businessplanung und finanzierungs- möglichkeiten für...
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Dr. Frank Pankotsch / Torsten Rex
Businessplanung und Finanzierungs-möglichkeiten für Gründer
Dr. Frank PankotschSAP-Stiftungslehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation
Torsten RexDresden exists
Dresden, 17.05.2007
Gründungsorientierte Einführung in die BetriebswirtschaftslehreGeschäftsplanung
Ringvorlesung Informatik
Torsten Rex
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Dresden exists
Stärkung der regionalen WirtschaftFörderung der Unternehmens-gründungen aus dem wissenschaftlichen Bereich Verbesserung der Beschäftigungslage in SachsenPotentialerschließung von Nachfolgen
Auftrag
Sensibilisierung der ZielgruppeQualifizierung der ZielgruppeIndividuelle Qualifizierung potentieller GründerEntwicklung und Stärkung einer Kultur der Selbstständigkeit
Ziele
Module Dresden exists
MotivationQualifikationBetreuungUnternehmens-nachfolge
Umsetzung
Zielgruppe: Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter
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Dresden exists
Motivation Qualifikation Beratung & Betreuung
„5 Euro Business“-Wettbewerb
Projekt Elektroniktechnologie
Projekt Chemie
Begleitung der Gründungsvorhaben von der Ideenskizze über den Businessplan bis zur GründungBeratung durch Experten (Rechts-anwälte und Steuer-berater)Networking beim GründertreffBetreuung EXIST-SEED
Vermittlung betriebswirtschaftlicher Grundkenntnisse
Abdeckung der Inhalts-bereiche eines Businessplans (Personal, Finanzierung, Marketing, etc.)
Seminare zur (Unternehmer-) Persönlichkeitsbildung wieRhetorik, Kommunikation,Moderation
Gründerfoyers als Kontaktbörse für Gründungsinteressierte und -experten
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1 Einführung
1.1 Begriffsdefinitionen (Gründer, Unternehmen etc.)1.2 Prozess der Gründung1.3 Geschäftsplanung1.4 Businessplan (BP)1.5 Bestandteile Businessplan (BP)
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1.2 Prozess der Gründung
Gründungsablauf
• Marktchance nutzen
• Günstige Gelegenheit nutzen
• Unterneh-merischerTatendrang
• Erfolgsaussichten der Geschäftsidee
• Anforderungen an den Exi-stenzgründer?
• Literaturstudium
• Orientierungs-gespräche
• Seminare
• Existenzgrün-dungsberatung
• Strategische Geschäfts-planung
• Operative Geschäfts-planung
• Finanzielle Geschäfts-planung
• Finanzierung
• Gründerteam)
• Zeit-/Umset-zungsplanung
• Anmelde-formalitäten
• Soziale Ab-sicherungdes Exi-stenzgrün-ders
• Betriebs-aufnahme
3 4 5 6
• Absolventen
• Arbeiter
• Angestellte
• Beamte
• Arbeitslose
• Hausfrauen
• Fachliche Qualifikation
• Unterneh-merischeQualifikation
• Physische und psychische Qualifikation
Geschäfts-lage
Orientierungs-phase
Unternehmens-konzept/Geschäftsplan
Betriebs-aufnahme
Interessean einerExistenz-gründung
1 2Eignung als Unternehmer
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1.3 Geschäftsplanung
Bedeutung der GeschäftsplanungGescheiterte Gründungen in %
Quelle: Institut für Mittelstandsforschung Bonn 1997.
17,413,6
33,3
82,686,4
66,7
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
1992 1993 1994Mit detailliertem Konzept Ohne detailliertes Konzept
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1.3 Geschäftsplanung
Hauptanforderungen an die Geschäftsplanung junger UnternehmenGeeigneter Zeithorizont und geeignete zeitliche DifferenzierungSichere, dokumentierte Informationsquellen und fundierte SchätzungenBerücksichtigung aller wichtigen Faktoren, u. a. Markt/Wettbewerb, Personal/Ressourcen, Finanzierung/Liquidität, Erfolg, Steuern/Recht, UnternehmerpersonKonsistente Integration der TeilpläneVollständigkeit der Planung
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1.3 Geschäftsplanung
Zielgruppen der Geschäftsplanung junger Unternehmen
Zielabgleich erforderlich
• Kapitalgeber– Private Investoren/Teilhaber– Öffentliche Hand– Banken– Venture Capital-Gesell-schaften
• Kunden
• Lieferanten
• Kooperationspartner
• Medien
• Gründer/Initiator• Mitgesellschafter
• Mitarbeiter
• Familie/Lebenspartner
Externe ZielgruppenInterne Zielgruppen
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1.4 Businessplan (BP)
“The Businessplan is a written document prepared by the entrepreneur that describes all the relevant external and internal elements involved in starting a new venture. It is sometimes referred to as a game plan or a road map that answers the questions: Where am I now?, Where am I going? And How will I get there?” [1]
Vgl. Hisrich/Peters 1992, S. 126
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1.5 Bestandteile Businessplan (BP)
1. Executive Summary (Zusammenfassung des Plans)2. Geschäftsidee - Beschreibung des Produktes/Dienstleistung3. Gründerteam4. Marktübersicht/Wettbewerb5. Angaben zum Unternehmen6. Organisation7. Finanzplanung8. Anhang
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1.5 Bestandteile Businessplan (BP)
1. Executive Summary (Zusammenfassung des Plans)
kurze Zusammenfassung des Planes (2-3 Seiten)dient als "Teaser"zahlreiche Investoren treffen ihre Ablehnungsentscheidung nur aufgrund der Executive Summary (Zeitmangel)die Zusammenfassung sollte Neugier weckendie zentralen Punkte, insbesondere der Kundennutzen des Produktesmüssen auftauchenvertiefende Darstellungen gehören in den Textteil oder in den Anhangauf das Deckblatt gehören Name und Anschrift des Gründers sowieevtl. die Firma mit Adressenangabe
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1.5 Bestandteile Businessplan (BP)
2. Geschäftsidee - Beschreibung des Produktes/Dienstleistung
Welchen Kundennutzen erfüllt das Produkt? (zentraler Punkt)Bezeichnung des Produkts bzw. der DienstleistungLeistungsbeschreibungStand der Technik, Patente, Lizenzen, Forschung + EntwicklungVorteile gegenüber der Konkurrenz (Nutzen, Zusatznutzen, Attraktivität, Image, Preis)Risiken
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1.5 Bestandteile Businessplan (BP)
3. Gründerteam
Vorstellung (Lebenslauf, Qualifikation, Motivation)der Gründer, des Management-Teams und der wichtigsten Mitarbeitereventueller Berater
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1.5 Bestandteile Businessplan (BP)
4. Marktübersicht/Wettbewerb
Beschreibung der Zielgruppe (Segmentierung)MarktvolumenMarktpotentialEntwicklung des MarktesErzielte PreiseMarktanteileBeschreibung der Konkurrenten ("keine Konkurrenz, kein Markt")Reaktionsfähigkeit auf Stärken der KonkurrentenSonstiges Umfeld (gesellschaftliche, rechtliche Rahmenbedingungen)MarketingstrategieWerbung
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1.5 Bestandteile Businessplan (BP)
5. Angaben zum Unternehmen
Firma bzw. GeschäftsbezeichnungBeteiligungsverhältnisGeschäftsführungRechtsformBrancheBesitzverhältnisse des Vermögens (Kauf, Miete oder Pacht)Standortbeschreibung, StandortvorteileAnschrift, Telefon, Telefax, E-Mail
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1.5 Bestandteile Businessplan (BP)
6. Organisation
Unternehmensleitung, Zuständigkeiten, PersonalStruktureller Aufbau des UnternehmensProduktion, maschinelle Ausstattung, Umweltschutz KooperationenProzesse (Einkauf, Lieferantenabhängigkeit, Abnahmeverträge)Rechnungswesen, Kostenrechnung, Controlling
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1.5 Bestandteile Businessplan (BP)
7. Finanzplanung
UmsatzplanInvestitionsplan, KostenplanKapitalbedarfsplanLiquiditätsplanGeplante BilanzGeplante Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)Cash-Flow-Rechnung
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1.5 Bestandteile Businessplan (BP)
8. Anhang
Lebensläufe der GründungsmitgliederReferenzen, EmpfehlungenGesellschaftsvertragZeitplan und sonstige Verträge (Lizenzen, Patente, Letter-of-Intent etc.)Name und Anschrift des Steuer-, Rechts-, und sonstiger Berater
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Lernziele
Gründung als Prozess – vom Interesse zur BetriebsaufnahmeGrundlage GeschäftsplanungDer Businessplan und seine Bestandteile als wichtigstes Planungsinstrument Literatur: Schefczyk, M./Pankotsch, F.: Betriebswirtschaftslehre junger Unternehmen, Stuttgart, 2003, S.22-44
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Bestandteile Businessplan
1. Executive Summary (Zusammenfassung des Plans)2. Geschäftsidee - Beschreibung des Produktes/Dienstleistung3. Gründerteam4. Marktübersicht/Wettbewerb5. Angaben zum Unternehmen6. Organisation7. Finanzplanung8. Anhang
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7 Finanzplanung
7.1 Betriebliches Rechnungswesen7.2 Finanzierung7.3 Kennzahlen7.4 Förderprogramme für Existenzgründer7.5 Bewertung von Wachstumsunternehmen7.6 Erfolgsmessung bei VC-Finanzierungen
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7 Finanzplanung
UmsatzplanInvestitionsplan, KostenplanKapitalbedarfsplanLiquiditätsplanGeplante BilanzGeplante Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)Cash-Flow-Rechnung
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7 Finanzplanung
Einordnung der quantitativen Teilpläne
UmsatzplanErmittlung des erforderlichen
Mindestumsatzes
UmsatzplanErmittlung des erforderlichen
Mindestumsatzes
AbsatzplanErmittlung der erzielbaren
Absatzmenge
AbsatzplanErmittlung der erzielbaren
Absatzmenge
Produktions-/Leistungs-erstellungsplan
Festlegung der Leistungserstel-lungstechniken und -kapazitäten
Produktions-/Leistungs-erstellungsplan
Festlegung der Leistungserstel-lungstechniken und -kapazitäten
KostenplanErmittlung der anfallenden
Kosten
KostenplanErmittlung der anfallenden
Kosten
InvestitionsplanErmittlung aller notwendigen
Investitionen
InvestitionsplanErmittlung aller notwendigen
Investitionen
LiquiditätsplanGewährleistung der jeder-zeitigen Zahlungsfähigkeit
LiquiditätsplanGewährleistung der jeder-zeitigen Zahlungsfähigkeit
ErfolgsplanErmittlung der Planrentabilität
ErfolgsplanErmittlung der Planrentabilität
KapitalbedarfsplanErmittlung der erforderlichen
Gesamtkapitals
KapitalbedarfsplanErmittlung der erforderlichen
Gesamtkapitals
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7.1 Betriebliches Rechnungswesen
Bilanz (HGB §§ 266 ff.)Gegenüberstellung der Aktiva (Mittelverwendung) und Passiva (Mittelherkunft)Aktiva/ Vermögen = Gesamtheit aller Wirtschaftsgüter und Geldmittel des UnternehmensPassiva/ Kapital = Summe aller Schulden und Eigenkapital des Unternehmens
Aktiva Passiva
A. Anlagevermögen
Summe Aktiva Summe Passiva
B. Umlaufvermögen
C. Rechnungsabgrenzungsposten
A. Eigenkapital
B. RückstellungenC. Verbindlichkeiten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
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7.1 Betriebliches Rechnungswesen
Gewinn- und Verlustrechnung (HGB § 275)Ermittlung des Unternehmenserfolges über Saldierung der sog. ErfolgskontenSaldo der GuV-Rechnung ist der Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag (Ergebnis)
Umsatzerlöse
- Aufwand
= Ergebnis
GuV
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7.1 Betriebliches Rechnungswesen
Zusammenhang Bilanz und GuVAbschluss der GuV über das Eigenkapitalkonto der Bilanz
Aktiva Passiva
A. Anlagevermögen
Summe Aktiva Summe Passiva
B. Umlaufvermögen
C. ARA
A. Eigenkapital
B. Rückstellungen
C. Verbindlichkeiten
C. PRA
Umsatzerlöse
- Aufwand
= Ergebnis
GuVBilanz
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7.1 Betriebliches Rechnungswesen
Ausgangssituation:Am Anfang des Geschäftsjahres stellt ein Industriebtrieb folgende Ausgangsbilanz auf:
343 000,00343 000,00
32 000,00Bank
19 000,00Verbindlichkeiten a. LL18 000,00Kasse
155 000,00Darlehen110 000,00Rohstoffe
169 000,00Eigenkapital183 000,00Maschinen
PassivaAusgangsbilanzAktiva
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7.1 Betriebliches Rechnungswesen
Geschäftsfall 1 (Aktivtausch):Der Industriebetrieb kauft eine Maschine bar für 10 000,00 Euro.
343 000,00343 000,00
32 000,00Bank
19 000,00Verbindlichkeiten a. LL8 000,00Kasse
155 000,00Darlehen110 000,00Rohstoffe
169 000,00Eigenkapital193 000,00Maschinen
PassivaBilanz 1Aktiva
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7.1 Betriebliches Rechnungswesen
Geschäftsfall 2 (Passivtausch):Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung beim Lieferer werden in langfristige Darlehensschulden umgewandelt 8 000,00 Euro. Die Bilanz 1 ändert sich folgendermaßen:
343 000,00343 000,00
32 000,00Bank
11 000,00Verbindlichkeiten a. LL8 000,00Kasse
163 000,00Darlehen110 000,00Rohstoffe
169 000,00Eigenkapital193 000,00Maschinen
PassivaBilanz 2Aktiva
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7.1 Betriebliches Rechnungswesen
Geschäftsfall 3 (Bilanzverlängerung):Der Industriebetrieb kauft Rohstoffe auf Ziel für 6 300,00 Euro. Die Bilanz 2 ändert sich folgendermaßen:
349 300,00349 300,00
32 000,00Bank
17 300,00Verbindlichkeiten a. LL8 000,00Kasse
163 000,00Darlehen116 300,00Rohstoffe
169 000,00Eigenkapital193 000,00Maschinen
PassivaBilanz 3Aktiva
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7.1 Betriebliches Rechnungswesen
Geschäftsfall 4 (Bilanzverkürzung):Der Industriebetrieb begleicht Lieferverbindlichkeiten in Höhe von 5 500,00 Euro durch Banküberweisung.Die Bilanz 3 ändert sich folgendermaßen:
343 800,00343 800,00
26 500,00Bank
11 800,00Verbindlichkeiten a. LL8 000,00Kasse
163 000,00Darlehen116 300,00Rohstoffe
169 000,00Eigenkapital193 000,00Maschinen
PassivaBilanz 4Aktiva
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7.1 Betriebliches Rechnungswesen
A Bilanz P
Inventurwerte= Anfangsbestände Konten
Inventurwerte= Anfangsbestände Konten
A Bilanz P
Schlussbestände der Konten Schlussbestände der Konten
Soll Aktivkonto Haben Soll Passivkonto Haben
Anfangsbestand+ Bestands-
mehrung = Schlussbestand
% Bestands-minderung
= Schlussbestand
% Bestands-minderung
Anfangsbestand+ Bestands-
mehrung
Dr. Frank Pankotsch / Torsten Rex
Die Existenzgründung ist kaum eine Frage des eigenen Geldbeutels –dies hat in Deutschland lange Tradition
„Projektfinanzierung“ Lateinische Bibel mit 42 Zeilen
1436 1449 1453 1455 1456 1458
Gutenberg lässt in
Straßburg eine Presse anfertigen
Technologieentwicklung
Gutenberg nimmt bei dem Bankier Fust einen Kredit von 800 Gulden zu 6 % Zinsen auf
(Preis eines Bürgerhauses ≈ 500 Gulden)
Gutenberg erhält vom Bankier Fust
800 Gulden Eigenkapital
(Zuordnung als Eigen- oder
Fremdkapital später strittig)
Erste Zwangsvoll-streckungs-versuche durch Fust
Fälligkeit zahlreicher
Umsätze mit Bibeln
Insolvenz Gutenberg
Pro-duktion
-1-
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Merkmale von Eigen- und Fremdkapital
Kriterien Eigenkapital Fremdkapital
Quelle: Perridon / Steiner 1999, S. 344
Haftet Kapitalgeber für Verbindlichkeiten der Gesellschaft?
Wie wird der Kapitalgeber vergütet?
Welcher Anteil am Gesellschaftsver-mögen steht dem Kapitalgeber zu?
Kann Kapitalgeber die Unternehmensleitung wahrnehmen?
Für welchen Zeitraum steht das Kapital zur Verfügung?
mindestens in Höhe der Einlage keine Haftung
volle Teilhabe an Gewinn und Verlust
i. d. R. fester Zinsanspruch,kein GuV-Anteil
Quotenanspruch, wennLiquidationserlös > Schulden
Rückanspruch in Höhe der Gläubigerforderung
i. d. R. berechtigt grundsätzlich ausgeschlossen
i. d. R. unbegrenzt i. d. R. terminiert
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Finanzierungsformen
Finanzierungsalternativen
Beteiligungs-finanzierung
(Eigenfinanzierung)
durch Eigentümer
durch neueInvestoren
Gesellschafter-darlehn
durch Kreditinstitute
Freunde & Bekannte
Selbstfinanzierung(Eigenfinanzierung)
Finanzierungaus Ab-
schreibungen
Finanzierungaus Rück-stellungen
Finanzierungaus Kapital-freisetzung
Außenfinanzierung
Kredit-finanzierung
(Fremdfinanzierung)
Innenfinanzierung
•Beteiligungsgesellschaften•Business Angel
•private Banken•Sparkassen•Förderbanken
-3-
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Förderung der öffentlichen Hand
Möglichkeiten der Förderung von Existenzgründern:
FinanzierungshilfenFinanzierungshilfen
InformationInformation
BeratungBeratung
BetreuungBetreuung
• Darlehen• Beteiligungen• Bürgschaften• Zuschüsse
-4-
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Förderdarlehn für geringen Kapitalbedarf
Merkmale
maximale Höhe
Eigenanteil
Laufzeit
tilgungsfrei
Zins (Stand: 10.05.2007)
finanzierbar
Besonderheiten
ESF-Mikrodarlehn KfW-Mikrodarlehn KfW-Startgeld
20.000 Euro
30 %
5 Jahre
1 Jahr
5,62 % p.a.
InvestitionenBetriebsmittel
Eigenanteil über Sacheinlagen und Eigenleistung mögl.
25.000 Euro
ja
5 Jahre
6 Monate
6,6 % p.a.
InvestitionenBetriebsmittel
80 % Haftungsfrei-stellung
50.000 Euro
ja
10 Jahre
2 Jahre
5,7 % p.a.
InvestitionenBetriebsmittel
80 % Haftungsfrei-stellung
-5-
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Zuschüsse für Beratung
Zweck Konditionen Berechtigte
KfW / SAB -GründerCoaching
• begleitende Beratung von Firmen innerhalb der Existenzgründungs-phase Kooperationen
• KfW: Vor- und Nach-gründungsphase
• SAB: nur Nachgründungsphase (bis 5 Jahre)
• Bundesförderung (KfW):
- 208 € je Tagewerk - maximal zehn Tagewerke- maximal 65 Prozent der
förderfähigen Kosten • SAB
- fünf bis max. 20 Tagewerke- 400 € je Tagewerk
(Jungunternehmen 500 €)- maximal 50 Prozent der
förderfähigen Kosten (kleine Unternehmen maximal 65 Prozent)
• Kleine und mittlere Unternehmen
• Freiberufler.
Voraussetzung:
• Teilnahme an einem Gründersprechtag bei der zuständigen IHK / Handwerkskammer mit Präsentation des geplanten Vorhabens und positivem Votum
-6-
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Zuschüsse für Hochschulgründer
Zweck Konditionen Berechtigte
EXIST-Gründerstipendium
• Innovative technologieorientierte Gründungsvorhaben im produzierendem Gewerbe.
• Innovative wissensbasierte Dienstleistungen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen
• Einbindung in ein Gründernetzwerk
• fachlicher Mentor vorhanden
• Sicherung des persönlichen Lebensunterhalts über ein Stipendium:
-Absolventen mit Hochschul-abschluss 2.000 Euro/Monat
-promovierte Gründer/innen 2.500 Euro/Monat
-Studierende 800 Euro/Monat• Sachausgaben:
-bis zu 10.000 Euro für Einzelgründungen
-bei Teams max. 17.000 Euro• Coaching:
- 5.000 Euro
• Wissenschaftler/innen aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Hochschulen
• Hochschulabsolventen und ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiter/innen (bis zu 5 Jahre nach Abschluss)
• Studierende, die mindestens die Hälfte ihres Studiums absolviert haben
• Gründerteams bis max. 3 Personen. Teams, die sich mehrheitlich aus Studierenden zusammensetzen, werden nur in Ausnahmefällen gefördert.
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1. Eigenkapitalfinanzierung bei der voll haftendes Eigenkapital im Zentrum steht
2. Minderheitsbeteiligungen von VC-Gesellschaften (VCG) an Portfoliounternehmen
3. Zeitlich begrenztes Engagementmit Ausrichtung auf Kapitalge-winne für die VCG
4. Kontroll- und Mitspracherechteüber den kapitalmäßigen VCG-Anteil hinaus
5. Managementfunktion der VCG bei den PU parallel zur Finan-zierungsfunktion
Investorenz. B. Banken, Pensionsfonds,
Versicherungen
Investorenz. B. Banken, Pensionsfonds,
Versicherungen
Venture Capital-Gesellschaftz. B. 3i Deutschland GmbH,
Earlybird GmbH, Wellington Partners GmbH
Venture Capital-Gesellschaftz. B. 3i Deutschland GmbH,
Earlybird GmbH, Wellington Partners GmbH
Junges Unternehmen(= „Portfoliounternehmen“, „PU“)
Junges Unternehmen(= „Portfoliounternehmen“, „PU“)
Einlage
Einlage
Rückfluss
Rückfluss
Charakteristika VC-Finanzierung
Funktionsprinzip Venture Capital (VC)Venture Capital steht für die Eigenkapitalfinanzierung junger Unternehmen unter Einbeziehung von Finanzierungsintermediären
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Der VC-Markt-Trichter 2006
ChemieBiotechn.Medizin
Maschinen-bau
Stahl, Energie
ElektrotechnikEDV, TK
Konsum-
güterDienstleistung
sonstiges
Kredit-institute
Pensions-fond
s
Öffentl.Sektor
Ver-sicher-ungen
Private
13,4 % 8,5 %17,9 %5,3 % 19,1 %
24,5 % 7,9 % 11,2 % 4,2 %46,3 % 5,9 %
Corporate VentureCapital-Gesellschaften 6 % Sparkassen-/Landes-
bankgesellschaften 17 %
MittelständischeBeteiligungsges. 8 %
öffentliche Investment-gesellschaften 6 %
Kapitalherkunft-Volumen-
2,8 Mrd. Euro
Kapitalverwendung-Volumen-
3,6 Mrd. Euro
Intermediäre-Anzahl-
174 BVK-Mitglieder
Quelle: BVK-Statistik 2005, BVK-Directory, eigene Berechnungen
10,5 %
Fonds in Fonds
Kapita
l-erträ
ge
sonstige
12,5 %
Universalbeteiligungs-gesellschaften 65 %
-9-
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High-Tech Gründerfonds - Grundlagen
Volumen: 272,0 Mio. EUR
Investoren: Bund, KfW, BASF, Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, Bosch, Zeiss
Fokus: Innovative High-Tech Unternehmen in der Seedphase
Beteiligungen: bis zu 500 TEUR pro Unternehmen, offene Beteiligung und hybride Mittel
zudem: finanzielles Engagement der Gründer erforderlichund eines weiteren Investors erwünscht
Coaching-Konzept: Hands-on-Betreuung durch Coaches
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High-Tech Gründerfonds - Konditionen
Bis zu 500 TEUR Risikokapital Gründungsfinanzierung, optional weitere 500 TEUR bei Folgerunden („cherry picking“)
Keine Unternehmensbewertung (!): 15 % Unternehmensanteile zu nominalplus Gesellschafterdarlehen mit Wandlungsrecht
Stundung der Zinsen für 4 Jahre; spätere Wandlung des Darlehens in Eigenkapital
Eigenmittel: mind. 20% (10% neue Bundesländer) bezogen auf Beteiligung des Fonds:
davon 50% durch Gründer-(Team)davon 50% durch Co-Investor
Ergänzende Finanzierung durch Zuschüsse usw. willkommen
500 50 50 Σ 600 TEURHigh-Tech Gründerfonds Gründer Investor
-12-
Dr. Frank Pankotsch / Torsten Rex
High-Tech Gründerfonds - Beispiel
100 %Kapitalzuführung:Σ 600 TEUR
5 %50 TEUR1,5 TEUR Stammkapital48,5 TEUR Rücklage
Business Angel/ Seed Fonds
15 %500 TEUR5 TEUR Stammkapital495 TEUR Nachrangdarlehn
High-Tech Gründerfonds
80 %25 TEUR (Stammkapital)25 TEUR (Gesellschafterdarlehn)
GründerGmbH-AnteileInvestmentGesellschafter
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Dr. Frank Pankotsch / Torsten Rex
High-Tech Gründerfonds - Beispiele
Videoanalyse-Software zur automatisierten Auswertung und Speicherung analoger und digitaler Videodaten
Softwareplattform GoPubMed - eine intelligente Suchmaschine speziell für die Life Science
Softwareprodukten zur vollautomatischen Synchronisation von Datenbank-basierten Anwendungen über Peer-to-Peer-Netze
webbasierte Geo-Managementsystem für räumliche Fragestellungen, u. a. ASP-Software, die unternehmerische Markt- und Wirtschaftsdaten in Form von anschaulichen Karten abbildet
Werkzeugen für die Entwicklung langlebiger Unternehmens-software, die Komponententechnologien mit modernen Modellierungstechniken verbinden
-14-
22.06.
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Gründerwettbewerbe
-15-
Beratung, Netzwerke und Prämien
Vorteile
• kostenfreie Seminare
• professionellen Bewertungen durch Juroren
• individuelles Coaching
• Zugang zu Netzwerk
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Gründerwettbewerbe
-16-
Gründerwettbewerb Multimedia - Mit Multimedia erfolgreich starten
• Veranstalter Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
• Ziel Gründungen von innovativen Multimedia-Unternehmen
• Bewerbung mit 10-seitiger Ideenskizzezwei Wettbewerbsrunden pro Jahr
• Preise je Runde 25.000 Euro für die besten drei Ideenskizzen5.000 Euro für 10 weitere Ideenskizzen 5.000 Euro Sonderpreis für wechselnde FokusthemenCoaching + Seminare für alle Preisträger
• Fokusthemen 1. Runde 2006: Spiele und Entertainment (Sponsor: Microsoft GmbH) 2. Runde 2006: E-Commerce (Sponsor: Delticom AG)3. Runde 2006: Mobile Anwendungen (Sponsor: Motorola GmbH)1. Runde 2007: Social Webs in Media and Commerce
(Sponsor: Burda Digital Ventures GmbH)