Cannondale F-Si Carbon 2

1. Testfahrt mit Bericht von unserem

Kollegen Alex ...

Wie aus einem Guss - definitiv ein Rad nach dem man sich umschaut! Das F-Si Carbon 2 kommtmit Aluminium Lefty PBR-XC, SRAM X01 Antrieb und Magura MT6 Bremsen.

Ein wahrer Klettermax – die Paradedisziplin des F-Si sind Anstiege. Solange Traktion vorhandenist und die Beine es hergeben, geht es bergauf. Das Steuerrohr ist extra-kurz, damit auch mitSpacern unter dem Vorbau viel Druck auf das Vorderrad kommt. Im Vergleich zum F29 bietet dasF-Si Hardcore-Racern die Möglichkeit das Cockpit durch Weglassen der Spacer noch tiefer zulegen.

Neue Symmetrie – die Hinterradachse ist um 6 mm zur Antriebsseite versetzt. Damit ist esmöglich, ein symmetrisches Laufrad zu bauen, bei dem die Speichenspannung rechts und linksgleich verteilt ist. Das Resultat ist ein steiferes Laufrad. Merkt man das? Nicht wirklich. Daseigentlich Interessante dabei ist aber die erhöhte Stabilität und Haltbarkeit des Hinterrades.Jeder, der schon mal Speichenbrüche hatte, weiß was gemeint ist. Der Hinterbau sieht dabeikeineswegs schief aus, da der Versatz nur im letzten Stück der Streben verwirklicht wurde.Bewusst wurde auf eine Steckachse verzichtet, um schnelleren Laufradwechsel zu erlauben und das Gewicht niedrig zu halten. Zu Steifigkeitseinbußen soll es laut Cannondale dabei nicht gekommen sein.

Ein symmetrischeingespeichtes Laufrad isteine wirklich feine Sache.Wir sind gespannt, ob dasKonzept in Zukunft auchbei weiteren Rädern zurAnwendung kommt…

Antrieb - SRAM X01 - ein Traum! Die Gänge wechseln schnell und problemlos durch und esherrscht sensationelle Ruhe im Fahrwerk. Das X-Horizon Schaltwerk folgt den Eingaben desknackigen Shifters unmittelbar. Kein Klappern. Keine Kettenabwürfe. Nur einmal beim rückwärtsTreten fiel die Kette runter, nachdem sich ein kleiner Stock zwischen Kette und Kassetteverfangen hatte. Das zählt nicht! Mit dem 32er Kettenblatt vorne und der riesigen 10-42 Kassettewar die Übersetzungsbandbreite definitiv ausreichend. Selbst steile Anstiege ließen sichbewältigen und beim Tempo machen in der Ebene oder im Downhill konnte man genügendGeschwindigkeit geben. Schmalz in den Beinen sollte man aber schon mitbringen...

Kontrolle – das F-Si geht gut bergab! Die neue Geometrie-Philosophie mit einem etwasflacheren Lenkwinkel und mehr Gabelvorlauf funktioniert bestens und vereint Laufruhe undAgilität bergab. Dank der super-kurzen Kettenstreben (429 mm) folgt das Rad jeder Eingabe desFahrers intuitiv und lässt sich leicht auf das Hinterrad ziehen. Eine wahre Freude!

Cockpit – clean und hochwertig. Es sieht aufgeräumt aus in der Lenkzentrale des F-Si und dasliegt nicht nur an einem fehlenden Gabelholm oder dem OPI Vorbau. Die Lefty kommt ohneRemote Hebel, was nur dem Wettkampffahrer stören wird. Der Lockout ist dennoch schnell zuerreichen. Die rauen Magura Bremshebel fühlen sich super an. Die Matchmaker Schelle für denShifter verhindert allerdings eine engere Positionierung der Bremsen am Carbon Flatbar.Ärgerlich.

Rahmen – leicht und steif! Hier verwindetet sich wirklich nichts bis auf das Heck bei derLandung. Das Cannondale BallisTec Hi-Mod Carbon kommt formvollendet zum Einsatz und dieLackqualität ist 1A.

Gewicht und Fahrwerk – mit glatt 10 kg (mit Crank Brothers Candy 1 Pedalen, Rahmengröße M)ist das F-Si ziemlich leicht, was man beim Beschleunigen deutlich spürt. Ein wirkliches Tuningbraucht es nicht, nur die Schläuche sollten gegen Tubeless-Milch getauscht werden!

„HardFully“ - Man könnte fast sagen, das F-Si liegt satt auf dem Trail. Das hintere Rahmendreieck in Verbindung mit der neuen Save2 Sattelstütze vermitteln wirklich spürbaren Flex.Die Lefty kam fabrikneu und lief dementsprechend noch etwas rau. Da haben auch die insgesamt rund 100 km noch nicht gereicht, um das letzte Quäntchen Ansprechverhalten herauszukitzeln. Die Steifigkeit dieser Eingabelholmkonstruktion weiß immer wieder zu begeistern. Die XC Dämpfung funktioniert hervorragend – die Gabel wippt zwar gemäßigt im Wiegetritt, im Gelände brauchte es dennoch keinen Lockout. Der ist im Gelände wirklich nur bei der Suche nach der letzten Sekunde von Nöten. Als dieser auf Schotter oder Asphalt dann doch mal betätigt wurde, kam Rennrad feeling auf.