detail laban dance theatre herzog & de meuron

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Lageplan Maßstab 1:10 000 Site plan scale 1:10,000 Laban Centre in London Architekten: Herzog & de Meuron, Basel Jacques Herzog, Pierre de Meuron, Harry Gugger, Christine Binswanger Projektleiter: Michael Casey Tragwerksplaner: Whitby Bird & Partners, London Das Laban Centre, benannt nach Rudolf Laban, Tanztheoretiker und Pionier des mo- dernen Tanzes, ist eine der größten dem zeitgenössischem Tanz gewidmeten Institu- tionen Europas. Umgeben von Lagerhäu- sern und Werkhallen liegt das Gebäude in Deptford im Südosten Londons an einem Seitenarm der Themse. Der große Baukör- per fügt sich mit seiner Kubatur unaufdring- lich ein, die schimmernde Fassade hebt sich jedoch wie unwirklich schwebend von der Nachbarbebauung ab. Als äußere durchscheinende Hülle umgeben klare bzw. farbige Polycarbonatplatten das Gebäude. Nur die Rückseite der inneren Plattenschicht ist eingefärbt, was der Hülle einen pastell- artigen und dreidimensionalen Effekt ver- leiht. Mit 60 cm Abstand befindet sich hinter den auch als Blend- und Wärmeschutz die- nenden Platten die innere Hülle der zwei- schaligen, hinterlüfteten Fassade aus trans- luzenter Isolierverglasung. Bewegung und Kommunikation – die beiden Hauptziele des Tanzzentrums – thematisiert auch das Gebäude selbst. Die konkav ge- schwungene Eingangsfassade bezieht in ei- ner umarmenden Geste die Außenanlagen ein. Auch das Innere des Hauses scheint in Bewegung versetzt. Zwischen dem komple- xen Gefüge der Räume führen Rampen und Wege hindurch, die sich vor den Lichthöfen zu Plätzen weiten. Die Lichthöfe versorgen das tiefe Gebäudevolumen mit Tageslicht und ermöglichen Sichtverbindungen durch das Haus. Transparente und transluzente Wände gliedern mehr als sie abtrennen. In dieser offenen »Stadtlandschaft« erleichtern die Farben die Orientierung. Wände und Einbauten der Flure sind in leuchtendes Tür- kis, Grün oder Magenta getaucht. Dagegen sind die Tanzräume ruhiger gestaltet. Hier filtern die mattierten Glasscheiben das Licht, nur ein raumhohes Fenster in jedem Studio bietet Ausblick auf die Umgebung. Durch die Doppelfassade entsteht eine sub- tile Wechselwirkung zwischen Innen und Außen: Nach innen schimmern die Farben der Fassadenpaneele durch, außen zeich- nen sich am Abend die Schattenbilder der Tänzer schemenhaft ab. 1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 7/8 Photo: Christian Richters, Münster Artikel zur Ansicht / Article for perusal Die kostenpflichtige Version ohne Balken erhalten Sie durch einen Klick auf ”Artikel zum Download”. The pay version, without this strip, can be obtained by clicking on “Download article”.

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Detail Laban Dance Theatre Herzog & De Meuron London

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Page 1: Detail Laban Dance Theatre Herzog & De Meuron

LageplanMaßstab 1:10 000Site planscale 1:10,000

Laban Centre in London

Architekten:Herzog & de Meuron, BaselJacques Herzog, Pierre de Meuron, Harry Gugger, Christine BinswangerProjektleiter:Michael CaseyTragwerksplaner: Whitby Bird & Partners, London

Das Laban Centre, benannt nach Rudolf Laban, Tanztheoretiker und Pionier des mo-dernen Tanzes, ist eine der größten dem zeitgenössischem Tanz gewidmeten Institu-tionen Europas. Umgeben von Lagerhäu-sern und Werkhallen liegt das Gebäude in Deptford im Südosten Londons an einem Seitenarm der Themse. Der große Baukör-per fügt sich mit seiner Kubatur unaufdring-lich ein, die schimmernde Fassade hebt sich jedoch wie unwirklich schwebend von der Nachbarbebauung ab. Als äußere durchscheinende Hülle umgeben klare bzw. farbige Polycarbonatplatten das Gebäude. Nur die Rückseite der inneren Plattenschicht ist eingefärbt, was der Hülle einen pastell-artigen und dreidimensionalen Effekt ver-leiht. Mit 60 cm Abstand befindet sich hinter den auch als Blend- und Wärmeschutz die-nenden Platten die innere Hülle der zwei-schaligen, hinterlüfteten Fassade aus trans-luzenter Isolierverglasung.Bewegung und Kommunikation – die beiden Hauptziele des Tanzzentrums – thematisiert auch das Gebäude selbst. Die konkav ge-schwungene Eingangsfassade bezieht in ei-ner umarmenden Geste die Außenanlagen ein. Auch das Innere des Hauses scheint in Bewegung versetzt. Zwischen dem komple-xen Gefüge der Räume führen Rampen und Wege hindurch, die sich vor den Lichthöfen zu Plätzen weiten. Die Lichthöfe versorgen das tiefe Gebäudevolumen mit Tageslicht und ermöglichen Sichtverbindungen durch das Haus. Transparente und transluzente Wände gliedern mehr als sie abtrennen. In dieser offenen »Stadtlandschaft« erleichtern die Farben die Orientierung. Wände und Einbauten der Flure sind in leuchtendes Tür-kis, Grün oder Magenta getaucht. Dagegen sind die Tanzräume ruhiger gestaltet. Hier filtern die mattierten Glasscheiben das Licht, nur ein raumhohes Fenster in jedem Studio bietet Ausblick auf die Umgebung. Durch die Doppelfassade entsteht eine sub-tile Wechselwirkung zwischen Innen und Außen: Nach innen schimmern die Farben der Fassadenpaneele durch, außen zeich-nen sich am Abend die Schattenbilder der Tänzer schemenhaft ab.

1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 7/8 ∂

Photo: Christian Richters, Münster

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Grundrisse • SchnitteMaßstab 1:1000

Floor plans • Sectionsscale 1:1000

1 Eingang 2 Foyer3 Café4 Therapie 5 Büro6 Personal7 Studio8 Theater 9 Lichthof10 Werkraum11 Vorlesungs-

saal12 Bibliothek13 Bar14 Lehrer15 Studiotheater

1 Entrance2 Foyer3 Café4 Therapy5 Office6 Staff room7 Studio8 Theatre 9 Light well10 Workshop11 Lecture hall12 Library13 Bar14 Teachers’ room15 Studio theatre

The Laban Centre is one of the largest institu-

tions for modern dance in Europe. Named

after Rudolf Laban, the famous choreogra-

pher and pioneer of dance, it is situated

among warehouses and workshops on a

tributary of the Thames in Deptford, south-

east London. The large volume of the building

is well integrated into its surroundings, al-

though the somewhat unreal, floating quality

lent by the shimmering facades distinguishes

the centre from the neighbouring develop-

ments. The structure is enclosed in a double-

skin facade with a 60 cm ventilated cavity

between the two layers. The outer skin, which

provides thermal insulation and acts as a

visual screen, consists of polycarbonate

sheeting – either transparent or in different

colour tones. The coloured coating was ap-

plied to the rear face of the inner layer of

sheeting, which lends this skin a pastel-like,

three-dimensional effect. The inner skin con-

sists largely of translucent double glazing.

Movement and communication, two central

aspects of the dance centre, are also themes

of the architecture. The concave, curved en-

trance facade seems to embrace the external

space in a sweeping gesture. Internally, too,

the building suggests a state of movement.

Ramps and circulation routes lead between

the complex layout of rooms and broaden

into open spaces. Light wells allow daylight

to penetrate into the deep volume of the

building and establish visual links through

the centre. The transparent and translucent

walls have more of an articulating than

a separating function. Within this open

“cityscape”, the colours form a visual aid to

orientation. Walls and inbuilt fittings in the

corridors are coloured bright turquoise,

green and magenta.

In contrast, the dance studios have a more

restrained design. Here, the panes of ob-

scured glass filter the incoming light. A single

room-height window in each studio space al-

lows a view out to the surroundings. The

double-skin facade creates a subtle reciproci-

ty between inside and outside: the colours of

the facade panels shimmer internally, while

externally, one sees the shadowy forms of

the dancers in the evening.

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1 Abdichtung Kunststoffbahn Wärmedämmung Polyurethan 50 mm 2 Lüftungslamellen Aluminium eloxiert 3 Aluminiumblech eloxiert 2 mm 4 3-fach-Stegplatte Polycarbonat, 40/500 mm, transparent, rückseitig farbig koextrudiert 5 Rahmen für Polycarbonatsteg- platte: Aluminium eloxiert 55/80 mm 6 Halterung Soganker Aluminium- rohr | 50/50/4 mm 7 Stahlprofil L 60/60/4 mm 8 Wärmedämmung Steinwolle, 100 mm, grau beschichtet 9 Riegel Stahlrohr verzinkt | 80/80/4 mm10 Pfosten Stahlrohr verzinkt | 80/80/4 mm 11 Pfosten Aluminiumrohr ¡ 50/120 mm12 Aluminiumrohr | 50/60 mm13 Isolierverglasung ESG 10 + SZR 16 + VSG 2≈ 6 mm mit Folie matt

HorizontalschnitteVertikalschnitteSüdfassadeInnenhoffassadeMaßstab 1:20

Horizontal sectionsVertical sectionsSouth facadeCourtyard facadescale 1:20

3 Laban Centre in London 2003 ¥ 7/8 ∂

14 Klemmteller Aluminium Ø 60 mm15 Gitterrost verzinkt 40 mm16 Aluminiumpaneel 100 mm17 Aluminiumblech perforiert 2 mm18 textile Bespannung 19 Sperrholzplatte 20 mm20 Akustikdämmung 50 mm21 Bodenaufbau Studio: Vinylbelag 5 mm Sperrholzplatten 2≈ 9 mm elastisches Auflager 20 mm Heizestrich 77 mm Trittschalldämmung 40 mm22 Bodenaufbau Bibliothek: Teppichboden 10 mm Sperrholzplatte 18 mm23 Bodenaufbau Büro: Teppichboden 10 mm Zementestrich 85 mm Trennlage Dämmung Polystyrol 25 mm Abdichtung24 Pfosten Aluminiumrohr ¡ 50/165 mm25 Regenrinne

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1 plastic roof sealing layer 50 mm polyurethane insulation 2 anodized-aluminium ventilation lou-

vres 3 2 mm anodized-alu. sheeting 4 triple-layer transparent polycarbonate

hollow cellular slabs (40/500 mm) with coextruded coloured rear face

5 55/80 mm anodized aluminium frame for 4

6 50/50/4 mm aluminium SHS suction anchor

7 60/60/4 mm steel angle 8 100 mm rock-wool thermal

insulation, grey coated 9 80/80/4 mm galvanized steel SHS

rail10 80/80/4 mm galvanized steel SHS

post11 50/120 mm aluminium RHS post12 60/60 mm aluminium SHS 13 double glazing:

10 mm toughened glass + 16 mm cavity + lam. safety glass (2≈ 6 mm) with matt film

∂ 2003 ¥ 7/8 Laban Centre in London 4

14 Ø 60 mm alum. clamping plate15 40 mm galvanized steel grating16 100 mm insulated alum. panel17 2 mm perforated aluminium sheeting18 fabric wall lining19 20 mm plywood20 50 mm sound insulation21 studio floor construction: 5 mm vinyl flooring 2≈ 9 mm plywood sheeting 20 mm elastic bearers 77 mm screed around underfloor

heating 40 mm impact-sound insulation22 library floor construction: 10 mm carpeting 18 mm plywood sheeting23 office floor construction: 10 mm carpeting 85 mm cement-and-sand screed separating layer 25 mm polystyrene insulation sealing layer24 50/165 mm alum. RHS post25 rainwater channel

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1 Isolierverglasung ESG 10 + SZR 16 + VSG 2≈ 6 mm mit Folie matt 2 Klemmteller Aluminium Ø 60 mm 3 Pfosten Aluminiumrohr ¡ 50/120 mm 4 Stahlrohr verzinkt | 80/80/5 mm 5 Gitterrost verzinkt 40 mm 6 Stahlseil Ø 6 mm 7 Halterung Soganker Aluminiumrohr | 50/50/4 mm 8 Pfosten Stahlrohr verzinkt | 80/80/5 mm 9 Acrylglasplatte gebogen, transparent 5 mm verklebt mit 1010 Acrylglasplatte gebogen, transparent 3 mm11 3-fach-Stegplatte Polycarbonat, 40/500 mm, transparent, rückseitig farbig koextrudiert12 Stahlprofil } 80/40/7 mm13 Stahlblech 5 mm14 Verkleidung Aluminiumblech eloxiert 2 mm15 Aluminiumprofil, verstärkt mit Stahlprofil 2≈ 23/172 mm 16 Isolierverglasung ESG 10 + SZR 16 + VSG 2≈ 6 mm, silikonverklebt

Horizontal sectionsscale 1:5

HorizontalschnitteMaßstab 1:5

1 double glazing: 10 mm toughened glass + 16 cavity + lam. safety glass (2≈ 6 mm) with matt film

2 Ø 60 mm aluminium clamping plate 3 50/120 mm aluminium RHS post 4 80/80/5 mm galvanized steel SHS 5 40 mm galvanized steel grating 6 Ø 6 mm steel cable 7 50/50/4 mm aluminium SHS suction an-

chor 8 80/80/5 mm galvanized steel SHS post 9 5 mm transparent perspex sheet, bent

to shape and adhesive fixed to 1010 3 mm transparent perspex sheet,

bent to shape 11 triple-layer transparent polycarbonate

hollow cellular slabs (40/500 mm) with coextruded coloured rear face

12 80/40/7 mm steel T-section13 5 mm sheet steel14 2 mm anodized aluminium sheeting15 aluminium section reinforced with

2≈ 23/172 mm steel sections16 double glazing: 10 mm toughened glass +

16 mm cavity + lam. safety glass (2≈ 6 mm) adhesive fixed with silicone

5 Laban Centre in London 2003 ¥ 7/8 ∂