cadinen aus daniella thurifera

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1989 Pliissigkeit war wegen der Anwesenheit von EiweiBkorpern doch noth durch das Rupfer rotviolett gefarbt. Man kann also sagen, daB bei tlieser Bebandlung nur eioe ganz geringe Hydrolyse stattgefunden hat, wobei es noch zneifelbaft bleibt, ob die im Emulsin enthalteoen Eo- zyrne dabei iiberhaupt von EinfluB gewesen sind. Verhalten gegen Hefenauszug. Benutzt wurde ein Auszug, der in der fruher bescbriebenen Weise') aus trockner und mit Glas- pulver fein zerriebener Befe clurch 13- etundiges Auslaugen mit der 15-fachen Menge Wasser bei 37 0 hetgestellt war. Das y-Methyl-glu- cosid wurde in der 10-fachen Menge dw Hefenauszuges gelost und uach Zusatz von etwas Toluol p4 Stuoden bei 370 aufbewahrt und schlieBlich filtriert. Zur Kontrolle diente eine ebenso hergestellte Lasung von a-Methy!-glucosid. Wiihrend die Kontrollprobe die 8-fache Yenge Fehlin gscher Losung vollig reduzierte, war bei y-Methyl- glucosid nur eine schwache Wirkung vorhanden, denn beim Erhitzen rnit der l'/,-fachen Menge Fehlingscher Losung entstand bier eine scbmutziga, gelblichgriine Triibung, aber keine deutliche Abscbeidung yon Kupferoxydul, und beim Schutteln rnit Luft nahrn die Flussig- keit sofort wieder eine scbmritzige Bloufarbung an. Fur die En- zyme der Hefe gilt also uugefahr dasselbe wie fur diejenigen des Ernulsins. Es wird voo lnteresse sein, nach aoderen Enzyrnen oder nach Mikroorganismen zu suchen, die auE das y- Methyl-glucosid eine posi- tive Wirkung ausiiben. SchlieBlich sage ich Hrn. Dr. Max Rapaport fur die eifrige und geschickte Hilfe bei obigen Versuchen besten Dank. 279. W. Lenz: Cadinen auB Daniella thurifera. [hus den] Pharmazeutiscben Institut der Universitlt Berlin.] (Eingegangen am 30. Nai 1914.) Ein rom Kaiserlichen Gourernernent zu Togo gesendeter diinner, schwarzbrauuer Balsam, bezeichnet a h Harz von Daniella thurifera Ben n. (Leguniinosae) sollte in Harz urid Flussigkeit getrennt werdeo, om ersteres fur die Papierfabrikation nutzbar zu machen. Rei 12- stundiger Destillation im Darnpfstrom gingen 23 O/O des Oles uber, es blieb eio weicbes Harz zuriick (Saurezahl 86.93-86.83, Verseifungs- zahl 136.92-1 38.24, Esterzahl 49.99-51 A.2). Selbst durch viertagige l) B. 27, 39E5 [1894].

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1989

Pliissigkeit war wegen der Anwesenheit von EiweiBkorpern doch noth durch das Rupfer rotviolett gefarbt. Man kann also sagen, daB bei tlieser Bebandlung nur eioe ganz geringe Hydrolyse stattgefunden hat, wobei es noch zneifelbaft bleibt, ob die im Emulsin enthalteoen Eo- zyrne dabei iiberhaupt von EinfluB gewesen sind.

V e r h a l t e n g e g e n H e f e n a u s z u g . Benutzt wurde ein Auszug, der in der fruher bescbriebenen Weise') aus trockner und mit Glas- pulver fein zerriebener Befe clurch 13- etundiges Auslaugen mit der 15-fachen Menge Wasser bei 37 0 hetgestellt war. Das y-Methyl-glu- cosid wurde in der 10-fachen Menge d w Hefenauszuges gelost und uach Zusatz von etwas Toluol p4 Stuoden bei 370 aufbewahrt und schlieBlich filtriert. Zur Kontrolle diente eine ebenso hergestellte Lasung von a-Methy!-glucosid. Wiihrend die Kontrollprobe die 8-fache Yenge F e h l i n gscher Losung vollig reduzierte, war bei y-Methyl- glucosid nur eine schwache Wirkung vorhanden, denn beim Erhitzen rnit der l'/,-fachen Menge F e h l i n g s c h e r Losung entstand bier eine scbmutziga, gelblichgriine Triibung, aber keine deutliche Abscbeidung yon Kupferoxydul, und beim Schutteln rnit Luft nahrn die Flussig- keit sofort wieder eine scbmritzige Bloufarbung an. Fur die En- zyme der Hefe gilt also uugefahr dasselbe wie fur diejenigen des Ernulsins.

Es wird voo lnteresse sein, nach aoderen Enzyrnen oder nach Mikroorganismen zu suchen, die auE das y - Methyl-glucosid eine posi- tive Wirkung ausiiben.

SchlieBlich sage ich Hrn. Dr. M a x R a p a p o r t fur die eifrige und geschickte Hilfe bei obigen Versuchen besten Dank.

279. W. Lenz: Cadinen a u B Daniella thurifera. [hus den] Pharmazeutiscben Institut der Universitlt Berlin.]

(Eingegangen am 30. Nai 1914.) Ein rom Kaiserlichen Gourernernent zu Togo gesendeter diinner,

schwarzbrauuer Balsam, bezeichnet a h Harz von D a n i e l l a t h u r i f e r a B e n n. (Leguniinosae) sollte in Harz urid Flussigkeit getrennt werdeo, om ersteres fur die Papierfabrikation nutzbar zu machen. Rei 12- stundiger Destillation im Darnpfstrom gingen 23 O / O des Oles uber, es blieb eio weicbes Harz zuriick (Saurezahl 86.93-86.83, Verseifungs- zahl 136.92-1 38.24, Esterzahl 49.99-51 A.2). Selbst durch viertagige

l) B. 27, 39E5 [1894].

1990

Destillation von 550 p; Untersuchungsobjekt im Wasserdampfstrom konnte noch nicht alles Fluchtige ubergetrieben werden j ruckstandig blieb eio harteres, aber zwischen den Fingern leicht erweicheudes Harz (Saurezabl 64.26, Yerseifungszahl 146.84, Esterzalil 82.85). Das aus dem Destillat gewonnene fliichtige 0 1 enthielt keine Phenole, Spuren Harzsaure, etwas rnehr aldehydiscbe Bestaodteile und Harz. E s wurde iiber Atzkali getrockoet und bei Atmospharendruck de- stilliert. Dabei gingeu fiber zwischen '12O-16Oo 4.4 g; 1G0-258°

290' 8.0 g, zusammen 2S5.0 g = 52 O i 0 der angewendeteu Menge. Die einzelnen Fraktionen wurden mit metallischem Natrium einige Monate stehen gelassen, doch schien das Natrium niir wenig einzuwirken. Die zwischen 25so und 375O ubergegangenen Fraktionen wurden n u n vereinigt uber Natrium rektifiziert, wobei zwkcben 259O und 270' 188.3 g farbloses, zwischen 270° und 271' 41.7 g blaugrunes Rekti- fikat ubergingen. I n dem ruckstandigen Pech konnten rnit Natrium und Phthalsaure alkoholische Bestandteile uicht nachgewiesen werden.

Das zwischen 259-270" ubergegangene farblose, i n 200 nim dicker Scllicht schwach gelbliche Rektifiliat besaB bei 20' eine Dichte yon O!M50, bezogen auf Wasser von 20° und drehte die Ebene des pola- riaierten Tichtes bei 20.5', a,, = 67.830 im Mittel von 4 Ablesungen. Bei diesen stiirte der Umstnnd, da13 im dreiteiligen Sehfelde des gro13en L i p pi c h schen Polarisationsapparates bei Natriumlicht in der Dunkel- knmmer die Monde rosa, das Mittelband blau erachieneu u n d daher die Einstellung auf gleiche Helligkeit schwierig war. Trotzdeiu stimmten die einzelnen Ablesungen gut iiberein. Die Erscheiuung selbst durfte auf Flunrescenz beruhen. F u r die blaugrune Fraktion wurde im 0.2 drn langen Rohr bei 19.5' ctLI) = 5.890 gefunden; die Dichte betrug bei 20.0' 0.9845 auf Wasser von 20O bezogen.

Die Rektiiikate wurden im gleichen Gewichte absoluten Athers g e l k t und die eisgekuhlte Liieung mit Salzsauregas gesattigt. Der abgeschiedene Krystallbrei wurde ron der schwarzbraunen h u g e scharf abgesogen, mit wenig kaltem Alkohol gewaschen und aus Essig- ester umkrystallisiert. Die hlutterlaugen gaben noch weiteres Hydro- chlorid. Aus 187.6 g farblosen Rektifikates wurden 79.2 g reines Hydrochlorid, aus 32 g grunen Rektifikates 6.2 g reines und 7.1 g nicht ganz reines krystallisiertes Hydrochlorid gewonnen. E s blieben noch etwa 250 g braune olige Mutterlaugen, wahrscheinlich das flus- sige Hydrochlorid eines andren Sesquiterpens: sie sollen noch unter- sii cht w erden.

Daswiederholt aus Essigester umkrystallisierte, farblose Hydrochlorid schmolz bei 1190 (korr.) und gab, mit C a d i n e n - h y d r o c h l o r i d ge-

6.7 g; 258-263' 159.5 g ; 263-270' 73.2 g ; 270-275' 34.2 g; 275-

1991

mischt, keine Schmelzpunktserniedrigung. Das DrehungsvermGgen wiirde in dreiprozentiger Chloroformlosung bei 22.5O bestimmt und gefunden: fur das hergestellte Priiparat [uJn = - 39.820; fiir kauf- liches Cadinen-bydrocblorid [uID = - 38.340. Es ist daher aus dem Balsam von Daniella tburifera zweifellos C a d i n e n - h y d r o c h l o r i d in sehr reiner Form dargestellt worden; bemerkenswert als erater Fund i n einer Leguminose. Bisher ist Cadinen i n Angehorigen der Pflanzen- familien Anonacene, Burseraceae , Coniferae , Labiatae, Lauraceae, Meliacene, Pipernceae, Rutaceae, Umbelliferae, und zwar fast immer in Harz lieferndeu Pflanzen, gefunden worden.

280. K. A. H o f m a n n , Fritz Q u o o s und Otto Schneider: 11. Mitteilung iiber Magnesiumchlorid ; Ausl6sung der oxydierenden Wirkungen von Chloraten und Nitraten.

[Aus dem Anorg. Chem. Laboratorium der Technischen Hochschule Berlin.] (Eingegangen an1 3. Juni 1914.)

Vor kurzem haben K. A. H o f m a n n und K u r t H o s c h e l e ’ ) ge- zeigt, dab geschmolzenes wasserfreies M a g n e s i u m c h l o r i d als vor- treffliches Lowngs- bezw. Krystallisationsrnittel fur viele Oxyde dienen knnn.

Die Fortsetzung dieser Versuclie erstreckte sich iosbesondere auf das in ungeheurer Ilenge von der Kaliindustrie geforderte wasser-’ hiiltige Magnesiumcblorid und ergab neben andren, spHter zu be- schreibenden Beobacbtungen das bemerkenswerteResult.at, dal3 w a s s e r- h a l t i g o s M a g n e s i u m c h l o r i d eine Rei be von technisch wichtigen 0 xy d a t i o n s p r o z e s s e n sehr wesentlich beg i i n s t i g t.

Insonderheit werden C h l o r a t e , N i t r a t e , N i t r i t e durch Bei- mischung groBerer Mengen von wasserhaltigem Magnesiumchlorid in Form des Hydrates Mg Cls, 6 H,O. oder der Carnallit-Mutterlaugen be- fahigt, ihre spezifischeo Wirkungen bei auffallend n i e d e r e r Tempe- ratur zu entfalten, wobei das Magnesiumchlorid durch seine leicht flussige Beschaffenheit die GleichmaBigkeit der Mischung ermoglicht und durch seinen Wassergehalt ein Ubersteigen der Temperatur ver- hindert. Auch ist zu beachten, daB das Magnesiumchlorid neutral reagiert und sich demgemHB leicht handhaben IaBt.

A1s besonders charakteristisches Beispiel sei zuniichst die Dar- stellung von A n t h r a c h i n o n nach dem neuen Verlahrena) beschrieben.

1) B. 47, 238 [1914]. a) Patentanmeldung H 61262.