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Das politische System Österreichs im Überblick
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Was steht in der Verfassung?• Jeder Staat benötigt eine Ordnung, die in Gesetzen festgelegt ist.
• Das Grundgesetz jeder staatlichen Ordnung ist die Verfassung.
Die österreichische BundesverfassungArtikel 1 Artikel 2 (1)
Österreich ist eine demokratische Republik.Ihr Recht geht vom Volk aus.
Österreich ist Bundesstaat.
Die Volksvertreter (Abgeordnete) sind vom Volk gewählt. Dadurch kann jeder Staatsbürger die Politik seines Wohnbezirkes, seines Bundeslandes und des Gesamtstaates mitbestimmen.
Das österreichische Bundesgebiet(ganz Österreich) besteht aus denneun selbstständigen Bundesländern.
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Änderungen der Verfassung
• Eine Verfassung ist ein Grundgesetz.
• Deshalb kann sie nur mit Zweidrittelmehrheit geändert werden.
• Über eine Gesamtänderung der Verfassung müssten die StaatsbürgerInnen in einer Volksabstimmung abstimmen.
Die Verfassung garantiert jedem Staatsbürger Grundrechte:
• Persönliche Freiheit
• Meinungsfreiheit
• Vereinsfreiheit
Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.
Immanuel Kant (1724-1804)
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Wie ist der österreichische Staat aufgebaut?
In der Verfassung ist festgelegt, welche Aufgaben der Bund(Gesamtstaat), die Bundesländer und die Gemeinden zu erfüllen haben.
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Wer ist wofür zuständig?
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Die Organe eines StaatesUm die Aufgaben durchführen zu können, gibt es Organe der Gesetzgebung (Legislative), Organe der Verwaltung (Exekutive) und Organe der Gerichtsbarkeit (Judikative).
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Die Sozialpartnerschaft in Österreich
Arbeitnehmer Arbeitgeber
Arbeiterkammer Wirtschaftskammer
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Landwirtschafts-kammer
In der Zweiten Republik kam es zu einer engen Zusammenarbeit der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände. So konnten strittige Wirtschafts-und Sozialfragen friedlich gelöst werden. Diese enge Zusammenarbeit nennt man Sozialpartnerschaft.
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Direkte & indirekte Demokratie
Indirekte Demokratie
Bei der indirekten Demokratie wählt sich das Volk Vertreter. Diese werden für eine bestimmte Dauer gewählt und können vom Volk auch wieder abgewählt werden. Als Abgeordnete entscheiden sie im Parlament über politische Sachverhalte. Das Volk hat durch die Wahl seiner Vertreter und durch Aktivitäten in Interessenverbänden indirekt Einfluss auf die Politik.
Direkte Demokratie
Die direkte Demokratie zeichnet sich dadurch aus, dass das Volkpolitische Entscheidungen unmittelbar selbst trifft. In Volksbegehrensowie Volksentscheiden bestimmen die Bürger direkt über politische Sachverhalte. Die Umsetzung der Politik erfolgt dann durch die zuständigen Behörden.
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Direkte Demokratie in Österreich
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Indirekte DemokratieDas Parlament
• Verhältniswahlrecht: Je mehr Stimmen eine Partei bekommt, desto mehr Mandate (Abgeordnetensitze) hat sie im Parlament.
• In Österreich werden 183 Mandate im Nationalrat vergeben.
• Um in den Nationalrat vertreten zu sein, muss eine Parteimindestens 4 Prozent der Stimmen erhalten („4-Prozent-Hürde“).
• Ab 92 Mandaten erreicht eine Partei im österreichischen Nationalrat eine absolute Mehrheit.
• Bei Änderungen der Verfassung ist eine Zweidrittelmehrheit nötig.
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Parteien, Wahlen und Parlament in Österreich
Informationen zur Politischen Bildung Nr. 41
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Das politische System Österreichs
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Sind Wahlen wichtig?
• Grundlage für die Abhaltung gleicher, geheimer, allgemeiner, persönlicher und unmittelbarer Wahlen nach dem Grundsatzder Verhältniswahl
• Wahlen zum Nationalrat seit 1919
• Wahlfreiheit, Wettbewerb und damit Auswahlmöglichkeitmüssen tatsächlich gegeben sein
• Hauptaufgabe von Wahlen:Herstellung von Repräsentation und Legitimität
• Wesentliches Merkmal demokratischer Wahlen: ihre Regelmäßigkeit
„Österreich ist eine demokratische Republik,ihr Recht geht vom Volk aus.“
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Welche Gremien werden gewählt?Bundesrat
• Der Bundesrat ist indirekt durch die jeweiligen
Wahlen zu den Landtagen legitimiert.
• Landtagswahlen in K, NÖ, S, T (2018), V (2019), B, ST, W (2020), OÖ
(2021) jeweils teilweise Erneuerung des Bundesrats
• Aktuell: 61 Bundesrats-Mandate
Nationalrat
• Direktwahl durch das Volk alle 5 Jahre
• Seit 1918: „gleiches, unmittelbares, geheimes und persönliches
Wahlrecht der Männer und Frauen
Landtage und Gemeinderäte
Aber auch: Kammerwahlen, ÖH-Wahlen, Wahlen zum Pfarrgemeinderat,Wahlen in Vereinen, Schulsprecherwahlen, …
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Internationale Wahlen
Wahlen zum Europäischen Parlament
Wahlen zum Europarat
OSZE-Wahlen
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Wer wählt?
Verhältniswahl• Stimmenaufteilung widerspiegelt sich in der Anzahl der Mandate
• es werden eher Parteien gewählt
Mehrheitswahl• jene/r KandidatIn, die/der die meisten Stimmen in einem Wahlkreis
erhält, bekommt das zur Wahl stehende Mandat
• es werden eher Personen gewählt
§ 21. (1) Wahlberechtigt sind alle Männer und Frauen, die die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, am Tag der Wahl das 16. Lebensjahr vollendet haben und vom Wahlrecht nicht ausgeschlossen sind.“
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Wer steht zur Wahl?„§ 41. (1) Wählbar sind alle Männer und Frauen, die am Stichtag die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen und am Tag der Wahl das18. Lebensjahr vollendet haben. Nicht wählbar ist, wer durch ein inländisches Gericht wegen einer oder mehrerer mit Vorsatz begangener und von Amts wegen zu verfolgender gerichtlich strafbarer Handlungen rechtskräftig zu einer nicht bedingt nachgesehenen sechs Monate übersteigenden Freiheitsstrafe oder zu einer bedingt nachgesehenen ein Jahr übersteigenden Freiheitsstrafe verurteilt wurde.“
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Parteien stehen zur Wahl
• Demokratien werden von politischen Parteien getragen.
• Parteien bestimmen die Reihenfolge der KandidatInnen.
• Namenslisten müssen in der Wahlzelle gut sichtbar aufgehängt werden.
• Die KandidatInnen-Listen werden durch sehr unterschiedliche parteiinterne Prozesse bestimmt(z. B. partei-interne Vorwahlen).
Parteien im österreichischen Parlament (2017)
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Das Listenwahlrecht
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Nach welchen Grundsätzen wird gewählt?
Nach dem Grundsatz „Alles Recht geht vom Volk aus“ bestimmt jeder Staatsbürger mit seiner Wahlentscheidung das öffentliche Leben, die Politik seiner Wohngemeinde, seines Bundeslandes und des Gesamtstaates.
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Welche Wahlen gibt es?Ab dem 16. Geburtstag können österreichische StaatsbürgerInnen an Wahlen teilnehmen.
• Bei der Bundespräsidentenwahl wählt das Volk direkt einen Kandidaten oder eine Kandidatin.
• Der Landtag wird von der Bevölkerung bei den Landtagswahlengewählt.
OÖ:alle 6 Jahre
OÖ:alle 6 Jahre
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Jugendpartizipation
Mögliche Formen der Partizipation
• konventionelle Partizipationsformen (z.B. Jugendparteien, Gewerkschaften)• unkonventionelle Formen (z.B. Protestinitiativen)• weniger institutionalisierte Formen (z.B. Jugendgruppen)• illegale Formen der Mitwirkung (z.B. Hausbesetzungen)
„Unter Jugendpartizipation wird die aktive Beteiligung junger Menschen an den sie betreffenden Angelegenheiten in Politik und Gesellschaft verstanden. Die Formen der Beteiligung fallen dabei ebenso unterschiedlich aus wie die Reichweite der tatsächlichen Mitwirkungsmöglichkeiten. Sie erstrecken sich vom Engagement im lokalen Jugendclub über die Mitwirkung bei Demonstrationen und Protest-kundgebungen bis zur Beteiligung an Anhörungen und Jugendparlamenten oder zum Wahlrecht für 16-Jährige.“ Barbara Tham
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Kriterien für Demokratiequalität(nach Robert Dahl)
• Wahl und Abwahl der AmtsinhaberInnen
• regelmäßige faire und freie Wahlen
• aktives und passives Wahlrecht für (nahezu) alle Erwachsene
• freie Meinungsäußerung
• Informationsfreiheit
• Organisationsfreiheit zur Bildung politischer Parteien und Interessensgruppen
• ein „inklusiver“ Bürgerschaftsstatus:politische und bürgerliche Rechte sollen für möglichst alle gelten
• eine starke Zivilgesellschaft
Aus: Schaller, Christian: Demokratie ist nicht gleich Demokratie,in: Dachs, Herbert/Fassmann, Heinz (Hrsg.): Politische Bildung. Grundlagen – Zugänge – Materialien. Wien 2002, S. 14–20, S. 14.
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Wichtige Merkmaleeiner Demokratie
Die Grafik zeigt die wichtigsten Elementeeines demokratischen politischen Systems © Demokratiezentrum Wien
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Voraussetzungen für ein demokratisches System (nach Manfred Schmidt)
• ein hohes (markt-)wirtschaftliches und gesellschaftliches Entwicklungsniveau
• eine offene und vielfältige (pluralistische) Gesellschaft
• eine breite Streuung politischer, wirtschaftlicher und kultureller Macht
• ethnische und/oder religiöse Einheitlichkeit (Homogenität)
• ein politischer Konsens über die Wichtigkeitvon individueller Selbstbestimmung und Freiheit
• freiheitssichernde Verfassungstraditionen
• politische Kontrolle gegen Machtmissbrauch
• an Demokratie interessierte politische Eliten und Bevölkerung
• ein demokratieförderndes internationales Umfeld (Nachbarstaaten)
Quelle: Schmidt, Manfred G.: Demokratietheorien. Eine Einführung. Opladen 2000, S. 446–460,entnommen aus: Schaller, Christian: Demokratie ist nicht gleich Demokratie,
in: Dachs, Herbert/Fassmann, Heinz (Hrsg.): Politische Bildung. Grundlagen – Zugänge – Materialien. Wien 2002, S. 14–20, S. 15.