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„Bei Freude am Job ist der Erfolg unvermeidlich“ DUALE AUSBILDUNG IN OÖ Oberösterreich ist das Vorzeigebundesland beim Programm „Lehre mit Matura“ Seite 73 STRESS ALS „ZEITBOMBE“ Oft bleiben Konflikte über mehrere Monate hinweg im Verborgenen Seite 75 BUNDESFORSTE RUDOLF FREIDHAGER © Land OÖ/Kauder © Panthermedia/A. Wolf medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 14. NOVEMBER 2014 – 71 Profil „Multi“ Peter Skalicky „verpackt“ Retsch neu, betreibt Kubus und hat noch viele weitere Ideen. Seite 72 Neue Arbeits- formen Frische Erkenntnisse von der Personal Austria. Seite 73 © C. Hopf © GPK/APA-Fotoservice/Hörmandinger RECRUITMENT Die aktuellsten Best Practice-Beispiele und ein Überblick über die wichtigsten Trends für die kommenden Jahre. Seite 74 career network Wien. Immer mehr international mobile, junge Menschen kommen nach Österreich, um das Studien- angebot an Österreichs (Privat-) Unis und Fachhochschulen zu nut- zen – im Wintersemester 2013/4 gibt es mehr als 90.000 ausländi- sche Studierende. „Nicht fortschicken!“ Die Zahl jener, die nach dem Stu- dium in Österreich bleiben, ist da- gegen verhältnismäßig gering: Nur 11,3% der Rot-Weiß-Rot-Karten- Bewilligungen entfallen auf die Ka- tegorie „Ausländische Studienab- solventen“. Um dieses Potenzial für den Wirtschaftsstandort zu nut- zen, braucht es ein Bündel an Maß- nahmen, betonten Wissenschafts- minister Mitterlehner, Außenmi- nister Kurz, WKO-Präsident Leitl und Universitätenkonferenz-Prä- sident Schmidinger im Rahmen der hochkarätigen Veranstaltung „Brain drain – Brain gain?“ im Haus der Wirtschaft. Leitl: „Wir sollten jene Top-Kräfte, die wir hier im Land ausbilden und die hier gut integriert sind, nicht fort- schicken, sondern einladen, in Österreich zu bleiben.“ (pj) www.uniko.ac.at Maßnahmenpaket Potenziale ausländischer Studienabsolventen besser nutzen Österreich braucht beste Köpfe „Willkommenskultur schaffen“: WKÖ- Präs. Leitl (l.), Vizekanzler Mitterlehner. © BMWFW © BaySF Wenn PREISVERHANDLUNG dann MAG. RUDOLF N. PORTILLO Training Coaching Powervorträge Tel. 01/481 76 10, Mobil 0 664 / 431 49 90 [email protected], www.easy-learning.at 550 betreute Unternehmen - 240 Seminartage pro Jahr

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Page 1: career 1411

„Bei Freude am Job ist der Erfolg unvermeidlich“

DUALE AUSBILDUNG IN OÖ

Oberösterreich ist das Vorzeigebundesland beim Programm „Lehre mit Matura“ Seite 73

STRESS ALS „ZEITBOMBE“

Oft bleiben Konflikte über mehrere Monate hinweg im Verborgenen Seite 75

BUNDESFORSTERudolf

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medianet inside youR business. today. fReitag, 14. noVeMbeR 2014 – 71

Profil „Multi“ Peter Skalicky „verpackt“ Retsch neu, betreibt Kubus und hat noch viele weitere Ideen. Seite 72

Neue Arbeits-formen Frische Erkenntnisse

von der Personal Austria. Seite 73

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RECRUITMENT

Die aktuellsten Best Practice-Beispiele und ein Überblick über die wichtigsten Trends für die kommenden Jahre. Seite 74

careernetwork

Wien. Immer mehr international mobile, junge Menschen kommen nach Österreich, um das Studien- angebot an Österreichs (Privat-)Unis und Fachhochschulen zu nut-zen – im Wintersemester 2013/4 gibt es mehr als 90.000 ausländi- sche Studierende.

„Nicht fortschicken!“

Die Zahl jener, die nach dem Stu-dium in Österreich bleiben, ist da-gegen verhältnismäßig gering: Nur 11,3% der Rot-Weiß-Rot-Karten-Bewilligungen entfallen auf die Ka- tegorie „Ausländische Studienab-

solventen“. Um dieses Potenzial für den Wirtschaftsstandort zu nut- zen, braucht es ein Bündel an Maß- nahmen, betonten Wissenschafts-minister Mitterlehner, Außenmi-nister Kurz, WKO-Präsident Leitl und Universitätenkonferenz-Prä-sident Schmidinger im Rahmen der hochkarätigen Veranstaltung „Brain drain – Brain gain?“ im Haus der Wirtschaft. Leitl: „Wir sollten jene Top-Kräfte, die wir hier im Land ausbilden und die hier gut integriert sind, nicht fort-schicken, sondern einladen, in Österreich zu bleiben.“ (pj) www.uniko.ac.at

Maßnahmenpaket Potenziale ausländischer studienabsolventen besser nutzen

Österreich braucht beste Köpfe

„Willkommenskultur schaffen“: WKÖ-Präs. Leitl (l.), Vizekanzler Mitterlehner.

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PREISVERHANDLUNG dann

MAG. RUDOLF N. PORTILLO Training – Coaching – Powervorträge

Tel. 01/481 76 10, Mobil 0 664 / 431 49 90 [email protected], www.easy-learning.at

550 betreute Unternehmen - 240 Seminartage pro Jahr

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Korneuburg. Peter Skalicky kommt von der Bank. Genau genommen von der Erste Bank, wo er von 1999 bis Ende 2002 Zielgruppenmarke-ting betrieben hat. „Von 2000 bis 2004 habe ich berufsbegleitend an der FH Wien (Fonds d. Wr. Kaufmannschaft) studiert“, erin-nert er sich im Exklusivinterview mit medianet. 2002 folgte er dem Ruf eines Korneuburger Familien-unternehmens, dessen Produkte im Gegensatz zum Firmennamen (fast) jeder kennt: zum Verpa-ckungshersteller Retsch. „Dort habe ich vorerst das Key Account aufgebaut und schließlich immer mehr Bereiche wie Einkauf und Marketing übernommen.“ Seit 2009 gehört Skalicky der Geschäftsfüh-rung bei RV an. „In diesem sehr kompetitiven Markt konnten die Marktanteile deutlich gesteigert und der Umsatz nahezu verdoppelt

werden“, fasst er die wesentlichs-ten Resultate seiner CEO-Ägide in einem Satz zusammen.

Neue Produkt-Maßstäbe

Etwa 200 Millionen Papier- sackerl vor allem für Bäcker – mit oder ohne Folie, bedruckt oder nicht – werden in Korneuburg jähr-lich produziert. Auch die Papierab-deckungen, die in Kfz-Werkstätten ins Auto gelegt werden, stammen

häufig aus dem Hause Retsch. „Früher war das Unternehmen nur im Kleinstkundenbereich aktiv“, erinnert sich Skalicky. So wurden beispielsweise die Waldviertler Bäcker Outlet für Outlet mit dem Lkw angesteuert. „Seit einigen Jahren sind wir jetzt vor allem im Großkundenbereich aktiv“, be-richtet Skalicky, der besonders stolz darauf ist, dass der Aufbau eines Premiumsegments in die-sem Bereich geglückt ist. „Durch konsequente Arbeit an der Pro-duktqualität konnten neue Maß-

stäbe gesetzt werden.“ Mittlerweile schätzen auch zahlreiche Kunden jenseits der Grenzen die heraus-ragende Qualität und so werden Retsch-Beutel nach Frankreich, in die Schweiz oder nach Tschechien geliefert. Auch der zunehmend wichtig werdenden Frage der Le-bensmitteltauglichkeit hat man sich gewidmet und ein Qualitäts-management eingeführt, das durch diverse Zertifizierungen bestätigt wurde. Die nächsten Ziele sind Wachstum vor allem im Export; derzeit werden etwa 15 Umsatz-Prozente im Ausland erwirtschaf-tet, „so 25 sollen es schon werden“. Etwa 60 Prozent des Umsatzes werden mit den eigenen Produkten erwirtschaftet, zwei Fünftel mit dem Handel u.a. mit Kaffeebechern oder Plastiksackerln. „Im Handel ist der Preisdruck enorm“, sieht Skalicky vor allem im „Food to go“-Bereich noch Wachstumspotenzial. Dafür hat Retsch u.a. ein Sackerl mit zwei Kammern produziert – ei-ne fürs kulinarische Angebot, die andere für die Serviette …

Doch damit nicht genug: „Par-allel zu meinen Aktivitäten bei Retsch Verpackungen betreibe ich seit 2007 in Absam ‚Kubus‘, ein Fortbildungszentrum für Physio-therapeuten und Ärzte.“ 2009 kam der Onlineshop www.kubus-phy-sioshop.at dazu. „Dieses Projekt ergab sich aus der Notwendigkeit heraus, dass es im Westen Öster-reichs einen Markt, aber kaum bis keinen Anbieter gab.“ Doch auch damit ist Skalicky nicht vollstän-dig ausgelastet: Er führt auch an-spruchsvolle Verkaufstrainings bzw. -coachings durch. „Es begeis-tert mich, gute Ideen umzusetzen – und an denen mangelt es nicht.

Einzig die Zeit schränkt mich ein, denn es gäbe noch so viele Ideen, die nett umzusetzen wären.“

Das ist es auch, was Skalicky am aktiven Verkaufen so interessiert: „Kundenbedürfnisse erkennen und bei der Lösungsfindung aktiv dabei sein. Gerade im Bereich der Verpa-ckung ist es unglaublich spannend, wie viele unterschiedliche Bereiche abgedeckt werden und woran zu denken ist. Die Verknüpfung aus den unterschiedlichen Branchen

macht dies auch für unsere Kun-den sehr wertvoll, da man immer wieder neue Ansätze einbringen kann.“ Denn Retsch beliefert ge-werbliche Lebensmittelkunden wie Bäcker und Fleischer ebenso wie industrielle Kunden sowohl in den genannten Bereichen wie auch im Schokoladen- oder Wein-bereich, LEH, Autozulieferer oder Pharmazie. Mit einem Produkt-portfolio von rund 3.000 Artikeln wird Skalicky niemals langweilig. „Marktkenntnisse und das Wissen um Trends sind wertvolle Inputs

und machen den Unterschied aus. Ich stelle es mir wahnsinnig an-strengend vor, keinen Spaß an der Arbeit zu haben – mir ist daher ein sehr gutes Betriebsklima sehr wichtig. Ich denke, Kunden spüren es, wenn man eigentlich nur darauf wartet, dass der Tag vergeht … Er-folgreich im Verkauf zu sein heißt, authentisch sein, Menschen zu mögen, und mitzubekommen, was der Kunde will – der Rest passiert dann von allein!“

www.retsch-verpackungen.at www.kubus-innsbruck.at

72 – careernetwork Career portrait Freitag, 14. November 2014

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Peter Dampf in vielen Gassen Peter Skalicky (36) hat Retsch neu „verpackt“, er betreibt ein Fortbildungszentrum für

Physiotherapeuten und Ärzte, realisiert Verkaufstrainings – und er hat noch viele weitere Ideen …

PAUL CHRISTIAN JEZEK

10 FragenaN peter SKaLiCKY

Als Kind wollte ich immer schon … … Arzt oder Jurist werden – schließlich hat die Wirtschaft doch gesiegt.

Erfolg ist: … nicht zu vermeiden, wenn man Freude an dem hat, was man tut.

Für die Karriere ist wichtig … … immer wieder neue Chancen zu erkennen und diese konsequent verfolgen.

Mein Lebensmotto: Alles hat auch ein Gutes, man muss nur bereit sein, es zu sehen.

Jungen Menschen würde ich raten … … Was du tust, soll dir Spaß machen, dann wird es auch gut sein.

Die Bedeutung von Geld ist: … sehr relativ.

Ein Buch, das mich berührt hat: „Der kleine Prinz“

Wohin ich unbedingt reisen möchte … Das ändert sich laufend – es gibt so vieles zu sehen, was ich noch nicht gesehen habe.

Woran ich glaube … … dass es immer eine Lösung gibt.

In 20 Jahren werde ich … … auf viele tolle, ereignisreiche Jahre zurückblicken können.

„Ich stelle es mir un­

glaublich anstrengend

vor, keinen Spaß an der

Arbeit zu haben – ein

sehr gutes Betriebs­

klima ist sehr wichtig!“

PETER SKALICKY

„Die Leistungsbereit­

schaft und der gemein­

same Wille zum Erfolg

jedes einzelnen Mit­

arbeiters sind ein ent­

scheidender Faktor.“

PETER SKALICKY

ZUR PERSoN

Peter Skalicky (geb. am 11.8.1978) ist CEO der Retsch Papierverpackungs GmbH und da­rüber hinaus gemeinsam mit Martin Kubicka (je 50%) Inhaber und Geschäftsführer der Kubus Kubicka & Skalicky GmbH.1999 bis 2002 Erste Bank(Zielgruppenmarketing)2002 bis heute Retsch Papierverpackungen2007 bis heute Kubus InnsbruckSkalicky lebt in einer Lebensgemeinschaft und wurde dieser Tage das erste Mal Vater ei­ner kleinen Isabel Fabienne. „Wenn noch Zeit ist, betreibe ich gern Sport und habe Cross Fitness als idealen Sport für mich entdeckt. Im Sommer findet man mich oft am Neu­siedlersee beim Segeln oder Beachvolleyball spielen.“

ZUm UNTERNEHmEN

Die Retsch Papierverpackungs GmbH in Korneuburg wurde im Jahr 1892 als Einzelun­ternehmen Rudolf Retsch Papiergroßhandel in Wien gegründet. 1930 erfolgte der Ankauf der ersten Produktionsmaschine, in den 80er­Jahren ließ die stetig steigende Nachfrage den Wiener Standort zu klein werden, und die Firma übersiedelte 1985/86 nach Korneuburg an den heutigen Betriebsstandort.1992 gab die Umwandlung der Personenge­sellschaft dem wachsenden Unternehmen die passende rechtliche Struktur und führte zum neuen, noch heute gültigen Firmenwortlaut Retsch Papierverpackungs GmbH. 1995 erfolgte der Zubau einer zusätzlichen Halle; im folgenden Jahrzehnt wuchs das Unternehmen durch eine Reihe von Firmen­übernahmen stetig weiter, wodurch 2004 erneut eine bauliche Erweiterung der Lager­ und Produktionshallen erforderlich wurde. Im selben Jahr übernahm Andrea Gerer (vorm. Hayden) in der 5. Generation die Geschäfts­führung, Marketing­ und Verkaufsmanager Peter Skalicky wurde ins Unternehmen geholt. Die Zertifizierungen nach ISO 9001:2008, ISO 22000:2005 und EN 15593:2008 führten zur Festigung der Vorreiterrolle am österrei­chischen Säckeerzeugermarkt.

Page 3: career 1411

careernetwork – 73personal & managementFreitag, 14. November 2014

Richard Bandera

AWA/WKO

Richard Bandera (47) ist neuer Wirtschafts-

delegierter in Abu Dhabi/VAE. Seit 1993 in der Aussenwirtschaft Austria beschäftigt, waren seine bisherigen Auslandsstationen Caracas, Seoul, Rom, Mailand und Ankara.

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WA

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Barbara Bertolini

Faros

Barbara Bertolini (40) ergänzt das Manage-

mentteam von Faros Consulting sowie der Faros Fiduciary Manage-ment AG. Als Leiterin des Faros-Büros in Wien wird sie insbesondere institu-tionelle Investoren in Österreich betreuen.

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Rudolf Freidhager

Bundesforste AG

Bei der Auf-sichtsrats-sitzung der Österreichi-

schen Bundesforste AG am 12.11. wurde Rudolf Freidhager (57) ein stim-mig zum neuen Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz gewählt und folgt damit Georg Erlacher nach.

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Heiko Leiner

bauMax

Heiko Leiners (51) neuer Verantwor-tungsbereich

ist die operative Ver-triebsleitung für bauMax in Österreich sowie in Zentral- und Osteuropa. Leiner war in den letz-ten zwölf Jahren für die Globus-Fachmärkte als GF Vertrieb tätig.

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auM

axjobbörse

Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurz- porträt.

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personal austria-resümee Die Einführung neuer Arbeitsformen benötigt Zeit und Geld, lohnt sich aber

nischen für kreative KöpfeWien. Mit insgesamt 2.754 Besu-chern verzeichnete das Messe-Duo Personal Austria und Professional Learning Austria Anfang Novem-ber eine ungebrochen hohe Anzie-hungskraft auf das Fachpublikum.

Der Leiter des New World of Work Forschungszentrums, Prof. Michael Bartz, beobachtete eine „spannende Evolution von unten“ aufgrund veränderter Lebensge-wohnheiten: „Am Ende des Tages geht es um Arbeitgeber-Attrakti-vität.“ Österreich hat laut Bartz noch viel Potenzial bei der Einfüh-rung innovativer Arbeitsformen: In Skandinavien sei die neue Ar-beitswelt bereits Standard, in Großbritannien zu 50% Realität, in Österreich seien bislang zwischen 12 und 16% der Arbeitgeber in ihr angekommen.

People, Place, Technology

Doch was bedeutet der Begriff New World of Work eigentlich? Die wichtigsten Bausteine im Legokas-ten der neuen Arbeitswelt seien People, Place und Technology, so Bartz. Statt einer homogenen Be-legschaft aus Vollzeitkräften hät-ten Organisationen heute einen „bunten Partycocktail von Mitar-beitern“ in verschiedenen Beschäf-tigungsformen wie etwa Teilzeit, Jobsharing, Zeitarbeit, Freelance oder Consulting zu steuern. Die Unternehmen selbst nähmen durch Outsourcing und eine wachsende Verschränkung mit Zulieferbetrie-ben „osmotische Formen“ an. Die Initialzündung zur Transforma-

tion gehe häufig vom Umbau der Arbeitsräume aus, erklärte Bartz. „Das Büro bekommt die Funktion einer sozialen Plattform.“ Mithilfe der mobilen Technik löse sich die Arbeit von Raum und Zeit: „Schön zu beobachten: Bei gutem Wetter verwandelt sich der Nachmarkt in eine der größten Wissensfabriken.“

Minimalset an Regeln

„Wir sind 2011 in die neue Ar-beitswelt umgezogen“, erklärte Sandra Micko, Personalchefin von Microsoft Österreich. Die Rück-meldungen der Mitarbeiter auf die Neuerungen nach dem Motto „my

office is where I am“ fielen extrem gut aus. Auch die Führungskräfte, die zunächst einen Kontrollverlust befürchtet hätten, seien inzwi-schen von der Effizienz der Neue-rungen überzeugt. Zur Gewährleis-tung der Produktivität gebe es ein Minimalset an Regeln. Diese Spiel-regeln seien nicht etwa geheim, aber schwer auf andere Unterneh-men übertragbar, so Micko.

Schon auf dem Weg, aber ver-gleichsweise noch in einem an-deren Zeitalter befindet sich die UniCredit Bank Austria AG: „Wir haben uns zunächst mit den Men-schen befasst und planen dann für 2018 einen Umzug in neue Räume“,

erklärte Vorstandsmitglied Doris Tomanek, verantwortlich für Hu-man Resources in Österreich sowie Zentral- und Osteuropa. Durch ein Pilotprojekt mit 200 Mitarbeitern solle der Belegschaft die Scheu vor den großen Veränderungen genom-men werden. Arbeitszeit und Ar-beitsumfeld befänden sich bereits in der Neugestaltung. „Wir haben Flexi-Days und Flexi-Wochen ein-geführt.“ Die neuen Möglichkeiten zur Arbeitszeitreduzierung würden überraschenderweise auch von jungen Mitarbeitern beiderlei Ge-schlechts gut angenommen.

Und die Gesundheit?

Auch das IT-Unternehmen Ricoh hat sich auf die Reise gemacht. „Das wird vom Arbeitsmarkt an uns herangetragen“, erklärte Mi-chael Raberger, CEO von Ricoh Austria & Hungary, der auch Schwierigkeiten benannte: Die Mit-arbeiter kritisierten vor allem die eingeschränkte face to face-Kom-munikation durch die örtliche Dis-tanz. Die größte Herausforderung bestehe also darin, die physischen Kontakte aufrechtzuerhalten. Wei-tere Risiken sieht Raberger beim Thema Arbeitsmedizin – es seien gesundheitspolitische Lösungen gefragt, um die mobilen Arbeits-formen sicher zu gestalten.

Tomanek sieht vor allem Pro-bleme beim Thema Führung: „Je mehr Flexibilität, desto mehr Herausforderung für die Füh-rungskraft.“ (pj) www.personal-austria.at

Innovativ, attraktiv und authentisch sind die Hauptmerkmale zukunftsfähiger Unternehmen.©

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Tomanek: „Je mehr Flexibilität, desto mehr Herausforderung für die Führungskraft.“

Vorbildfunktion Das Spitzen-Bundesland bei „Lehre mit Matura“ – das Angebot soll weiter ausgebaut werden

oberösterreich setzt auf duale ausbildungLinz. Etwa 40% der oö. Jugendlichen wählen für ihre Erstausbildung den dualen Weg, der laut Bildungs- und Jugendlandesrätin Doris Hum- mer „maßgeblich Anteil am wirt-schaftlichen Erfolg unseres Bun-deslandes hat“.

In Oberösterreich gibt es derzeit an 14 Standorten insgesamt 26 Be-rufsschulen mit 28.000 Schülern.

Duale Trainingsprogramme

OÖ ist außerdem Spitzenreiter bei der „Lehre mit Matura“. Von öster-reichweit rund 10.500 Teilnehmern an diesem Programm stammt rund ein Viertel aus Oberösterreich.

Dass duale Ausbildung und Lehre nicht an Wert verlieren, beweisen die Ergebnisse der OÖ Maturanten-

studie. Derzeit absolvieren in Ober- österreich bereits rund 130 junge Menschen eine Lehre nach der Ma- tura, die Hälfte von ihnen mit ver- kürzter Lehrzeit. „Durch die Ent-wicklung Dualer Traineeprogram- me mit je nach Ausbildungsberuf verkürzter Lehrzeit für Maturanten wollen wir dieses Angebot wei-ter ausbauen“, hofft Landesrätin Hummer.

Der Erfolg der dualen Ausbil-dung spiegelt sich auch aktuell im erfolgreichen Abschneiden Öster-reichs bei den EuroSkills in Lille wieder. Von insgesamt 19 Aus-zeichnungen gingen gleich neun nach Oberösterreich – darunter der Titel „Best of Europe“.

(medianet berichtete darüber de-tailliert am 10. Oktober). (red)

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Bei der „Lehre mit Matura“ öffnen sich Türen zu neuen Bildungs- & Karrierechancen.

PerspektivenwechselWorauf kommt es bei einem perfekten Bewerbungsschrei-ben wirklich an? Jeder weiß: Das Herzstück einer Bewer-bung ist und bleibt der Le-benslauf. Dieser sollte alle wichtigen Infos auf wenigen Seiten beinhalten. Doch was ist wichtig?

Genau das wollte karriere.at von Unternehmensvertre-tern per Online-Umfrage wis-sen und fragte: Lebenslauf & Co.: Woran scheitern Bewer-ber häufig?

Der größte Teil (40%) gab an, dass relevante Infos im CV oftmals fehlen würden.

Ein knappes Drittel (32%) der Befragten bemängelt das Design der Lebensläufe und sagt, dass Struktur und Über-sichtlichkeit zu wünschen übrig lassen würden.

Für 22% stellen Lücken im Lebenslauf K.O.-Kriterien dar, und sechs Prozent kritisieren die Aktualität der Infos.

Doch was ist wirklich wichtig?

Hilfreich kann hier ein Perspektivenwechsel sein: „Der Lebenslauf sollte dem Empfänger auf einen Blick alle wichtigen Informationen bieten, wobei der Schwer-punkt auf Berufserfahrung, fachlichen Kenntnissen und Ausbildung liegen sollte“, kommentiert karriere.at-Ge-schäftsführer Jürgen Smid das Umfrageergebnis und rät, immer die angestrebte Stelle und die dafür notwen-digen Qualifikationen im Fo-kus zu haben: „Für Personal-manager ist weniger wich-tig, wo und wann genau der Bewerber Volksschule und Präsenzdienst absolviert hat. Dieser sucht sofort nach ent-scheidenden Infos: Was qua-lifiziert den Absender für den ausgeschriebenen Job und wo liegen die persönlichen Schwerpunkte? Diese Infos sollte man dann auch profes-sionell aufbereiten.“

Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

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maßen den Erfolgsfaktor Nummer 1 jedes Arbeitgebers dar. Unter den untersuchten Subgruppen an Erfolgsfaktoren trägt der Rekru-tierungsaufwand, gefolgt von High Commitment Work-System, Work-Life-Balance und fachübergreifen-den Weiterbildungen, am effizi-entesten zum betriebswirtschaft-lichen Erfolg bei – unabhängig von Unternehmensgrößen und Stand-orten, wie auch „Best Recruiters“ soeben bewiesen hat (siehe unten).

„2015 steht ganz im Zeichen der Technologie im Recruiting-Be-reich“, prophezeit Günther Strenn, Geschäftsführer Österreich der USG Professionals GmbH. Seine sechs „Top Trends“:1. Video Recruiting Recruiting-Videos gehören bereits zum guten Ton fast jeden größeren Konzerns. Nun erreicht dieser Trend auch allmählich die mittelständischen Unternehmen. Dabei stellt sich das Unternehmen in einem kurzen Video vor. Ebenso sind Interviews mit zukünftigen Kollegen sehr be-liebt, die einen Einblick in die Un-ternehmenskultur geben sollen.

Beim Video Recruiting sollte je- doch nicht nur auf Schönfärberei gesetzt werden, da sonst die Glaub- würdigkeit leidet. Vielmehr sollte man sich bemühen, auch even- tuelle Schwachpunkte freiwillig offenzulegen. Dies kann ungeeig-nete Bewerber abschrecken, die dem Unternehmen womöglich

wegen Fehlbesetzung eine Menge Geld kosten würden.2. Mobile Recruiting Die Bewer-beransprache über Smartphones und andere mobile Endgeräte wird im Laufe der nächsten zwei Jahre immer mehr an Bedeutung gewin-nen; einer der Vorteile hierbei ist die Schnelligkeit der Kommunika-tion.

Vor allem die Zielgruppe der jun-gen und mobilen Jobsuchenden ist über diesen Kanal gut erreichbar, da diese das Gerät stets bei sich tragen und so schnell reagieren können. Weiters können Unterneh-men sich so positiv von ihren Wett-bewerbern abheben und Innovati-onsvermögen demonstrieren.

Der wichtigste Bestandteil

3. Infografik zum Lebenslauf Der Lebenslauf ist und bleibt ohne Zweifel der wichtigste Bestandteil der Bewerbungsmappe. Während

in manchen Unternehmen die klas-sische Bewerbungsform gefragt ist, wird in anderen auf Kreativität gesetzt.

Der neueste Trend in der Bewer-ber-Szene sind Infografik-Lebens-läufe. Was noch vor ein paar Jah-ren nur professionellen Grafikern vorbehalten war, kann heute mit Tools wie vizualize.me mit nur we-nigen Klicks fertiggestellt werden, ganz ohne grafische Vorkenntnisse.4. Praktikum Das Praktikum ist längst kein Studentenjob mehr. Im-mer mehr Zwanzig-, Dreißig- und sogar Vierzigjähriger lassen sich auf das Abenteuer Praktikum ein.

Während Schüler und Studenten das Praktikum zum Erfahrungen sammeln und als Door-Opener in ein Unternehmen sehen, möchte die etwas ältere Generation mit-hilfe des Praktikums am Puls der Zeit bleiben, sich neu orientieren oder einen Wiedereinstieg in die Arbeitswelt schaffen.

5. Job Sharing oder Arbeitsplatz-teilung ist ein Arbeitsmodell, das auf Teilzeitarbeit basiert. So teilen zwei oder mehr Arbeitnehmer min-destens einen Arbeitsplatz unter sich auf.

Dies bietet dem Arbeitnehmer die Möglichkeit, seine Arbeitszeit individuell zu gestalten, und bringt dem Arbeitgeber einen Gewinn an Wissen, dessen Verbleib im Unter-nehmen beim Ausscheiden eines Arbeitnehmers gesichert ist, sowie mehr Kapazität bei hohem Arbeits-aufkommen und Synergien zwi-schen den Arbeitnehmern.

Digitale Gesamtbilder

6. Chief Digital Officer (CDO) Der Chief Digital Officer ist ein neue Position auf dem HR-Parkett, die in den USA bereits seit einem Jahr verstärkt besetzt wird und nun ih-ren Einzug in Europa hält. Der CDO stellt ein Verbindungsglied zwi-schen der IT- und der Marketing-Abteilung dar und ist vor allem für Unternehmen der Old-Economy, die den Sprung in das digitale Zeitalter wagen, eine unerlässliche Position als Bindeglied zwischen Technolo-gie und Marketing.

Im Gegensatz zum CTO, der sich mit den Taktiken der Datenbewe-gung beschäftigt, und dem CMO, der sich größtenteils auf Branding und Werbung konzentriert, hat der CDO das Gesamtbild aller digitalen Touchpoints im Überblick. „Im digi-

talen Zeitalter erwartet der Kunde nahtlose, toolübergreifende An-sprache – und genau hier stehen CTO und CMO oft an“, sagt Günther Strenn. „Der CDO bringt strate-gischen Input mit Verständnis für beide Seiten und mit dem Gefühl für die Bedürfnisse der Kunden.“

Insbesondere für Firmen der Old Economy, in der die Vorstände oft noch kurzfristig orientiert sind, ist ein CDO mit seinen Digital-kompetenzen und seinem Markt-Know-how unentbehrlich, um die gesamte Organisation behutsam ins digitale Zeitalter zu führen „Der perfekte Chief-Digial-Officer muss neben gutem technischem Know-how, jahrelanger Erfahrung und Markt- sowie Kundenorientierung noch eine Reihe weiterer Faktoren mit sich bringen“, fordert Strenn. „So wird der CDO oft als Freigeist gesehen, der mit Forscherblut, ge-danklicher Flexibilität, dem rich-tigen Spirit, Mut, Überzeugungs-kraft und natürlich Datenverständ-nis an seinen Job herangeht.“

Ein CDO müsse gewillt sein, zu experimentieren, (auch) zu schei-tern – und weiterzumachen. Strenn: „Der Chief-Digital-Officer begrüßt datenbasiertes Experimentieren, passt sich schnell an und trifft ite-rative Entscheidungen. Er muss daher in der Lage sein, sich schnell zu orientieren – unabhängig von der Abteilung oder Funktion, von Kunden oder Produkten. Das be-deutet, er muss sich in verschie-denen Fachsprachen verständigen können, um zu simplifizieren, was nach komplizierter Technologie klingt. Vor allem aber fordert die-se Position Überzeugung, Anpas-sungsfähigkeit und visionäre Füh-rung.“

74 – careernetwork PERSONAL & MANAGEMENT Freitag, 14. November 2014

State of the Art Während im aktuellen Recruiting-Ranking PwC vor ISS Facility und Deloitte siegte, „kommen“ schon die nächsten wichtigen Trends

Was tut sich beim Recruitment?

BEST RECRUITERS 2014

Wolfgang Elšik (Vorstand des Instituts für Personalmanage-ment der Wirtschaftsuniversi-tät Wien), Kurt Babirath (HR Director – ISS Facilty Services GmbH), Elizabeth Hull (Human Capital Leader – PwC Öster-reich GmbH), Markus Gruber (Initiator der Best Recruiters-Studie) und Claudia Stingl (HR Business Partner – Deloitte Österreich, v.l.).

Günther Strenn leitet seit Juni 2013 den Aufbau der österreichischen Nieder lassung von USG Professionals.

„Der Chief-Digital-

Officer ist die neue

,It‘-Position auf dem

Human-Ressource-

Parkett.“

GÜNTHER STRENN, USG PROFESSIONALS ÖSTERREICH

Besonders wichtig auf dem Human-Ressource-Parkett ist die neue Position des „Chief-Digital-Officers“ (CDO).

Größte Recruiting-Studie Gesamtsieger PwC Österreich

Die besten zehn RecruiterWien. Markus Gruber, Initiator der Best Recruiters-Studie, und Univ.Prof. Wolfgang Elsik, Vorstand des Instituts für Personalmanagement an der Wirtschaftsuniversität Wien, präsen-tierten am 6.11. im Rahmen der „Personal Austria“ die Österreich-Ergebnisse der aktuellen Best Recruiters-Studie. Anhand eines 93 Kriterien umfassenden Katalogs wurde zum fünften Mal in Folge die Recruiting-Qualität der 519 Top-Arbeitgeber Österreichs in den Bereichen Recruiting-Präsenz, Online-Stellenanzeigen und Bewerber-Umgang untersucht. „Das Thema Authentizität gewinnt angesichts des zunehmenden Wertewandels an Bedeutung“, sagt Gruber. „Wer zum Unternehmen passende, sogenannte Right Potentials für sich gewinnen will, muss sich intensiv mit seinem Arbeitgeber-USP auseinandersetzen und mehr als ‚nur‘ die Standards bieten.“

Den Titel „Best Recruiter 2014/15“ sicherte sich die PwC Österreich GmbH. Das Beratungsun-ternehmen erzielte in allen Kategorien hohe Punktezahlen und überzeugte durch bewerberna-hes Recruiting und wertschätzenden Umgang mit Bewerbern. „Ein ausgezeichnetes Employer Branding braucht ein hochprofessionelles Team, das gemeinsam und aufeinander abgestimmt an der Qualität der Bewerberbetreuung arbeitet“, meint Elizabeth Hull, Human Capital Leader bei der PwC Österreich GmbH. „Genau dafür ist die Studie ein guter Anhaltspunkt, an dem wir uns ausrichten.“

Die Top Ten 2014/15

1. PwC Österreich 6. Österreichisches Verkehrsbüro 2. ISS Facility Services 7. voestalpine AG3. Deloitte Österreich 8. Lkw Walter 4. Frequentis 9. ÖBB-Konzern5. Trenkwalder Personaldienste 10. Lidl Österreich

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PAUL CHRISTIAN JEZEK

Wien. Recruiting stellt erwiesener-

Page 5: career 1411

Wien. Das Fachhochschulportal www.fachhochschulen.ac.at ist rundum erneuert worden und zeichnet sich nun durch einfache Bedienung sowohl am Desktop als auch am Tablet und Smartphone, eine neuartige Suchsystematik und den radikalen Verzicht auf unnöti-ge Inhalte aus.

Die auf dem Basis-Satz „Ich möchte etwas in Österreich stu-dieren“ aufbauende Studiengang-Suche kann von den Usern um die Parameter „Studienrichtung“, „Ab-schluss“, „Sprache“, „Fachhoch-schule“, „Ort“ und „Organisations-form“ verfeinert werden. Mit einer Bookmark-Funktion und einer Vergleichsansicht für ausgewählte

Studiengänge sowie der Möglich-keit, Infomaterialien zu bestellen, wird eine größtmögliche Übersicht über das Angebot garantiert.

Außerdem werden die verschie-denen Fachhochschulen präsen-tiert, auf News und Events auf-merksam gemacht, mit dem FH Magazin ein Einblick in den Stu-dienalltag gegeben und eine Liste mit FAQs angeboten. Die Seite ist in englischer und deutscher Spra-che verfügbar.

Uneingeschränkt mobil

Da die Website mit Infinite Scrol-ling (ähnlich Facebook) ausge-stat-tet ist, bleibt der Inhalt stets über-

sichtlich. Durch das Re-sponsive Design wird sie nicht nur am Desktop- computer, sondern auch auf Tablet und Smart-phone optimal darge-stellt und ist uneinge-schränkt mobil bedien-bar. www.

fachhochschulen.ac.at

Athen/Lissabon. Angesichts der durch geringes Wachstum geprägten, angespannten Wirtschaftslage will Nestlé gemeinsam mit Poli-tik und Bildungsbereich das Stel-lenangebot und die Eignung von Bewerbern verbessern. „Mit über 200 Unternehmen aus ganz Eu-ropa ist die Alliance for YOUth die erste gesamteuropäische Initiative aus Wirtschaftskreisen, die jun-gen Menschen zu einer besseren Vorbereitung auf das Berufsleben

verhilft, um ihre Chancen auf dem umkämpften Arbeitsmarkt zu ver-bessern“, erklärt Laurent Freixe, CEO Nestlé Europe.

Nestlé hat die Alliance for YOUth vor einigen Monaten in Lissabon aus der Taufe gehoben. Zu den Gründungsmitgliedern zählen die Personalvermittlung Adecco, das Versicherungsunternehmen AXA, die internationale Nahrungsmit-telgruppe Cargill, die Logistik-gruppen CHEP und DS Smith, das Wirtschaftsberatungsunternehmen Ernst & Young, das Soziale Netz-werk Facebook und der Parfüm- und Duftstoffproduzent Firme-nich. Das Informationstechnologie- unternehmen Google, die Marktfor-schungsgruppe Nielsen, das Kom-munikationsunternehmen Publicis Groupe, das Technologieunterneh-men Salesforce, die Informations-austauschplattform Twitter und die Anwaltskanzlei White & Case sind ebenfalls beigetreten. Die Al-liance for YOUth bildet die vierte Säule von Nestlés Europäischer Ju-gendbeschäftigungsinitiative Nest-lé Needs YOUth, die im November 2013 in Athen gestartet wurde. (pj) http://bit.ly/19PdyAK

careernetwork – 75PERSONAL & MANAGEMENT/AUS- & WEITERBILDUNGFreitag, 14. November 2014

Management-To-Dos Führungskräfte müssen sowohl auf Über- wie auch auf Unterforderung rasch reagieren

Stress macht „brave“ Mitarbeiter zur ZeitbombeHolloway Ave/Neuhaus. Stress im Job macht langfristig kontrapro-duktiv. Denn erst Wochen oder Monate nach dem eigentlichen Auslöser können die Folgen zutage treten, wie Forscher der San Fran-cisco State University ermittelt haben.

Dabei kommt es z.B. dazu, dass die Mittagspause überzogen oder Gegenstände aus dem Büro ent-wendet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Konflikte oftmals für einen längeren Zeitraum unter der Oberfläche schwelen.

Sukzessiver Stressaufbau

„Stress baut sich stets sukzes-sive auf. Symptome wie kontra-produktives Verhalten stellen sich dann ein, wenn mehrere Faktoren das Fass zum Überlaufen brin-gen“, erklärt Unternehmensberater Franz Gober. Wenn der Stress an-dauere und sich Belastungen auf-stauen, äußere sich dies in derarti-gen Verhaltensweisen.

„In der Regel treten erst dann Fol- gen auf, wenn man sowohl beruf-lich und gesundheitlich als auch privat übermäßig beansprucht wird. In Form dieser destruktiven Reaktionen versucht der Körper beispielsweise durch Einlegen ei-ner längeren Mittagspause zur Ru-he zu kommen oder Auswege aus der belastenden Situation zu fin-den“, schildert Gober. „Das bestä-tigt auch, dass Führungskräfte die Befindlichkeit und die Leistungen ihrer Mitarbeiter sehr gut im Au-ge behalten sollten, um auf Über- oder auch Unterforderung rasch reagieren zu können.“

Die Wissenschafter hatten An-gestellte in verschiedenen Berufs-feldern über einen Zeitraum von sechs Monaten dreimal zum Stress am Arbeitsplatz und zu daraus

resultierenden destruktiven Ver-haltensweisen befragt. Den Ergeb-nissen zufolge zieht eine Erhöhung des Stresspegels nicht immer un-verzüglich kontraproduktives Ver-halten nach sich; bei denjenigen, die solche negativen Reaktionen nicht sofort gezeigt haben, setzten diese erst nach Wochen oder Mo-naten ein. Bemerkenswert ist zu-dem, dass dieser verzögerte Effekt vor allem bei jenen Mitarbeitern zu beobachten gewesen ist, die von ihrem Umfeld als besonders „an-genehm“ eingestuft worden sind. Diese latente Wirkung ist auch

bei jenen nachweisbar, die als „ge-wissenhaft“ gelten. Diese haben ihr kontraproduktives Verhalten tendenziell erst längere Zeit nach dem stressbewirkenden Ereignis gezeigt. Den Forschern zufolge verfügen diese Angestellten über mehr persönliche Ressourcen, die ihnen zunächst dabei helfen, mit dem Stress umzugehen.

Ein weiterer Stressfaktor

Ausgesprochen stressfördernd sind übrigens auch lange Warte-zeiten, die durch den PC verur-

sacht werden. Sie kosten den durchschnittlichen User insge-samt rund 120 Stunden im Jahr, was alles in allem fast fünf Ta-gen entspricht. Das geht aus ei-ner internationalen Erhebung des Speicherspezialisten SanDisk her-vor, für die über 8.000 PC-Nutzer befragt worden sind. Zusätzlich rauben diese alltäglichen Verzö-gerungen nicht nur kostbare Zeit, sondern vermiesen überdies noch bei rund einem Viertel der Umfra-geteilnehmer über den ganzen Tag hinweg die Laune … (pte/pj) www.consultingteam.at

Langfristig kontraproduktiv – oft bleiben Konflikte über mehrere Monate hinweg im Verborgenen.

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Jede Menge Ordner, Papierstapel und Aktenberge: Stress zeigt aber erst später seine Folgen.

Mehr Maschinenbauer für die Wirtschaft

Wien. Die Fachhochschule Technikum startete diesen Herbst den ersten FH-Bachelor-Studiengang Maschinenbau in der Bundeshauptstadt und er-weiterte damit das Angebot als größte rein technische Fach-hochschule in Österreich um einen weiteren strategischen Baustein.

Wie groß der Beitrag der FH gegen den Fachkräftemangel ist, macht die Zahl der zukünf-tigen Absolventen deutlich: Jeder fünfte Maschinenbau-Ba-chelor wird 2017 ein Absolvent der FH Technikum Wien sein.

Zuletzt (Studienjahr 2012/13) absolvierten laut unidata weni- ger als 200 Studierende Ma-schinenbau-Bachelor-Studien-gänge in Österreich, darunter an der TU Wien und TU Graz. Studiengangsleiter Erich Markl: „Dank dieses neuen Angebots stehen den heimischen Un-ternehmen in wenigen Jahren rund ein Viertel mehr Maschi-nenbau-Bachelor-Absolventen zur Verfügung.“ (pj) http://bit.ly/1sCeFMJ

Gleich 130 Arbeitgeber kennenlernen

Wien. Österreichs größte Karrieremesse findet am 20.11. statt. 130 Arbeitgeber – von nationalen bis zu internatio-nalen Unternehmen, von Kon-zernen bis zu NPOs – sind an diesem Tag in der Messe Wien vertreten, um Studierende und Absolventen der Wirtschaft, Technik und Naturwissen-schaft als potenzielle neue Mitarbeiter zu gewinnen.

Ziel der „Career Calling“ ist es, Arbeitgeber und Bewerber in informeller Atmosphäre miteinander zu vernetzen. „Die persönliche Vorstellung ist im Bewerbungsprozess entschei-dend“, erklärt Heike Schreiner, Geschäftsführerin des WU ZBP Career Center. „Bei der ‚Career Calling‘ können Bewerber direkt mit Personalverantwort-lichen ins Gespräch kommen und gleichzeitig ein Gespür dafür bekommen, welche Unternehmen als Arbeitgeber für sie attraktiv sind.“ Darüber hinaus wird ein umfangreiches Rahmenprogramm für den Wissensvorsprung im Bewer-bungsprozess sowie ein kostenloses Bewerbungs- fotoshooting offeriert. (pj) www.careercalling.at

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F. Schmöllebeck, H. Rankl, L. Roitner, Studiengangsleiter Erich Markl (v.l.).

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Career Calling – die Karrieremesse der WU, TU Wien und Boku.

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Führungskräfte und Lehrlinge von AMS, Nestlé Österreich und ÖBB.

Europaweite Initiative Gegen Jugendarbeitslosigkeit

Initiative „Nestlé Needs YOUth“

Auf zum „richtigen“ Fachhochschulstudium!

Fachhochschulportal Der einfachste Weg …

Die „richtige“ FH soll es sein

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