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Collaborative Classrooms Interaktiv und selbstbestimmt lernen in Zusammenarbeit mit

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„Aktuell wird das Thema digitale Bildung innerhalb der Schulen und Hochschulen noch von einer Gruppe von ‚Vordenkern‘ vorangetrieben.“

Das „Netzwerk Digitale Bildung“ will gemäß seinem Motto „Zukunft. Lernen!“ Lehrenden wie Lernenden ermöglichen, von den Chancen der digitalen Bildung zu profitieren. Uns ist es wichtig, auch auf Hindernis-se, Vorbehalte und Unsicherheiten einzugehen und

die bestehende Kluft zwischen den Vorreitern der digitalen Bildung und zum Teil noch skeptischen Lehrkräften und Verantwortlichen zu überwinden. Der digitale Wandel hat das Verständnis von Bildung und den daraus resultierenden Anforderungen für die Praxis des Lernens und der Lehre grundlegend verändert. Allerdings setzt sich diese Veränderung in den verschiedenen Schulen, Hochschulen und weiteren Bildungseinrichtungen unterschiedlich intensiv durch. Abhängig ist der Wandel von politi-schen Vorgaben in den einzelnen Ländern, von der technischen Ausstattung, personellen Ressourcen sowie von der Medienkompetenz und Einstellung des Lehrpersonals.

Aktuell wird das Thema digitale Bildung innerhalb der Schulen und Hochschulen noch von einer Grup-pe von ‚Vordenkern‘ vorangetrieben. Die Politik hat die Notwendigkeit und die Chancen des digitalen Wandels für Deutschland erkannt und setzt klare Zeichen, um diesen auch im Bildungsbereich zu verankern.

Dr. Sarah HenkelmannSprecherin des Netzwerk Digitale Bildung

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Vom ersten Tag ihres Lebens an lernen Kinder. Sie saugen neue Informationen förmlich auf, erforschen ihre Um-gebung, gehen Dingen auf den Grund und sind dabei höchst motiviert. Dieser natürliche Wissensdurst bleibt bei klassischem Frontalunterricht in der Schule oft auf der Strecke. Damit Kinder natürlich und selbstverständlich lernen, bindet das Prinzip des Collaborative Classrooms die Schülerinnen und Schüler aktiv in den Unterricht ein. Lehrkräfte geben einen Rahmen vor, den die Kinder gemeinschaftlich, kreativ und in ständigem Austausch untereinander mitgestalten. Moderne Technik unterstützt das interaktive und selbstbestimmte Lernen.

Teamwork ist eine Kompetenz, die auf dem Arbeitsmarkt oft gefordert wird. Schon in der Schule können Kinder von Zusammenarbeit profitieren. Sie fördert ihre soziale und emotionale Entwicklung und hilft gleichzeitig dabei, Themen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Denn unterschiedliche Men-schen haben unterschiedliche Fragen, Ideen und Lösungsansätze. So können sich die Kinder gegenseitig ergänzen und das Unterrichtsgeschehen bereichern.

Hintergrundwissen: Prinzipien des Collaborative ClassroomsIm Collaborative Classroom findet ein lebendiger und vielfältiger Unterricht statt. So behalten die Kinder ihre natürliche, innere Motivation. Lehrerinnen und Lehrer sind nicht die alleinigen Informationsgeber. Auch Schülerinnen und Schüler geben ihr Wissen weiter, während die Lehrkräfte die Rolle von Mediatoren oder Moderatoren einnehmen können.

(Quelle: North Central Regional Educational Laboratory (NCREL)).

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Das „Center for the Collaborative Classroom“ beschreibt vier Kernprinzipien im Collaborative Classroom:

Fachliche und emotionale Kompetenzen fördern: Das Erlernen fachlicher Kompetenzen lässt sich nicht vom Erwerb sozialer und emotionaler Kompetenzen trennen. Wird die emotionale Entwicklung in den Unterricht integriert, lernen Kinder besser. Die enge Verzahnung von emotionaler Entwicklung und fach-lichem Lernen zeigt sich etwa in Diskussionen: Um daran teilnehmen zu können, bedarf es bestimmter sozialer Kompetenzen. Gleichzeitig muss ein Kind ein Mindestmaß an Wissen haben, um etwas zum Thema beitragen zu können.

Einen sicheren Raum bieten: Eine sichere Umgebung und vertrauensvolle Beziehungen zu Lehrkräf-ten und Mitschülerinnen und -schülern helfen den Kindern dabei, Selbstbewusstsein zu entwickeln. In so einem geschützten Raum zeigen sie eine größere Bereitschaft zu lernen. Haben sie ein Gefühl der Ver-bundenheit zu ihrer Schule, erbringen sie außerdem bessere Leistungen, sind motivierter und helfen sich besser gegenseitig.

Aktive Lernerfahrungen: Im Collaborative Classroom beteiligen sich Kinder aktiv am Unterricht. Sie ar-beiten zusammen, entwickeln Ideen, sind kreativ und lernen, neu zu denken und sich eine eigene Mei-nung zu einem Thema zu bilden. Anders als in klassischen Schulstunden beginnt nicht immer die Lehrkraft den Unterricht, sondern sie gibt einen Rahmen vor. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten zum Beispiel zunächst eigenständig in Gruppen, denken über ein Problem nach und diskutieren. Die Lehrkraft zeigt den Kindern dann hilfreiche Lösungsstrategien oder bietet Denkalternativen an.

Anerkennung und Motivation: Alle Kinder wollen lernen. Aufgabe von Schulen ist es, diesen Wissens-durst und die innere Motivation zu erhalten und zu fördern. Lehrkräfte sollten dafür etwa auf die Interes-sen der Kinder eingehen und sie in den Unterricht einbeziehen. Auch Anerkennung spielt eine große Rolle.

(Quelle: Center for the Collaborative Classroom)

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Interaktive Technik in Collaborative ClassroomsKinder wachsen heute als „Digital Natives“ auf. Die immer weiter fortschreitende Digitalisierung gehört für sie zum gewohnten Alltag, auch in der Schule: Kinder lernen in Computerräumen, werden in Tabletklassen unterrichtet und üben zu Hause mit Onlineprogrammen weiter. Doch das Ausrüsten etwa mit Notebooks allein reicht nicht, wenn die Kinder dann einzeln und abgeschottet vor ihren Bildschirmen sitzen. Das Kol-laborieren muss aktiv von den Lehrkräften gefördert werden. Dabei finden sie Unterstützung durch Tools wie zum Beispiel „SMART amp“ oder „SMART Notebook“. Diese Software vernetzt die Geräte von Kindern und Lehrkraft, sodass sie in Echtzeit interagieren können.

Praxisbeispiel: SMART Collaborative ClassroomIm SMART Collaborative Classroom stehen die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt. Sie lernen aktiv und dadurch nachhaltig. Mehrere SMART Boards und die passende vernetzende Software sind die Ba-sis, um methodische Vielfalt leichter umzusetzen und neue didaktische Konzepte anzuwenden. Dank der integrierten SMART Document Camera können nicht nur digitale, sondern auch analoge Inhalte in den Unterricht einbezogen werden.

Fast alle Schülerinnen und Schüler nutzen gern digitale Technik und lassen sich so für verschiedene Unter-richtsinhalte leichter begeistern. Sie sind motivierter und zeigen deshalb bessere Leistungen. Das eigen-verantwortliche Lernen macht den Unterricht lebendig. Lehrkräfte agieren vorwiegend als Moderatoren, während die Kinder zusammenarbeiten, sich in der Gruppe helfen und so im eigenen Tempo lernen. Inter-aktive Tafelbilder können selbst erarbeitet und an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.

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Das SMART Collaborative Classroom bietet unendliche Möglichkeiten für interaktives Lernen, zum Beispiel:

· Stationslernen· Aufgaben zum Ausfüllen mit Drag-and-Drop· Vokabelmemory· Lernpuzzle· interaktive Landkarten· Nutzung von Onlineprogrammen· Hören von Podcasts· Videopräsentationen

Buchtipps:· Selbststeuerung und Partizipation beim computergestützten kollaborativen Lernen: Eine Analyse im Kontext hochschulischer Lernprozesse (Medien in der Wissenschaft) von Angela Carell· 20 Tools for the Collaborative Classroom: Getting the Most from your Partnerships von Rebecca A. Hines und Lisa A. Dieker

Fachartikel:· Learning technologies: Affective and social issues in computer-supported collaborative learning von Ann Jones und Kim Issroff in Computers & Education 44 (2005) 395–408 · What Is the Collaborative Classroom? von M. B. Tinzmann, B. F. Jones, T. F. Fennimore, J. Bakker, C. Fine und J. Pierce in NCREL, Oak Brook, 1990

Linktipps zum Thema unter:www.netzwerk-digitale-bildung.de/artikel/collaborative-classrooms.html

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Das NetzwerkDas „Netzwerk Digitale Bildung: Zukunft. Lernen!“ vermittelt Informationen, ermöglich den Austausch und schafft Orientierung über die jeweils aktuellen und relevanten Entwicklungen im Bereich Digitalisierung und Bildung. Es greift zentrale Debatten auf und ordnet sie ein. Das Netzwerk richtet sich mit seinem Angebot an Praktiker, Theoretiker und Entscheider. Interessierte, die in Schulen, Hochschulen, Politik und Wirtschaft mit dem Thema Digitale Bildung beschäftigt sind, finden neben Informationen auch Check-listen, Hinweise und Best-Practice-Beispiele. Mit der Community für Experten stellt das Netzwerk Digitale Bildung relevante Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner aus verschiedenen Bereichen vor und prä-sentiert ihre Beiträge.

Das Netzwerk Digitale Bildung wird von verschiedenen Partnern aus der Wirtschaft gefördert. Unabhängige Kooperationspartner entwickeln die Inhalte für die Plattform. Das Netzwerk steht für weitere Förderer und Kooperationspartner offen.

www.netzwerk-digitale-bildung.de

Rechtehinweis:Dieses Dokument einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die ganze oder teilweise Vervielfältigung, Bearbeitung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie die Einspeicherung oder Verarbeitung in elektronische Medien, elektronische Systeme oder elektronische Netzwerke. Alle Angaben, trotz sorgfältiger redaktioneller Bearbeitung, ohne Gewähr. Fremdbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Wir weisen darauf hin, dass hier verwendete Soft- und Hardwarebezeichnungen und Markennamen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen. © Netzwerk Digitale Bildung, c/o HÄUSLER KG, Rastatt

Konzeption/Realisation/Projektleitung: Steffen Guschmann, c/o Häusler KG, Rastatt, [email protected]: Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation GmbH, HamburgGestaltung: Daniel Kaspar Design, Brighton/FrankfurtBildnachweis: alle Bildrechte liegen bei den jeweiligen Eigentümern: KidStock/Blend Images LLC/Fotolia: Seite 1. goodluz/123RF: Seite 4. Syda Productions/Shutterstock: Seite 5. SMART Technologies: Seite 3, 6, 7, 8. Dr Sarah Henkelmann: Seite 2.

Projektbüro Netzwerk Digitale Bildungc/o Häusler KGIm Steingerüst 1076437 RastattTel.: +49 (72 22) 90 87 21

Impressum:

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Der digitale Wandel ist dabei, das Lernen und Leh-ren an Schulen, Hochschulen und in der Beruflichen Bildung grundlegend zu verändern. Lehrkräften bietet sich dadurch eine Vielzahl neuer Lernmetho-den, zum Beispiel für gemeinschaftliches Arbeiten oder um gezielt auf individuelle Lernanforderungen einzugehen. Die Integration von Software, Smart-phones, Tablets und Boards ermöglicht ein vernetz-tes digitales Lernen. Internetzugänge für Lehrkräf-te sowie Schülerinnen und Schüler erlauben etwa Rechercheaufgaben und den Einsatz von Videos. Im Hochschulbereich stellen Dozierende ihre No-tizen digital zur Verfügung oder filmen Lehrveran-staltungen. Auch viele Unternehmen haben bereits auf den digitalen Wandel reagiert und bieten ihren

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern digitale und hochflexible Lernangebote. Durch den ständigen Zugriff auf Online-Quellen, Datenbanken und Wikis sinkt der Stellenwert von Faktenwissen und digitale Kompetenzen wie kollaboratives Arbeiten werden wichtiger. Noch sind die Unterschiede bezüglich Infrastruktur sowie technischer und personeller Ausstattung an Schulen, Hochschulen und in der Beruflichen Bil-dung sehr groß. Doch die Gestaltung der Zukunft der Digitalen Bildung ist in vollem Gange. Lernen-de, Lehrkräfte und Verantwortliche erleben täglich aufs Neue, welche Chancen und Möglichkeiten der digitale Wandel ihnen bietet.

Die Zukunft des Lernens

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