das liebe geld
DESCRIPTION
Das liebe GeldTRANSCRIPT
2:0
8 J
UN
I 2
00
8
D UA N E CO N R A D DA S L I E B E G E L D U N D M E I N H E R Z
D Ü R F E N C H R I ST E N S C H U L D E N M AC H E N A L E X A N D E R G A A
Das liebe Geld…
D A S V I N E Y A R D M A G A Z I N
BRANDNEU
BEWEGUNG MIT ZUKUNFTDIE VINEYARD BEWEGUNG IM DEUTSCH-SPRACHIGEN RAUM
¥ 7.00 CHF 11.50
UNFAILLING LOVEMIT DER ANBETUNGSBAND DER TRENT VINEYARD IN NOTTINGHAM
¥ 15.95 CHF 29.80
FULL ATTENTION
KLASSE SONGS VON JEREMY RIDDLE!
¥ 15.95 CHF 29.80
MORE THAN EVERLIVE AUS DEN ROCKY MOUNTAINS
¥ 15.95 CHF 29.80
BACK TO OUR ROOTSSTORIES OF THE VINEYARDERZÄHLT VON CAROL WIMBER (ENGLISCH!)
¥ 17.95 CHF 32.80
YOU ARE A HOLY GOD10 GEDANKEN ÜBER HEILIGKEIT MIT MARC JAMES, BRENTON BROWN, KA-THRYN SCOTT U.A.
¥ 12.95 CHF 24.80
NEU!
NEU!
ALL FROM YOUMIT SAM LANE & DEBORAH CLARKE
¥ 15.95 CHF 29.80
LOVE DIVINE [SET THE CAPTIVES FREE]LIVE AUS HULL, ENGLAND
¥ 15.95 CHF 29.80
PLAUSCH IM RÄGEKIDS-PRAISE-CD MIT NEUEN SCHWEIZER-DEUTSCHEN SONGS
¥ 15.95 CHF 29.80
SWEETLY BROKEN DIE 13 BESTEN NEUEN US SONGS DES LETZTEN JAHRE
¥ 15.95 CHF 29.80
Fr o m t h e C h u r c h , f o r t h e C h u r c h
wORDER
ON-LINECH: 031 327 11 77EU: 0049 (0)6232 980 118S
BESTELLUNGEN
TELEFON
Hörbeispiele unter...
STAND IN AWEDIE BESTEN SONGS DER VINEYARD USA
¥ 15.95 CHF 29.80
I BELONGK AT H RY N S COT T
Die 11 Songs des ersten Studioalbums der Frau hinter Anbetungsliedern wie «Hungry» kom-men in allerbester Norah Jones Manier daher, federleicht und doch innig.
Š 14.95 CHF 27.90
A CASA MIADie erste italienischsprachige CD der Vineyard.
Š 11,95 CHF 24,80
HOLY GOD
NEUE SONGS VON BRIAN DOERKSEN
¥ 17.99 CHF 32.00
4:06
:juni 2008C
«Equipped» ist das Magazin der Vineyard Bewegung in
Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Artikel geben
die Meinungen der Autorinnen und Autoren wieder und
müssen sich nicht mit jenen der Vineyard D.A.CH decken.
Ausführliche Infos, Bestellung und Kundendatenänderungen
unter: www.vineyard-dach.net
3
focus
Dürfen Christen Schulden machen?A L E X A N D E R G A A
feature
Das liebe Geld und mein HerzD UA N E CO N R A D, N O R M A N R E N T RO P
leadership insights
Leiterschaft, Leiter und ZahlenR I C H A R D C L I N TO N
word study
Bleibt niemand etwas schuldigP E T E R DAV I S
Jesus ist gekommen, um Gefangene zu befreien. Was aber bedeutet Freiheit? – Wir sind
dann frei, wenn wir nicht von außen bestimmt werden, sondern über uns selbst «herrschen»
können. Die Bibel spricht in diesem Zusammenhang von Selbstbeherrschung.
In unserem Leben gibt es eine Vielzahl von Dingen, die uns zu bestimmen versuchen:
Umstände, Ängste, Gefühle, Lust, Süchte oder auch andere Menschen. Es gibt Menschen, die
sich so von der Not ihrer Umgebung bestimmen lassen, dass sie ihre Freiheit an ein scheinbar
nobles Anliegen verlieren. Oder junge Eltern, die ihr Leben nach der Geburt der ersten Kin-
der so auf ihren Nachwuchs ausrichten, dass diese ihr ganzes Leben kontrollieren. Der Grat
zwischen gesundem und ungesundem Engagement ist manchmal schmal. Jim Elliot hat dies
wunderschön ausgedrückt (siehe Artikel Das liebe Geld und mein Herz auf Seite 4): «Wenn
du etwas hast, was du nicht weggeben kannst, besitzt du es nicht, sondern es besitzt dich.»
All die Dinge, die mich bestimmen wollen, buhlen um meine Aufmerksamkeit. Und ich habe
keine Zeit oder keine Energie mehr für die Dinge, die Gott mir schenken oder durch mich wir-
ken möchte!
«Wie eine Stadt ohne Schutzwall, so ist ein Mann ohne Selbstbeherrschung» (Sprüche 25,28).
Wenn die Bibel von Selbstbeherrschung spricht, meint sie damit nicht einfach ein diszipli-
niertes menschliches Verhalten. Die Bibel spricht von einer Frucht des Geistes (Galater 5,22),
etwas, das Gott in uns bewirken will.
Es ist der Ausdruck der manifesten Gegenwart Gottes in meinem Leben. Und genau diese
Freiheit will Gott uns in jedem Lebensbereich schenken, auch in unseren Finanzen. Ich wün-
sche mir, dass wir die Kraft der Verheißungen Gottes erleben und Menschen um uns herum
durch uns am Segen Gottes Anteil erhalten. Die Artikel dieser Ausgabe bieten dazu inspirie-
rende Anstöße. Denn, wie Martin Bühlmann schreibt: «Ein kleiner Stein kann eine Lawine
auslösen.»
Marius Bühlmann
4
focus
Schritte in die persönlliche FreiheitD UA N E CO N R A D
god stories
Gebet angebotenA N N E T T E VO N L E R B E R
training
Wachstum und ReifeM A RC U S B . H AU S N E R
martins tagträume
Die Ökonomie Gottes…M A RT I N B Ü H L M A N N
Thema der nächsten Ausgabe, August 2008: Vineyard Europe
aus den vineyards
Let your Light shineM A R L I N WAT L I N G
HerausgeberVineyard D.A.CH, Zeughausgasse 14, Postfach 5424, CH-3001 Bern, Tel. +41 (0)31 327 11 77, Fax +41 (0)31 333 15 19
Chefredaktion Leitender RedaktorMartin Bühlmann Marius Bühlmann
Mitarbeiter: Duane Conrad, Richard Clinton, Peter Davids, Alexander Gaa, Marcus B. Hausner, Johannes Leuchtmann, Norman Rentrop, Sara Timothy, Annette von Lerber & Marlin Watling
Druck / AnzeigenJordi AG, Belp, +41 31 818 01 [email protected]
Banverbindung Schweiz NEU:Vineyard EmpowermentIBAN CH59 0630 0016 9803 6830 1Valiant Bank, 3001 BernBC: 6300Postscheck-Nr.: 30-38112-0Kontonr.: 169.803.683.01
Bankverbindung Deutschland und EU NEU:Vineyard-DACH-EquippedKto. 105353793BLZ: 52060410BIC / SWIFT: GENODEF1EK1IBAN: DE34520604100005353793Evang. Kreditgenossenschaft Nürnberg
Erscheintviermal jährlich
Auflage2500
AbonnementCHF 24.–, bzw. ¥ 16.–
Gestaltung und Layoutfortissimo : think visualWädenswil
Liebe Leserin, lieber Leser!
8
11
14
16
17
20
21
22
2:08
4
UND MEIN H
:featureC
DAS LIEBEden meine Emotionen und meine Auf-
merksamkeit an diese Dinge gebun-
den, und mein Herz wird zu ihnen hin-
gezogen. Auf den Punkt gebracht: Sie
werden zu meinem Schatz.
Frage: Wer hat die Herrschaft über
mein Herz?
Sorgen um Versorgung oder Vertrauen in meinen Versorger?Wenn Geld und Besitz mich regieren,
dann werden mich die Symptome
einer Mammon-Gesinnung plagen: z.B.
Angst vor dem «Zu-kurz-Kommen»,
Sorgen Dinge zu verlieren, die Liebe
zum Geld, Geiz, Knauserigkeit, Kauf-
zwang, mehr haben wollen, Sorgen um
die eigene Versorgung usw. Ich werde
unzufrieden. Jesus meint dazu: «Darum
sage ich euch: Sorgt nicht um euer
Leben, was ihr essen und trinken wer-
det: auch nicht um euren Leib, was ihr
anziehen werdet. Ist nicht das Leben
mehr als die Nahrung und der Leib
mehr als die Kleidung?» (Mt. 6,25).
Gleich sechs Mal in diesem Kapitel
macht uns Jesus darauf aufmerksam,
dass Existenzangst und Sorgen nicht
seinem Plan für die Menschen entspre-
chen und dass es auch anders geht.
Oder auch Hebräer 13,5: «Seid nicht
geldgierig und lasst euch genügen an
dem, was da ist. Denn der Herr hat ge-
sagt (Josua 1,5): Ich will dich nicht ver-
lassen und nicht von dir weichen.»
Was bestimmt mein Herz?Unser Umgang mit Geld bestimmt
maßgeblich unseren Alltag. Aber
wussten Sie, dass Ihr persönlicher Um-
gang mit Geld auch große Auswir-
kungen auf Ihre ganz persönliche Be-
ziehung zu Gott hat?
Schon lange haben Kirchenführer
die Bedeutung von Geld für das geistli-
che Leben erkannt:
«Es gibt 3 Bekehrungen: die Bekehrung des
Herzens, des Verstandes, des Geldbeutels.»
Martin Luther
«Wo Reichtum die Herrschaft über das
Herz hat, hat Gott seine Autorität verlo-
ren.» Calvin
«Wenn du etwas hast, was du nicht weg-
geben kannst, besitzt du es nicht, sondern
es besitzt dich.» Jim Elliot
Auch in unseren Tagen wird die Ver-
bindung zwischen Geld und Geist er-
kannt. Der Gründer und frühere Direk-
tor der Plansecur Investment Gruppe,
Klaus-Dieter Trayser, meinte dazu:
«Geld gehört zu den Mächten und Ge-
walten, die spirituellen Charakter haben.»
Die Bibel gibt viel Aufschluss darüber,
wie Gott Geld sieht. Jesus weist auf
diese Verbindung zwischen Geld und
unserem Herzen hin, wenn er sagt:
«Niemand kann zwei Herren dienen:
entweder er wird den einen hassen und
den andern lieben, oder er wird an dem
einen hängen und den andern verach-
ten. Ihr könnt nicht Gott dienen und
dem Mammon» (Mt. 6,24).
Geld: Mein Sklave oder mein Gebieter?Was heißt dieser Schlüsselvers von
Jesus aber praktisch für mein Leben in
einer Welt, die ohne den täglichen Um-
gang mit Geld nicht vorstellbar ist?
Jesus macht deutlich, dass die Prioritä-
ten und Herrschaftsverhältnisse klar
sein müssen: Nicht Geld (oder «Mam-
mon» im Urtext) soll mich regieren,
sondern Gott allein. Geld soll mein
Sklave sein, nicht mein Gebieter, mein
Diener, nicht mein Herr.
Jesus drückt das einige Verse früher in
Matthäus 6 so aus: «Ihr sollt euch nicht
Schätze sammeln auf Erden, wo sie die
Motten und der Rost fressen und wo
die Diebe einbrechen und stehlen.
Sammelt euch aber Schätze im Him-
mel, wo sie weder Motten noch Rost
fressen und wo die Diebe nicht einbre-
chen und stehlen. Denn wo dein Schatz
ist, da ist auch dein Herz»(Mt. 6,19-21).
Was sind diese irdischen Schätze? Es
könnten die Scheunen des reichen
Kornbauern sein, die ihn «mit leeren
Händen vor Gott stehen» ließen (Lukas
12,16-21). Es könnten aber ebenso die
Dinge sein, die mich nachts wach hal-
ten; die Dinge, an die ich morgens als
erstes denke; all das, worum ich mir
Sorgen mache; es können Träume, Per-
sonen oder Ziele sein; das, woran mein
Herz hängt und was mich dazu verlei-
tet, mich von Gottes Plan für mein
Leben unabhängig zu machen. Durch
den hingegebenen Versuch, diese
«Schätze» auf Erden zu sammeln, wer-
GE
5
HERZ
Jesus macht deutlich, dass es um
Vertrauen in den himmlischen
Vater als Versorger geht und um die
Entscheidung, Gott an die erste Stelle
zu setzen. Sein Fazit: «Trachtet zuerst
nach dem Reich Gottes und nach sei-
ner Gerechtigkeit, so wird euch das
alles zufallen» (Mt. 6,33-34).
Frei werden vom Mammon Jesus geht so weit zu sagen, dass es im Ex-
tremfall (wie beim reichen Jüngling) sein
kann, dass einem Menschen nur ein ganz
radikaler Schnitt hilft, frei zu werden und
Gott seinen gebührenden Platz im Leben zu
geben: «Und es fragte ihn ein Oberer und
sprach: Guter Meister, was muss ich tun,
damit ich das ewige Leben ererbe? Jesus aber
sprach zu ihm: Was nennst du mich gut?
Niemand ist gut als Gott allein. Du kennst
die Gebote: Du sollst nicht ehebrechen; du
sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du
sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst
deinen Vater und deine Mutter ehren! Er aber
sprach: Das habe ich alles gehalten von Ju-
gend auf. Als Jesus das hörte, sprach er zu
ihm: Es fehlt dir noch eines. Verkaufe alles,
was du hast, und gib es den Armen, so wirst
du einen Schatz im Himmel haben, und
komm und folge mir nach! Als er das aber
hörte, wurde er traurig; denn er war sehr
reich» (Lukas 18, 18-23).
Geld kann unsere Beziehung zu Gott be-
hindern oder sogar unmöglich machen.
Wir können also auch entscheiden, ob wir
Schätze im Himmel oder auf der Erde sam-
meln. Jesus behauptet sogar, dass diese
Entscheidung und die dazugehörige Ein-
stellung von größter geistlicher Tragwei-
te ist. Wenn wir also dem Geld den
falschen Stellenwert geben, kann es
uns von der wichtigsten Beziehung
überhaupt abhalten.
LD
Einen Vertrag mit dem Himmel Eine einfache Übung hilft, Klarheit
in dieser Frage zu bekommen: Ma-
chen Sie einen Vertrag mit Gott!
An einem Sonntag im Jahr 1951
nahm ein junger Christ aus Ka-
lifornien sich zusammen mit
seiner Frau Zeit, solch einen
Vertrag mit Gott abzuschlie-
ßen. Als erfolgreicher Ge-
schäftsmann mit der ersten
Million auf der Bank wusste
er, wie man gute Verträge ab-
schließt, eigenen Zielen und
Prioritäten nachgeht. Aber in
diesem Vertrag übertrug er
sein Hab und Gut, alles, was
ihm lieb und teuer war, an Gott
allein. Er schrieb: «Ich ordne
jeden einzelnen Bereich meines
Lebens der Herrschaft von Jesus
Christus unter. Ich stelle mein
Leben, meine Ehe, meine Familie,
mein Zuhause, meine Firma, meinen
Dienst für Gott – alles, was ich jetzt be-
sitze oder je besitzen werde – unter die
Herrschaft Christi.» Bill Bright drang
damit durch zur «dritten Bekehrungse-
bene» – der des Geldbeutels. Etwa zwei
Wochen später berief Gott ihn durch
eine außergewöhnliche Erfahrung
dazu, eine Arbeit unter Studenten zu
beginnen, die Campus Crusade for
Christ International (Campus für Chri-
stus) wurde. Ich bin sicher, dass es
einen engen Zusammenhang zwischen
der zunächst privaten, unscheinbaren
finanziellen Entscheidung dieses Ge-
schäftsmanns und der neuen geist-
lichen Verantwortung gab.
Diese einfache Übung kann im un-
sichtbaren Bereich Welten bewegen.
Gott ist der Eigentümer aller Dinge,
das heißt derjenige, der über alles die
Verfügungs- und Nutzungsgewalt, die
rechtliche Herrschaft hat. Der Mensch
hingegen ist nur der temporäre Besit-
zer oder Verwalter dieses göttlichen Ei-
gentums, also derjenige, der als Dele-
gierter die tatsächliche Herrschaft über
diese Güter im Sinne des Eigentümers
wahrzunehmen hat.
6 :featureC
Jede finanzielle Entscheidung ist eine geistliche EntscheidungUnser ganz praktischer Umgang mit
Geld hat große Auswirkungen auf
unser geistliches Leben. Jesus sagt:
«Wer im Geringsten treu ist, der ist
auch im Großen treu; und wer im Ge-
ringsten ungerecht ist, der ist auch im
Großen ungerecht. Wenn ihr nun mit
dem ungerechten Mammon nicht treu
seid, wer wird euch das wahre Gut an-
vertrauen? Und wenn ihr mit dem
fremden Gut nicht treu seid, wer wird
euch geben, was euer ist? Kein Knecht
kann zwei Herren dienen; entweder er
wird den einen hassen und den andern
lieben, oder er wird an dem einen hän-
gen und den andern verachten. Ihr
könnt nicht Gott dienen und dem
Mammon» (Lukas 16,10-13).
Zum einen bestätigt Jesus, was jeder
Unternehmer weiß: Nur wer sich im
Kleinen vertrauenswürdig, ehrlich und
kompetent zeigt, soll mehr Verantwor-
tung bekommen. Wenn Jesus nur diese
Aussage über ethisches und kommer-
zielles Handeln machen würde, wäre
es zwar schön, diesen Grundsatz von
Jesus bestätigt zu bekommen, es wäre
aber noch nichts Außergewöhnliches.
Aber Jesus setzt eine erstaunliche Aus-
sage dazu: Unser Umgang mit Geld
hier auf Erden im Geschäftsleben ist
ein geistlicher Test für größere Verant-
wortung in seinem Reich. «Geht ihr
also schon mit Geld unehrlich um, wer
wird euch dann die Reichtümer des
Himmels geben wollen?», heißt es in
der Übersetzung «Hoffnung für Alle».
Das heißt, dass die Verwalterschaft von
Finanzen eine geistliche Tätigkeit ist
und nicht nur eine Managementaufga-
be. Und es bedeutet, dass Ehrlichkeit
und Treue im Kleinen aus Gottes Sicht
Prüfsteine sind, ob er jemand Reich-
tum anvertrauen kann. Unser Umgang
mit Geld entscheidet mit, ob Gott uns
auch größere geistliche Verantwortung
gibt. Im Klartext heißt das, dass die
Frage «Was würden Sie tun, wenn Sie
eine Million Euro hätten?» – so à la
Günter Jauch – die falsche Frage ist.
Die eigentliche Frage lautet (um auf
Luther zurückzukommen): «Was tun
Sie heute mit dem Tausender in Ihrem
Geldbeutel?»
Gottes AbsichtGott möchte die Quelle unserer Versorgung
sein. Er sieht vor, dass wir frei von der Liebe
zum Geld sind, dass wir allein ihn ehren
und ihm dienen, und zufrieden sind «mit
dem, was da ist» (Hebräerbrief 13,5). Au-
ßerdem sieht sein Plan vor, dass wir in
der Welt unternehmerisch tätig werden.
Er möchte uns dabei segnen und uns
zum Segen für andere einsetzen. Des-
halb sucht er Menschen, denen er
Reichtum, Macht und Einfluss anver-
trauen kann, um sein Reich zu
bauen, wie es heißt: «Dein, Herr, ist
Majestät und Gewalt, Herrlichkeit,
Sieg und Hoheit. Denn alles, was
im Himmel und auf Erden ist, das
ist dein. Dein, Herr, ist das Reich
und du bist erhöht zum Haupt
über alles. Reichtum und Ehre
kommt von dir, du herrschest
über alles. In deiner Hand steht
Kraft und Macht, in deiner
Hand steht es, jedermann groß
und stark zu machen (1. Chro-
nik 29,11-13). Oder 5. Mose
8,18: «Gedenke an den Herrn,
deinen Gott; denn er ist´s, der
dir Kräfte gibt, Reichtum zu
gewinnen, auf dass er hielte
seinen Bund, den er deinen
Vätern geschworen hat, so
wie es heute ist.»
Das heißt, von Mammon frei
zu sein ist nicht genug, um
Gottes Willen zu erfüllen. Be-
freiung allein ist nicht das
Ziel von Gottes Finanzprin-
zipien, sondern innere Befrei-
ung und äußerer Überfluss,
um Gott zu dienen und sein
Reich zu bauen.
«Denn ihre Freude war über-
schwänglich, als sie durch viel
Bedrängnis bewährt wurden,
und obwohl sie sehr arm sind,
haben sie doch reichlich gege-
ben in aller Einfalt. Denn nach
Kräften, das bezeuge ich, und
sogar über ihre Kräfte haben sie
willig gegeben und haben uns
mit vielem Zureden gebeten, dass
sie mithelfen dürften an der
Wohltat und der Gemeinschaft
des Dienstes für die Heiligen; und
das nicht nur, wie wir hofften, son-
dern sie gaben sich selbst, zuerst
dem Herrn und danach uns, nach
dem Willen Gottes … Denn wenn der
gute Wille da ist, so ist er willkom-
men nach dem, was einer hat, nicht
7
nach dem, was er nicht hat. Nicht, dass
die andern gute Tage haben sollen und
ihr Not leidet, sondern dass es zu einem
Ausgleich komme. Jetzt helfe euer
Überfluss ihrem Mangel ab, damit da-
nach auch ihr Überfluss eurem Mangel
abhelfe und so ein Ausgleich geschehe,
wie geschrieben steht: ‘Wer viel
sammelte, hatte keinen Überfluss, und
wer wenig sammelte, hatte keinen
Mangel’» (2. Kor. 8,2-5.12-15).
Nicht jeder ist von Gott für großen
Reichtum vorgesehen, aber Gott möch-
te jeden versorgen, jedem finanziellen
Frieden geben, ja sogar Überfluss
geben, damit wir fröhlich weitergeben
können.
Gottes ÖkonomieDas Wirtschaftssystem der Welt funk-
tioniert auf Grund von kaufen und ver-
kaufen, Angebot und Nachfrage. Gottes
Ökonomie, Gottes Reich dagegen be-
ruht auf Geben und Empfangen auf-
grund seiner unbegrenzten Ressour-
cen. «Gebt, so wird euch gegeben. Ein
volles, gedrücktes, gerütteltes und
überfließendes Maß wird man in euren
Schoß geben; denn eben mit dem Maß,
mit dem ihr messt, wird man euch wie-
der messen» (Lukas 6,38). Oder «Bringt
aber den Zehnten in voller Höhe in
mein Vorratshaus, auf dass in meinem
Haus Speise sei, und prüft mich hier-
mit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich
euch dann nicht des Himmels Fenster
auftun werde und Segen herabschüt-
ten die Fülle» (Maleachi 3,10).
Gottes Großzügigkeit ist unübertreff-
lich! Gott ist gut und er möchte seine
Kinder segnen. Dieser Segen soll ein
Zeugnis in der Welt sein, dass Gott exi-
stiert! C
D UA N E CO N R A D
Crown Life Deutschland
• Geldsorgen und Ängste
• Geld-Missmanagement«Wo ist nur alles hingekommen?»
• Dauernder Geldmangel«Es fehlt immer an Geld – die Monate sind zu lang»
• Das «arme Leute»-Syndrom «Ich kann mir gar nichts leisten»
• Kauf-Manie«Ich muss immer alles kaufen»
• Geiz – u.a. Angst vor dem Geben des Zehnten
• Habgier – ein krankhaft über-zogener Wunsch nach mehr Geld und Gut
• Unzufriedenheit
• Gefangen in der Schuldenfalle
• Überbetonung von Geld, dessen Macht und Bedeutung
10 Symptome einer Mammon-Gesinnung
N O R M A N R E N T RO P
Verleger, Autor und Investor
Dieser Text entstammt dem Buch
«Mit Werten Zukunft gestalten», Hänssler Verlag
www.crownlife.de, www.crownlife.ch
8
gemeint. Woran hängt Ihr Herz? «Sam-
melt euch nicht Schätze auf Erden», sagt
Jesus, «sondern sammelt euch Schätze
im Himmel. Denn wo dein Schatz ist, da
ist auch dein Herz» (Mt 6,19-21).
Fragen Sie sich selbst: Beherrschen
Sie das Geld, oder beherrscht das Geld
Sie? Jim Elliot sagte: «Wenn du etwas
besitzt, das du nicht weggeben kannst,
besitzt du es nicht, sondern es besitzt
dich.» Den Zehnten zu geben, Dinge
bewusst loszulassen und für Bedürftige
Verantwortung zu übernehmen, macht
uns frei von der Macht des Mammons.
2. Wir vertrauen Gott als der allei-nigen Quelle unserer VersorgungGott gehört alles. «Siehe, der Himmel
und aller Himmel Himmel und die
Erde und alles, was darinnen ist, das ist
des HERRN, deines Gottes» (5. Mose
10,14). Unsere Weltwirtschaft lebt vom
Kaufen und Verkaufen. Wer dabei eine
Gewinnmarge von 5-10% aufweisen
kann, ist gut dran. Gottes Ökonomie
dagegen lebt vom Teilen, Geben und
Empfangen, vom Säen und Ernten.
Viele vermeintlich sichere Arbeitsstel-
len haben sich in den letzten Jahren in
Luft aufgelöst. Wenn Sie meinen, dass
Ihr Arbeitgeber die Quelle Ihrer finan-
ziellen Sicherheit ist, bedeutet der Ver-
lust Ihres Arbeitsplatzes eine persön-
liche Katastrophe. Nur wer für seine
Versorgung auf Gott vertraut, kann in
diesen unruhigen Zeiten mit Recht ge-
lassen bleiben.
3. Wir arbeiten als treue VerwalterDer Begriff, der unsere Rolle am besten
beschreibt, ist das griechische Wort
«oikonomos», das einen Verwalter,
Treuhänder, Hausmeister oder Vermö-
gensverwalter beschreibt. Nach dem
Hausherrn ist er die oberste Instanz
und voll verantwortlich für dessen
Güter und Geschäfte. Wenn wir in die
Bibel schauen, dann sehen wir, dass
8 :focusC8
Gott, unser Herr, uns diese Verantwor-
tung übertragen hat. «Nun fordert man
nicht mehr von den Haushaltern, als
dass sie für treu befunden werden»
(1. Kor 4,2). Treu zu sein bedeutet, dass
Sie mit dem von Gott anvertrauten
Geld in seinem Sinne umgehen – egal
was und wieviel er uns anvertraut. Je-
mand hat einmal gesagt: «Was ich mit
einer Million machen würde, wenn ich
sie hätte, ist uninteressant. Wichtig ist,
was ich mit den zehn Euro tue, die ich
in der Tasche habe.»
4. Wir geben den Zehnten und öffnen damit die Türen des HimmelsIm Buch Maleachi erklärt Gott seine
Absicht mit dem Zehnten: Er will uns
ein Fenster im Himmel öffnen und uns
dadurch versorgen. «Bringt aber die
Zehnten in voller Höhe in mein Vor-
ratshaus, auf dass in meinem Hause
Speise sei, und prüft mich hiermit,
spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch
dann nicht des Himmels Fenster auf-
tun werde und Segen herabschütten
die Fülle» (Maleachi 3,10).
«Ihr sät viel und bringt wenig ein; ihr esst und werdet doch nicht satt; ihr trinkt und bleibt doch durstig; ihr kleidet euch und könnt euch doch nicht erwärmen; und wer Geld verdient, der legt’s in einen löch-rigen Beutel. So spricht der HERR Zebaoth: Achtet doch darauf, wie es euch geht!» (Haggai 1,6-7)
Vielen in unseren Ländern, ob sie viel
oder wenig Geld verdienen, geht es wie
den Israeliten zur Zeit Haggais! Sie
haben finanzielle und geistliche Pro-
bleme, weil sie Gottes Anweisungen
zum Thema Geld nicht kennen oder
ihnen nicht gehorchen.
Die wenigsten Menschen heute
greifen zur Bibel, wenn sie Antworten
auf Geldfragen suchen. Dabei überse-
hen sie die Tatsache, dass Jesus mehr
über Geld und Besitz gesprochen hat
als über Glaube und Gebet zusammen
und dass über 2000 Verse der Bibel
Geld zum Thema haben.
Sieben Prinzipien fassen die wesent-
lichen Aussagen der Bibel zum persön-
lichen Umgang mit Finanzen zusam-
men. Sie zeigen uns Gottes Weg zu
einem biblischen Umgang mit Geld:
1. Wir werden frei von einer Mammon-Gesinnung«Wo Reichtum die Herrschaft über das
Herz hat, hat Gott seine Autorität ver-
loren» (Johannes Calvin).
Wenn in der Bibel das Wort «Mam-
mon» steht, dann ist damit das Verlan-
gen nach immer mehr Geld und Besitz
SCHRITTEIN DIE
PERSÖNLICHE
FREIHEIT
DURCH DEN
BIBLISCHEN
UMGANG
MIT GELD
99
Man kann sich fragen: Wozu den Zehn-
ten? Braucht Gott unser Geld? Sicher
nicht. Aber wir haben es nötig zu
geben! Wir lernen loszulassen. Geben
hilft uns, frei zu werden von einer
Mammon-Gesinnung. Außerdem spre-
chen wir Gott damit unser Vertrauen
aus, dass er uns versorgen wird.
5. Wir nehmen unsere Schulden in AngriffIn der Schweiz wurden im Jahr 2001
2,25 Millionen Zahlungsbefehle von
Betreibungsämtern ausgestellt und 1,8
Millionen Pfändungen vollzogen. Und
dies bei nur 3,5 Millionen Haushalten.
In Deutschland sieht die Situation
nicht besser aus. Besorgnis erregend ist
diese Entwicklung vor allem, weil pri-
vate Haushalte früher in erster Linie
wegen Luxusanschaffungen in Zah-
lungsschwierigkeiten gerieten; heute
kommen sie in finanzielle Probleme,
weil sie mit ihrem Einkommen ihre
ganz normalen Lebenshaltungskosten
nicht mehr bestreiten können. Wir
leben schlicht auf zu großem Fuße und
realisieren dies nicht einmal.
«Ihr sät viel und bringt wenig ein …
und wer Geld verdient, der legt’s in
einen löchrigen Beutel» (Haggai 1,6).
Das ist die Lebensgeschichte vieler
Menschen heutzutage. Niemals haben
sie genug, weil ihnen alles zwischen
den Fingern zerrinnt. Haggai legt sei-
nen Finger auf die Wunde, indem er
unsere wirtschaftliche und unsere
geistliche Situation zusammen sieht
und sagt: «Achtet doch darauf, wie es
euch geht.»
«Denn der HERR, dein Gott, wird dich
segnen, wie er dir zugesagt hat. Dann
wirst du vielen Völkern leihen, doch
du wirst von niemand borgen; du wirst
über viele Völker herrschen, doch über
dich wird niemand herrschen» (5. Mose
15, 6). Ungeplante Schuld stört die Be-
ziehung zwischen dem Schuldner und
Gott, weil dessen Versorgung offen-
sichtlich nicht funktioniert. Gott versi-
chert uns, dass er die Verantwortung
für unsere Versorgung übernimmt,
Gott versorgt uns, unser ganzes Leben
lang. Wenn wir ihm heute den zehnten
Teil von all unseren Einkünften zu-
rückgeben, unterstreichen wir damit,
dass wir an diese Versorgung Gottes
glauben. Wir geben ihm, und er gibt
uns. So entsteht ein Kreislauf, aus wel-
chem er uns wieder neue Einkünfte
zufließen lässt. Es ist, als ob wir in
einem Kreis des Segens stehen. Der
Himmel steht offen, und Gott versorgt
uns daraus.
Im Neuen Testament wird das Ge-
setz des Zehnten nicht aufgegriffen,
aber schon die Kirchenväter sahen es
als selbstverständlich an. Sie nahmen
an, dass die Christen mehr als die Juden
geben würden, wo doch diese ohne
Christus schon den Zehnten geben.
Ausdrücklich erwähnt ist nicht die
Höhe des Betrags, sondern die Haltung
beim Geben: «Einen fröhlichen Geber
hat Gott lieb» (2. Kor. 9, 7).
10
Die größte Hilfe dazu ist es, wenn
unser Geld immer an einen Zweck ge-
bunden ist. Der Zehnte ist für Gott ge-
heiligt. Opfer sind für Arme bestimmt.
Die Kosten für unser Leben sind in den
Kategorien «Verpflichtungen, Bedürf-
nisse und Wünsche» festgelegt. Erspar-
nisse dienen einem bestimmten
Zweck, ebenso wie ein möglicher Pro-
fit aus einem Geschäft. Zweckfreies
Geld entwickelt eine unheilige Dyna-
mik und bildet einen Nährboden für
Mammon-Gesinnung. Das Bewusst-
sein, dass Gott uns versorgt und darü-
ber hinaus als Kanäle seines Segens ge-
brauchen will, führt uns dagegen in
eine neue Dimension: die des gottge-
wollten Überflusses. C
D UA N E CO N R A D
Crown Life Deutschland
Dieser Text entstammt dem Buch
«Werte sind Zukunft», Hänssler Verlag
www.crownlife.de, www.crownlife.ch
10
Lebenskreis. Um nun die Frage «Wie
viel ist genug?» praktisch anzugehen,
können wir symbolisch einen Kreis
zeichnen um all das Geld, das wir für
uns persönlich brauchen, und zwar um
all unsere Verpflichtungen, Bedürf-
nisse und Wünsche. Wenn wir darüber
beten, klären wir mit Gott ab, wie groß
unser Kreis, also unser finanzieller
Rahmen, tatsächlich sein soll.
Wer die Frage nach dem «Wie viel
ist genug?» für sich beantwortet hat,
lebt in einem «System des geschlos-
senen Kreises». Finanzieller Zuwachs
führt bei dieser Person dazu, dass sie
betet, um herauszufinden, was Gott
mit diesem zusätzlichen Geld vorhat.
Sie gebraucht es nicht einfach dazu,
um den Kreis ihres persönlichen Ver-
brauchs zu vergrößern. Sie lebt in fi-
nanzieller Verantwortung vor Gott
und in enger Beziehung zu ihm.
7. Wir leben im Überfluss Niemand kann die Frage «Wie viel ist
genug?» allgemeinverbindlich beant-
worten. Es gibt keine christliche Stan-
dardgröße für unseren Kreis. Aber Gott
möchte ein offenes Gespräch mit uns
darüber führen. Wie viel für uns genug
ist, ist letztlich eine Frage des Vertrau-
ens. Gottes Wunsch ist, dass Geld in
unsere Hände kommt, damit es durch
uns als Kanäle in die Welt fließen
kann. Das Finanzsystem jeder Familie
kann mit einer Pipeline verglichen
werden, durch die Mittel in das Reich
Gottes fließen sollen, doch viele Pipe-
lines sind verstopft und andere haben
riesige Löcher, weil diese Familien
einen offenen Kreis in ihrem Konsum-
verhalten haben.
Die Mammon-Gesinnung versucht
Christen einzureden, dass ein Haus-
haltsplan sie einschränken würde.
Schnell werden wir so zum Diener un-
seres Geldes. In Wirklichkeit ist ein ge-
schlossener Kreis äußerst befreiend.
Wir treffen die Entscheidungen, wo
unser Geld eingesetzt wird, und wis-
sen, wo es ist und was es tut. Das Geld
dient uns, nicht andersherum.
:focusC
wenn wir uns nach seinen Geboten
und Prinzipien richten. Oft sind die
Wünsche, die uns zum Schuldenma-
chen führen, nicht prinzipiell falsch,
sondern schlichtweg zeitlich unpas-
send. Schulden zu haben ist insgesamt
eine ungute Situation. Sie bringen uns
in die Unfreiheit. «Der Reiche herrscht
über die Armen; und wer borgt, ist des
Gläubigers Knecht» (Sprüche 22,7).
Die Art und Weise, wie manche
Menschen Schulden machen, ist selbst-
zerstörerisch. Besonders offensichtlich
wird das bei Konsumschulden, wie sie
z. B. beim Überziehen des Kreditkar-
tenkontos entstehen. Der Durch-
schnittsamerikaner macht zwischen
dem 20. und 65. Lebensjahr zwischen
einer und fünf Million Dollar Schul-
den und zahlt mit der Hälfte bis Zwei-
drittel seines Lebenseinkommens
deren Zinsen ab. Welcher einigerma-
ßen vernünftige Mensch würde so
etwas tun, wenn er sich dessen bewusst
wäre? Wer so handelt, macht zwar die
Banken reich, entzieht sein Geld aber
dem Reich Gottes. Wenn wir uns nach
Gottes Prinzipien richten, erfahren wir
dagegen Wohlergehen, Versorgung
und Schuldenfreiheit.
6. Wir schließen unseren KreisWenn wir den Impuls zum Geben ver-
spüren, fällt es uns nicht schwer. Viele
Menschen handeln so. Den Zehnten zu
geben, ist schon viel schwieriger, weil
es weltlich gesehen unvernünftig ist.
Wer weggibt, hat schließlich weniger.
Am schwierigsten aber ist es, im Vo-
raus mit Gott abzusprechen, wie viel
Geld wir brauchen. Wenn wir die Frage
«Wie viel ist genug?» noch nicht für
uns beantwortet haben, leben wir in
einem «System des offenen Kreises».
Jedes Mehr an Geld, das in diesen
«Kreis» kommt, erhöht gleichzeitig
unsere Ausgaben und dient so nur
dazu, den Kreis zu vergrößern.
Wenn wir aber im Voraus definie-
ren, wie viel für uns in der nächsten
Zeit «genug» ist, dann befinden wir
uns in einem von Gott «abgesegneten»
11
A N N E T T E VO N L E R B E R
Übersetzerin, Vineyard Olten
ich für ihr Knie beten und ihr die
Hände auflegen dürfe. Sie war gerne
einverstanden. Zum Glück war sonst
niemand im Bad – so hatten wir die
nötige Ruhe. Während ich betete, lie-
fen ihr die Tränen über das Gesicht.
Danach fragte ich, ob sie etwas fühle
(schön nach Modell von John Wim-
ber). Sie meinte, etwas habe sich im
Knie bewegt. Sie habe gespürt, dass
etwas passiert sei. Ihre Kniescheibe
habe sich bewegt. Ich bat sie, das Knie
zu bewegen und zu testen und mir zu
sagen, wie es sich anfühlt. Sie tat das
und sagte, es sei besser. Sie machte
dabei eine Bewegung, die sie vorher so
nicht mehr hatte machen können. Ich
fragte, ob sie noch Schmerzen habe.
Sie sagte ja und zeigte mir die Stelle
am Knie. Die Schmerzen waren beim
Beten sogar noch intensiver geworden.
Ich fragte, ob ich noch einmal beten
dürfe, und erklärte ihr dabei die Bibel-
stelle:
«Bittet, so wird euch gegeben. Su-
chet, so werdet ihr finden. Klopft an,
so wird euch aufgetan.» Sie war ein-
verstanden und staunte sehr, dass ich
einfach so bereit war, das für sie zu
tun. Nach erneutem Händeauflegen
und als ich sie wieder fragte, wie es ihr
gehe und was sie fühle, sagte sie: Sie
habe seit dieser Knie-Geschichte noch
nie eine solche Anteilnahme gespürt,
und das tue ihr sehr wohl. Sie konnte
es kaum fassen, dass ihr das geschieht.
Dann sagte sie, die Schmerzen seien
etwas zurück gegangen. Ich empfahl
ihr, die Bibel zu lesen, und so verab-
schiedeten wir uns herzlich.
Also, das mit dem Wort der Erkennt-
nis muss ich noch besser verstehen
lernen, aber wenn es mich schon nur
ermu tigt, das Gespräch zu beginnen
und dann für was auch immer zu
beten, ist das ja schon ein wunderbares
Erlebnis!
Nachtrag: Zehn Tage später steige ich abends in
Olten aus dem Zug, und plötzlich sehe
ich hinter mir die Frau, für die ich in
der Sauna in Bern gebetet habe! Wir
haben beide «zufällig» exakt eine
halbe Stunde Zeit bis zum nächsten
Termin und ich lade sie ins Bahnhof
Buffet Olten zu einem Kaffee ein. Sie
erzählt mir dort, dass sie seit unserer
Begegnung in der Sauna wieder mehr
Bewegungen machen kann mit dem
Knie, obwohl sie noch Schmerzen
habe. Was sie aber besonders ermutigt
habe: In ihr sei etwas anders geworden
seit dem Gebet. Sie sei nicht mehr so
auf dieses Knie fixiert und wolle jetzt
wirklich gesund werden. Am Tag nach
unserer ersten Begegnung habe sie
wieder einen Arzttermin gehabt und
sie habe sich dort zum ersten Mal vom
Arzt ernst genommen gefühlt. Und sie
habe zum Arzt gesagt: «Ich will wieder
gesund werden, Menschen beten für
mich …!» C
weitere God Stories auf www.vineyard-dach.net
C: god stories
Heute habe
ich wieder
coole Sachen
erlebt! Morgens
war ich in Bern im
Schwimmbad und in
der Sauna. Als ich im
Türkischbad allein die
Bibel las, kam eine Frau
herein. Ich spürte etwas im
Rücken und dachte, viel-
leicht sei das ein Wort der Er-
kenntnis für diese Frau. Nach-
dem wir uns freundlich begrüßt
hatten und sie es sich gemütlich
eingerichtet hatte, fragte ich, wie
es ihr gehe, ob sie Schmerzen habe,
z. B. am Rücken? «Warum?» fragte
sie erstaunt, «Sehe ich so schmerz-
voll aus?» Ich erklärte kurz: Nein,
aber ich sei am Wochenende so an
einem Seminar gewesen, wo es um
Heilung ging. Und da hätte ich einen
körperlichen Eindruck erhalten, der
dann einen Mann betroffen hatte.
Und ich erzählte ihr, wie wir für ihn
beteten und Gott ihn heilte.
Sie fragte, was für einen Glauben ich
denn habe. Ich sagte, ich sei Christ
und glaube an die Bibel, und zeigte
ihr die Bibel, die ich dabei hatte.
Dann sagte sie mir, sie habe schon
Schmerzen, aber im Knie. Sie er-
zählte, dass sie dreimal am lin-
ken Knie operiert worden war
und deshalb seit Monaten
nicht mehr arbeiten könne.
Es sei ein innerer schmerz-
voller Infekt und jetzt
habe sie auch noch Pro-
bleme mit den Versi-
cherungen deswe-
gen. Ich fragte, ob
GEBET ANGEBOTEN
13
vin
eyar
d a
dre
ssen
d.a
.ch
Passion & Compassionmit Martin Bühlmann, Gerhard Laqua, Ronny Weisflog & Aufatmen-Vine yard BandChemnitz 4. bis 6. September 2008
3 Tage leidenschaftliche Anbetung und gelebte Barmherzigkeit – die groß-
en Themen der Vineyardbewegung in Praxis und Lehre.
Informationen unter: www.vineyard-chemnitz.de
ProphetieschuleKurs 101: Die Kunst, Gottes Stimme zu hörenmit einem Team von Streams Ministries & Vineyard D.A.CHBern 16. bis 18. Oktober 2008
Oft denken wir, dass nur berühmte Gottesmänner und Frauen seine Stimme
hören können und vergessen dabei, dass Gott durch seinen Geist zu uns per-
sönlich spricht. Dieser Kurs soll Menschen dabei helfen, ihre prophetische
Gabe zu entdecken und auf der Grundlage der Bibel anzuwenden.
Informationen unter: www.vineyard-bern.ch
Schweiz
Vineyard Aarau, Tel.: (062) 822 67 87, [email protected]
Vineyard Basel, Tel.: (061) 681 94 20, [email protected]
Vineyard Bern, Tel.: (031) 327 11 77, [email protected]
Vineyard Francophone de Berne, Tel.: (031) 327 11 77, [email protected]
Vineyard Biel, Tel.: (032) 397 13 28, [email protected]
Vineyard Burgdorf, Tel.: (034) 422 17 45, [email protected]
Regio Vineyard Bülach, Tel.: (043) 333 43 56, [email protected]
Vineyard Genf, Tel.: (022) 771 02 44, [email protected]
Vineyard Herisau, Tel.: (071) 351 40 19, [email protected]
Vineyard Langenthal, Tel.: (062) 965 44 32, [email protected]
Vineyard Liestal, Tel.: (061) 923 23 55, [email protected]
Vineyard Lugano GGP, Tel.: (091) 970 10 06, [email protected]
Vineyard Luzern, Tel.: (041) 362 13 26, [email protected]
Vineyard Olten, Tel.: (062) 296 96 00, [email protected]
Vineyard Solothurn, Tel.: (032) 621 33 80, [email protected]
Vineyard Thun, Tel.: (033) 437 78 75, [email protected]
Regio Vineyard Uster, Tel.: (043) 333 43 56, [email protected]
Vineyard Wasserschloss, Tel.: (056) 288 30 39, [email protected]
Regio Vineyard Zürich, Tel.: (043) 333 43 56, [email protected]
Vineyard Netzwerk Zürich, Tel.: (044) 371 71 51, [email protected]
Deutschland
Vineyard Aachen, Tel.: (024) 15 01 444, [email protected]
Vineyard Augsburg, Tel.: (0821) 907 68 27, [email protected]
Vineyard Berlin, Tel.: (030) 64 09 47 02, [email protected]
Metro Vineyard Berlin, Tel.: (030) 36 44 87 15, [email protected]
Aufatmen-Vineyard Chemnitz, Tel.: (0371) 26 74 895, [email protected]
Vineyard Chiemgau, Tel.: (08681) 47 99 05
Vineyard Dresden, Tel.: (0351) 843 86 81, [email protected]
Vineyard Enztal, Tel.: (07042) 96 04 52, [email protected]
Vineyard Filstal, (07161)504310 [email protected]
Vineyard Freudenstadt, Tel.: (07441) 1653, [email protected]
Vineyard Friedrichshafen, Tel.: (07541) 58 46 69, [email protected]
Nehemia Gemeinde Friesenheim, Tel.: (07821) 99 55 79, [email protected]
Vineyard Hamburg-Altona, Tel.: (040) 430 922 37, [email protected]
Vineyard Hamburg-Bergedorf, Tel.: (040) 724 10 455, [email protected]
Vineyard Hamburg-Harburg, Tel.: (040) 765 68 65, [email protected]
Vineyard Hof, Tel.: (09281) 47 85 83, [email protected]
Vineyard Landsberg, Tel.: (08191) 94 31 81, [email protected]
Vineyard Lüdenscheid, Tel.: (02351) 43 20 574, [email protected]
Vineyard München, Tel.: (089) 693 495 40, [email protected]
Vineyard Neunkirchen, Tel.: (06821) 8025, [email protected]
Vineyard Nürnberg, Tel.: (0911) 81 58 757, [email protected]
Vineyard Puchheim, Tel.: (089) 80 07 09 36, [email protected]
Vineyard Ravensburg – Gemeinschaft Zion, Tel.: (0751) 352 57 01, [email protected]
Vineyard Schmidmühlen, Tel.: (09474) 94 040, [email protected]
Vineyard Schwäbisch-Hall, Tel.: (07944) 95 02 00, [email protected]
Vineyard Soltau, Tel.: (05191) 714 22, [email protected]
Vineyard Speyer, Tel.: (06232) 26996, [email protected]
Vineyard Staufen, Tel.: (07633) 82388, [email protected]
Vineyard Stendal, Tel.: (03938) 828 325, [email protected]
Vineyard Stuttgart, Tel.: (07024) 92 99 52, [email protected]
Vineyard Freude
ACTS 29, Tel.: (07141) 280 704, [email protected]
The Lord’s House, Tel.: (06298) 926 75 54, [email protected]
Österreich und Italien
Vineyard Graz, Tel.: (0316) 694754, [email protected]
Vineyard Initiative Lavanttal, Tel.: (04352) 36094 77, [email protected]
Vineyard Innsbruck, Tel.: (0660) 300 4777, [email protected]
Vineyard Rheintal, Tel.: (05578) 71 206, [email protected]
Vineyard Wien, Tel.: (01) 350 44 63, [email protected]
AGENDA
Verliebt in BerlinBerlin 17. Juli bis 28. September 2008
Gemeinsam mit Vineyards aus England, Skandinavien, Holland, Belgien
und dem deutschsprachigen Raum führen wir im Sommer 2008 während
beinahe drei Monaten Einsätze in Berlin durch. An 10 Tagen erwarten dich
herausfordernde Teachings über ‚Power Evangelism’, die wir nachmittags
gleich praktisch anwenden. Wir werden unter anderem auf den Strassen
für kranke Menschen beten – das Reich Gottes in Kraft!
1. Einsatz: 17. – 27. Juli2. Einsatz: 24. Juli – 3. August3. Einsatz: 31. Juli – 10. August4. Einsatz: 7. – 17. August5. Einsatz: 14. – 24. August6. Einsatz: 21. – 31. August
7. Einsatz: 28. August – 7. September8. Einsatz: 4. – 14. September9. Einsatz: 11. – 21. September10. Einsatz: 18. – 28. September
Informationen unter www.love-berlin.org
Wachsende Intimität in der EheWege zu einer erfüllenden Sexualitätmit Christa & Dr. med. Wilf GasserNeunkirchen 5. und 6. September 2008
Egal ob jung verheiratet oder bereits Grosseltern, ob mit offenen sexuellen
Schwierigkeiten oder im "zweiten Frühling": Dieses Seminar wird eure Be-
ziehung fördern und bereichern.
Informationen unter: www.vineyard-saar.de
SCHENKEN SIE DOCH MAL WIEDER!
Das equipped-Geschenkabo – einfach und bequem online bestellenunter WWW.VINEYARD-DACH.NET
>> ARTIKEL PROBELESEN>> ABO BESTELLEN>> ADRESSDATEN ÄNDERN
14 :focusC
Wege aus der Schuldenfalle
Hinter der Grundsatzfrage, ob Christen Schulden machen dürfen, steckt letztlich die Thematik, inwie-weit ein Gebot oder Anweisungen in der Bibel zu finden sind, die es gläu-bigen Menschen ausdrücklich ver-bieten bzw. erlauben, Schulden auf-zunehmen. Die nächste Frage, die sich daraus ergibt, ist: Wie geht man demnach mit bereits bestehen-den Schulden um? – oder, anders ausgedrückt: Wie sieht der Weg aus, um aus der Schuldensituation mit Gottes Hilfe herauszukommen?
Schulden aufnehmen – richtig oder falsch?In der Bibel gibt es nicht eine Anwei-
sung, die es uns grundsätzlich verbie-
tet, Schulden aufzunehmen bzw. die
davon spricht, dass Schuldenaufnahme
Sünde sei. Ebenso wenig finden wir
eine Bibelstelle, die grundsätzlich dazu
ermutigt, Schulden zu machen. Aus
diesem Grund sollte diese Frage sehr
differenziert behandelt werden. Patent-
rezepte greifen hier in der Regel nicht.
Wenn wir die Ansprache Gottes an
sein Volk in 5. Mose 28 Vers 12 b ernst
nehmen, dann ist die These, dass Schul-
denaufnahme grundsätzlich falsch sei,
nicht zu halten. Hier lesen wir, dass
das Volk Gottes «vielen Nationen aus-
leihen wird». Earl Pitts schreibt in sei-
nem Buch «Mäuse, Motten &
Mercedes» (2002, S. 181) zu diesem
Thema: «Wenn dieses Verleihen Sünde
wäre, dann hätte Gott hier die Völker
dazu aufgefordert zu sündigen, als sie
von Israel etwas entliehen (Schulden
aufnahmen). Das glauben wir nicht.»
Ein weiteres Beispiel dieser Art ist mit
der Geschichte der «verschuldeten
Witwe» im 2. Buch der Könige, Kapitel
4, Verse 1-7 zu finden. Hier begegnen
wir einer überschuldeten Witwe, die
Elisa um Hilfe ruft, weil sie durch den
Tod ihres Mannes in der Gefahr steht,
ihre beiden Söhne versklaven lassen zu
müssen, falls sie ihre Schulden nicht
begleicht. Sie wird dann von Elisa er-
mutigt, sich Krüge von ihren Nachba-
rinnen zu leihen, diese durch ein Wun-
der Gottes mit Öl zu füllen und dann
zu verkaufen. Mit dem Erlös aus dem
Verkauf soll sie dann ihre Schulden be-
gleichen. Wieder ist nicht davon aus-
zugehen, dass Gott über Elisa der Frau
die Anweisung gegeben hat zu sündi-
gen, indem sie erneut in die Schuld an-
derer Menschen tritt durch das Auslei-
hen von Krügen.
Earl Pitts schreibt zu diesem Thema
nicht, dass es grundsätzlich falsch bzw.
Sünde sei, Schulden aufzunehmen,
sondern oftmals einfach unklug. Ich
möchte hinzufügen, dass ich unge-
plante, ohne mit Gott abgesprochene
Schulden als Sünde bezeichne. Hierbei
spielt sicherlich die Motivation und
unsere Herzenshaltung bei der Schul-
denaufnahme eine entscheidende
Rolle. Was treibt einen Menschen an,
sich gerade im Bereich des Konsums zu
verschulden? Ist es vielleicht Habgier,
Geltungsdrang oder scheinbare Bedürf-
nisbefriedigung, um eine Sache unbe-
dingt besitzen zu müssen? Was denkt
eigentlich Gott über Käufe dieser Art,
wenn man IHM die Frage stellen
würde, wie viel genug ist. Folgende
Frage ist angebracht: Benötige ich diese
Sache wirklich?
Wie viel ist genug?Wenn wir uns bzw. Gott diese Frage
nicht stellen, dann machen wir uns
unabhängig von Gottes Meinung und
Willen für unser Leben – auch in mate-
riellen Dingen – und leben in diesem
Lebensbereich ein autonomes, gott-
fernes Leben. Das bezeichnet die Bibel
als Sünde. Earl Pitts legt wert auf die-
sen Punkt, indem er schreibt, dass un-
geplante Schulden auf Grund einer
schlechten Beziehung zwischen dem
Schuldennehmer und Gott als Versor-
ger entstehen. Dies sind meiner Mei-
nung nach dann auch diejenigen
Schulden, bei denen die Schuldner in
der Bibel als Sklaven ihres Gläubigers
bezeichnet werden (Spr. 22,7). Men-
schen mit Konsumschulden oder mit
Gott nicht abgesprochenen Hypothe-
kenschulden bestätigen mir in meinem
Dienst dieses ungute und belastende
Lebensgefühl der «modernen Sklave-
rei» regelmäßig.
DÜRFEN CHRISTEN
MACHEN?
1515
Die richtige HerzenshaltungHeißt das nun, dass wir Christen legiti-
miert sind, Schulden aufzunehmen,
sofern wir dies nur gut mit Gott im
Gebet absprechen und mit der nötigen
professionellen Beratung absichern?
Wenn Gott gerade im Bereich der Im-
mobilien und Investitionen eine klare
Vision aufzeigt, die Seinem Reich dient
und nicht nur uns selbst, und ein aus-
reichend hoher Gegenwert (z.B. in
Form einer Immobilie) vorhanden ist,
dann kann es durchaus Gottes Weg
sein, dieses Vorhaben über eine Schul-
denaufnahme zu realisieren. Dann
wird es jedoch auch so sein, dass Gott
sich als Versorger zu dem Schulden-
nehmer stellt, damit er so schnell wie
möglich wieder schuldenfrei wird.
Grundsätzlich ist es so, dass jede Schul-
denaufnahme mit Gott und auch Bera-
tern gut zu bedenken ist. Als schnelle
Problemlösung dürfen Kredite unab-
hängig von ihrer Höhe nicht angese-
hen werden. Denn wissen Sie, ob Gott
nicht vielleicht einen ganz anderen
Weg mit Ihnen gehen möchte, um Ihr
Problem zu lösen, als sich durch eine
Kreditaufnahme von Banken abhängig
zu machen? Selbst falls Sie eine höhere
Geldsumme benötigen, kann Gott
immer Wege aufzeigen, um zu helfen.
Auch im Bereich der Finanzen haben
wir einen allmächtigen Gott, der noch
heute Wunder tut!
Wege aus der SchuldenfalleIn der Bibel lesen wir in Psalm 37,21a:
«Der Gewissenlose borgt und zahlt
nicht zurück, der Gerechte aber ist
gütig und gibt.» Letztlich steht hier,
dass wir die Verantwortung in Form
von regelmäßigen Rückzahlungen für
unsere Schulden übernehmen sollen.
Wenn Sie das bisher nicht getan haben,
dann bitten Sie Gott dafür um Verge-
bung und ändern Sie Ihre Einstellung.
Im Folgenden sind weitere praktische
Schritte aufgezeigt, die Ihnen mit
Gottes Hilfe nützen können, um von
Schulden frei zu werden:
1. Sehen Sie Ihrer Situation offen ins
Auge und holen Sie sich dauerhafte
Hilfe. Bleiben Sie nicht passiv, son-
dern werden Sie aktiv!
2. Ändern Sie Ihre Blickrichtung und
blicken Sie auf das, was Sie haben
und tun können und nicht auf das,
was Sie nicht haben.
3. Bringen Sie Ordnung in Ihren ge-
samten Finanzbereich, indem Sie
einen Haushaltsplan aufstellen.
4. Machen Sie eine Liste aller Gläubiger.
5. Teilen Sie jedem Gläubiger eine be-
stimmte Menge an Geld zu, die
Ihnen zur Rückzahlung zur Verfü-
gung steht; beten Sie über diese
Geldbeträge und fragen Sie Gott,
wie viel genug ist!
6. Nehmen Sie zu jedem einzelnen
Gläubiger Kontakt auf und sagen
ihm, was Sie monatlich zahlen kön-
nen. Einigen Sie sich mit dem Gläu-
biger über die Beträge.
7. Zahlen Sie die vereinbarte Rate an
die Gläubiger.
8. Nehmen Sie keine weiteren neuen
Schulden auf!
9. Seien Sie immer wachsam, ob Gott
Sie nicht auch anspricht, selbst zu
geben.
10. Seien Sie treu im Gebet und bitten
Sie Gott darum, dass Er Sie schnell
aus Ihrer Schuldensituation befreit.
11. Erwarten Sie von Gott, dass er zu
Ihrem Besten auch auf übernatür-
liche Weise handelt und Sie damit
schneller als errechnet frei von
Schulden werden.
12. Seien Sie bereit, Ihren Lebensstil zu
ändern. Vielleicht ist es dran, einen
Zusatzjob aufzunehmen oder hier
und da bei der eigenen Lebenshal-
tung Abstriche zu machen.
13. Geben Sie nicht auf und vertrauen
Sie auf Gott, auch wenn der Weg
lang erscheint. Für Ihn ist kein Pro-
blem zu groß!
A L E X A N D E R G A A
Dipl.-Sozialpädagoge, Crown Life Deutschland
Vineyard Puchheim
Erneuerung am inwendigen Menschen
Neben den gerade beschriebenen Ver-
änderungen auf der Verhaltensebene
sollten sich Betroffene konstruktiv kri-
tisch hinterfragen lassen, wo eigene
falsche Herzenshaltungen und charak-
terliche Schwächen ihren Teil zu der
Schuldensituation beigetragen haben.
Nur die wenigsten verschuldeten Men-
schen sind unverschuldet in diese
Situa tion gekommen. Wird dieses
«Fundament» jedoch mit Hilfe Gottes
und oftmals auch beraterischer Hilfe
aufgearbeitet und erneuert, haben Sie
eine große Chance, nicht erneut in
eine derartig missliche Situation zu ge-
raten. Auch dann ist ein Wunder ge-
schehen, weil Sie von Gott nachhaltig
in Ihrem Inneren verändert und erneu-
ert worden sind; und dies sind letztlich
die Dinge, die auch in der Ewigkeit Be-
stand haben werden. C
www.crownlife.de, www.crownlife.ch
16 :word studyC
gehalten,
anderen zu vergeben. Wir sollten uns
bewusst sein, dass wir ihnen dieselbe
Art von Liebe schulden, die Gott uns
gegenüber gezeigt hat. Das bedeutet
auch, dass wir mit anderen teilen
sollten, so dass – wie Wasser in einer
flachen Pfanne – die Finanzen sich
nicht am einen Ende aufhäufen (bei
einem Gläubigen oder einer Kirche),
sondern dass sie zu der tiefsten Stelle
fließen, zum Ort der größten Bedürftig-
keit. Das alles können wir, weil wir
nicht länger Sicherheit in dem finden,
was uns gehört, sondern in dem, dem
wir gehören. Er wird uns in jeder
Situa tion reich versorgen, auch wenn
es manchmal so scheinen mag, als
würde er uns den Zugang zu einem
Teil dieses Reichtums verwehren, bis
wir wieder auferstehen, um mit ihm
zu regieren. C
jene materiell un-
terstützen, die uns
im geistlichen Be-
reich dienen (Römer
15,27). Wir sollen an-
deren ihre Schuld ver-
geben, egal ob finanzi-
eller oder anderer Art
(Matthäus 18,23-35). Dieser
Gedanke ist auch im Vater-
unser verankert (Matthäus
6,12; Lukas 11,4) und sollte sich
dadurch ständig in unseren Gebeten
wiederfinden. Die Vergebung von
Schuld ist natürlich eine Anwendung
des alttestamentlichen Gesetzes, wie es
in 5. Mose 15,1 zu finden ist («Alle sie-
ben Jahre sollst du ein Erlassjahr hal-
ten»), aber nun umfasst sie zusätzlich
zu den finanziellen Schulden auch die
Sünden. Auch sind wir nicht mehr an-
gehalten, damit bis zum siebten Jahr
zuzuwarten.
Im Bezug auf Finanzen spricht sich
Paulus sehr deutlich darüber aus, wie
die Situation in der Kirche oder sogar
zwischen Kirchen auf verschiedenen
Kontinenten aussehen sollte: Es sollte
ein Ausgleich entstehen, bei welchem
der Vermögende denen Mittel zukom-
men lassen soll, die nichts haben. Falls
sich die Bedürfnislage ändert, soll sich
dies umkehren (2. Korinther 8,13-15).
Paulus vermeidet sorgfältig, daraus ein
Gesetz zu machen, indem er die Gläu-
bigen dazu anhält, sich vom Geist lei-
ten zu lassen. Es ist vielmehr eine Ein-
ladung zu einer konkreten Anwen-
dung der Liebe, ein Beispiel dafür, wie
diese funktionieren sollte.
Wir sollen finanzielle Schulden ver-
meiden, da diese uns binden und be-
stimmen. Dennoch stehen wir unver-
meidlich in einer tiefen Schuld Gott
gegenüber, der uns unsere Schuld ver-
geben hat. Deswegen sind wir dazu an-
Man könnte meinen, dass eine Wort-
studie zum Thema Finanzen sich um
den Begriff des Zehnten drehen würde.
Der Zehnte aber ist ein Thema, das im
Neuen Testament so sorgfältig vermie-
den wird, dass sich daraus schließen
lässt, dass Paulus und andere es als
einen Teil des Gesetzes ansahen und
damit fürs Neue Testament genauso ir-
relevant hielten wie die Themen Be-
schneidung, das Sabbatgesetz und Es-
sensvorschriften. Deswegen hat die
vorliegende Wortstudie nichts mit
dem Zehnten zu tun.
Wenn das Neue Testament über Finan-
zen spricht, dann tut es das manchmal
mit einer Reihe von Begriffen, die sich
um das Konzept von Verschuldung
und Verpflichtungen drehen. Einer-
seits sollen sich Christen nicht finan-
ziell verschulden: «Seid niemandem
etwas schuldig …» (Römer 13,8). Dass
sich diese Textstelle auf Finanzen be-
zieht, ist klar, da sie im unmittelbaren
Anschluss an eine Diskussion über
Steuern steht. Diese Anweisung ent-
spricht auch dem Wert der Genügsam-
keit (Philipper 3,11; 1. Timotheus 6,8):
Wenn wir mit dem zufrieden sind, was
wir haben, werden wir uns normaler-
weise nicht verschulden müssen, um
etwas zu beschaffen.
Gleichzeitig sagt dieser Vers weiter,
dass die Liebe zueinander unsere ein-
zige Schuld sein soll. Wie andere Ver-
wendungen des griechischen Wortes
zeigen, ist diese «Liebe» nicht als emo-
tionale Bindung zu verstehen, sondern
als praktische Tat des Dienens, Teilens
und der Fürsorge. Wir «schulden» ei-
nander, die Schwächen des Anderen
mitzutragen (Römer 15,1). Wir sollen
BLEIBT NIEMAND
ETWAS SCHULDIG
P E T E R DAV I D S
Theologe, Professor St. Stephen’s University
St. Stephen, Kanada
17C:leadership insights
1. Diese Geschichte zeigt uns, dass
Zahlen wichtig sind. Zählen ist in
Ordnung und manchmal sogar
nötig. Gott ist es wichtig.
2. Die Bibel lehrt uns, dass Gott nicht
auf die gleiche Weise zählt wie wir.
Für Gott «zählt» die Herzenshaltung
und wie schwer es uns fällt zu geben.
Diese zwei Wahrheiten geben mir die
Freiheit zu zählen. Trotzdem sind Zah-
len nicht das Wichtigste. Meine Her-
zenshaltung und die richtige Herzens-
haltung Zahlen gegenüber sind Gott
am wichtigsten. C
(Für alle, die gerne zählen und Zahlen lieben, hier
die Antwort zu der oben gestellten Frage:
• 153 gefangene Fische in Johannes 21
• 66 Familienmitglieder, die nach Ägypten gingen
• 603’550 Männer, die kämpften und 20 Jahre
alt oder älter waren aus den 12 Stämmen und
Ägypten verließen.)
Jesus kannte die Wichtigkeit des
Geldes und wie sehr es Menschen be-
einflussen kann. Er machte auf ein
Prinzip aufmerksam, wenn er sagte:
«Wo nämlich eure Schätze sind, da zieht es
euch hin» (Matt. 6,21).
Mein gegenwärtiges Gebet ist: «Jesus,
ich will nicht von Zahlen kontrolliert
werden!» Was also muss ich unterneh-
men im Hinblick auf die Zahlen? Ich
weiß, dass viele Leiter sagen: «Lasst
uns nicht mehr um die Zahlen sorgen.
Wir werden sie einfach nicht zur
Kenntnis nehmen und sicherlich nicht
zum Schwerpunkt machen. Wir wer-
den nichts mehr zählen, außer das
Geld, damit die Konten stimmen. Aber
sonst wollen wir keine Zahlen mehr
wissen.» Um ehrlich zu sein, ich habe
beides versucht: zählen und nicht zäh-
len. Es gibt Phasen der Freiheit und
Phasen, in denen ich aufgrund der Zah-
len unter Druck stehe.
Markus 12,41-44 ist eine Stelle, die
mich bestätigt. Jesus ist im Tempel und
beobachtet die Leute, die Geld geben.
Ich will dazu nur zwei Dinge bemerken:
In welchem Zusammenhang kommen folgende Zahlen in der Bibel vor: 153, 66, 603’550? Wer weiß die Antwort?
Zahlen sind interessant. Wie wichtig
sind Zahlen für dich als Leiter? Für
mich ist es nur schwer vorstellbar, den
Dienst in der Gemeinde zu ermessen,
ohne dabei Zahlen zu verwenden. Wie
wäre es, Leiter zu sein, wenn es Zahlen
nicht gäbe? Ich habe viel Zeit damit
verbracht, Zahlen auszuwerten. Zahlen
sind sehr wichtig für mich, vielleicht
zu wichtig! Wenn ich über ein Treffen
in der Gemeinde oder einen sonstigen
Anlass informiert werde, warte ich
immer auf die «Zahlen». Sobald ich die
Zahlen kenne, habe ich einen Anhalts-
punkt für meine Bewertung.
Gibt es für dich als Leiter in der Ge-
meinde auch bestimmte Zahlen, die
enorm wichtig sind? Für mich sind es
folgende zwei: Besucherzahl und
Finan zen. Es ist nicht falsch, diese Zah-
len zu kennen. Das Problem ist, was
diese Zahlen mit mir machen. Große
Zahlen im Hinblick auf Besucher und
Finanzen lassen mich Höhenflüge erle-
ben, kleine Zahlen katapultieren mich
zurück ins Tal. Kleine Zahlen lassen
bei mir die «Warum»- und «Ist-es-das-
überhaupt-wert»-Fragen aufkommen.
Ich arbeite immer wieder an diesem
Problem und versuche, von den Zahlen
loszukommen. Gott hat schon vieles
bewirkt und geheilt in diesem Bereich,
aber es ist nicht einfach. Ich habe mich
mit einigen Leitern beraten und bin
zum Schluss gekommen, dass die
Größe der Zahlen nicht wirklich eine
Rolle spielt. Leiter «großer» Dinge
können mit genau den gleichen Pro-
blemen zu kämpfen haben wie Leiter
«kleiner» Dinge.
R I C H A R D C L I N TO N
Leiter Regio Vineyard Zürich
Mitglied Leitungsteam Vineyard D.A.CH
LEITERSCHAFT, LEITER UND ZAHLEN
20 C:gemeindegründung
John Wimber wachte eines Morgens mit einer Vision auf. Vor seinem in-neren Auge sah er eine Landkarte übersäht mit lauter kleinen Lich-tern. Jedes Licht stand für eine Vineyard, die über die nächsten Jahre entstehen sollte. Seit den An-fängen in den 70ern ist die Vine-yard-Bewegung weltweit auf über 1'500 Gemeinden angewachsen. Als Gründungsbewegung haben wir viele Lichter auf der Weltkarte an-gezündet, aber das war erst der Anfang. Vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz träu-men wir von mehr Lichtern auf un-seren Landkarten. Viel mehr sogar. Schaffen wir das? Was braucht es, um weitere Lichter zu entzünden?
Um diese Frage zu beantworten haben
wir vor 6 Monaten eine Task Force ge-
gründet, die die Gründung von Vine-
yards innerhalb von Deutschland, Ös-
terreich und der Schweiz voranbringen
soll. Bei unserem ersten Treffen wurde
uns klar, dass unser Ansatz bisher vor
allem auf individuelle Initiative ge-
setzt hat. Unser Umfeld hat seine eige-
nen Herausforderungen, und so inter-
viewten wir in den letzten Monaten
Gründer, Ex-Gründer und Experten.
Was waren die wichtigsten Erkennt-
nisse zur Stärkung und zum Erfolg von
Gründungen?
Was wir stärken müssenGründer sind am stärksten gefordert in
den Punkten Außenwirkung, Beglei-
tung und Klarheit. «Wenn du keine
Menschen sammelst, dann hast du
keine Gemeinde. So einfach ist das. Es
gibt zu viele Leute, die keine Erfahrung
darin haben, Menschen zu sammeln.
Sie unterschätzen, wie viel man dort
investieren muss», meinte ein Experte.
Ein anderer äußerte sich: «Bei all den
Gründungen, die ich begleite, gibt es
keine, die im Bereich von Evangelisati-
on genug tut. Bei zwei dritteln ist es
ein kritisches Problem.»
Ein wesentlicher Faktor im Durchhal-
ten von Gründern war Begleitung, ob
Coaching oder Freundschaften. «Die
Einsamkeit ist manchmal schreck-
lich», sagte ein Interview-Partner.
«Manchmal gibt es Durststrecken und
der Gründer muss einen langen Atem
haben. Gründer fühlen sich dann auch
schnell alleine gelassen. Aber wenn je-
mand da ist, dann hilft das. Es scheint
nicht so sehr die fachliche Begleitung
zu sein, sondern einfach das Emotio-
nale und die Motivation.»
Die Klarheit in der Ausrichtung der
Gründung wie auch die Kommunikati-
on wurde immer wieder erwähnt. «Es
muss eine klare Antwort auf die Frage
geben: Warum tun wir das hier?».
Neben einem klaren Inhalt betonten
viele die Klarheit im Selbstverständnis:
«Wir sollten alle mit unseren Stärken
leben und nicht mit unseren Schwä-
chen. Und nutze diese Stärken, um
deine Leidenschaft für Jesus auszudrü-
cken. Lebe mit 200 km/h. Die größten
Krisen liegen im Fehlen von Klarheit:
Wer bin ich? Wozu bin ich berufen?
Wie kann ich das ausleben? Wenn du
superklar darin bist, dann lebe deine
Leidenschaft und Menschen werden
mit dir gehen.»
Außerdem waren noch praktische
Punkte wichtig, die wir ansprechen
wollen: Finanzen, Hilfe bei der Pla-
nung, Beratung in der Auswahl, recht-
liche Unterstützung und noch manche
weiteren Dinge. Martin Bühlmann
fasste den Traum für Gründung folgen-
dermaßen zusammen: «Mein Ziel ist
es, Gründung als Lebensstil in der Be-
wegung zu etablieren. Dass Gründung
so viel emotionale Kraft kostet wie vor
15 Jahren die Gründung eines Haus-
kreises. Dass es ein normaler Teil der
Nachfolge wird.» Um diesen Traum
von mehr Lichtern in DACH zu unter-
stützen, werden wir in den nächsten
Monaten Finanzen, Berater, Hilfsmittel
und Netzwerke bereitstellen und eta-
blieren. In Equipped halten wir euch
auf dem Laufenden und teilen mit
euch Erlebnisse von den Leuten an der
«Front». C
M A R L I N WAT L I N G
Leiter Vineyard Heidelberg
GRÜNDUNG SOLL SO LEICHT WERDEN WIE HAUSKREIS-LEITEN LET YOUR LIGHT SHINE
Neugründungen in den letzten Monaten:– Haustreffen Hamburg, Kristian Reschke
– Saarbrücken, Norbert Witte
– Vineyard Hilden GGP, Andreas und Ute Berghauer
– Neu-Ulm, Markus und Erika Oßwald
– Lugano, Toni und Lori Cirrincione
Task ForceM A RC U S H AU S N E R, Leiter (Göppingen)RO G E R K E L L E R (Liestal)M A R I U S B Ü H L M A N N (Bern)M A R L I N WAT L I N G (Heidelberg)H A N N E LO R E R U S (Wien)J O C H E N H AC KST E I N (Berlin)
WAC
HSTU
M
UN
D R
EIF
E
Phasen des Lebens
Pflanzen: Das Weizenkorn wird
in die Erde gebracht. Das Wei-
zenkorn ist alleine und – stirbt.
Entstehen: Aus diesem Sterben
erwächst Leben. Es ist noch
nicht sichtbar, da es sich unter
der Oberfläche vollzieht.
Wachstum: Jetzt erst durch-
bricht das Pflänzchen die Ober-
fläche. Es hat viel Kraft und
Vita lität, jedoch braucht es
Schutz und Struktur.
Reife: Die Pflanze nimmt Ge-
stalt an und bringt Frucht her-
vor, die sie dann mit dem Ziel,
sich zu vervielfältigen, ablegt.
Nachklang: Die Pflanze stirbt
und hat die Grundlagen für
einen Neuanfang gelegt.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.Johannes 12,24
21C:training
Wachstum bedeutet in unserer Kultur
etwas Positives. Menschen, Unterneh-
men, Pflanzen, ja sogar Gemeinden
werden von ihrem Wachstum her be-
urteilt. Die Biologen machen Leben an
zwei Kennzeichen fest: Wachstum und
Bewegung. Ich habe im ersten Teil die
fünf Lebensphasen betrachtet, die auch
im Leben von Gruppen, Kleingruppen
oder Gemeinden beobachtet werden
können. Im zweiten Teil das «Pflan-
zen» und «Entstehen». Diesmal wer-
den wir «Wachstum» und «Reife»
näher betrachten.
Eine Gruppe, die in der Entstehungs-
phase die ersten Schwellen genommen
hat, wird und darf wachsen. Dies ist
positiv, wenn Menschen eine Heimat
finden und geistliches Leben vertieft
wird. Die anfängliche Vision wird
mehr und mehr Wirklichkeit. Lang-
sam entsteht ein gemeinsames Ver-
ständnis. Die Mitglieder fangen an sich
zu verstehen und kennenzulernen.
Wahre Stärken und Schwächen kom-
men zum Vorschein, und die Gruppe
fängt an positive Gewohnheiten und
Rituale zu entwickeln. Leiter sind
gerne versucht zu schnell in diese
Phase vorzudringen, weil jetzt endlich
etwas sichtbar ist. Sind die Grundlagen
gelegt und die Beziehungen stabil,
kann sich die Gruppe gut entfalten. In
der Reifephase ist die Zeit des Erntens.
Die Gruppe ist jetzt ein lernender und
dienender Organismus, der sich ohne
große Schwierigkeiten an neue Situati-
onen anpassen kann. Beziehungen
sind deutlich und man ist sich über die
Richtung der Gruppe einig. Ziele orien-
tieren sich jetzt an Aufgaben und nicht
an Beziehungen. Die Gruppe kann un-
glaubliche Ergebnisse erzielen. ‚Ergeb-
nisse‘ ist ein anderes Wort für Frucht.
Ein Zeichen der Reife eben. Eine Grup-
pe kann immer wieder zwischen
Wachstum und Reife hin und her
springen, weil neue Menschen hinzu-
kommen und Situationen sich verän-
dern können.
Die Hauptaufgabe der Leitung ist es
nun, Unterstützung zu bieten und
Menschen in Aufgaben freizusetzen.
Aufgaben werden geschaffen und Men-
schen können daran wachsen und Er-
fahrungen machen. Potenzielle Co-Lei-
ter werden ermutigt, Verantwortung
für die Gruppe zu übernehmen – ge-
meinsame Erfolge werden gefeiert und
Niederlagen ausgewertet. Gewohn-
heiten werden hinterfragt und die ge-
meinsame Vision gestärkt, indem sie
immer wieder anhand der gemachten
Erfahrungen erklärt und vertieft wird.
Die Leiter beobachten die Menschen in
der Kleingruppe und versuchen zu er-
kennen, welche Berufungen und wel-
che Vision Gott in das Leben der Men-
schen gelegt hat. Sie sorgen für Erfah-
rungen, die Gottes Handeln im Leben
der Menschen verstärken.
«Baue langsam, wenn du groß bauen
willst.» Die Gelassenheit und die Klar-
heit, mit der die Grundlagen gelegt
und erweitert werden, bestimmt die
Reichweite einer Gruppe. Auf dem
Weg zur Reife gibt es keine Abkür-
zungen, sondern nur Meilensteine, die
es zu passieren gilt. Reife kann man
nicht anordnen oder entscheiden, son-
dern sie kann dann hervorkommen,
wenn die Voraussetzungen gegeben
sind. Im Gemeindebau können die
Menschen ihren Teil – das Säen, Wäs-
sern, Jäten – dazu beitragen; das Wachs-
tum schenkt der Herr der Kirche.
Manchmal eine demütigende Erfah-
rung, jedoch zuletzt eine wirklich
tröstliche, dass Gemeinde Jesu eben in
seinen Händen liegt, auch wenn er sich
auf unsere Hände verlässt. C
Lek
tion
en d
es L
eben
s 3
/4
vineyard empowerment hat für jesusmässig hilfreiche und praxiserprobte Materialien entwickelt,
die helfen, 12 Gewohnheiten einzuüben, damit Jesusnachfolger ein freisetzendes, ermutigendes
und motiviertes Christsein leben können. Mehr unter www.vineyardempowerment.de
M A RC U S B . H AU S N E R
Leiter Vineyard Filstal
selbstständiger Trainer für Personal- und
Organisationsentwicklung.
Vom Umgang mit Erfolg und Größe – Wenn Potenziale zur Entfaltung kommen
DIE ÖKONOMIE
GOTTES …... EIN KLEINER STEIN KANN EINE LAWINE AUSLÖSEN!
Über gewisse Dinge sprechen Men-
schen nicht gerne, weil sie sich schä-
men oder denken, sie hätten alles im
Griff: Ehe, Familie, Sexualität und
Geld. Ein Schweizer Sprichwort besagt:
«Über Geld spricht man nicht, man hat
es.» Ich erlebe viele christliche Leite-
rinnen und Leiter von Gemeinden, die
es tunlichst vermeiden, über Geld zu
sprechen. Man möchte die Gemeinde
nicht vor den Kopf stoßen – zu viele
Menschen denken, dass es den Gläu-
bigen ohnehin nur ums Geld geht. Die-
ser Meinung könne man nur entgegen-
wirken, wenn man nicht über Geld
spricht.
Gleichzeitig erlebe ich so viele Christen,
die des Jammerns über ihre schwierige
finanzielle Lage nicht müde werden.
Da empfinde ich oft, dass es Menschen
gibt, die denken, die ganze Welt schul-
de ihnen etwas.
Nein, nein, regen Sie sich nicht auf.
Ich weiß, dass es Not leidende Christen
gibt. Ich weiß aber auch, dass wir in
Deutschland, Österreich und der
Schweiz in den weltweit reichsten Län-
dern leben. Wir könnten es uns locker
leisten, die Armen in unseren Gemein-
den zu tragen. Nur eben, weshalb
sollten wir es tun? Welche Sicht haben
wir von der Ökonomie Gottes? Wie
können wir Gottes Versorgung erleben
und gleichzeitig anderen Menschen
großzügig helfen?
In unserem persönlichen Leben gingen
Teilen und Empfangen Hand in Hand.
Ich erinnere mich an die ersten Jahre
meiner Jesusnachfolge. Ich hatte mein
Herz für die Herrschaft von Jesus Chri-
stus weit geöffnet und erlebte die erste
innere BeGeisterung über Jesus, der
jetzt in meinem Leben Raum ge-
wonnnen hatte. Meine Frau Georgia,
die christlich aufgewachsen war,
schien gar nicht so begeistert zu sein.
Sie hatte zu viele Enttäuschungen mit
Christen erlebt, die vorgaben JESUS-
MÄSSIG zu leben, in ihrem Alltag aber
den sonntäglich bekannten Glauben
nicht auslebten. Sie wusste also, wie
sich ein Christ zu verhalten hätte, und
machte mich immer wieder auf Dinge
aufmerksam, die ich nicht wusste.
Eines Tages erklärte sie mir, dass ich
den Zehnten zu geben hätte, wenn ich
wirklich als Christ leben wolle. Wir
hatten ein sehr eingeschränktes Ein-
kommen und 10% des Lohnes war
rund ein Drittel unseres Haushaltungs-
geldes. Ich sagte nicht viel, suchte in
der Bibel eine Antwort. Nachdem ich
im Stichwortbuch (Konkordanz) alle
Bibelstellen über das Geben des Zehn-
ten nachgelesen hatte, beschloss ich
am darauf folgenden Sonntag 10 %
meines Bruttoeinkommens der dama-
ligen christlichen Gemeinschaft zu
geben. Ich tat es klammheimlich, denn
ich wollte Georgia ja nicht Recht
geben. Einige Zeit später kam eine in-
dische Familie, um bei uns zu uns woh-
nen. Es waren drei Personen. Natürlich
verfügten sie über kein Einkommen.
Georgia hatte in der Zwischenzeit ihr
Leben Jesus Christus anvertraut. Für
uns beide war klar, dass diese drei Per-
sonen auch von unserem kleinen Ein-
kommen leben würden. Willig teilten
wir alles, was wir hatten, im Wissen,
dass der, der sein Herz auf Gottes Reich
setzt, später auch von Gott beschenkt
werden wird.
Einige Monate später wurden wir von
diesem indischen Ehepaar nach Indien
eingeladen. Wir brauchten für das
halbe Jahr rund 12’000 Franken. Geor-
gia und ich empfanden, wir sollten mit
niemandem über unsere finanziellen
Bedürfnisse sprechen. So beteten wir
für Gottes Versorgung. Am Tag unserer
Reise nach Indien hatten wir das Geld
zusammen. Wir hatten eine Lektion
gelernt: wer großzügig im Vertrauen
gibt, der wird von Jesus Christus durch
seine Gemeinde auch Versorgung erle-
ben. Diese Tatsache hat sich tief in un-
serem Herzen eingegraben. Wir haben
es zahllose Male erlebt. Es gibt eine
Ökonomie Gottes, die der mensch-
lichen Vorstellung von Versorgung wi-
derspricht. Es ist eine Versorgung, die
auf großzügigem Geben beruht und so
einen göttlichen wirtschaftlichen Se-
genskreislauf in Gang bringt.
Man kann sich diesen Segenskreis-
lauf ungefähr so vorstellen: Wenn je-
mand 100 Euro geschenkt bekommt,
kann er diese unter der Matratze ver-
stecken, damit er in der Not einen Not-
groschen haben wird. Nach einem Jahr
liegt unter der Matratze immer noch
dieselbe 100-Euro-Note. Diese 100 Euro
können aber auch verschenkt werden.
Nach einem Verschenken sind es be-
:martins tagträumeC22
23
M A RT I N B Ü H L M A N N
Leiter Vineyard Bern, Leiter Vineyard Bewegung
Deutschland, Österreich, Schweiz
allem um Gottes Reich und lebt nach
Gottes Willen! Dann wird er euch mit
allem anderen versorgen» Matth. 6,33.
Für Gottes Absichten und die Bedürf-
nisse anderer zu sorgen bedeutet, von
Gott versorgt zu werden. Wieder ein
klares Zeichen des Segenskreislaufs
Gottes.
Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir
Christen die Kraft der Mangelwirt-
schaft durch unsere Großzügigkeit
durchbrechen und die Verheißungen
des Segenskreislaufes Gottes in An-
spruch nehmen.
Ich bin mir dessen bewusst, dass man
nicht einfach einen Knopf drücken
kann, um Gottes Versorgung zu erle-
ben. Ich tue mich oft schwer damit,
wenn einfache Kausalzusammenhän-
ge als Dogma weitergegeben werden,
wenn gesagt wird: «Wenn du A tust,
dann geschieht immer B.» – Ich weiß
aber auch, dass viele Christen das Ge-
fühl haben, alles sei zu teuer, und sie
hätten ein Anrecht auf Sonderpreise,
nur weil sie Christen sind. Viele christ-
liche Geschäftsleute haben mit mir
über diese «christliche» Unart gespro-
chen. Ich erlebe sie immer wieder im
reits 200 Euro - die 100 Euro, die jetzt
auf der Himmelsbank liegen und die
100 Euro, die verschenkt wurden. So
können dieselben 100 Euro immer wie-
der weitergegeben werden. So werden
aus den 100 Euro nach einem Jahr im
Segenskreislauf Gottes plötzlich 1000
Euro. Es hat eine Verzehnfachung statt-
gefunden.
Dieser Segenskreislauf ist möglich, wo
Menschen geben und darauf vertrauen,
dass in einem Augenblick der Not Gott
ihre Bedürfnisse erkennen und sie
auch versorgen wird. Deshalb heißt es
in der Bibel: «Geben ist seliger als neh-
men» Apg. 20,35. Das Geben erhöht
den Segenskreislauf und speist die
Ökonomie des Reiches Gottes.
Es gibt einen anderen Satz in der
Bibel, der mich seit Jahren bewegt:
«Gott liebt einen fröhlichen Geber. In
seiner Macht kann Gott alle Gaben
über euch ausschütten, sodass euch
allezeit in allem alles Nötige ausrei-
chend zur Verfügung steht und ihr
noch genug habt, um allen Gutes zu
tun» 2. Kor. 9,7.8. Auch in diesem Satz
geht es darum, mit Freude zu geben.
Wer so gibt, wird erleben, dass Gott
ihn versorgt, damit er noch anderen
davon abgeben kann. Es macht Spaß,
in den Segenskreislauf des Reiches
Gottes einzutreten.
Christen ziehen häufig eine Mangel-
wirtschaft vor. Man spart, ist zurück-
haltend im Geben und erlebt, dass das
Gegenteil eines Segenskreislaufes ent-
steht: der Kreislauf des Mangels, der
dazu führt, dass jeder Mangel leidet
und denkt, die ganze Welt schulde
ihnen etwas. Die Bibel bringt uns wie-
der ins Gedächtnis: «Sorgt euch vor
Gespräch oder sehe sie im Verhalten
von Menschen in der Gemeinde. Da
wird über die hohen Preise gejammert,
ohne dass man daran denkt, dass am
Ende der Kette immer jemand die
Rechnungen bezahlen muss. Wie viel
leichter wäre es doch, wenn wir uns
gemeinsam für den Segenskreislauf
Gottes öffnen würden. «Danken» statt
«Jammern» wäre dann das Stichwort.
Was würden die materiell Benachteili-
gten unserer Gemeinden wohl empfin-
den, wenn sie erlebten, dass die Familie
Gottes sich dafür öffnet, Hab und Gut
zu teilen?
Man stelle sich vor: Was wäre, wenn
ganze christliche Gemeinden das
Geben entdecken würden? Da wären
sowohl für die Anliegen der Gemein-
den als auch für die Bedürfnisse der Be-
nachteiligten, dazu noch für die Visi-
onen der Entwicklung neuer Dienste
und missionarischer Anliegen gesorgt.
Ein solcher Segenskreislauf könnte
einen wirtschaftlichen Aufschwung
unter den Nachfolgern von Jesus be-
wirken. Die Verheißungen Gottes, sei-
nem Volk zu Nahrung, Land und Hab
und Gut zu verhelfen, könnten sich
ganz natürlich erfüllen und zur Aus-
breitung des Reiches Gottes eingesetzt
werden. C
Ein kleiner Stein kann eine Lawine auslösen.
NEUw
ORDER
ON-LINECH: 031 327 11 77EU: 0049 (0)6232 980 118S
BESTELLUNGEN
TELEFON
Fr o m t h e C h u r c h , f o r t h e C h u r c h
NATÜRLICH ÜBERNATÜRLICHD I E G E S C H I C H T E D E R V I N EYA R D - B E W EG U N G
M A R L I N WAT L I N G
Endlich! Es wurde höchste Zeit für dieses Buch. Jetzt erfahren wir die ganze Story, die Zusammenhänge, die Entwicklungen: Von den Anfängen der Vineyard Bewe-gung unter Hippies in Kalifornien über eine geistliche Erneuerungsbewegung mit weltweitem Einfluss bis zu neuen Gemeinden im postmodernen Europa.
So wurde die Geschichte der Vineyard noch nie er-zählt. Dieses fesselnde Buch gewährt neue Einblicke. Ein Muss für jeden, der je von John Wimber gehört hat oder mehr über die Vineyard wissen will.
Jetzt online: Die neue Vineyard-DACH Homepage. Mit den aktuellsten Infos aus dem DACH für das DACH sowie Bestellmöglichkeiten für Empowerment-Material, z.B. jesusmässig! www.vineyard-dach.net