugische KlinikStädtische Kliniken OsnabrückAm Finkenhügel 1D-49076 OsnabrückTel.: 0541-405-4600Fax: 0541-405-4699

Meldungen bei den Vermittlungsstel-len sollten nicht telefonisch, sondernschriftlich mit kurzer Darstellung desGewünschten erfolgen. Nach erfolg-reicher Vermittlung sollte die Vermitt-lungsstelle immer informiert werden,damit die Kartei ständig aktuell gehal-ten werden kann.

Die an die Vermittlungsstellen ge-richteten Anfragen werden aus Grün-den der Aktualität für 3 Monate bear-beitet bzw. weitergegeben. Sollte dar-über hinaus Interesse an einer Bear-beitung bestehen, ist die Vermittlungs-stelle formlos zu informieren.

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MITTEILUNGEN

Neue MitgliedschaftWenn Sie Mitglied im Bundesverband werden möchten, senden Sie bitte einfach diesen Coupon, ausgefüllt mit IhrerAdresse, an die Geschäftsstelle des Bundesverbandes Deutscher Ärzte für MKG-Chirurgie, Herrn Rechtsanwalt U. H.Hohmann, Richmodstr. 10 (Olivandenhof), D-50667 Köln, Tel.: 0221/2570742, Fax: 0221/2570743.

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