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Burnout: Die Krankheit der Gesunden?
Definition, Ursachen und Möglichkeiten der InterventionProf. Dr. Antje Ducki
26.11. 2012
Hannover
Ausgangslage
Erwerbstätige:
Verdichtung der Zeit
Intensivierung der Arbeit: Immer mehr,
immer schneller in immer kürzer Zeit
mit immer weniger Menschen
Folgen
• Übermäßige Verausgabung
• Arbeiten am Rande des Limits
• Reduzierte Erholzeiten
• Work-Life-Imbalancen
Leitsymptome: Erschöpfung - Ausbrennen
Erwerbslose:
Ausdehnung der Zeit, Verlust der Zeitstruktur
Entzug von Arbeit: Leere, vergebliche Bewerbungen,
Warten, Behördengänge
Folgen
• Depression
• Angst
• Schuld & Schamgefühle
• Rückzug, Einsamkeit, soziale Isolation
• Vermehrte Familien- und Partnerschaftskonflikte
• Schlechterer allgemeiner Gesundheitszustand
Leitsymptome: Depression - Angst
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Leistungssteigerung x Flexibilität – Sicherheit = Burnout
(Hillert & Marwitz, 2006)
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Überblick
Zwei geteilter Beitrag:
Teil 1:Definition und Überblick:
Was ist Burnout?
Wie entsteht Burnout – Wo endet es?
Herr Schröder: Was sagen uns die Fehlzeiten über Burnout?
Teil 2:Ursachen: Ist Burnout auf persönliche Dispositionen oder auf betriebliche Ursachen zurückführbar?
Ansatzpunkte für Veränderung: persönlich und betrieblich
Wie Burnout Patienten ihre Situation beschreiben
„Die Praxis war mein Leben, aber so wie das jetzt läuft, macht es einfach keinen Sinn
mehr. Ich liebe meine Patienten, ich habe meine Arbeit geliebt. Aber der
Verwaltungskram wird immer mehr. Es geht bei allem nur noch ums Geld. Und wenn
man mehr arbeitet wird man durch Punkteverfall bestraft. … Kräftemäßig gehe
ich seit Jahren auf dem Zahnfleisch , es geht einfach nicht mehr….“
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„Seit 2 Jahren quäle ich mich nur noch zur Schule. …Es fehlt mir einfach an Kraft. Ich kann mich zu nichts mehr aufraffen, mich auf nichts mehr konzentrieren. Privatleben habe ich schon lange keins mehr… Selbst
in den Ferien kann ich mich nicht mehr erholen, ständig muss ich an die Schule denken,… Ich liebe meine Schüler, sie mögen mich, aber es geht einfach nicht
mehr“
„Da reißt man sich ständig den A. auf, hängt jede freie Minute ran,… ich war wirklich gut. Immer wenn es ein Problem mit der Maschine ,
meinem Baby, gab, haben sie mich gerufen, aus ganz Europa,… [Dann der neue Chef]... Alles, was du getan hast, ist keinen
Pfifferling mehr wert. Seit die mir gekündigt haben, geht nichts mehr. Ich kann keine Computer mehr sehen, wenn ich an die Firma denke… wird mir einfach nur schlecht,… schwirrt der Kopf,…“ Aus: A. Hillert und M. Marwitz (2006):
Die Burnout Epidemie, S. 17-20
Arzt
IT -Sepzialist
Lehrerin
Was fällt ins Auge:
Hochleistungsbereite,Hoch Engagierte,
Starke Identifikation mit dem beruflichen TunHoher Sinnbezug für die Person
= Persönlichkeitsrelevanz des Berufs/der Tätigkeit
Definition von Burnout
� Ursprünglich untersucht und erforscht in interaktionsbezogenen Dienstleistungsberufen. Heute in nahezu allen Berufsgruppen vorfindbar, mit Schwerpunkt „personenbezogene DL“
� Mit ‘Burnout’ (Ausbrennen) wird ein spezifisches arbeitsbezogenes
Stresssyndrom bezeichnet, das durch eine dauerhafte intensive emotionale Beanspruchung verursacht wird (Schaufeli/Buunk 2007).
� Drei Komponenten:
� körperliche, geistige und emotionale Erschöpfung
� distanziert negative, oft zynische Haltung im Umgang mit Kunden und Klienten (Depersonalisation/Dehumanisierung)
� reduziertes Wirksamkeits- oder Leistungserleben wie Gefühle der inneren Leere, der Sinnlosigkeit
� Am Ende steht eine Depression.
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Verbreitung
Burnout ist keine eigenständig klassifizierte Krankheit , sondern zählt zu den „Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen.“ Diagnoseschlüssel (Z 73.0). Ärzte können „Burnout“ nur als Zusatzinformation zu einer anderen Diagnose angeben.
Krankheiten, bei denen Burnout als Zusatzinformation klassifiziert wurde: Depressive Episode und Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen (FZR, 2011)
Zwischen 2004 und 2010 Zunahme der AU durch Burnout als Zusatzinformation von 8,1,Tagen auf 72, 3 (verneunfacht!)
Frauen sind mehr als doppelt so lang wegen Burnout krankgeschrieben als Männer (102 AU Tage zu 50 AU Tagen)
Besonders betroffen: Interaktive Dienstleistungsberufe
Heimleiter,/innen SozialpädagogenSozialarbeiter,/innen Sozialpfleger/innenKrankenpfleger/innen
Quelle: Fehlzeitenreport 2011
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Beispielitems
• Ich fühle mich von meiner Arbeit ausgelaugt• Meine Arbeit frustriert mich• Ich fühle mich müde, wenn ich morgens aufstehe und wieder einen
Arbeitstag vor mir habe
Emotionale Erschöpfung
• Seit ich diese Arbeit mache, bin ich gleichgültiger gegenüber Klienten geworden.
• Ich glaube, ich behandele einige Klienten als ob sie unpersönliche Objekte wären
• Bei manchen Klienten interessiert es mich eigentlich nicht, was aus ihnen wird
Depersonalisierung
• Ich glaube, dass ich das Leben anderer Leute durch meine Arbeit positiv beeinflusse.
• Ich habe viele wertvolle Dinge in meiner derzeitigen Arbeit erreicht• Ich fühle mich voller Tatkraft.
Reduzierte Leistungsfähigkeit
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Burnout Phasen
1 • Überhöhtem Arbeitseinsatz über mehrere Monate
2• Emotionale Erschöpfung
3 • Körperliche Erschöpfung
4• Reduziertes Engagement
5• Psychosomatische Beschwerden
6• Depression
7 • Verzweiflung bis hin zu Selbstmordabsichten
Burisch, 2006
Burnout ist ein langsamer und schleichender Prozess mit einer bestimmten Abfolge und Steigerung von Symptomkomplexen.
Burnout Phasen
8. Verzweiflung bis hin zu Selbstmordabsichten
1. Überhöhtem Arbeitseinsatz über mehrere Monate•Überstunden•Multitasking: z.B. mehrere Projekte gleichzeitig,•Zunehmende Beschränkung sozialer Kontakte auf Kollegen
2. Emotionale Erschöpfung •Widerwillen und Überdruss beim Gedanken an die Arbeit•Dauerhafte Gereiztheit•Dauerhafte Gefühle“meineArbeit wächst mir über den Kopf“
3. Körperliche Erschöpfung• Chronische Müdigkeit•Anhaltende Schlafstörungen• Erhöhte Anfälligkeit für
Erkältungskrankheiten• Erhöhte Unfallgefahr
4. Reduziertes Engagement• Desillusionierung•Verlust positiver Gefühle gegenüber dem Kunden/Klienten• Reduzierte Aufmerksamkeit• Stereotypisierungen• Zynismus/Dehumanisierung • Tagträumen• Fehlzeiten
6. DepressionGeneralisierte Gefühle der •Inneren Leere •Sinnlosigkeit •Antriebsschwäche •Neigung zum Weinen
5. Psychosomatische Beschwerden •Herzrasen•Kopfschmerzen•Verdauungsstörungen•Zunehmender Alkohol- oder Drogenkonsum
7. Abbau • kognitiver Leistungsfähigkeit• Motivation• Kreativität• Verflachung des emotionalen
und sozialen Lebens
Burisch, 2006
Frühwarnsymptome Burnout
1. Warnsymptome der Anfangsphase
Quälende Grübeleien über Probleme, die zu keinem Ergebnis
Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten
2. Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
Zunehmende Zerstreutheit, Flüchtigkeitsfehler
Zunehmende Schwierigkeiten, sich auf eine Sache zu konzentrieren
Aussetzer im Kurzzeitgedächtnis („Filmrisse“), Vergesslichkeit
Verlegen von Gegenständen (Akten, Schlüsselbund ...)
Verzettelung in Kleinigkeiten
3. Gefühl von Zeitnot und Gehetztheit
Chronische innere Unruhe; sichtbare Nervosität
Unfähigkeit zur Entspannung
Zunehmende Unfähigkeit, unwesentliche Signale (E-Mails, Voice-Mails, SMS) auszublenden oder zeitversetzt zu bearbeiten
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4. Sozialer Rückzug
Meidung von Kontakten mit Kunden und Kollegen
Kurzangebundenheit
Fernbleiben von Anlässen wie Betriebsausflügen, Feiern etc.
Zunehmende Schwierigkeit, anderen zuzuhören
Austrocknen des Bekanntenkreises
5. Verringerte Emotionskontrolle
Erhöhte Reizbarkeit, Wutausbrüche
Verstärkte Neigung zu Tränen
Starre Mimik („Pokerface“)
6. Leistungsabfälle
Erhöhter Zeitaufwand für Routineaufgaben
Unnötige Überstunden
7. Krankheitsanfälligkeit
Fehlzeiten wegen Erkältung o. Ä.
http://www.cconsult.info/fileadmin/Media/PDF/Brosh%C3%BCren/CConsult_Burnout_SCREEN_2010_12_neues_Design.pdf
Burnout Tests der VBG
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http://www.cconsult.info/selbsttest/burnout-test.htmlKurzform des Hamburger Burnout Inventory (HBI). Dieser Test misst verschiedene persönlichkeitsbezogene Parameter und gibt Tendenzen an. Er wurde von Prof. Matthias Burisch der Universität Hamburg entwickelt, normiert und validiert.
Test- Ergebnisdarstellung
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http://www.cconsult.info/selbsttest/burnout-test.html
Differentialdiagnostik
Burnout und Depressionen sind (je nach Schweregrad des Burnouts) nicht mehr trennscharf abzugrenzen.
(Brühlmann, 2010).
Erschöpfung als Energieverlust ist ein depressives Kernsymptom.
Unterscheidungsfrage: Was würden sie tun, wenn Sie nicht so erschöpft wären?
Mit einem Lottogewinn kann ein Burnout verschwinden, eine Depression nicht (Brühlmann, 2010).
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Diagnose Depression (depressive Episode)
1. Hauptsymptome
Depressive Stimmung (vor allem morgens)
Interessenlosigkeit, Freudlosigkeit
Antriebsmangel
2. Nebensymptome
� Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
� Verringertes Selbstwertgefühl /Selbstvertrauen
� Schuldgefühle
� Pessimistische Zukunftsperspektiven
� Schlafstörungen
� Appetitverlust
� Suizidgedanken
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Leicht:2 +2
schwer3 +>= 4
mittel:2 + 3-4
Mindestdauer 2 Wochen
Weitere angrenzende Diagnosen
Posttraumatisches Belastungsstörung (F43.1)
Folgen von traumatisierenden Ereignissen
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„Da reißt man sich ständig den A. auf, hängt jede freie Minute ran,… ich war wirklich gut. Immer wenn es ein
Problem mit der Maschine , meinem Baby, gab, haben sie mich gerufen, aus ganz Europa,… [Dann der neue Chef]... Alles, was du getan hast, ist keinen Pfifferling mehr wert. Seit die mir gekündigt haben, geht nichts mehr. Ich kann
keine Computer mehr sehen, wenn ich an die Firma denke… wird mir einfach nur schlecht,… schwirrt der
Kopf,…“
Abgrenzungsprobleme
16Aus: Hillert & Marwitz, 2006, S. 125
Burnout
Depression
Arbeits-zufrieden
-heit
Emotionalität/Neurotizismus
Stress
Meßprobleme
Trennscharfe Abgrenzung zu anderen KonstruktenWenn Burnout nicht Depression, nicht müssen die Korrelationen zu diesen Konstruktionen möglichst niedrig sein Fakt:• BO und AZ: r= .50 -.70• BO und Depression: .30 -.74• BO und Ängstlichkeit: .30 - .50
• Diskriminante Validität ist nur begrenzt vorhanden
Änderungssensitivität
Da Burnout eine arbeitsbezogene Stressreaktion ist, müssten sich die Meßwerte der Subdimensionen im Längsschnitt verändern Fakt: Meßwerte sind über die Zeit relativ stabil, d.h. Probanden bleiben zum 1. und 2. Meßzeitpunkt in einer „Schwere“ Gruppe
� Es werden eher stabile Merkmale abgebildet, Veränderungen können nicht oder nur eingeschränkt abgebildet werden
Herr Schröder hat das Wort…
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Ursachen von Burnout
Persönliche Dispositionen:
(über)hohes berufliches (Einstiegs-) engagement
hohe Erwartungen an sich selbst
hohe Leistungsbereitschaft
hohe Perfektionsansprüche
hohes Kontrollbedürfnis
Schwierigkeiten, Grenzen zu ziehen
Schwierigkeiten, Nein zu sagen
Überschätzung eigener Kräfte bzw. Belastbarkeit
fehlende Sensibilität für Warnsignale
(Burisch, 2006; Pawelzik 2011; Ducki, Uhlig, Felfe, 2012)
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Die fünf inneren Die fünf inneren Die fünf inneren Die fünf inneren Antreiber:Antreiber:Antreiber:Antreiber:1.1.1.1. Sei perfekt!Sei perfekt!Sei perfekt!Sei perfekt!2.2.2.2. Streng dich an !Streng dich an !Streng dich an !Streng dich an !3.3.3.3. Beeil dich!Beeil dich!Beeil dich!Beeil dich!4.4.4.4. Sei stark!Sei stark!Sei stark!Sei stark!5.5.5.5. Mach‘s den Mach‘s den Mach‘s den Mach‘s den
anderen recht!anderen recht!anderen recht!anderen recht!
Arbeits– und lebensweltliche Faktoren:Überstunden
hohe Arbeitsmenge/ Arbeitsintensivierung z.B. durch „ProjektTsunamis“
Zeitdruck
fehlender Handlungsspielraum
mangelnde Partizipation an Entscheidungsprozessen
langer, häufiger, intensiver und anspruchsvoller Kundenkontakt
fehlendes oder wenig positives Feedback
eine unzureichende Be- und Entlohnung
konfliktreiche Teamarbeit
Multitasking und Informationsüberlastung
„Illegitime“ Arbeitsaufgaben
Optionsstress
Interessierte Selbstgefährdung
drohender Arbeitsplatzverlust
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Ursachen von Burnout
(Bursch, 2006; Schaufeli/Buunk, 2007).
Besonderheiten flexibler Arbeit
Interessierte Selbstgefährdung (Krause et al., 2012)
Arbeiten, um Erfolg sicherzustellen
Hohe Identifikation mit und hohes Interesse an der Arbeitsaufgabe
Arbeiten über die eigenen Leistungsgrenzen hinaus
Ursachen: Wechsel der Managementtechniken von direkten Steuerung (command-and-control) zur indirekten Steuerung (Peters, 2011).
Verinnerlichung von Marktgesetzmäßigkeiten
Erfolg an die Stelle von Leistung. Es zählt nicht mehr, was investiert wird, sondern was am Ende dabei herauskommt
Abhängig Beschäftigte denken und handeln wie „Selbstständige“
Erhöhtes Burnoutrisiko
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Ursachen zusammengefasst
„Unmenschliche Arbeitsbedingungen“ oder „Weicheier“ – wo liegt die Schuld am Burnout?
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Überstunden durch:
Erkrankte Kollegen,
spannende Projekte
Fehlender
Handlungsspielraum
Überhöhte Leistungs-ansprüche
Das länger anhaltende Wechselspiel zwischen persönlichen Einstellungenund Haltungen und äußeren Arbeitsbedingungen ist entscheidend!
Zusammenhang von Burnout und Stress
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Satow, 2011N=1922 Personen
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Umgangmöglichkeiten mit StressGesunde Umgangsformen Ungesunde Umgangsformen
Körperlich
�Ausgleichsbewegung
�Gesunde Ernährung
Geist und Seele
�Gedankliche Distanzierung
�Gedankliche Umstrukurierungen
�Zieländerungen
�Entspannung
�Meditation
Sozial
Freunde auch außerhalb der Berufswelt
�Abwechslungsreiche Freizeitgestaltung
Stressursachen beseitigen - Probleme lösen
Körperlich
�Medikamenteneinnahme (Aufputschmittel oder Beruhigungsmittel)
� Alkohol
� leistungsorientierter Sportstress
� ungesunde Ernährung
Geist und Seele
�Konflikte unterdrücken
�Zynismus
�Verdrängung
Sozial
� wenn Freunde, dann nur innerhalb der Berufswelt
�Keine Freizeitgestaltung oder arbeitsbezogene Freizeitaktivitäten (Golfen mit Geschäftspartnern)
Coping und Burnout
Aktive Stressbewältigung: Weniger Stress und deutlich weniger Burnout-Anzeichen
Positives Denken: Weniger Stress und deutlich weniger Burnout-Anzeichen
Suche nach Unterstützung und Hilfe: Weniger Stress und deutlich weniger Burnout-Anzeichen
Zuflucht in Glaube: Etwas weniger Burnout
Ablenkung und Verneinung: Mehr Stress und mehr Burnout-Anzeichen
Zuflucht in Alkohol und Drogen: Mehr Stress und mehr Burnout
Am effektivsten gegen Stress und Burnout scheint das „positive Denken“ zu wirken – Ablenkung führt zu einer Verschlimmerung von Burnout
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Satow, 2011
Betriebliche Handlungsmöglichkeiten
Da Burnout das Resultat fehlgeleiteter Stressreaktion ist, ist alles, was gegen Stress hilft, auch gut im Kampf gegen Burnout.
Interventionen müssen an beiden Ursachenebenen ansetzen.
Maßnahmen, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen verändern
Maßnahmen, die die Person befähigen, besser mit Stress umzugehen
Maßnahmen können dem Phasenverlauf von Burnout entsprechend in primäre, sekundäre und tertiäre Prävention unterschieden werden
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Primärpräventive Maßnahmen
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Person Arbeitssituation
Primär-präventiv
Förderung der Work Life Balance Stressbewältigung:
• Entspannung• Sport/Bewegung• Ernährung• Grenzen ziehen• Sicherung sozialer
Aktivitäten• Achtsamkeit• Schlaf
Suchtprävention
• Gute Arbeitseinsatzplanung
• Angemessene Arbeitsmengen
• Nach Hochzeiten „Pausen“ garantieren
• Handlungsspielräume erweitern
• Achtsame Unternehmenskultur
Sekundär-präventiv
Führungskräfte qualifizieren/ sensibilisieren
job rotation
Time outs: - Sabbaticals- Weiterbildung - Teilzeitangebote
Tertiär-präventiv
Therapie
Kur
BEMUmschulungOutplacement
Individuelle Prävention
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5. Ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben!
Die fünf inneren Die fünf inneren Die fünf inneren Die fünf inneren Antreiber:Antreiber:Antreiber:Antreiber:1.1.1.1. Sei perfekt!Sei perfekt!Sei perfekt!Sei perfekt!2.2.2.2. Streng dich an !Streng dich an !Streng dich an !Streng dich an !3.3.3.3. Beeil dich!Beeil dich!Beeil dich!Beeil dich!4.4.4.4. Sei stark!Sei stark!Sei stark!Sei stark!5.5.5.5. Mach‘s den Mach‘s den Mach‘s den Mach‘s den
anderen recht!anderen recht!anderen recht!anderen recht!
1. Auch ich darf Fehler machen! Ich brauche mich nur um Perfektion zu bemühen, wo es lohnt.
2. Ich darf es mir leicht machen.Intelligent arbeiten, nicht hart!
3. Ich darf mir Zeit lassen!
4. Ich darf wahrnehmen und zeigen, wie mir zumute ist.
http://www.cconsult.info/fileadmin/Media/PDF/Brosh%C3%BCren/CConsult_Burnout_SCREEN_2010_12_neues_Design.pdf
Ansatzpunkte für Burnout (BO) Interventionen
Gesamtgesellschaftliche Maßnahmen für eine Kultur d er Mäßigung und solidarischer Verantwortung
Organisation
Organisations-entwicklung
a) Strukturelle Stabilität:
funktionale Grund-strukturen beibehalten
b) Kulturelle Stabilität:Verlässlichkeit & SinnstiftungFührungskräfte-trainings/-
Coachings
Supervisions-angebote
Personal-auswahl- und entwicklung:
a) BO-relevanteAnforderungs-merkmale in der Personalauswahl
b) Stressmanagement-trainings, Work Life Balance
Achtsamkeitstrainings
Person: Förderung individueller
BewältigungskompetenzenCoaching
Wiedereingliederungsmaßnahmen
Arbeits-gestaltung
a) Maßnahmen zumAbbau von ZeitdruckRealistische Personalplanung
Arbeitszeitgestaltung(Teilzeit, Sabbaticals,..)
Handlungssicherheit/Kontrollierbarkeiterhöhen, Handlungs-
spielräume erweitern
Feedback/Ganzheitlichkeit
b) Arbeitsteilung im Team - Rollenklarheit
a) strukturbezogene Maßnahmen b) soziale, kulturelle Maßnahmen
Organisationale Achtsamkeit kann sein…
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Trainings aller Führungskräfte
zum Thema achtsame Führung
Workshops für Mitarbeiter zum
Thema Work Life Balance
StrukturInstallation Projektbüro
Reorganisation der VerwaltungMeetingkniggeEmailknigge
Ducki, Uhlig, Felfe, 2012
Achtsamkeit der Führungskräfte
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Fazit
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Sensibilisierung und Stärkung der Person1. Eigene Erwartungen an sich und die eigene Wirksamkeit reflektieren2. Achtsamkeit stärken (Symptome erkennen und Verhalten darauf stellen)3. Bremse betätigen4. Professionelle Hilfe suchen und annehmen
Belastungen abbauen und Ressourcen fördern
Aufgabenbezogene Ressourcen stärken
Gesundheitsbewusste Unternehmens- und Führungskultur etablieren
Flexible Arbeitszeitarrangements
+
+
+
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Bei Nachfragen:
Zum Nachlesen:
Ducki, A., Uhlig, A. & Felfe, J. (2012).
Betriebliche Prävention von Burnout.
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