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Der ICD-Träger am Arbeitsplatz
- Aus Sicht des Reha-Beraters –
Jahrestagung des Bundesverbandes
Defibrillator (ICD) Deutschland e. V.
9. März 2014 | Vortrag von Sebastian Bönisch
Examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger
Sozialarbeiter/ Sozialpädagoge (B. A.)
Angehender Gesundheitsökonom (MBA)
Projektleiter
Bundesarbeitsarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR), Frankfurt
Bundesvorstandsmitglied in der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG), Berlin
Leitung Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit
Redaktionsteam der Fachzeitschrift FORUM sozialarbeit + gesundheit
Zu meiner Person
Was bedeutet Rehabilitation
für einen ICD-Patienten?
Ist ein Defibrillator eine „Behinderung!?
„Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist.“
(§ 2 SGB IX)
ICD = Behinderung?
„Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist.“
(§ 2 SGB IX)
ICD = Behinderung?
Wichtige Bezugssysteme zur Teilhabe
UN-Behindertenrechtskonvention
9. Sozialgesetzbuch Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)
Rehabilitation bei eingeschränkter
TEILHABE!
Was ist Aufgabe von Teilhabe-Leistungen?
1. „Behinderung abzuwenden, zu beseitigen, zu mindern, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern,
2. Einschränkungen der Erwerbsfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit zu vermeiden, zu überwinden, zu mindern oder ihre Verschlimmerung zu verhüten sowie den vorzeitigen Bezug anderer Sozialleistungen zu vermeiden oder laufende Sozialleistungen zu mindern,
Was ist Aufgabe von TEILHABE-Leistungen?
3. Die Teilhabe am Arbeitsleben entsprechend den Neigungen und Fähigkeiten dauerhaft zu sicher oder
4. die persönliche Entwicklung ganzheitlich zu fördern und die Teilhabe am Leben der Gesellschaft sowie eine möglichst selbstständige und selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen oder zu erleichtern.“ (§ 4 SGB IX)
Was ist Aufgabe von TEILHABE-Leistungen?
Welche Teilhabeleistungen gibt es?
Leistungen zur
medizinischen Rehabilitation
Leistungen zur Teilhabe
am Arbeitsleben
Unterhalts-sichernde und
ergänzende Leistungen
Leistungen zur Teilhabe am Leben in
der Gemeinschaft
Behandlung durch Ärzte und andere Heilberufe
Früherkennung und Frühförderung
Arznei- und Verbandmittel
Heilmittel einschließlich physikalischer, Sprach- und Beschäftigungstherapie
Psychotherapie als ärztliche und psychotherapeutische Behandlung
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation
Seh- und Hörhilfen, Körperersatzstücke, orthopädische und andere Hilfsmittel
Belastungserprobung und Arbeitstherapie
Medizinische, psychologische und pädagogische Hilfen
Stufenweise Wiedereingliederung
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation
Seh- und Hörhilfen, Körperersatzstücke, orthopädische und andere Hilfsmittel
Belastungserprobung und Arbeitstherapie
Medizinische, psychologische und pädagogische Hilfen
Stufenweise Wiedereingliederung
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation
Ziel: Schrittweise Heranführung an volle Arbeitsbelastung
Individuelle Durchführung: stundenweise/ tageweise (Dauer zwischen 6 Wochen und 6 Monaten)
Im Rahmen der Arbeitsunfähigkeit
AG muss zustimmen
Stufenweise Wiedereingliederung
Freiwilliger Arbeitsversuch!
Arbeitsunfähiger Versicherter
Erstellung eines Stufenplans (Reha-Arzt/ Hausarzt)
Prüfung ind. Stufenplan (AG/ Betriebsarzt)
Genehmigung Maßnahme (RV /KV)
Stufenweise Wiedereingliederung
Arbeitsunfähiger Versicherter
Erstellung eines Stufenplans (Reha-Arzt/ Hausarzt)
Prüfung ind. Stufenplan (AG/ Betriebsarzt)
Genehmigung Maßnahme (RV /KV)
Stufenweise Wiedereingliederung
Arbeitsunfähiger Versicherter
Erstellung eines Stufenplans (Reha-Arzt/ Hausarzt)
Prüfung ind. Stufenplan (AG/ Betriebsarzt)
Genehmigung Maßnahme (RV /KV)
Stufenweise Wiedereingliederung
Arbeitsunfähiger Versicherter
Erstellung eines Stufenplans (Reha-Arzt/ Hausarzt)
Prüfung ind. Stufenplan (AG/ Betriebsarzt)
Genehmigung Maßnahme (RV /KV)
Stufenweise Wiedereingliederung
Leistungen zur
medizinischen Rehabilitation
Leistungen zur Teilhabe
am Arbeitsleben
Unterhalts-sichernde und
ergänzende Leistungen
Leistungen zur Teilhabe am Leben in
der Gemeinschaft
Versicherungsrechtliche Voraussetzungen:
15 Vorversicherungsjahre ODER (drohende) Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit ODER unmittelbar nach Leistungen zur med. Reha indiziert
Persönliche Voraussetzungen:
Erwerbsfähigkeit erheblich gefährdet oder gemindert
Positive Erwerbsprognose (Abwendung oder Minderung)
Bezugsberuf!
Voraussetzungen (RV-Träger)
Formelles Antragsformular (G100)
Zusatzfragebogen (G130) Schulischer und beruflicher Werdegang
Angaben zu der letzten Tätigkeit
Med. Unterlagen Ärztlicher Befundbericht
Reha-Entlassungsbericht
Ärtzlicher Entlassungsbericht
Ärztliches Gutachten der Agentur für Arbeit
MDK-Gutachten
Antragstellung (RV-Träger)
Formelles Antragsformular (G100)
Zusatzfragebogen (G130) Schulischer und beruflicher Werdegang
Angaben zu der letzten Tätigkeit
Med. Unterlagen Ärztlicher Befundbericht
Reha-Entlassungsbericht
Ärtzlicher Entlassungsbericht
Ärztliches Gutachten der Agentur für Arbeit
MDK-Gutachten
Antragstellung (RV-Träger)
Hilfe zur ERHALTUNG eines Arbeitsplatzes
Eingliederungszuschüsse (EGZ) an den AG bei innerbetrieblicher Umsetzung
Qualifizierung für einen leidensgerechten Arbeitsplatz
Technische Arbeitshilfen
Arbeitsassistenz
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
Hilfe zur ERLANGUNG eines Arbeitsplatzes
EGZ an AG bei Bereitstellung und Einarbeitung an einen leidensgerechten Arbeitsplatz
Probebeschäftigung
Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz
Ind. Betriebliche Qualifizierung
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
Leistungen zur
medizinischen Rehabilitation
Leistungen zur Teilhabe
am Arbeitsleben
Unterhalts-sichernde und
ergänzende Leistungen
Leistungen zur Teilhabe am Leben in
der Gemeinschaft
Krankengeld, Übergangsgeld, Verletztengeld, Versorgungskrankengeld, Ausbildungsgeld etc.
Beiträge und Beitragszuschüsse zur Sozialversicherung
Ärztliche verordneter Reha-Sport, Funktionstraining
Fahrt- und andere Reisekosten
Betriebs- oder Haushaltshilfe, Kinderbetreuungskosten
Nachgehende Leistungen zur Sicherung des Erfolges
Kraftfahrzeughilfe
Unterhaltssichernde und ergänzende Leistungen
Krankengeld, Übergangsgeld, Verletztengeld, Versorgungskrankengeld, Ausbildungsgeld etc.
Beiträge und Beitragszuschüsse zur Sozialversicherung
Ärztliche verordneter Reha-Sport, Funktionstraining
Fahr- und andere Reisekosten
Betriebs- oder Haushaltshilfe, Kinderbetreuungskosten
Nachgehende Leistungen zur Sicherung des Erfolges
Kraftfahrzeughilfe
Unterhaltssichernde und ergänzende Leistungen
Entgeltfortzahlung (6 Wochen)
Krankengeld (KV)
Übergangsgeld (RV/ BA)
Max. 78 Wochen (in 3 Jahren bei „gleicher“ Krankheit), danach Aussteuerung
Finanzielle Absicherung bei Krankheit
Leistungen zur
medizinischen Rehabilitation
Leistungen zur Teilhabe
am Arbeitsleben
Unterhalts-sichernde und
ergänzende Leistungen
Leistungen zur Teilhabe am Leben in
der Gemeinschaft
Hilfsmittel und Hilfen über §§ 31, 33 SGB IX hinaus
Heilpädagogische Leistungen für Kinder
Hilfen zum Erwerb praktischer Kenntnisse und Fähigkeiten
Hilfen zur Verständigung mit der Umwelt
Hilfen bei der Beschaffung, Umbau, Ausstattung und Erhaltung einer Wohnung
Leistungen zur Teilhabe am Leben in der
Gemeinschaft
Hilfen zum selbstbestimmten Leben in betreuten Wohnmöglichkeiten
Hilfen zur Teilhabe am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben
Weitere Leistungen der Eingliederungshilfe (Sozialhilfe)
Leistungen zur Teilhabe am Leben in der
Gemeinschaft
Leistungen zur
medizinischen Rehabilitation
Leistungen zur Teilhabe
am Arbeitsleben
Unterhalts-sichernde und
ergänzende Leistungen
Leistungen zur Teilhabe am Leben in
der Gemeinschaft
Leistungen zur
medizinischen
Rehabilitation
Leistungen zur Teilhabe
am Arbeitsleben
Unterhalts-sichernde und
ergänzende Leistungen
Leistungen zur Teilhabe am Leben in
der Gemeinschaft
SGB IX (1. Teil)
Schwerbehindertenrecht SGB IX (2. Teil)
Körperlich
Geistig
Seelisch
Untypisch für Lebensalter
Mind. 6 Monate
Festgestellte Behinderung
Behinderung heißt Einschränkung... (Wdh.)
Abgrenzung: Einschränkung Erwerbsfähigkeit!
Feststellung einer (Schwer-)Behinderung
Schwere der Behinderung = Grad der Behinderung (GdB)/ Grad der Schädigungsfolgen (GdS)
GdS zwischen 20 und 100 in Zehnerschritten (nicht Prozent!)
Schwerbehinderung ab GdS 50
Eine Erkrankung: Einzel-GdS
Alle Funktionseinschränkungen: Gesamt-GdB
Versorgungsamt zuständig
Feststellung einer (Schwer-)Behinderung
„Für die Bemessung des GdS ist weniger die Art einer Herz- oder Kreislaufkrankheit maßgeblich als die Leistungseinbuße.“ (Versorgungsmed. Grundsätze, 2010)
„nach Implantation eines Kardioverter-Defibrillators (wenigstens 50)“
Merkzeichen
G Lohn- u. Einkommensteuer, Freifahrt oder KFZ-Steuer-Ermäßigung
aG
Parkerleichterung, Freifahrt und KFZ-Steuer-Befreiung
Gleichstellung mit einem schwerbehinderten Menschen bei Gefährdung des Arbeitsplatzes
wenn
...GdB weniger als 50 und mindestens 30
...infolge der Behinderung ohne ein Gleichstellung ein geeigneter Arbeitsplatz nicht erlangt oder behalten werden kann
Gilt lediglich für berufliche Nachteilsausgleiche, außer auf Anspruch von Zusatzurlaub (§ 125 SGB IX)
Gleichstellung
Agentur für Arbeit zuständig
Kündigungsschutz
Kü bedarf der Zustimmung der Integrationsämter (nach Ende der 6-monatigen Probezeit)
Zusatzurlaub
Anspruch auf bezahlten zusätzlichen Urlaub von einer Arbeitswoche im Urlaubsjahr (5 Tage)
Mehrarbeit
Auf Verlangen Freistellung von Mehrarbeit (werktägliche Überschreitung der gesetzlichen Arbeitszeit von 8 Std.)
Berufliche Nachteilsausgleiche
Altersrente wegen Schwerbehinderung
Vorzeitige Inanspruchnahme (abschlagsfreier) gesetzlicher Rente sowie maximaler Rentenabschlag von 10,8 %
Steuerliche Erleichterungen
pauschaler Freibetrag 310 € (ab GdB 30 für Einschränkung d. körperl. Beweglichkeit (auch Herzerkrankung!))
pauschaler Freibetrag 570 € (ab GdB 50)
KFZ-Steuererleichterung
ab GdB 70: Fahrten zur Arbeit
ab GdB 80/ GdB 50+G: Privatfahrten
Allgemeine Nachteilsausgleiche
Arbeitnehmer:
Beratung und Betreuung in Fragen d. Arbeitslebens
Finanzielle Hilfen: Arbeitsassistenz, Technische Arbeitshilfen, Weiterbildungsmaßnahmen
Arbeitgeber:
Beratung im Zusammenhang mit der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen
Finanzielle Hilfen: behinderungsgerechter Einrichtung und Gestaltung von Arbeitsplätzen
Begleitende Hilfen im Arbeitsleben
zuständig: Integrationsamt/ örtl. Fürsorgestelle
tätigkeitsneutrale“ Frage nach einer Schwerbehinderung unzulässig (§ 81 Abs. 2 Satz 2 SGB IX)
Bei Nachfrage besteht Verleugnungsrecht
Zulässige Fragen sind
konkrete arbeitsplatzbezogene Fragen
gesundheitliche Eignung eines Bewerbers für spezifischen Arbeitsplatz
Offenbarung der Schwerbehinderung
Wer kann mich beraten und unterstützen!?
Sozialdienste
Gemeinsame Servicestellen
Integrationsfachdienste
Weitere Sozialverbände
Bürgertelefone der Bundesministerien
SchwB-Vertretung/ Betriebsrat/ Personalrat/ Betriebsarzt
Beratungs- und Anlaufstellen
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Wegweiser – Rehabilitaiton und Teilhabe behinderter Menschen, 15. Auflage 2013
Wegweiser für Ärzte und weitere Fachkräfte der Rehabilitation, 3. Auflage 2005 (Deutscher Ärzte-Verlag)
Handbuch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinsamen Servicestellen für Rehabilitation, 2. Auflage 2009
Literaturempfehlungen
Gemeinsame Empfehlung zur Einheitlichkeit/ Nahtlosigkeit (aktuell in Überarbeitung)
ICF-Praxisleitfaden 1-3 (Zugang zur Rehabilitation/ Einrichtungen der med. Reha/ Krankenhausteam)
Literaturempfehlungen