deutsche grammatik 20(1)
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Deutsche Grammatik 20(1)TRANSCRIPT
Die beliebte Online-Grammatik für Deutschlerner jetzt als E-Book
Deutsche Grammatik 2.0Lernergrammatik für Deutsch als Fremdsprache
Ulrich C. Mattmüller
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Dieses Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise verboten. Unrechtmäßige Verbreitung in elektronischen Medien wird verfolgt und zur An-zeige gebracht.
1. Fassung 2011
© Ulrich C. Mattmüller, Hauffstraße 6, D-71149 Bondorf
Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst.
Ernst Bloch – Tübinger Einleitung in die Philosophie
Vorwort
Die Deutsche Grammatik 2.0 richtet sich an Lerner von Deutsch als Fremdsprache, die zumindest ele-mentare Vorkenntnisse der deutschen Sprache besitzen. Sie orientiert sich in ihrer Darstellung daran, wie grammatische Phänomene in aktuellen Lehrwerken des Deutschen als Fremdsprache dargestellt und im Unterricht behandelt werden.
Die Deutsche Grammatik 2.0 soll dem Lerner beim selbständigen Vor- bzw. Nachbereiten des Deutschun-terrichts als Nachschlagewerk dienen, das die wichtigsten grammatischen Erscheinungen der deutschen Sprache in kleinen Lernschritten, mit wenig fachsprachlichen Ausdrücken und vielen leicht verständlichen Beispielen darstellt und erklärt.
Die Deutsche Grammatik 2.0 verfolgt einen deskriptiven Ansatz. Sie beschreibt nicht nur die deutsche Standardsprache wie sie heute besonders in den Medien zum Einsatz kommt, sondern bezieht viele Hin-weise auf verschiedene Stil- und Sprachebenen wie z. B. die Umgangssprache ein. Wo es sinnvoll erschien, wurden zudem kontrastive Hinweise zur englischen Sprache gegeben.
Diese E-Book-Ausgabe entspricht im Wesentlichen der Online-Version der Deutschen Grammatik 2.0, stellt diese aber in übersichtlicher Weise zusammen und ergänzt sie durch umfangreiche Wortlisten, ein aus-führliches Inhaltsverzeichnis und einen umfangreichen Index, die das leichte Navigieren zum gesuchten Thema ermöglichen.
Die Deutsche Grammatik 2.0 versteht sich als „Work-in-Progress“, das durch den engen Kontakt von Lesern und Autor ständig verbessert und weiterentwickelt werden soll. Hinweise auf Ungenauigkeiten, schwer zu verstehende Erklärungen oder sonstige Verbesserungsvorschläge können direkt über die Kom-mentarfunktion auf den Webseiten hinterlassen werden und werden in zukünftigen Ausgaben der Deut-schen Grammatik 2.0 berücksichtigt.
7
Inhaltsverzeichnis
InhaltsverzeichnisVorwort 6
Teil I: Die Verbformen 13
Die Formen des Verbs - Einführung 14
Die Konjugation - Einführung 18
Die Konjugation - Präsens 19
Liste: Besonderheiten der Konjugation im Präsens 23
Die Konjugation - Präteritum 26
Die Konjugation - Perfekt 29
Liste: Verben, die das Perfekt mit sein bilden 33
Die Konjugation: Plusquamperfekt 36
Die Konjugation: Futur I 37
Die Konjugation: Futur II 37
Übersicht: Alle Verbformen Indikativ Aktiv 39
Der Gebrauch der Tempora (Zeiten) 40
Das Partizip I 44
Das Partizip II 48
Der Imperativ 54
Übersicht: Informeller Imperativ 57
Liste: Unregelmäßige Verben 58
Teil 2: Spezielle Verben 65
Verben mit Präfix 66
Liste: Präfixe 72
Inhaltsverzeichnis
8
Die Verben haben, sein und werden 73
Alle Verbformen Aktiv Indikativ: sein, haben, werden 76
Die Modalverben (I) 77
Die Modalverben (II): subjektive Bedeutung 90
Die Verben lassen und brauchen 94
Weitere Verben mit Infinitiv ohne zu 97
Reflexive Verben 99
Liste: Reflexive Verben 106
Verben mit Präpositionen 113
Liste: Verben mit Präposition 118
Verben mit obligatorischem es 122
Feste Nomen-Verb-Verbindungen (Funktionsverbgefüge) 124
Liste: Funktionsverbgefüge 129
Teil III: Das Substantiv (Nomen) 135
Das Substantiv (Nomen) 136
Deklination des Substantivs 143
Liste: Nomen der n-Deklination und der gemischten Deklination 148
Die Deklination nominalisierter Adjektive 150
Der Gebrauch des bestimmten und des unbestimmten Artikels 151
Substantive mit Präposition 153
Liste: Substantive mit Präposition 156
Artikelwörter als Pronomen 161
Teil IV: Die Pronomen 165
Die Demonstrativpronomen 166
9
Inhaltsverzeichnis
Das Possessivpronomen 169
Das Personalpronomen 172
Die Indefinitpronomen 174
Teil V: Adjektive und Adverbien 177
Das Adjektiv 178
Die Kardinalzahlen 183
Die Ordinalzahlen 186
Komparativ und Superlativ 189
Adverbien 196
Die Rektion der Adjektive (Adverbien) 202
Liste: Rektion der Adjektive 206
Teil VI: Die Präpositionen 213
Die Präpositionen 214
Liste: Gebrauch der Präpositionen 221
Teil VIII: Der Konjunktiv 229
Der Konjunktiv II 230
Der Konjunktiv II Gegenwart 230
Der Konjunktiv II Vergangenheit 235
Der Gebrauch des Konjunktivs II 238
Übersicht: Alle Verbformen Konjunktiv II Aktiv 240
Konjunktiv I 241
Alle Verbformen Aktiv: Konjunktiv I 245
Übersicht: Ersetzungsregel 250
Inhaltsverzeichnis
10
Teil IX: Das Passiv 253
Das Passiv 254
Übersicht: Alle Verbformen Indikativ Passiv 257
Die Passivumformung 258
Der Konjunktiv Passiv 260
Übersicht: Alle Verbformen Konjunktiv Passiv 263
Passiv mit Modalverb 264
Übersicht: Indikativ Passiv mit Modalverb 265
Konjunktiv Passiv mit Modalverb 266
Übersicht: Konjunktiv Passiv mit Modalverb 267
Der Gebrauch des Passivs 268
Das Zustandspassiv 268
Passiversatz - Alternativen zum Passiv mit Modalverb 271
Gerundiv 272
Verschiedene Probleme bei der Passivumformung 273
Teil VII: Der einfache Satz 275
Der einfache Satz 276
Das Verb und seine Ergänzungen 277
Verbergänzungen (I): Personen und Sachen 278
Liste: Verben und ihre Ergänzungen 282
Die Bedeutung des Dativ 290
Liste: Die Bedeutung des Dativs 292
Transitive und intransitive Verben 295
Liste: Transitive und intransitive Verben 296
11
Inhaltsverzeichnis
Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen 298
Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen 303
Die Uhrzeit 308
Das Datum 309
Verbergänzungen (IV) Grund - kausale Ergänzungen 311
Verbergänzungen (V): Art und Weise - modale Ergänzungen 312
Nebensätze als Ergänzung 313
Liste: Fragewörter zu Verbergänzungen 321
Die Negation 323
Satzteilverbindung: und, oder, aber, sondern 326
Teil X: Attribute 327
Attribute 328
Relativsätze 333
Weitere Attributsätze 341
Fragewörter zu Attributen 342
Teil XI: Komplexe Sätze 345
Komplexe Sätze 346
Satzverbindung mit und 348
Satzverbindung mit oder 350
Satzverbindung mit aber, doch, jedoch, sondern 352
Kausale Verbindung: weil, da, zumal, denn, nämlich, wegen, auf Grund 355
Konsekutive Verbindung: so dass, deshalb, infolge 359
Finale Verbindung: damit, um zu, dazu, zu 363
Konzessive Verbindung: obwohl, aber, trotzdem, trotz 366
Inhaltsverzeichnis
12
Adversative Verbindung: während, aber, demgegenüber 369
Konditionale Verbindung (I): wenn, falls, sofern, bei 372
Konditionale Verbindung (II): selbst wenn, außer wenn, es sei denn, je nachdem, sonst 375
Vergleichssätze mit je desto (umso) 379
Die temporale Satzverbindung - Einführung 381
Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei 382
Temporale Verbindung (II): während, solange, währenddessen 386
Temporale Verbindung (III): seitdem, seit 389
Temporale Verbindung (IV): nachdem, danach, nach 391
Temporale Verbindung (V): bevor (ehe), davor, vorher, vor 394
Temporale Verbindung (VI): bis, bis dahin, bis zu 396
Modale Verbindung (I): (an)statt dass, (an)statt zu, als dass, stattdessen, (an)statt 398
Modale Verbindung (II): ohne dass, ohne 401
Modale Verbindung (III): indem, dadurch dass, dadurch, durch 403
Teil XII: Wortposition und Redepartikel 407
Die Wortposition 408
Die Redepartikel (Modalpartikel) 415
Liste: Einige Redepartikel und ihre Signalfunktionen 416
Teil XIII: Anhang 417
Index 418
13
Teil I: Die Verbformen
Das Verb: Einführung
14
Die Formen des Verbs - Einführung
Der Infinitiv
Die Grundform des Verbs ist der Infinitiv. Diese Grundform findet man im Wörterbuch. Verben schreibt man klein. Die meisten Verben haben die Infinitiv-Endung –en. Einige Verben haben als Endung nur ein -n, das sind die Verben mit der Stammendung -er- und –el.
Endung –en komm-en, fahr-en
Endung –n ärger-n, bastel-n
Stamm, Endung und Präfix
Ein Verb wird aus einem Stamm, einer Endung und einem oder zwei Präfixen gebildet.
Präfix 1 Präfix 2 Stamm Endung
kommen komm -en
ankommen an- komm -en
hereinkommen her- ein- komm -en
Die Konjugation
Die Endung und bei einigen Verben auch der Stamm werden verändert, um Grammatikformen zu bilden. Die Veränderung der Verbform nennt man die Konjugation. Bei der Konjugation verändert man die Per-son, den Numerus, das Tempus, das Genus Verbi und den Modus.
Person: 1., 2. und 3. Person
Numerus: Singular und Plural
Tempus: Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II
Genus Verbi: Aktiv und Passiv
Modus: Indikativ, Konjunktiv und Imperativ
Das Personalpronomen
Das Verb hat drei Personen, die im Singular und im Plural vorkommen.
1. Person bezeichnet den Sprecher bzw. die Sprecher.
2. Person bezeichnet die Person bzw. die Personen, mit der bzw. mit denen man spricht.
3. Person bezeichnet eine Person bzw. Personen oder eine Sache bzw. Sachen, über die man spricht.
15
Das Verb: Einführung
Die Personen werden durch die Personalpronomen ausgedrückt.
Singular Plural
1. Person ich wir
2. Person du/Sie (formell) ihr/Sie (formell)
3. Person er, sie, es sie
Formelle und informelle Anrede
Bei der zweiten Person wird zwischen formeller (Sie) und informeller (du) Anrede unterschieden. Die for-melle Anrede (Sie) unterscheidet nicht zwischen Singular und Plural - sie ist unabhängig davon, ob man mit einer oder mit mehreren Personen spricht.
Die Verwendung formeller bzw. informeller Anrede ist ein komplexes kulturelles Phänomen. Grundsätz-lich gilt:
Informelle Anrede Formelle Anrede
in der Familie und in der gesamten Verwandtschaft alle Personen, die man nicht kennt. (Fremde, Unbekannte)
unter jungen Leuten (Jugendliche, junge Erwachsene) alle Personen, mit denen man nicht ausdrücklich die informelle Anrede vereinbart hat.
unter Angehörigen derselben sozialen Gruppe: Studenten, Arbeiter, Personen aus demselben Dorf, Schulkameraden (aber nicht in hohen sozialen Gruppen: Manager, Politiker, Ärzte, Juristen)
(meist) in festen Gruppen mit (halb)privatem Charakter z. B. im Sportverein
3. Person Singular
Bei der dritten Person Singular unterscheidet man, ob es sich um eine männliche oder weibliche Person oder um eine maskuline, feminine oder neutrale Sache handelt:
Personen Sachen
Herr Müller er der Tisch er
Peter er das Buch es
Frau Müller sie die Tasche sie
Anna sie
Das Pronomen sie/Sie
Die Personalpronomen der 2. Person Singular und Plural formell, 3. Person Singular feminin und 3. Person Plural sind phonetisch identisch, die formellen Formen unterscheiden sich durch die Großschreibung.
Das Verb: Einführung
16
Das Pronomen sie/sie
2. Person Singular formell Sie
2. Person Plural formell Sie
3. Person Singular feminin sie
3. Person Plural sie
Verb und Person
Ein Verb wird im Deutschen immer mit einem Nomen oder einem Personalpronomen zusammen benützt, d. h. das Verb kann nicht ohne Nomen oder Personalpronomen stehen. Dadurch wird die Person doppelt ausgedrückt: durch das Personalpronomen und durch die Endung des Verbs.
Personalpronomen Verbendung
ich frag-e ich (= 1. Person Singular) -e (= 1. Person Singular)
du frag-st du (=2. Person Singular) -st (= 2. Person Singular)
Es gibt im Präsenszehn Verbformen, aber nur vier verschiedene Endungen (-e, -st, -t, -en). Die Endungen der Verbformen sind teilweise identisch.
Singular Plural
1.Person ich frage wir fragen
2.Person du fragst ihr fragt
Sie fragen Sie fragen
3.Person er fragt sie fragen
sie fragt
es fragt
Tempus (Zeit)
Jedes Verb besitzt sechs Tempora (Zeitformen): Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II.
Präsens ich frage
Präteritum ich fragte
Perfekt ich habe gefragt
Plusquamperfekt ich hatte gefragt
Futur 1 ich werde fragen
Futur II ich werde gefragt haben
17
Das Verb: Einführung
Genus Verbi (Aktiv und Passiv)
Es gibt zwei Genera Verbi: Aktiv und Passiv. Das Genus Verbi zeigt, ob das Subjekt (Nominativ) eine Aktion selbst (aktiv) ausführt oder das (passive) Ziel dieser Aktion ist. Viele, aber nicht alle Verben, kommen im Aktiv und im Passiv vor.
Aktiv Passiv
fragen ich frage ich werde gefragt
Modus
Es gibt drei Modi: Indikativ, Konjunktiv und Imperativ. Der Indikativ ist der Modus für einen Aussagesatz, der eine reale Handlung beschreibt. Beim Konjunktiv kommen zwei Formen vor: der irreale Konjunktiv II und der Konjunktiv I. Den Konjunktiv I benutzt man hauptsächlich in der indirekten Rede. Der irreale Konjunktiv II gibt an, dass eine Aktion nicht tatsächlich ausgeführt wird bzw. wurde, sondern nur einen Wunsch, eine Absicht darstellt.
Indikativ Konjunktiv II Konjunktiv I
fahren er fährt er würde fahren er fahre.
Den Imperativ benützt man für Aufforderungen an eine zweite Person im Präsens.
Indikativ Imperativ
gehen du gehst Geh!
Infinite Verbformen
Verbformen ohne Personenmarkierung nennt man infinite Verformen. Zu den infiniten Verbformen gehö-ren neben dem Infinitiv, das Partizip I und das Partizip II. Partizipien verwendet man zur Bildung von Verb-formen, als Adjektive oder als Substantive.
Infinitiv: fahren
Partizip I fahrend
Partizip II gefahren
Die Konjugation: Einführung
18
Die Konjugation - EinführungIm deutschen Konjugationssystem kann man drei Haupttypen von Verben unterscheiden: regelmäßige Verben, unregelmäßige Verben und Verben mit gemischter Konjugation.
Regelmäßige Verben verändern den Stammvokal bei der Konjugation nie.
Beispiel: regelmäßiges Verb - machen
ich mache ich machte ich habe gemacht
Unregelmäßige Verben ändern den Stammvokal und haben im Präteritum und beim Partizip Perfekt teil-weise andere Endungen als die regelmäßigen Verben.
Beispiel: unregelmäßiges Verb - gehen
ich gehe ich ging ich bin gegangen
Gemischte Verben ändern ebenfalls den Stammvokal, haben aber regelmäßige Endungen.
Beispiel: gemischtes Verb - denken
ich denke ich dachte ich habe gedacht
Bei einigen wenig benutzten unregelmäßigen und gemischten Verben wird heute meist eine regelmäßige Form gebraucht, so dass eine alte unregelmäßige Form, die man besonders in älteren Texten findet, neben einer aktuellen regelmäßigen Form existiert. Diese Verben könnte man als unregelmäßige Verben im Über-gang bezeichnen.
Beispiel: unregelmäßiges Verb im Übergang
ich speise ich spies ich habe gespiesen unregelmäßig (alt)
ich speiste ich habe gespeist regelmäßig
Beispiel: gemischtes Verb im Übergang
ich sende ich sandte ich habe gesandt gemischt (alt)
ich sendete ich habe gesendet regelmäßig
Die Verben im Übergang muss man von den Verben unterscheiden, bei denen eine regelmäßige bzw. un-regelmäßige Variante mit verschiedener Bedeutung existiert.
Beispiel: Verb mit zwei Bedeutungen
ich schleife ich schliff ich habe geschliffen unregelmäßig („glatt machen“)
ich schleifte ich habe geschleift regelmäßig („hinter sich her ziehen“)
19
Die Konjugation: Präsens
Die Konjugation - PräsensDer Indikativ Präsens Aktiv wird aus dem Infinitivstamm (Verbstamm) und der Personenendung gebildet.
Indikativ Präsens Aktiv Infinitivstamm + Personenendung
Beispiel: Indikativ Präsens Aktiv
Person Infinitivstamm Personenendung
ich frag- -e
Regelmäßige Verben
Regelmäßige Verben verändern den Stammvokal nicht.
Beispiel: regelmäßiges Verb - fragen
Person Verbstamm Personenendung
ich frag- -e
du frag- -st
er, sie, es frag- -t
wir frag- -en
ihr frag- -t
sie frag- -en
Sie (formell) frag- -en
Unregelmäßige und gemischte Verben
Einige unregelmäßige Verben verändern den Stammvokal in der 2. und 3. Person Präsens Singular. Alle anderen Formen sind bei allen Verben regelmäßig.
Beispiel: unregelmäßiges Verb - fahren
Person Verbstamm Personenendung
ich fahr -e
du fähr- -st
er fähr -t
wir fahr- -en
ihr fahr- -t
sie fahr- -en
Sie (formell) fahr- -en
Viele unregelmäßige und alle gemischten Verben sind aber im Indikativ Präsens regelmäßig. Die Unregel-
Die Konjugation: Präsens
20
mäßigkeit dieser Verben kann man nur im Perfekt und Präteritum erkennen.
Beispiel: unregelmäßiges Verb mit regelmäßigem Präsens - kommen
Person Verbstamm Personenendung
ich komm- -e
du komm- -st
Beispiel: gemischtes Verb mit regelmäßigem Präsens - bringen
Person Verbstamm Personenendung
ich bring- -e
du bring- -st
Unregelmäßig im Präsens ist auch das gemischte Verb wissen. Wissen wechselt den Stammvokal in allen Singularformen und verliert wie die Modalverben in der 1. und 3. Person Singular die Personenendung.
Beispiel: gemischtes Verb mit unregelmäßigem Präsens - wissen
Person Verbstamm Personenendung
ich weiß -Ø
du weiß- -t
er weiß -Ø
Übersicht: Die Konjugation im Indikativ Präsens Aktiv
Verb = regelmäßig unregelmäßig unregelmäßig gemischt gemischt
fragen fahren kommen bringen wissen
ich frage fahre komme bringe weiß
du fragst fährst kommst bringst weißt
er, sie, es fragt fährt kommt bringt weiß
wir fragen fahren kommen bringen wissen
ihr fragt fahrt kommt bringt wisst
sie fragen fahren kommen bringen wissen
Präsens = regelmäßig unregelmäßig regelmäßig regelmäßig unregelmäßig
Besonderheiten der Konjugation im Präsens
Verbendung -eln
Wenn das Verb auf –eln endet, verliert die 1. Person Singular ein –e. Alle anderen Formen sind regelmäßig.
21
Die Konjugation: Präsens
Beispiel: sammeln
Singular Plural
ich sammle wir sammeln
du sammelst ihr sammelt
er, sie, es sammelt sie sammeln
Verbstammendung auf s-Laut
Wenn der Verbstamm auf s-Laut endet, verliert die 2. Person Singular das –s der Personenendung und ist deshalb identisch mit der 3. Person Singular. Alle anderen Formen sind regelmäßig.
Beispiel: reisen
Singular Plural
ich reise wir reisen
du reist ihr reist
er, sie, es reist sie reisen
Zu den s-Lauten gehören die Endungen: -s, -ss, -ß, -z, -tz, -x, -chs.
Beispiele: Verbstammendung aus -s-Laut
reis-en du reist sitz-en du sitzt
ess-en du isst box-en du boxt
heiß-en du heißt wachs-en du wächst
tanz-en du tanzt
Die e-Erweiterung bei Verbstammendung auf -d und -t
Bei bestimmten Endungen des Verbstamms wird zwischen dem Verbstamm und der Personenendung bei der 2. und 3. Person Singular und bei der 2. Person Plural ein -e- eingefügt. Man spricht von der „e-Erweite-rung“. Eine erste Gruppe dieser Verben sind Verben, deren Verbstamm auf -d, oder -t endet.
warten reden
ich warte rede
du wartest redest
er, sie, es wartet redet
wir warten reden
ihr wartet redet
sie warten reden
Wenn der Präsensstamm aber um- oder abgelautet wird, bleibt die zweite Person Singular ohne e-Erwei-
Die Konjugation: Präsens
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terung. Verben, deren Stamm auf –t endet, verlieren die Endung der dritten Person. (Das zweite –t bei er tritt entsteht durch die Kürzung des Vokals.) Die zweite Person Plural bekommt die e-Erweiterung.
raten einladen gelten treten
ich rate lade ein gelte trete
du rätst lädst ein giltst trittst
er, sie, es rät lädt ein gilt tritt
wir raten laden ein gelten treten
ihr ratet ladet ein geltet tretet
sie raten laden ein gelten treten
Umlaut Umlaut Ablaut Ablaut
Verbstammendung auf Konsonant + -m und -n
Die e-Erweiterung erhalten auch Verben, deren Verbstamm auf Konsonant plus –m oder –n endet.
atmen öffnen
ich atme öffne
du atmest öffnest
er, sie, es atmet öffnet
wir atmen öffnen
ihr atmet öffnet
sie atmen öffnen
Das gilt aber nicht für Doppelkonsonant -m bzw. -n, die zur Kürzung des Vokals dienen und auch nicht, wenn vor -m oder -n ein -l oder -r steht. Alle diese Verben werden im Präsens ohne e-Erweiterung konju-giert.
kommen rennen lernen wärmen qualmen
ich komme renne lerne wärme qualme*
du kommst rennst lernst wärmst qualmst*
er, sie, es kommt rennt lernt wärmt qualmt
wir kommen rennen lernen wärmen qualmen*
ihr kommt rennt lernt wärmt qualmt*
sie kommen rennen lernen wärmen qualmen
*qualmen: 1. und 2. Person nur umgangssprachlich für rauchen.
23
Die Konjugation: Präsens
Liste: Besonderheiten der Konjugation im Präsens
Verbendung –eln
sammeln ich sammle du sammelst er sammelt ihr sammelt
angeln ich angle du angelst er angelt ihr angelt
bügeln ich bügle du bügelst er bügelt ihr bügelt
handeln ich handle du handelst er handelt ihr handelt
klingeln ich klingle du klingelst er klingelt ihr klingelt
lächeln ich lächle du lächelst er lächelt ihr lächelt
schaukeln ich schaukle du schaukelst er schaukelt ihr schaukelt
segeln ich segle du segelst er segelt ihr segelt
stempeln ich stemple du stempelst er stempelt ihr stempelt
streicheln ich streichle du streichelst er streichelt ihr streichelt
verwandeln ich verwandle du verwandelst er verwandelt ihr verwandelt
wandeln ich wandle du wandelst er wandelt ihr wandelt
wechseln ich wechsle du wechselst er wechselt ihr wechselt
zweifeln ich zweifle du zweifelst er zweifelt ihr zweifelt
Verbstammendung auf s-Laut
-s
bremsen ich bremse du bremst er bremst ihr bremst
grinsen ich grinse du grinst er grinst ihr grinst
rasen ich rase du rast er rast ihr rast
reisen ich reise du reist er reist ihr reist
-ss
essen ich esse du isst er isst ihr esst
fassen ich fasse du fasst er fasst ihr fasst
lassen ich lasse du lässt er lässt ihr lasst
messen ich messe du misst er misst ihr messt
passen ich passe du passt er passt ihr passt
-ß
beißen ich beiße du beißt er beißt ihr beißt
gießen ich gieße du gießt er gießt ihr gießt
heißen ich heiße du heißt er heißt ihr heißt
reißen ich reiße du reißt er reißt ihr reißt
schließen ich schließe du schließt er schließt ihr schließt
Die Konjugation: Präsens
24
stoßen ich stoße du stößt er stößt ihr stoßt
-z
geizen ich geize du geizt er geizt ihr geizt
heizen ich heize du heizt er heizt ihr heizt
reizen ich reize du reizt er reizt ihr reizt
spreizen ich spreize du spreizt er spreizt ihr spreizt
tanzen ich tanzen du tanzt er tanzt ihr tanzt
-tz
benutzen ich benutze du benutzt er benutzt ihr benutzt
putzen ich putze du putzt er putzt ihr putzt
schützen ich schütze du schützt er schützt ihr schützt
sitzen ich sitze du sitzt er sitzt ihr sitzt
-x
boxen ich boxe du boxt er boxt ihr boxt
-chs
wachsen ich wachse du wächst er wächst ihr wachst
Verbstammendung auf -d und -t
-t
arbeiten ich arbeite du arbeitest er arbeitet ihr arbeitet
beten ich bete du betest er betet ihr betet
fürchten ich fürchte du fürchtest er fürchtet ihr fürchtet
heiraten ich heirate du heiratest er heiratet ihr heiratet
reiten ich reite du reitest er reitet ihr reitet
retten ich rette du rettest er rettet ihr rettet
schreiten ich schreite du schreitest er schreitet ihr schreitet
streiten ich streite du streitest er streitet ihr streitet
verbreiten ich verbreite du verbreitest er verbreitet ihr verbreitet
verheiraten ich verheirate du verheiratest er verheiratet ihr verheiratet
warten ich warte du wartest er wartet ihr wartet
-d
reden ich rede du redest er redet ihr redet
baden ich bade du badest er badet ihr badet
dulden ich dulde du duldest er duldet ihr duldet
gründen ich gründe du gründest er gründet ihr gründet
leiden ich leide du leidest er leidet ihr leidet
melden ich melde du meldest er meldet ihr meldet
schaden ich schade du schadest er schadet ihr schadet
schneiden ich schneide du schneidest er schneidet ihr schneidet
25
Die Konjugation: Präteritum
Präsensstamm mit Um- bzw. Ablaut
Umlaut
-t
raten ich rate du rätst er rät ihr rate
braten ich brate du brätst er brät ihr bratet
geraten ich gerate du gerätst er gerät ihr geratet
verraten ich verrate du verrätst er verrät ihr verratet
-d
einladen ich lade ein du lädst ein er lädt ein ihr ladet ein
ausladen ich lade aus du lädst aus er lädt aus ihr ladet aus
verladen ich verlade du verlädst er verlädt ihr verladet
Ablaut
gelten ich gelte du giltst er gilt ihr geltet
vergelten ich vergelte du vergiltst er vergilt ihr vergeltet
treten ich trete du trittst er tritt ihr tretet
austreten ich trete aus du trittst aus er tritt aus ihr tretet aus
eintreten ich trete ein du trittst ein er tritt ein ihr tretet ein
Verbstammendung auf Konsonant + -m oder –n
-m
atmen ich atme du atmest er atmet ihr atmet
widmen ich widme du widmest er widmet ihr widmet
-n
öffnen ich öffne du öffnest er öffnet ihr öffnet
leugnen ich leugne du leugnest er leugnet ihr leugnet
rechnen ich rechne du rechnest er rechnet ihr rechnet
wappnen ich wappne du wappnest er wappnet ihr wappnet
Die Konjugation: Präteritum
26
Die Konjugation - Präteritum
Regelmäßige Verben
Die regelmäßigen Verben bilden das Präteritum mit dem Präsensstamm, der Endung –te und der Persone-nendung. Wenn dabei zwei Vokale zusammenkommen, fällt ein Vokal weg.
Präteritum regelmäßige Verben Präsensstamm + -te + Personenendung
Beispiel: fragen (Präsensstamm: frag-)
ich frag – te - Ø fragte
du frag – te – st fragtest
er frag – te – Ø fragte
wir frag – te – en fragten
ihr frag – te – t fragtet
sie frag – te – en fragten
Beachte: In der dritten Person Singular hat das Präteritum im Gegensatz zum Präsens keine Endung.
Unregelmäßige Verben
Die unregelmäßigen Verben bilden durch die Veränderung des Stammvokals einen Präteritumstamm.
Beispiel: fahren Präsens: Stammvokal: -a- Präteritum: Stammvokal: -u-
fahr- fuhr-
Beim Präteritum der unregelmäßigen Verben bekommen die 1. und 3. Person Singular keine Personenen-dung. Die Personenendungen in der 2. Person Singular und im Plural entsprechen den Personenendungen im Präsens.
Präteritum unregelmäßige Verben Präteritumstamm + Personenendung
Beispiel: fahren (Präteritumstamm: fuhr-)
ich fuhr - Ø ich fuhr
du fuhr - st du fuhrst
er fuhr - Ø er fuhr
wir fuhr - en wir fuhren
ihr fuhr - t ihr fuhrt
sie fuhr - en sie fuhren
27
Die Konjugation: Präteritum
Gemischte Verben
Gemischte Verben bilden wie die unregelmäßigen Verben einen eigenen Präteritumstamm.
Beispiel: bringen Präsens: Stammvokal: -i- Präteritum: Stammvokal: -a-
bring- brach-
Sie haben aber die Endungen der regelmäßigen Verben.
Präteritum gemischte Verben Präteritumstamm +-te + Personenendung
Präteritum
ich brach – te - Ø ich brachte
du brach – te – st du brachtest
er brach – te – Ø er brachte
wir brach – te – en wir brachten
ihr brach – te – t ihr brachtet
sie brach – te – en sie brachten
Besonderheiten der Konjugation im Präteritum
e-Erweiterung
Wie beim Präsens muss bei bestimmten Endungen des Verbstamms eine e-Erweiterung eingefügt wer-den. Diese Endungen sind –d, –t, -m, -n. Bei regelmäßigen Verben gilt dies für alle Personen.
warten reden atmen öffnen
ich wartete redete atmete öffnete
du wartetest redetest atmetest öffnetest
er, sie, es wartete redete atmete öffnete
wir warteten redeten atmeten öffneten
ihr wartetet redetet atmetet öffnetet
sie warteten redeten atmeten öffneten
Unregelmäßige Verben habe nur in der 2. Person Singular und Plural eine e-Erweiterung. Die e-Erweite-rung in der 2. Person Singular klingt sehr veraltet. Meist wird diese heute ohne e-Erweiterung benutzt.
Die Konjugation: Präteritum
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raten einladen
ich riet lud ein
du riet(e)st lud(e)st ein
er, sie, es riet lud ein
wir rieten luden ein
ihr rietet ludet ein
sie rieten luden ein
Verben mit zwei Präteritumformen
Einige unregelmäßige und gemischte Verben im Übergang werden heute meist regelmäßig gebraucht, so dass eine alte unregelmäßige Form neben einer aktuellen regelmäßigen Form des Präteritums existiert.
Beispiel: unregelmäßiges Verb im Übergang
ich speise ich spies unregelmäßig (alt)
ich speiste regelmäßig
Beispiel: gemischtes Verb im Übergang
ich sende ich sandte gemischt (alt)
ich sendete regelmäßig
Von einigen Verben existiert eine regelmäßige bzw. unregelmäßige Variante mit verschiedener Bedeu-tung existiert.
Beispiel: Verb mit zwei Bedeutungen
ich schleife ich schliff unregelmäßig („glatt machen“)
ich schleifte regelmäßig („hinter sich her ziehen“)
29
Die Konjugation: Perfekt
Die Konjugation - PerfektDas Perfekt bildet man mit dem Präsens der Hilfsverben haben oder sein und dem Partizip II (Partizip Per-fekt). (Zur Bildung des Partizips II siehe: „Das Partizip II“)
Perfekt Präsens Hilfsverb haben/sein + Partizip II (Perfekt)
Präsens Perfekt
Ich fahre nach Hause. Ich bin nach Hause gefahren. Perfekt mit sein
Ich frage den Lehrer. Ich habe den Lehrer gefragt. Perfekt mit haben
Regelmäßige, unregelmäßige und gemischte Verben können das Perfekt mit den Hilfsverben haben oder sein bilden.
Regelmäßige Verben
Das Hilfsverb ist haben oder sein. Das Hilfsverb sein kommt bei regelmäßigen Verben aber nur sehr selten vor.
fragen (Perfekt mit haben) reisen (Perfekt mit sein)
ich habe gefragt ich bin gereist
du hast gefragt du bist gereist
er hat gefragt er ist gereist
wir haben gefragt wir sind gereist
ihr habt gefragt ihr seid gereist
sie haben gefragt sie sind gereist
Unregelmäßige Verben
Das Hilfsverb ist haben oder sein. Das Hilfsverb sein kommt bei unregelmäßigen Verben häufiger vor.
schreiben (Perfekt mit haben) fahren (Perfekt mit sein)
ich habe geschrieben ich bin gefahren
du hast geschrieben du bist gefahren
er hat geschrieben er ist gefahren
wir haben geschrieben wir sind gefahren
ihr habt geschrieben ihr seid gefahren
sie haben geschrieben sie sind gefahren
Die Konjugation: Perfekt
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Gemischte Verben
Das Hilfsverb ist haben oder sein.
bringen (Perfekt mit haben) rennen (Perfekt mit sein)
ich habe gebracht ich bin gerannt
du hast gebracht du bist gerannt
er hat gebracht er ist gerannt
wir haben gebracht wir sind gerannt
ihr habt gebracht ihr seid gerannt
sie haben gebracht sie sind gerannt
Die Bildung des Perfekts mit haben und sein
Am häufigsten kommt die Bildung des Perfekts mit haben vor. Die Perfektbildung mit sein bildet die Aus-nahme. Viele Verben, die das Perfekt mit sein bilden, gehören zu bestimmten Bedeutungsklassen wie z. B. „Bewegungsverben“ oder „Positionsverben“.
Beispiele:
„Bewegungsverben“ fahren, fallen, fliegen, gehen, kommen, laufen, rennen, springen, schwimmen, ...
„Positionsverben“ sitzen, stehen, bleiben, ...
Allerdings ist es oft nicht einfach die Verben den Bedeutungsklassen zuzuordnen. Deshalb sollte die Per-fektbildung mit sein zusammen mit dem Verb gelernt werden.
Die Wahl des Hilfsverbs für ein Stammverb lässt nicht unbedingt auf das Hilfsverb bei Verben mit Präfix schließen.
schlafen Ich habe gut geschlafen. haben
einschlafen Ich bin eingeschlafen. sein
gehen Ich bin nach Hause gegangen. sein
begehen Er hat sein 25-jähriges Firmenjubiläum begangen. haben
Besonderheiten bei der Bildung des Perfekts mit haben und sein
Normalerweise wird das Perfekt eines Verbs entweder mit haben oder mit sein gebildet. Es gibt aber auch einige Verben, die das Perfekt sowohl mit haben als auch mit sein bilden. Dafür kann man mehrere Gründe unterscheiden.
31
Die Konjugation: Perfekt
Regionale Varianten
Einige Verben weisen bei der Wahl des Hilfsverbs regionale Varianten auf, die beide als sprachlich korrekt gelten.
Beispiele:
Ich bin gesessen. Ich habe gesessen.
Ich bin gestanden. Ich habe gestanden.
Ich bin gelaufen. Ich habe gelaufen.
Ich bin geschwommen. Ich habe geschwommen
Einige regionale Varianten gelten als rein umgangssprachlich.
Beispiel:
korrekt regionale Umgangssprache
Ich habe angefangen Ich bin angefangen.
Transitive und intransitive Verbvariante
Manche Verben kann man ohne Akkusativergänzung (intransitiv) oder mit Akkusativergänzung (transitiv) benutzen. Bei transitivem Gebrauch wird das Perfekt mit haben gebildet, bei intransitivem Gebrauch mit sein. Einige Verben haben bei intransitivem und transitivem Gebrauch die gleiche Bedeutung.
Beispiele: intransitiv = Perfekt mit sein transitiv = Perfekt mit haben
fahren Ich bin nach Hause gefahren. Ich habe das Auto in die Garage gefahren.
fliegen Ich bin nach Deutschland geflogen. Der Pilot hat das Flugzeug sicher geflogen.
starten Er ist in Stuttgart gestartet. Er hat den Motor gestartet.
intransitiv und transitiv = gleiche Bedeutung
Bei einigen Verben ist der Nominativ bei transitiver Verwendung „aktiv“ an der Verbhandlung beteiligt, bei der intransitiven Verwendung „passiv“. Beachte: Die Begriffe „aktiv“ und „passiv“ beziehen sich hier auf die Bedeutung nicht auf die Verbform. Die Verbform ist in beiden Fällen aktiv.
Beispiele: intransitiv = Perfekt mit sein transitiv = Perfekt mit haben
umknicken Der Baum ist bei dem Sturm umgeknickt. Der Sturm hat den Baum umgeknickt.
brechen Der Arm ist gebrochen. Mein Bruder hat den Arm gebrochen.
heilen Die Wunde ist schnell geheilt. Der Arzt hat den Patienten geheilt.
schmelzen Das Eis ist geschmolzen. Die Sonne hat das Eis geschmolzen.
trocknen Die Straße ist getrocknet. Die Sonne hat die Straße getrocknet.
„passiver“ Nominativ „aktiver“ Nominativ
Die Konjugation: Perfekt
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Einige Verben haben bei intransitivem und transitivem Gebrauch unterschiedliche Bedeutung.
intransitiv = Perfekt mit sein transitiv = Perfekt mit haben
abbrechen Der Ast ist abgebrochen. Peter hat sein Studium abgebrochen.
= „brechen“ = „beenden“
anspringen Der Motor ist angesprungen. Der Hund hat den Mann angesprungen.
= „starten“ = „springen“
Zu dieser Gruppe von Verben gehören auch Verben, die mit unterschiedlicher Bedeutung reflexiv (=transi-tiv) oder nicht reflexiv (=intransitiv) verwendet werden können:
intransitiv = Perfekt mit sein transitiv = Perfekt mit haben
(sich) umziehen Ich bin letzte Woche umgezogen. Ich habe mich umgezogen.
= „die Wohnung wechseln“ = „die Kleidung wechseln“
(sich) irren Er ist durch die Stadt geirrt. Ich habe mich geirrt.
= „den Weg nicht finden“ = „einen Denkfehler machen“
Wortposition beim Perfekt
Im Aussagesatz steht beim Perfekt das Hilfsverb in der normalen Verbposition (= Position 2). Das Partizip steht ganz am Ende des Satzes. Das gilt auch für Fragesätze. Im Nebensatz steht das Hilfsverb ganz am Ende des Satzes.
Aussagesatz Peter ist ins Kino gegangen.
Peter ist gestern ins Kino gegangen.
Peter ist gestern um 8 ins Kino gegangen.
Peter ist gestern um 8 mit seiner Freundin ins Kino gegangen.
Fragesatz Wann ist Peter mit seiner Freundin ins Kino gegangen?
Ist Peter mit seiner Freundin ins Kino gegangen?
Nebensatz Peter sagt, dass er gestern um 8 mit seiner Freundin ins Kino gegangen ist.
Peter kommt später, weil er noch schnell seine Freundin abgeholt hat.
33
Die Konjugation: Perfekt
Liste: Verben, die das Perfekt mit sein bilden
unregelmäßige Verben
bersten ist geborsten Der Reaktor in Tschernobyl ist geborsten.
bleiben ist geblieben Ich bin gestern zu Hause geblieben.
brechen* ist gebrochen Der Ast ist bei einem Orkan gebrochen.
dringen ist gedrungen Ethische Fragen sind in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrungen.
erbleichen ist erblichen Sie ist vor Neid erblichen, als sie mein neues Kleid gesehen hat.
erlöschen ist erloschen Das Feuer ist erloschen.
erschrecken ist erschrocken Ich bin zu Tode erschrocken.
fahren* ist gefahren Mein Schwager ist nach Irland gefahren.
fallen ist gefallen Alle Äpfel sind vom Baum gefallen.
fliegen* ist geflogen Mein Großvater ist noch nie geflogen.
fliehen ist geflohen Die Menschen sind vor dem Vulkanausbruch geflohen.
fließen ist geflossen Das Wasser ist durch die Straßen geflossen.
gedeihen ist gediehen Die Überlegungen einen neuen Bahnhof zu bauen sind weit gediehen.
gehen ist gegangen Meine Freundin ist schon nach Hause gegangen.
gelingen ist gelungen Der Kuchen ist mir dieses Mal gut gelungen.
genesen ist genesen Er ist von einer schweren Krankheit genesen.
geschehen ist geschehen Es ist nichts geschehen.
gleiten ist geglitten Die Finanzkrise ist den Politikern aus den Händen geglitten.
kommen ist gekommen Meine Eltern sind gestern zu Besuch gekommen.
kriechen ist gekrochen Das Baby ist auf dem Boden gekrochen.
laufen ist gelaufen Ich bin 400 Meter in 50 Sekunden gelaufen.
misslingen ist misslungen Der erste Versuch ist misslungen.
quellen ist gequollen Der Teig ist nicht gequollen.
reiten* ist geritten Sie ist stundenlang über die Felder geritten.
rinnen ist geronnen Die Milch ist geronnen.
schleichen ist geschlichen Sie hat sich in ihr Zimmer geschlichen.
schmelzen* ist geschmolzen Durch die Wärme ist das Eis geschmolzen.
schreiten ist geschritten Die Braut ist am Arm ihres Vaters in die Kirche geschritten.
schwellen ist geschwollen Mein linker Fuß ist geschwollen.
schwinden ist geschwunden In unserer Gesellschaft ist der Glaube an Gott geschwunden.
sein ist gewesen Ich bin in Berlin gewesen.
sinken ist gesunken Das Schiff ist in einem schweren Sturm gesunken.
sprießen ist gesprossen Die neuen Triebe sind schnell gesprossen.
springen ist gesprungen Die Katze ist auf den Baum gesprungen.
steigen ist gestiegen Die Benzinpreise sind stark gestiegen.
Die Konjugation: Perfekt
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sterben ist gestorben Mein Nachbar ist gestorben.
stoßen (auf)* ist gestoßen Die Forscher sind in der Nordsee auf Öl gestoßen.
treten ist getreten Er ist auf eine Wespe getreten.
wachsen ist gewachsen Das Bruttosozialprodukt ist jährlich um 3 Prozent gewachsen.
weichen ist gewichen Er ist ihr nicht von der Seite gewichen.
werden ist geworden Mein Schulfreund ist später Schauspieler geworden.
hängen* ist/hat gehangen Der Pullover ist (hat) im Schrank gehangen.
schwimmen ist/hat geschwommen Er ist (hat) viel geschwommen.
sitzen ist/hat gesessen Die Schüler sind (haben) den ganzen Tag vor dem Computer gesessen.
stehen ist/hat gestanden Das Auto ist (hat) vor der Garage gestanden.
regelmäßige Verben
abmagern ist abgemagert Durch ihre Diät ist sie stark abgemagert.
auftauchen ist aufgetaucht Im Prozess sind neue Beweise aufgetaucht.
aufwachen ist aufgewacht Ich bin heute zu spät aufgewacht.
auswandern ist ausgewandert Meine Großeltern sind aus Deutschland ausgewandert.
begegnen ist begegnet Er ist ihr zum ersten Mal in einem Supermarkt begegnet.
entgleisen ist entgleist Der Zug ist entgleist.
erblinden ist erblindet Er ist im Alter von 12 Jahren erblindet.
erfolgen ist erfolgt Der Baubeginn ist erfolgt.
erkranken ist erkrankt Er ist an einer schweren Grippe erkrankt.
explodieren ist explodiert Die Gasleitung ist explodiert.
faulen ist gefault Das Obst ist gefault.
folgen ist gefolgt Der Polizist ist dem Taschendieb gefolgt.
glücken ist geglückt Das Experiment ist leider nicht geglückt.
klettern ist geklettert Das Kind ist auf einen Baum geklettert.
kollabieren ist kollabiert Einige Menschen sind wegen der Hitze kollabiert.
landen* ist gelandet Das Flugzeug ist sicher gelandet.
passieren* ist passiert Es ist nicht passiert.
platzen ist platzen Mein Fahrradschlauch ist geplatzt.
reisen ist gereist Früher bin ich sehr gern gereist.
rudern* ist gerudert Wir sind wegen des Sturms ans Ufer gerudert.
scheitern ist gescheitert Die große Koalition ist gescheitert.
schrumpfen ist geschrumpft Die Wirtschaft ist im letzten Jahr geschrumpft.
segeln* ist gesegelt Er ist alleine um die Welt gesegelt.
splittern ist gesplittert Das Holz ist gesplittert.
starten* ist gestartet Das Flugzeug ist planmäßig gestartet.
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Die Konjugation: Perfekt
stranden ist gestrandet Die Flüchtlinge sind auf einer Insel gestrandet.
stürzen* ist gestürzt Meine Oma ist bei Glatteis gestürzt.
trocknen* ist getrocknet Die Wäsche ist schnell getrocknet.
verarmen ist verarmt Die Bergbauern sind verarmt.
verblühen ist verblüht Die Blumen sind verblüht.
verdunsten ist verdunstet Das Wasser ist verdunstet.
vereinsamen ist vereinsamt Nach dem Tod seiner Frau ist er völlig vereinsamt.
verhallen ist verhallt Der Jubel ist noch nicht verhallt.
verjähren ist verjährt Die Straftat ist verjährt.
verreisen ist verreist Mein Mann ist geschäftlich verreist.
wandern ist gewandert Wir sind stundenlang gewandert.
wuchern ist gewuchert Das Unkraut ist stark gewuchert.
zurückkehren ist zurückgekehrt Mein Freund ist gestern aus dem Urlaub zurückgekehrt.
einkehren ist eingekehrt Jetzt ist Ruhe eingekehrt.
schimmeln ist/hat geschimmelt Das Brot ist (hat) geschimmelt.
schweben ist/hat geschwebt Sie sind (haben) wie auf einer Wolke geschwebt.
surfen ist/hat gesurft Das Kind ist (hat) tagelang im Internet gesurft.
gemischte Verben
rennen ist gerannt Die Kinder sind schnell nach Hause gerannt.
verbrennen* ist verbrannt Alle Papiere sind im Haus verbrannt.
* Beachte: Diese Verben haben eine transitive Verbvariante, die das Perfekt mit haben bildet.
Die Konjugation: Plusquamperfekt
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Die Konjugation: PlusquamperfektDas Plusquamperfekt bildet man mit dem Präteritum der Hilfsverben haben oder sein und dem Partizip II (Partizip Perfekt).
Plusquamperfekt Präteritum Hilfsverb haben/sein + Partizip II (Perfekt)
Regelmäßige Verben
fragen (Perfekt mit haben) reisen (Perfekt mit sein)
ich hatte gefragt ich war gereist
du hattest gefragt du warst gereist
er hatte gefragt er war gereist
wir hatten gefragt wir waren gereist
ihr hattet gefragt ihr wart gereist
sie hatten gefragt sie waren gereist
Unregelmäßige Verben
schreiben (Perfekt mit haben) fahren (Perfekt mit sein)
ich hatte geschrieben ich war gefahren
du hattest geschrieben du warst gefahren
er hatte geschrieben er war gefahren
wir hatten geschrieben wir waren gefahren
ihr hattet geschrieben ihr wart gefahren
sie hatten geschrieben sie waren gefahren
Gemischte Verben
bringen (Perfekt mit haben) rennen (Perfekt mit sein)
ich hatte gebracht ich war gerannt
du hattest gebracht du warst gerannt
er hatte gebracht er war gerannt
wir hatten gebracht wir waren gerannt
ihr hattet gebracht ihr wart gerannt
sie hatten gebracht sie waren gerannt
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Die Konjugation: Futur I und II
Die Konjugation: Futur IDas Futur I wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden und dem Infinitiv gebildet. Alle Formen sind regel-mäßig.
Futur I Präsens Hilfsverb werden + Infinitiv
regelmäßige Verben unregelmäßige Verben gemischte Verben
ich werde fragen ich werde fahren ich werde bringen
du wirst fragen du wirst fahren du wirst bringen
er wird fragen er wird fahren er wird bringen
wir werden fragen wir werden fahren wir werden bringen
ihr werdet fragen ihr werdet fahren ihr werdet bringen
sie werden fragen sie werden fahren sie werden bringen
Die Konjugation: Futur IIDas Futur II bildet man mit dem Präsens des Hilfsverbs werden, dem Partizip II (Partizip Perfekt) und dem Infinitiv von haben oder sein. Die Wahl des Hilfsverbs haben oder sein entspricht der Wahl beim Perfekt.
Futur I Präsens Hilfsverb werden + Partizip II (Perfekt) + Infinitiv haben/sein
Regelmäßige Verben
fragen (mit haben) reisen (sein)
ich werde gefragt haben ich werde gereist sein
du wirst gefragt haben du wirst gereist sein
er wird gefragt haben er wird gereist sein
wir werden gefragt haben wir werden gereist sein
ihr werdet gefragt haben ihr werdet gereist sein
sie werden gefragt haben sie werden gereist sein
Die Konjugation: Futur I und II
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Unregelmäßige Verben
schreiben (mit haben) fahren (mit sein)
ich werde geschrieben haben ich werde gefahren sein
du wirst geschrieben haben du wirst gefahren sein
er wird geschrieben haben er wird gefahren sein
wir werden geschrieben haben wir werden gefahren sein
ihr werdet geschrieben haben ihr werdet gefahren sein
sie werden geschrieben haben sie werden gefahren sein
Gemischte Verben
bringen (mit haben) rennen (mit sein)
ich werde gebracht haben ich werde gerannt sein
du wirst gebracht haben du wirst gerannt sein
er wird gebracht haben er wird gerannt sein
wir werden gebracht haben wir werden gerannt sein
ihr werdet gebracht haben ihr werdet gerannt sein
sie werden gebracht haben sie werden gerannt sein
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Übersicht: Alle Verbformen im Indikativ Aktiv
Übersicht: Alle Verbformen Indikativ Aktivregelmäßiges Verb unregelmäßiges Verb gemischtes Verb
Präsens ich frage ich fahre ich bringe
du fragst du fährst du bringst
er fragt er fährt er bringt
wir fragen wir fahren wir bringen
ihr fragt ihr fahrt ihr bringt
sie fragen sie fahren sie bringen
Präteritum ich fragte ich fuhr ich brachte
du fragtest du fuhrst du brachtest
er fragte er fuhr er brachte
wir fragten wir fuhren wir brachten
ihr fragtet ihr fuhrt ihr brachtet
sie fragten sie fuhren sie brachten
Perfekt ich habe gefragt ich bin gefahren ich habe gebracht
du hast gefragt du bist gefahren du hast gebracht
er hat gefragt er ist gefahren er hat gebracht
wir haben gefragt wir sind gefahren wir haben gebracht
ihr habt gefragt ihr seid gefahren ihr habt gebracht
sie haben gefragt sie sind gefahren sie haben gebracht
Plusquamperfekt ich hatte gefragt ich war gefahren ich hatte gebracht
du hattest gefragt du warst gefahren du hattest gebracht
er hatte gefragt er war gefahren er hatte gebracht
wir hatten gefragt wir waren gefahren wir hatten gebracht
ihr hattet gefragt ihr wart gefahren ihr hattet gebracht
sie hatten gefragt sie waren gefahren sie hatten gebracht
Futur I ich werde fragen ich werde fahren ich werde bringen
du wirst fragen du wirst fahren du wirst bringen
er wird fragen er wird fahren er wird bringen
wir werden fragen wir werden fahren wir werden bringen
ihr werdet fragen ihr werdet fahren ihr werdet bringen
sie werden fragen sie werden fahren sie werden bringen
Futur II ich werde gefragt haben ich werde gefahren sein ich werde gebracht haben
du wirst gefragt haben du wirst gefahren sein du wirst gebracht haben
er wird gefragt haben er wird gefahren sein er wird gebracht haben
wir werden gefragt haben wir werden gefahren sein wir werden gebracht haben
ihr werdet gefragt haben ihr werdet gefahren sein ihr werdet gebracht haben
sie werden gefragt haben sie werden gefahren sein sie werden gebracht haben
Der Gebrauch der Tempora
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Der Gebrauch der Tempora (Zeiten)Im Deutschen kann man sechs Tempora (Zeitformen) unterscheiden:
Präsens Er schreibt seine Diplomarbeit.
Präteritum Er schrieb seine Diplomarbeit.
Perfekt Er hat seine Diplomarbeit geschrieben.
Plusquamperfekt Er hatte seine Diplomarbeit geschrieben.
Futur I Er wird seine Diplomarbeit schreiben.
Futur II Er wird seine Diplomarbeit geschrieben haben.
Allerdings werden die Tempora nicht immer benutzt um eine bestimmte Zeitstufe auszudrücken. Zum Bei-spiel kann man Präsens für verschiedene Zeitstufen verwenden: Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Durch das Futur kann man neben Zeit auch eine Vermutung ausdrücken. Bei Perfekt und Präteritum variiert der Gebrauch in verschiedenen Situationen.
Präsens
In seiner Grundbedeutung beschreibt das Präsens eine Aktion, die sich während der Sprechzeit („jetzt“) ereignet bzw. aktuell ist.
Beispiele: Ich telefoniere mit meiner Mutter.
Ich studiere in Stuttgart.
Neben seiner Grundbedeutung wird das Präsens aber auch in anderen Funktion verwendet:
Zukunft (statt Futur)
In der deutschen Sprache wird sehr häufig anstelle des Futur I Präsens verwendet, besonders wenn klar ist, dass die Aktion erst in Zukunft passiert oder wenn die Zukunft im Satz schon an anderer Stelle ausge-drückt wird.
Beispiele: Ich fahre nach Italien. (Situation: Ich sitze jetzt im Cafe und spreche mit einem Freund)
Ich gehe morgen mit meinem Freund ins Schwimmbad. („morgen“)
Historisches Präsens (statt Perfekt/Präteritum)
Das historische Präsens wird benutzt, um etwas, das in der Vergangenheit passiert ist, in die Gegenwart zu holen.
Beispiele: „Also, gestern, gehe ich auf der Königstraße spazieren. Plötzlich kommt da ein großer Hund auf mich zu.“
Ein Mann lag am Strand. Plötzlich hört er ein lautes Geräusch. Er sieht, dass eine große Welle kommt.
41
Der Gebrauch der Tempora
Allgemeine Aussagen
Allgemeine Aussagen werden immer durch Präsens ausgedrückt, auch wenn sie in der Vergangenheit gemacht wurden.
Beispiel: Galileo sagte, dass die Erde rund ist. Vorher glaubten die Menschen, dass die Erde eine Scheibe ist.
Ausdruck von Gleichzeitigkeit
Durch Präsens kann Gleichzeitigkeit ausgedrückt werden - auch in der Vergangenheit.
Beispiel: Er sagte, dass er sehr müde ist.
Präteritum und Perfekt
In ihrer Grundbedeutung beschreiben das Präteritum und das Perfekt eine Aktion, die sich in der Vergan-genheit ereignet hat.
Beispiel:
Präteritum Er kam gestern spät nach Hause.
Perfekt Er ist gestern spät nach Hause gekommen.
In der heutigen Umgangssprache wird normalerweise nicht zwischen Perfekt und Präteritum unterschie-den. Das Perfekt kommt sehr häufig in der gesprochenen Sprache vor, wenn man über alltägliche Dinge spricht. In der gesprochenen Sprache klingen viele Präteritumformen fremd bzw. überformell.
Alltagssituation Ich habe meine Zimmer aufgeräumt und danach die Fenster geputzt. typisch=Perfekt
Das Präteritum findet man dagegen oft in Zeitungsberichten über das aktuelle Geschehen.
Zeitungsbericht Der Bundeskanzler eröffnete die Messe. Er begrüßte die Besucher und Aussteller und wünschte allen viel Erfolg.
typisch=Präteritum
Bei den Verben sein und haben und den Modalverben wird in allen Situationen oft das Präteritum benutzt.
sein Ich war gestern im Kino. typisch=Präteritum
haben Ich hatte keine Zeit, die Hausaufgaben zu machen. typisch=Präteritum
können Ich konnte nicht kommen, weil ich Besuch hatte. typisch=Präteritum
Beachte: Es handelt sich hier um eine Beobachtung typischer Sprechgewohnheiten, nicht um eine gram-matische Regel.
Der Gebrauch der Tempora
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Obligatorisches Perfekt
Das Perfekt ist nur obligatorisch, wenn man in der Gegenwart über eine Aktion spricht, die kurz vorher beendet wurde und deren Bedeutung bis zur Gegenwart reicht:
Beispiel: Ich sehe, dass du schlecht geschlafen hast. (nicht: „schliefst“)
Obligatorisches Präteritum
Es gibt einige Verben mit Präposition oder Infinitiv-Ergänzung mit zu, die man nicht im Perfekt benutzt. Zu diesen Verben gehören z. B. stammen aus, pflegen zu, drohen zu und scheinen zu.
stammen aus Mein Vater stammte aus der Türkei.
pflegen zu Mein Großvater pflegte nach dem Essen einen kurzen Mittagsschlaf zu machen.
drohen zu Die Wassermassen drohten die ganze Stadt zu überfluten.
scheinen zu Es schien ihm in Deutschland zu gefallen.
Plusquamperfekt
In seiner Grundbedeutung beschreibt das Plusquamperfekt eine Aktion in der Vergangenheit, die sich vor einer anderen Aktion in der Vergangenheit ereignet hat.
Beispiel: Letzte Woche hat man ihn aus dem Krankenhaus entlassen. Er hatte sich vor sechs Wochen das Bein gebrochen.
In der heutigen gesprochenen und teilweise auch in der geschriebenen Sprache wird das Plusquamperfekt oft durch Perfekt oder Präteritum ersetzt.
Beispiel: Letzte Woche hat man ihn aus dem Krankenhaus entlassen. Er hat sich vor sechs Wochen das Bein gebrochen.
Temporalsätze mit nachdem
Eine normative Regel sagt, dass man bei Sätzen mit nachdem obligatorisch Vorzeitigkeit verwenden muss. Das bedeutet, wenn der Hauptsatz im Perfekt oder Präteritum steht, muss im Nebensatz (=nachdem-Satz) Plusquamperfekt stehen.
Beispiel: Hauptsatz Präteritum Nebensatz vorzeitig = Plusquamperfekt
Ich traf mich mit meiner Freundin, nachdem ich die Hausaufgaben gemacht hatte.
Beachte: Auch diese Regel wird sowohl in der mündlichen als auch in der schriftlichen Gegenwartssprache häufig nicht beachtet.
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Der Gebrauch der Tempora
Futur I
In seiner Grundbedeutung beschreibt das Futur I eine Aktion, die sich in der Zukunft ereignen wird.
Beispiel: Nächste Woche werde ich nach Berlin fahren.
Das Futur I zur Bezeichnung von zukünftigen Ereignissen und Aktionen wird aber eher selten benutzt. Oft wird das Futur I durch das Präsens ersetzt.
Beispiel:
Futur I Nächste Woche werde ich nach Berlin fahren.
Präsens (oft:) Nächste Woche fahre ich nach Berlin.
Das Futur wird dagegen oft zum Ausdruck einer Vermutung über die Gegenwart(!) oder die Zukunft be-nutzt.
Beispiel: Vermutung über die Gegenwart
Warum ist Martin heute nicht da? – Er wird krank sein. (=Ich vermute, dass er krank ist.)
Beispiel: Vermutung über die Zukunft
Wann kommt Martin? – Er wird gleich kommen. (=Ich vermute, dass er gleich kommt/kommen wird.)
Futur II
In seiner Grundbedeutung beschreibt das Futur II eine Aktion, die in Zukunft abgeschlossen (beendet) sein wird.
Beispiel: In zwei Jahren werde ich mein Studium abgeschlossen haben.
Das Futur II zur Bezeichnung einer Aktion, die in der Zukunft abgeschlossen sein wird, wird eher selten benutzt. Meist wird das Futur II durch das Perfekt ersetzt
Beispiel:
Futur II In zwei Jahren werde ich mein Studium abgeschlossen haben.
Perfekt (oft:) In zwei Jahren habe ich mein Studium abgeschlossen.
Wie das Futur I wird das Futur II häufig benutzt, um eine Vermutung auszudrücken. Das Futur II drückt eine Vermutung über die Vergangenheit(!) aus.
Beispiel: Wo ist Martin? – Er wird nach Hause gegangen sein. (=Ich vermute, dass er nach Hause gegangen ist.)
Das Partizip I
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Das Partizip IDas Partizip I wird mit dem Infinitiv und der Endung – d gebildet.
Infinitiv Partizip I
singen singend
gehen gehend
tanzen tanzend
Das Partizip I kann man als Adverb oder Attribut verwenden.
Partizip I als Adverb
Wie alle anderen Adverbien bekommt das Partizip I als Adverb keine Endung.
Beispielsätze:
Ein Mann geht singend durch den Park.
Ein Kind sitzt schreiend im Kinderwagen.
Eine Frau liegt schlafend auf der Wiese.
Partizip I als Attribut
Als Attribut bekommt das Partizip I dieselbe Endung wie das Adjektiv.
Adjektiv Partizip I
ein großer Mann ein singender Mann
eine schöne Frau eine tanzende Frau
ein schnelles Auto ein fahrendes Auto
Wie das Adjektiv kann das Partizip I in allen Kasus vorkommen.
Beispielsätze:
Nominativ Eine tanzende Frau lächelte ihn an.
Akkusativ Er sah einen schlafenden Mann auf einer Parkbank.
Dativ Sie springt aus dem fahrenden Bus.
Genitiv Er sah die Gesichter lachender Kinder.
Auch das Partizip I reflexiv gebrauchter Verben kann als Attribut verwendet werden.
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Das Partizip I
Beispiel: reflexives Partizip als Adjektivattribut
ein sich bewegendes Objekt
Erweiterte Partizipialattribute
Da Partizipien von einem Verb gebildet werden, können die Partizipien die Ergänzungen des Verbs behal-ten und mit diesen ein erweitertes Attribut bilden.
Beispiel: erweitertes Attribut mit Partizip 1
der Autoverkehr
der zunehmende Autoverkehr
der stark zunehmende Autoverkehr
der in Städten und Dörfern stark zunehmende Autoverkehr
der in Städten und Dörfern seit vielen Jahren stark zunehmende Autoverkehr
Durch erweiterte Partizipialattribute kann ein deutscher Satz sehr lang und komplex werden. Besonders in wissenschaftlichen Fachtexten ist das oft der Fall.
Bedeutung des Partizips I
Das Partizip I hat aktive Bedeutung und ist gleichzeitig.
Adverbiales Partizip I: Gleichzeitigkeit Präsens
Ein Mann geht singend durch den Park. Ein Mann geht durch den Park und singt.
Ein Kind sitzt schreiend im Kinderwagen. Ein Kind sitzt im Kinderwagen und schreit.
Eine Frau liegt schlafend auf der Wiese. Eine Frau liegt auf der Wiese und schläft.
Adverbiales Partizip I: Gleichzeitigkeit Präteritum
Ein Mann ging singend durch den Park. Ein Mann ging durch den Park und sang.
Ein Kind saß schreiend im Kinderwagen. Ein Kind saß im Kinderwagen und schrie.
Eine Frau lag schlafend auf der Wiese. Eine Frau lag auf der Wiese und schlief.
Attributives Partizip I: Gleichzeitigkeit Präsens
Ich höre einen singenden Mann. Ich höre einen Mann, der singt.
Er sieht eine tanzende Frau. Er sieht eine Frau, die tanzt.
Sie springt aus dem fahrenden Bus. Sie springt aus dem Bus, der fährt.
Das Partizip I
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Attributives Partizip I: Gleichzeitigkeit Präteritum
Ich hörte einen singenden Mann. Ich hörte einen Mann, der sang.
Er sah eine tanzende Frau. Er sah eine Frau, die tanzte.
Sie sprang aus dem fahrenden Bus. Sie sprang aus dem Bus, der fuhr.
Nominalisierung
Man kann das Partizip I nominalisieren.
Infinitiv Partizip I Nomen
tanzen tanzend der Tanzende (mask.), die Tanzende (fem.), die Tanzenden (Pl.)
Beispielsätze:
Nominativ Die Tanzenden hatten viel Spaß.
Akkusativ Er beobachtete die Tanzenden.
Dativ Er sprach mit den Tanzenden.
Genitiv Einige der Tanzenden waren völlig erschöpft
Zur Deklination des Partizips I als Nomen siehe auch: „Die Deklination nominalisierter Adjektive“
sein + Partizip I
Im Gegensatz zum Englischen kann man im Deutschen mit sein + Partizip I normalerweise keine Verbform bilden. Eine Kombination Partizip I + sein ist nur bei einigen Partizip-I-Formen möglich, die ihre verbale Bedeutung verloren haben und im heutigen Deutsch als Adjektive/Adverbien interpretiert werden.
Beispiele:
spannend Der Film ist spannend.
unterhaltend Die Fernsehsendung ist unterhaltend.
anstrengend Die Arbeit war anstrengend.
anwesend Der Chef ist heute nicht anwesend.
Nicht möglich ist aber:
Beispiele:
**Der Mann ist singend.**
**Die Frau ist tanzend.**
**Der Mann ist arbeitend.**
** kennzeichnet ungrammatische Sätze.
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Das Partizip I
Die englische Verlaufsform -ing wird im Deutschen z. B. durch das Adverb gerade ausdrückt:
Beispiel: gerade
Der Mann arbeitet gerade.
Eine zweite, weit verbreitete Struktur, die der englischen Verlaufsform ähnlich ist, ist am + nominalisierter Infinitiv. Statt der Präposition am kann man auch beim benutzen. Diese Formen gelten im Deutschen aber als rein umgangssprachlich.
Beispiele: am/beim + nominalisierter Infinitiv
Sie sind am Essen. / Sie sind beim Essen.
Ich bin am Arbeiten. / Ich bin beim Arbeiten.
Das Partizip II
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Das Partizip IIDas Partizip II wird auch als Partizip Perfekt bezeichnet. Bei der Bildung des Partizip II lassen sich drei Gruppen von Verben unterscheiden: regelmäßige Verben, unregelmäßige Verben und gemischte Verben.
Regelmäßige Verben
Regelmäßige Verben bilden das Partizip II mit der Endung -t. Der Stammvokal verändert sich nicht. Stammverben haben zusätzlich das Präfix ge-, trennbare Verben das Infix -ge-
Partizip II regelmäßiges Verb (ge-) + Verbstamm (ohne Vokaländerung) + -t
Beispiele: Infinitiv Partizip II
Stammverb fragen gefragt
trennbares Präfix abfragen abgefragt
nicht trennbares Präfix befragen befragt
Eine eigene Gruppe der regelmäßigen Verben bilden die Verben mit der Endung -ieren. Sie bilden das Perfekt wie Verben mit nicht trennbarem Präfix ohne -ge-.
Beispiel: Infinitiv Partizip II
Endung –ieren studieren studiert
Partizipien regelmäßiger Verben mit der Stammendung –d, -t, -m, -n haben die Endung –et. (Zur e-Erwei-terung siehe auch im Kapitel „Die e-Erweiterung bei Verbstammendung auf -d und -t“)
Endung Infinitiv Partizip II
-d reden geredet
-t arbeiten gearbeitet
-m atmen geatmet
-n rechnen gerechnet
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Das Partizip II
Unregelmäßige Verben
Unregelmäßige Verben haben beim Partizip II immer die Endung –en. Der Stammvokal ändert sich bei manchen Verben. Stammverben haben zusätzlich das Präfix ge-, trennbare Verben das Infix -ge-.
Partizip II unregelmäßiges Verb (ge)- + Verbstamm (mit/ohne Vokaländerung) + -en
Beispiele: Infinitiv Partizip II
Stammverb fahren gefahren (keine Vokaländerung)
Stammverb schreiben geschrieben (Vokaländerung)
Trennbares Präfix abfahren abgefahren (keine Vokaländerung)
Trennbares Präfix abschreiben abgeschrieben (Vokaländerung)
Nicht trennbares Präfix verfahren verfahren (keine Vokaländerung)
Nicht trennbares Präfix verschreiben verschrieben (Vokaländerung)
Gemischte Verben
Gemischte Verben bilden das Partizip II mit der Endung –t. Der Stammvokal verändert sich. Stammverben haben zusätzlich das Präfix ge-, trennbare Verben das Infix -ge-.
Partizip II gemischtes Verb (ge)- + Verbstamm (mit Vokaländerung) + -t
Beispiele: Infinitiv Partizip II
Stammverb bringen gebracht
Trennbares Präfix beibringen beigebracht
Nicht trennbares Präfix verbringen verbracht
Verben mit zwei Partizip-II-Formen
Das Verb hängen, das man transitiv und intransitiv benützen kann, hat ein regelmäßiges und ein unregel-mäßiges Partizip.
Beispiel: Partizip von hängen
transitiv („Richtung“) = gehängt Ich habe die Jacke in den Schrank gehängt.
intransitiv („Position)“ = gehangen Die Jacke ist (hat) im Schrank gehangen.
Einige Verben mit zwei Bedeutungen haben ebenfalls zwei Partizipien.
Das Partizip II
50
schleifen
„glatt machen“ geschliffen Das Wasser hat die Steine glatt geschliffen.
„hinter sich herziehen“ geschleift Er hat den Sack hinter sich her geschleift.
bewegen
“veranlassen“ bewogen Niemand weiß, was ihn zu dieser Tat bewogen hat.
„Position verändern“ bewegt Er hat sich im Urlaub keinen Meter bewegt.
schaffen
„produzieren (Kunst)“ geschaffen Der Maler hat ein großes Werk geschaffen.
„erfolgreich beenden“ geschafft Er hat die Prüfung beim ersten Mal geschafft.
scheren
„Schafe rasieren“ geschoren Im Frühling werden die Schafe geschoren.
„sich kümmern“ geschert Er hat sich nicht um seine Kinder geschert.
wiegen
„Gewicht messen“ gewogen Sie hat das Baby gewogen.
„hin und her bewegen“ gewiegt Sie hat das Baby gewiegt.
Bei einigen Verben werden in der Umgangssprache unregelmäßige Partizipien gebildet. Standardsprach-lich ist das regelmäßige Partizip.
Beispiel: umgangssprachlich standardsprachlich
streifen gestriffen gestreift
winken gewunken gewinkt
nießen genossen genießt
schalten geschalten geschaltet
falten gefalten gefaltet
Die Verwendung des Partizips II
Bildung von Verbformen
Das Partizip II wird zur Bildung von Verbformen benutzt.
Perfekt Ich habe mein Studium abgeschlossen.
Passiv Das Studium wurde abgeschlossen.
Konjunktiv II Ich hätte das Studium nicht so schnell abgeschlossen.
Futur II Nächstes Jahr werde ich mein Studium abgeschlossen haben.
51
Das Partizip II
Partizip II als Adverb
Das Partizip II kann auch als Adverb verwendet werden. Wie alle anderen Adverbien bekommt das Partizip II als Adverb keine Endung.
Beispielsätze:
Ein Mann lag verletzt auf dem Boden.
Ich trinke Bier am liebsten eisgekühlt.
Partizip II als Attribut
Als Attribut bekommt das Partizip II dieselben Endungen wie ein Adjektiv.
Adjektiv Partizip II
ein schwieriges Studium ein abgeschlossenes Studium
ein neuer Supermarkt ein geöffneter Supermarkt
eine aktuelle Studie eine gestern veröffentlichte Studie
Das Partizip II kann in allen Kasus vorkommen.
Beispielsätze:
Nominativ Ein falsch geparktes Auto wurde abgeschleppt.
Akkusativ Wir suchen einen geöffneten Supermarkt.
Dativ Mit einem abgeschlossenen Studium findet man leicht eine Arbeit.
Genitiv Der Autor der gestern veröffentlichten Studie ist Professor in Köln.
Erweiterte Partizipialattribute mit Partizip II
Da Partizipien von einem Verb gebildet werden, können die Partizipien die Ergänzungen des Verbs behal-ten und mit diesen ein erweitertes Attribut bilden. Durch erweiterte Partizipialattribute kann ein deutscher Satz sehr lang und komplex werden. Besonders in wissenschaftlichen Fachtexten ist das oft der Fall.
Beispiel:
eine Studie
eine veröffentlichte Studie
eine von der Europäischen Union veröffentlichte Studie
eine letzte Woche von der Europäischen Union veröffentlichte Studie
eine letzte Woche von der Europäischen Union in Brüssel veröffentlichte Studie
Das Partizip II
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Nominalisierung des Partizips II
Man kann das Partizip II auch als Nomen verwenden.
Infinitiv Partizip II Nomen
verletzen verletzt Nomen: der Verletzte, die Verletzte, die Verletzten (Pl.)
Das nominalisierte Partizip II kann in allen Kasus vorkommen.
Beispielsätze:
Nominativ Der Verletzte wurde mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht.
Akkusativ Der Arzt untersuchte den Verletzten.
Dativ Die Krankenschwester sprach mit dem Verletzten.
Genitiv Die Frau des Verletzten wurde informiert.
Zur Deklination des Partizips II als Nomen siehe:„Die Deklination nominalisierter Adjektive“.
Die Bedeutung des Partizips II
Das Partizip II hat meist passive Bedeutung. Das Partizip II kann aber auch zustandspassivische oder aktive Bedeutung haben.
Beispiele: Bedeutung des Partizips II
passive Bedeutung die bei dem Erdbeben zerstörten Häuser = die Häuser, die bei dem Erdbeben zerstört wurden.
zustandspassivische Bedeutung das seit drei Monaten geschlossene Geschäft = das Geschäft, das seit frei Monaten geschlossen ist.
aktive Bedeutung der gerade angekommene Zug = der Zug, der gerade angekommen ist.
Das Partizip II ist in der aktiven und passiven Bedeutung vorzeitig.
Beispiele: vorzeitiges Partizip II
passive Bedeutung Er sieht viele bei dem Erdbeben zerstörte Häuser.
= Er sieht viele Häuser, die bei dem Erdbeben zerstört wurden.
aktive Bedeutung Er geht zu dem gerade angekommenen Zug.
= Er geht zu dem Zug, der gerade angekommen ist.
In der zustandspassivischen Bedeutung ist das Partizip II gleichzeitig.
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Das Partizip II
Beispiel: gleichzeitiges Partizip II
Gegenwart
Er steht vor dem seit drei Monaten geschlossenen Geschäft. = Er steht vor dem Geschäft das seit drei Wochen geschlossen ist.
Vergangenheit
Er ging zu dem seit drei Monaten geschlossenen Geschäft. = Er ging zu dem Geschäft, das seit drei Monaten geschlossen war (ist).*
*Hier ist auch Präsens zum Ausdruck von Gleichzeitigkeit möglich.
Der Imperativ
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Der ImperativDer Imperativ richtet sich immer an einen oder mehrere Gesprächspartner, also an eine zweite Person. Deshalb unterscheidet man einen formellen und einen informellen Imperativ. Mit dem Imperativ sagt man dem Gesprächspartner, was er machen soll.
Formeller Imperativ
Der formelle Imperativ wird mit dem Infinitiv und der höflichen Anrede Sie gebildet.
Formeller Imperativ Infinitiv + Sie
Beispiel: Formeller Imperativ
machen Machen Sie!
fragen Fragen Sie!
warten Warten Sie!
arbeiten Arbeiten Sie!
lesen Lesen Sie!
sprechen Sprechen Sie!
Der informelle Imperativ im Singular
Der informelle Imperativ Singular wird aus der 2. Person Präsens gebildet, indem das Personalpronomen und die Personenendung weggelassen werden.
Informeller Imperativ Singular 2. Person Präsens - Personalpronomen - Personenendung
Bei regelmäßigen Verben entspricht der Imperativ dem Stamm des Infinitivs.
Beispiel: informeller Imperativ Singular regelmäßiges Verb - machen
Infinitiv 2. Person Singular Präsens Imperativ
machen du mach-st Mach!
Einige regelmäßige Verben haben bei bestimmten Stammendungen die Imperativendung -e.
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Der Imperativ
Beispiel: Verb 2. Person Singular Präsens Imperativ
e-Erweiterung im Präsens: warten du wartest Warte!*
rechnen du rechnest Rechne!
reden du redest Rede!*
atmen du atmest Atme!
öffnen du öffnest Öffne!
Stammendung –el: klingeln du klingelst Klingle!
Stammendung -ig. entschuldigen du entschuldigst Entschuldige!*
*Bei diesen Formen wird in der Umgangssprache häufig das –e am Ende weggelassen.
Bei unregelmäßigen Verben lässt man ebenfalls bei der 2. Person Präsens Singular die Personenendung und das Personalpronomen weg. Unregelmäßige Verben mit Umlaut im Präsens haben aber beim Impera-tiv keinen Umlaut.
Beispiel: informeller Imperativ Singular unregelmäßige Verben
Infinitiv 2. Person Singular Präsens Imperativ
lesen du liest Lies!
fahren du fährst Fahr!
Sonderformen der Hilfsverben
Bei den Hilfsverben entsprechen die Imperativformen dem Verbstamm. Beim Hilfsverb sein entfällt die Endung -n.
Beispiele: informeller Imperativ Singular Hilfsverben
Infinitiv 2. Person Singular Präsens. Imperativ
sein du bist Sei!
haben du hast Hab!
werden du wirst Werd(e)!
Der Imperativ
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Veralteter Imperativ
Früher wurde der Imperativ im Deutschen bei allen Verben aus dem Verbstamm und der Endung -e gebil-det; auch bei den unregelmäßigen Verben. Diese Formen sind heute veraltet und werden normalerweise nicht mehr benutzt.
Beispiele: veraltet aktuell
fragen (Frage!) Frag!
machen (Mache!) Mach!
lesen (Lese!) Lies!
essen (Esse!) Iss!
sprechen (Spreche!) Sprich!
fahren (Fahre!) Fahr!
laufen (Laufe!) Lauf!
schlafen (Schlafe!) Schlaf!
Der informelle Imperativ im Plural
Der informelle Imperativ Plural entspricht bei allen Verben der 2. Person Präsens Plural ohne das Personal-pronomen.
Informeller Imperativ Plural 2. Person Präsens Plural - Personalpronomen
Beispiele: Verb 2. Person Präsens Plural Imperativ
regelmäßige Verben machen ihr macht Macht!
Verben mit e-Erweiterung im Präsens
warten ihr wartet Wartet!
rechnen ihr rechnet Rechnet!
reden ihr redet Redet!
Verben mit der Stammendung –el
klingeln ihr klingelt Klingelt
Verben mit der Stammendung -ig
entschuldigen ihr entschuldigt Entschuldigt!
unregelmäßige Verben lesen ihr lest Lest!
Hilfsverben sein ihr seid Seid!
haben ihr habt Habt!
werden ihr werdet Werdet!
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Der Imperativ
Übersicht: Informeller ImperativInfinitiv Imperativ Singular Imperativ Plural
regelmäßige Verben machen Mach! Macht!
fragen Frag! Fragt!
wählen Wähl! Wählt!
aufmachen Mach auf! Macht auf!
besuchen Besuch! Besucht!
Präsens mit e-Erweiterung antworten Antworte! Antwortet!
warten Warte!* Wartet!
atmen Atme! Atmet!
öffnen Öffne! Öffnet!
rechnen Rechne! Rechnet!
reden Rede!* Redet!
einladen Lade ein!* Ladet ein!
Stammendung –e klingeln Klingle! Klingelt!
sammeln Sammle! Sammelt!
Stammendung--ig entschuldigen Entschuldige!* Entschuldigt!
verteidigen Verteidige!* Verteidigt!
unregelmäßige Verben (ohne Umlaut)
lesen Lies! Lest!
sprechen Sprich! Sprecht!
essen Iss! Esst!
unregelmäßige Verben (mit Umlaut)
fahren Fahr! Fahrt!
laufen Lauf! Lauft!
schlafen Schlaf! Schlaft!
Hilfsverben sein Sei! Seid!
haben Hab! Habt!
werden Werd! Werdet!
*Bei diesen Formen wird in der Umgangssprache häufig das –e am Ende weggelassen.
Liste: Unregelmäßige Verben
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Liste: Unregelmässige VerbenInfinitiv 2. Person Präsens Präteritumstamm Partizip II Hilfsverb Konjunktivstamm
befehlen du befiehlst befahl befohlen hat befähle, beföhle
beginnen du beginnst begann begonnen hat begänne, begönne
beißen du beißt biss gebissen hat bisse
bergen du birgst barg geborgen hat bärge
bersten du birst barst geborsten ist bärste
bewegen du bewegst bewog bewogen hat bewöge
biegen du biegst bog gebogen hat böge
bieten du bietest bot geboten hat böte
binden du bindest band gebunden hat bände
bitten du bittest bat gebeten hat bäte
blasen du bläst blies geblasen hat bliese
bleiben du bleibst blieb geblieben ist bliebe
bleichen du bleichst blich geblichen hat bliche
braten du brätst briet gebraten hat briete
brechen (1) du brichst brach gebrochen hat bräche
brechen (2) du brichst brach gebrochen ist bräche
dringen du dringst drang gedrungen ist dränge
empfangen du empfängst empfing empfangen hat empfinge
empfehlen du empfiehlst empfahl empfohlen hat empföhle, empfähle
empfinden du empfindest empfand empfunden hat empfände
erbleichen du erbleichst erblich erblich ist erbliche
erklimmen du erklimmst erklomm erklommen hat erklömme
erlöschen du erlischst erlosch erloschen ist erlösche
erschrecken du erschrickst erschrak erschrocken ist erschräke
essen du isst aß gegessen hat äße
fahren (1) du fährst fuhr gefahren hat führe
fahren (2) du fährst fuhr gefahren ist führe
fallen du fällst fiel gefallen ist fiele
fangen du fängst fing gefangen hat finge
fechten du fichtst (fechtest) focht gefochten hat föchte
finden du findest fand gefunden hat fände
flechten du flichtst (flechtest) flocht geflochten hat flöchte
fliegen (1) du fliegst flog geflogen hat flöge
fliegen (2) du fliegst flog geflogen ist flöge
fliehen du fliehst floh geflohen ist flöhe
fließen (du fließt) floss geflossen ist flösse
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Liste: Unregelmäßige Verben
fressen du frisst fraß gefressen hat fräße
frieren du frierst fror gefroren hat fröre
geben du gibst gab gegeben hat gäbe
gebären du gebierst gebar geboren hat gebäre
gedeihen du gedeihst gedieh gediehen ist gediehe
gehen du gehst ging gegangen ist ginge
gelingen (du gelingst) gelang gelungen ist gelänge
gelten du giltst galt gegolten hat gälte, gölte
genesen du genest genas genesen ist genäse
genießen du genießt genoss genossen hat genösse
geschehen (du geschiehst) geschah geschehen ist geschähe
gewinnen du gewinnst gewann gewonnen hat gewänne, gewönne
gießen du gießt goss gegossen hat gösse
gleichen du gleichst glich geglichen hat gliche
gleiten du gleitest glitt geglitten ist glitte
graben du gräbst grub gegraben hat grübe
greifen du greifst griff gegriffen hat griffe
haben du hast hatte gehabt hat hätte
halten du hältst hielt gehalten hat hielte
hängen du hängst hing gehangen ist/hat hinge
heben du hebst hob gehoben hat höbe, hübe
heißen du heißt hieß geheißen hat hieße
helfen du hilfst half geholfen hat hälfe, hülfe
klingen du klingst klang geklungen hat klänge
kneifen du kneifst kniff gekniffen hat kniffe
kommen du kommst kam gekommen ist käme
kriechen du kriechst kroch gekrochen ist kröche
laden du lädst lud geladen hat lüde
lassen du lässt ließ gelassen hat ließe
laufen du läufst lief gelaufen ist liefe
leiden du leidest litt gelitten hat litte
leihen du leihst lieh geliehen hat liehe
lesen du liest las gelesen hat läse
lügen du lügst log gelogen hat läge
meiden du meidest mied gemieden hat miede
messen du misst maß gemessen hat mäße
misslingen (du misslingst) misslang misslungen ist misslänge
nehmen du nimmst nahm genommen hat nähme
pfeifen du pfeifst pfiff gepfiffen hat pfiffe
Liste: Unregelmäßige Verben
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pflegen du pflegst pflog gepflogen hat pflöge
preisen du preist pries gepriesen hat priese
quellen (du quillst) quoll gequollen ist quölle
raten du rätst riet geraten hat riete
reiben du reibst rieb gerieben hat riebe
reißen du reißt riss gerissen hat risse
reiten (1) du reitest ritt geritten hat ritte
reiten (2) du reitest ritt geritten ist ritte
riechen du riechst roch gerochen hat röche
ringen du ringst rang gerungen hat ränge
rinnen (du rinnst) rann geronnen ist ränne, rönne
rufen du rufst rief gerufen hat riefe
saufen du säufst soff gesoffen hat söffe
schaffen du schaffst schuf geschaffen hat schüfe
scheiden (1) du scheidest schied geschieden hat schiede
scheiden (2) du scheidest schied geschieden ist schiede
scheinen du scheinst schien geschienen hat schiene
schelten du schiltst schalt gescholten hat schölte
scheren du scherst schor geschoren hat schöre
schieben du schiebst schob geschoben hat schöbe
schießen du schießt schoss geschossen hat schösse
schlafen du schläfst schlief geschlafen hat schliefe
schlagen du schlägst schlug geschlagen hat schlüge
schleichen du schleichst schlich geschlichen ist schliche
schleifen du schleifst schliff geschliffen hat schliffe
schließen du schließt schloss geschlossen hat schlösse
schlingen du schlingst schlang geschlungen hat schlänge
schmeißen du schmeißt schmiss geschmissen hat schmisse
schmelzen (1) du schmilzt schmolz geschmolzen hat schmölze
schmelzen (2) du schmilzt schmolz geschmolzen ist schmölze
schneiden du schneidest schnitt geschnitten hat schnitte
schreiben du schreibst schrieb geschrieben hat schriebe
schreien du schreist schrie geschrie(e)n hat schrie
schreiten du schreitest schritt geschritten ist schritte
schweigen du schweigst schwieg geschwiegen hat schwiege
schwellen (du schwillst) schwoll geschwollen ist schwölle
schwimmen du schwimmst schwamm geschwommen ist/hatschwömme, sch-wämme
schwinden du schwindest schwand geschwunden ist schwände
61
Liste: Unregelmäßige Verben
schwingen du schwingst schwang geschwungen hat schwänge
sehen du siehst sah gesehen hat sähe
sein du bist war gewesen ist wäre
singen du singst sang gesungen hat sänge
sinken du sinkst sank gesunken ist sänke
sinnen du sinnst sann gesonnen hat sänne, sönne
sitzen du sitzt saß gesessen ist/hat säße
speien du speist spie gespie(e)n hat spie
spinnen du spinnst spann gesponnen hat spönne, spänne
sprechen du sprichst sprach gesprochen hat spräche
sprießen (du sprießt) spross gesprossen ist sprösse
springen du springst sprang gesprungen ist spränge
stechen du stichst stach gestochen hat stäche
stehen du stehst stand gestanden ist/hat stände, stünde
stehlen du stiehlst stahl gestohlen hat stähle
steigen du steigst stieg gestiegen ist stiege
sterben du stirbst starb gestorben ist stärbe, stürbe
stinken du stinkst stank gestunken hat stänke
stoßen (1) du stößt stieß gestoßen hat stieße
stoßen (2) du stößt stieß gestoßen ist stieße
streichen du streichst strich gestrichen hat striche
streiten du streitest stritt gestritten hat stritte
tragen du trägst trug getragen hat trüge
treffen du triffst traf getroffen hat träfe
treiben du treibst trieb getrieben hat triebe
treten du trittst trat getreten hat träte
trinken du trinkst trank getrunken hat tränke
trügen (du trügst) trog getrogen hat tröge
tun du tust tat getan hat täte
verderben du verdirbst verdarb verdorben hat verdärbe, verdürbe
verdrießen du verdrießt verdross verdrossen hat verdrösse
vergessen du vergisst vergaß vergessen hat vergäße
verlieren du verlierst verlor verloren hat verlöre
verschleißen du verschleißt verschliss verschlissen hat verschlisse
verzeihen du verzeihst verzieh verziehen hat verziehe
wachsen du wächst wuchs gewachsen ist wüchse
waschen du wäschst wusch gewaschen hat wüsche
weichen du weichst wich gewichen ist wiche
weisen du weist wies gewiesen hat wiese
Liste: Unregelmäßige Verben
62
werben du wirbst warb geworben hat würbe
werden du wirst wurde geworden ist würde
werfen du wirfst warf geworfen hat würfe
wiegen du wiegst wog gewogen hat wöge
winden du windest wand gewunden hat wände
wringen du wringst wrang gewrungen hat wränge
ziehen du ziehst zog gezogen hat zöge
zwingen du zwingst zwang gezwungen hat zwänge
Liste: Gemischte Verbenbrennen du brennst brannte gebrannt hat brennte
bringen du bringst brachte gebracht hat brächte
denken du denkst dachte gedacht hat dächte
kennen du kennst kannte gekannt hat kennte
nennen du nennst nannte genannt hat nennte
rennen du rennst rannte gerannt ist rennte
wissen du weißt wußte gewusst hat wüßte
Liste: Modalverbendürfen du darfst durfte gedurft hat dürfte
können du kannst konnte gekonnt hat könnte
möchten du möchtest
mögen du magst mochte gemocht hat möchte
müssen musst musste gemusst hat müsste
sollen sollst sollte gesollt hat sollte
wollen willst wollte gewollt hat wollte
Liste: Unregelmässige Verben im Übergangbacken du bäckst buk gebacken hat büke
backte (gebackt) backte
dingen du dingst dang gedungen hat dänge
dingte gedingt dingte
dreschen du drischst drosch gedroschen hat drösche, dräsche
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Liste: Unregelmäßige Verben
dreschte gedrescht dreschte
gären (du gärst) gor gegoren hat göre
gärte gegärt gärte
glimmen du glimmst glomm geglommen hat glömme
glimmte (geglimmt) glimmte
hauen du haust hieb gehauen hat hiebe
haute gehaut haute
küren du kürst kor gekoren hat köre
kürte gekürt kürte
melken du melkst molk gemolken hat mölke
melkte gemelkt melkte
saugen du saugst sog gesogen hat söge
saugte gesaugt saugte
schallen (du schallst) scholl geschallt hat schölle
schallte geschallt schallte
schinden du schindest schund geschunden hat schünde
schindete geschindet schindete
schnauben du schnaubst schnob geschnoben hat schnöbe
schnaubte geschnaubt schnaubte
sieden du siedest sott gesotten hat sötte
siedete gesiedet siedete
speisen du speist spies gespiesen hat spiese
speiste gespeist speiste
stieben (du stiebst) stob gestoben hat stöbe
stiebte gestiebt stiebe
triefen du triefst troff getroffen hat tröffe
triefte getrieft triefte
wägen du wägst wog gewogen hat wöge
wägte gewägt wägte
weben du webst wob gewoben hat wöbe
webte gewebt webte
Liste: Gemischte Verben im Übergangsenden* du sendest sandte gesandt hat sendete
sendete gesendet
wenden du wendest wandte gewandt hat wendete
wendete gewendet
*nur in der Bedeutung schicken
65
Teil 2: Spezielle Verben
Verben mit Präfix
66
Verben mit PräfixEin Präfix (Vorsilbe) ist eine Silbe, die vor dem Verb steht, und mit diesem ein neues Verb bildet.
Beispiel: Präfix Verb neues Verb
auf- machen aufmachen
Einige Präfixe werden im Satz wieder vom Verbstamm getrennt. Andere Präfixe sind nicht trennbar.
trennbares Präfix: auf- nicht trennbares Präfix: be-
aufmachen Er macht das Fenster auf. besuchen: Ich besuche meinen Freund.
Trennbare und nicht trennbare Präfixe unterscheiden sich durch die Betonung. Trennbare Präfixe werden betont, so dass der Wortakzent auf dem Präfix liegt. Nicht trennbare Präfixe werden nicht betont. Der Wortakzent liegt auf dem Verbstamm.
Beispiele: auf-mach-en trennbar: Wortakzent auf dem Präfix
be-such-en nicht trennbar: Wortakzent auf dem Verbstamm
Eine dritte Gruppe von Präfixen kann trennbar oder nicht trennbar sein. Manchmal sind zwei Verben or-thografisch gleich, aber ihre Bedeutung und die Betonung ist verschieden.
Beispiel um-schreib-en trennbar: Wortakzent auf dem Präfix
um-schreib-en nicht trennbar: Wortakzent auf dem Verbstamm
Trennbare Verben
Verben mit trennbarem Präfix nennt man trennbare Verben. Bei trennbaren Verben wird im Präsens und Präteritum das Präfix vom Stamm getrennt.
Präsens Präteritum
ich mache auf ich machte auf
du machst auf du machtest auf
er macht auf er machte auf
wir machen auf wir machten auf
ihr macht auf ihr machtet auf
sie machen auf sie machten auf
Beim Partizip II (Perfekt) steht -ge- zwischen Präfix und Verbstamm.
Infinitiv Partizip II
aufmachen aufgemacht
67
Verben mit Präfix
Alle Zeitformen lauten:
Präsens Er macht das Fenster auf.
Präteritum Er machte das Fenster auf.
Perfekt Er hat das Fenster aufgemacht.
Plusquamperfekt Er hatte das Fenster aufgemacht.
Futur 1 Er wird das Fenster aufmachen.
Futur 2 Er wird das Fenster aufgemacht haben.
Bei Fragesätzen im Präsens und Präteritum und beim Imperativ wird das Präfix ebenfalls getrennt.
Satzfrage Macht(e) er das Fenster auf?
W-Frage Warum macht(e) er das Fenster auf?
Imperativ Mach das Fenster auf!
Keine Trennung des Präfixes vom Verbstamm erfolgt beim Infinitiv, im Nebensatz und beim Partizip I.
Infinitiv Der Zug sollte pünktlich abfahren.
Nebensatz Er sah, dass der Zug abfährt.
Partizip I ein abfahrender Zug.
Nicht getrennt ist das Präfix auch beim Infinitiv mit zu. Zu steht zwischen Präfix und Verbstamm.
Infinitiv mit zu Er versuchte, pünktlich abzufahren.
Die folgenden Präfixe sind trennbar:
ab-, an-, auf-, aus-, auseinander-, bei-, ein-, empor-, entgegen-, entlang-, entzwei-, fern-, fest-, fort-, für-, gegen-, gegenüber-, heim-, hinterher-, hoch-, los-, mit-, nach-, neben-, nieder-, vor-, weg-, weiter-, wieder-, zu-, zurecht-, zurück-, zusammen-, da-, hin-, her-
Trennbare Kombinationen mit zwei Präfixen
Kombinationen von zwei trennbaren Präfixen sind ebenfalls trennbar. Beide Präfixe werden gemeinsam vom Verb getrennt,
Kombination: trennbar + trennbar = trennbar (beide Präfixe zusammen)
Beispiel: hereinkommen trennbares Präfix trennbares Präfix Verbstamm
her- ein- kommen
Beispiel Er kommt herein.
Es gibt die folgenden Kombinationen von zwei trennbaren Präfixen:
Verben mit Präfix
68
herab-, heran-, herauf-, heraus-, herbei-, herein-, hernieder-, herüber-, herum-, herunter-, hervor-, herzu-, hinab-, hinan-, hinauf-, hinaus-, hinein-, hinüber-, hinunter-, hinweg-, hinzu-, vorab-, voran-, vorauf-, voraus-, vorbei-, vorweg-, vorher-, vorüber-
Bei Kombinationen mit da- werden ebenfalls beide Präfixe zusammen getrennt.
Kombinationen: da- + trennbar = trennbar (beide Präfixe zusammen)
Beispiel: dagegensprechen trennbares Präfix trennbares Präfix Verbstamm
da- gegen- sprechen
Beispiel Es spricht nichts dagegen, dass wir den Vertrag unterschreiben.
Es gibt die folgenden Kombinationen von da und trennbaren Präfixen
dabei-, dafür-, dagegen-, daher-, dahin-, dahinter-, daneben-, daran-, darauf-, darein-, darüber-, darunter-, davon-, davor-, dazu-, dazwi-schen-
Bei Kombinationen von einem trennbaren Präfix mit einem nicht trennbaren Präfix steht das trennbare Präfix vor dem nicht trennbaren und ist trennbar.
Kombination trennbar + nicht trennbar = trennbar (beim 1.Präfix)
Beispiel: vorbereiten trennbares Präfix nicht trennbares Präfix Verbstamm
vor- be- reiten
Beispiel Er bereitet seine Prüfung sehr intensiv vor.
Es gibt die folgenden Kombinationen von trennbaren und nicht trennbaren Präfixen
vorbe-, vorent-, vorver-
Nicht trennbare Verben
Verben mit nicht trennbarem Präfix heißen nicht trennbare Verben. Bei nicht trennbaren Verben wird das Präfix nie vom Verbstamm getrennt.
Präsens ich besuche
du besuchst
er besucht
wir besuchen
ihr besucht
sie besuchen
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Verben mit Präfix
Alle Zeitformen lauten:
Präsens Ich besuche meinen Freund.
Präteritum Ich besuchte meinen Freund.
Perfekt Ich habe meinen Freund besucht.
Plusquamperfekt Ich hatte meinen Freund besucht.
Futur 1 Ich werde meinen Freund besuchen.
Futur 2 Ich werde meinen Freund besucht haben.
Das Präfix wird auch bei Fragesätzen und beim Imperativ niemals getrennt.
Satzfrage Besuchst du deinen Freund?
W-Frage Warum besuchst du deinen Freund nicht?
Imperativ Besuch deinen Freund!
Die 5 wichtigsten nicht trennbaren Präfixe sind:
be-, ent-, er-, ver-, zer-
Außerdem sind folgende Präfixe nicht trennbar:
hinter-, miss-, fehl-, a-, de(s)-, dis-, ge-, im-, in-, non-, re-, un-
Nicht trennbare Kombinationen mit zwei Präfixen
Bei Kombinationen von einem nicht trennbaren Präfix mit einem trennbaren Präfix steht das nicht trenn-bare Präfix vor dem trennbaren und ist nicht trennbar.
Kombination: nicht trennbar + trennbar = nicht trennbar
Beispiel: verabschieden nicht trennbares Präfix trennbares Präfix Verbstamm
ver- ab- schieden
Beispiel Sie verabschiedet sich von ihrer Familie.
Es gibt die folgenden Kombinationen von nicht trennbaren und trennbaren Präfixen:
beauf-, beab-, beein-, benach-, bevor-, verab-, veran-, veraus-, verein-, verun-
Verben mit Präfix
70
Verben, die sowohl trennbar als auch nicht trennbar sind
Fünf Präfixe können sowohl trennbar als auch nicht trennbar sein.
durch-, über-, unter-, um-, wider-
Beispiel:
durchschneiden (trennbar) durchqueren (nicht trennbar)
Er schneidet das Band durch. Er durchquerte den Park.
Formbildung und Satzstruktur entsprechen jeweils den trennbaren bzw. nicht trennbaren Verben.
durchschneiden (trennbar) durchqueren (nicht trennbar)
ich schneide durch ich durchquere
du schneidest durch du durchquerst
er schneidet durch er durchquert
wir schneiden durch wir durchqueren
ihr schneidet durch ihr durchquert
sie schneiden durch sie durchqueren
Weitere Beispiele:
trennbar nicht trennbar
durchfallen Er fällt bei der Prüfung sicher durch. durchqueren Auf seinem Weg durchquert er den Park.
überkochen Die Suppe kocht über. überfallen Der Bankräuber überfällt eine Bank.
umziehen Wir ziehen nächste Woche um. umgeben Ein Gartenzaun umgibt das Haus.
untergehen Das Schiff ging bei einem Sturm unter. unterschreiben Er unterschreibt das Anmeldeformular.
widerspiegeln Das Wasser spiegelt die Bäume wider. widerrufen Der Zeuge widerruft seine Aussage.
Das Präfix wieder- ist normal immer trennbar. Einzige Ausnahme ist das Verb wiederholen.
trennbar nicht trennbar
wiederholen Der Nachbar nimmt dem Kind den Ball weg, aber der Vater holt in wieder.
wiederholen Der Student wiederholt die Vokabeln.
Manchmal gibt es zwei gleich geschriebene Verben mit verschiedener Bedeutung. Eines der Verben ist trennbar, das andere nicht trennbar. Im Infinitiv unterscheiden sich die Verben nur durch den Wortakzent.
umschreiben (trennbar) umschreiben (nicht trennbar)
=verändern, neu schreiben =ein Wort mit anderen Worten erklären
Der Journalist schreibt den Text um. Der Lehrer umschreibt das Wort.
71
Verben mit Präfix
Entsprechend unterscheidet sich auch die Perfektbildung.
trennbar: umschreiben – umgeschrieben nicht trennbar: umschreiben – umschrieben
Der Journalist hat den Text umgeschrieben. Der Lehrer hat das Wort umschrieben.
Weitere Beispiele:
trennbar nicht trennbar
durchlaufen Er läuft seine Sportschuhe sehr schnell durch, weil er jeden Tag Sport macht..
Bei seinem Praktikum durchläuft er verschiedene Abteilungen der Firma.
durchreisen Wir reisen hier nur durch. Wir durchreisen viele Länder.
durchschauen Der Lehrer schaut alle Tests noch einmal durch.
Er durchschaut den Trick.
durchschneiden Er schneidet das Band durch. Die neue Straße durchschneidet den Park.
übersetzen Er setzte mit dem Boot ans andere Ufer über. Er übersetzte das Buch von Hermann Hesse.
übertreten Mein Nachbar tritt zum Christentum über. Ein Krimineller übertritt das Gesetz.
überwerfen Weil es kalt wird, wirft sie sich schnell eine Jacke über. (=überziehen)
Er überwirft sich mit seinem Chef.
überziehen Weil es kalt wird zieht sie sich schnell eine Jacke über. (=überwerfen)
Mein Freund überzieht jeden Monat sein Konto.
umfahren Der Autofahrer fährt den Baum um. Der Autofahrer umfährt den Baum.
untergraben Der Gärtner gräbt das Laub unter. Der schlechte Lohn untergräbt die Motivation der Mitarbeiter.
Liste: Präfixe
72
Liste: Präfixe
Trennbare Präfixe
ab-, an-, auf-, aus-, auseinander-, bei-, ein-, empor-, entgegen-, entlang-, entzwei-, fern-, fest-, fort-, für-, gegen-, gegenüber-, heim-, hinterher-, hoch-, los-, mit-, nach-, neben-, nieder-, vor-, weg-, weiter-, zu-, zurecht-, zurück-, zusammen-, da-, hin-, her-
Kombination trennbar + trennbar = trennbar
herab-, heran-, herauf-, heraus-, herbei-, herein-, hernieder-, herüber-, herum-, herunter-, hervor-, herzu-, hinab-, hinan-, hinauf-, hinaus-, hinein-, hinüber-, hinunter-, hinweg-, hinzu-, vorab-, voran-, vorauf-, voraus-, vorbei-, vorweg-, vorher-, vorüber-
Kombination trennbar + nicht trennbar = trennbar (1.Präfix)
vorbe-, vorent-, vorver-
Kombinationen mit da- = trennbar (beide Präfixe)
dabei-, dafür-, dagegen-, daher-, dahin-, dahinter-, daneben-, daran-, darauf-, darein-, darüber-, darunter-, davon-, davor-, dazu-, dazwi-schen-
Nicht trennbare Präfixe (Verben)
Die 5 häufigsten nicht trennbaren Präfixe sind:
be-, ent-, er-, ver-, zer-
außerdem nicht trennbar:
hinter-, miss-, fehl-, a-, de(s)-, dis-, ge-, im-, in-, non-, re-, un-
Kombination nicht trennbar + trennbar = nicht trennbar
beauf-, beab-, beein-, benach-, bevor-, verab-, veran-, veraus-, verein-, verun--
Präfixe, die sowohl trennbar als auch nicht trennbar sind
durch-, über-, unter-, um-, wider-
73
Die Verben haben, sein und werden
Die Verben haben, sein und werdenDie Verben sein, haben und werden kann man als Vollverben, als Hilfsverben, als Funktionsverb und in einigen speziellen Konstruktionen benutzen.
Vollverb Das Verb wird wie ein normales Verb benutzt.
Hilfsverb Das Verb benutzt man um Verbformen zu bilden.
Funktionsverb Das Verb ist Teil einer festen Nomen-Verb- bzw. Adjektiv-Verb-Verbindung.
Spezielle Konstruktionen Die Verben sein und haben bilden in Verbindung mit zu Grammatikkonstruktionen, die in ihrer Bedeu-tung Modalverben entsprechen.
Das Verb: sein
Vollverb:
Ich bin Student.
Das Wetter ist kalt.
Es ist 15.00 Uhr. (Uhrzeit)
Hilfsverb:*
Er ist nach Hause gefahren. Perfekt
Er war nach Hause gefahren. Plusquamperfekt
Er wird zu Hause angekommen sein. Futur II
Ich wäre nach Hause gefahren. Konjunktiv 2 Vergangenheit mit sein
Sie sei nach Hause gefahren. Konjunktiv 1 Vergangenheit mit sein
* nur die wichtigsten Formen
Funktionsverb:
Die Katastrophenhelfer sind pausenlos im Einsatz. im Einsatz sein
Die Tankstelle ist 24 Stunden in Betrieb. in Betrieb sein
Das Gesetz ist seit Anfang August in Kraft. in Kraft sein
Spezielle Konstruktionen:
Die Krankheit ist nicht zu heilen. sein zu + Infinitiv
Die Verben haben, sein und werden
74
Das Verb: haben
Vollverb:
Ich habe kein Geld.
Ich habe einen Bruder und zwei Schwestern.
Hilfsverb:*
Sie hat den Lehrer gefragt. Perfekt
Sie hatte den Lehrer gefragt. Plusquamperfekt
Sie wird den Lehrer gefragt haben. Futur 2
Ich hätte den Lehrer gefragt. Konjunktiv 2 Vergangenheit mit haben
Sie habe den Lehrer gefragt. Konjunktiv 1 Vergangenheit mit haben
Funktionsverb:
Meine Schwester hat Angst vor großen Hunden. Angst haben vor
Ich habe die Möglichkeit, den Job zu wechseln. die Möglichkeit haben
Er hat es eilig nach Hause zu kommen. (es) eilig haben
Du hast recht. recht haben
Spezielle Konstruktionen:
Alle Teilnehmer haben pünktlich zu erscheinen. haben zu + Infinitiv (=müssen)
75
Die Verben haben, sein und werden
Das Verb: werden
Vollverb:
Er wird Lehrer.
Das Wetter wird morgen besser.
Es wird kalt.
Eine Variante des Vollverbs werden ist werden zu, das die Bedeutung hat sich zu etwas entwickeln.
Er wurde zu einem Verräter. auch: Er wurde ein Verräter.
Der Wind wurde zu einem Sturm. auch: Der Wind wurde ein Sturm.
Hilfsverb:*
Ich werde nächstes Jahr zum Studium nach Frankreich gehen. Futur 1
In fünf Jahren werde ich mein Studium abgeschlossen haben. Futur 2
Ich würde gerne in Deutschland studieren. Konjunktiv 2 mit würde
Er werde das Auto kaufen. Konjunktiv I Futur
Funktionsverb:
Ihm wird die Ehre zuteil, die Olympischen Spiele zu eröffnen. zuteil werden
Die Mannschaft wurde den eigenen Ansprüchen nicht gerecht. gerecht werden
Die Polizei konnte der Situation Herr werden. Herr werden
Die Verben haben, sein und werden
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Alle Verbformen Aktiv Indikativ: sein, haben, werdensein haben werden
Präsens ich bin ich habe ich werde
du bist du hast du wirst
er ist er hat er wird
wir sind wir haben wir werden
ihr seid ihr habt ihr werdet
sie sind sie haben sie werden
Präteritum ich war ich hatte ich wurde
du warst du hattest du wurdest
er war er hatte er wurde
wir waren wir hatten wir wurden
ihr wart ihr hattet ihr wurdet
sie waren sie hatten sie wurden
Perfekt ich bin gewesen ich habe gehabt ich bin geworden
du bist gewesen du hast gehabt du bist geworden
er ist gewesen er hat gehabt er ist geworden
wir sind gewesen wir haben gehabt wir sind geworden
ihr seid gewesen ihr habt gehabt ihr seid geworden
sie sind gewesen sie haben gehabt sie sind geworden
Plusquamperfekt ich war gewesen ich hatte gehabt ich war geworden
du warst gewesen du hattest gehabt du warst geworden
er war gewesen er hatte gehabt er war geworden
wir waren gewesen wir hatten gehabt wir waren geworden
ihr wart gewesen ihr hattet gehabt ihr wart geworden
sie waren gewesen sie hatten gehabt sie waren geworden
Futur I ich werde sein ich werde haben ich werde werden
du wirst sein du wirst haben du wirst werden
er wird sein er wird haben er wird werden
wir werden sein wir werden haben wir werden werden
ihr werdet sein ihr werdet haben ihr werdet werden
sie werden sein sie werden haben sie werden werden
Futur II ich werde gewesen sein ich werde gehabt haben ich werde geworden sein
du wirst gewesen sein du wirst gehabt haben du wirst geworden sein
er wird gewesen sein er wird gehabt haben er wird geworden sein
wir werden gewesen sein wir werden gehabt haben wir werden geworden sein
ihr werdet gewesen sein ihr werdet gehabt haben ihr werdet geworden sein
sie werden gewesen sein sie werden gehabt haben sie werden geworden sein
77
Die Modalverben
Die Modalverben (I)
Einführung Modalverben
Modalverben benutzt man normalerweise zusammen mit einem anderen Verb. Das Modalverb wird konjugiert und das zweite Verb steht im Infinitiv. Inhaltlich entspricht das zweite Verb einer Akkusativ-Ergänzung (Frage: was?).
Modalverb können Ich kann (?) Was kannst du? Ich kann singen.
Es gibt fünf Modalverben: können, wollen, müssen, sollen und dürfen. Das Modalverb möchten existiert nur im Präsens als Variante von wollen.
Normale Verben (Vollverben) können ein zweites Verb nur mit einem Infinitiv mit zu ergänzen.
Verb beginnen Ich beginne (?) Was beginnst du? Ich beginne zu studieren.
Neben den Modalverben existieren aber noch einige Verben, die wie die Modalverben mit einem zweiten Verb ohne Infinitiv mit zu kombiniert werden können, normalerweise aber eine andere Ergänzung haben.
Verb (normal mit Akkusativ)
lernen Ich lerne (?) Was lernst du? Ich lerne meine Vokabeln.
Verb (mit Verb 2 als Ergänzung)
lernen Ich lerne (?) Was lernst du? Ich lerne singen.
Zu dieser Gruppe gehören einerseits mögen, lassen und (nicht) brauchen und andererseits die Verben se-hen, stehen, fühlen, helfen, hören, bleiben, gehen, fahren, kommen, lernen, lehren.
Die Konjugation der Modalverben
Präsens
Die Modalverben (außer sollen) ändern den Stammvokal.
können wollen müssen dürfen sollen
ich kann ich will ich muss ich darf ich soll
Im Gegensatz zu Vollverben haben die Modalverben in der 1. und 3. Person Singular keine Personenen-dung.
fragen können (Modalverb)
1. Person Singular ich frage ich kann
3. Person Singular er fragt er kann
Die Modalverben
78
Alle Formen der Modalverben im Präsens lauten:
können wollen möchten sollen müssen dürfen
ich kann ich will ich möchte ich soll ich muss ich darf
du kannst du willst du möchtest du sollst du musst du darfst
er kann er will er möchte er soll er muss er darf
wir können wir wollen wir möchten wir sollen wir müssen wir dürfen
ihr könnt ihr wollt ihr möchtet ihr sollt ihr müsst ihr dürft
sie können sie wollen sie möchten sie sollen sie müssen sie dürfen
Präteritum
Der Präteritumstamm der Modalverben wollen und sollen wird regelmäßig gebildet. Der Präteritumstamm von können, müssen und dürfen wechselt den Stammvokal.
wollen sollen können müssen dürfen
wollte sollte konnte musste durfte
regelmäßig mit Vokalwechsel
Alle Formen der Modalverben im Präteritum lauten:
können wollen sollen müssen dürfen
ich konnte ich wollte ich sollte ich musste ich durfte
du konntest du wolltest du solltest du musstest du durftest
er konnte er wollte er sollte er musste er durfte
wir konnten wir wollten wir sollten wir mussten wir durften
ihr konntet ihr wolltet ihr solltet ihr musstet ihr durftet
sie konnten sie wollten sie sollten sie mussten sie durften
Perfekt
Standardsprachlich wird das Perfekt bei den Modalverben mit dem Präsens des Hilfsverbs haben, dem Infinitiv des Modalverbs und dem Infinitiv des Vollverbs („zweimal Infinitiv“) gebildet.
Perfekt mit Modalverb Präsens von haben + Infinitiv Vollverb + Infinitiv Modalverb
Präsens Perfekt
Ich muss arbeiten. Ich habe arbeiten müssen.
Mein Bruder kann gut Fußball spielen. Mein Bruder hat gut Fußball spielen können.
Ich will im Sommer nach Australien reisen. Ich habe im Sommer nach Australien reisen wollen.
Ich möchte nach Italien fahren. Ich habe nach Italien fahren wollen. (*)
79
Die Modalverben
*Das Modalverb möchten ist eine höfliche Variante von wollen und existiert nur im Präsens. In allen ande-ren Zeiten, also auch im Perfekt, wird möchten durch wollen ersetzt.
Alle Formen im Perfekt lauten:
Beispiel: müssen
ich habe arbeiten müssen
du hast arbeiten müssen
er hat arbeiten müssen
wir haben arbeiten müssen
ihr habt arbeiten müssen
sie haben arbeiten müssen
In der gesprochenen Sprache hört man auch die Perfekt-Variante mit dem Partizip II des Modalverbs
Perfekt mit Modalverb (Variante) Präsens von haben + Infinitiv Vollverb + Partizip II Modalverb
Präsens Perfekt (umgangssprachlich)
Ich muss arbeiten. Ich habe arbeiten gemusst.
Wenn das Modalverb ohne Vollverb gebraucht wird, benutzt man auch standardsprachlich das Partizip II des Modalverbs. [Siehe dazu auch „Modalverb ohne Vollverb“.]
Perfekt mit Modalverb (ohne Vollverb) Präsens von haben + Partizip II Modalverb
Beispiel: Modalverb ohne Vollverb
Präsens Perfekt
Anna wollte zu ihrer Schwester. Anna hat zu ihrer Schwester gewollt.
Anna muss zum Arzt. Anna hat zum Arzt gemusst.
Plusquamperfekt
Standardsprachlich wird das Perfekt bei den Modalverben mit dem Präteritum des Hilfsverbs haben, dem Infinitiv des Modalverbs und dem Infinitiv des Vollverbs („zweimal Infinitiv“) gebildet.
Plusquamperfekt mit Modalverb Präteritum von haben + Infinitiv Vollverb + Infinitiv Modalverb
Präsens Plusquamperfekt
Ich muss arbeiten. Ich hatte arbeiten müssen.
Mein Bruder kann gut Fußball spielen. Mein Bruder hatte gut Fußball spielen können.
Ich will im Sommer nach Australien reisen. Ich hatte im Sommer nach Australien reisen wollen.
Ich möchte nach Italien fahren. Ich hatte nach Italien fahren wollen. (*)
Die Modalverben
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*Das Modalverb möchten ist eine höfliche Variante von wollen und existiert nur im Präsens. In allen ande-ren Zeiten, also auch im Plusquamperfekt, wird möchten durch wollen ersetzt.
Alle Formen im Plusquamperfekt lauten:
Beispiel: müssen
ich hatte arbeiten müssen
du hattest arbeiten müssen
er hatte arbeiten müssen
wir hatten arbeiten müssen
ihr hattet arbeiten müssen
sie hatten arbeiten müssen
Futur I
Futur I der Modalverben wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden, dem Infinitiv des Vollverbs und dem Infinitiv des Modalverbs („zweimal Infinitiv“) gebildet.
Futur I mit Modalverb Präsens von werden + Infinitiv Vollverb + Infinitiv Modalverb
Präsens Futur I
Ich muss arbeiten. Ich werde arbeiten müssen.
Er kann das Auto kaufen. Er wird das Auto kaufen können.
Alle Formen im Futur I lauten:
Beispiel: müssen
ich werde arbeiten müssen
du wirst arbeiten müssen
er wird arbeiten müssen
wir werden arbeiten müssen
ihr werdet arbeiten müssen
sie werden arbeiten müssen
Futur II
Futur II der Modalverben wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden , dem Infinitiv des Hilfsverbs haben, dem Infinitiv des Vollverbs und dem Infinitiv des Modalverbs („dreimal Infinitiv“) gebildet
Futur II mit Modalverb Präsens von werden + Infinitiv von haben + Infinitiv Vollverb + Infinitiv Modal-verb
81
Die Modalverben
Präsens Futur II
Er kann das Auto kaufen. Er wird das Auto haben kaufen können.
Alle Formen im Futur II lauten:
Beispiel: müssen
ich werde haben arbeiten müssen
du wirst haben arbeiten müssen
er wird haben arbeiten müssen
wir werden haben arbeiten müssen
ihr werdet haben arbeiten müssen
sie werden haben arbeiten müssen
Allerdings macht die Bildung der vierteiligen Verbform für das Futur II auch Deutschen Schwierigkeiten und wird normalerweise nicht benutzt.
Wortposition
Das Modalverb steht im Aussagesatz in der Position 2. Das zweite Verb steht am Ende des Satzes. Das gilt auch für W-Fragen. In Satzfragen steht das Modalverb in Position 1, das zweite Verb am Satzende. Im Ne-bensatz steht das Modalverb am Ende des Satzes. Mit Modalverben kann man keinen Imperativ bilden.
Aussagesatz Peter möchte ins Kino gehen.
Peter möchte morgen ins Kino gehen.
Peter möchte morgen um 8 ins Kino gehen.
Peter möchte morgen um 8 mit seiner Freundin ins Kino gehen.
Fragesatz Wann möchte Peter mit seiner Freundin ins Kino gehen?
Möchte Peter mit seiner Freundin ins Kino gehen?
Nebensatz Peter sagt, dass er morgen um 8 mit seiner Freundin ins Kino gehen möchte.
Modalverb ohne Vollverb
In Dialogen wird eine Wiederholung des Modalverbs normalerweise weggelassen:
Kommst du morgen zu mir? Ich kann nicht. =Ich kann nicht kommen.
Gehst du zu der Party? Ich darf nicht. =Ich darf nicht gehen.
Wenn man die Bedeutung des zweiten Verbs aus dem Kontext verstehen kann, wird das Modalverb eben-falls oft weggelassen:
Die Modalverben
82
unklar Ich möchte nächste Woche (?) arbeiten? in Urlaub fahren? heiraten?
klar Ich möchte nach Hause. =gehen
Weitere Beispiele: Modalverb ohne Vollverb
Ich muss zum Arzt. (=gehen)
Ich kann Englisch. (=sprechen)
Ich darf zu meiner Oma. (=gehen/fahren)
Ich will das Buch. (=haben)
Ich soll nach Hause. (=gehen)
83
Die Modalverben
Alle Verbformen Aktiv Indikativ: Modalverben können, wollen, möchten
können wollen möchten
Präsens ich kann ich will ich möchte
du kannst du willst du möchtest
er kann er will er möchte
wir können wir wollen wir möchten
ihr könnt ihr wollt ihr möchtet
sie können sie wollen sie möchten
Präteritum ich konnte ich wollte
du konntest du wolltest
er konnte er wollte
wir konnten wir wollten
ihr konntet ihr wolltet
sie konnten sie wollten
Perfekt ich habe gekonnt/können ich habe gewollt/wollen
du hast gekonnt/ können du hast gewollt/wollen
er hat gekonnt/können er hat gewollt/wollen
wir haben gekonnt/können wir haben gewollt/wollen
ihr habt gekonnt/können ihr habt gewollt/wollen
sie haben gekonnt/können sie haben gewollt/wollen
Plusquamperfekt ich hatte gekonnt/können ich hatte gewollt/wollen
du hattest gekonnt/ können du hattest gewollt/wollen
er hatte gekonnt/können er hatte gewollt/wollen
wir hatten gekonnt/können wir hatten gewollt/wollen
ihr hattet gekonnt/können ihr hattet gewollt/wollen
sie hatten gekonnt/können sie hatten gewollt/wollen
Futur I ich werde können ich werde wollen
du wirst können du wirst wollen
er wird können er wird wollen
wir werden können wir werden wollen
ihr werdet können ihr werdet wollen
sie werden können sie werden wollen
Futur II ich werde gekonnt haben ich werde gewollt haben
du wirst gekonnt haben du wirst gewollt haben
er wird gekonnt haben er wird gewollt haben
wir werden gekonnt haben wir werden gewollt haben
ihr werdet gekonnt haben ihr werdet gewollt haben
sie werden gekonnt haben sie werden gewollt haben
Die Modalverben
84
Alle Verbformen Aktiv Indikativ: Modalverben sollen, müssen, dürfen
sollen müssen dürfen
Präsens ich soll ich muss ich darf
du sollst du musst du darfst
er soll er muss er darf
wir sollen wir müssen wir dürfen
ihr sollt ihr müsst ihr dürft
sie sollen sie müssen sie dürfen
Präteritum ich sollte ich musste ich durfte
du solltest du musstest du durftest
er sollte er musste er durfte
wir sollten wir mussten wir durften
ihr solltet ihr musstet ihr durftet
sie sollten sie mussten sie durften
Perfekt ich habe gesollt/sollen ich habe gemusst/müssen ich habe gedurft/dürfen
du hast gesollt/sollen du hast gemusst/müssen du hast gedurft/dürfen
er hat gesollt/sollen er hat gemusst/müssen er hat gedurft/dürfen
wir haben gesollt/sollen wir haben gemusst/müssen wir haben gedurft/dürfen
ihr habt gesollt/sollen ihr habt gemusst/müssen ihr habt gedurft/dürfen
sie haben gesollt/sollen sie haben gemusst/müssen sie haben gedurft/dürfen
Plusquamperfekt ich hatte gesollt/sollen ich hatte gemusst/müssen ich hatte gedurft/dürfen
du hattest gesollt/sollen du hattest gemusst/müssen du hattest gedurft/dürfen
er hatte gesollt/sollen er hatte gemusst/müssen er hatte gedurft/dürfen
wir hatten gesollt/sollen wir hatten gemusst/müssen wir hatten gedurft/dürfen
ihr hattet gesollt/sollen ihr hattet gemusst/müssen ihr hattet gedurft/dürfen
sie hatten gesollt/sollen sie hatten gemusst/müssen sie hatten gedurft/dürfen
Futur I ich werde sollen ich werde müssen ich werde dürfen
du wirst sollen du wirst müssen du wirst dürfen
er wird sollen er wird müssen er wird dürfen
wir werden sollen wir werden müssen wir werden dürfen
ihr werdet sollen ihr werdet müssen ihr werdet dürfen
sie werden sollen sie werden müssen sie werden dürfen
Futur II ich werde gesollt haben ich werde gemusst haben ich werde gedurft haben
du wirst gesollt haben du wirst gemusst haben du wirst gedurft haben
er wird gesollt haben er wird gemusst haben er wird gedurft haben
wir werden gesollt haben wir werden gemusst haben wir werden gedurft haben
ihr werdet gesollt haben ihr werdet gemusst haben ihr werdet gedurft haben
sie werden gesollt haben sie werden gemusst haben sie werden gedurft haben
85
Die Modalverben
Die Bedeutung der Modalverben
Die Modalverben können, wollen, müssen, sollen und dürfen verändern (modifizieren) die Bedeutung des anderen Verbs. Im Präsens Indikativ wird häufig möchten als Variante von wollen benutzt.
Vollverb ohne Modalverb mit Modalverb Bedeutung
wollen/möchten = Wunsch
Peter geht ins Kino. Peter will (möchte) ins Kino gehen. = Es ist (nur) ein Wunsch, ins Kino zu gehen. (Es ist nicht sicher, ob er wirklich geht)
müssen = Notwendigkeit
Peter macht die Hausaufgaben. Peter muss die Hausaufgaben machen. = Peter (oder eine andere Person) meint, dass es notwendig ist, die Hausaufgaben zu machen
dürfen = Erlaubnis
Peter geht zu der Party. Peter darf zu der Party gehen. = Peter hat die Erlaubnis (von seinen Eltern) zu der Party zu gehen.
können = Fähigkeit
Peter spielt Gitarre. Peter kann Gitarre spielen. = Peter hat die Fähigkeit Gitarre zu spielen.
sollen = Rat
Peter raucht weniger. Der Arzt sagt, Peter soll weniger rauchen. = Der Arzt gibt Peter den Rat, weniger zu rauchen.
Diese Beispiele sind typische Bedeutungsvarianten der Modalverben. Die Bedeutungsvariation der Mo-dalverben ist aber sehr groß. Teilweise überschneiden sich die Bedeutungen. Der Kontext einer Äußerung ist wichtig, um die Bedeutung zu verstehen.
Übersicht: Die wichtigsten Bedeutungsvarianten der Modalverben
können
Fähigkeit Ich kann schwimmen.
Möglichkeit Im Bodensee kann man schwimmen.
Erlaubnis Du kannst bis 24.00 Uhr bei der Party bleiben. (=dürfen)
Höfliche Frage Kann ich Ihnen helfen?
wollen
Wunsch Ich will im Sommer nach Italien fahren.
Plan, Absicht Wir wollen nächste Woche heiraten.
Die Modalverben
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dürfen
Erlaubnis Du darfst mit deiner Freundin zu der Party gehen.
Recht Mit 18 Jahren darf man in Deutschland wählen.
Höfliche Frage Darf ich Ihnen helfen?
Moralische Pflicht (nur negativ) Man darf zu alten Leuten nicht unhöflich sein.
müssen
Objektive oder subjektiv empfundene Pflicht Ich muss die Präsentation für meinen Chef fertig machen.
Moralische Pflicht (nur positiv) Man muss alten Leuten helfen.
Gesetzliche Pflicht An einer roten Ampel muss man anhalten.
Notwendigkeit Der Patient muss sofort operiert werden.
sollen
Empfehlung Peter soll weniger rauchen.
Moralische Pflicht (positiv) Man soll alten Leuten helfen.
Moralische Pflicht (negativ) Man soll Kinder nicht schlagen.
Aufgabe/Auftrag Ich soll für meine Oma Getränke kaufen.
Direkte Aufforderung Sie sollen aufstehen!
Höfliche Frage Soll ich Ihnen helfen?
Probleme der Bedeutung von Modalverben
Die Bedeutungsspanne der Modalverben
Die Bedeutungsspanne der Modalverben ist so groß, dass sie je nach Kontext zu Unklarheiten führen kann. Zum Beispiel sind in dem Modalverb wollen die Bedeutungen „Wunsch“, „Absicht“ oder „Plan“ ent-halten. Diese Bedeutungen haben einen gemeinsamen Bedeutungskern, denn eine „Absicht“ oder ein „Plan“ ist der Wunsch etwas ganz Bestimmtes zu machen. Trotzdem gibt es einen Unterschied in der Be-deutung, der durch das Modalverb nicht differenziert wird.
Modalverb = Bedeutung nicht differenziert Alternative Formulierungen = Bedeutung differenziert
Ich will eine Weltreise machen. Wunsch? Ich würde gern eine Weltreise machen.
Plan? Ich beabsichtige eine Weltreise zu machen.
Überschneidungen in den Bedeutungen der Modalverben
Die Bedeutungen der Modalverben überschneiden sich teilweise. Zum Beispiel kann das Modalverb kön-nen „Fähigkeit“ oder „Erlaubnis“ bedeuten. Das Modalverb dürfen hat ebenfalls die Bedeutung „Erlaubnis“. Das heißt in der Bedeutung „Erlaubnis“ kann das Modalverb können durch dürfen ersetzt werden. Das gilt aber nicht in der Bedeutung „Fähigkeit“.
87
Die Modalverben
können dürfen
Fähigkeit Mein Freund kann gut Gitarre spielen. (können nicht austauschbar)
Erlaubnis Du kannst bis 12 bei der Party bleiben. Du darfst bis 12 bei der Party bleiben.
Eine „moralische Pflicht“ kann man durch müssen oder sollen ausdrücken. Der Bedeutungsunterschied ist in diesem Kontext minimal. Eine „gesetzliche Pflicht“ kann man dagegen nur durch müssen ausdrücken.
müssen sollen
moralische Pflicht
Man muss alten Leuten helfen. Man soll alten Leuten helfen.
gesetzliche Pflicht
An einer roten Ampel muss man anhalten. (müssen nicht austauschbar)
Unterschiede beim Gebrauch der Negation
Wenn man eine Aussage mit Modalverb negiert, muss man manchmal das Modalverb wechseln. Durch die Modalverben müssen oder sollen kann man eine moralische Pflicht ausdrücken. Müssen und sollen haben in diesem Kontext die gleiche Bedeutung. Die Negation von sollen lautet nicht sollen. Die Negation von müssen lautet aber nicht dürfen.
ohne Negation mit Negation
Man soll alten Leuten helfen. Man soll zu alten Leuten nicht unhöflich sein.
Man muss alten Leuten helfen. Man darf zu alten Leuten nicht unhöflich sein.
Beachte: Das gilt natürlich nur für den Kontext, in dem müssen eine moralische Pflicht ausdrückt, nicht aber für andere Bedeutungen von müssen.
ohne Negation mit Negation
Peter muss die 12. Klasse wiederholen Maria muss die 12. Klasse nicht wiederholen.
Übersetzungsfehler
Viele Missverständnisse entstehen auch durch die falsche wörtliche Übersetzung aus anderen Sprachen z. B. aus dem Englischen.
Englisch falsche wörtliche Übersetzung richtige Übersetzung
You mustn’t smoke. [Du musst nicht rauchen.] Du darfst nicht rauchen.
I will go to Berlin.* [Ich will nach Berlin fahren.] Ich werde nach Berlin fahren. / Ich fahre nach Berlin.
* Will ist im Englischen das Hilfsverb werden, nicht das Modalverb wollen.
Die Modalverben
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Ersatzformen für Modalverben
haben zu
Eine formelle Variante von müssen ist haben zu. Diese Variante wird meist nur in der Amtssprache oder zur besonderen Betonung benützt.
normaler Sprachstil Amtssprache
Alle Verkehrsteilnehmer müssen die Verkehrsregeln beachten. Alle Verkehrsteilnehmer haben die Verkehrsregeln zu be-achten.
unbetont betont
Du musst machen, was ich sage. Du hast zu machen, was ich sage.
Haben zu ist auch bei Passivsätzen möglich.
Die Verkehrsregeln müssen von allen Verkehrsteilnehmern beachtet werden.
Die Verkehrsregeln haben von allen Verkehrsteilnehmern beachtet zu werden.
Ersatzformen für das Passiv mit Modalverb
Die Ersatzformen für das Passiv mit Modalverb sein zu + Infinitiv, sich lassen und –bar werden im Kapitel „Passiversatz - Alternativen zum Passiv mit Modalverb“ behandelt.
Umschreibungen von Modalverben
Die Bedeutungsvarianten der Modalverben werden normalerweise mit bestimmten lexikalischen Um-schreibungen erklärt. Zum Beispiel bedeutet dürfen eine „Erlaubnis“. Zusätzlich werden weitere Wörter und Ausdrücke genannt, die diesen Umschreibungen entsprechen. Zum Beispiel: „erlauben“, „erlaubt sein“, „genehmigen“, „gestattet sein“, „befugt sein“, etc..
Einige Beispiele für die wichtigsten Bedeutungen der Modalverben und ihre Umschreibungen:
können
Fähigkeit fähig sein, die Fähigkeit haben, in der Lage sein, imstande sein, vermögen
Möglichkeit möglich sein, die Möglichkeit besteht
Erlaubnis erlaubt sein, erlauben, die Erlaubnis haben, die Erlaubnis geben
formelle Erlaubnis genehmigen, die Genehmigung haben, gestatten, gestattet sein
gesetzliche Erlaubnis, Recht befugt sein, die Befugnis haben, die Bewilligung haben
wollen
Wunsch wünschen, den Wunsch haben, Lust haben, den (festen) Willen haben, gelüsten
Plan, Absicht beabsichtigen, vorhaben, die Intention haben
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Die Modalverben
dürfen
Erlaubnis erlaubt sein, erlauben, die Erlaubnis haben, die Erlaubnis geben, genehmigen, die Genehmigung haben, gestatten, gestattet sein,
gesetzliche Erlaubnis, Recht befugt sein, die Befugnis haben, die Bewilligung haben
müssen
objektive Pflicht bestehen auf
subjektiv empfundene Pflicht sich gezwungen sehen, gezwungen sein
moralische Pflicht verpflichtet sein, die Pflicht haben
gesetzliche Pflicht vorgeschrieben sein
Notwendigkeit notwendig sein, nötig sein, erforderlich sein, unumgänglich sein
sollen
Empfehlung, Rat ratsam sein, empfehlenswert sein, es wäre gut/besser, raten, empfehlen
moralische Pflicht verpflichtet sein, die Pflicht haben
Aufgabe/Auftrag den Auftrag haben, beauftragt sein, die Aufgabe haben
direkte Aufforderung auffordern, (Imperativ), aufgefordert sein
Die Modalverben: subjektive Bedeutung
90
Die Modalverben (II): subjektive BedeutungNeben ihrer normalen Bedeutung, die auch als objektive Bedeutung bezeichnet wird, haben die Modal-verben weitere Bedeutungen, die auch als subjektive Bedeutungen bezeichnet werden. In der subjektiven Bedeutung verliert das Modalverb seine objektive Bedeutung und wird vom Sprecher benutzt, um eine Vermutung auszudrücken oder um sich von einer fremden Behauptung zu distanzieren.
Beispiel: Subjektive und objektive Bedeutung der Modalverben
Objektives Modalverb Bedeutung Subjektives Modalverb Bedeutung (=Vermutung)
Er muss nächste Woche eine Prüfung machen.
Er hat die Aufgabe (Pflicht) nächste Woche eine Prüfung zu machen.
Er muss krank sein. Ich bin sicher, dass er krank ist.
Er kann gut Gitarre spielen. Er ist fähig gut Gitarre zu spielen.
Er kann krank sein. Ich vermute, dass er vielleicht krank ist.
Subjektive Bedeutung (I): Vermutung
Zum Ausdruck einer Vermutung kann man müssen, können, dürfen und mögen sowie teilweise die Formen des Konjunktivs II und die Negation dieser Modalverben benutzen. Der Grad der Sicherheit der Vermu-tung nimmt von müssen („ganz sicher“) bis nicht können („unmöglich“) ab. Mithilfe von Adverbien lässt sich die subjektive Bedeutung der Modalverben umschreiben.
Modalverb Beispiel Umschreibung
müssen Er muss bald kommen. Ich bin sicher, dass er bald kommt.
müssen (Konjunktiv)* Er müsste bald kommen. Sehr wahrscheinlich kommt er bald.
dürfen (Konjunktiv) Er dürfte bald kommen. Wahrscheinlich kommt er bald.
können Er kann bald kommen. Vielleicht kommt er bald.
können (Konjunktiv) Er könnte bald kommen. Vielleicht kommt er bald.
mögen** Er mag bald kommen. Vielleicht kommt er bald.
nicht* dürfen (Konjunktiv) Er dürfte nicht mehr kommen. Er kommt wahrscheinlich nicht mehr.
nicht können Er kann nicht mehr kommen. Ich bin sicher, dass er nicht mehr kommt.
*Die Wahl des Konjunktivs bzw. der Negation ist festgelegt und nicht bei jedem Modalverb möglich. ** Der Gebrauch von mögen ist in der gesprochenen Sprache selten.
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Die Modalverben: subjektive Bedeutung
Umschreibungen der subjektiven Bedeutung (I)
Modalverb subjektive Bedeutung Umschreibungen
müssen „Gewissheit“ sicher: sicherlich, mit Sicherheit, gewiss, mit Gewissheit, überzeugt sein, es besteht kein Zweifel, zweifelsfrei, ohne Zweifel, zweifellos, bestimmt, klar sein, feststehen, Kombination mit Adverb: ganz
müsste „hohe Wahrscheinlichkeit“ ziemlich sicher: mit hoher Wahrscheinlichkeit, aller Wahrscheinlich-keit nach, allem Anschein nach, Kombination mit Adverb: fast, sehr, ziemlich
dürfte „Wahrscheinlichkeit“ wahrscheinlich: mit Wahrscheinlichkeit, annehmen, glauben, so wie es aussieht, offenbar, offensichtlich, einiges / vieles spricht dafür, vermuten, es wird vermutet, es scheint, scheinbar, anscheinend, dem Anschein nach
kann / könnte / mögen „Möglichkeit“ vielleicht: es kann (schon) sein, möglicherweise, es ist möglich, es ist nicht ausgeschlossen, es ist denkbar, es wäre denkbar, unter Umständen, für möglich halten, wohl
dürfte nicht „negative Wahrscheinlichkeit“ wahrscheinlich nicht
kann nicht „negative Gewissheit“ es ist unmöglich: auf keinen Fall, keinesfalls, es ist unvorstellbar
Subjektive Bedeutung (II): Distanzierung von einer fremden Behauptung
Mit sollen und wollen kann man - ähnlich wie mit der indirekten Rede - die Aussagen anderer Personen wiedergeben. Man distanziert sich dabei vom Inhalt der Aussage. Mit wollen gibt man eine eigene Be-hauptung einer Person wieder; mit sollen eine fremde Behauptung über eine Person.
Direkte Rede Distanzierung durch Beispiel
Peter sagt: „Ich bin sehr reich. Indirekte Rede: Peter sagt, dass er sehr reich sei.
Modalverb wollen: Peter will sehr reich sein. (=Peter behauptet, dass er sehr reich ist.)
Modalverb sollen: Peter soll sehr reich sein. (=Jemand behauptet, dass Peter sehr reich ist.)
Umschreibungen der subjektiven Bedeutung (II)
Modalverb subjektive Bedeutung Umschreibungen
sollen „fremde Behauptung über eine Person“
es heißt, es wird behauptet, jemand behauptet, ich habe gehört, angeblich,
wollen „eigene Behauptung einer Person“
er behauptet, er gibt vor, angeblich, versichern, so tun als ob + Konj. II
Die Modalverben: subjektive Bedeutung
92
Die Zeitformen bei objektiven und subjektiven Modalverben
Wie beim Konjunktiv kann man bei den subjektiven Modalverben nur die beiden Zeitformen Gegenwart und Vergangenheit unterscheiden. Die Gegenwartsform wird wie beim objektiven Modalverb mit dem Infinitiv gebildet.
Modalverb objektiv Modalverb subjektiv
Präsens Er muss die Prüfung schreiben. Gegenwart Er muss krank sein.
Die Vergangenheitsform unterscheidet sich von den Vergangenheitsformen des objektiven Modalverbs. Sie wird mit Partizip II und dem Infinitiv von haben bzw. sein gebildet.
Modalverb objektiv Modalverb subjektiv
Präteritum Er musste die Prüfung schrei-ben.
Perfekt Er hat die Prüfung schreiben müssen.
Vergangenheit Er muss krank gewesen sein.
Plusquamperfekt Er hatte die Prüfung schreiben müssen.
Die Gegenwartsform des subjektiven Modalverbs drückt eine Vermutung über die Gegenwart aus. Die Vergangenheitsform eine Vermutung über die Vergangenheit.
Modalverb „subjektiv“ Beispiel Bedeutung (=Vermutung)
Gegenwart Er muss krank sein. Ich bin sicher, dass er krank ist.
Vergangenheit Er muss krank gewesen sein. Ich bin sicher, dass er krank war (gewesen ist).
93
Die Modalverben: subjektive Bedeutung
Doppeldeutigkeit bei Modalverben
In der Vergangenheit unterscheiden sich subjektive und objektive Form der Modalverben.
Beispiel: Vergangenheit
objektiv Bedeutung subjektiv Bedeutung
Peter hat ein Haus kaufen wollen.
Peter hatte den Wunsch ein Haus zu kaufen
Peter will ein Haus gekauft haben.
Peter behauptet, dass er ein Haus gekauft hat.
In der Gegenwart sind die Formen gleich. Das heißt den Satz in der Gegenwart kann man subjektiv oder objektiv verstehen. Wie man den Satz verstehen muss, kann man häufig nur aus dem Kontext erkennen.
Beispiel: Gegenwart
objektiv Bedeutung subjektiv Bedeutung
Peter will ein Haus kaufen. Peter hat den Wunsch ein Haus zu kaufen.
Peter will ein Haus kaufen. Peter behauptet, dass er ein Haus kauft.
Die Verben lassen und brauchen
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Die Verben lassen und brauchenDie Verben lassen und brauchen haben verschiedene Bedeutungen bzw. Funktionen. Sie können als Voll-verben mit eigener Bedeutung oder als Modalverben (brauchen nur negativ) verwendet werden. Dadurch unterscheiden sie sich von den „normalen“ Modalverben.
Das Verb: lassen
Das Verb lassen kann als Vollverb und als Modalverb verwendet werden. Sich lassen dient in der 3. Person auch als Passiversatzform.
Funktion Bedeutung Beispiel
Vollverb (etwas) lassen = nicht mehr tun Ich lasse das Rauchen. (=Ich rauche nicht mehr.). Er lässt das Trinken. (=Er trinkt nicht mehr.)
Modalverb 1. „veranlassen“ Ich lasse mein Fahrrad reparieren. Der Lehrer lässt die Schüler einen Test schreiben.
2. „erlauben“ Die Mutter lässt die Kinder bis spät in die Nacht fernsehen. Mein Vater lässt mich nicht zu der Party gehen.
Passiversatzform sich lassen (3. Person) = können (+Passiv)
Das Auto lässt sich reparieren. (= Das Auto kann repariert werden.)
Beachte: In der Bedeutung “veranlassen” kann lassen auch reflexiv verwendet werden.
Beispiel: lassen - reflexiv/nicht reflexiv
nicht reflexiv Die Eltern lassen das Kind operieren.
reflexiv Mein Großvater lässt sich operieren.
Die reflexive Verwendung muss man von der Passiversatzform unterscheiden.
Beispiel: lassen - reflexiv/nicht reflexiv Bedeutung
reflexiv (modalverbähnlich) Mein Großvater lässt sich operieren.
Mein Großvater veranlasst, dass er operiert wird.
Passiversatz Der Tumor lässt sich operie-ren.
Der Tumor kann operiert werden./Es ist möglich, den Tumor zu operieren.
(Zu den Passiversatzformen: „Passiversatz - Alternativen zum Passiv mit Modalverb“)
95
Die Verben lassen und brauchen
Das Perfekt von lassen
Das Perfekt des Vollverbs lassen wird mit dem Hilfsverb haben und dem Partizip II gebildet. Bei allen an-deren Verwendungen benützt man den Infinitiv des ersten Verbs und den Infinitiv von lassen (“zweimal Infinitiv”).
Perfekt lassen: haben +Infinitiv (Verb 1) +Infinitiv (lassen)/+Partizip II (lassen)
Beispiele: lassen Präsens Perfekt
Vollverb Ich lasse das Rauchen. Ich habe das Rauchen gelassen.
Modalverb (1) Ich lasse mein Fahrrad repa-rieren.
Ich habe mein Fahrrad reparieren lassen.
Modalverb (2) Die Mutter lässt die Kinder bis spät in die Nacht fernsehen.
Die Mutter hat die Kinder bis spät in die Nacht fernsehen lassen.
Passiversatzform Das Auto lässt sich reparieren. – Das Auto hat sich reparieren lassen.
In der gesprochenen Sprache verbreitet sich die Verwendung des Partizips II, wenn lassen wie ein Modal-verb verwendet wird, allerdings nicht bei allen Verben.
Präsens Perfekt
Das Kind lässt die Teller fallen. Das Kind hat die Teller fallen lassen. Standardsprache
Das Kind hat die Teller fallen gelassen. Umgangssprache
Die Verben lassen und brauchen
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Das Verb: brauchen
Das Verb brauchen kann man als Vollverb oder als Modalverb verwenden. Als Modalverb wird brauchen immer mit Negation und zu benutzt.
Vollverb haben müssen, benötigen Ich brauche einen neuen Computer. = Ich muss einen neuen Computer haben.
Modalverb (nur mit Negation!) nicht brau-chen zu = nicht müssen*
Der Student braucht die Prüfung nicht zu machen. =Der Student muss die Prüfung nicht machen.
*Beachte: Nicht brauchen hat die modale Bedeutung nicht müssen, wird aber Im Gegensatz zu müssen mit zu benutzt und unterscheidet sich dadurch von „normalen“ Modalverben.
Das Perfekt von brauchen als Vollverb wird mit dem Hilfsverb haben und dem Partizip II gebildet.
Perfekt brauchen (Vollverb) haben +Partizip II
Beispiel: Präsens Perfekt
Ich brauche einen neuen Computer. Ich habe einen neuen Computer gebraucht.
Das Perfekt von nicht brauchen zu als Modalverb wird mit dem Hilfsverb haben, dem Infinitiv eines Voll-verbs und dem Infinitiv von brauchen gebildet.
Perfekt nicht brauchen zu (Modalverb) haben + Infinitiv (Vollverb) + Infinitiv (brauchen)
Beispiel: Präsens Perfekt
Der Student braucht die Prüfung nicht zu machen. Der Student hat die Prüfung nicht zu machen brauchen.
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Weitere Verben mit Infinitivanschluss ohne zu
Weitere Verben mit Infinitiv ohne zuBei einigen deutschen Verben kann man wie bei den Modalverben ein Verb im Infinitiv ohne zu ergänzen. Allerdings wird dieser Infinitivanschluss ohne zu auch häufig durch alternative Konstruktionen mit einem dass-Satz oder einer Präposition mit nominalisiertem Verb ersetzt.
Infinitiv ohne zu dass-Satz
Ich sehe den Bus kommen. Ich sehe, dass der Bus kommt.
Ich höre meine Nachbarn streiten Ich höre, dass meine Nachbarn streiten.
Infinitiv ohne zu Präposition + nominalisiertes Verb
Ich helfe meiner Freundin aufräumen. Ich helfe meiner Freundin beim Aufräumen.
Meine Frau fährt einkaufen. Meine Frau fährt zum Einkaufen.
Man kann diese Verben nach der Art der Perfektbildung mit Infinitiv bzw. Partizip unterteilen.
Gruppe 1: Perfekt mit zweimal Infinitiv
Das Verb sehen bildet das Perfekt mit zweimal Infinitiv.
Perfekt sehen haben +Infinitiv (Verb 1) +Infinitiv (sehen)
Präsens Perfekt:
Ich sehe den Bus kommen. Ich habe den Bus kommen sehen.
Alternative Konstruktionen:
Präsens Perfekt
Ich sehe, dass der Bus kommt. Ich habe gesehen, dass der Bus kommt
Gruppe 2: Perfekt zweimal Infinitiv o d e r Partizip
Bei den Verben hören und helfen gilt auch die Variante mit dem Hilfsverb haben, dem Infinitiv des Modal-verbs und dem Partizip II des Vollverbs als korrekt.
Perfekt hören, helfen haben +Infinitiv (Verb 1) +Infinitiv (hören, helfen) +Partizip II (hören, helfen)
Weitere Verben mit Infinitivanschluss ohne zu
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Präsens Perfekt
Ich höre meine Nachbarin Klavier spielen. Ich habe meine Nachbarin Klavier spielen hören.Ich habe meine Nachbarin Klavier spielen gehört.
Ich helfe meiner Freundin aufräumen. Ich habe meiner Freundin aufräumen helfen.Ich habe meiner Freundin aufräumen geholfen.
Alternative Konstruktionen:
Präsens Perfekt
Ich höre, dass meine Nachbarin Klavier spielt. Ich habe gehört, dass meine Nachbarin Klavier spielt.
Ich helfe meiner Freundin beim Aufräumen. Ich habe meiner Freundin beim Aufräumen geholfen.
Gruppe 3: Perfekt mit Partizip II
Bei allen anderen Verben, die mit einem zweiten Verb ohne Infinitiv mit zu kombiniert werden, bleibt das zweite Verb im Infinitiv und das erste Verb bildet das Partizip Perfekt. Das Hilfsverb richtet sich nach dem ersten Verb.
Perfekt zwei Verben ohne zu haben/sein +Infinitiv (Verb 1) +Partizip II (Verb 2)
Präsens Perfekt
Ich gehe einkaufen. Ich bin einkaufen gegangen.
Meine Frau fährt einkaufen. Meine Frau ist einkaufen gefahren.
Maria kommt mich besuchen. Maria ist mich besuchen gekommen.
Der Student bleibt im Wohnheim wohnen. Der Student ist im Wohnheim wohnen geblieben.
Peter lernt kochen. Peter hat kochen gelernt.
Mein Nachbar lehrt singen. Mein Nachbar hat singen gelehrt.
Alternative Konstruktionen:
Präsens Perfekt
Ich gehe zum Einkaufen. Ich bin zum Einkaufen gegangen.
Meine Frau fährt zum Einkaufen. Meine Frau ist zum Einkaufen gefahren.
Maria kommt zu mir zu Besuch. Maria ist zu mir zu Besuch gekommen.
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Reflexive Verben
Reflexive VerbenReflexive Verben sind Verben, die ein Reflexivpronomen als Ergänzung haben können. Das Reflexivpro-nomen steht im Akkusativ oder Dativ und ist mit dem Personalpronomen identisch, außer in der 3. Person Singular und Plural. In der dritten Person lautet das Reflexivpronomen sich.
Akkusativ Dativ
Reflexivpronomen Personalpronomen Reflexivpronomen Personalpronomen
mich mich mir mir
dich dich dir dir
sich ihn, sie, es sich ihm, ihr, ihm
uns uns uns uns
euch euch euch euch
sich sie sich ihnen
Man kann zwischen echten reflexive Verben und reflexiv gebrauchten Verben unterscheiden.
Echte reflexive Verben
Echte reflexive Verben werden immer reflexiv gebraucht. Sie können nie ohne das Reflexivpronomen vor-kommen. Bei echten reflexiven Verben hat das Reflexivpronomen keine Bedeutung.
Beispiel: echtes reflexives Verb - sich beeilen
Ich beeile mich.
Reflexiv gebrauchte Verben
Reflexiv gebrauchte Verben kann man reflexiv und nicht reflexiv verwenden. Die Bedeutung des Verbs ist bei reflexiver und nicht reflexiver Verwendung gleich. Das Reflexivpronomen bezieht sich auf dieselbe Person oder Sache wie der Nominativ des Satzes.
reflexive Verwendung nicht reflexive Verwendung
Ich wasche mich. Ich wasche die Wäsche.
Der Mann rasiert sich. Der Frisör rasiert den Kunden.
Er zieht sich an. Die Mutter zieht das Baby an.
Du widersprichst dir. Du widersprichst dem Chef.
Reflexive Verben
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Reflexiv gebrauchte Verben mit Bedeutungsänderung
Manche Verben ändern bei reflexivem Gebrauch die Bedeutung.
Beispiel: verlassen/sich verlassen auf
reflexiv gebraucht: sich verlassen auf (=vertrauen) nicht-reflexiv: verlassen (=weggehen)
Ich verlasse mich auf meinen Mann. Ich verlasse meinen Mann.
Bei manchen Verben ist die Variante mit dem Reflexivpronomen und ohne das Reflexivpronomen schwer zu unterscheiden oder wird umgangssprachlich mit gleicher Bedeutung benützt:
reflexives Verb nicht reflexives Verb
sich fürchten vor (=Angst haben) fürchten(=etwas Negatives kommen sehen, befürchten)
Ich fürchte mich vor einem Gewitter. Die Meteorologen fürchten einen Wirbelsturm. (Sie denken, dass ein Wirbelsturm kommt. Das heißt aber nicht, dass sie persönlich Angst haben.)
sich treffen mit (=absichtlich) treffen (=zufällig)
Ich habe mich gestern mit meiner Freundin getroffen.* Ich habe gestern in der Stadt meinen Chef getroffen. (=zufällig)
* Umgangssprachlich auch: Ich habe gestern meine Freundin getroffen.
Reflexiv gebrauchte Verben mit mehreren Varianten
Einige reflexiv gebrauchte Verben haben mehrere Varianten mit und ohne Bedeutungsveränderung.
Beispiel: legen
nicht reflexiv Ich lege das Buch auf den Schreibtisch.
reflexiv gebraucht (ohne Bedeutungsänderung) Ich lege mich auf das Bett.
reflexiv gebraucht (mit Bedeutungsänderung) Der Wind legt sich. (=aufhören)
Beispiel: anziehen
nicht reflexiv Ich ziehe das Baby an.
reflexiv gebraucht (ohne Bedeutungsänderung) Ich ziehe mich an.
reziprok gebraucht (mit Bedeutungsänderung) Plus und Minus ziehen sich an. (bei einem Magnet)
nicht reflexiv (mit Bedeutungsänderung) Ich ziehe eine Schraube an. (=festmachen)
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Reflexive Verben
Übersicht: Reflexive Verben
Folgende Tabelle zeigt noch einmal die verschiedenen Typen von reflexiven Verben in einer Übersicht:
reflexiv nicht reflexiv
Echtes reflexives Verb: Ich beeile mich.
Reflexiv gebrauchtes Verb Ich wasche mich. Ich wasche das Auto. gleiche Verbbedeutung
Reflexiv gebrauchtes Verb Ich verlasse mich auf meinen Mann. (=vertrauen)
Ich verlasse meinen Mann.(=weggehen von)
verschiedene Verbbedeutung
Der Kasus des Reflexivpronomens
Das Reflexivpronomen kann im Akkusativ oder im Dativ stehen.
Reflexivpronomen im Akkusativ
In den Beispielen oben steht das Reflexivpronomen im Akkusativ. Das Reflexivpronomen im Akkusativ kommt am häufigsten vor. Die vollständige Konjugation mit dem Reflexivpronomen im Akkusativ lautet:
echt reflexiv reflexiv gebraucht reflexiv gebraucht mit Bedeutungsänderung
sich beeilen sich waschen sich verlassen auf
ich beeile mich ich wasche mich ich verlasse mich auf
du beeilst dich du wäschst dich du verlässt dich auf
er beeilt sich er wäscht sich er verlässt sich auf
wir beeilen uns wir waschen uns wir verlassen uns auf
ihr beeilt euch ihr wascht euch ihr verlasst euch auf
sie beeilen sich sie waschen sich sie verlassen sich auf
Bei einigen reflexiv gebrauchten Verben mit dem Reflexivpronomen im Akkusativ kann zusätzlich ein Nomen im Akkusativ ergänzt werden. Dann steht das Reflexivpronomen im Dativ. Dadurch wird ein dop-pelter Akkusativ vermieden.
nur Reflexivpronomen Reflexivpronomen und Akkusativ
Ich wasche mich. Ich wasche mir die Haare.
Du rasierst dich. Du rasierst dir den Bart.
Du ziehst dich an. Du ziehst dir eine Jacke an.
Ich trockne mich ab. Ich trockne mir das Gesicht ab.
Das Reflexivpronomen im Dativ
Eine Ausnahme ist das Relativpronomen im Dativ.
Reflexive Verben
102
Beispiele: reflexiv nicht reflexiv
echt reflexiv Ich eigne mir Deutschkennt-nisse an.
reflexiv gebraucht Ich bringe mir Deutsch selber bei.
Der Lehrer bringt den Schü-lern Deutsch bei.
gleiche Bedeutung
reflexiv gebraucht (mit Bedeu-tungsänderung)
Ich stelle mir meine Traumfrau vor. (=in Gedanken sehen)
Ich stelle meinem Chef meine Frau vor. (=präsentieren)
verschiedene Bedeutung
Die vollständige Konjugation mit dem Reflexivpronomen im Dativ lautet:
echt reflexiv reflexiv gebraucht reflexiv gebraucht mit Bedeutungsänderung
sich etwas aneignen sich etwas beibringen sich (etwas) vorstellen
ich eigne mir an ich bringe mir bei ich stelle mir vor
du eignest dir an du bringst dir bei du stellst dir vor
er eignet sich an er bringt sich bei er stellt sich vor
wir eignen uns an wir bringen uns bei wir stellen uns vor
ihr eignet euch an ihr bringt euch bei ihr stellt euch vor
sie eignen sich an sie bringen sich bei sie stellen sich vor
Das Reflexivpronomen mit Präpositionalkasus
Bei wenigen reflexiv gebrauchten Verben steht das Reflexivpronomen nach einer Präposition mit Akkusa-tiv oder Dativ.
Beispiele: reflexiv nicht reflexiv
reflexiv gebraucht Präposition mit Akkusativ
Ich denke zu viel über mich nach.
Ich denke über meine Zukunft nach
gleiche Bedeutung
reflexiv gebraucht Präposition mit Dativ
Ich zweifle immer an mir. Ich zweifle an seiner Aussage. gleiche Bedeutung
reflexiv gebraucht (mit Bedeu-tungsänderung) Präposition mit Akkusativ
Ich behalte die Information für mich. (=nicht weitersagen)
Ich behalte mein altes Auto noch ein paar Jahre. (=nicht weggeben)
verschiedene Bedeutung
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Reflexive Verben
Die vollständige Konjugation mit dem Reflexivpronomen nach einer Präposition lautet:
reflexiv gebraucht (Präposition mit Akkusativ) reflexiv gebraucht (Präposition mit Dativ)
über sich nachdenken an sich zweifeln
ich denke über mich nach ich zweifle an mir
du denkst über dich nach du zweifelst an dir
er denkt über sich nach er zweifelt an sich
wir denken über uns nach wir zweifeln an uns
ihr denkt über euch nach ihr zweifelt an euch
sie denken über sich nach sie zweifeln an sich
Das Reflexivpronomen mit unklarem Kasus
Einige reflexive und reflexiv gebrauchte Verben kommen nur in der 3. Person vor. Bei diesen Verben ist der Kasus des Reflexivpronomens unklar.
Beispiele: nur 3. Person Singular Plural
echt reflexiv sich ereignen In Deutschland hat sich ein Zugunglück ereignet.
Auf der Autobahn haben sich viele Unfälle ereignet.
reflexiv gebraucht (mit Bedeu-tungsänderung)
sich legen Der Wind hat sich gelegt. Die Proteste gegen die Steuerer-höhung haben sich gelegt.
reflexiv gebraucht (mit Be-deutungsänderung) nach Präposition
um sich greifen Eine Grippe-Epidemie greift um sich.
Kontrolle und Zensur greifen im Internet um sich.
Beachte die Bedeutungsunterschiede zwischen legen/sich legen und greifen/um sich greifen.
Beispiele:
reflexiv nicht reflexiv
Der Wind hat sich gelegt. (=aufhören) Ich lege das Buch auf den Schreibtisch.
Eine Grippe-Epidemie greift um sich. (=sich verbreiten) Das Baby greift nach der Flasche.
Reflexiver Dativ bei nicht reflexiven Verben
Wenn bei nicht reflexiven Verben mit Dativ und Akkusativ ein reflexiver Dativ benutzt wird, erscheint die-ser je nach Kontext unnötig.
nicht reflexiver Dativ und Akkusativ Ich kaufe meiner Schwester einen Pullover.
reflexiver Dativ und Akkusativ Ich kaufe (mir) einen Pullover.
nur Akkusativ Ich kaufe einen Pullover.
Reflexive Verben
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Anmerkung: Wenn klar ist, dass man den Pullover für sich selbst kauft, kann man den reflexiven Dativ weg-lassen.
Immer unnötig ist der reflexive Dativ bei einigen Verben mit Akkusativ.
Akkusativ Ich sehe ein Bild an.
Akkusativ und reflexiver Dativ Ich sehe (mir) ein Bild an.
Zustandsreflexiv
Einige obligatorisch reflexive Verben haben eine adjektivische Variante, die mit dem Verb sein und Partizip II gebildet wird. Diese Variante wird auch als Zustandsreflexiv bezeichnet.
reflexiv Zustandsreflexiv
Ich interessiere mich für Politik. Ich bin interessiert an Politik.
Reflexive Verben können keine passive Verbform bilden. Einige echte reflexive Verben haben aber eine nicht reflexive Variante mit gleicher Bedeutung, die an die Passivkonstruktion normaler Verben erinnert bei der ebenfalls Subjekt und Objekt vertauscht werden.
reflexives Verb nicht reflexive Variante
Er interessiert sich für Politik Politik interessiert ihn.
normales Verb aktiv normales Verb passiv
Er macht Politik. Politik wird von ihm gemacht.
Weitere Beispiele: reflexives Verb Zustandsreflexiv nicht reflexive Variante
sich interessieren für Ich interessiere mich für Politik Ich bin interessiert an Politik Politik interessiert mich.
sich freuen über Ich freue mich über seinen Brief Ich bin erfreut über seinen Brief. Sein Brief freut mich.
sich wundern über Er wundert sich über ihr Ver-halten
Er ist verwundert über ihr Ver-halten.
Ihr Verhalten wundert ihn.
sich ärgern über Ich ärgere mich über meinen Nachbarn.
Ich bin verärgert über meinen Nachbarn
Mein Nachbar ärgert mich.
In allen Varianten hat das Verb die gleiche Bedeutung. Das System ist aber nicht immer vollständig. bei manchen Verben fehlt eine Varianten.
Beispiele: reflexives Verb Zustandsreflexiv nicht reflexive Variante
sich stören an Mein Großvater stört sich an dem Lärm.
-- Der Lärm der Kinder stört mei-nen Großvater.
sich kümmern um Er kümmert sich nicht um seine Kinder.
-- Seine Kinder kümmern ihn nicht.
sich erholen Ich erhole mich. Ich bin erholt. --
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Reflexive Verben
Wortposition des Reflexivpronomens
Wenn der Nominativ in Position 1 steht, steht das Reflexivpronomen direkt hinter dem Verb.
Beispiele:
Er beeilt sich.
Er musste sich heute Morgen sehr beeilen.
Er hat sich heute Morgen sehr beeilt.
Sonst steht das Reflexivpronomen hinter dem Nominativ.
Beispiele:
Heute Morgen musste er sich sehr beeilen.
Er hat gesagt, dass er sich heute Morgen beeilen musste.
Weil er sich heute morgen sehr beeilen musste, hat er seine Brille vergessen.
Das Reflexivpronomen kann nicht in Position 1 im Satz stehen.
Reziproke Verben
Bei einigen Verben kann das Reflexivpronomen eine wechselseitige Beziehung von zwei Personen be-zeichnen. Diese wechselseitige Beziehung nennt man reziprok. An einer reziproken Beziehung sind immer mindestens zwei Personen beteiligt. Deshalb stehen das Verb und das reziproke Pronomen immer im Plural.
wechselseitige Beziehung reziprokes Relativpronomen
Peter liebt Anna. Anna liebt Peter. Anna und Peter lieben sich.
Peter lernt Anna kennen. Anna lernt Peter kennen. Anna und Peter lernen sich kennen.
Einige reflexive Verben mit Präposition kann man ebenfalls reziprok gebrauchen. Die Präposition fällt dann weg.
wechselseitige Beziehung reziprokes Reflexivpronomen
Peter streitet (sich) mit Anna. Anna streitet (sich) mit Peter. Peter und Anna streiten sich.
Peter trennt sich von Anna. Anna trennt sich von Peter. Peter und Anna trennen sich.
Peter unterhält sich mit Anna. Anna unterhält sich mit Peter Peter und Anna unterhalten sich.
Liste: Reflexive Verben
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Liste: Reflexive Verben
Echte reflexive Verben
Reflexivpronomen im Akkusativ
sich ärgern über Mein Freund ärgert sich über seinen Vermieter.
sich aufregen über Ich rege mich über meine Schwester auf.
sich auskennen Er kennt sich hier noch nicht gut aus.
(sich) ausruhen* Nach der Arbeit muss ich (mich) eine Stunde ausruhen.
sich bedanken bei + für Sie bedankt sich bei ihrem Nachbarn für die Hilfe.
sich beeilen Ich muss mich beeilen, weil mein Zug gleich kommt.
sich befassen mit Das Parlament befasst sich mit dem neuen Gesetz.
sich befinden Das Rathaus befindet sich am Marktplatz.
sich begnügen mit Der Sportler begnügt sich nicht mit dem zweiten Platz.
sich benehmen Die Schüler benehmen sich schlecht.
sich beschweren bei + über Er beschwert sich bei seinem Chef über einen Kollegen.
sich besinnen auf Die Mannschaft muss sich auf ihre Qualitäten besinnen.
sich betrinken Er betrinkt sich jedes Wochenende.
sich bewähren Das neue Automodell muss sich im Straßenverkehr bewähren.
sich bewerben bei + um Der Student bewirbt sich bei vielen Universitäten um einen Studienplatz.
sich bücken Meine Oma kann sich nicht mehr gut bücken.
sich distanzieren von Der Minister distanziert sich von seiner Aussage.
sich eignen für Die Ausrüstung eignet sich nicht für das Hochgebirge.
sich entschließen zu Die Studentin entschließt sich dazu, das Studium abzubrechen.
sich entsinnen an Ich kann mich nicht an den Namen entsinnen.
sich erholen Im Urlaub sollten sich die Menschen erholen.
sich erkälten Im Herbst erkälten sich viele Leute.
sich erkundigen bei + nach Der Tourist erkundigt sich bei der Information nach dem Weg.
sich freuen auf/über Die Kinder freuen sich auf die Ferien.
sich gedulden Die Autofahrer, die im Stau stehen, müssen sich gedulden.
sich getrauen Er getraut sich nicht, mit seinem Chef zu sprechen.
sich interessieren für Die Bürger interessieren sich immer weniger für Politik.
sich irren Ich habe mich im Tag geirrt.
sich konzentrieren auf Die Firma konzentriert sich auf ihre Stammkunden.
sich kümmern um Er kümmert sich nicht um seine Kinder.
sich nähern Das Flugzeug nähert sich der Landung in Stuttgart.
sich räuspern Der Professor räuspert sich beim Sprechen ständig.
sich schämen Das Kind schämt sich für seine schlechten Noten.
107
Liste: Reflexive Verben
sich sehnen nach Ich sehne mich nach Ruhe.
sich sträuben gegen Die Studenten stäuben sich gegen die Erhöhung der Studiengebühren.
(sich) streiten mit* Meine Freundin streitet (sich) jeden Tag mit ihrem Mann.
sich verhalten Die Kinder verhalten sich schlecht.
sich verirren Vier Wanderer haben sich im Gebirge verirrt.
sich verlieben in Mein Bekannter ist in seine Chefin verliebt.
sich verspäten Die S-Bahn hat sich wieder einmal verspätet.
sich wehren Die Arbeiter wehren sich gegen die Kündigungen.
sich weigern Die Angestellten weigern sich Überstunden zu machen.
sich wundern über Ich wundere mich über gar nichts.
* In einzelnen Fällen kann man das Reflexivpronomen weglassen.
Reflexivpronomen im Dativ
sich etwas anmaßen Er maßt sich an über andere zu bestimmen.
sich etwas aneignen Ich eigne mir Deutschkenntnisse an.
sich etwas ausdenken Du denkst dir ein Spiel aus.
sich etwas einbilden Er bildet sich etwas auf seinen Reichtum ein.
sich etwas verbitten Ich verbitte mir die negativen Kommentare zu meiner Arbeit.
Reflexivpronomen nur 3. Person
sich auswirken auf Die Wirtschaftskrise wirkt sich negativ auf die Zahl der Arbeitsplätze aus.
sich belaufen auf Die Schulden belaufen sich auf 100 Milliarden Euro.
sich bewahrheiten Die Prognose hat sich nicht bewahrheitet.
sich bewölken Der Himmel hat sich plötzlich bewölkt.
sich ereignen Auf der Autobahn hat sich ein schwerer Unfall ereignet.
sich erstrecken über Die Region erstreckt sich über 50 000 Quadratkilometer.
sich jähren Der Tag der Katastrophe jährt sich zum zehnten Mal.
Liste: Reflexive Verben
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Reflexiv gebrauchte Verben ohne Bedeutungsänderung
Reflexivpronomen im Akkusativ
sich abtrocknen Ich trockne mich mit dem Hand-tuch ab.
abtrocknen Mein Vater trocknet das Geschirr ab.
sich anziehen Du solltest dich warm anziehen anziehen Ich ziehe das Baby heute warm an.
sich duschen* Ich dusche (mich) zweimal täglich.
duschen Ich dusche meinen Hund.
sich fragen Er fragt sich, ob er die Prüfung schafft.
fragen Der Schüler fragt den Lehrer.
sich kämmen Der Junge kämmt sich nie. kämmen Die Mutter kämmt das Kind.
sich kratzen Die Katze kratzt sich am Rücken. kratzen Die Katze hat mich gekratzt.
sich nennen Er nennt sich Professor. nennen Der Student nennt seinen Namen.
sich rasieren Ich muss mich rasieren. rasieren Der Friseur rasiert einen Kunden.
sich schminken Sie schminkt sich stundenlang. schminken Der Maskenbildner schminkt die Schauspielerin.
sich töten Ein Mann hat sich getötet. töten Ein Mann hat seine Frau getötet.
sich umziehen Vor dem Theater muss ich mich umziehen.
umziehen Mein Freund muss beruflich nach Berlin umziehen.
sich verabschieden von Er verabschiedet sich. verabschieden Er verabschiedet seine Freunde.
sich verpflichten zu Er hat sich zur Rückzahlung des Geldes verpflichtet.
verpflichten Die EU verpflichtet ihre Mit-gliedsstaaten zur Zahlung.
sich verteidigen Er kann sich vor Gericht nicht selbst verteidigen.
verteidigen Die Armee verteidigt das Land.
sich waschen Ich wasche mich. waschen Ich wasche die Wäsche.
* Bei dem Verb duschen ist die nicht-reflexive Verwendung ungewöhnlich. Bei reflexiver Verwendung kann das Reflexivpronomen im Akkusativ wegfallen:
Reflexivpronomen im Dativ
sich abgewöhnen Ich möchte mir das Rauchen abgewöhnen.
abgewöhnen Er muss dem Hund das Bellen abgewöhnen.
sich beibringen Ich habe mir Deutsch selbst beigebracht.
beibringen Der Lehrer bringt den Schülern Mathematik bei.
sich gönnen Du gönnst dir keine Pause. gönnen Er gönnt ihm den Sieg.
sich schaden Du schadest dir mit deiner Aussage.
schaden Autofahren schadet der Umwelt.
sich verschaffen Du hast dir durch deine Arbeit Respekt verschafft.
verschaffen Er hat ihm einen Arbeitsplatz verschafft.
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Liste: Reflexive Verben
sich verzeihen Sie verzeiht sich nie, dass sie ihre Familien verlassen hat.
verzeihen Sie verzeiht ihm nie.
sich widersprechen Er widerspricht sich in jedem Satz.
widersprechen Er widerspricht dem Lehrer immer.
sich wünschen Ich wünsche mir Gesundheit. wünschen Ich wünsche dir viel Glück.
Reflexivpronomen nach Präposition
über sich (Akk) nachdenken Du denkst zu viel über dich nach. nachdenken über Ich denke über meine Arbeit nach.
von sich (Dat) sprechen Du sprichst immer nur von dir. sprechen mit Er spricht mit ihr.
an sich (Dat) zweifeln Manchmal zweifle ich an mir. zweifeln an Ich zweifle an ihm.
Reflexiv gebrauchte Verben mit Bedeutungsänderung
Reflexivpronomen im Akkusativ
sich abheben von (=sich unter-scheiden)
Er möchte sich von der Masse abheben.
abheben (=Geld) Ich habe heute 300 Euro abge-hoben.
sich aufhalten mit (=Zeit ver-lieren)
Der Chef hält sich nicht mit langen Reden auf.
aufhalten (=da sein, bleiben) Mein Vater hält sich vier Wochen in den USA auf.
sich aussprechen (=sich ver-söhnen)
Er hat sich mit seiner Frau ausge-sprochen.
aussprechen (=sagen) Der Schüler spricht das Wort falsch aus.
sich bemühen um (=Arbeit investieren)
Der Student bemüht sich um einen Praktikumsplatz.
bemühen (=arbeiten lassen) Er bemühte seinen Onkel, um den Job zu bekommen.
sich berufen auf Er beruft sich auf das Gesetz. berufen (=einstellen) Die Kommission berief drei neue Professoren.
sich einladen (=selbst einladen) Er hat sich einfach selbst zu der Party eingeladen
einladen (=eine andere Person) Ich habe meine Freunde einge-laden.
sich einlassen auf (=akzeptie-ren)
Der Chef lässt sich auf keine Diskussion ein.
einlassen (=herein lassen) Pünktlich um 15.00 Uhr wurden die Zuschauer eingelassen.
sich einsetzen für (=engagieren) Die Bürger setzen sich für den Erhalt des alten Gebäudes ein.
einsetzen (=einbauen) Der Glaser hat ein neues Fenster eingesetzt.
sich einstellen auf (=anpassen) Ich muss mich auf das Leben in Deutschland einstellen.
einstellen (=installieren) Man muss die Maschine neu einstellen.
sich entschuldigen bei für (=um Verzeihung bitten)
Die Studentin entschuldigt sich bei ihrem Professor für das Zuspätkommen.
entschuldigen (=verzeihen) Ich kann sein Verhalten nicht entschuldigen.
sich erinnern an (=nicht verges-sen haben)
Ich erinnere mich an den letzten Urlaub.
erinnern (=noch mal sagen) Ich erinnere meinen Chef an die Gehaltserhöhung.
sich fürchten vor (=Angst haben)
Ich fürchte mich vor einem Gewitter.
fürchten(=etwas Negatives kommen sehen, befürchten)
Die Meteorologen fürchten einen Orkan.
Liste: Reflexive Verben
110
sich gewöhnen an (=vertraut werden)
Ich habe mich an das deutsche Essen gewöhnt.
gewöhnen an (=vertraut ma-chen)
Wir müssen die Kinder an Pünkt-lichkeit gewöhnen.
sich herausstellen als (=sich zeigen als)
Der neue Mitarbeiter hat sich als faul herausgestellt.
herausstellen (=nach draußen stellen)
Wir haben das Sofa herausge-stellt.
sich hüten vor (=“die Finger weglassen“)
Hüten Sie sich vor Investitionen in Aktien.
hüten (=aufpassen auf) Die Großmutter hütet die Kinder.
sich machen an (=beginnen) Wir machen uns an die Arbeit. machen Wir machen Pause.
sich stören an (=belästigt werden)
Der Nachbar stört sich am Lärm der Kinder.
stören (=belästigen) Die Kinder stören den Nachbarn.
sich täuschen in (=sich irren) Ich habe mich in dir getäuscht. täuschen (= die Unwahrheit sagen)
Die Politiker haben die Men-schen getäuscht.
sich treffen mit (=absichtlich) Ich habe mich gestern mit meiner Freundin getroffen.
treffen (=zufällig) Ich habe gestern in der Stadt meinen Chef getroffen.
sich umziehen (=die Kleidung wechseln)
Nach dem Sport muss ich mich umziehen.
umziehen (=die Wohnung wechseln)
Ich bin letzte Woche umgezo-gen.
sich verlassen auf (=vertrauen) Sie verlässt sich auf ihren Mann. verlassen (=weggehen) Sie verlässt ihren Mann.
sich verschlucken (=falsch schlucken)
Das Kind hat sich beim Trinken verschluckt.
verschlucken (=hinunter schlucken)
Das Kind hat eine Kugel ver-schluckt.
sich verstehen auf (=gut kön-nen)
Er versteht sich auf das Ver-kaufen.
verstehen Ich habe verstanden, was du gesagt hast.
sich verstehen mit (=gut ver-tragen)
Maria versteht sich gut mit ihrer Schwester.
sich vertiefen in (=intensiv benutzen)
Sie vertieft sich in ihre Bücher. vertiefen (=tiefer machen) Das Flussbett musste vertieft werden.
sich wenden an (=sich richten an)
Für Beschwerden müssen Sie sich an den Kundenservice wenden.
wenden (=umdrehen) In einer Einbahnstraße darf man nicht wenden.
Reflexivpronomen im Dativ:
sich etwas herausnehmen (=ein Recht beanspruchen)
Du nimmst dir heraus über mich zu bestimmen.
herausnehmen (=nehmen aus) Er nimmt den Computer aus der Tasche heraus.
sich leisten (=kaufen) Du leistest dir viele Dinge, obwohl du kein Geld hast.
leisten (=Einsatz bringen) Die Studenten müssen viel leisten.
sich etwas merken (=im Kopf speichern)
Ich kann mir keine Namen mehr merken.
merken (=bemerken) Er hat gemerkt, dass sein Geld fehlt.
sich etwas vorstellen Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Wetter morgen besser ist.
vorstellen (=präsentieren) Darf ich Ihnen meine Frau vor-stellen?
111
Liste: Reflexive Verben
Reflexivpronomen nach Präposition
auf sich (Akk) achten (=auf-passen)
Du solltest mehr auf dich achten und nicht so viel trinken.
achten (=respektieren) Viele Menschen achten die Politiker nicht mehr.
an sich (Dat) arbeiten (=sich verbessern)
Ich habe viel an mir gearbeitet. arbeiten Er hat viel gearbeitet.
an sich (Akk) bringen (=unbe-rechtigt nehmen)
Er hat das Kunstwerk an sich gebracht.
bringen Der Kellner bringt den Kaffee.
auf sich (Akk) nehmen (=sich belasten mit)
Du hast viele Mühen auf dich genommen.
nehmen Sie hat Urlaub genommen.
für sich (Dat) behalten (=nicht weitersagen)
Du musst diese Information für dich behalten.
behalten (=nicht zurückgeben) Du kannst das Buch behalten.
Reflexivpronomen nur 3. Person
sich abzeichnen (=vorhersehbar sein)
Die Pleite der Firma zeichnete sich ab.
abzeichnen (=kopieren) Die Kunststudentin zeichnet das Bild ab.
sich drehen um (=gehen um, Thema sein)
In seinem Vortag dreht es sich um den Klimawandel.
drehen (=die Richtung ändern) Der Lehrer dreht sich zur Tafel.
sich ergeben aus (=folgen) Aus der Analyse ergibt sich, dass die Firma pleite ist.
ergeben (geben) Seine Aussage ergibt keinen Sinn.
sich legen (=aufhören) Der Wind hat sich gelegt. legen Ich lege das Buch ins Regal.
sich verbieten (=moralisch unangemessen sein)
Medizinische Versuche an Men-schen verbieten sich.
verbieten Mein Vater verbietet mir zu der Party zu gehen.
sich zusammensetzen aus (=bestehen aus)
Die Gruppe setzt sich aus acht Teilnehmern zusammen
zusammensetzen (=treffen) Wir müssen uns demnächst zusammensetzen.
Reflexivpronomen nach Präposition (nur 3. Person)
um sich greifen (=sich verbrei-ten)
Eine Grippe-Epidemie greift um sich.
greifen (=mit den Händen) Das Baby greift nach dem Topf auf dem Herd.
vor sich gehen (=passieren) Man weiß nicht, was in diesem Land vor sich geht.
gehen Sie geht nach Hause.
Reziproke Verben
sich lieben Anna und Peter lieben sich.
sich küssen Sie haben sich heimlich geküsst.
sich mögen Maria und Peter mögen sich nicht.
sich hassen Die Nachbarn hassen sich.
sich kennen Wir kennen uns seit vielen Jahren.
sich kennen lernen Sie haben sich im Flugzeug kennen gelernt.
Liste: Reflexive Verben
112
(sich) streiten Meine Geschwister streiten sich dauernd.
sich treffen Wir treffen uns am Bahnhof.
sich trennen Mein Bruder und seine Frau trennen sich.
sich unterhalten Der Professor und die Studenten unterhalten sich.
113
Verben mit Präposition
Verben mit PräpositionenDie erste Ergänzung einer „Person“ oder „Sache“ ist bei jedem Verb der Nominativ. Die zweite Ergänzung ist bei vielen Verben der Akkusativ.
„Person“ „Sache“
sehen + Akkusativ Ich sehe einen Mann. Ich sehe einen Baum.
Einige Verben haben statt eines Akkusativs eine obligatorische Präpositionalergänzung. Sie können nicht ohne diese Präpositionalergänzung verwendet werden.
„Person“ „Sache“
warten + Präposition (+Akkusativ) Ich warte auf meinen Bruder. Ich warte auf einen Brief.
Die Präpositionalergänzung verlangt („regiert“) einen bestimmten Kasus. Im Beispiel oben ist das der Akkusativ. Es kann aber auch der Dativ sein. Die Präpositionen muss mit dem Verb zusammen gelernt wer-den.
„Person“ „Sache“
warnen + Präposition (+Dativ) Ich warne meinen Freund vor dem Mann. Ich warne meinen Freund vor der Gefahr.
Es gibt auch Verben mit zwei Präpositionen. Bei Verben ohne Präposition benützt man hier normalerweise Akkusativ und Dativ.
„Person“ + „Sache“
schreiben + Dativ + Akkusativ Ich zeige meinem Gast die Stadt.
bedanken + zwei Präpositionen Sie bedankt sich bei ihrer Freundin für das Geschenk.
Verben mit Präpositionen weisen insgesamt sehr verschiedene Ergänzungstypen auf. Sie brauchen oft nicht nur eine oder zwei Präpositionen, sondern zusätzlich ein Reflexivpronomen. Einige kombinieren auch Kasus ohne Präposition (Akkusativ oder Dativ) und Präpositionalkasus. Die wichtigsten Ergän-zungstypen sind:
Ergänzungstypen Verben mit Präposition:
Verb + Präposition warten auf (+ Akk) Ich warte auf einen Brief.
Reflexives Verb + Präposition sich interessieren für (+ Akk) Ich interessiere mich für Sport.
Akkusativ + Verb + Präposition warnen + Akk + vor (+ Dat) Ich warne meinen Freund vor der Gefahr.
Dativ + Verb + Präposition danken + Dat + für (+Akk) Ich danke meinem Freund für seine Hilfe.
Verb + zwei Präpositionen reden mit (+Dat) über (+Akk) Ich rede mit meinem Freund über den Urlaub.
Reflexives Verb + zwei Präpositionen sich bedanken bei (+Dat) für (+Akk) Ich bedanke mich bei meiner Freundin für das Geschenk.
Verben mit Präposition
114
Daneben treten verschiedene weitere Typen mit jeweils wenigen Beispielen auf. (Reflexive Verben mit Präposition werden im Kapitel „Reflexive Verben“ ausführlicher behandelt.)
Verben mit mehreren Präpositionen
Präpositionen mit gleicher Bedeutung, die man alternativ verwenden kann
Bei einigen Verben kann man zwei Präpositionen mit gleicher Bedeutung alternativ verwenden. Man muss aber eventuell den unterschiedlichen Kasus der Präposition beachten.
Beispiel: sprechen von /sprechen über
sprechen von + Dativ Er spricht von seinem Erlebnis.
sprechen über + Akkusativ Er spricht über sein Erlebnis.
Beispiel: sich bewerben um / sich bewerben für
sich bewerben um + Akkusativ Er bewirbt sich um einen Arbeitsplatz.
sich bewerben für + Akkusativ Er bewirbt sich für einen Arbeitsplatz.
Präpositionen mit verschiedener Bedeutung, die sich ausschließen
Einige Verben haben zwei oder drei Präpositionen. Pro Satz kann aber nur eine dieser Präpositionen vor-kommen, da sie unterschiedliche Bedeutungen haben.
Beispiel: sich freuen auf / sich freuen über
sich freuen über + Akkusativ (etwas Gegenwärtiges oder Vergangenes)
Sie freut sich über den Brief von ihren Eltern.
sich freuen auf + Akkusativ (etwas Zukünftiges) Er freut sich auf den Urlaub.
Die Unterschiede sind manchmal nicht leicht zu verstehen.
Beispiel: leiden an / leiden unter
leiden an + Dativ (an einer schweren Krankheit) Er leidet an Krebs.
leiden unter + Akkusativ (unter bestimmten Symptomen) Er leidet unter starken Schmerzen.
Manchmal ähnelt diese Bedeutungsveränderung der Beziehung von Aktiv und Passiv
Beispiel: riechen an / riechen nach
riechen an + Dativ (aktiv die Nase benützen) Er riecht an der Blume.
riechen nach (passiv einen Geruch wahrneh-men)
Hier riecht es nach Abgasen.
115
Verben mit Präposition
Beispiel: warten auf / warten mit
warten mit + Dativ (aktiv den Beginn verzögern) Der Lehrer wartet mit dem Beginn des Unterrichts.
warten auf + Akkusativ (nichts tun) Die Schüler warten auf den Beginn des Unterrichts.
Fragen zu Verben mit Präposition
Man kann analog zu den Verben ohne Präposition nach der Präpositionalergänzung fragen. Man unter-scheidet zwischen „Sachen“ und „Personen“:
Verb ohne Präposition
Ich sehe den Mann. Person Wen siehst du?
Ich sehe einen Baum. Sache Was siehst du?
Verb mit Präposition
Ich warte auf den Mann. Person Auf wen wartest du?
Ich warte auf den Bus. Sache Auf was wartest du? / Worauf wartest du?
Die Fragen mit Präposition + was (Beispiel: auf was?) gelten als umgangssprachlich. Die Frage mit wo- wird gebildet durch wo-(r)-Präposition. Ein –r- zwischen wo- und der Präposition braucht man, wenn die Präpo-sition mit einem Vokal beginnt:
wor- wo-
warten auf worauf? warnen vor wovor?
sich kümmern um worum? sich interessieren für wofür?
freuen über worüber? erzählen von wovon?
leiden unter worunter? einladen zu wozu?
sich erinnern an woran? fragen nach wonach?
bestehen in worin? helfen gegen wogegen?
Pronominaladverbien
Wenn mit Verb + Präposition eine Satzfrage gebildet wird, kann man mit Präposition + Personalpronomen (Beispiel: „auf ihn“) bzw. mit den Pronominaladverbien da(r) + Präposition (Beispiel: „darauf“) antworten:
Wartest du auf den Mann? Ja, ich warte auf ihn. Person
Wartest du auf die Pause? Ja, ich warte darauf.Ja, darauf warte ich.
Sache
Wenn die Ergänzung keine Person oder Sache bezeichnet, sondern eine Aktion, benutzt man das Prono-
Verben mit Präposition
116
minaladverb mit einem Nebensatz als Ergänzung. Die Art des Nebensatzes ist vom Verb abhängig.
dass- Satz Ich warte darauf, dass das Geld von meinem Vater kommt.
Indirekte Frage Ich interessiere mich dafür, wie viel der Kurs kostet.
Infinitivsatz Er hofft darauf, die Prüfung zu bestehen.
Das Pronominaladverb kann auch auf den vorhergehenden Satz verweisen:
Ich habe das Geld von meinem Vater bekommen. Darauf habe ich schon lange gewartet.
Der Kasus der Präpositionen
Die Präposition, die fest zum Verb gehört, regiert einen Kasus. Präpositionen, die einen festen Kasus ha-ben behalten diesen Kasus.
Präpositionen mit festem Kasus
für = Akkusativ danken für Ich danke dir für deinen Rat.
nach = Dativ fragen nach Er fragt nach dem Weg.
Wechselpräpositionen bekommen je nach Verb eine feste Präposition. Die Präpositionen und der Kasus müssen mit dem Verb zusammen gelernt werden. Die Wechselpräpositionen an, auf und in können so-wohl mit Akkusativ als auch mit Dativ vorkommen.
Wechselpräpositionen
an = Akkusativ denken an Ich denke oft an dich.
an = Dativ arbeiten an Der Student arbeitet an seiner Masterarbeit.
auf = Akkusativ warten auf Er wartet auf den Zug.
auf = Dativ bestehen auf Der Chef besteht auf seiner Meinung.
in + Akkusativ geraten in Die Armee ist in einen Hinterhalt geraten.
in + Dativ bestehen in Seine Aufgaben bestehen in der Auswahl der Bewerber.
Die Wechselpräpositionen unter, vor und zwischen werden immer mit dem Dativ verwendet, wenn sie von einem Verb regiert werden.
unter = Dativ leiden unter Die Schüler leiden unter dem Leistungsdruck.
vor = Dativ: fliehen vor Die Menschen fliehen vor der Hungersnot.
zwischen = Dativ unterscheiden zwischen Man kann beim Aussehen nicht zwischen Deutschen und Schweizern unterscheiden.
117
Verben mit Präposition
Die Wechselpräposition über wird immer mit dem Akkusativ verwendet, wenn sie von einem Verb regiert wird.
über = Akkusativ lachen über Sie hat über seinen Witz gelacht.
Mit den Wechselpräpositionen hinter und neben verbinden sich keine Verben.
Wie die Wechselpräpositionen bekommt auch als in Verbindung mit bestimmten Verben eine feste Präpo-sition.
als = Nominativ arbeiten als Er arbeitet als Lehrer.
als = Akkusativ (an)sehen als Der Chef sieht in als einen fleißigen Mitarbeiter (an).
Liste: Verben mit Präposition
118
Liste: Verben mit Präpositionabhängen von Die Finanzierung meines Studiums hängt bei vielen Studenten von
meinen Eltern ab.
abheben sich von Er möchte sich von der Masse abheben.
abmelden von Der Teilnehmer hat sich von dem Kurs abgemeldet.
achten auf Dicke müssen mehr auf ihre Ernährung achten.
anfangen mit Das Semester hat mit einer Ansprache des Direktors angefangen.
antworten auf Der Schüler antwortet dem Lehrer auf seine Frage.
arbeiten an Sie arbeitet seit zwei Jahren an ihrer Doktorarbeit.
ärgern sich über Mein Freund ärgert sich über seinen Vermieter.
aufhalten sich mit Der Chef hält sich nicht mit langen Reden auf.
aufhören mit Meine Frau möchte mit dem Rauchen aufhören.
aufpassen auf Die Großmutter passt auf die Kinder auf.
aufregen sich über Ich rege mich über meine Schwester auf.
aufwachen an Wir sind an einem lauten Geräusch aufgewacht.
ausgeben für Er gibt sein ganzes Geld für seine Hobbys aus.
ausschließen von Der Student wurde von der Prüfung ausgeschlossen.
aussehen nach Das Wetter sieht nach Regen aus.
auswirken sich auf Die Wirtschaftskrise wirkt sich negativ auf die Arbeitsplätze aus.
bedanken sich bei + für Sie bedankt sich bei ihrem Nachbarn für die Hilfe.
befassen sich mit Das Parlament befasst sich mit dem neuen Gesetz.
begnügen sich mit Der Sportler begnügt sich nicht mit dem zweiten Platz.
belaufen sich auf Die Schulden belaufen sich auf 100 Milliarden Euro.
bemühen sich um Der Student bemüht sich um einen Praktikumsplatz.
berichten von Der Mitarbeiter berichtet dem Chef von den Problemen.
berufen sich auf Er beruft sich auf das Gesetz.
beschweren sich bei + über Er beschwert sich bei seinem Chef über einen Kollegen.
besetzen mit Die neue Stelle wurde mit einem Fachmann besetzt.
besinnen sich auf Die Mannschaft muss sich auf ihre Qualitäten besinnen.
bestehen auf Die Firma besteht auf der Kündigung des unpünktlichen Mitarbei-ters.
bestrafen für Der Vater bestraft das Kind für sein schlechtes Verhalten.
betrügen um Der Ex-Mitarbeiter hat die Firma um viel Geld betrogen.
bewegen zu Sie konnte ihn nicht zum Heiraten bewegen.
bewerben sich bei + um/für Peter bewirbt sich bei Siemens um (für) ein Praktikum.
bezahlen mit Sie können den Einkauf nicht mit der Kreditkarte bezahlen.
bitten um Darf ich dich um einen Gefallen bitten?
bringen um Ein Betrüger hat eine alte Frau um ihre Ersparnisse gebracht.
119
Liste: Verben mit Präposition
danken für Ich danke dir für das Geschenk.
denken an Er denkt nur an den Urlaub.
denken von Ich denke nichts Schlechtes von ihr.
distanzieren sich von Der Minister distanziert sich von seiner Aussage.
drängen zu Sie drängte ihn zum Heiraten.
drehen sich um In seinem Vortag dreht es sich um den Klimawandel.
eignen sich für Die Ausrüstung eignet sich nicht für das Hochgebirge.
einladen zu Thomas hat uns zu seinem Geburtstag eingeladen.
einlassen sich auf Der Chef lässt sich auf keine Diskussion ein.
einsetzen sich für Die Bürger setzen sich für den Erhalt des alten Gebäudes ein.
einstellen sich auf Ich muss mich auf das Leben in Deutschland einstellen.
entschließen sich zu Sie haben sich zum Kauf des Hauses entschlossen.
entschuldigen sich bei +für Die Schülerin entschuldigt sich beim Lehrer für das Zuspätkommen.
ergeben sich aus Aus der Analyse ergibt sich, dass die Firma pleite ist.
erinnern sich an Er erinnert sich nicht an seinen ersten Schultag.
erkennen an Ich habe dich an deiner Stimme erkannt.
erkundigen sich bei +nach Der Tourist erkundigt sich bei der Information nach dem Weg.
erstrecken sich über Die Region erstreckt sich über 50 000 Quadratkilometer.
erzählen von Der Großvater erzählt den Kindern vom Krieg.
erziehen zu Die Eltern sollten die Kinder zu Toleranz erziehen.
fliehen vor Die Menschen mussten vor dem Vulkanausbruch fliehen.
fragen nach Die Touristen fragen einen Passanten nach dem Weg.
freuen sich auf Die Kinder freuen sich auf die Ferien.
freuen sich über Die Kinder freuen sich über die Geschenke.
führen zu Der Trainer führte die Mannschaft zur Weltmeisterschaft.
fürchten sich vor Ich fürchte mich vor einem Gewitter.
gelten für Das Gesetz gilt für alle.
gewöhnen sich an Ich habe mich an das deutsche Essen gewöhnt.
glauben an Die Mannschaft glaubte nicht an den Sieg.
gratulieren zu Wir gratulieren dir zum Geburtstag.
halten für Ich halte ihn für einen fleißigen Mann.
halten zu Er hat in jeder Situation zu seiner Frau gehalten.
hängen an Die Kinder hängen sehr am Großvater.
helfen bei Meine Tante hilft meiner Schwester bei den Hausaufgaben.
helfen gegen Das Medikament hilft gegen Schmerzen.
hindern an Der Autofahrer hinderte den LKW am Überholen.
hoffen auf Die Menschen hoffen auf eine Besserung ihrer Situation.
hüten sich vor Hüten Sie sich vor Investitionen in Aktien.
informieren über Die Presse informierte die Öffentlichkeit über den Skandal.
Liste: Verben mit Präposition
120
interessieren sich für Die Bürger interessieren sich immer weniger für Politik.
konzentrieren sich auf Die Firma konzentriert sich auf ihre Stammkunden.
kümmern sich um Er kümmert sich nicht um seine Kinder.
lachen über Die Leute lachen über den Witz.
machen zu Das Ölgeschäft hat ihn zu einem reichen Mann gemacht.
machen sich an Wir machen uns an die Arbeit.
nennen nach Die Eltern nennen das Kind nach dem Großvater.
passen zu Der schwarze Pullover passt nicht zu der blauen Hose.
raten zu Der Vater rät seinem Sohn zu einer Ausbildung.
rechnen mit Die Fahrgäste müssen mit Verspätungen rechnen.
rechnen zu Man rechnet ihn zu den besten Spielern der Welt.
reden mit +über Wir reden mit unserem Lehrer über den Ausflug.
reden von Er redet nur noch von dieser Frau.
retten vor Der Bademeister hat das Kind vor dem Ertrinken gerettet.
riechen nach Die Luft riecht nach Abgasen.
schicken an Ich schicke einen Brief an meine Eltern.
schließen von +auf Vom Aussehen kann man nicht auf die Intelligenz schließen.
schmecken nach Das Essen schmeckt nach nichts.
schreiben an Ich schreibe einen Brief an meine Eltern.
sehnen sich nach Ich sehne mich nach Ruhe.
sein aus Der Tisch ist aus Holz.
stören sich an Der Nachbar stört sich am Lärm der Kinder.
stören bei Mein kleiner Bruder stört mich immer beim Lernen.
sträuben sich gegen Die Studenten sträuben sich gegen die Studiengebühren.
streiten sich mit* +über Meine Freundin streitet (sich) jeden Tag mit ihrem Mann über Geld.
suchen nach Sie sucht nach einem Mann.
täuschen sich in Ich habe mich in dir getäuscht.
teilnehmen an Dieses Jahr werden mehr Leute am Berlin-Marathon teilnehmen.
treffen sich mit Ich habe mich gestern mit meiner Freundin getroffen.
überreden zu Meine Freundin hat mich zu einem Kinobesuch überredet.
überzeugen von Der Angeklagte konnte das Gericht von seiner Unschuld überzeugen.
verabschieden sich von Peter hat sich von seinen Freunden verabschiedet.
verkaufen an Der Konzern hat die Firma an einen Investor verkauft.
verlangen von Die Universität verlangt von den Studenten Deutschkenntnisse.
verlassen sich auf Sie verlässt sich auf ihren Mann.
verlieben sich in Mein Bekannter ist in seine Chefin verliebt.
vermieten an Der Hausbesitzer vermietet seine Wohnungen nicht an Studenten.
verpflichten sich zu Er hat sich zur Rückzahlung des Geldes verpflichtet.
versichern gegen Man muss das Haus gegen Feuer versichern.
121
Liste: Verben mit Präposition
verstehen sich mit Maria versteht sich gut mit ihrer Schwester.
verstehen sich auf Er versteht sich auf das Verkaufen.
verteilen unter Der Verwalter verteilte das Erbe unter den Verwandten.
vertiefen sich in Sie vertieft sich in ihre Bücher.
verwechseln mit Ich habe den Mann mit meinem Nachbarn verwechselt.
vorbereiten auf Der Lehrer bereitet die Schüler auf die Prüfung vor.
warten auf Die Studenten warten auf die S-Bahn.
wenden sich an Für Beschwerden müssen Sie sich an den Kundenservice wenden.
werden aus Aus ihm wird nie ein guter Lehrer.
wundern sich über Ich wundere mich über gar nichts.
zahlen an Der Täter muss seine Strafe an einen gemeinnützigen Verein zahlen.
zählen auf Der Trainer kann auf alle Spieler zählen.
zählen zu Sie zählt zu den besten Studenten ihres Jahrgangs.
zusammen-setzen
sich aus Die Gruppe setzt sich aus acht Teilnehmern zusammen.
zusehen bei Die Kinder sehen den Bauarbeitern bei der Arbeit zu.
zweifeln an Sie hat nie an ihrem Erfolg gezweifelt.
Verben mit obligatorischem es
122
Verben mit obligatorischem esEinige Verben und Ausdrücke erfordern ein obligatorisches es. Dazu gehören z. B. die „Wetterverben“. Bei diesen Verben steht es immer im Nominativ.
Beispiele: „Wetterverben“
regnen Heute regnet es.
schneien Gestern hat es geschneit.
winden An der Küste windet es stark.
blitzen, donnern Bei einem Gewitter blitzt und donnert es.
ziehen Durch das Fenster zieht es.
hageln Wenn es hagelt, ist die Ernte in Gefahr.
nieseln Es regnet nicht richtig, es nieselt nur leicht.
stürmen An der Küste stürmt es oft.
Einige weitere Verben, meist mit Präposition, benötigen ebenfalls es. Dabei steht es entweder im Nomina-tiv oder im Akkusativ.
Beispiele: es im Nominativ:
jucken Es juckt mich in der Nase.
ankommen auf Es kommt darauf an, wie viel Geld ich habe.
fehlen an Es fehlt ihm an Deutschkenntnissen.
gehen um In dem Text geht es um das Thema „alternative Energien“.
mangeln an Nach der Katastrophe mangelt es an Medikamenten für die Bevölkerung.
eilen mit Es eilt nicht mit der Bestellung.
klappen mit Ich hoffe, dass es mit meiner Prüfung klappt.
sich handeln um Bei diesem Tier handelt es sich um ein Insekt.
Beispiele: es im Akkusativ
es anlegen auf Der Schüler legt es darauf an, dass er vom Lehrer bestraft wird.
es versuchen mit Klavierspielen macht mir keinen Spaß, jetzt versuche ich es mit Gitarrespielen.
Ebenso einige Ausdrücke mit Adjektiv und Verb:
Beispiele: Ausdrücke mit Adjektiv und Verb
es sich leicht (schwer) machen Thomas macht es sich leicht, wenn er sagt, dass ihn das nicht interessiert.
es gut (schlecht) meinen Der Chef meint es gut mit den Mitarbeitern.
es gut (schlecht) gehen Mir geht es schlecht.
es weit bringen Thomas hat es weit gebracht, er ist der Chef von 500 Mitarbeitern.
123
Verben mit obligatorischem es
Feste verbale Ausdrücke:
Beispiele: feste verbale Ausdrücke
es gibt In Deutschland gibt es viel Industrie. =„vorhanden sein“
es abgesehen haben auf Die Einbrecher hatten es auf die Diamanten abgesehen. =„haben wollen“
es heißt Es heißt, dass die Firma vor der Pleite steht. =„man sagt“
es gilt Jetzt gilt es alle Kräfte zu mobilisieren. =„man muss“
Die Verben werden, bleiben und sein werden in Verbindung mit „Wetteradjektiven“ mit es benutzt. Das Verb werden auch bei Zeitveränderung.
Beispiele: werden, bleiben, sein mit Wetteradjektiven
werden Es wird warm. (kalt, neblig, heiß, ...) Wetter
bleiben In den nächsten Tagen bleibt es kalt. (warm, windig, ...) Wetter
sein* Hier ist es sehr heiß. (kalt, sonnig, schattig, stürmisch, ...) Wetter
werden Es wird Frühling. (Tag, Nacht, Weihnachten, ...) Zeitveränderung
*Beachte:
„Wetter“ „Körpergefühl“
Es ist hier kalt. Es ist mir kalt.
Hier ist es kalt. Mir ist (es) kalt.
(immer mit es) (ohne es möglich, wenn es nicht in Position 1 steht)
Feste Nomen-Verb-Verbindungen
124
Feste Nomen-Verb-Verbindungen (Funktionsverbgefüge)Einige Verben gehen mit bestimmten Nomen eine feste Verbindung ein. Das Verb verliert in diesen Ver-bindungen seine eigentliche Bedeutung. Die Bedeutung der Nomen-Verb-Verbindung wird durch das Nomen bestimmt.
Beispiel: Kritik üben
Bedeutung Bedeutung
üben = trainieren Kritik (üben) = kritisieren
Das Verb wird nur zur Bildung der grammatischen Formen benützt.
Beispiel: Konjugation Präsens - Kritik üben
Singular Plural
1. Person ich übe Kritik 1. Person wir üben Kritik
2. Person du übst Kritik 2. Person ihr übt Kritik
3. Person er übt Kritik 3. Person sie üben Kritik
Zu den Nomen-Verb-Verbindungen gehören oft Artikel oder Präpositionen. Man findet folgende Struktu-ren:
Präposition Artikel Nomen Funktionsverb Präposition Bedeutung
Sport treiben Sport machen
Kritik üben an kritisieren
in Zweifel ziehen (be)zweifeln
zur Verfügung stehen haben, es gibt
den Tod finden sterben
die/eine Wahl treffen wählen
in der Kreide stehen (metaph.) schulden
Die Verwendung des Artikels ist bei vielen Funktionsverbgefügen festgelegt. Es gibt keine Regel für den Gebrauch des Artikels.
Beispiele: Artikelgebrauch
mit bestimmtem Artikel die Frechheit besitzen, den Tod finden
Kontraktion Artikel + Präpo-sition
zum Abschluss bringen, zur Verfügung stehen
Häufig kommen aber auch Funktionsverbgefüge vor, bei denen der bestimmte, der unbestimmte oder kein Artikel stehen kann.
125
Feste Nomen-Verb-Verbindungen
Beispiele: Funktionsverbgefüge mit/ohne Artikel
bestimmter Artikel unbestimmter Artikel kein Artikel
die Wahl treffen eine Wahl treffen (-)
die Antwort geben eine Antwort geben Antwort geben
unter dem Verdacht stehen (-) unter Verdacht stehen
die Hoffnung haben (-) Hoffnung haben
Bei vielen Nomen-Verb-Verbindungen kann auch der Numerus des Nomens (Singular bzw. Plural) nicht verändert werden.
Singular Plural
Sport treiben (-)
Kritik üben an (-)
in Zweifel ziehen (-)
zur Verfügung stehen (-)
Allerdings ist es bei anderen möglich Singular oder Plural zu verwenden.
Singular Plural
eine Antwort geben Antworten geben
einen Antrag stellen Anträge stellen
eine Entscheidung treffen Entscheidungen treffen
Die Bedeutung der Nomen-Verb-Verbindungen
Häufig aber nicht immer gibt es ein einfaches Verb mit der gleichen Bedeutung wie die Nomen-Verb-Verbindung bzw. ein Adjektiv plus sein oder werden.
Nomen-Verb-Verbindung Bedeutung/Verb
Kritik üben an kritisieren
die/eine Frage stellen fragen
eine Entscheidung treffen entscheiden
Allerdings kann das einfache Verb ein zusätzliches oder ein anderes Präfix erhalten oder es kann reflexiv sein.
Nomen-Verb-Verbindung Bedeutung/Verb
Einfluss nehmen auf beeinflussen
in Zweifel ziehen bezweifeln
Abschied nehmen sich verabschieden
Feste Nomen-Verb-Verbindungen
126
Nicht immer kann man das Verb direkt aus dem Nomen ableiten.
Nomen-Verb-Verbindung Verb
Platz nehmen sich setzen (nicht: „platzieren“ oder „platzen“!)
in Kauf nehmen akzeptieren
Ab und zu gibt es auch gar kein einfaches Verb mit der gleichen Bedeutung.
Nomen-Verb-Verbindung Verb
Sport treiben --
Manchmal gibt es ein Verb, das aus dem Nomen abgeleitet werden kann, aber das Verb hat eine andere Bedeutung.
Nomen-Verb-Verbindung Bedeutung direkt abgeleitetes Verb (andere!) Bedeutung
(etwas) in Betracht ziehen (etwas) erwägen, überlegen betrachten „etwas anschauen“
Manche Nomen-Verb-Verbindungen können auch metaphorisch sein. Diese bezeichnet man als Redewen-dungen oder idiomatische Ausdrücke.
Nomen-Verb-Verbindung Verb
(etwas) auf den Tisch bringen über etwas sprechen
(etwas) durch die Blume sagen etwas diplomatisch ausdrücken
Manche Nomen-Verb-Verbindungen kann man wörtlich (keine feste Verbindung Verb + AKK) und meta-phorisch verstehen.
Nomen-Verb-Verbindung Verb (wörtliche Bedeutung) Verb (metaphorische Bedeutung)
eine Rolle spielen im Theater eine Person spielen wichtig sein
Bestimmte Nomen-Verb-Verbindungen weichen orthografisch ab und enthalten veraltete Grammatik.
Nomen-Verb-Verbindung Verb
zustande kommen --
zustande (zuwege) bringen schaffen
zugute kommen profitieren
abhanden kommen wegkommen, verlieren
127
Feste Nomen-Verb-Verbindungen
Die „Restbedeutung“ der Funktionsverben
Die Bedeutung der festen Nomen-Verb-Verbindungen findet man in den Nomen. Allerdings kann man in den Funktionsverben eine „Restbedeutung“ des Verbs erkennen. Grundsätzlich kann man zwischen akti-ver und passiver Bedeutung der Funktionsverben unterscheiden.
Beispiel: aktive Bedeutung des Funktionsverbs
Funktionsverbgefüge Beispiel Bedeutung Beispiel
eine Antwort geben Der Schüler gab keine Antwort. antworten Der Schüler antwortete nicht.
Hilfe leisten Sie leistete ihrer Nachbarin Hilfe.
helfen Sie half ihrer Nachbarin.
einen Antrag stellen auf Er stellt einen Antrag auf Zulassung zum Studium.
beantragen Er beantragt die Zulassung zum Studium.
Beispiel: passive Bedeutung des Funktionsverbs
Funktionsverbgefüge Beispiel Bedeutung Beispiel
zur Sprache kommen Das Problem kam zur Sprache. sprechen über Über das Problem wurde ge-sprochen.
Zustimmung finden Der Vorschlag der Bundeskanzle-rin fand keine Zustimmung.
zustimmen Dem Vorschlag der Bundeskanz-lerin wurde nicht zugestimmt.
unter Anklage stehen Der Täter stand wegen versuch-ten Mordes unter Anklage .
anklagen Der Täter wurde wegen ver-suchten Mordes angeklagt.
Funktionsverben mit aktiver Bedeutung können zusätzlich weitere Bedeutungen ausdrücken, z. B. den Beginn einer Handlung oder die Dauer einer Handlung.
Beispiel: aktive Bedeutung des Funktionsverbs - Beginn einer Handlung
Funktionsverbgefüge Beispiel Bedeutung Beispiel
in Bewegung geraten Das Auto geriet von alleine in Bewegung.
beginnen sich zu bewegen Das Auto begann sich von alleine zu bewegen.
in Abhängigkeit geraten Das Land geriet in Abhängig-keit von seinem Nachbarland.
beginnen abhängig zu sein Das Land begann von seinem Nachbarland abhängig zu sein.
zu einer Meinung gelangen Er gelangte zu einer anderen Meinung.
beginnen eine Meinung zu bekommen
Er begann eine andere Mei-nung zu bekommen.
Feste Nomen-Verb-Verbindungen
128
Beispiel: aktive Bedeutung des Funktionsverbs - Dauer einer Handlung
Funktionsverbgefüge Beispiel Bedeutung Beispiel
im Streit liegen Sie liegen im Streit mit ihren Nachbarn.
ständig streiten Sie streiten ständig mit ihren Nachbarn.
im Sterben liegen Sein Großvater liegt im Ster-ben.
bald/gerade sterben Sein Großvater stirbt bald.
in Betrieb sein Die Maschine ist in Betrieb. gerade laufen Die Maschine läuft im Mo-ment.
129
Liste: Funktionsverbgefüge
Liste: Funktionsverbgefüge
sich in Abhängigkeit befinden von abhängig sein
in eine/die/Pl. Abhängigkeit geraten von abhängig werden
in Abhängigkeit bringen abhängig machen
ein/das/Pl. Abkommen treffen mit/über vereinbaren
auf Ablehnung stoßen ablehnen
Abschied nehmen von sich verabschieden
Abstand nehmen von sich distanzieren
zur Abstimmung stellen wählen lassen
in Angriff nehmen beginnen
in Angst versetzen Angst machen
Angst haben vor sich fürchten vor
Angst bekommen vor beginnen Angst zu haben
Anklage erheben gegen anklagen
einen/den/Pl. Anschlag verüben ein Attentat machen
zu Ansehen gelangen Ehre bekommen
zur Ansicht gelangen eine Meinung bekommen
einen/den/Pl. Anspruch erheben auf beanspruchen
in Anspruch nehmen benutzen
einen/den/Pl. Antrag (auf) stellen beantragen
eine/die/- Antwort geben auf antworten
eine/die Arbeit antreten eine Arbeit beginnen
Ärger einbringen Ärger bringen
zur Aufführung bringen aufführen
zur Aufführung kommen aufgeführt werden
unter Aufsicht stellen beginnen zu beaufsichtigen
unter Aufsicht stehen beaufsichtigt werden
in Auftrag gehen produziert werden
eine/die/Pl. Auskunft erteilen Auskunft geben
Beachtung finden beachtet werden
unter Beobachtung stellen beginnen zu kontrollieren
unter Beobachtung stehen beobachtet werden
einen/den/Pl. Beruf ausüben Beruf machen
Beschwerde einlegen bei/gegen sich beschweren
einen/Pl. Besuch abstatten besuchen
in Betracht ziehen überlegen
in Betrieb nehmen starten
in Bewegung setzen bewegen
in Bewegung kommen bewegt werden
Beweis führen beweisen
Bezug nehmen auf sich beziehen auf
Dank abstatten danken
zur Diskussion stellen diskutieren lassen
zur Diskussion stehen diskutiert werden
Druck ausüben auf Druck machen
unter Druck setzen Druck machen
Einfluss nehmen auf beeinflussen
Einsicht bekommen in (Dokumente) sehen dürfen
Einsicht geben in (Dokumente) sehen lassen
eine/die Einwilligung geben] erlauben
zur Entscheidung bringen entscheiden lassen
zur Entscheidung kommen entschieden werden
eine/die/Pl. Entscheidung treffen über entscheiden
eine/die Entwicklung nehmen sich entwickeln
eine/die/Pl. Entwicklung auslösen Entwicklung starten
einen/Pl. Erfolg verzeich-nen
bei erfolgreich sein
in Erfüllung gehen sich erfüllen
eine/die Erlaubnis geben erlauben
in Erwägung ziehen überlegen
eine/die/Pl. Frage anschnei-den
ein Thema ansprechen
eine/die/Pl. Frage stellen an fragen
in Frage kommen möglich sein
Frieden stiften Frieden machen
eine/die/Pl. Frist einräumen Frist geben
in Gang kommen beginnen
in Gang bringen Funktion starten
auf einen/den/Pl. Gedanken bringen eine Idee geben
Gefallen finden bewundert werden
zu Gehör bringen hören lassen
zu Gehör kommen gehört werden
ein/das/Pl. Geschäft abschlie-ßen
Geschäft machen
ein/das/Pl. Gespräch führen sprechen
Handel (be)treiben mit handeln
131
Liste: Funktionsverbgefüge
Hilfe leisten bei helfen
sich die/Pl. Hoffnung machen auf hoffen
ein/das Interesse bekunden an Interesse zeigen
in Kauf nehmen akzeptieren
Kenntnis bekommen informiert werden
in Kenntnis setzen informieren
eine/die/Pl. Konsequenz ziehen aus konsequent sein
unter Kontrolle stellen kontrollieren
unter Kontrolle stehen kontrolliert werden
in Kraft setzen (Gesetz) in Funktion bringen
in Kraft treten (Gesetz) gültig werden
sich eine/die/Pl. Krankheit zuziehen krank werden
einen/Pl. Krieg führen mit Krieg machen
Kritik üben an kritisieren
auf Kritik stoßen kritisiert werden
ein/das Lob ernten gelobt werden
Maß nehmen bei messen
die/eine/Pl. Maßnahme ergreifen Maßnahme durchführen
eine/die/Pl. Meinung durchset-zen
mit seiner Meinung “gewinnen”
eine/die/Pl. Mitteilung machen mitteilen
einen/den/Pl. Mord begehen morden
Mut haben zu mutig sein
(sich) Mut machen zu ermutigen
zur Neige gehen zu Ende gehen
Neugier wecken neugierig machen
in Ordnung bringen ordnen
in Ordnung halten geordnet lassen
in Ordnung kommen geordnet werden
einen/den/Pl. Plan aufgeben nicht weiterverfolgen
Platz nehmen sich setzen
eine/die/Pl. Prüfung ablegen Prüfung machen
Rache nehmen an sich rächen
das Rauchen einstellen nicht mehr rauchen
eine/die/Pl. Rede halten reden
Rücksicht nehmen auf berücksichtigen
Schaden anrichten Schaden verursachen
einen/den/Pl. Schaden zufügen einen Schaden verursachen
eine/die Schuld tragen an schuldig sein
Liste: Funktionsverbgefüge
132
in Sorge versetzen besorgt machen
einen/den/Pl Spaziergang machen
Sport treiben Sport machen
zum Stehen bringen stoppen
Stellung nehmen zu Meinung sagen
eine/die Stimme abgeben wählen
in Streit geraten beginnen zu streiten
ein/das/Pl Studium abschlie-ßen
Studium beenden
eine/die/Pl Überlegung anstellen überlegen
Urteil fällen über urteilen
eine/die/Pl Verabredung treffen mit verabreden
einen/den Verdacht hegen Verdacht haben
zur Verfügung stehen haben
zur Verfügung stellen geben, da sein
einen/den Verlauf nehmen verlaufen
zur Vernunft bringen jemanden vernünftig machen
ein/das Versprechen geben versprechen
ein/das/Pl Versprechen halten Versprechen realisieren
in Verzug geraten Zeit verlieren
eine/die/Pl Vorbereitung treffen vorbereiten
Vorschub leisten unterstützen
Vorsorge treffen vorsorgen
zum Vortrag bringen vortragen, reden
zum Vortrag kommen vorgetragen werden
die/eine Wahl treffen wählen
Wert legen auf wichtig sein
einen/Pl Witz reißen über Witz machen
das Wort erteilen Sprecherlaubnis geben
in Wut versetzen wütend machen
in Wut geraten wütend werden
in Zweifel ziehen bezweifeln
135
Teil III: Das Substantiv (Nomen)
Das Substantiv - Genus
136
Das Substantiv (Nomen)Der größte Teil des Wortschatzes besteht aus Substantiven. Man nennt das Substantiv auch Nomen (Plu-ral: Nomina). Substantive bezeichnen Personen und Sachen (Konkreta) oder Begriffe (Abstrakta).
Konkreta Abstrakta
Personen Sachen Begriffe
Mann, Frau, Kind, Lehrer, Student, Professor, Chef
Auto, Buch, Haus, Geld, Wasser, Zeitung, Berg, Blume, Baum
Glück, Spaß, Freude, Angst, Alter, Tod, Krankheit, Schmerz, Liebe, Hoffnung
Das Substantiv verändert Kasus (Plural: Kasus), Numerus (Plural: Numeri) und Genus (Plural: Genera). Man unterscheidet:
3 Genera Maskulinum (maskulin), Neutrum (neutral) und Femininum (feminin)
2 Numeri Singular und Plural
4 Kasus Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv
Das Genus - der Artikel
Das Genus wird im Singular durch 3 bestimmte Artikel markiert. Im Plural gibt es nur einen bestimmten Artikel für alle drei Genera.
Singular Plural
maskulin der die
neutral das die
feminin die die
Beispiele:
Singular Plural
maskulin der Tisch die Tische
neutral das Buch die Bücher
feminin die Uhr die Uhren
Die Zuordnung des Genus zu einem Nomen folgt in den meisten Fällen keiner erkennbaren Regel.
der Stuhl, Tisch, Sessel
das Regal, Bild, Sofa
die Uhr, Kommode, Lampe
137
Das Substantiv - Genus
Regelmäßiges Genus
Nomen, die Personen bezeichnen, bekommen normalerweise das natürliche Geschlecht dieser Personen, das oft zusätzlich durch eine Endung des Nomens markiert wird.
Beispiele: natürliches Genus bei Personen
maskulin feminin (ohne Endung) maskulin feminin (mit Endung)
der Mann die Frau der Lehrer die Lehrerin
der Vater die Mutter der Student die Studentin
der Onkel die Tante der Professor die Professorin
Eine Ausnahme bildet das Nomen das Mädchen.
maskulin feminin
der Junge das Mädchen
Einige Substantive haben ein regelmäßiges Genus, das von der Endung abhängig ist.
Wörter mit den Endungen -ig, -ling, -ismus sind maskulin
Beispiele: regelmäßiger Artikel - der
-ig der König, Honig, Essig
-ling der Feigling, Schmetterling, Prüfling
-ismus der Sozialismus, Kapitalismus, Buddhismus
Wörter mit den Endungen –chen (Diminutiv), -ma, -ment, -um sind neutral
Beispiele: regelmäßiger Artikel - das
-chen das Mädchen, Häuschen, Gärtchen
-ma das Thema, Dogma, Rheuma
-ment das Parlament, Dokument, Fundament
-um das Museum, Gymnasium, Studium
Wörter mit den Endungen -heit, -ung, -keit, -ei, -schaft, -ion sind feminin.
Beispiele: regelmäßiger Artikel - die
-heit die Freiheit, Neuheit, Klugheit
-ung die Zeitung, Bildung, Verantwortung
-keit die Aufmerksamkeit, Wachsamkeit, Nebensächlichkeit
-ei die Polizei, Bäckerei, Metzgerei
-schaft die Wissenschaft, Mannschaft, Verwandtschaft
-ion die Religion, Region, Tradition
Das Substantiv - Numerus
138
Genus bei geographischen Namen
Kein Genus haben Namen von Städten und Ländern.
Städte Berlin ist die Hauptstadt von Deutschland. Freiburg ist eine Universitätsstadt in Baden-Württemberg.
Länder Deutschland ist ein Industrieland.Korea liegt in Ostasien.Brasilien ist das größte Land Südamerikas.
Bei den Ländernamen gibt es aber einige Ausnahmen.
Ländernamen mit Artikel
der Iran, Irak, Jemen, Kongo (aber: die Republik Kongo), Libanon, Niger, Oman, Senegal, Sudan, Tschad, Vatikan
die (Singular) Dominikanische Republik, Elfenbeinküste, Demokratische Republik Kongo, Republik Kongo (aber: der Kongo), Mongolei, Schweiz, Slowakei, Ukraine, Türkei, Zentralafrikanische Republik
die (Plural) Bahamas, Färöer Inseln, Kapverdischen Inseln, Komoren, Malediven, Niederlande, Philippinen, Salo-monen, Seychellen, USA, Vereinigten Arabischen Emirate, Vereinigten Staaten (von Amerika) =die USA
Alle anderen geographischen Namen haben einen Artikel.
Flüsse der Rhein, die Donau, der Nil, der Amazonas, die Wolga
Berge die Zugspitze, der Feldberg, das Matterhorn, der Eiger
Seen der Bodensee, der Chiemsee, der Viktoriasee
Numerus - Singular und Plural
Singular
Der Singular bezeichnet typischerweise genau ein Exemplar einer Person oder Sache. Der Plural bezeich-net zwei, oder mehr Exemplare einer Person oder Sache.
Singular Plural
der Mann zwei, drei, viele Männer
das Buch zwei, drei, viele Bücher
die Frau zwei, drei, viele Frauen
Eine Untergruppe der Sachen bilden die Stoff- oder Materialbezeichnungen. Sie kommen normalerweise nur im Singular vor, da man sie nicht ohne ein „Hilfswort“ zählen kann. Wenn zu Stoff- oder Materialbe-zeichnungen eine grammatische Pluralform existiert, hat sie die Bedeutung „Arten von“, „Sorten“.
139
Das Substantiv - Numerus
Beispiele: Stoff- und Materialbezeichnungen
ohne Hilfswort mit Hilfswort
Singular Plural Singular Plural
das Wasser (die Wässer) das Glas Wasser zwei Gläser Wasser
der Wein (die Weine) das Glas Wein zwei Gläser Wein
Den grammatischen Plural benützt man nur, wenn man tatsächlich über verschiedene Arten spricht.
Beispiel: Wein/Weine
Singular (+Hilfswort) Plural
Ich habe drei (Gläser) Wein getrunken. Ich habe drei französische Weine probiert.
Ich habe viel Wein getrunken. Ich habe viele französische Weine probiert.
(=mehr vom gleichen Wein) (=verschiedene französische Weinsorten: Bordeaux, Sancerre, Burgunder)
Ähnliches gilt für abstrakte Begriffe, aber bei abstrakten Begriffen gibt es keine Hilfswörter zum Zählen.
Beispiel: Glück (ohne Plural)
Singular Plural
das Glück (kein Plural)
Ich wünsche dir viel Glück für die Prüfung. --
Beispiel Angst (mit Plural)
Singular Plural
die Angst die Ängste
Während der Prüfung habe ich viel Angst gehabt.(=große Angst vor der Prüfung)
Sie hat viele Ängste.(=verschiedene Arten von Angst: Angst vor Prüfungen, vor Krank-heiten, vor Tieren)
Plural
Die Pluralbildung im Deutschen folgt bei den meisten Nomen keiner Regel. Bei deutschen Wörtern gibt es vier Pluralendungen und einen Pluraltyp ohne Endung. Zusätzlich zur Pluralendung kann bei drei Pluralty-pen der Stammvokal umgelautet werden.
ohne Umlaut mit Umlaut
Endung –n Endung -en
die Lampe – die Lampen der Staat – die Staaten
„n-Plural“
Endung –e der Tisch – die Tische der Stuhl – die Stühle „e-Plural“
Endung – er das Bild – die Bilder das Glas – die Gläser „r-Plural“
Endung –s das Auto – die Autos „s-Plural“
keine Endung der Lehrer – die Lehrer der Boden – die Böden
Das Substantiv - Numerus
140
Merke: Die Pluralendungen sind N-E-R-S. Für die Zuordnung eines Wortes zum Pluraltyp gibt es keine Re-gel.
Regelmäßiger Plural
Einige deutsche Nomen mit bestimmten Suffixen bilden einen regelmäßigen Plural.
Pluraltyp 1: - (e)n
-ei die Bäckerei die Bäckereien
-heit die Freiheit die Freiheiten
-keit die Eitelkeit die Eitelkeiten
-schaft die Mannschaft die Mannschaften
-ung die Zeitung die Zeitungen
-in die Lehrerin die Lehrerinnen (Plural: -nen)
Pluraltyp 2: –e
-ig der König die Könige
-ich der Teppich die Teppiche
-ling der Feigling die Feiglinge
-nis die Kenntnis die Kenntnisse
-sal das Schicksal die Schicksale
Pluraltyp 5: keine Endung
-chen das Mädchen die Mädchen
-lein das Tischlein die Tischlein
Auch einige Fremdwörter mit bestimmten Suffixen bilden den Plural regelmäßig.
Pluraltyp 1: - (e)n
-(t)ät die Universität die Universitäten
-(i)on die Nation die Nationen
-ik die Kritik die Kritiken
-ie die Theorie die Theorien
Außerdem folgende maskuline Nomen, die männliche Personen bezeichnen:
Pluraltyp 1: - (e)n
-and der Doktorand die Doktoranden
-ant der Praktikant die Praktikanten
-at der Kandidat die Kandidaten
-ent der Absolvent die Absolventen
-et der Athlet die Athleten
-ist der Jurist die Juristen
-oge der Pädagoge die Pädagogen
-nom der Ökonom die Ökonomen
141
Das Substantiv - Kasus
-or der Doktor die Doktoren
-soph der Philosoph die Philosophen
Der Kasus - Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv
Der Kasus wird durch eine Veränderung des Artikels und (manchmal) eine Endung markiert.
Beispiele:
Nominativ der Mann
Akkusativ den Mann
Dativ dem Mann
Genitiv des Mannes
Die Wahl des Kasus ist von anderen Wortarten abhängig. Verben, Substantive, Adjektive und Präpositio-nen können einen Kasus regieren. Das heißt, diese Wortarten bestimmen, welchen Kasus sie als Ergänzung bekommen.
Der Nominativ wird verwendet als:*
erste Verbergänzung Der Schüler schläft.Der Lehrer schreibt einen Satz.
zweite Verbergänzung Der Student möchte Arzt werden.Er ist ein fleißiger Student.
Apposition Herr Müller, der Lehrer meiner Tochter, ist ein sympathischer Mensch.
in Vergleichssätzen Ein schlechtes Examen ist besser als ein abgebrochenes Studium.
Der Akkusativ wird verwendet als:
zweite Verbergänzung Ich kaufe einen Pullover. Mein Bruder hat mir einen Brief geschrieben.
temporale Verbergänzung Ich bleibe einen Monat in Deutschland. Mein Freund hat letzten Monat Examen gemacht.
Präpositionalergänzung Ich suche ein Geschenk für meinen Vater. Wir machen einen Spaziergang durch den Park.
feste Präpositionalergänzung eines Verbs
Ich warte auf den Bus.Sie hat sich in ihren Professor verliebt.
Apposition Ich kenne Herrn Müller, den Lehrer meiner Tochter, aus meiner Studienzeit.
in Vergleichssätzen Ich finde einen schlechten Arbeitsplatz besser als gar keinen Arbeitsplatz.
Der Dativ wird verwendet als:
Das Substantiv - Kasus
142
zweite Verbergänzung Ich helfe meiner Mutter.
dritte Verbergänzung Mein Bruder hat mir einen Brief geschrieben.
Präpositionalergänzung Ich fahre mit meinem Vater nach München.Am Wochenende fahre ich zu meiner Freundin.
feste Präpositionalergänzung eines Verbs
Er arbeitet an seiner Diplomarbeit.Meine Schwester fürchtet sich vor großen Hunden.
Apposition Ich habe mit Herrn Müller, dem Lehrer meiner Tochter, gesprochen.
in Vergleichssätzen Ich helfe lieber meinem Vater als meinem Bruder.
Der Genitiv wird verwendet als:
zweite Verbergänzung Wir gedenken der Toten.
dritte Verbergänzung Man beschuldigt ihn des Mordes.
Präpositionalergänzung Ich bleibe wegen meiner Krankheit im Bett.Mein Kollege arbeitet trotz seiner Erkältung.
Attribut Das Haus meines Großvaters ist sehr alt.Die Rede des Präsidenten hat den Leuten gefallen.
143
Die Deklination des Substantivs
Deklination des SubstantivsDie Veränderung des Kasus nennt man die Deklination des Substantivs. Die Veränderung des Kasus kann man meist nur an dem Artikelwort erkennen, von dem das Substantiv begleitet wird. Zu den Artikelwör-tern gehören z. B. der bestimmte Artikel, der unbestimmte Artikel, das Possessivpronomen und das De-monstrativpronomen.
Beispiele: Artikelwörter
bestimmter Artikel der, die, das
unbestimmter Artikel ein, eine, ein
Possessivpronomen mein, meine, mein
Demonstrativpronomen dieser, diese, dieses
Die Deklination mit dem bestimmten Artikel
Im Singular haben nur maskuline und neutrale Nomen im Genitiv eine Endung. Die Endung lautet -s bzw. -es. Im Plural sind die Formen des Nomens in allen Kasus gleich – außer im Dativ Plural. Im Dativ Plural bekommen alle Nomen die Endung -n, aber nur wenn sie nicht sowieso die Pluralendung -(e)n haben.
Singular maskulin neutral feminin
Nominativ der Mann das Kind die Frau
Akkusativ den Mann das Kind die Frau
Dativ dem Mann dem Kind der Frau
Genitiv des Mannes des Kindes der Frau
Plural
Nominativ die Männer die Kinder die Frauen
Akkusativ die Männer die Kinder die Frauen
Dativ den Männern den Kindern den Frauen
Genitiv der Männer der Kinder der Frauen
Das Vorkommen der e-Erweiterung beim Genitiv ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die e-Erweite-rung bekommen folgenden Nomen:
Die Deklination des Substantivs
144
Die e-Erweiterung beim Genitiv Singular maskulin und neutral
Endung -s das Haus des Hauses
-ss der Fluss des Flusses
-ß das Maß des Maßes
-z der Tanz des Tanzes
-tz der Witz des Witzes
-chs der Fuchs des Fuchses
Endung -nis das Ergebnis des Ergebnisses
die meisten Nomen mit der Endung
-sch der Tisch des Tisch(e)s
-st das Fest des Fest(e)s
viele einsilbige der Mann des Mann(e)s
das Kind des Kind(e)s
Veraltete Form des Dativs Singular
Früher hatte der Dativ Singular der maskulinen und neutralen Nomen die Endung -e.
Singular maskulin neutral
Nominativ der Mann das Kind
Dativ dem Manne dem Kinde
Diese Endung ist im modernen Deutsch verloren gegangen. Sie hat sich nur in bestimmten Ausdrücken erhalten und z. B. in den Formen nach Hause und zu Hause. Manchmal findet sich diese Form auch noch in älterer Litera-tur.
Die Deklination mit dem unbestimmten Artikel
Den unbestimmten Artikel gibt es nur im Singular. Die Unbestimmtheit eines Nomens wird im Plural nicht markiert. Manche Grammatiken verwenden hierfür den Begriff „Nullartikel“. Die Deklination mit dem un-bestimmten Artikel lautet:
145
Die Deklination des Substantivs
Singular maskulin neutral feminin
Nominativ ein Mann ein Kind eine Frau
Akkusativ einen Mann ein Kind eine Frau
Dativ einem Mann einem Kind einer Frau
Genitiv eines Mannes eines Kindes einer Frau
Plural
Nominativ Männer Kinder Frauen
Akkusativ Männer Kinder Frauen
Dativ Männern Kindern Frauen
Genitiv Männer Kinder Frauen
Die Deklination mit dem negativen unbestimmten Artikel kein
Die Negation des unbestimmten Artikels heißt kein. Sie wird im Singular gleich dekliniert wie der unbe-stimmte Artikel, aber im Gegensatz zum unbestimmten Artikel gibt es einen Plural.
Singular maskulin neutral feminin
Nominativ kein Mann kein Kind keine Frau
Akkusativ keinen Mann kein Kind keine Frau
Dativ keinem Mann keinem Kind keiner Frau
Genitiv keines Mannes keines Kindes keiner Frau
Plural
Nominativ keine Männer, Kinder, Frauen
Akkusativ keine Männer, Kinder, Frauen
Dativ keinen Männern, Kindern, Frauen
Genitiv keiner Männer, Kinder, Frauen
Die n-Deklination
Einige maskuline Nomen haben eine abweichende Deklination. Diese nennt man n-Deklination, weil diese Nomen in allen Kasusformen außer im Nominativ Singular die Endung -(e)n haben.
n-Deklination mit bestimmtem Artikel mit unbestimmtem Artikel
Singular Plural Singular Plural
Nominativ der Student die Studenten ein Student Studenten
Akkusativ den Student(en) die Studenten einen Student(en) Studenten
Dativ dem Student(en) den Studenten einem Student(en) Studenten
Genitiv des Studenten der Studenten eines Studenten Studenten
Die Deklination des Substantivs
146
Die n-Deklination ist eine absterbende Sprachform. Die Endungen im Singular werden heute in der ge-sprochenen Sprache oft weggelassen. Alle Nomen, die zur n-Deklination gehören sind maskulin.
Nomen der n-Deklination
Maskuline Nomen mit der Endung –e der Bote, der Erbe, der Experte, der Junge, der Kollege, der Kunde, der Neffe, der Sklave, der Zeuge
Maskuline Nationalitätenbezeichnungen der Franzose, der Grieche, der Russe, der Türke, ...
Maskuline Tierbezeichnungen mit der Endung –e der Affe, der Falke, der Hase, der Löwe, der Ochse, der Rabe
außerdem der Bär, der Bauer, der Christ, der Fürst, der Held, der Herr, der Mensch, der Nachbar, der der Prinz
Auch viele Fremdwörter, die männliche Personen bezeichnen, gehören zur n-Deklination. Diese Fremd-wörter haben die Endungen:
Fremdwörter, die zur n-Deklination gehören
-ad der Kamerad -ist der Journalist
-and der Doktorand -oge der Pädagoge
-ant der Praktikant -nom der Ökonom
-at der Kandidat -soph der Philosoph
-ent der Absolvent -graf der Fotograf
-et der Athlet
Die gemischte Deklination
Einige maskuline Nomen gehören zur so genannten gemischten Deklination. Diese Nomen haben wie die Nomen der n-Deklination in allen Kasusformen außer im Nominativ Singular die Endung –(e)n, aber zu-sätzlich im Genitiv Singular die Endung –s wie die „normalen“ maskulinen Nomen.
gemischte-Dekli-nation
mit bestimmtem Artikel mit unbestimmtem Artikel
Singular Plural Singular Plural
Nominativ der Name die Namen ein Name Namen
Akkusativ den Namen die Namen einen Namen Namen
Dativ dem Namen den Namen einem Namen Namen
Genitiv des Namens der Namen eines Namens Namen
Beispiele: gemischte Deklination
Nominativ Der Name meiner Freundin ist Maria.
Akkusativ Ich habe den Namen des Mannes vergessen.
Dativ Sie hat sich unter dem Namen ihres Mannes angemeldet.
Genitiv Die Bedeutung des Namens kenne ich nicht.
147
Die Deklination des Substantivs
Bei allen Nomen, die zur gemischten Deklination gehören, existieren besonders in der gesprochenen Sprache Doppelformen für den Nominativ Singular mit bzw. ohne die Endung -n.
Beispiel: der Name/der Namen
Standardsprache gesprochene Sprache auch
der Name der Namen
ein Name ein Namen
Zur gemischten Deklination gehören:
Nomen der gemischten Deklination
der Buchstabe(n) der Gedanke(n)
der Friede(n) der Glaube(n)
der Funke(n) der Wille(n)
Die Deklination von das Herz
Eine besondere Deklination hat das Substantiv das Herz.
Deklination: das Herz
mit bestimmtem Artikel mit unbestimmtem Artikel
Singular Plural Singular Plural
Nominativ das Herz die Herzen ein Herz Herzen
Akkusativ das Herz die Herzen ein Herz Herzen
Dativ dem Herzen den Herzen einem Herzen Herzen
Genitiv des Herzens der Herzen eines Herzens Herzen
Liste: n-Deklination und gemischte Deklination
148
Liste: Nomen der n-Deklination und der gemischten De-klination
n-Deklination
a. abhängig von folgenden Endungen
Endung Beispiele
-ad der Kamerad, ..
-and der Diplomand, der Doktorand, der Konfirmand, ..
-ant der Demonstrant, der Elefant, der Fabrikant, der Praktikant, ..
-at der Automat, der Diplomat, der Kandidat, der Soldat, ..
-ent der Absolvent, der Dozent, der Patient, der Student, ..
-et der Athlet, der Komet, der Planet, ..
-graf der Fotograf, der Stenograf, der Tomograf , ..
-ist der Journalist, der Polizist, der Spezialist, der Tourist, ..
-it der Favorit, der Jesuit, der Satellit, ..
-nom der Agronom, der Astronom, der Ökonom, ..
-oge der Archäologe, der Biologe, der Geologe, der Pädagoge, ..
-soph der Anthroposoph, der Philosoph, ..
b. männliche Nationalitätenbezeichnungen
Beispiele: Nationalitätenbezeichnungen
auf -e der Chinese, der Franzose, der Russe, der Türke, ...
außerdem der Ungar
c. unregelmäßig
der Affe der Fink der Junggeselle der Pate
der Architekt der Fürst der Knabe der Pilot
der Bär der Gatte der Kollege der Prinz
der Bauer der Gefährte der Kommilitone der Rabe
der Bote der Genosse der Komplize der Rebell
der Bube der Geselle der Kunde der Riese
der Bulle der Graf der Laie der Schimpanse
der Bursche der Hase der Lotse der Schöffe
der Chaot der Heide der Löwe der Sklave
149
Liste: n-Deklination und gemischte Deklination
der Coyote der Held der Mensch der Zar
der Depp der Herr der Nachbar der Zeuge
der Drache der Hirte der Nachkomme
der Erbe der Idiot der Narr
der Experte der Insasse der Neffe
der Falke der Junge der Ochse
Gemischte Deklination (Genitiv +s):
der Buchstabe(n)
der Friede(n)
der Funke(n)
der Gedanke(n)
der Glaube(n)
der Name(n)
der Wille(n)
einziges neutrales Nomen der n-Deklination und Genitiv +-s:
d a s Herz ( des Herzens)
Die Deklination nominalisierter Adjektive
150
Die Deklination nominalisierter AdjektiveDie Deklination nominalisierter Adjektive entspricht der Adjektivdeklination (ohne Nomen)
Beispiele: Deklination nominalisierter Adjektive
Nominativ der kranke Mann der Kranke
Akkusativ den kranken Mann den Kranken
Beispielsätze:
Nominativ: Der Kranke wird heute Nachmittag operiert.
Akkusativ: Der Arzt untersucht den Kranken.
Dativ: Der Arzt unterhält sich mit dem Kranken.
Genitiv: Die Frau des Kranken kommt zu Besuch
Alle Formen lauten:
maskuline Nomen mit bestimmtem Artikel mit unbestimmtem Artikel
Singular Plural Singular Plural
Nominativ der Kranke die Kranken ein Kranker Kranken
Akkusativ den Kranken die Kranken einen Kranken Kranken
Dativ dem Kranken den Kranken einem Kranken Kranken
Genitiv des Kranken der Kranken eines Kranken Kranken
feminine Nomen mit bestimmtem Artikel mit unbestimmtem Artikel
Singular Plural Singular Plural
Nominativ die Kranke die Kranken eine Kranke Kranken
Akkusativ die Kranke die Kranken eine Kranke Kranken
Dativ der Kranken der Kranken einer Kranken Kranken
Genitiv der Kranken der Kranken einer Kranken Kranken
Neutrale Nomen kommen nur als Abstraktionen im Singular mit bestimmtem Artikel vor.
Beispiele:
Ich glaube an das Gute im Menschen.
Das Gute hat über das Böse gesiegt.
neutrale Nomen Singular
Nominativ das Gute
Akkusativ das Gute
Dativ dem Guten
Genitiv des Guten
151
Der Gebrauch des Artikels
Der Gebrauch des bestimmten und des unbestimmten ArtikelsDer Gebrauch des bestimmten oder unbestimmten Artikels ist abhängig vom Sprecher. Der Sprecher be-nützt den unbestimmten Artikel
bestimmter Artikel Singular Plural
wenn er zum ersten Mal über eine Thema, eine neue Sache spricht. Ich möchte ein Buch kaufen. Ich möchte Bücher kaufen.
wenn er eine Sache definiert, in ein System einordnet. Das ist ein Buch. Das sind Bücher.
Beachte: Im Plural gibt es keinen unbestimmten Artikel.
Der Sprecher benützt den bestimmten Artikel,
unbestimmter Artikel Singular Plural
wenn ein Thema oder eine Sache dem Sprechpartner bekannt ist. Ich möchte das Auto kaufen. Ich möchte die Autos kaufen.
Wenn es eine Sache nur einmal gibt. Der Stuttgarter Fernsehturm war der erste Fernsehturm . Das Brandenburger Tor steht in Berlin. Der Kölner Dom ist 157 Meter hoch.
--
Keinen Artikel benützt man normalerweise bei Namen von Personen und Berufsbezeichnungen, Städte- und den meisten Ländernamen*.
kein Artikel
Personen Herr Müller ist unser Lehrer.Friedrich Schiller ist in Marbach geboren.Peter kommt heute Nachmittag zu mir.
Berufe Ich möchte Ingenieur werden.Herr Schmidt ist Abteilungsleiter in einer großen Automobilfirma.Frau Müller arbeitet nachmittags als Verkäuferin.
Städtenamen Berlin ist die Hauptstadt von Deutschland.Freiburg ist eine Universitätsstadt in Baden-Württemberg.Die Olympischen Spiele 1972 fanden in München statt.
Ländernamen Deutschland ist ein Industrieland.Korea liegt in Ostasien.Brasilien ist das größte Land Südamerikas.
Bei Ländernamen gibt es einige Ausnahmen: siehe im Kapitel „Genus bei geographischen Namen“
Der Gebrauch des Artikels
152
Zu den Personennamen gehören auch die Anrede Herr und Frau, das Wort Familie als Teil eines Namens und akademische Titel.
Beispiele:
Herr Müller, Frau Müller, Familie Müller, Dr. Müller, Professor Müller
Der Gebrauch von Personennamen mit Artikel gilt als umgangssprachlich, kommt in der Umgangssprache aber häufig vor.:
Beispiele: Personennamen mit/ohne Artikel
Umgangssprache Standardsprache
Der Peter hat gesagt, dass die Anna krank ist Peter hat gesagt, dass Anna krank ist.
Der Herr Müller ist heute krank. Herr Müller ist heute krank.
153
Substantive mit Präposition
Substantive mit PräpositionWie bei Verben und Adjektiven gibt es auch Substantive mit einer festen Präposition.
Beispiel: der Ärger über (+ Akkusativ)
Der ständige Ärger über meinen Chef macht mich krank.
Diese festen Präpositionen fungieren als Attribut des Nomens und ermöglichen wie alle Attribute einen Satz komplexer bzw. aus zwei Sätzen einen Satz zu machen.
zwei Sätze ein Satz
Ich ärgere mich ständig über meinen Chef. Das macht mich krank. Der ständige Ärger über meinen Chef macht mich krank.
Einige Substantive haben zwei Präpositionen, die zusammen in einem Satz vorkommen können.
Beispiel: die Erhöhung um + auf
Die Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3% auf 19% ist für viele Familien eine Belastung.
Für die Wahl der Präposition(en) gibt es keine Regel. Die Präposition muss mit dem Substantiv gelernt werden.
Einige Verben haben zwei oder mehr Präpositionen, die aber nicht zusammen in einem Satz vorkommen können. Manche dieser Präpositionen haben die gleiche Bedeutung. Man kann sie alternativ verwenden. Manche Präpositionen verändern die Bedeutung.
Präpositionen mit gleicher Bedeutung
Diese Präpositionen sind beliebig gegeneinander austauschbar.
Beispiele: zwei Präpositionen mit gleicher Bedeutung
das Interesse an/für Man muss das Interesse an Sport bei Kindern früh wecken.=Man muss das Interesse für Sport bei Kindern früh wecken.
der Kontakt zu/mit* Ich habe guten Kontakt mit meinen Nachbarn.=Ich habe guten Kontakt zu meinen Nachbarn.
*Eine weitere Variante von zu ist hier auch zwischen, wenn zwei Personen genannt werden.
Beispiel: zu/zwischen
der Kontakt zwischen Der Kontakt zwischen mir und meinen Nachbarn ist gut.
Präpositionen mit verschiedener Bedeutung
Da diese Präpositionen verschiedene Bedeutung haben, kann man sie nicht gegeneinander austauschen.
Substantive mit Präposition
154
Beispiel: zwei Präpositionen mit verschiedener Bedeutung
Freude auf Die Freude auf den Urlaub erleichtert die Arbeit. (=Zukunft)
Freude über Die Freude über die Geschenke war groß. (=Vergangenheit/Gegenwart)
Beispiel: drei Präpositionen mit verschiedener Bedeutung
die Entscheidung über Die Entscheidung über den Antrag fällt nächste Woche.
die Entscheidung für Die Entscheidung für die Familie bringt Frauen Nachteile bei der Karriere.
die Entscheidung gegen Der Minister traf eine Entscheidung gegen eine erneute Kandidatur.
Manchmal ändert die Präposition zusätzlich die Bedeutung des Substantivs. Die Bedeutungsveränderung ist nicht immer leicht zu verstehen.
Beispiel: Bedeutungsänderung des Substantivs
die Sorge um (=Angst haben um) Die Sorge um die Kinder lässt die Mutter nicht schlafen.(Die Mutter hat Angst um die Kinder.)
die Sorge für (= s. kümmern um) Die Sorge für die Kinder übernimmt bei der Scheidung die Mutter.(Die Mutter kümmert sich um die Kinder.)
Präposition und Kasus
Die Präposition, die fest zu einem Substantiv gehört, regiert einen Kasus. Präpositionen, die einen festen Kasus haben behalten diesen Kasus.
Beispiele: Präpositionen mit festem Kasus
für = Akkusativ die Voraussetzung für Sie brachte gute Voraussetzungen für eine Karriere mit
von = Dativ die Abhängigkeit von Die Industrieländer wollen die Abhängigkeit vom Erdöl verrin-gern.
Wechselpräpositionen bekommen je nach Substantiv eine feste Präposition. Die Präpositionen und der Kasus müssen mit dem Substantiv zusammen gelernt werden. Die Wechselpräposition an kann sowohl mit Akkusativ als auch mit Dativ vorkommen.
Beispiele: Wechselpräposition an
an + Akkusativ die Bindung an Die Bindung an die Familie ist in meinem Heimatland sehr stark.
an + Dativ der Bedarf an Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften steigt weiter.
Die Wechselpräpositionen vor und zwischen werden immer mit dem Dativ verwendet.
155
Substantive mit Präposition
Beispiele: Wechselpräpositionen vor und zwischen
vor + Dativ: die Flucht vor Viele Menschen befinden sich auf der Flucht vor der Hungersnot.
zwischen + Dativ die Feindschaft zwischen Die Feindschaft zwischen den Nachbarn dauert schon viele Jahre.
Die Wechselpräpositionen auf, über und in werden immer mit dem Akkusativ verwendet.
Beispiele: Wechselpräpositionen auf, in und über
auf + Akkusativ die Rücksicht auf Aus Rücksicht auf seine Familie wechselte er den Job.
in + Akkusativ der Einblick in Die Bürger bekamen keinen Einblick in die Unterlagen.
über + Akkusativ die Enttäuschung über Sie weinte aus Enttäuschung über ihre Prüfungsergebnisse.
Mit den Wechselpräpositionen unter, hinter und neben verbinden sich keine Substantive.
Substantiv, Verb und Adjektiv mit Präposition
Manchmal gibt es zu dem Substantiv mit Präposition ein passendes Verb und/oder Adjektiv mit Präpositi-on. Das System ist aber unvollständig.
Substantiv Verb Adjektiv
der Ärger über sich ärgern über verärgert über
das Interesse an sich interessieren für interessiert an
die Hoffnung auf hoffen auf --
der Preis für -- --
Liste: Substantive mit Präposition
156
Liste: Substantive mit Präpositiondie Abhängigkeit von Die Industrieländer wollen die Abhängigkeit vom Erdöl verringern.
die Ähnlichkeit mit/zu (zwischen) Die Ähnlichkeit mit seinem Bruder ist verblüffend.
die Alternative zu Es gibt keine Alternative zu diesem Vorgehen.
das Angebot an + Dat Das Angebot an Studienplätzen ist zu gering.
der Angriff auf + Akk Der Angriff auf die Truppe erfolgte aus dem Hinterhalt.
die Angst vor + Dat Ich habe Angst vor der Prüfung.
der Anlass zu Der Anlass zu dieser Feier ist das 50-jährige Firmenjubiläum.
der Anteil an + Dat Der Anteil an Frauen in der Chefetage steigt nur langsam.
die Antwort auf + Akk Die Antwort auf meine Frage ist er mir schuldig geblieben.
die Arbeit an + Dat Die Arbeit an ihrer Doktorarbeit dauerte drei Jahre.
der Ärger über + Akk Aus Ärger über seinen Chef hat er gekündigt.
die Aufregung über + Akk Ich verstehe die Aufregung über diese Sache nicht.
die Auseinanderset-zung
mit Die Demonstranten wollen keine Auseinandersetzung mit der Polizei.
die Ausnahme von Es gibt keine Ausnahme von dieser Regel.
der Bedarf an + Dat Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften steigt weiter.
die Bedingung für Die Firmen sprachen über die Bedingungen für eine Übernahme.
das Bedürfnis nach Im Urlaub haben viele Leute das Bedürfnis nach Ruhe.
die Begegnung mit Die Begegnung mit dem Präsidenten war ein einmaliges Erlebnis für sie.
die Begründung für Ich verstehe die Begründung für die Absage nicht.
die Bekanntschaft mit Bei seinem Praktikum machte er Bekanntschaft mit vielen interes-santen Leuten.
die Bemerkung über + Akk Er machte eine negative Bemerkung über seine Chefin.
das Bemühen um Das Bemühen um eine friedliche Lösung ist gescheitert.
die Bereitschaft zu Die Verhandlungspartner zeigten keine Bereitschaft zu Kompromis-sen.
der Bericht über + Akk Der Bericht über die wirtschaftliche Lage fällt dieses Jahr schlecht aus.
die Betroffenheit über + Akk Die Betroffenheit über das Unglück war den Leuten anzumerken.
der Beweis für Der Staatsanwalt konnte den Beweis für eine Schuld des Angeklag-ten nicht liefern.
die Bindung an + Akk Die Bindung an die Familie ist in meinem Heimatland sehr stark.
die Debatte über + Akk Die Debatte über die Steuererhöhung verlief turbulent.
der Einblick in + Akk Die Bürger bekamen keinen Einblick in die Unterlagen.
der Eindruck auf + Akk Der Eindruck auf die Zuschauer war sehr stark.
der Einfluss auf + Akk Das Geld hatte keinen Einfluss auf die Entscheidung.
die Entschuldigung für Die Entschuldigung für sein Verhalten kam prompt.
157
Liste: Substantive mit Präposition
die Enttäuschung über + Akk Sie weinte aus Enttäuschung über ihre Prüfungsergebnisse.
die Erinnerung an + Akk Die Erinnerung an das schreckliche Unglück quält die Menschen noch heute.
die Erklärung für Ich habe keine Erklärung für sein Verhalten.
die Erlaubnis zu Die Eltern gaben die Erlaubnis zum Heiraten.
der Ersatz für Der Einsatz des Mitarbeiters für die Firma wurde gelobt.
die Erziehung zu Die Erziehung zu Selbständigkeit ist Teil der Aufgabe der Schule.
die Fähigkeit zu Vielen Schülern fehlt die Fähigkeit zu logischem Denken.
die Feindschaft mit/zu (zwischen) Die Feindschaft zwischen den Nachbarn dauert schon viele Jahre.
die Flucht vor Viele Menschen befinden sich auf der Flucht vor der Hungersnot.
die Frage nach Er verstand die Frage nach dem Weg nicht.
die Furcht vor Aus Furcht vor dem Verlust seines Arbeitsplatzes beging er Selbst-mord.
der Gedanke an + Akk Sie verschwendeten keinen Gedanken an eine Niederlage.
der Gegensatz zu Im Gegensatz zu meiner Schwester bin ich faul.
der Gehalt an + Dat Das Essen enthält einen hohen Anteil an Vitaminen.
die Gelegenheit zu Der Gefangene nützte die Gelegenheit zur Flucht.
die Gemeinsamkeit mit Das Leben in Deutschland hat viele Gemeinsamkeiten mit meinem Heimatland.
die Grenze zu Die Regierung ließ die Grenze zum Nachbarland schließen.
der Griff nach Der Griff nach der Macht ist gescheitert.
der Grund für Ich kenne den Grund für seine Eifersucht nicht.
die Grundlage für Die Grundlage für den Vertrag hat sich geändert.
der Hass auf + Akk Der Hass auf die Nachbarn ist immer noch groß.
die Herrschaft über + Akk In diesem Jahr erlangte er die Herrschaft über das Reich.
die Hilfe bei Die Hilfe beim Bau des neuen Krankenhauses kam aus dem Ausland.
der Hinweis auf + Akk Der Hinweis auf den Mörder kam aus der Bevölkerung.
die Hoffnung auf + Akk Die Hoffnung auf eine Lösung des Problems ist geschwunden.
das Interesse an + Dat/für Viele junge Leute haben kein Interesse an Politik.
die Klage über + Akk Der Bürgermeister musste sich viele Klagen über den Verkehr an-hören.
die Klarheit über + Akk Jetzt habe ich endlich Klarheit über meine Zukunft.
der Kontakt mit/zu Er hat seit langem keinen Kontakt mehr zu seiner Familie.
die Kontrolle über + Akk Die Armee erlangte die Kontrolle über die Region.
die Konzentration auf + Akk Die Konzentration auf die Prüfung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.
die Kraft zu Meine Großmutter hat keine Kraft mehr zum Arbeiten.
die Kritik an + Dat Die Kritik an der Regierung wächst.
die Liebe zu Aus Liebe zu ihren Kindern kehrte sie zurück.
der Mangel an + Dat Aus Mangel an Beweisen wurde er frei gesprochen.
die Nachfrage nach Daimler verzeichnet eine steigende Nachfrage nach teuren Auto-mobilen.
Liste: Substantive mit Präposition
158
der Neid auf + Akk Europa schaut mit Neid auf die hohen Wachstumsraten in den USA.
der Preis für Der Preis für diese Maßnahme ist zu hoch.
die Reaktion auf + Akk Die Förderung von Biokraftstoffen ist eine Reaktion auf steigende Ölpreise.
das Recht auf + Akk Das Grundgesetz garantiert das Recht auf freie Meinungsäußerung.
der Respekt vor + Dat Ich habe Respekt vor meinem Lehrer.
die Rücksicht auf + Akk Aus Rücksicht auf seine Familie wechselte er den Job.
der Ruf nach Der Ruf nach einer Änderung der Pläne wird immer lauter.
die Scheidung von Die Scheidung von seiner dritten Frau kam ihn teuer.
die Scheu vor Kinder haben keine Scheu vor Experimenten.
die Schuld an + Dat Der Fahrer trägt die Schuld an dem Unfall alleine.
der Schutz vor + Dat Das Frauenhaus dient zum Schutz der Frauen vor gewalttätigen Ehemännern.
das Streben nach Das Streben nach Glück ist eine menschliche Eigenschaft.
die Suche nach Die Suche nach Erdöl geht trotz der Katastrophe weiter.
die Teilnahme an + Dat Er wurde zur Teilnahme an diesem Kurs verpflichtet.
die Trauer über + Akk Die Trauer über seinen Tod dauerte viele Jahre.
der Überblick über + Akk Der Mann hatte keinen Überblick über seine Finanzen.
die Übersicht über + Akk Der Lehrer verteilt eine Übersicht über das Lernprogramm.
die Untersuchung über + Akk Der Ausschuss veranlasste eine Untersuchung über den Verbleib der Gelder.
die Ursache für Die Ursache für den Unfall konnte nicht ermittelt werden.
das Urteil über + Akk Ich möchte mir kein Urteil über ihn erlauben.
die Verantwortung für Der Bürgermeister trägt die Verantwortung für die Katastrophe.
der Vergleich mit/zu (zwischen) Im Vergleich mit meiner Freundin bin ich arm.
das Verhältnis mit/zu (zwischen) Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern.
das Verständnis für Meine Eltern haben kein Verständnis für meinen Berufswunsch.
der Verstoß gegen Dieser Verstoß gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung kostet 30 Euro.
der Verzicht auf + Akk Die Bankmanager wurden zum Verzicht auf ihre Prämien aufgefor-dert.
die Voraussetzung für Sie brachte gute Voraussetzungen für eine Karriere mit.
die Vorbereitung auf + Akk Das Studienkolleg übernimmt die Vorbereitung auf das Studium.
die Vorstellung von Er hatte keine Vorstellung vom Leben in Deutschland.
der Wille zu Der Mannschaft fehlte der Wille zum Sieg.
die Wirkung auf + Akk Ihre Wirkung auf Männer war unbeschreiblich.
der Wunsch nach Die Menschen haben den Wunsch nach Freiheit.
die Zufriedenheit mit Die Zufriedenheit der Kunden liegt uns besonders am Herzen.
der Zusammenhang mit Die Polizei ermittelt im Zusammenhang mit der Katastrophe.
die Zuständigkeit für Das Ministerium übernahm die Zuständigkeit für diese Aufgabe.
159
Liste: Substantive mit Präposition
der Zwang zu In Deutschland wird über den Zwang zu Deutschkursen diskutiert.
der Zweifel an + Dat Das Gericht hatte Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Zeugen.
2 Präpositionen
die Angst um Die Angst um ihren Arbeitsplatz machte den Mitarbeitern große Sorgen.
die Angst vor + Dat Aus Angst vor seinem Chef schwieg er.
der Anspruch an + Akk Die geschieden Ehefrau hat finanzielle Ansprüche an den Ehemann.
der Anspruch auf + Akk Die Kranken haben einen Anspruch auf die Unterbringung in einem Krankenhaus.
die Bitte um Die Bitte um eine Versetzung in eine andere Abteilung wurde ab-gelehnt.
die Bitte an + Akk Die Bitte an die Zuschauer Ruhe zu bewahren war erfolglos.
die Forderung nach Die Forderung nach Freiheit wurde unüberhörbar.
die Forderung an + Akk Die Gläubiger mussten ihre Forderungen an die bankrotte Firma abschreiben.
die Freude auf + Akk Die Freude auf den Urlaub erleichtert die Arbeit. (=Zukunft)
die Freude über + Akk Die Freude über die Geschenke war groß. (=Vergangenheit/Gegen-wart)
die Sorge für Die Sorge für die Kinder übernahmen die Großeltern.
die Sorge um Die Sorge um ihre Kinder ließ sie nicht schlafen.
die Spende an + Akk Die Spende an den Politiker beeinflusste die Entscheidung.
die Spende für Die Firma machte eine Spende für ein neues Krankenhaus.
für - gegen
die Demonstration für/gegen Die Demonstration gegen die Entlassungen verlief friedlich.
der Kampf für/gegen Der Kampf gegen die Entlassungen verlief friedlich.
der Protest für/gegen Der Protest gegen die Entlassungen verlief friedlich.
um - auf
die Abnahme um + auf (+ Akk) Die Abnahme der Steuereinnahmen um 5 Prozent auf 300 Milliarden Euro war nicht erwartet worden.
der Anstieg um + auf (+ Akk) Der Anstieg der Steuereinnahmen um 5 Prozent auf 300 Milliarden Euro war nicht erwartet worden.
die Erhöhung um + auf (+ Akk) Die Erhöhung der Steuern um 5 Prozent auf 25 Prozent führte zu Protesten.
Liste: Substantive mit Präposition
160
die Senkung um + auf (+ Akk) Die Senkung der Steuern um 5 Prozent auf 15 Prozent wurde be-grüßt.
die Steigerung um + auf (+ Akk) Die Steigerung der Steuereinnahmen um 5 Prozent auf 300 Milliar-den Euro war nicht erwartet worden.
die Vermehrung um + auf (+ Akk) Die Vermehrung der Steuereinnahmen um 5 Prozent auf 300 Milliar-den Euro war nicht erwartet worden.
die Verminderung um + auf (+ Akk) Die Verminderung der Steuereinnahmen um 5 Prozent auf 300 Milliarden Euro war nicht erwartet worden.
die Zunahme um + auf (+ Akk) Die Zunahme Steuereinnahmen um 5 Prozent auf 300 Milliarden Euro war nicht erwartet worden.
3 Präpositionen
die Entscheidung für Die Entscheidung für den Stellenwechsel fiel ihm nicht leicht.
die Entscheidung gegen Die Entscheidung gegen den Stellenwechsel fiel ihm nicht leicht.
die Entscheidung über + Akk Die Entscheidung über die Reform wurde vertagt.
161
Artikelwörter als Pronomen
Artikelwörter als PronomenArtikelwörter kann man als Artikel zusammen mit dem Nomen benutzen oder als Pronomen anstelle des Nomens.
Beispiele:
Artikelwort als Artikel als Pronomen
bestimmter Artikel Wie heißt der Mann? Der heißt Peter Müller.*
unbestimmter Artikel Hast du einen Mann gesehen? Ja, ich habe einen gesehen.
Possessivpronomen Mein Mann arbeitet bei Daimler
Meiner auch.
Demonstrativpronomen Hast du mit diesem Mann gesprochen?
Ja, mit diesem habe ich gesprochen.
* Der Gebrauch des bestimmten Artikels als Pronomen gilt als umgangssprachlich.
Das Demonstrativpronomen und der bestimmte Artikel haben als Artikelwort und als Pronomen die glei-che Form. Eine Ausnahme ist der bestimmte Artikel im Dativ Plural. Er lautet bei pronominalem Gebrauch denen.
Beispiele:
Artikelwort als Artikel als Pronomen
bestimmter Artikel Dativ Plural Hast du mit den Männern gesprochen?
Ja, mit denen habe ich gesprochen.
Der unbestimmte Artikel, der negative unbestimmte Artikel und das Possessivpronomen haben teilweise verschiedene Formen.
Singular maskulin neutral feminin Plural
unbestimmter Artikel
Nominativ einer ein(e)s eine welche
Akkusativ einen ein(e)s eine welche
Dativ einem einem einer welchen
Genitiv* (eines) (eines) (einer) (welcher)
negativer unbestimmter Artikel
Nominativ keiner kein(e)s keine keine
Akkusativ keinen kein(e)s keine keine
Dativ keinem keinem keiner keinen
Genitiv* (keines) (keines) (keiner) (keiner)
Artikelwörter als Pronomen
162
Possessivpronomen
Nominativ meiner mein(e)s meine meine
Akkusativ meinen mein(e)s meine meine
Dativ meinem meinem meiner meinen
Genitiv* (meines) (meines) (meiner) (meiner)
*Der Genitiv kommt normalerweise nicht als Pronomen vor.
Beispiele*: Nominativ
Singular
Ist hier ein Arzt? Ja, hier ist ein Arzt. Ja, hier ist einer./Nein, hier ist keiner.
Ist hier eine Ärztin? Ja, hier ist eine Ärztin. Ja, hier ist eine./Nein, hier ist keine.
Ist hier ein Krankenhaus? Ja, hier ist ein Krankenhaus. Ja, hier ist eins./Nein, hier ist keins.
Plural
Sind hier Ärzte? Ja, hier sind Ärzte. Ja, hier sind welche./Nein, hier sind keine.
Beispiele: Akkusativ
Singular
Gibt es hier einen Arzt? Ja, hier gibt es einen Arzt. Ja, hier gibt es einen./Nein, hier gibt es keinen.
Gibt es hier eine Ärztin? Ja, hier gibt es eine Ärztin. Ja, hier gibt es eine./Nein, hier gibt es keine.
Gibt es hier ein Krankenhaus? Ja, hier gibt es ein Krankenhaus. Ja, hier gibt es eins./Nein, hier gibt es keins.
Plural
Gibt es hier Ärzte? Ja, hier gibt es Ärzte. Ja, hier gibt es welche./Nein, hier gibt es keine.
Beispiele: Dativ
Singular
Hast du mit einem Arzt gespro-chen?
Ja, ich habe mit einem Arzt gesprochen.
Ja, ich habe mit einem gesprochen./Nein, ich habe mit keinem gesprochen.
Hast du mit einer Ärztin gespro-chen?
Ja, ich habe mit einer Ärztin gesprochen.
Ja, ich habe mit einer gesprochen./Nein, ich habe mit keiner gesprochen.
Bist du in einem Krankenhaus gewesen?
Ja, ich bin in einem Krankenhaus gewesen.
Ja, ich bin in einem gewesen./Nein, ich bin in keinem gewesen.
Plural
Hast du mit Ärzten gesprochen? Ja, ich habe mit Ärzten gespro-chen.
Ja, ich habe mit welchen gesprochen./Nein, ich habe mit keinen gesprochen.
* Die Endungen des Possessivpronomens entsprechen den Endungen des negativen unbestimmten Artikels.
165
Teil IV: Die Pronomen
Die Demonstrativpronomen
166
Die Demonstrativpronomen
dieser, diese, dieses
Das Demonstrativpronomen dieser entspricht in seiner Funktion dem bestimmten Artikel. Deswegen wird es in der Umgangssprache oft durch den bestimmten Artikel ersetzt.
Beispiel:
Welches Brot möchten Sie? - Geben Sie mir dieses (das).
Dieser (Der) Pullover gefällt mir nicht.
Grundsätzlich stellt dieser eine zusätzliche Betonung des Artikels dar. Die Endungen des Demonstrativpro-nomens entsprechen den Endungen des bestimmten Artikels. Die Deklination lautet:
Singular maskulin neutral feminin
Nominativ dieser Mann dieses Kind diese Frau
Akkusativ diesen Mann dieses Kind diese Frau
Dativ diesem Mann diesem Kind dieser Frau
Genitiv dieses Mannes dieses Kindes dieser Frau
Plural
Nominativ diese Männer, Kinder, Frauen
Akkusativ diese Männer, Kinder, Frauen
Dativ diesen Männern, Kindern, Frauen
Genitiv dieser Männer, Kinder, Frauen
jener, jene, jenes
Selten benutzt wird heute auch das Demonstrativpronomen jener, jene, jenes. Es klingt veraltet bzw. über-formell. Es wird zur Gegenüberstellung zweier Personen oder Sachen benützt. In der Umgangssprache wird jener oft durch der andere ersetzt.
veraltet/überformell Ich möchte nicht diesen Pullover, sondern jenen.
Umgangssprache Ich möchte nicht den Pullover, sondern den anderen.
Die Deklination von jener entspricht der Deklination von dieser.
167
Die Demonstrativpronomen
derselbe, dieselbe, dasselbe
Das zusammengesetzte Pronomen derselbe entspricht der Verbindung des bestimmten Artikels mit dem Adjektiv gleich.
Er sagt dasselbe wie mein Vater. = Er sagt das gleiche wie mein Vater.
Entsprechend wird der erste Teil von derselbe (der-) wie der bestimmte Artikel dekliniert, der zweite Teil (-selbe) wie das Adjektiv.
Singular maskulin neutral feminin
Nominativ derselbe Mann dasselbe Kind dieselbe Frau
Akkusativ denselben Mann dasselbe Kind dieselbe Frau
Dativ demselben Mann demselben Kind derselben Frau
Genitiv desselben Mannes desselben Kindes derselben Frau
Plural
Nominativ dieselben Männer, Kinder, Frauen
Akkusativ dieselben Männer, Kinder, Frauen
Dativ denselben Männern, Kindern, Frauen
Genitiv derselben Männer, Kinder, Frauen
Der Unterschied zwischen derselbe und der gleiche
Wenn sich derselbe bzw. der gleiche auf Sachen beziehen, haben sie unterschiedliche Bedeutung: Derselbe bezeichnet die Identität der Sache, der gleiche bezeichnet die Identität der Art der Sache.
Identität der Sache Er trägt heute denselben Pullover wie gestern.
Identität der Art der Sache Er trägt den gleichen Pullover wie ich.
In allen anderen Fällen ist die Bedeutung gleich. Der Bedeutungsunterschied von derselbe und der gleiche wird auch von vielen Muttersprachlern nicht wahrgenommen.
derjenige, diejenige, dasjenige
Derjenige hat die gleiche Deklination wie derselbe, wird aber nur in Verbindung mit dem Relativpronomen gebraucht. (Siehe im Kapitel „Relativsätze“)
solcher, solche, solches
Solch- ist ein Demonstrativpronomen mit der Bedeutung wie dies-. Man muss den Bedeutungsunterschied zum Demonstrativpronomen beachten.
Die Demonstrativpronomen
168
Beispiele: dies- / solch-
dies- Peter hat ein neues Haus. Dieses Haus habe ich noch nie gesehen. (= Das Haus habe ich noch nie gesehen.)
solch- Peter hat ein neues Haus. Ein solches Haus habe ich noch nie gesehen.(= Ein Haus wie dieses habe ich noch nie gesehen.)
In der Umgangssprache wird solch- häufig durch so ein- ersetzt.
Beispiele: solch- / so ein-
solch- Peter hat ein neues Haus. Solch ein Haus habe ich noch nie gesehen.
so ein- Peter hat ein neues Haus. So ein Haus habe ich noch nie gesehen.
Solch- wird nur in Verbindung mit dem unbestimmten Artikel (ein, kein) oder unbestimmten Zahlwörtern (einige, mehrere, etc.) benutzt. Solch- kann ohne Deklination vor den unbestimmten Artikel stehen oder mit Deklination nach dem unbestimmten Artikel oder einem unbestimmten Zahlwort.
Beispiele: Position von solch-
vor unbestimmtem Artikel Peter hat ein neues Haus. Solch ein Haus habe ich noch nie gesehen.
nach unbestimmtem Artikel Peter hat ein neues Haus. Ein solches Haus habe ich noch nie gesehen.
nach unbestimmtem Zahlwort Peter hat ein neues Haus. Er hat mehrere solche Häuser.
Wenn solch- nach dem unbestimmten Artikel steht, wird es wie ein Adjektiv dekliniert.
Beispiele: Deklination solch- Adjektiv
Nominativ ein solches Haus ein schönes Haus
Akkusativ einen solchen Mantel einen neuen Mantel
Dativ mit einem solchen Auto mit einem alten Auto
Solch- kann auch wie ein Pronomen stellvertretend für ein Nomen benutzt werden.
Beispiele: solch als Pronomen
Willst du einen solchen Mann? Nein, einen solchen will ich nicht.
=Willst du so einen Mann? Nein, so einen will ich nicht.
169
Das Possessivpronomen
Das PossessivpronomenPossessivpronomen zeigen den „Besitzer“ oder die „Zugehörigkeit“ einer Sache bzw. einer Person an. Das Possessivpronomen für die 1. Person ist mein-.
Beispiele: Possessivpronomen
der Computer mein Computer Sache = Besitzer/Zugehörigkeit
der Vater mein Vater Person = Zugehörigkeit
Wie die Artikel bekommt das Possessivpronomen eine Endung. Die Endung richtet sich nach dem Genus des Nomens, zu dem das Possessivpronomen gehört. Die Endungen im Singular entsprechen dem unbe-stimmten Artikel.
Beispiele: Nominativ Singular Possessivpronomen / unbestimmter Artikel
Possessivpronomen unbestimmter Artikel
maskulin mein Computer ein Computer
neutral mein Buch ein Buch
feminin meine Tasche eine Tasche
Die Endungen im Plural entsprechen dem bestimmten Artikel.
Beispiele: Nominativ Plural Possessivpronomen / bestimmter Artikel
Possessivpronomen bestimmter Artikel
Plural meine Computer / meine Bücher / meine Taschen
die Computer, die Bücher, die Taschen
Die Possessivpronomen für alle Personen lauten im Nominativ:
Alle Possessivpronomen im Nominativ
Singular Plural
Singular der das die die
ich mein Computer mein Buch meine Tasche meine Computer
du dein Computer dein Buch deine Tasche deine Computer
Sie Ihr Computer Ihr Buch Ihre Tasche Ihre Computer
er sein Computer sein Buch seine Tasche seine Computer
sie ihr Computer ihr Buch ihre Tasche ihre Computer
es sein Computer sein Buch seine Tasche seine Computer
Plural
wir unser Computer unser Buch uns(e)re Tasche* uns(e)re Computer
ihr euer Computer euer Buch eu(e)re Tasche* eu(e)re Computer
Sie Ihr Computer Ihr Buch Ihre Tasche Ihre Computer
sie ihr Computer ihr Buch ihre Tasche ihre Computer
Das Possessivpronomen
170
*Bei den Formen uns(e)re Tasche / eu(e)re Tasche wird das –e oft weggelassen.
Die vollständige Deklination des Possessivpronomens mein lautet:
Die Deklination des Possessivpronomens
Singular maskulin neutral feminin
Nominativ mein Computer mein Buch meine Tasche
Akkusativ meinen Computer mein Buch meine Tasche
Dativ meinem Computer meinem Buch meiner Tasche
Genitiv meines Computers meines Buches meiner Tasche
Plural
Nominativ meine Computer
Akkusativ meine Computer
Dativ meinen Computern
Genitiv meiner Computer
Entsprechend werden die Possessivpronomen für alle anderen Personen (dein, Ihr, sein, ihr, sein, unser, euer, ihr) dekliniert.
Beispielsätze: Possessivpronomen
Nominativ Das ist mein Computer.
Akkusativ Ich habe meinen Computer im Media-Markt gekauft.
Dativ Ich habe die Diplomarbeit mit meinem Computer geschrieben.
Genitiv Die Festplatte meines Computers ist kaputt.
Der pronominale Gebrauch des Possessivpronomens
Das Possessivpronomen kann pronominal, also ohne Nomen, verwendet werden.
Beispiele: pronominaler Gebrauch des Possessivpronomens
Gehört der Computer dir? Ja, das ist mein Computer. Ja, das ist meiner.
Ich habe für meinen Computer 500 Euro bezahlt.
Mein Computer hat auch so viel gekostet.
Meiner hat auch so viel gekostet.
Das Genus und der Numerus des weggelassenen Nomens wird durch die Endung des Possessivprono-mens markiert.
171
Das Possessivpronomen
Beispiel: Nominativendungen des pronominalen Possessivpronomens
maskulin mein Computer der meiner
neutral mein Buch das mein(e)s
feminin meine Tasche die meine
Plural meine Computer die meine
Die Deklination des Possessivpronomens ohne Nomen lautet:
Die Deklination des pronominalen Possessivpronomens
maskulin neutral feminin Plural
Nominativ meiner mein(e)s meine meine
Akkusativ meinen mein(e)s meine meine
Dativ meinem meinem meiner meinen
Der Genitiv des Possessivpronomens wird nicht pronominal (ohne Nomen) benutzt.
Das Personalpronomen
172
Das Personalpronomen(Grundsätzliches zu den Personalpronomen siehe auch im Kapitel: „Die Formen des Verbs - Einführung“.)
Die Formen des Personalpronomens lauten:
Die Formen des Personalpronomens
Nominativ Akkusativ Dativ Genitiv
Singular ich mich mir meiner
du dich dir deiner
Sie Sie Ihnen Ihrer
er ihn ihm seiner
sie sie ihr ihrer
es es ihm seiner
Plural wir uns uns unser
ihr euch euch eurer
Sie Sie Ihnen Ihrer
sie sie ihnen ihrer
Der Kasus des Personalpronomens ist abhängig vom Verb bzw. von der Präposition, zu dem das Nomen gehört, das vom Pronomen vertreten wird.
Beispiele: Kasus des Personalpronomens
Nominativ Ist das dein Nachbar? Ja, das ist er.
Akkusativ Kennst du den Mann? Ja, ich kenne ihn.
Dativ Hilfst du der Frau? Ja, ich helfe ihr.
Präposition mit Akkusativ Wartest du auf deinen Freund? Ja, ich warte auf ihn.
Präposition mit Dativ Sprichst du mit deinem Chef? Ja, ich spreche mit ihm.
Weitere Beispielsätze:
Beispiele: Personalpronomen im Nominativ
Ich heiße Peter.
Mein Nachbar kommt aus Deutschland. Er ist freundlich.
Kommen Sie auch aus Deutschland?
173
Das Personalpronomen
Beispiele: Personalpronomen im Akkusativ
Kennst du die Frau? – Ja, ich kenne sie.
Hast du das Buch gelesen? – Nein, ich habe es nicht gelesen.
Ich möchte euch zu meiner Party einladen.
Wir haben dich gestern in der Stadt gesehen, aber du hast uns nicht gesehen.
Beispiele: Personalpronomen im Dativ
Hast du mit deiner Chefin gesprochen? – Ja, ich habe mit ihr gesprochen.
Schreibst du deiner Mutter? – Ja, ich schreibe ihr.
Kann ich Ihnen helfen?
Da es nur sehr wenige Verben mit Genitivergänzung gibt, kommen Personalpronomen im Genitiv kaum vor.
Beispiel: gedenken + Gen
Wir wollen die Toten nicht vergessen. Deshalb gedenken wir ihrer an diesem Tag.
Bei einigen Verben wurde eine veraltete Genitivergänzung durch eine andere Ergänzung ersetzt.
Beispiel: erinnern + Genitiv / erinnern an + Akkusativ
veraltet erinnern + Genitiv Erinnerst du dich des Mannes? Ja, ich erinnere mich seiner.
heute erinnern an + Akkusativ Erinnerst du dich an den Mann? Ja, ich erinnere mich an ihn.
(Zur Wortposition der Personalpronomen siehe im Kapitel: „Die Wortposition“.)
Die Indefinitpronomen
174
Die Indefinitpronomen
man/einer
Man bezeichnet allgemeine, unbestimmte Personen im Singular oder Plural. Im Singular bedeutet man ungefähr „eine Person“, „jemand“; im Plural „die Leute“, „alle Leute“. Das Verb steht aber immer im Singu-lar.
Beispiele: Bedeutung von man
Bedeutung = Singular Wenn man Gesundheitsprobleme hat, sollte man zum Arzt gehen.
Bedeutung = Plural In Deutschland spricht man Deutsch.
Man darf nicht mit „Mann“ (der Mann) verwechselt werden. Das Pronomen man bezieht sich auf Männer und Frauen. Im Akkusativ und Dativ wird statt man einen bzw. einem benützt.
Die Deklination von man
Nominativ man
Akkusativ einen
Dativ einem
Genitiv (---)
Beispiele: Deklination von man
Nominativ In Deutschland spricht man Deutsch.
Nominativ – Dativ Wenn man kein Deutsch versteht, kann einem das viele Probleme machen.
Akkusativ Wenn die Deutschen einen nicht kennen, sind sie oft distanziert.
Wenn man sich auf eine unbestimmte Person im Singular bezieht, kann man durch den unbestimmten Artikel als Pronomen (einer, eine, ein(e)s) ersetzt werden. Allerdings nur bei der ersten Erwähnung. Danach muss das Personalpronomen benutzt werden.
Beispiele: man / einer
man einer, eine
Wenn man Gesundheitsprobleme hat, sollte man zum Arzt gehen. Wenn einer Gesundheitsprobleme hat, sollte er zum Arzt gehen.
Wenn eine Gesundheitsprobleme hat, sollte sie zum Arzt gehen.
Wenn man kein Deutsch versteht, kann einem das viele Probleme machen.
Wenn einer kein Deutsch versteht, kann ihm das viele Probleme machen.
Wenn eine kein Deutsch versteht, kann ihr das viele Probleme machen.
175
Die Indefinitpronomen
jemand/niemand
Statt man in der Bedeutung Singular kann man auch jemand als Indefinitpronomen verwenden. Bei der zweiten Erwähnung wird das maskuline Personalpronomen der 3. Person Singular (er) verwendet.
Beispiele: man / jemand
man jemand
Wenn man Gesundheitsprobleme hat, sollte man zum Arzt gehen. Wenn jemand Gesundheitsprobleme hat, sollte er zum Arzt gehen.
Wenn man kein Deutsch versteht, kann einem das viele Probleme machen.
Wenn jemand kein Deutsch versteht, kann ihm das viele Probleme machen.
Jemand wird wie ein Artikelwort dekliniert, verliert aber in der gesprochenen Sprache im Dativ und Akku-sativ oft die Endung. Die Negation von jemand ist niemand.
Die Deklination von jemand und niemand
Nominativ jemand niemand
Akkusativ jemand(en) niemand(en)
Dativ jemand(em niemand(em)
Genitiv jemandes niemandes
Beispiele: Deklination von jemand
Nominativ Jemand hat mir ein Geschenk gebracht.
Akkusativ Ich habe in der Disco jemand(en) kennen gelernt.
Dativ Ich habe mit jemand(em) darüber gesprochen.
Genitiv* Ich habe jemandes Bekanntschaft gemacht.
*Statt des Genitivs wird meist die Präposition von benützt.
Beispiel: Präposition von statt Genitiv von jemand
Genitiv Ich habe jemandes Bekanntschaft gemacht.
von Ich habe die Bekanntschaft von jemand gemacht.
irgendwer/irgendjemand
Ähnlich wie jemand ist irgendwer. Der Unterschied besteht darin, dass man durch irgendwer betont, dass man die Person nicht kennt. Bei jemand bleibt offen, ob man die Person kennt, aber z.B. den Namen nicht sagen möchte oder ob man die Person nicht kennt. Statt irgendwer kann man auch die Kombination ir-gendjemand benutzen.
Die Indefinitpronomen
176
Die Deklination von irgendwer und irgendjemand
Nominativ irgendwer irgendjemand
Akkusativ irgendwen irgendjemand(en)
Dativ irgendwem irgendjemand(em)
Genitiv (---) irgendjemandes
Beispiele: Die Deklination von irgendwer und irgendjemand
Nominativ Irgendwer (irgendjemand) hat mir ein Geschenk gebracht.
Akkusativ Ich habe auf der Straße irgendwen (irgendjemanden) gefragt.
Dativ Ich habe mit irgendwem (irgendjemandem) darüber gesprochen.
Genitiv* Ich habe irgendjemandes Bekanntschaft gemacht.
*Statt des Genitivs wird meist von benützt: Ich habe die Bekanntschaft von irgendwem (irgendjemand) gemacht.
Beispiel: Präposition von statt Genitiv von irgendjemand
Genitiv Ich habe irgendjemandes Bekanntschaft gemacht.
von Ich habe die Bekanntschaft von irgendwem (irgendjemand) gemacht.
etwas/nichts
Etwas und seine Negation nichts werden für unbestimmte, unbekannte Sachen bzw. Tatsachen benützt. Sie kommen nur im Nominativ und Akkusativ vor.
Nominativ Ich habe das Auto zur Reparatur gebracht. Etwas war nicht in Ordnung.
Akkusativ Ich habe das Auto in die Werkstatt gebracht, aber sie haben nichts gefunden.
Das Indefinitpronomen nichts muss man von der Negation nicht unterscheiden. (siehe im Kapitel: „Der Unterschied zwischen nicht und nichts“)
177
Teil V: Adjektive und Adverbien
Das Adjektiv
178
Das AdjektivEin Adjektiv beschreibt, wie eine Sache oder eine Person ist. Die meisten Adjektive kann man attributiv (als Ergänzung zu einem Nomen) oder adverbial (als Ergänzung zu einem Verb) benützen. Bei attributiver Verwendung erhält das Adjektiv eine Adjektivendung. Bei adverbialer Verwendung bleibt das Adjektiv ohne Endung.
Beispiele: attributives und adverbiales Adjektiv
attributiv = mit Endung adverbial = ohne Endung
Er ist ein guter Sänger. Er singt gut.
Peter hat ein schnelles Auto. Peter fährt immer schnell.
Anna ist eine gute Köchin. Anna kann gut kochen.
In der Prüfung gab es nur leichte Aufgaben. Man konnte die Aufgaben leicht lösen.
Bei attributiver Verwendung steht das Adjektiv vor dem Nomen und bekommt eine Endung. Die Endung ist abhängig vom Kasus, vom Genus und von der Art des Artikels.
Beispiel: attributives Adjektiv
Nominativ der rote Mantel ein roter Mantel
Akkusativ den roten Mantel einen roten Mantel
Wenn mehrere Adjektive zusammenkommen, bekommen alle Adjektive eine Endung.
Beispiele: mehrere Adjektive
unbestimmter Artikel ein schöner, neuer, roter Mantel
bestimmter Artikel der schöne, neue, rote Mantel
Wenn ein Adjektiv adverbial zu einem anderen Adjektiv verwendet wird, bekommt es keine Endung.
Beispiel:
ein falsch geparktes Auto Das Adjektiv falsch ist hier Adverb zum Adjektiv geparkt.
Bei der Adjektivdeklination kann man drei Typen unterscheiden: Deklination mit dem bestimmten Artikel, Deklination mit dem unbestimmten Artikel und Deklination ohne Artikel.
179
Das Adjektiv
Übersicht Adjektivdeklination Typ 1: nach bestimmtem Artikel
Die Adjektivdeklination mit dem bestimmten Artikel lautet:
Die Adjektivdeklination mit dem bestimmten Artikel
Singular maskulin neutral feminin
Nominativ der rote Mantel das rote Hemd die rote Jacke
Akkusativ den roten Mantel das rote Hemd die rote Jacke
Dativ dem roten Mantel dem roten Hemd der roten Jacke
Genitiv des roten Mantels des roten Hemdes der roten Jacke
Plural maskulin/neutral/feminin
Nominativ die roten Mäntel/Hemden/Jacken
Akkusativ die roten Mäntel/Hemden/Jacken
Dativ den roten Mänteln/Hemden/Jacken
Genitiv der roten Mäntel/Hemden/Jacken
Nach folgenden Wörtern wird das Adjektiv ebenfalls wie mit dem bestimmtem Artikel dekliniert:
„d-Artikelwörter“: dieser, derselbe, derjenige
„j-Artikelwörter“: jener, jeder, jeglicher
Fragepronomen: welcher
unbestimmtes Zahlwort: manche
Nach dem Possessivpronomen im Plural entspricht die Deklination des Adjektivs der Deklination nach dem bestimmten Artikel im Plural.
Die Adjektivdeklination mit dem Possessivpronomen im Plural
Nominativ meine roten Mäntel/Hemden/Jacken
Akkusativ meine roten Mäntel/Hemden/Jacken
Dativ meinen roten Mänteln/Hemden/Jacken
Genitiv meiner roten Mäntel/Hemden/Jacken
Das gilt auch für den negativen unbestimmten Artikel kein und alle, beide, sämtliche.
Das Adjektiv
180
Die Adjektivdeklination mit dem negativen unbestimmten Artikel
Nominativ keine, alle, beide, sämtliche roten Mäntel/Hemden/Jacken
Akkusativ keine, alle, beide, sämtliche roten Mäntel/Hemden/Jacken
Dativ keinen, allen, beiden, sämtlichen roten Mänteln/Hemden/Jacken
Genitiv keiner, aller, beider, sämtlicher roten Mäntel/Hemden/Jacken
Übersicht Adjektivdeklination Typ 2: nach unbestimmtem Artikel
Die Adjektivdeklination mit dem unbestimmten Artikel lautet:
Die Adjektivdeklination mit dem unbestimmten Artikel
Singular maskulin neutral feminin
Nominativ ein großer Mann ein großes Kind eine große Frau
Akkusativ einen großen Mann ein großes Kind eine große Frau
Dativ einem großen Mann einem großen Kind einer großen Frau
Genitiv eines großen Mannes eines großen Kindes einer großen Frau
Plural maskulin/neutral/feminin
Nominativ große Männer/Kinder/Frauen
Akkusativ große Männer/Kinder/Frauen
Dativ großen Männern/Kindern/Frauen
Genitiv großer Männer/Kinder/Frauen
Der Plural entspricht der Deklination ohne Artikel.
Dieser Deklination folgen auch:
Possessivpronomen im Singular: mein, dein, sein, ihr (Ihr)
negativer unbestimmter Artikel: kein (im Singular)
Fragepronomen: was für ein?
181
Das Adjektiv
Übersicht Adjektivdeklination Typ 3: ohne Artikel
Dieser Typ kommt nur bei bestimmten Nomen vor, z. B. bei „nicht-zählbaren“ Nomen.
Die Adjektivdeklination ohne Artikel
Singular maskulin neutral feminin
Nominativ deutscher Wein deutsches Bier deutsche Wurst
Akkusativ deutschen Wein deutsches Bier deutsche Wurst
Dativ deutschem Wein deutschem Bier deutscher Wurst
Genitiv deutschen Weines deutschen Bieres deutscher Wurst
Plural maskulin/neutral/feminin
Nominativ deutsche Weine/Biere/Würste
Akkusativ deutsche Weine/Biere/Würste
Dativ deutschen Weinen/Bieren/Würsten
Genitiv deutscher Weine/Biere/Würste
Dieser Deklination folgen auch folgende unbestimmte Zahlwörter:
unbestimmte Zahlwörter andere, einige, folgende, mehrere, verschiedene, viele, wenige
Unregelmäßigkeiten der Adjektivdeklination
Adjektive mit der Endung -el und -er
Adjektive mit der Endung -el verlieren das -e- im Stamm.
Beispiel: Endung –el dunkel
Nominativ der dunkle Mantel ein dunkler Mantel
Adjektive mit der Endung -er verlieren ebenfalls das -e- im Stamm, aber nur wenn die Endung auf einen Doppelvokal folgt.
Beispiele: Endung -er (I) teuer
Nominativ der teure Mantel ein teurer Mantel
Endung –er nach Doppelvokal
Beispiele: Endung -er (II) bitter
Nominativ die bittere Schokolade eine bittere Schokolade
Endung –er nach Doppelkonsonant
Das Adjektiv
182
Stammveränderung
Das einzige Adjektiv, das den Stamm verändert, ist hoch.
Beispiel: Stammveränderung hoch
Nominativ das hohe Haus ein hohes Haus
Adjektive mit der Stammendung –a
Adjektive mit der Stammendung –a haben keine Adjektivendung
Beispiel: Stammendung -a rosa
Nominativ der rosa Mantel ein rosa Mantel
183
Die Kardinalzahlen
Die Kardinalzahlen0 = null 10 = zehn 20 = zwanzig 30 = dreißig
1 = eins 11 = elf 21 = einundzwanzig 31 = einunddreißig
2 = zwei 12 = zwölf 22 = zweiundzwanzig 32 = zweiunddreißig
3 = drei 13 = dreizehn 23 = dreiundzwanzig 33 = dreiunddreißig
4 = vier 14 = vierzehn 24 = vierundzwanzig 40 = vierzig
5 = fünf 15 = fünfzehn 25 = fünfundzwanzig 50 = fünfzig
6 = sechs 16 = sechzehn 26 = sechsundzwanzig 60 = sechzig
7 = sieben 17 = siebzehn 27 = siebenundzwanzig 70 = siebzig
8 = acht 18 = achtzehn 28 = achtundzwanzig 80 = achtzig
9 = neun 19 = neunzehn 29 = neunundzwanzig 90 = neunzig
100 = (ein)hundert 110 = (ein)hundertzehn
101 = (ein)hunderteins 120 = (ein)hundertzwanzig
102 = (ein)hundertzwei 121 = (ein)hunderteinundzwanzig
103 = (ein)hundertdrei 130 = (ein)hundertdreißig
104 = (ein)hundertvier 140 = (ein)hundertvierzig
105 = (ein)hundertfünf 150 = (ein)hundertfünfzig
106 = (ein)hundertsechs 160 = (ein)hundertsechzig
107 = (ein)hundertsieben 170 = (ein)hundertsiebzig
108 = (ein)hundertacht 180 = (ein)hundertachtzig
109 = (ein)hundertneun 190 = (ein)hundertneunzig
200 = zweihundert 1001 = (ein)tausendeins
300 = dreihundert 1002 = (ein)tausendzwei
400 = vierhundert 10000 = zehntausend
500 = fünfhundert 100000 = (ein)hunderttausend
600 = sechshundert 1000000 = eine Million
700 = siebenhundert 2000000 = zwei Millionen
800 = achthundert 10000000000 = eine Milliarde
900 = neunhundert 20000000000 = zwei Milliarde
1000 = (ein)tausend 10000000000000 = eine Billion
Die Kardinalzahlen
184
Die Deklination der Kardinalzahlen
Die Zahl eins entspricht dem unbestimmten Artikel und wird auch entsprechend dekliniert. (Siehe im Ka-pitel „Übersicht Adjektivdeklination Typ 2: nach unbestimmtem Artikel“). Wenn man ausdrücken möchte, dass man über die Zahl eins spricht, kann man den unbestimmten Artikel betonen.
Beispiele: betonter unbestimmter Artikel = Kardinalzahl
Wir haben e i n Auto.
Mein Bruder hat e i n KInd.
Alle anderen Zahlen verbinden sich logischerweise mit einem Plural und werden nicht dekliniert.
Beispiele: Kardinalzahlen mit Plural
Mein Nachbar hat drei Autos.
Meine Schwester hat vier Kinder.
Stuttgart hat 590 000 Einwohner.
Eine Ausnahme sind die Zahl zwei und drei im Genitiv. Oft wird aber statt des Genitivs die Präposition von benutzt.
Beispiele: deklinierte Kardinalzahlen zwei und drei im Genitiv
Genitiv von + Dativ
Die Diplomarbeiten zweier (dreier) Studenten bekamen einen Preis.
Die Diplomarbeiten von zwei (drei) Studenten bekamen einen Preis.
Für die anderen Zahlen muss man immer auf die Präposition von zurückgreifen.
Beispiele: Kardinalzahlen >drei
Genitiv von + Dativ
(---) Die Diplomarbeiten von fünf Studenten bekamen einen Preis.
Veraltet klingt der pronominale Dativ der Zahlen zwei und drei. Die Dativ-Endung wird heute meist weg-gelassen.
Beispiel: veralteter Dativ der Kardinalzahlen zwei und drei
Ich weiß nicht, was meine alten Mitschüler heute machen. Ich habe nur mit zwei(en) / drei(en) noch Kontakt.
Die Zahlwörter Million, Milliarde, Billion, usw. sind feminin und folgen der Deklination femininer Substan-tive.
185
Die Kardinalzahlen
Beispiele: Zahlwörter
Nominativ Eine Million ist viel Geld.
Akkusativ Die Firma braucht eine Million, um ihre Schulden zu bezahlen.
Dativ Mit einer Million würde ich eine eigene Firma aufmachen.
Die Nominalisierung der Kardinalzahlen
Die Zahlwörter können mit dem Artikel die und Großschreibung nominalisiert werden. Der Plural wird mit der Endung -en gebildet.
Beispiele: nominalisierte Kardinalzahlen
Zahl Zahlwort Singular Plural
1 eins die Eins die Einsen
2 zwei die Zwei die Zweien
3 drei die Drei die Dreien
Beispiele:
Mein Bruder hat eine Eins in der Abschlussprüfung.
Die Drei ist eine Primzahl.
Meine Freundin hat zwei Fünfen im Zeugnis.
Die Ordinalzahlen
186
Die OrdinalzahlenDie Ordinalzahlen von 1 bis 19 werden mit der Kardinalzahl und der Endung -te gebildet. Ab 20 lautet die Endung -ste.
Die Formbildung der Ordinalzahlen
Ordinalzahl = Kardinalzahl + -te / -ste
Beispiel: Formbildung der Ordinalzahlen
Kardinalzahl Ordinalzahl
zwei zweite
zwanzig zwanzigste
Bei den Ordinalzahlen 1 bis 19 treten wenige Unregelmäßigkeiten auf. Alle anderen Ordinalzahlen werden regelmäßig gebildet.
Unregelmäßige Ordinalzahlen
Kardinalzahl Ordinalzahl
drei dritte
sieben siebte
acht achte (ein –t!)
Alle Ordinalzahlen lauten:
der, die das, ...
1. = erste 11. = elfte 21. =einundzwanzigste
2. = zweite 12. = zwölfte 22.= zweiundzwanzigste
3. = dritte 13. = dreizehnte 30. = dreißigste
4. = vierte 14. = vierzehnte 31. = einunddreißigste
5. = fünfte 15. = fünfzehnte 40. = vierzigste
6. = sechste 16. = sechzehnte 50. = fünfzigste
7. = siebte 17. = siebzehnte 60. = sechzigste
8. = achte 18. = achtzehnte 70. = siebzigste
9. = neunte 19. = neunzehnte 80. = achtzigste
10. = zehnte 20. = zwanzigste 90. = neunzigste
187
Die Ordinalzahlen
101. = (ein)hundert(und)erste 100000. = (ein)hunderttausendste
102. = (ein)hundert(und)zweite 1000000. = ein Millionste
200. = zweihundertste 2000000. = zwei Millionste
1000. = (ein)tausendste 10000000000. = ein Milliardste
1001. = (ein)tausend(und)erste 20000000000. = zwei Milliardste
1002. = (ein)tausend(und)zweite 10000000000000. = eine Billionste
10000. = zehntausendste 20000000000000. = zwei Billionste
Die Deklination der Ordinalzahlen
Ordinalzahlen werden wie ein Adjektiv nach bestimmtem Artikel dekliniert.
Beispiele: Deklination der Ordinalzahlen
Nominativ Heute ist der erste Tag an meinem neuen Arbeitsplatz.
Akkusativ Er hat bei der Olympiade den dritten Platz belegt.
Dativ Sie ist mit dem vierten Mann verheiratet.
Genitiv Die Tochter ihres zweiten Mannes ist eine Schauspielerin.
Die Frage nach einer Ordinalzahl heißt der, die, das wievielte. Sie wird wie die Ordinalzahlen dekliniert.
Beispiele: Deklination Fragewort der wievielte
Nominativ Der wievielte (Tag) ist heute?
Akkusativ Den wievielten Platz hat er belegt?
Dativ Mit dem wievielten Mann ist sie verheiratet?
Genitiv Die Tochter ihres wievielten Mannes ist Schauspielerin?
Zeitangaben mit Ordinalzahlen
Ordinalzahlen werden auch gebraucht, um das Datum und das Jahrhundert zu benennen. Beim Datum steht auf die Frage der wievielte bzw. welcher Tag der Nominativ und auf die Frage wann der Dativ.
Beispiel: Zeitangaben im Nominativ und Dativ
Nominativ Der wievielte ist heute? Der erste Januar.
Welcher Tag ist heute? Der erste erste.
Dativ Wann ist der Termin? Am ersten Januar.
Am ersten ersten.
Die Ordinalzahlen
188
Das Jahrhundert schreibt man mit Zahlen oder mit Buchstaben.
Beispiel: Orthografie mit Zahl mit Buchstaben
1900 – 1999 das 20. Jahrhundert das zwanzigste Jahrhundert
1800 – 1899 das 19. Jahrhundert das neunzehnte Jahrhundert
Bei der Frage wann steht ebenfalls der Dativ.
189
Komparativ und Superlativ
Komparativ und SuperlativDie Grundform eines Adjektivs heißt Positiv. Aus dieser Form werden der regelmäßige Komparativ und der Su-perlativ mit Hilfe der folgenden Endungen gebildet.
Positiv Komparativ Superlativ
(keine Endung) -er -ste(n)
schön schöner am schönsten/der schönste
Beispiele (regelmäßige Formen):
Positiv Komparativ Superlativ
langsam langsamer am langsamsten/der langsamste
schnell schneller am schnellsten/der schnellste
lustig lustiger am lustigsten/der lustigste
freundlich freundlicher am freundlichsten/der freundlichste
Adjektive mit den Endungen -el und -er , die im Positiv ein -e- verlieren, bilden den Komparativ ohne -e- (wie den Positiv), den Superlativ mit -e-.
Wortstamm Positiv Komparativ Superlativ
dunkel dunkle dunkler am dunkelsten/der dunkelste
teuer teure teurer am teuersten/der teuerste
Superlativ mit -est
Wenn das Adjektiv auf -d oder -t oder einen s-Laut (-s, -sch, -ß, -x, -z) endet, bekommt der Superlativ ein zusätzliches -e.
Positiv Komparativ Superlativ
-d wild wilder am wildesten
-t weit weiter am weitesten
-s mies mieser am miesesten
-sch frisch frischer am frischesten
-ß heiß heißer am heißesten
-tz spitz spitzer am spitzesten
Bei Adjektiven, die auf Vokal oder Doppelvokal (Diphthong) enden, ist der Superlativ -esten o d e r -sten.
Komparativ und Superlativ
190
Beispiele: Positiv Komparativ Superlativ
Doppelvokal: -eu neu neuer am neu(e)sten
Vokal: -oh [o:] froh froher am froh(e)sten
Unregelmäßige Komparative und Superlative
Wenige Komparative und Superlative sind ganz unregelmäßig.
Positiv Komparativ Superlativ
gut besser am besten
viel mehr am meisten
gern lieber* am liebsten*
*In Süddeutschland hört man auch oft die regelmäßigen Formen gerner bzw. am gernsten.
Komparativ und Superlativ mit Umlaut
Bei einigen häufig gebrauchten einsilbigen Adjektiven wird der Stammvokal im Komparativ und Superla-tiv umgelautet.
Positiv Komparativ Superlativ
alt älter am ältesten
kurz kürzer am kürzesten
arm ärmer am ärmsten
dumm dümmer am dümmsten
groß größer am größten
jung jünger am jüngsten
klug klüger am klügsten
lang länger am längsten
scharf schärfer am schärfsten
schwach schwächer am schwächsten
stark stärker am stärksten
warm wärmer am wärmsten
Dabei kommt es manchmal zu orthografischen Unregelmäßigkeiten.
Positiv Komparativ Superlativ
hoch höher am höchsten
nah näher am nächsten
191
Komparativ und Superlativ
Manchmal existieren zwei Formen mit bzw. ohne Umlaut.
Positiv Komparativ Superlativ
gesund gesunder/gesünder am gesundesten/am gesündesten
fromm frommer/frömmer am frommsten/am frömmsten
blass blasser/blässer am blassesten/am blässesten
Komparativ ohne -e
Wenn das Adjektiv auf unbetontes -e endet, fällt das -e- des Komparativs weg. Der Superlativ ist regelmä-ßig.
Beispiel: Positiv Komparativ Superlativ
-e (unbetont) müde müder am müdesten
Fehlende Komparativ- und Superlativformen
kein Komparativ, nur Superlativ
Einige Adjektive, die von lokalen Adverbien abgeleitet sind, haben keinen Komparativ, aber einen Super-lativ.
Adverb Adjektiv Komparativ Superlativ
oben ober- (kein Komparativ) oberst-
Beispiel:
Das obere Stockwerk. Das Stockwerk über dem aktuellen Stockwerk
Das oberste Stockwerk. Das Stockwerk ganz oben im Haus
Weitere abgeleitete Adjektive ohne Komparativ
Adverb Adjektiv Komparativ Superlativ
vorne vorder- (kein Komparativ) vorderst-
hinten hinter- (kein Komparativ) hinterst-
außen äußer- (kein Komparativ) äußerst-
innen inner- (kein Komparativ) innerst-
nur Komparativ, kein Superlativ
Einige zusammengesetzte Adjektive haben nur einen Komparativ, aber keinen Superlativ.
Komparativ und Superlativ
192
Adjektiv Komparativ kein Superlativ
langfristig längerfristig (kein Superlativ)
Beispiel: zusammengesetztes Adjektiv
Bei längerfristiger Abwesenheit sollte man das Gas abstellen.
Der Gebrauch des Komparativs und Superlativs
Komparativ und Superlativ als Adverb und Adjektiv
Komparativ und Superlativ können sowohl in adverbialer als auch adjektivischer Position stehen. In adver-bialer Position bekommen Superlativ und Komparativ keine Endung. Der Superlativ wird mit am verwen-det.
Komparativ und Superlativ in adverbialer Position
Positiv Peter fährt schnell.
Komparativ Tom fährt schneller.
Superlativ Martin fährt am schnellsten.
In adjektivischer Position bekommen Komparativ und Superlativ die Adjektivendung. Der Superlativ wird mit dem bestimmten Artikel verwendet.
Komparativ und Superlativ in adjektivischer Position
Positiv Peter hat ein schnelles Auto.
Komparativ Tom hat ein schnelleres Auto.
Superlativ Martin hat das schnellste Auto.
Eine Ausnahme ist das Adverb gern, das nur adverbial verwendet werden kann.
gern nur in adverbialer Position
Positiv Peter tanzt gern.
Komparativ Tom tanzt lieber.
Superlativ Martin tanzt am liebsten.
Die Vergleichswörter wie und als
Komparative und Superlative verwendet man, um Personen oder Sachen zu vergleichen. Der Komparativ wird mit dem Vergleichswort als benutzt.
Beispiel 1: Peter (18 Jahre), Tom (21 Jahre), Martin (24 Jahre)
Tom ist älter als Peter.
193
Komparativ und Superlativ
Martin ist älter als Peter und Tom.
Tom ist jünger als Martin.
Peter ist jünger als Tom und Martin.
Beispiel 2: 1kg Äpfel: 1,59 Euro, 1kg Bananen 1,99 Euro, 1 kg Orangen 2,59 Euro
Die Bananen sind teurer als die Äpfel.
Die Orangen sind teurer als die Äpfel und die Bananen.
Die Bananen sind billiger als die Orangen.
Die Äpfel sind billiger als die Bananen und die Orangen.
Wenn zwei Personen oder Sachen in einem Vergleich gleich sind, verwendet man den Positiv und die Ver-gleichswörter so wie, die man häufig mit genau betont.
Beispiel 1: Peter (18 Jahre) und Alexander (18 Jahre)
Peter ist so alt wie Alexander.
Peter ist genau so alt wie Alexander.
Beispiel 2: 1kg Äpfel 1,59 Euro und 1kg Birnen 1,59 Euro
Die Äpfel sind so teuer wie die Birnen.
Die Äpfel sind genau so teuer wie die Birnen.
Verstärkung und Einschränkung des Superlativs
Verstärkung des Superlativ mit „aller-“
Den Superlativ kann man mit dem Präfix aller- verstärken.
Sie ist die allerschönste Frau, die ich kenne.
Er ist der allerbeste Mann, den ich kenne.
Superlativ in Kombination mit Ordinalzahlen
In Kombination mit den Ordinalzahlen kann man mit dem Superlativ Rangfolgen ausdrücken.
der längste Fluss die größte Stadt das beste Buch
der zweitlängste Fluss die zweitgrößte Stadt das zweitbeste Buch
der drittlängste Fluss die drittgrößte Stadt das drittbeste Buch
Komparativ und Superlativ
194
Eingeschränkter Superlativ
Mit dem unbestimmten Artikel, dem Genitiv Plural und dem Superlativ kann man einen eingeschränkten Superlativ bilden, wenn man den absoluten Superlativ für unpassend hält oder nicht weiß, ob der absolu-te Superlativ zutrifft.
absolut Superlativ Sie ist die schönste Frau der Welt.
eingeschränkter Superlativ Sie ist eine der schönsten Frauen der Welt.
Die Form des eingeschränkten Superlativs wird folgendermaßen gebildet:
unbestimmter Artikel Artikel im Genitiv Plural Superlativ Nomen im Genitiv Plural
eine der schönsten Frauen
einer der größten Autoren
eines der besten Hotels
Der eingeschränkte Superlativ lässt sich auch mit gehören zu formulieren.
Beispiele: eingeschränkter Superlativ / gehören zu
Sie ist eine der schönsten Frauen der Welt. =Sie gehört zu den schönsten Frauen der Welt.
Das Matterhorn ist einer der höchsten Berge der Schweiz. =Das Matterhorn gehört zu den höchsten Bergen der Schweiz.
Stuttgart ist eine der schönsten Städte in Deutschland. =Stuttgart gehört zu den schönsten Städten in Deutschland.
„Das Parfüm“ ist eines der besten deutschen Bücher. =„Das Parfüm“ gehört zu den besten deutschen Büchern.
Da der unbestimmte Artikel keinen Plural hat, muss man im Plural immer die Struktur mit gehören zu wäh-len.
Beispiele: eingeschränkter Superlativ im Plural = gehören zu
Das Matterhorn, die Jungfrau und der Eiger gehören zu den höchsten Bergen der Schweiz.
Stuttgart, Hamburg und München gehören zu den schönsten Städten von Deutschland.
„Das Parfüm“ und „die Blechtrommel“ gehören zu den besten deutschen Büchern.
Besonderheiten beim Gebrauch des Komparativs und Superlativs
Kein Komparativ und Superlativ bei „absoluten“ Adjektiven
Zu einigen Adjektiven, die Absolutheit oder Totalität ausdrücken, kann man weder Komparativ noch Su-perlativ bilden.
Beispiele: tot, schwanger, kinderlos
195
Komparativ und Superlativ
Dazu gehören auch Adjektive, die schon eine höchste bzw. niedrigste Stufe bezeichnen
Beispiele: optimal, absolut, ideal, maximal, minimal, total, extrem, einzig
Trotzdem werden diese als Stilmittel zur Betonung oder in der Umgangssprache oft gesteigert.
Positiv Komparativ Superlativ
optimal optimaler am optimalsten
extrem extremer am extremsten
Beispiel: Umgangssprache
Umgangssprache Bei dieser Übung werden die Muskeln am optimalsten trainiert.
Standardsprache Bei dieser Übung werden die Muskeln optimal trainiert.
Beispiel: Stilmittel – Betonung
Betonung In der Wüste ist die Hitze am extremsten.
Gebrauch des Komparativs zur Abschwächung von Altersangaben
In Deutschland ist es außer bei sehr alten Leuten nicht sehr höflich zu sagen ein alter Mann oder eine alte Frau. Deshalb benutzt man hier den Komparativ zur Abschwächung,
unhöflich Sie ist eine alte Frau.
besser Sie ist eine ältere Frau.
Der Ausdruck eine ältere Frau klingt besser (=jünger) als eine alte Frau. Ebenso benützt man eine jüngere Frau für Frauen, die nicht mehr ganz jung (=älter) sind.
Adverbien
196
AdverbienDa man (fast) alle Adjektive auch als Adverb benutzen kann, bilden die adverbial gebrauchten Adjektive die größte und wichtigste Gruppe der Adverbien.
Daneben gibt es aber auch „echte“ Adverbien, die man nicht als Adjektive benützen kann. Zu diesen Ad-verbien gehören z. B. die temporalen und lokalen Adverbien, die als Verbergänzung anstelle einer nomi-nalen Orts- bzw. Zeitergänzung mit Präposition stehen.
Nomen mit Präposition Adverb
Ortsergänzung Ich studiere an der Fachhochschule. Ich studiere hier.
Zeitergänzung Ich fahre am Sonntag. Ich fahre morgen.
Modale Adverbien modifizieren die Bedeutung eines anderen Wortes.
Adverb modifiziert Beispiel:
ein anderes Adverb: Der Mann singt sehr gut.
ein Adjektiv: Der Mann ist ein sehr guter Sänger.
Zu den Adverbien gehören aber auch z. B. satzverbindende Adverbien, die im Kapitel „Satzverbindung“ behandelt werden oder „Pronominaladverbien“, die zu den Verben mit fester Präposition gehören. (Siehe im Kapitel: „Verben mit Präpositionen“)
Insgesamt bilden die Adverbien eine „Restgruppe“ der Wortarten, in die man eine Vielzahl von Wörtern gruppiert, die auf Grund verschiedener linguistischer Kriterien nicht in eine der Hauptgruppen passen. Für Deutschlerner ist eine genauere linguistische Ausdifferenzierung der Adverbien aber normalerweise uninteressant
Lokale Adverbien
Lokale Adverbien lassen sich den drei Arten von Ortsergänzungen (wo, wohin, woher) zuordnen. Häufig werden die Adverbien mit Präpositionen oder anderen Adverbien kombiniert, um das System zu vervoll-ständigen.
Beispiele: lokale Adverbien
Wo steht der Stuhl? Er steht da.
Wohin soll ich den Stuhl stellen? Stell ihn dahin.
Woher hast du den Stuhl geholt? Von da.
Die wichtigsten lokalen Adverbien bzw. Kombinationen aus Adverb und Präposition/Adverb sind:
197
Adverbien
Wichtige lokale Adverbien
wo? wohin? woher?
hier nach hier*/hierhin/hierher von hier
da nach da*/dahin von da/daher
dort nach dort*/dorthin von dort/dorther
draußen nach draußen/hinaus/heraus von draußen/hinein/herein
drinnen nach drinnen/hinein/herein von drinnen/hinaus/heraus
außen nach außen von außen
innen nach innen von innen
drüben nach drüben/hinüber von drüben/herüber
oben nach oben/hinauf/herauf von oben/herunter/hinunter
unten nach unten/hinunter/herunter von unten/herauf/hinauf
vorn(e) nach vorn(e) von vorn(e)
hinten nach hinten von hinten
links nach links von links
rechts nach rechts von rechts
nebenan nach nebenan von nebenan
überall überallhin überallher
irgendwo irgendwohin irgendwoher
anderswo anderswohin anderswoher
nirgendwo/nirgends nirgendwohin nirgendwoher
*Diese Formen gelten als umgangssprachlich.
Attributiver Gebrauch lokaler Adverbien
Wenige lokale Adverbien können auch attributiv zu einem Nomen gebraucht werden. Im Gegensatz zum Adjektiv stehen sie hinter dem Nomen und ersetzen ein präpositionales Attribut.
attributives Nomen mit Präposition attributives Adverb
Ort Das Haus in der Königstraße gehört meinem Vater. Das Haus hier gehört meinem Vater.
Zur Unterscheidung von hin und her
Grundsätzlich bedeutet:
hin eine Bewegung vom Sprecher weg
her eine Bewegung in Richtung des Sprechers
Hin und her und ihre Kombinationen mit Präpositionen (herauf, hinauf, etc.) kommen normalerweise nicht
Adverbien
198
isoliert vor, sondern als Verbpräfixe. Die Präfixe sind trennbar.
Beispiele:
hin hinfahren, hineinfahren, hinunterfahren
her herkommen, hereinkommen, herunterkommen
Die Wahl des Präfix ist von der Perspektive des Sprechers abhängig.
Beispiel: Sprecherperspektive
Die Mutter sagt zum Vater: „Schick bitte die Kinder hinauf.“ Die Mutter ist wie der Vater unten und die Kinder sollen nach oben gehen. (von der Mutter weg)
Die Mutter sagt zum Vater: „Schick bitte die Kinder herauf.“ Die Mutter ist oben und der Vater soll die Kinder nach oben schicken. (zu der Mutter)
Wenn es keine Sprecherperspektive gibt, sind beide Formen möglich.
Beispiel:
Ein Auto fuhr langsam den Berg hinunter/herunter.
Die komplizierte Unterscheidung von hin und her wird in der Umgangssprache durch eine Verkürzung der Formen aufgehoben. Die verkürzte Form lautet r- + Präposition.
Beispiel:
Die Mutter sagt zum Vater: „Schick die Kinder rauf.“ unabhängig von der Sprecherperspektive
Alle verkürzten Formen lauten:
hin her verkürzte Form
hinauf herauf rauf
hinein herein rein
hinaus heraus raus
hinunter herunter runter
hinüber herüber rüber
hinan* heran ran
*veraltet
199
Adverbien
Zur Unterscheidung von außen/draußen bzw. innen/drinnen
Außen bzw. innen bezeichnen die äußere bzw. innere Seite einer Sache.
Beispiele: außen / innen
Der Mantel ist außen schwarz und innen grau.
Der Apfel ist außen rot und innen weiß.
Draußen bzw. drinnen bezeichnen eine Sache außerhalb bzw. innerhalb eines Bezugsraumes.
Beispiele: draußen / drinnen
Ich warte draußen.
Der Unterricht findet heute draußen statt. Drinnen ist es zu warm.
Temporale Adverbien
Temporale Adverbien beschreiben meist einen Zeitpunkt oder eine Wiederholfrequenz.
Zeitpunkt (wann?) Wann fährst du nach Berlin? - Morgen.
Frequenz (wie oft?) Wie oft fährst du nach Berlin? – Zweimal jährlich.
Einige temporale Adverbien können aber auch beide Bedeutungen haben.
Zeitpunkt Wann gehst du zum Fitness-Training?
Dienstags. =am Dienstag
Frequenz Wie oft gehst du zum Fitness-Training?
(Nur) Dienstags. =einmal pro Woche am Diens-tag
Zeitpunkt Wann gehst du zum Einkaufen? Heute.
Frequenz Wie lange gilt das Sonderan-gebot?
(Nur) heute.
Beispiele für temporale Adverbien
Wann (Zeitpunkt)
heute, jetzt, nun, momentan*, gerade, heutzutage, gegenwärtig*
gestern, vorgestern, neulich, kürzlich, vorhin, (so)eben, früher, damals
morgen, übermorgen, bald, zukünftig*, demnächst
anfangs, zuerst, zunächst, anschließend*, später, dann, danach, endlich, schließlich, zuletzt, vorher, nachher, inzwischen, mittlerweile
Adverbien
200
Wie oft (Frequenz)
immer, nie, stets, ständig, ewig, bisweilen, häufig*, manchmal, mitunter, zeitweise, oft, selten* abends, nachts, vormittags, montags, dienstags einmal, zweimal, dreimal stündlich, täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich
morgens, vormittags, mittags, nachmittags, abends, nachts
montags, dienstags, mittwochs, donnerstags, freitags, samstags, sonntags
mehrmals
* Diese temporalen Adverbien können auch als Adjektiv verwendet werden.
Attributiver Gebrauch temporaler Adverbien
Wenige temporale Adverbien können auch attributiv zu einem Nomen gebraucht werden. Im Gegensatz zum Adjektiv stehen sie hinter dem Nomen und ersetzen ein präpositionales Attribut.
attributives Nomen mit Präposition attributives Adverb
Für die Party am Samstag muss ich noch ein paar Freunde einla-den.
Für die Party übermorgen muss ich noch ein paar Freunde einla-den.
Adjektive zu lokalen und temporalen Adverbien
Zu einigen lokalen und temporalen Adverbien kann man ähnlich lautende Adjektive bilden. Häufig wer-den dazu die Suffixe –ig bzw. -lich verwendet.
Lokale Adverbien/Adjektive
Adverb Adjektiv Adverb Adjektiv
hier hiesig hinten hinter
dort dortig links link
außen äußer rechts recht
innen inner mitten mittler
oben ober diesseits diesseitig
unten unter jenseits jenseitig
vorne vorder
201
Adverbien
Temporale Adverbien/Adjektive
Adverb Adjektiv Adverb Adjektiv
heute heutig nachts nächtlich
gestern gestrig jetzt jetzig
morgen morgig bald baldig
morgens morgendlich damals damalig
vormittags vormittäglich ehemals ehemalig
mittags mittäglich einmal einmalig
nachmittags nachmittäglich oft häufig
abends abendlich stets, immer ständig
Modale Adverbien
Modale Adverbien modifizieren die Bedeutung eines anderen Wortes, meist eines Adjektivs oder eines anderen Adverbs. Sie können häufig nicht alleine stehen. Die Bedeutungsmodifikation kann verschiedene Richtungen einnehmen.
Verstärkung sehr Er singt sehr gut.
Abschwächung ziemlich Er singt ziemlich gut.
Negation nicht Er singt nicht gut.
Vermutung wahrscheinlich Er singt wahrscheinlich gut.
Hinzufügung auch Er singt auch gut.
Weitere Beispiele für modale Adverbien:
Verstärkung sehr, außerordentlich, besonders, überaus, äußerst, ungewöhnlich, extrem, total*, super*
Abschwächung ziemlich, einigermaßen, fast, kaum, beinahe, nur
Negation nicht, gar nicht, überhaupt nicht, keinesfalls, keineswegs
Vermutung wahrscheinlich, wohl, vielleicht, möglicherweise, bestimmt, sicher, vermutlich, anscheinend, sicherlich, zweifellos, zweifelsohne,
Hinzufügung auch, außerdem, zusätzlich, ferner, ebenfalls, zudem
* umgangssprachlich
Die Rektion der Adjektive (Adverbien)
202
Die Rektion der Adjektive (Adverbien)Adjektive bzw. Adverbien können wie Verben eine feste Verbindung mit einer Präposition eingehen oder einen Kasus direkt regieren.
Beispiel: Adjektive (Adverbien)
mit Präposition beschäftigt mit Die Schüler sind mit den Hausaufgaben beschäftigt.
mit Kasus ähnlich + Dativ Du bist deinem Bruder ähnlich.
Adjektive (Adverbien) mit Präposition
Adjektive bzw. Adverbien mit Präposition kommen recht häufig vor. Oft sind sie vom Partizip eines Verbs abgeleitet. Die Verben, von denen das Partizip abgeleitet ist, haben nicht immer dieselbe Präposition. Die Präposition muss mit dem Adjektiv gelernt werden.
Beispiele: Adjektiv Verb
gleiche Präposition beschäftigt mit sich beschäftigen mit
Die Schüler sind mit den Haus-aufgaben beschäftigt.
Die Schüler beschäftigen sich mit den Hausaufgaben.
andere Präposition begeistert von sich begeistern für
Er ist begeistert von Sport. Er begeistert sich für Sport.
Einige Adjektive haben zwei Präpositionen, die zusammen in einem Satz vorkommen können.
Beispiel: einig +mit +über
Ich bin mit meinem Geschäftspartner über den Preis einig.
Einige Adjektive haben zwei oder mehr Präpositionen, die aber nicht zusammen in einem Satz vorkom-men können. Manche dieser Präpositionen haben die gleiche Bedeutung. Man kann sie alternativ verwen-den. Manche Präpositionen ändern die Bedeutung.
Präpositionen mit gleicher Bedeutung
Diese Präpositionen sind beliebig gegeneinander austauschbar. Sie können aber nicht zusammen vor-kommen.
misstrauisch gegen/gegenüber* Er ist misstrauisch gegen seine Frau.= Er ist misstrauisch gegenüber seiner Frau.
* Beachte: gegen + Akkusativ, gegenüber + Dativ
203
Die Rektion der Adjektive (Adverbien)
böse auf/mit Ich bin böse auf meinen Bruder.= Ich bin böse mit meinem Bruder.
Präpositionen mit verschiedener Bedeutung
Da die Präpositionen verschiedene Bedeutung haben, kann man sie nicht gegeneinander austauschen.
Beispiel: gut
gut in Ich bin gut in Mathematik.
gut für Sport ist gut für die Gesundheit.
gut gegen Das Medikament ist gut gegen Husten.
Manchmal hat ein Adjektiv Präpositionen mit gleicher und mit verschiedener Bedeutung.
Beispiel: böse
böse auf/mit (Person) Ich bin böse auf meinen Bruder.= Ich bin böse mit meinem Bruder.
böse über (Sache) Ich bin böse über meine schlechte Note.
Ersatz der Präposition durch einen Komplementsatz
Statt einer Präposition des Adjektivs kann häufig auch ein Komplementsatz (mit Pronominaladverb) ste-hen.
Beispiele: Adjektiv mit Komplementsatz
Präposition + Substantiv Beispiel Komplementsatz Beispiel
neugierig auf Ich bin neugierig auf das Prüfungsergebnis meines Freundes
Indirekte Frage Ich bin neugierig darauf, welches Prüfungsergebnis mein Freund hat.
beschäftigt mit Die Kinder sind mit den Haus-aufgaben beschäftigt.
Infinitivsatz mit zu Die Kinder sind damit beschäftigt, die Hausaufgaben zu machen.
angewiesen auf Er ist auf die Unterstützung seiner Eltern angewiesen.
dass- Satz Er ist darauf angewiesen, dass seine Eltern ihn unterstützen.
Der Kasus der Präpositionen
Die Präposition, die fest zum Adjektiv gehört, regiert einen Kasus. Präpositionen, die einen festen Kasus haben, behalten diesen Kasus.
Die Rektion der Adjektive (Adverbien)
204
Präpositionen mit festem Kaus
für = Akkusativ dankbar für Ich bin dankbar für deine Hilfe.
bei = Dativ beliebt bei Die Lehrerin ist bei ihrem Schülern beliebt.
Wechselpräpositionen bekommen je nach Adjektiv einen festen Kasus. Die Präposition und der Kasus müssen zusammen mit dem Adjektiv gelernt werden. Die Wechselpräpositionen an und in können sowohl mit dem Akkusativ als auch mit dem Dativ vorkommen.
Wechselpräpositionen an und in
an + Dativ beteiligt Die Partei ist an der Regierung beteiligt.
an + Akkusativ gewöhnt Die Deutschen sind an das schlechte Wetter gewöhnt.
in + Dativ erfahren Er ist noch nicht so erfahren in seinem Beruf.
in + Akkusativ verliebt Sie ist verliebt in ihren Nachbarn.
Die Wechselpräposition auf und über bekommen immer den Akkusativ.
Wechselpräpositionen über und auf
über + Akkusativ glücklich Er ist glücklich über seine Examensnoten.
auf + Akkusativ eifersüchtig Sie ist eifersüchtig auf ihre Nachbarin.
Die Wechselpräposition vor bekommt immer den Dativ.
Wechselpräposition vor
vor + Dativ sicher Im Haus sind wir sicher vor dem Gewitter.
Mit den Wechselpräpositionen unter, hinter, zwischen und neben verbindet sich kein Adjektiv.
Adjektive, die einen Kasus direkt regieren
Einige Adjektive können anstelle einer Präposition direkt einen Kasus regieren. Adjektive mit Dativ und Genitiv klingen aber teilweise überformell und werden oft durch andere Konstruktionen ersetzt.
Adjektive mit Dativ
Beispiele Adjektiv + Dativ häufig ersetzt durch:
ähnlich sein Du bist deinem Bruder ähnlich.
Du ähnelst deinem Bruder. Du siehst aus wie dein Bruder.
willkommen sein Du bist mir willkommen. Du bist bei mir willkommen.
205
Die Rektion der Adjektive (Adverbien)
Adjektive mit Genitiv
Beispiele: Adjektiv + Genitiv häufig ersetzt durch:
fähig sein Er ist dieser Tat nicht fähig. Er ist zu dieser Tat nicht fähig.
verdächtig sein Er ist des Mordes verdächtig. Man verdächtigt ihn des Mordes.Er wird des Mordes verdächtigt.
Adjektive mit Akkusativ
Adjektive mit Akkusativ gibt es nur bei Mengen- bzw. Größenangaben.
Beispiele: Adjektive mit Akkusativ
hoch sein Die Kommode ist einen Meter zwanzig hoch.
schwer sein Der Sack ist einen Zentner schwer.
Liste: Die Rektion der Adjektive (Adverbien)
206
Liste: Rektion der Adjektive
Adjektive mit Präposition
abhängig von Dat Während des Studiums bin ich abhängig von meinen Eltern.
ähnlich in Dat Die Geschwister sind in ihrem Aussehen sehr ähnlich.
angemessen für Akk Die Bezahlung ist für diese Aufgabe angemessen.
angenehm für Akk Die Temperaturen sind angenehm für mich.
angewiesen auf Akk Meine Großmutter ist auf Unterstützung angewiesen.
arm an Dat Deutschland ist arm an Rohstoffen.
aufgelegt zu Dat Er ist heute nicht zum Spaßen aufgelegt.
bedacht auf Akk Er ist immer auf Rücksichtnahme bedacht.
bedeutsam für Akk Diese Station war bedeutsam für seine weitere Karriere.
bedeutungslos für Akk Der Test ist bedeutungslos für die Endnote.
befreundet mit Dat Ich bin seit vielen Jahren mit ihm befreundet.
begeistert von Dat Er ist begeistert von Sport.
behilflich bei Dat Der Busfahrer ist der alten Frau beim Aussteigen behilflich.
beliebt bei Dat Die Fernsehsendung ist bei den Zuschauern sehr beliebt.
berechtigt zu Dat Der Studentenausweis berechtigt zu verbilligtem Eintritt.
bereit zu Dat Der Zug ist zur Abfahrt bereit.
beschäftigt mit Dat Die Kinder sind mit den Hausaufgaben beschäftigt.
beschämt über Akk Die Mannschaft ist über ihr schlechtes Ergebnis beschämt.
besessen von Dat Er ist besessen von seiner Idee.
besorgt um Akk Die Angestellten sind um ihre Arbeitsplätze besorgt.
beteiligt an Dat Die Partei ist an der Regierung beteiligt.
betroffen von Dat Ganz Norddeutschland war von dem Unwetter betroffen.
beunruhigt über Akk Der Patient ist beunruhigt über das Ergebnis der Untersuchung.
bezeichnend für Akk Dieses Verhalten ist bezeichnend für ihn.
blass vor Dat Sie wurde blass vor Neid.
charakteristisch für Akk Diese Kleidung ist charakteristisch für diese Region.
dankbar für Akk Ich bin dir dankbar für deine Hilfe.
eifersüchtig auf Akk Sie ist eifersüchtig auf ihre Nachbarin.
eingebildet auf Akk Meine Nachbarin ist schrecklich eingebildet auf ihre Kinder.
einverstanden mit Dat Die Eltern sind mit der Hochzeit einverstanden.
empfänglich für Akk Die Menschen sind empfänglich für Propaganda.
entfernt von Dat Er lebt weit entfernt von seiner Familie.
entscheidend für Akk Das Spiel ist entscheidend für die Zukunft des Trainers.
entschlossen zu Dat Die Regierung ist zum Handeln entschlossen.
207
Liste: Die Rektion der Adjektive (Adverbien)
entsetzt über Akk Die Menschen waren über seine Taten entsetzt.
enttäuscht von Dat Die Bürger sind enttäuscht von den Politikern.
erfahren in Dat Er ist noch nicht so erfahren in seinem Beruf.
erfreut über Akk Die Arbeiter sind erfreut über die Lohnerhöhung.
erkrankt an Dat Viele Menschen sind an der Grippe erkrankt.
erstaunt über Akk Der Lehrer war über die Fähigkeiten seiner Schüler erstaunt.
fähig zu Dat Er war zu dieser Tat nicht fähig.
fern von Dat Er lebt fern von seiner Heimat.
fertig mit Dat Ich bin fertig mit den Prüfungen.
frei von Dat Das Wasser ist jetzt frei von Schadstoffen.
freundlich zu Dat Die Leute sind nicht immer freundlich zu Fremden.
froh über Akk Sie ist froh über ihren Erfolg.
geeignet für zu
Akk Dat
Die Kleidung ist für das Fahrradfahren geeignet. =Dier Kleidung ist zum Fahrradfahren geeignet.
gerührt von Dat Die Zuhörer waren von ihrem Schicksal gerührt.
geschickt in Dat Sie ist geschickt im Nähen.
gespannt auf Akk Wir sind auf den neuen Film gespannt.
gewöhnt an Akk Nach zwei Jahren bin ich an das deutsche Essen gewöhnt.
gleichbedeutend mit Dat Das neue Pressegesetz ist gleichbedeutend mit einem Angriff auf demokratische Grundrechte.
gleichgültig gegen gegenüber
Akk Dat
Viele Menschen sind gleichgültig gegen ihr Nachbarn. Viele Menschen sind gleichgültig gegenüber ihren Nachbarn.
glücklich mit über
Dat Akk
Ich bin nicht ganz glücklich mit meiner neuen Aufgabe. Ich bin nicht ganz glücklich über meine neue Aufgabe.
gezwungen zu Dat Viele Mitarbeiter sind gezwungen den Wohnort zu wechseln.
immun gegen Akk Die Viren sind immun gegen Antibiotika.
interessant für Akk Das Angebot scheint interessant für mich.
interessiert an Dat Ich bin interessiert an dem Angebot.
misstrauisch gegen gegenüber
Akk Dat
Die Menschen sind misstrauisch gegen Fremde. =Die Menschen sind misstrauisch gegenüber Fremden.
nachteilig für Akk Seine unordentliche Kleidung war nachteilig für den Bewerber.
neidisch auf Akk Sie ist immer neidisch auf ihre Nachbarin.
nett zu Dat Er ist immer nett zu alten Leuten.
neugierig auf Akk Ich bin neugierig auf ihren neuen Freund.
nötig für Akk Die Leistungsnachweise sind für die Zwischenprüfung nötig.
notwendig für Akk Die Leistungsnachweise sind für die Zwischenprüfung notwendig..
nützlich für Akk Freiwillige soziale Arbeit ist nützlich für die Gesellschaft.
offen für Akk Der Chef ist immer offen für neue Ideen.
passend für Akk Das Angebot ist passend für mich.
reich an Dat Deutschland ist reich an Industrie.
Liste: Die Rektion der Adjektive (Adverbien)
208
schädlich für Akk Rauchen ist schädlich für die Gesundheit.
schmerzlich für Akk Die Erkenntnis war schmerzlich für ihn.
schuld(ig) an Dat Er Autofahrer war an dem Unfall schuld.
sicher vor Dat Im Haus sind wir sicher vor dem Gewitter.
stolz auf Akk Die Eltern sind stolz auf die Leistung ihres Kindes.
streng gegen gegenüber
Akk Dat
Der Großvater war immer sehr streng gegen Kinder. =Der Großvater war immer sehr streng gegenüber Kindern.
traurig über Akk Sie war traurig über ihre schlechten Noten.
überzeugt von Dat Der Mitarbeiter ist überzeugt von seiner Idee.
unabhängig von Dat Nach dem Studium bin ich endlich unabhängig von meinen Eltern.
verantwortlich für Akk Der Mann war für die Organisation verantwortlich.
verbunden mit Dat Das duale Studium ist mit einem Praktikumsplatz in einer Firma verbunden.
vergleichbar mit Dat Das Leben in Deutschland ist vergleichbar mit meinem Heimatland.
verhasst bei Dat Der strenge Lehrer ist bei den Schülern verhasst.
verheiratet mit Dat Mein Vater ist seit dreißig Jahren mit meiner Mutter verheiratet.
verliebt in Akk Sie ist in ihren Nachbarn verliebt.
verpflichtet zu Dat Der Ehemann ist zur Zahlung des Unterhalts verpflichtet.
verrückt nach Dat Mein kleiner Bruder ist verrückt nach Schokolade.
verständlich für Akk Seine Erklärungen waren gut verständlich für die Zuhörer.
verständnisvoll gegen gegenüber
Akk Dat
Die Eltern sollten verständnisvoll gegen ihre Kinder sein. Die Eltern sollten verständnisvoll gegenüber ihren Kindern sein.
vertraut mit Dat Er ist seit vielen Jahren mit seiner Aufgabe vertraut.
verwandt mit Dat Er ist mit mir verwandt.
voll von Dat Die Straßen waren voll von Menschen.
vorteilhaft für Akk Das Praktikum war vorteilhaft für den Bewerber.
wichtig für Akk Das Thema ist wichtig für die Prüfung.
wütend auf Akk Die Demonstranten waren wütend auf den Bürgermeister.
zornig auf Akk Die Demonstranten waren zornig auf den Bürgermeister.
zufrieden mit Dat Ich bin sehr zufrieden mit meiner neuen Wohnung.
zurückhaltend gegen gegenüber
Akk Dat
Die Menschen sind zurückhaltend gegen Fremde. =Die Menschen sind zurückhaltend gegenüber Fremden.
zuständig für Akk Für die Arbeitserlaubnis ist das Ausländeramt zuständig.
2 Präpositionen
bekannt für Akk Er ist bekannt für sein Talent.
bekannt mit Dat Er ist mit vielen Leuten bekannt.
209
Liste: Die Rektion der Adjektive (Adverbien)
böse auf mit
Akk Dat
Ich bin böse auf meinen Bruder. =Ich bin böse mit meinem Bruder.
böse zu Dat Er war immer böse zu seinen Kindern.
einig in Dat Die Regierung ist sich in dieser Sache einig.
einig mit Dat Wir sind mit dem Käufer einig.
3 Präpositionen
gut für Akk Entspannung ist gut für mich.
gut in Dat Ich bin gut in Englisch.
gut zu Dat Sie ist immer gut zu den Kindern.
schlecht für Akk Mein Übergewicht ist schlecht für mich.
schlecht in Dat Ich bin schlecht in Mathematik.
schlecht zu Dat Sie war schlecht zu ihren Kindern.
Adjektive mit Dativ
abträglich Der Fehler war seiner Karriere abträglich.
ähnlich Er ist seinem Bruder sehr ähnlich.
angeboren Dieses Talent ist ihr angeboren.
angemessen Der Preis ist der Leistung angemessen.
angenehm Dieses Klima ist mir angenehm.
begreiflich Sie machte ihm begreiflich, dass es sich ändern muss.
behilflich Der Taxifahrer ist der Kundin beim Aussteigen behilflich.
bekannt Sein Name ist mir bekannt.
beschwerlich Die weite Reise ist meinen Eltern zu beschwerlich.
bewusst Er ist sich seiner Verantwortung bewusst.
böse Ich bin ihm nicht mehr böse.
dankbar Ich bin meinem Lehrer dankbar.
dienlich Der Kompromiss ist der Rettung des Euro dienlich.
egal Das ist mir egal.
eigen Ein großes Talent ist ihm eigen.
einerlei Das ist mir einerlei.
ergeben Sie waren dem König treu ergeben.
förderlich Der Auslandsaufenthalt war seiner Karriere förderlich.
fremd Selbstkritik ist ihm fremd.
gefährlich Zu laute Musik kann dem Gehör gefährlich werden.
Liste: Die Rektion der Adjektive (Adverbien)
210
geheuer Sein Verhalten ist mir nicht geheuer.
geläufig Diese Sprache ist mir nicht geläufig.
gemeinsam Allen ihren Geschwistern ist das blonde Harr gemeinsam.
gerecht Die schlechten Noten werden ihm nicht gerecht.
gewachsen Der Herausforderer war dem Weltmeister nicht gewachsen.
gleich Seine Meinung ist mir gleich.
gleichgültig Seine Meinung ist mir gleichgültig.
hinderlich Kinder sind der Karriere einer Frau oft hinderlich.
klar Das ist mir nicht klar.
lästig Die Hausaufgaben sind mir lästig.
lieb Diese Angewohnheit ist ihm lieb.
möglich Es ist mir möglich zu kommen.
nahe Er ist mir nahe.
neu Das war mir neu.
nützlich Meine Deutschkenntnisse sind mir nützlich.
peinlich Sein Verhalten war mir peinlich.
recht Ich gebe dir recht.
schädlich Meine schlechten Noten könnten mir bei einer Bewerbung schädlich sein.
schlecht Mir ist heute ganz schlecht.
schuldig Das bist du mir schuldig.
sympathisch Die neue Lehrerin ist mir nicht sympathisch.
treu Sie war ihm immer treu.
übel Mir ist heute übel.
überlegen Die deutsche Fußballmannschaft war dem Gegner überlegen.
unbegreiflich Seien Taten sind mir unbegreiflich.
unerträglich Seine Launen sind mir unerträglich.
unheimlich Dieser Mann ist mir unheimlich.
unterlegen Die deutsche Fußballmannschaft war dem Gegner unterlegen.
unverständlich Sein Einwand ist mir unverständlich.
verbunden Ich fühle mich meinem Heimatland immer noch verbunden.
verhasst Der Trainer ist den Fußballfans verhasst.
verständlich Sein Einwand ist mir nicht verständlich.
wichtig Viel Freizeit ist mir wichtig.
willkommen Du bist mir immer willkommen.
zugetan Der Chef ist dem neuen Mitarbeiter sehr zugetan.
zuträglich Der Auslandsaufenthalt war seiner Karriere zuträglich.
zuwider Ihre Arroganz ist mir zuwider.
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Liste: Die Rektion der Adjektive (Adverbien)
Adjektive + Akkusativ
alt Das Baby ist einen Monat alt.
breit Der Weg ist einen Meter breit.
dick Die Mauer der Burg ist einen Meter dick
hoch Der Schrank ist einen Meter achtzig hoch.
lang Das Sofa ist einen Meter neunzig lang.
schwer Der Sack ist einen Zentner schwer.
tief Das Loch ist einen Meter zwanzig tief.
Adjektive mit Genitiv
bedürftig Kinder sind der Liebe der Eltern bedürftig.
bewusst Ich bin mir meines Fehlers bewusst.
fähig Er ist dieser Tat nicht fähig.
gewiss Sie ist sich seiner Unterstützung gewiss.
sicher Sie ist sich seiner Unterstützung sicher.
überdrüssig Er war des Lebens überdrüssig.
verdächtig Er war des Mordes verdächtig.
würdig Er ist ihrer nicht würdig.
213
Teil VI: Die Präpositionen
Die Präpositionen
214
Die PräpositionenPräpositionen gehören immer zu einem Nomen. Sie stehen vor dem Nomen. Es gibt nur wenige Postposi-tionen, die nach dem Nomen stehen. Wenige Präpositionen können als Präposition oder als Postposition gebraucht werden.
Beispiele: Präposition/Postposition
Präposition Er fährt auf der Straße.
Postposition Er fährt die Straße entlang.
Präposition/Postposition nach meiner Meinung / meiner Meinung nach
Einige Präpositionen haben einen festen Kasus, andere Präpositionen wechseln den Kasus. Diese Präposi-tionen heißen Wechselpräpositionen.
Beispiele: Präpositionen mit
Akkusativ ohne meine Tasche
Dativ mit meiner Tasche
Akkusativ oder Dativ in meine Tasche (Akkusativ) – in meiner Tasche (Dativ)
Genitiv wegen meiner Tasche
Manche Präpositionen verschmelzen mit dem Artikel. Einige dieser Verschmelzungen gelten als umgangs-sprachlich (*).
Beispiele: Verschmelzung Präposition/Artikel
Artikel + Präposition Verschmelzung Artikel + Präposition Verschmelzung
an dem am zu dem zum
in dem im hinter das hinters*
von dem vom vor das vors*
Einige Präpositionen gehen eine feste Verbindung mit einem Verb, einem Adjektiv oder einem Nomen ein.
Beispiele: feste Verbindung von Präpositionen
Verb + Präposition warten auf Ich warte auf den Bus.
Nomen + Präposition Angst vor Ich habe Angst vor Hunden.
Adjektiv + Präposition böse auf Ich bin böse auf meinen Bruder.
215
Die Präpositionen
Präpositionen mit Akkusativ
Die wichtigsten Präpositionen mit Akkusativ sind:
Präpositionen mit Akkusativ (I) durch, für, gegen, ohne, um, bis
Beispiele:
Ich gehe durch den Park.
Meine Schwester kauft ein Geschenk für unseren Vater.
Die Arbeiter protestieren gegen den Abbau von Arbeitsplätzen.
Ich muss die Bewerbung bis nächsten Montag abschicken.*
Ohne einen guten Studienabschluss bekommt man schwer eine interessante Arbeit.
Wir machen einen Spaziergang um den See.
*Die Präposition bis wird oft in gleicher Bedeutung zusammen mit der Präposition zu + Dativ verwendet.
Beispiel: bis zu
Ich muss die Bewerbung bis zum nächsten Montag abschicken.
Weitere Akkusativpräpositionen sind:
Präpositionen mit Akkusativ (II) á, je, pro, per
Beispiele:
Ich möchte vier Eintrittskarten á 10 Euro. (veraltet, heute meist zu oder zu je) = Ich möchte vier Eintrittskarten zu (je) 10 Euro.
Die Tomaten kosten 2 Euro je Kilo. (=pro)
Die Tomaten kosten 2 Euro pro Kilo. (=je)
Die Verletzten wurden per Hubschrauber gerettet. (=mit, durch)
Die Präposition wider (=gegen) ist veraltet und kommt heute meist nur noch in festen Verbindungen vor.
Präpositionen mit Akkusativ (III) wider
Beispiele:
wider besseres Wissen Wider besseres Wissen wurden die Häuser nicht gegen Hochwasser geschützt.
wider alle Erwartungen Wider alle Erwartungen gewann Deutschland die Weltmeisterschaft.
Die Präpositionen
216
Präpositionen mit Dativ
Die wichtigsten Präpositionen mit Dativ sind:
Präpositionen mit Dativ (I) ab, aus, bei, mit, nach, seit, von, zu
Beispiele:
Ab nächster Woche haben wir Ferien.
Peter kommt aus der Schweiz.
Anna wohnt noch bei ihren Eltern.
Ich fahre jeden Morgen mit der S-Bahn.
Nach dem Deutschunterricht gehe ich in die Mensa.
Maria lernt seit zwei Jahren Deutsch.
Vom Bahnhof ist es nicht weit zur Stadtmitte.
An Weihnachten fahre ich zu meinem Bruder.
Weitere Dativpräpositionen sind:
Präpositionen mit Dativ (II) außer, dank, entgegen, entsprechend, gegenüber, gemäß, (mit)samt, nebst, zuliebe, zufolge
Beispiele:
Außer meinem kleinen Bruder sind alle meine Geschwister verheiratet.
Dank seinem Fleiß hat er das Studium schnell abgeschlossen.
Entgegen meinem Plan bin ich nicht nach Köln gefahren.
Entsprechend meinem Plan bin ich nach Köln gefahren.
Gegenüber dem Bahnhof ist ein großes Einkaufszentrum.
Gemäß meinem Wunsch hat mich mein Chef nach Brasilien versetzt.
Sie hat ihren Mann (mit)samt ihren Kindern verlassen.
Nebst ihrem Engagement in Deutschland hat die Deutsche Bank ihre internationale Präsenz verstärkt.
Als Postpositionen nachgestellt werden immer zuliebe und zufolge.
Beispiele
Meinen Eltern zuliebe habe ich ihn nicht geheiratet.
Seinen Aussagen zufolge war er zur Tatzeit zu Hause.
Nachstellen kann man auch entsprechend, gegenüber und gemäß.
217
Die Präpositionen
Beispiele:
Meinem Plan entsprechend bin ich nach Köln gefahren.
Dem Bahnhof gegenüber ist ein großes Einkaufszentrum.
Meinem Wunsch gemäß hat mich mein Chef nach Brasilien versetzt.
In der Umgangssprache werden auch viele Präpositionen mit Genitiv mit dem Dativ benutzt.
wegen + Genitiv wegen + Dativ
wegen des schlechten Wetters wegen dem schlechten Wetter
Präpositionen mit Akkusativ oder Dativ („Wechselpräpositionen“)
Einige Präpositionen wechseln in lokaler Funktion den Kasus. Bei der Frage wo steht der Dativ. Bei der Frage wohin steht der Akkusativ.
wo? Wo ist das Buch? Auf dem Tisch. Dativ
wohin? Wohin legst du das Buch? Auf den Tisch. Akkusativ
Es gibt neun Wechselpräpositionen.
Wechselpräpositionen in, auf, vor, hinter, unter, über, neben, an, zwischen
Beispiele: Wechselpräpositionen
Wo? Wohin?
auf dem Tisch auf den Tisch
in der Tasche in die Tasche
vor dem Regal vor das Regal
hinter der Tür hinter die Tür
unter dem Bett unter das Bett
über dem Tisch über den Tisch
neben dem Schrank neben den Schrank
an dem Fenster an das Fenster
zwischen dem Fenster und der Tür zwischen das Fenster und die Tür
Beachte: In temporaler Funktion werden Wechselpräpositionen immer mit dem Dativ verwendet.
Wechselpräposition (temporal) + Dativ
Die Präpositionen
218
Beispiele: Wechselpräpositionen temporaler Gebrauch
Ich schreibe die Prüfung im September.
Das Studium beginnt am fünfzehnten Oktober.
In fester Verbindung mit einem Verb ist der Kasus der Wechselpräpositionen vom Verb abhängig.
Verbindung mit Verb + Akkusativ oder + Dativ (abhängig vom Verb).
Beispiel: an
denken an = Akkusativ Ich denke oft an dich.
teilnehmen an = Dativ Ich nehme an dem Kurs nicht teil.
Präpositionen mit Genitiv
Präpositionen mit Genitiv sind die zahlenmäßig größte Gruppe der Präpositionen. Allerdings werden viele Präpositionen mit Genitiv in der gesprochenen Sprache selten verwendet. Sie kommen aber in schwieri-geren Texten häufig vor. Die wichtigsten Genitivpräpositionen sind:
Präpositionen mit Genitiv (I) (an)statt, trotz, während, wegen
Beispiele: (An)statt eines Spaziergangs machten wir eine Fahrradtour.Trotz des schlechten Wetters gehen wir spazieren.Während der Hausaufgaben hört sie immer Musik.Wegen des schlechten Wetters blieben wir zu Hause.
Häufig in Texten kommen folgende Genitivpräpositionen vor.
Präpositionen mit Genitiv (II) angesichts, anhand, anlässlich, anstelle, aufgrund, infolge, kraft, laut, mangels, mithilfe, mittels, zwecks
Es gibt auch einige lokale Präpositionen mit Genitiv.
lokale Präpositionen mit Genitiv (III)
„-halb“ außerhalb, innerhalb, oberhalb, unterhalb
„-seits“ abseits, beid(er)seits, diesseits, jenseits, längs(seits)
inmitten, seitlich, unweit
Weitere Genitivpräpositionen sind:
219
Die Präpositionen
weitere Präpositionen mit Genitiv (IV)
„-lich“ abzüglich, ausschließlich, ausweislich, bezüglich, einschließlich, hinsichtlich, rücksichtlich, vorbehalt-lich, zuzüglich
„-s“ ausgangs, betreffs, eingangs, seitens
exklusive, in puncto, inklusive
aufseiten, zu(un)gunsten, zulasten
Viele Präpositionen mit Genitiv werden heute oft mit dem Dativ verwendet. Das gilt besonders für die Genitivpräpositionen, die auch in der gesprochenen Sprache häufig vorkommen.
Beispiel: wegen + Genitiv/Dativ
Genitiv Wegen meines Unfalls musste ich zwei Wochen im Krankenhaus liegen.
Dativ Wegen meinem Unfall musste ich zwei Wochen im Krankenhaus liegen.
Viele Genitivpräpositionen sind von Nomen abgeleitet, mit denen man sie nicht verwechseln sollte.
Beispiele: Genitivpräpositionen, die von Nomen abgeleitet sind.
Präposition Nomen Präposition Nomen
trotz der Trotz laut der Laut
dank der Dank mangels der Mangel
infolge die Folge inmitten die Mitte
kraft die Kraft
Die Funktionen der Präpositionen
Präpositionen dienen entweder als Ergänzungen zum Verb oder als Attribute.
Beispiele: Präposition als Verbergänzung
lokal wohin? Ich fahre in die Berge.
temporal wann? Nach dem Urlaub wechsle ich meinen Arbeitsplatz.
kausal warum? Wegen meiner Chefin habe ich gekündigt.
modal wie? Das Team arbeitet mit großer Anstrengung an dem Projekt.
Beispiele: Präposition als Attribut
lokal welches Buch? Das Buch in meiner Tasche gehört meiner Schwester.
temporal welcher Termin? Den Termin am nächsten Freitag muss ich leider absagen.
kausal welches Fest? Das Fest anlässlich des Firmenjubiläums was ein großer Erfolg.
modal welche Urlaubsreise? Die Urlaubsreise mit meiner Freundin muss ich verschieben.
Die Präpositionen
220
Der Unterschied ist nicht immer leicht zu verstehen. Und kann zu Missverständnissen führen. Manche Sätze sind grammatisch zweideutig – man kann die Präposition als Attribut oder als Verbergänzung ver-stehen. Meist wird die Bedeutung aber durch den Kontext oder das Weltwissen klar.
Beispielsatz: Der Mann möchte die Hose im Schaufenster anprobieren.
Verbergänzung Wo möchte der Mann die Hose anprobieren? im Schaufenster
Attribut Welche Hose möchte der Mann anprobieren? die Hose im Schaufenster
Die Bedeutung der Präpositionen
Viele Präpositionen haben mehrere Bedeutungen. Das heißt sie können lokale, temporale, modale oder weitere Bedeutungen haben.
Beispiel: in
lokal (1) Position (wo?) Das Buch ist in der Tasche.
lokal (2) Richtung (wohin?) Ich stecke das Buch in die Tasche.
temporal (1) Zukünftiger Zeitpunkt In zwei Wochen beginnt mein Urlaub.
temporal (2) Allgemeiner Zeitpunkt Im Frühjahr blühen die Bäume.
temporal (3) Zeitdauer (=innerhalb) Er hat das Buch in zwei Monaten geschrieben.
Außerdem kommen Präpositionen in festen Verbindungen mit Verben, Nomen und Adjektiven und in Funktionsverbgefügen vor, in denen sie keine Bedeutung haben.
Beispiel: Präposition in
Verb Er hat sich in seine Nachbarin verliebt.
Nomen Das Praktikum hat mir einen interessanten Einblick in die Praxis gegeben.
Adjektiv Ich bin noch nicht sehr erfahren in meiner Arbeit.
Funktionsverbgefüge Das neue Gesetz tritt am 1. Oktober in Kraft.
221
Liste zum Gebrauch der Präpositionen
Liste: Gebrauch der Präpositionen
á Akk vor Preis- und Mengenangaben
Ich möchte vier Karten á zehn Euro. veraltet, heute: zu (je), für (je)
ab Dat lokal Startpunkt Der Zug fährt ab Hauptbahnhof. = von
Dat temporal Anfangspunkt Ab 1. Januar habe ich einen neuen Job. = von ... an
Dat vor Zahlen: Minimum
Ab 18 darf man in Deutschland wählen.
abseits Gen lokal Abseits der Hauptstraßen wohnt man ruhiger.
abzüglich Gen modal Abzüglich der Anzahlung kostet das Auto noch 3000 Euro. Gegenteil: zuzüglich
an Dat lokal Position Der Schreibtisch steht vor dem Fenster.
Akk lokal Richtung Ich stelle den Schreibtisch vor das Fenster.
Dat temporal Zeitpunkt Am Montag beginnt der Deutschkurs.
Dat temporal Datum Ich habe am 1. Januar Geburtstag.
angesichts Gen kausal Grund Angesichts der Wirtschaftskrise muss die Bundesbank die Zinsen senken.
= wegen
anlässlich Gen temporal kausal
zeitlicher Grund Anlässlich ihrer Goldenen Hochzeit machen meine Großel-tern eine Kreuzfahrt.
anstatt Gen Ersatz Anstatt nach Mexiko fahre ich nach Spanien. = statt
auf Dat lokal Position Das Buch liegt auf dem Schreibtisch.
Akk lokal Richtung Ich lege das Buch in das Regal.
Dat temporal Gleichzeitigkeit Auf der Tagung habe ich viele Kollegen getroffen. = während
Akk Zahlenverhältnis Auf zwei Einwohner von Deutschland kommt ein Auto.
Akk kausal Grund (fakulta-tiv: hin)
Auf einen Einspruch der Bundeskanzlerin (hin) wurde das Gesetz geändert.
= auf Grund
aus Dat lokal Bewegung aus etwas
Der Student nimmt das Buch aus seiner Tasche.
Dat kausal Grund Aus Angst vor der Prüfung meldete er sich krank. = Nebensatz mit weil
Dat Material Der Schreibtisch ist aus Holz.
außer Dat Einschränkung Außer meinem Freund ist bei der Prüfung niemand durch-gefallen.
= bis auf, mit Ausnahme von
Dat Addition (fakul-tativ: auch noch)
Außer meinem Freund sind (auch) (noch) drei andere Studen-ten bei der Prüfung durchgefallen.
= neben
Dat lokal Der Feind war außer Sichtweite. = außerhalb
außerhalb Gen lokal Die Dusche befindet sich außerhalb des Hotelzimmers.
Gen temporal Sie rufen außerhalb der Sprechzeit an.
ausschließlich Gen modal Die Kosten ausschließlich der Steuern betragen 500 Euro. = exklusive
Liste zum Gebrauch der Präpositionen
222
bei Dat lokal ungenaue Po-sition
Beim Bahnhof gibt es einen Supermarkt. = an
Dat lokal Position bei Namen und Personen
Ich war gestern bei meinem Freund. Er arbeitet bei Daimler.
Dat lokal nahe Position Potsdam liegt bei Berlin. = in der Nähe von
Dat temporal Gleichzeitigkeit Er hört beim Lernen gern Musik. = während
Dat temporal Zeitpunkt Bei(m) Beginn des Unterrichts müssen alle Schüler da sein.
Dat konditional Bedingung Bei schlechtem Wetter bleiben wir zu Hause. = Nebensatz mit wenn
binnen Dat temporal Begrenzte Zeit-dauer
Ich muss die Hausarbeit binnen einer Woche abgeben. = innerhalb
bis Akk lokal Endpunkt (fakul-tativ: nach)
Der Zug fährt bis (nach) Hamburg.
Akk lokal betonter End-punkt (obliga-torisch: zweite Präposition)
Ich gehe bis zum Bahnhof mit dir. Die Mutter brachte das Kind bis in die Schule.
Akk temporal Endpunkt Bis nächste Woche muss ich 300 Vokabeln lernen.
Akk Zahlen: End-punkt/Grenze
Morgen steigt die Temperatur auf bis zu 30 Grad. Die Prüfung dauert drei bis vier Stunden.
dank Dat positiver Grund Dank seinem Fleiß hat er die Prüfung bestanden.
diesseits Gen lokal „auf dieser Seite“ Diesseits des Flusses soll ein neuer Stadtteil gebaut werden. Gegenteil: jenseits
durch Akk lokal Bewegung Wir machen einen Spaziergang durch den Park.
Akk Ursache (Person oder Sache)
Die Stadt wurde durch ein Erdbeben zerstört. Er erfuhr von seiner Entlassung durch den Personalchef.
= von
einschließlich Gen modal Die Rechnung muss einschließlich der Steuer bezahlt wer-den.
= inklusive
entgegen Dat Gegensatz Entgegen meinem Vorschlag kaufte mein Chef die Firma nicht.
vgl.: aber
entlang Akk lokal Parallelität der Richtung
Wir gehen eine lange Straße entlang. Postposition (auch mit Dativ vor- oder nachgestellt)
exklusive Gen modal Die Kosten exklusive der Steuern betragen 500 Euro. = ausschließ-lich
fern Gen lokal Das Leben fern der Heimat ist nicht immer leicht.
für Akk Zweck (final) Ich muss noch für das Wochenende einkaufen.
Akk Bezugsperson Für seinen Vater war er ein Versager.
Akk Vergleich Für die kurze Zeit ihres Aufenthalts spricht sie schon gut Deutsch.
= im Vergleich zu, verglichen mit
223
Liste zum Gebrauch der Präpositionen
Akk Ersatz Er ist für ihn ins Gefängnis gegangen. = statt, anstel-le von
Akk temporal Zeitdauer Er arbeitete für einige Jahre im Ausland. (=einige Jahre lang) vgl.: lang
Akk vor Preis- und Mengenangaben
Ich möchte vier Karten für (je) zehn Euro. = zu
gegen Akk lokal Ziel Er ist gegen einen Baum gefahren.
Akk temporal ungenaue Zeit-angabe
Ich komme gegen 10 zu dir. = ungefähr um
Akk Gegensatz/Ver-gleich
Gegen gestern ist das Wetter heute schön. = im Gegen-satz (Vergleich) zu
gegenüber Dat lokal Gegenseite Gegenüber der Universität liegt das Krankenhaus.
Dat Gegensatz/Ver-gleich
Gegenüber seiner Schwester ist er faul. = im Gegen-satz (Vergleich) zu
Dat Verhältnis zu Personen (vor- oder nach-gestellt)
Alten Menschen gegenüber sollte man höflich sein. Gegenüber alten Menschen sollte man höflich sein.
gemäß Dat Übereinstim-mung (vor- oder nach-gestellt)
Den Anweisungen des Chefs gemäß wurde der unpünktliche Mitarbeiter entlassen. Gemäß den Anweisungen des Chefs wurde der unpünktliche Mitarbeiter entlassen.
hinter Dat lokal Position Hinter dem Sofa steht ein Regal.
Richtung Sie stellen das Regal hinter das Sofa.
in Dat lokal Position Das Buch steht im Regal.
Akk lokal Richtung Ich stelle das Buch ins Regal.
Dat temporal begrenzte Zeit-dauer
Der Zug fährt in fünf Stunden von Stuttgart nach Hamburg. = innerhalb, binnen
Dat temporal Zeitpunkt: Zu-kunft
In drei Wochen beginnt mein Urlaub.
Dat temporal allgemeiner Zeitpunkt
Im Sommer fahren wir immer nach Spanien.
infolge Gen kausal Grund Infolge seiner schweren Krankheit konnte er sechs Wochen nicht arbeiten.
inklusive Gen modal Die Rechnung muss inklusive der Steuer bezahlt werden. = einschließ-lich
inmitten Gen lokal zentrale Position Er redete inmitten einer großen Menschenmenge.
innerhalb Gen lokal Innerhalb von Wohngebieten darf nur mit 30 km gefahren werden.
Gegenteil: außerhalb
Gen temporal begrenzte Zeit-dauer
Die Rechnung muss innerhalb eines Monats bezahlt werden. = binnen, in (temporal 1)
je AKK Relation von Mengenangaben
Die Tomaten kosten 2 Euro je Kilo. = pro
Liste zum Gebrauch der Präpositionen
224
jenseits Gen lokal „auf der anderen Seite“
Die Stadt liegt jenseits des Flusses. Gegenteil: diesseits
kraft Gen Instrumental Kraft seiner großen Sachkenntnis ist er der richtige Mann für diese Aufgabe.
= durch Amtssprache
längs Gen lokal Parallelität Längs der Straße stehen viele schöne Häuser. = entlang
laut Gen Quellenangabe Laut eines Berichts im Internet ist Michael Jackson gestor-ben.
mangels Gen kausal „weil ... fehlt“ Mangels Selbstbewusstseins machen viele Frauen keine Karriere.
mit Dat Instrumental Ich schreibe lieber mit Bleistift als mit Kugelschreiber.
Dat „zusammen“ Ich fahre mit meiner Freundin in Urlaub.
Dat temporal Zeitpunkt Mit Beginn des Semesters gelten die neuen Studiengebüh-ren.
= von ... ab
Dat Altersangabe Er hat mit 18 Jahren den Führerschein gemacht. = temporaler Nebensatz mit wenn / als
Dat Konditional Mit etwas weniger Angst hätte sie die Prüfung vielleicht bestanden.
= konditiona-ler Nebensatz mit wenn
mittels Gen Instrumental Mittels eines Spezialwerkzeugs musste der Verletzte aus dem Auto befreit werden.
= mit (Fachsprache)
nach Dat lokal Richtung Gehen Sie bitte nach rechts! Der Außenminister reist nach Indien.
Dat temporal Vorzeitigkeit Nach dem Deutschunterricht gehen wir essen.
Dat Reihenfolge Nach meinem Bruder Peter ist meine Schwester die zweit-älteste.
Dat Quellenangabe Nach Goethe entstehen Farben aus der Mischung von Hellig-keit und Finsternis.
= laut
neben Dat lokal Position Der Büroschrank steht neben dem Schreibtisch.
Akk lokal Richtung Ich stelle den Büroschrank neben den Schreibtisch.
Addition (fakul-tativ: (auch noch)
Neben seinem Studium arbeitet er (auch) (noch) in einer Computer-Firma.
= außer
nördlich Gen lokal Deutschland liegt nördlich der Alpen.
oberhalb Gen lokal höhere Position Er hat Schmerzen oberhalb des Knies. Gegenteil: unterhalb
ohne Akk Negation Ich fahre ohne meine Freundin in Urlaub. Gegenteil: mit
östlich Gen lokal Deutschland liegt östlich des Rheins.
per Akk „auf diese Art“ Er schickt ihm die Informationen per Email. = mit, durch
pro Akk Relation von Mengenangaben
Die Tomaten kosten 2 Euro pro Kilo. = je
(mit)samt Dat Betonung für „zusammen“
Sie verließ ihren Mann (mit)samt den Kindern. = mit (betont)
225
Liste zum Gebrauch der Präpositionen
seit Dat temporal Zeitdauer bis zur Gegenwart
Sie ist seit sechs Monaten in Deutschland.
seitens Gen „von dieser Seite“ Seitens des Parlaments gibt es kein Problem mit einer Steue-rerhöhung.
auch: von Seiten (Amtssprache)
seitlich Gen lokal Der Schalter befindet sich seitlich der Maschine.
(an)statt Gen Ersatz Statt nach Mexiko fahre ich nach Spanien.
südlich Gen lokal Italien liegt südlich der Alpen.
trotz Gen Gegengrund (konzessiv)
Trotz des schlechten Wetters gehen wir spazieren. = Nebensatz mit obwohl
über Dat lokal Position Die Jacke hängt im Schreibtisch.
Akk Richtung Ich hänge die Jacke in den Schrank.
Akk Geographisch: Zwischenstation
Wir fahren über die Schweiz nach Italien.
Akk temporal Begrenzte Zeit-dauer (fakultativ nachgestellt)
Die letzten zwei Monate (über) war ich im Ausland.
um Akk lokal Die Gäste sitzen um den Tisch.
Akk temporal Uhrzeit (wann?) Der Unterricht beginnt um 9.00 Uhr.
Akk temporal unbestimmter Zeitpunkt
Um 1900 wanderte sein Großvater nach Amerika aus. = ungefähr
um ... willen Gen kausal Grund Um der Gesundheit willen hat er aufgehört zu rauchen. = wegen
ungeachtet Gen Konzessiv (vor- oder nachge-stellt)
Ungeachtet zahlreicher Proteste wurde der neue Bahnhof gebaut. Zahlreicher Proteste ungeachtet wurde der neue Bahnhof gebaut.
gehobener Stil = trotz
unter Dat lokal Position Unter dem Schreibtisch steht ein Papierkorb.
Akk lokal Richtung Ich stelle den Papierkorb unter den Schreibtisch.
Dat temporal Die Fahrt nach Berlin dauert unter sechs Stunden. = weniger als
Partitiv Unter 500 Studenten hatte sie das beste Examen.
unterhalb Gen lokal niedrigere Po-sition
Er hat Schmerzen unterhalb des Bauchnabels. Gegenteil: oberhalb
unweit Gen lokal nahe Position Unweit des Bahnhofs liegt der Stadtpark. = in der Nähe
von Dat lokal Herkunft Ich komme von der Uni. Ich komme von Peter. Die Hose ist von H&M.
Dat Anfangspunkt-von .. (an) von .. (aus) zweite Präpositi-on fakultativ
Von Frankfurt (an) war der Zug voll. Vom Hotel (aus) hatten wir eine schöne Aussicht.
Dat temporal Zeitdauer mit Anfangspunkt von .. (an)
Von morgen an arbeite ich wieder.
Liste zum Gebrauch der Präpositionen
226
Dat modal Qualität Er ist ein Mann von großer Intelligenz.
Dat Material Das Bett war von Holz gemacht. heute meist: aus
Dat Urheber beim Passiv
Sie wurde häufig von ihrem Mann geschlagen.
Dat Partitiv Von 500 Studenten hatte sie das beste Examen. = unter
vor Dat lokal Position Der Schreibtisch steht vor dem Fenster.
Akk lokal Richtung Ich stelle den Schreibtisch vor das Fenster.
Dat temporal Zeitpunkt: Ver-gangenheit
Vor zwei Jahren habe ich im Urlaub meine Frau kennen gelernt.
Dat temporal Nachzeitigkeit mit Endpunkt
Ich dusche jeden Morgen vor dem Frühstück. = Nebensatz mit bevor
Dat temporal Zeitpunkt: Zu-kunft
Vor Ende dieser Woche kommt er nicht zurück.
Dat kausal Grund Vor lauter Angst konnte er nicht mehr sprechen. = aus
während Gen temporal Gleichzeitigkeit Während der Hausaufgaben hört sie immer Musik. = Nebensatz mit während bzw. wenn
wegen Gen kausal Grund Wegen des schlechten Wetters blieben wir zu Hause. = Nebensatz mit weil
westlich Gen lokal Frankreich liegt westlich des Rheins.
wider Akk Er hat einen Verstoß wider die Verkehrsordnung begangen. veraltet: gegen
zeit Gen temporal „die gesamte Zeit“
Zeit seines Lebens wohnte er in seinem Heimatdorf.
zu Dat lokal Richtung Wir gehen zum Supermarkt.
Dat temporal Zeitpunkt (meist mit bis)
Meine Diplomarbeit muss (bis) zum 30. Juni fertig sein.
Dat Zweck (Final) Peter besucht einen Kurs zur Vorbereitung auf die Prüfung. = Nebensatz mit um zu, damit
Dat mit Ordinal-zahlen
Sie fuhren zu zweit auf dem Fahrrad. Sie fahren zu viert in Urlaub.
Dat vor Preis- und Mengenangaben
Ich möchte vier Karten zu zehn Euro. = á, für
Dat Konsekutiv Er sieht seinem Bruder zum Verwechseln ähnlich.
zufolge Dat Quellenangabe (meist nachge-stellt)
Einer Pressemeldung zufolge ist der Präsident zurückgetre-ten.
zugunsten Gen „zum Vorteil von“ Er hat zugunsten seines Bruders auf sein Erbe verzichtet. Gegenteil: zuungunsten
zuliebe Dat „aus Liebe zu“ Seiner Frau zuliebe hat er mit dem Trinken aufgehört.
zuzüglich Gen modal „plus“ Zuzüglich der Steuern kostet das Auto 15 000 Euro. Gegenteil: abzüglich
227
Liste zum Gebrauch der Präpositionen
zwecks Gen final: Zweck Zwecks einer Ausbildung können Männer vom Militärdienst zurückgestellt werden.
= Nebensatz mit um zu, damit
zwischen Dat lokal Position Zwischen dem Schreibtisch und dem Regal steht ein Sessel.
Dat lokal Richtung Ich stelle den Sessel zwischen den Schreibtisch und das Regal.
Dat Zahlen: obere und untere Grenze
Die Studenten sind zwischen 18 und 25 Jahren alt.
229
Teil VIII: Der Konjunktiv
Der Konjunktiv II
230
Der Konjunktiv IIIm Gegensatz zum Indikativ, wo es sechs Zeitformen gibt, kann man im Konjunktiv II nur zwei Zeitformen unterscheiden: Konjunktiv II Gegenwart und Konjunktiv II Vergangenheit.
Der Konjunktiv II GegenwartDer Konjunktiv II Gegenwart hat zwei Formen. Eine Form wird mit dem Hilfsverb werden, die andere aus dem Präteritumstamm gebildet.
Beispiel: kommen
Konjunktiv II mit Hilfsverb werden ich würde kommen
Konjunktiv II aus Präteritumstamm ich käme
Die Formen können alternativ benutzt werden. In der gesprochenen Sprache wird häufig der Konjunktiv II mit würde verwendet.
Der Konjunktiv II Gegenwart mit dem Hilfsverb werden
Die Form des Konjunktivs II mit dem Hilfsverb werden bildet man mit dem Konjunktiv von werden und dem Infinitiv.
Konjunktiv II (mit werden): Konjunktiv II von werden + Infinitiv
Beispiel: machen
Präsens Konjunktiv II Gegenwart
ich mache ich würde machen
Alle Personen des Konjunktivs II mit dem Hilfsverb werden lauten:
Singular Plural
ich würde machen wir würden machen
du würdest machen ihr würdet machen
er, sie, es würde machen sie würden machen
Das gilt für alle Verben:
231
Der Konjunktiv II
Beispiele: Konjunktiv II Indikativ Konjunktiv II mit würde
sein sein ich bin ich würde sein
haben haben ich habe ich würde haben
werden werden ich werde ich würde werden
regelmäßiges Verb machen ich mache ich würde machen
unregelmäßiges Verb kommen ich komme ich würde kommen
gemischtes Verb bringen ich bringe ich würde bringen
Modalverb können ich kann ich würde können
Konjunktiv II aus dem Präteritumstamm
Die zweite Konjunktiv-II-Form wird aus dem Präteritumstamm und der Konjunktivendung gebildet. Unre-gelmäßige Verben mit umlautfähigem Stammvokal haben zusätzlich einen Umlaut.
Konjunktiv II: (aus Präteritumstamm)
Präteritumstamm (+ Umlaut) + Konjunktivendung
Konjunktiv II regelmäßige Verben – Beispiel: machen
Person Präteritumstamm Umlaut Konjunktivendung
ich macht- (-) -e
Konjunktiv II ich machte
Konjunktiv II unregelmäßige Verben – Beispiel: kommen
Person Präteritumstamm Umlaut Konjunktivendung
ich kam- a - ä -e
Konjunktiv II ich käme
Alle Personen lauten:
regelmäßiges Verb: machen unregelmäßiges Verb: kommen
ich machte ich käme
du machtest du käm(e)st
er machte er käme
wir machten wir kämen
ihr machtet ihr käm(e)t
sie machten sie kämen
Die Hilfsverben sein, haben und werden gehören zu den unregelmäßigen Verben.
Der Konjunktiv II
232
Konjunktiv II: sein, haben, werden
sein haben werden
ich wäre ich hätte ich würde
du wärest du hättest du würdest
er wäre er hätte er würde
wir wären wir hätten wir würden
ihr wäret ihr hättet ihr würdet
sie wären sie hätten sie würden
Bei gemischten Verben treten zwei Varianten auf, und zwar Konjunktiv II mit Umlaut und Konjunktiv II mit Vokalwechsel beim Präteritumstamm.
Konjunktiv II gemischte Verben mit Umlaut – Beispiel: bringen
Person Präteritumstamm Umlaut Konjunktivendung
ich bracht- a - ä -e
Konjunktiv II ich brächte
Bei den gemischten Verben mit Vokalwechsel wird statt des Stammvokals des Präteritums der Stammvo-kal des Infinitivs benutzt.
Konjunktiv II gemischte Verben mit Vokalwechsel – Beispiel: kennen
Person Präteritumstamm Vokalwechsel Konjunktivendung
ich kannt- a - e -e
Konjunktiv II ich kennte
Alle Personen lauten:
gemischtes Verb mit Umlaut: bringen gemischtes Verb mit Vokalwechsel: kennen
ich brächte ich kennte
du brächtest du kenntest
er brächte er kennte
wir brächten wir kennten
ihr brächtet ihr kenntet
sie brächten sie kennten
Weitere Beispiele für gemischte Verben:
233
Der Konjunktiv II
mit Umlaut mit Vokalwechsel
Präteritum Konjunktiv II Infinitiv Konjunktiv II
ich dachte ich dächte ich brannte ich brennte
ich wusste ich wüsste ich nannte ich nennte
ich rannte ich rennte
Bei Modalverben gibt es ebenfalls zwei Varianten. Die Modalverben können, müssen und dürfen ersetzen den Vokal des Präteritumstamms durch den Stammvokal des Infinitivs.
Konjunktiv II Modalverben – Beispiel: können
Person Präteritumstamm Stammvokal Infinitiv Konjunktivendung
ich konnt- ö -e
Konjunktiv II ich könnte
Die Modalverben wollen und sollen bilden den Konjunktiv II aus dem Präteritumstamm.
Konjunktiv II Modalverben – Beispiel: wollen
Person Präteritumstamm Umlaut Konjunktivendung
ich wollt- (-) -e
Konjunktiv II ich wollte
Alle Personen lauten:
Konjunktiv II Modalverben
können wollen
ich könnte ich wollte
du könntest du wolltest
er, sie, es könnte er, sie, es wollte
wir könnten wir wollten
ihr könntet ihr wolltet
sie könnten sie wollten
Ebenso: müssen, dürfen Ebenso: sollen
Veraltete Formen des Konjunktivs II
Einige unregelmäßige Verben haben Konjunktiv-II-Formen, die aus dem Prätritumstamm mit Vokalwech-sel und Umlaut gebildet werden. Diese Formen gelten üblicherweise als veraltet. Heute werden diese Formen oft durch die Form ohne Vokalwechsel oder durch den Konjunktiv II mit „würde“ ersetzt.
Der Konjunktiv II
234
Präteritum Konjunktiv II (veraltet) Konjunktiv II (aktuell)
ich half ich hülfe ich hälfe ich würde helfen
du halfst du hülf(e)st du hälf(e)st du würdest helfen
er, sie, es half er, sie, es hülfe er, sie, es hälfe er würde helfen
wir halfen wir hülfen wir hälfen wir würden helfen
ihr halft ihr hülf(e)t ihr hälf(e)t ihr würdet helfen
sie halfen sie hülfen sie hälfen sie würden helfen
Vokalwechsel + Umlaut nur Umlaut mit würde
Identität von Konjunktiv II und Präteritum
Bei der Konjunktiv II-Form, die aus dem Präteritum gebildet wird, ergibt sich bei regelmäßigen Verben eine Identität von Präteritum und Konjunktiv II. Das Beispiel machen zeigt die vollständige Identität des Präteritums und der Konjunktiv II-Formen bei regelmäßigen Verben.
Präteritum Konjunktiv II
ich machte ich machte = Indikativ Präteritum
du machtest du machtest = Indikativ Präteritum
er, sie, es machte er, sie, es machte = Indikativ Präteritum
wir machten wir machten = Indikativ Präteritum
ihr machtet ihr machtet = Indikativ Präteritum
sie machten sie machten = Indikativ Präteritum
Bei unregelmäßigen und gemischten Verben unterscheiden sich Konjunktiv II und Präteritum immer.
unregelmäßig gemischt mit Umlaut gemischt mit Vokalwechsel
Präteritum Konjunktiv II Präteritum Konjunktiv II Präteritum Konjunktiv II
ich kam ich käme ich brachte ich brächte ich kannte ich kennte
du kamst du käm(e)st du brachtest du brächtest du kanntest du kenntest
er kam er käme er brachte er brächte er kannte er kennte
wir kamen wir kämen wir brachten wir brächten wir kannten wir kennten
ihr kamt ihr käm(e)t ihr brachtet ihr brächtet ihr kanntet ihr kenntet
sie kamen sie kämen sie brachten sie brächten sie kannten sie kennten
Die Hilfsverben sein, haben und werden gehören zu den unregelmäßigen Verben. Deshalb unterscheiden auch sie immer zwischen Konjunktiv II und Präteritum.
235
Der Konjunktiv II
sein haben werden
Präteritum Konjunktiv II Präteritum Konjunktiv II Präteritum Konjunktiv II
ich war ich wäre ich hatte ich hätte ich wurde ich würde
du warst du wärest du hattest du hättest du wurdest du würdest
er war er wäre er hatte er hätte er wurde er würde
wir waren wir wären wir hatten wir hätten wir wurden wir würden
ihr wart ihr wäret ihr hattet ihr hättet ihr wurdet ihr würdet
sie waren sie wären sie hatten sie hätten sie wurden sie würden
Bei den Modalverben können, müssen und dürfen unterscheiden sich alle Formen von Präteritum und Kon-junktiv II. Bei den Modalverben wollen und sollen entsprechen alle Formen des Konjunktivs II den Formen des Präteritums.
Alle Formen unterscheiden sich Alle Formen sind identisch
Präteritum Konjunktiv II Präteritum Konjunktiv II
ich konnte ich könnte ich wollte ich wollte
du konntest du könntest du wolltest du wolltest
er, sie, es konnte er, sie, es könnte er, sie, es wollte er, sie, es wollte
wir konnten wir könnten wir wollten wir wollten
ihr konntet ihr könntet ihr wolltet ihr wolltet
sie konnten sie könnten sie wollten sie wollten
Ebenso: müssen, dürfen Ebenso: sollen
Der Konjunktiv II VergangenheitDie Vergangenheitsform des Konjunktivs II wird mit dem Konjunktiv II der Hilfsverben haben bzw. sein und dem Partizip II gebildet.
Konjunktiv II Vergangenheit: Konjunktiv II von haben/sein + Partizip II
Beispiele: Konjunktiv II Vergangenheit
Person Konjunktiv II Hilfsverb Partizip II
ich hätte gemacht
ich wäre gekommen
Alle Formen des Konjunktivs II Vergangenheit lauten:
Der Konjunktiv II
236
Perfekt mit haben Perfekt mit sein
Perfekt Konjunktiv II Perfekt Konjunktiv II
ich habe gemacht ich hätte gemacht ich bin gekommen ich wäre gekommen
du hast gemacht du hättest gemacht du bist gekommen du wär(e)st gekommen
er hat gemacht er hätte gemacht er ist gekommen er wäre gekommen
wir haben gemacht wir hätten gemacht wir sind gekommen wir wären gekommen
ihr habt gemacht ihr hättet gemacht ihr seid gekommen ihr wär(e)t gekommen
sie haben gemacht sie hätten gemacht sie sind gekommen sie wären gekommen
Beim Konjunktiv II kann man nicht zwischen verschiedenen Vergangenheitsformen unterscheiden, Der Konjunktiv II hat im Gegensatz zum Indikativ nur eine Form für die Vergangenheit.
Indikativ Konjunktiv II
Präteritum ich machte
Perfekt ich habe gemacht ich hätte gemacht Vergangenheit
Plusquamperfekt ich hatte gemacht
Allerdings gibt es (wie beim Konjunktiv II Gegenwart) eine zweite Form mit dem Konjunktiv II des Hilfs-verbs werden, die man alternativ verwenden kann. Diese Form wird aus dem Futur II Indikativ gebildet. Die Formbildung mit würde gilt als stilistisch weniger gut.
Beispiele: Futur II Indikativ Konjunktiv II Vergangenheit mit werden
machen ich werde gemacht haben ich würde gemacht haben
können ich werde gekommen sein ich würde gekommen sein
(stilistisch weniger gut)
Alle Formen des Konjunktivs II Vergangenheit lauten:
Konjunktiv II Vergangenheit
ohne Hilfsverb werden mit Hilfsverb werden ohne Hilfsverb werden mit Hilfsverb werden
ich hätte gemacht ich würde gemacht haben ich wäre gekommen ich würde gekommen sein
du hättest gemacht du würdest gemacht haben du wär(e)st gekommen du würdest gekommen sein
er hätte gemacht er würde gemacht haben er wäre gekommen er würde gekommen sein
wir hätten gemacht wir würden gemacht haben wir wären gekommen wir würden gekommen sein
ihr hättet gemacht ihr würdet gemacht haben ihr wär(e)t gekommen ihr würdet gekommen sein
sie hätten gemacht sie würden gemacht haben sie wären gekommen sie würden gekommen sein
237
Der Konjunktiv II
Zusammenfassung: Die Formen des Konjunktivs II
Zusammenfassend noch einmal die Formen des Konjunktivs II Gegenwart und Vergangenheit mit und ohne Hilfsverb werden.
Konjunktiv II ohne werden mit werden
Gegenwart ich machte ich würde machen
Vergangenheit ich hätte gemacht ich würde gemacht haben Vergangenheit mit haben
Konjunktiv II ohne werden mit werden
Gegenwart ich käme ich würde kommen
Vergangenheit ich wäre gekommen ich würde gekommen sein Vergangenheit mit sein
Der Konjunktiv II
238
Der Gebrauch des Konjunktivs II
Wunschsätze
Durch den Konjunktiv II und gern kann man einen Wunsch ausdrücken.
Ich hätte gern zwei Brötchen
Ich würde gern in Urlaub fahren.
Ich würde mir gern ein neues Auto kaufen.
Im ersten Satz kann man gern nicht weglassen. Der zweite und dritte Satz klingen ohne gern unvollstän-dig. Da das Verb im irrealen Konjunktiv II steht, erwartet der Zuhörer die Erwähnung eines Grundes, der gegen die Realisierung des Wunsches spricht. Wenn man diesen „Gegengrund“ mit aber ergänzt, kann man gern weglassen.
Ich würde (gern) in Urlaub fahren, aber ich habe keine Zeit.
Ich würde mir (gern) ein neues Auto kaufen, aber ich habe kein Geld.
Irreale Bedingungssätze
Dieselbe Verbindung von „Wunsch“ und „Gegengrund“ wird oft auch als irrealer Bedingungssatz mit wenn und Konjunktiv II ausgedrückt.
Wenn ich Zeit hätte, würde ich in Urlaub fahren.
Wenn ich Geld hätte, würde ich mir ein neues Auto kaufen.
(Zu irrealen Bedingungssätzen siehe auch im Kapitel „Reale und irreale Bedingungssätze mit wenn“)
Höfliche Bitte
Eine weitere Verwendungsmöglichkeit des Konjunktivs II findet man in höflichen Bitten, die man als Fra-gen formuliert. Der Konjunktiv ist hier nicht obligatorisch, aber der Satz ist noch etwas höflicher als ohne Konjunktiv.
mit Konjunktiv ohne Konjunktiv
Würden Sie mir bitte den Stuhl geben? Geben Sie mir bitte den Stuhl?
Könntest du mir vielleicht morgen bei meinem Referat helfen? Kannst du mir vielleicht morgen bei meinem Referat helfen?
Dürfte ich Ihnen eine Frage stellen? Darf ich Ihnen eine Frage stellen?
239
Der Konjunktiv II
Aufforderung
Weniger höflich als eine höfliche Bitte, aber höflicher als eine direkte Aufforderung ist eine Aufforderung mit wenn und Konjunktiv II. Ungewöhnlich ist hier, dass der Nebensatz ohne Hauptsatz verwendet wird.
Aufforderungssatz mit wenn Direkte Aufforderung
Wenn Sie bitte das Rauchen einstellen würden. Stellen Sie bitte das Rauchen ein!
Wenn Sie bitte das Fenster öffnen würden. Öffnen Sie bitte das Fenster!
Irreale Wunschsätze
Irreale Wunschsätze werden auch als „unerfüllbare Wunschsätze“ bezeichnet. Das heißt der Wunsch, der in diesem Satz ausgedrückt wird, ist oder erscheint nicht realisierbar. Wie bei den Aufforderungssätzen steht der Nebensatz ohne Hauptsatz.
Wenn er doch endlich kommen würde! (Wenn er doch endlich käme!)
Würde er doch endlich kommen! (Käme er doch endlich!)
Irreale Vergleichssätze mit als ob
Bei irrealen Vergleichssätzen kann man ebenfalls den Konjunktiv II benutzen. In der gesprochenen Spra-che wird der Konjunktiv II aber häufig durch den Indikativ ersetzt.
Konjunktiv II Indikativ
Er tut so, als ob er mich nicht verstehen würde. Er tut so, als ob er mich nicht versteht.
Du siehst aus, als ob du im Urlaub gewesen wär(e)st. Du siehst aus, als ob du im Urlaub gewesen bist.
Der Konjunktiv II
240
Übersicht: Alle Verbformen Konjunktiv II Aktiv
Regelmäßiges Verb: machen
Gegenwart Vergangenheit
ich machte ich würde machen ich hätte gemacht ich würde gemacht haben
du machtest du würdest machen du hättest gemacht du würdest gemacht haben
er machte er würde machen er hätte gemacht er würde gemacht haben
wir machten wir würden machen wir hätten gemacht wir würden gemacht haben
ihr machtet ihr würdet machen ihr hättet gemacht ihr würdet gemacht haben
sie machten sie würden machen sie hätten gemacht sie würden gemacht haben
Unregelmäßiges Verb: fahren
Gegenwart Vergangenheit
ich käme ich würde kommen ich wäre gekommen ich würde gekommen sein
du kämest du würdest kommen du wär(e)st gekommen du würdest gekommen sein
er käme er würde kommen er wäre gekommen er würde gekommen sein
wir kämen wir würden kommen wir wären gekommen wir würden gekommen sein
ihr kämet ihr würdet kommen ihr wär(e)t gekommen ihr würdet gekommen sein
sie kämen sie würden kommen sie wären gekommen sie würden gekommen sein
Gemischtes Verb: bringen
Gegenwart Vergangenheit
ich brächte ich würde bringen ich hätte gebracht ich würde gebracht haben
du brächtest du würdest bringen du hättest gebracht du würdest gebracht haben
er brächte er würde bringen er hätte gebracht er würde gebracht haben
wir brächten wir würden bringen wir hätten gebracht wir würden gebracht haben
ihr brächtet ihr würdet bringen ihr hättet gebracht ihr würdet gebracht haben
sie brächten sie würden bringen sie hätten gebracht sie würden gebracht haben
241
Der Konjunktiv I
Konjunktiv I
Konjunktiv I Gegenwart
Der Konjunktiv I für die Gegenwart wird mit dem Präsensstamm und der Konjunktivendung gebildet.
Konjunktiv I Gegenwart: Präsensstamm + Konjunktivendung
Beispiel: Konjunktiv I Gegenwart – machen
Person Präsensstamm Konjunktivendung
ich mach- -e
Konjunktiv I ich mache
Dabei ergibt sich in einigen Formen eine Identität von Indikativ Präsens und Konjunktiv I. Die 1. Person Singular und die 1. und 3. Person Plural des Konjunktivs I entsprechen der Form des Indikativ Präsens.
Indikativ Präsens Konjunktiv I
ich mache ich mache = Indikativ Präsens
du machst du machest
er, sie, es macht er, sie, es mache
wir machen wir machen = Indikativ Präsens
ihr macht ihr machet
sie machen sie machen = Indikativ Präsens
Das einzige unregelmäßige Verb im Konjunktiv I für die Gegenwart ist sein.
Indikativ Konjunktiv I
ich bin ich sei
du bist du sei(e)st
er, sie, es ist er, sie, es sei
wir sind wir seien
ihr seid ihr sei(e)t
sie sind sie seien
Der Konjunktiv I
242
Konjunktiv I Vergangenheit
Der Konjunktiv I für die Vergangenheit wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart der Hilfsverben sein oder haben und Partizip II gebildet.
Konjunktiv I Vergangenheit: Konjunktiv I Gegenwart von haben/sein + Partizip II
Beispiele: Konjunktiv I Vergangenheit
Person Konjunktiv I Hilfsverb Partizip II
ich habe gemacht
ich sei gekommen
Dabei ergibt sich bei den Verben, die das Perfekt mit haben bilden, teilweise eine Identität von Indikativ Perfekt und Konjunktiv 1. Die 1. Person Singular und die 1. und 3. Person Plural des Konjunktivs I Vergan-genheit entsprechen der Form des Indikativ Perfekt.
Indikativ Perfekt Konjunktiv I
ich habe gemacht ich habe gemacht = Indikativ Perfekt
du hast gemacht du habest gemacht
er, sie, es hat gemacht er, sie, es habe gemacht
wir haben gemacht wir haben gemacht = Indikativ Perfekt
ihr habt gemacht ihr habet gemacht
sie haben gemacht sie haben gemacht = Indikativ Perfekt
Verben, die das Perfekt mit sein bilden, unterscheiden sich im Konjunktiv I immer vom Indikativ Perfekt.
Indikativ Perfekt Konjunktiv I
ich bin gekommen ich sei gekommen
du bist gekommen du sei(e)st gekommen
er, sie, es ist gekommen er, sie, es sei gekommen
wir sind gekommen wir seien gekommen
ihr seid gekommen ihr sei(e)t gekommen
sie sind gekommen sie seien gekommen
243
Der Konjunktiv I
Konjunktiv I Futur I
Der Konjunktiv I Futur I wird mit dem Konjunktiv I von werden und dem Infinitiv gebildet.
Konjunktiv I Futur I: Konjunktiv I Gegenwart von werden + Infinitiv
Beispiel: Konjunktiv I Futur I
Person Konjunktiv I Hilfsverb Infinitiv
ich werde machen
Dabei ergibt sich teilweise eine Identität von Indikativ und Konjunktiv 1 des Futurs I. Die 1. Person Singular und die 1. und 3. Person Plural des Konjunktivs I Futur I entsprechen der Form des Indikativs Futur I.
Indikativ Futur 1 Konjunktiv I Futur I
ich werde machen ich werde machen = Indikativ Futur I
du wirst machen du werdest machen
er, sie, es wird machen er, sie, es werde machen
wir werden machen wir werden machen = Indikativ Futur I
ihr werdet machen ihr werdet machen
sie werden machen sie werden machen = Indikativ Futur I
Konjunktiv I Futur II
Der Konjunktiv I Futur II wird mit dem Konjunktiv I von werden, dem Partizip II und dem Infinitiv des Hilfs-verbs sein bzw. haben gebildet.
Konjunktiv I Futur II: Konjunktiv I Gegenwart von werden + Partizip II + haben/sein
Beispiel: Konjunktiv I Futur II
Person Konjunktiv I Hilfsverb Partizip II haben/sein
ich werde gemacht haben
ich werde gekommen sein
Dabei ergibt sich teilweise eine Identität von Indikativ und Konjunktiv 1 des Futurs II. Die 1. Person Singu-lar und alle Formen des Plurals des Konjunktivs I Futur II entsprechen der Form des Indikativs Futur II.
Der Konjunktiv I
244
Indikativ Futur II Konjunktiv I Futur II
ich werde gemacht haben ich werde gemacht haben = Indikativ Futur II
du wirst gemacht haben du werdest gemacht haben
er wird gemacht haben er werde gemacht haben
wir werden gemacht haben wir werden gemacht haben = Indikativ Futur II
ihr werdet gemacht haben ihr werdet gemacht haben = Indikativ Futur II
sie werden gemacht haben sie werden gemacht haben = Indikativ Futur II
245
Der Konjunktiv I
Alle Verbformen Aktiv: Konjunktiv I
Regelmäßiges Verb: machen
Gegenwart Vergangenheit Futur I Futur II
ich mache ich habe gemacht ich werde machen ich werde gemacht haben
du machest du habest gemacht du werdest machen du werdest gemacht haben
er mache er habe gemacht er werde machen er werde gemacht haben
wir machen wir haben gemacht wir werden machen wir werden gemacht haben
ihr machet ihr habet gemacht ihr werdet machen ihr werdet gemacht haben
sie machen sie haben gemacht sie werden machen sie werden gemacht haben
Unregelmäßiges Verb: fahren
Gegenwart Vergangenheit Futur I Futur II
ich fahre ich sei gefahren ich werde fahren ich werde gefahren sein
du fahrest du sei(e)st gefahren du werdest fahren du werdest gefahren sein
er fahre er sei gefahren er werde fahren er werde gefahren sein
wir fahren wir seien gefahren wir werden fahren wir werden gefahren sein
ihr fahret ihr sei(e)t gefahren ihr werdet fahren ihr werdet gefahren sein
sie fahren sie seien gefahren sie werden fahren sie werden gefahren sein
Gemischtes Verb: bringen
Gegenwart Vergangenheit Futur I Futur II
ich bringe ich habe gebracht ich werde bringen ich werde gebracht haben
du bringest du habest gebracht du werdest bringen du werdest gebracht haben
er bringe er habe gebracht er werde bringen er werde gebracht haben
wir bringen wir haben gebracht wir werden bringen wir werden gebracht haben
ihr bringet ihr habet gebracht ihr werdet bringen ihr werdet gebracht haben
sie bringen sie haben gebracht sie werden bringen sie werden gebracht haben
Die indirekte Rede
246
Der Gebrauch des Konjunktivs I: Die Indirekte Rede
Am häufigsten wird der Konjunktiv I in der indirekten Rede verwendet. Indirekte Rede bedeutet, dass eine Aussage (direkte Rede) durch eine andere Person wiedergegeben wird.
Direkte Rede Indirekte Rede
Thomas: „Ich habe Hunger.“ Anna: „Thomas sagt, er habe Hunger.“
Die Wiedergabe von indirekten Aussagesätzen ist mit einem Hauptsatz oder mit einem Nebensatz mit dass möglich.
Hauptsatz Nebensatz
Thomas sagt, er habe Hunger. Thomas sagt, dass er Hunger habe.
In der gesprochenen Sprache wird in der indirekten Rede auch oft der Indikativ verwendet.
Konjunktiv I Indikativ
Thomas sagt, er habe Hunger. Thomas sagt, er hat Hunger.
Thomas sagt, dass er Hunger habe. Thomas sagt, dass er Hunger hat.
Satzarten
Die indirekte Rede kann in Aussagesätzen, Fragesätzen oder Aufforderungssätzen verwendet werden.
Direkte Rede Indirekte Rede
Aussagesatz Thomas sagt: „Ich habe Hun-ger.“
Thomas sagt, er habe Hunger.
W-Frage Maria fragt: „Wohin fährt Thomas?“
Maria fragt, wohin Thomas fahre.
Ja/Nein-Frage Maria fragt: „Hat Thomas Urlaub?“
Maria fragt, ob Thomas Urlaub habe.
Aufforderungssatz Thomas sagt zu Maria: „Mach bitte die Tür zu.“
Thomas sagt zu Maria, sie solle die Tür zumachen. auch: Thomas sagt zu Maria, sie möge die Tür zumachen.
Verb und Pronomen
Bei der Umformung von direkter Rede in die indirekte Rede wird das Verb vom Indikativ in den Konjunktiv I und die Pronomen von der ersten in die dritte Person gesetzt.
247
Die indirekte Rede
Verb und Personalpronomen Thomas: „Ich bin neu in der Stadt.“
Thomas sagt, er sei neu in der Stadt.
Possessivpronomen Thomas: „Meine Frau ist hier geboren.“
Thomas sagt, seine Frau sei hier geboren.
Reflexivpronomen Thomas: „Ich kenne mich in der Stadt noch nicht gut aus.“
Thomas sagt, er kenne sich in der Stadt noch nicht gut aus.
Das gilt für alle Kasus:
Nominativ Thomas: „Ich bin neu in der Stadt.“
Thomas sagt, er sei neu in der Stadt.
Akkusativ Thomas: „Meine Frau kritisiert mich manchmal.“
Thomas sagt, seine Frau kritisiere ihn manchmal.
Dativ „Meine Frau schimpft manch-mal mit mir.“
Thomas sagt, seine Frau schimpfe manchmal mit ihm.
Tempus
Alle Vergangenheitsformen des Indikativs (Perfekt, Präteritum, Plusquamperfekt) werden in Konjunktiv I Vergangenheit umgewandelt.
Perfekt Thomas: „Ich bin vor zwei Mo-naten hierher gekommen.“
Thomas sagt, er sei vor zwei Monaten hierher gekommen.
Präteritum Thomas: „Bis dahin lebte ich in Norddeutschland.“
Thomas sagt, er habe bis dahin in Norddeutschland gewohnt.
Konjunktiv I Vergangenheit
Plusquamperfekt Thomas: „Als kleines Kind war ich mit meinen Eltern in den USA gewesen.“
Thomas sagt, als kleines Kind sei er mit seinen Eltern in den USA gewesen.
Präsens, Futur I und Futur II Indikativ werden in die entsprechenden Konjunktiv-I-Formen umgewandelt.
Präsens Thomas: „Ich komme aus Norddeutschland.“
Thomas sagt, er komme aus Norddeutschland.
Konjunktiv I Präsens
Futur I Thomas: „Meine Frau wird ab Januar mit dem Baby zu Hause bleiben.“
Thomas sagt, seine Frau werde ab Januar mit dem Baby zu Hause bleiben.
Konjunktiv I Futur I
Futur II Thomas: „Meine Promotion wird in zwei Jahren abge-schlossen sein.“
Thomas sagt, seine Promotion werde in zwei Jahren abge-schlossen sein.
Konjunktiv I Futur II
möchten
Aus dem Modalverb möchten wird in der indirekten Rede wollen.
Die indirekte Rede
248
„möchten“ Thomas: „Ich möchte nur zwei Jahre hier bleiben“
Thomas sagt, er wolle nur zwei Jahre hier bleiben.
Konjunktiv II
Wenn in der direkten Rede bereits ein irrealer Konjunktiv II steht, wird dieser nicht umgewandelt.
Konjunktiv II Thomas: „Ich würde gern ins Ausland gehen.“
Thomas sagt, er würde gern ins Ausland gehen.
Zeitangaben
Zeit- und Ortsangaben müssen bei Bedarf umgewandelt werden. Bei Zeitangaben kann dann zusätzlich ein Wechsel des Tempus nötig sein. Keine Umwandlung der Zeitangabe ist nötig, wenn die Aussage am selben Tag wiedergegeben wird. Wenn die Aussage aber zu einer späteren Zeit wiedergegeben wird, muss man die Zeitangabe und das Tempus ändern.
Zeit (Wiedergabe am selben Tag) Thomas: „Ich bin heute in Stuttgart.“
Thomas sagt, er sei heute in Stuttgart.“.(= keine Umwandlung))
Zeit (Wiedergabe am nächsten Tag)
Thomas: „Ich bin heute in Stuttgart.“
Indirekt: Thomas sagte, er sei gestern in Stuttgart gewesen.“(=Umwandlung)
Ersetzungsregel
Die Ersetzungsregel besagt, dass die Konjunktiv-I-Formen, die mit Formen des Indikativs Präsens identisch sind, durch die Konjunktiv-II-Form ersetzt werden. Wenn die Konjunktiv-II-Form mit dem Präeteritum identisch ist, wird diese durch die Konjunktiv-II-Form mit würde ersetzt.
Beispiele: Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“
ich frage = frage fragte = fragte würde fragen
ich fahre = fahre fuhr führe würde fahren
Wenn die Konjunktiv-I-Form nicht mit dem Präsens Indikativ identisch ist, findet keine Ersetzung statt.
Beispiele: Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“
du fragst fragest fragtest = fragtest würdest fragen
er, sie, es fragt frage fragte = fragte* würde fragen
Beispiele: Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“
du fährst fahrest fuhrst führest würdest fahren
er, sie, es fährt fahre fuhr führe würde fahren
249
Die indirekte Rede
Die Konjunktiv-Form mit würde gilt bei Modalverben als umständlich und es wird empfohlen, diese For-men zu vermeiden, auch wenn Konjunktiv II und Präteritum identisch sind.
Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“
wir wollen = wollen* wollten = wollten (würden wollen)
sie wollen = wollen* wollten = wollten (würden wollen)
In der gesprochenen Sprache spielt diese Ersetzungsregel keine Rolle. Auch in den Medien findet sie im-mer weniger Anwendung. Heute kann man beim Gebrauch der Formen in der indirekten Rede oft keine Systematik mehr erkennen, so dass man alle möglichen Konjunktiv- und Indikativformen findet. Trotzdem wird die Anwendung dieser Regel in manchen Sprachprüfungen noch verlangt.
Die indirekte Rede
250
Übersicht: ErsetzungsregelPräsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“
ich frage = frage fragte = fragte würde fragen
du fragst fragest fragtest = fragtest würdest fragen
er, sie, es fragt frage fragte = fragte würde fragen
wir fragen = fragen fragten = fragten würden fragen
ihr fragt fraget fragtet = fragtet würdet fragen
sie fragen = fragen fragten = fragten würden fragen
Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“
ich fahre = fahre fuhr führe würde fahren
du fährst fahrest fuhrst führest würdest fahren
er, sie, es fährt fahre fuhr führe würde fahren
wir fahren = fahren fuhren führen würden fahren
ihr fahrt fahret fuhrt führet würdet fahren
sie fahren = fahren fuhren führen würden fahren
Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“
ich gehe = gehe ging ginge würde gehen
du gehst gehest gingst gingest würdest gehen
er, sie, es geht gehe ging ginge würde gehen
wir gehen = gehen gingen = gingen würden gehen
ihr geht gehet gingt ginget würdet gehen
sie gehen = gehen gingen = gingen würden gehen
Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“
ich muss müsse musste müsste (würde müssen)
du musst müssest musstest müsstest (würdest müssen)
er, sie, es muss müsse musste müsste (würde müssen)
wir müssen = müssen mussten müssten (würden müssen)
ihr müsst müsset musstet müsstet (würdet müssen)
sie müssen = müssen mussten müssten (würden müssen)
Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“
ich will wolle wollte wollte (würde wollen)
du willst wollest wolltest wolltest (würdest wollen)
er, sie, es will wolle wollte wollte (würde wollen)
wir wollen = wollen wollten = wollten (würden wollen)
ihr wollt wollet wolltet = wolltet (würdet wollen)
sie wollen = wollen wollten = wollten (würden wollen)
251
Der Gebrauch des Konjunktivs I: Weitere Anwendungen
Der Gebrauch des Konjunktivs I: Weitere Anwendungen
In Sätzen, die eine Vermutung, eine Forderung oder einen Wunsch ausdrücken, kann zur Betonung der „Noch-Nicht-Realität“ der Aussage der Konjunktiv I benutzt werden. In der Alltagssprache geschieht dies aber selten. Meist wird der Indikativ verwendet.
mit Konjunktiv I ohne Konjunktiv I
Vermutung Er vermutet, dass sie verheiratet sei. Er vermutet, dass sie verheiratet ist.
Forderung Er verlangte, dass sie ihn heirate. Er verlangte, dass sie ihn heiratet.
Wunsch Er wünschte sich, dass sie ihn heirate. Er wünschte sich, dass sie ihn heiratet.
Den Konjunktiv I findet man auch in alten Kochrezepten. Heute wird er aber meist durch andere Formen wie z.B. die formelle Variante des Imperativs oder durch den Infinitiv ersetzt.
Konjunktiv I Man wasche die Kartoffeln und gebe sie in kaltes Wasser.
Imperativ Waschen Sie die Kartoffeln und geben Sie sie in kaltes Wasser.
Infinitiv Die Kartoffeln waschen und in kaltes Wasser geben.
253
Teil IX: Das Passiv
Die Formen des Passivs
254
Das PassivDas Passiv ermöglicht es im einfachen Satz eine zweite an der Verbhandlung beteiligte Person zum Haupt-thema des Satzes zu machen.
Aktiv Passiv
Der Schüler fragt den Lehrer. Der Lehrer wird von dem Schüler gefragt.
Der Nominativ des Aktivsatzes beschreibt meist den Urheber bzw. Verursacher der im Verb beschriebenen Aktion. Im Passivsatz wird der Urheber der Aktion als präpositionale Ergänzung mit von ausgedrückt.
Aktiv Passiv
Der Schüler fragt den Lehrer. Der Lehrer wird von dem Schüler gefragt.
Da jeder Satz einen Nominativ braucht, ermöglicht das Passiv den Urheber einer Aktion wegzulassen, wenn dieser nicht bekannt oder nicht wichtig ist.
Aktiv Passiv
(?) stahl das Geld. (unbekannter Urheber) Das Geld wurde gestohlen.
Das Passiv wird auch als Vorgangspassiv bzw. werden-Passiv bezeichnet. Den Urheber bzw. Verursacher einer Aktion nennt man auch Agens.
Die Zeitformen des Passivs (Tempus)
Präsens
Das Präsens Passiv wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden und dem Partizip II gebildet.
Präsens Passiv : Präsens von werden + Partizip II
Beispiel: Präsens Passiv
Person Hilfsverb werden Partizip II (Perfekt)
ich werde gefragt
Beispielsatz: Präsens Passiv
Aktiv Der Schüler fragt den Lehrer.
Passiv Der Lehrer wird von dem Schüler gefragt.
255
Die Formen des Passivs
Präteritum
Das Präteritum Passiv wird mit dem Präteritum des Hilfsverbs werden und dem Partizip II gebildet.
Präteritum Passiv: Präteritum von werden + Partizip II
Beispiel: Präteritum Passiv
Person Hilfsverb werden Partizip II (Perfekt)
ich wurde gefragt
Beispielsatz: Präteritum Passiv
Aktiv Der Schüler fragte den Lehrer.
Passiv Der Lehrer wurde von dem Schüler gefragt.
Perfekt
Das Perfekt Passiv wird mit dem Präsens des Hilfsverbs sein, dem Partizip II und worden gebildet.
Perfekt Passiv: Präsens von sein + Partizip II + worden
Beispiel: Perfekt Passiv
Person Hilfsverb sein Partizip II (Perfekt) worden
ich bin gefragt worden
Beispielsatz: Perfekt Passiv
Aktiv Der Schüler hat den Lehrer gefragt.
Passiv Der Lehrer ist von dem Schüler gefragt worden.
Plusquamperfekt
Das Plusquamperfekt Passiv wird mit dem Präteritum des Hilfsverbs sein, dem Partizip II und worden gebil-det.
Plusquamperfekt Passiv: Präteritum von sein + Partizip II + worden
Beispiel: Plusquamperfekt Passiv
Person Hilfsverb sein Partizip II (Perfekt) worden
ich war gefragt worden
Die Formen des Passivs
256
Beispielsatz: Plusquamperfekt Passiv
AktivDer Schüler hatte den Lehrer gefragt.
Passiv Der Lehrer war von dem Schüler gefragt worden.
Futur I
Das Futur I Passiv wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden, dem Partizip II und dem Infinitiv des Hilfs-verbs werden gebildet. Das Partizip II mit dem Infinitiv des Hilfsverbs werden bezeichnet man auch als Infinitiv Passiv.
Futur I Passiv: Präsens von werden + Partizip II + werden (=Präsens von werden + Infinitiv Passiv)
Beispiel: Futur I Passiv
Person Hilfsverb werden Partizip II Hilfsverb werden
ich werde gefragt werden
Beispielsatz: Futur I Passiv
Aktiv Der Schüler wird den Lehrer fragen.
Passiv Der Lehrer wird von dem Schüler gefragt werden.
Futur II
Das Futur II Passiv wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden, dem Partizip II, worden und dem Infinitiv des Hilfsverbs sein gebildet.
Futur II Passiv: Präsens von werden + Partizip II + worden + sein
Beispiel: Futur II Passiv
Person Hilfsverb werden Partizip II worden sein
ich werde gefragt worden sein
Beispielsatz: Futur II Passiv
Aktiv Der Schüler wird den Lehrer gefragt haben.
Passiv Der Lehrer wird von dem Schüler gefragt worden sein.
257
Die Formen des Passivs
Kurzübersicht: Die Formen des Passivs
Alle Formen des Passivs lauten in der 3. Person Singular:
3. Person Aktiv Passiv
Präsens Der Schüler fragt den Lehrer. Der Lehrer wird gefragt.
Präteritum Der Schüler fragte den Lehrer. Der Lehrer wurde gefragt.
Perfekt Der Schüler hat den Lehrer gefragt. Der Lehrer ist gefragt worden.
Plusquamperfekt Der Schüler hatte den Lehrer gefragt. Der Lehrer war gefragt worden.
Futur I Der Schüler wird den Lehrer fragen. Der Lehrer wird gefragt werden.
Futur II Der Schüler wird den Lehrer gefragt haben. Der Lehrer wird gefragt worden sein.
Übersicht: Alle Verbformen Indikativ PassivPräsens ich werde gefragt Plusquamperfekt ich war gefragt worden
du wirst gefragt du warst gefragt worden
er wird gefragt er war gefragt worden
wir werden gefragt wir waren gefragt worden
ihr werdet gefragt ihr wart gefragt worden
sie werden gefragt sie waren gefragt worden
Präteritum ich wurde gefragt Futur I ich werde gefragt werden
du wurdest gefragt du wirst gefragt werden
er wurde gefragt er wird gefragt werden
wir wurden gefragt wir werden gefragt werden
ihr wurdet gefragt ihr werdet gefragt werden
sie wurden gefragt sie werden gefragt werden
Perfekt ich bin gefragt worden Futur II ich werde gefragt worden sein
du bist gefragt worden du wirst gefragt worden sein
er ist gefragt worden er wird gefragt worden sein
wir sind gefragt worden wir werden gefragt worden sein
ihr seid gefragt worden ihr werdet gefragt worden sein
sie sind gefragt worden sie werden gefragt worden sein
Die Passivumformung
258
Die PassivumformungAktivsatz mit Akkusativ
Ein Passivsatz entsteht durch die Umformung eines Aktivsatzes mit Nominativ und Akkusativ. Der Nomi-nativ, der Akkusativ und das Verb des Aktivsatzes verändern ihre Form dabei folgendermaßen:
Aktiv Passiv
Der Schüler fragt den Lehrer Der Lehrer wird (von dem Schüler) gefragt.
Nominativ: der Schüler von + Dativ: von dem Schüler
Akkusativ: den Lehrer Nominativ: der Lehrer
Verb im Aktiv: fragt Verb im Passiv: wird gefragt
Die Umformungsregel von Aktiv nach Passiv lautet:
Aktiv Passiv
Nominativ von + Dativ
Akkusativ Nominativ
Verb im Aktiv Verb im Passiv
Aktivsatz mit Akkusativ und Dativ
Wenn der Aktivsatz zusätzlich zum Akkusativ einen Dativ enthält, bleibt der Dativ unverändert.
Aktiv Passiv
Der Mann schenkte der Frau ein Buch Der Frau wurde von dem Mann ein Buch geschenkt.
Aktivsatz ohne Akkusativ
Man kann auch Passiv bilden, wenn es im Aktivsatz keinen Akkusativ gibt. Der Passivsatz hat dann keinen Nominativ. Das Verb des Passivsatzes steht im Singular. Man nennt diese Sätze auch subjektlose Passivsät-ze.
Aktiv Passiv
Aktivsatz (nur) mit Nominativ Er arbeitet. Von ihm wird gearbeitet.
Aktivsatz mit Nominativ und Dativ
Der Arzt hilft der Frau. Der Frau wird von dem Arzt geholfen.
Aktivsatz mit Nominativ und Präposition
Eine Frau schimpft über die Politiker.
Von einer Frau wird über die Politiker geschimpft.
Diese theoretischen Möglichkeiten sind aber stilistisch meist nicht empfehlenswert.
259
Die Passivumformung
Aktivsatz mit man
Wenn ein Passivsatz aus einem Aktivsatz mit man abgeleitet wird, enthält der Passivsatz nie eine Agensan-gabe mit von + Dativ.
Aktivsatz mit Aktiv Passiv
Akkusativ Man fragt den Lehrer. Der Lehrer wird gefragt.
Akkusativ +Dativ Man schenkt der Frau ein Buch. Der Frau wird ein Buch geschenkt.
Dativ Man hilft der Frau. Der Frau wird geholfen.
Präposition Man schimpft über die Politiker. Über die Politiker wird geschimpft.
nur Nominativ Man arbeitet. Es wird gearbeitet.
Temporaler Akkusativ im Aktivsatz
Nicht jeder Akkusativ im Aktivsatz wird in einen Nominativ des Passivsatzes umgewandelt. Der Akkusativ bleibt unverändert, wenn er sich nicht auf eine Person bzw. Sache bezieht, sondern auf Zeit (temporaler Akkusativ).
Aktiv Passiv
Die Frauen wuschen den ganzen Tag Wäsche. Von den Frauen wurde den ganzen Tag Wäsche gewaschen.
Die Kinder spielten den ganzen Nachmittag. Von den Kindern wurde den ganzen Nachmittag gespielt.
Passivumformung: es
In Passivkonstruktionen kann in Position 1 es stehen. Wenn der Aktivsatz nur aus einem unpersönlichen Nominativ (man) und einem Verb besteht, ist es im Passivsatz als Nominativersatz obligatorisch.
Aktiv Passiv
Man arbeitet. Es wird gearbeitet.
In allen anderen Sätzen kann man auch eine andere Ergänzung in Position 1 stellen, dann ist es überflüs-sig, stilistisch meist schlecht und sollte wegfallen.
Aktiv Passiv
Man diskutierte lange über die Gesetzesänderung. (Es wurde lange über die Gesetzesänderung diskutiert.)
Über die Gesetzesänderung wurde lange diskutiert.
Lange wurde über die Gesetzesänderung diskutiert.
Trotzdem kann es Gründe geben es zu benutzen. Dann gilt Folgendes: Wenn der Aktivsatz einen Akkusa-tiv enthält, hat der Passivsatz einen Nominativ. Die Verbform richtet sich dann nach dem Nominativ.
Der Konjunktiv Passiv
260
Aktiv (mit Akkusativ) Singular Passiv Singular
Man eröffnet ein neues Restaurant. Es wird ein neues Restaurant eröffnet.Ein neues Restaurant wird eröffnet.
Aktiv (mit Akkusativ) Plural Passiv Plural
Man eröffnet viele neue Restaurants. Es werden viele neue Restaurants eröffnet.Viele neue Restaurants werden eröffnet.
Wenn der Aktivsatz keinen Akkusativ enthält, hat der Passivsatz keinen Nominativ. Das Verb steht immer im Singular.
Aktiv (ohne Akkusativ) nur Singular Passiv nur Singular
Man diskutiert über die Gesetzesänderung. Es wird über die Gesetzesänderung diskutiert.Über die Gesetzesänderung wird diskutiert.
Man arbeitet sonntags nicht. Es wird sonntags nicht gearbeitet.Sonntags wird nicht gearbeitet.
Der Konjunktiv Passiv
Konjunktiv II
Gegenwart
Der Konjunktiv II Passiv für die Gegenwart wird mit dem Konjunktiv II Gegenwart von werden und dem Partizip II gebildet.
Konjunktiv II Passiv Gegenwart:
Konjunktiv II Gegenwart von werden + Partizip II
Beispiel: Konjunktiv II Passiv Gegenwart
Aktiv Der Schüler würde den Lehrer fragen.
Passiv Der Lehrer würde von dem Schüler gefragt.
Vergangenheit
Der Konjunktiv II Passiv für die Vergangenheit wird mit dem Konjunktiv II Gegenwart von sein, dem Parti-zip II und worden gebildet.
Konjunktiv II Passiv Vergangenheit:
Konjunktiv II Gegenwart von sein + Partizip II + worden
Beispiel: Konjunktiv II Passiv Vergangenheit
Aktiv Der Schüler hätte den Lehrer gefragt.
Passiv Der Lehrer wäre von dem Schüler gefragt worden.
261
Der Konjunktiv Passiv
Futur I
Der Konjunktiv II Passiv Futur I wird mit dem Konjunktiv II Gegenwart von werden und dem Infinitiv Passiv gebildet Partizip II + werden).
Konjunktiv II Passiv Futur I: (=Gegenwart!)
Konjunktiv II Gegenwart von werden + Partizip II + werden
Beispiel: Konjunktiv II Passiv Futur I (=Gegenwart)
Aktiv Der Schüler würde den Lehrer fragen.
Passiv Der Lehrer würde von dem Schüler gefragt (werden).
Die Form würde werden klingt durch das doppelte Hilfsverb unschön, deshalb wird der Infinitiv von werden meist weglassen. Dann entspricht die Form dem Konjunktiv II Passiv für die Gegenwart.
Futur II
Der Konjunktiv II Passiv Futur II wird mit dem Konjunktiv II Gegenwart von werden, Partizip II, worden und dem Infinitiv des Hilfsverbs sein gebildet.
Konjunktiv II Passiv Futur II: Konjunktiv II Gegenwart von werden + Partizip II + worden + sein
Beispiel: Konjunktiv II Passiv Futur II
Aktiv Der Schüler würde den Lehrer gefragt haben.
Passiv Der Lehrer würde von dem Schüler gefragt worden sein.
Konjunktiv I
Gegenwart
Der Konjunktiv I Passiv für die Gegenwart wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart von werden und dem Partizip II gebildet.
Konjunktiv I Passiv Gegenwart:
Konjunktiv I Gegenwart von werden + Partizip II
Beispiel: Konjunktiv I Passiv Gegenwart
Aktiv Der Schüler frage den Lehrer.
Passiv Der Lehrer werde von dem Schüler gefragt.
Vergangenheit
Der Konjunktiv I Passiv für die Vergangenheit wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart von sein, dem Partizip
Der Konjunktiv Passiv
262
II und worden gebildet.
Konjunktiv I Passiv Vergangenheit:
Konjunktiv I Gegenwart von sein + Partizip II + worden
Beispiel: Konjunktiv I Passiv Vergangenheit
Aktiv Der Schüler habe den Lehrer gefragt.
Passiv Der Lehrer sei von dem Schüler gefragt worden.
Futur I
Der Konjunktiv I Passiv Futur I wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart von werden und dem Infinitiv Passiv gebildet Partizip II + werden).
Konjunktiv I Passiv Futur I: (=Gegenwart!)
Konjunktiv I Gegenwart von werden + Partizip II + werden
Beispiel: Konjunktiv I Passiv Futur I (=Gegenwart)
Aktiv Der Schüler werde den Lehrer fragen.
Passiv Der Lehrer werde von dem Schüler gefragt (werden).
Die Form werde werden klingt durch das doppelte Hilfsverb unschön, deshalb wird der Infinitiv von werden meist weglassen. Dann entspricht die Form dem Konjunktiv I Passiv für die Gegenwart.
Futur II
Der Konjunktiv I Passiv Futur II wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart von werden, Partizip II, worden und dem Infinitiv des Hilfsverbs sein gebildet.
Konjunktiv I Passiv Futur II: Konjunktiv I Gegenwart von werden + Partizip II + worden + sein
Beispiel: Konjunktiv I Passiv Futur II
Aktiv Der Schüler werde den Lehrer gefragt haben.
Passiv Der Lehrer werde von dem Schüler gefragt worden sein.
263
Der Konjunktiv Passiv
Übersicht: Alle Verbformen Konjunktiv Passiv
Konjunktiv II Konjunktiv I
Gegenwart ich würde gefragt ich werde gefragt
du würdest gefragt du werdest gefragt
er würde gefragt er werde gefragt
wir würden gefragt wir werden gefragt
ihr würdet gefragt ihr werdet gefragt
sie würden gefragt sie werden gefragt
Vergangenheit ich wäre gefragt worden ich sei gefragt worden
du wär(e)st gefragt worden du sei(e)st gefragt worden
er wäre gefragt worden er sei gefragt worden
wir wären gefragt worden wir seien gefragt worden
ihr wär(e)t gefragt worden ihr seiet gefragt worden
sie wären gefragt worden sie seien gefragt worden
Futur I ich würde gefragt (werden) ich werde gefragt (werden)
du würdest gefragt (werden) du werdest gefragt (werden)
er würde gefragt (werden) er werde gefragt (werden)
wir würden gefragt (werden) wir werden gefragt (werden)
ihr würdet gefragt (werden) ihr werdet gefragt (werden)
sie würden gefragt (werden) sie werden gefragt (werden)
Futur II ich würde gefragt worden sein ich werde gefragt worden sein
du würdest gefragt worden sein du werdest gefragt worden sein
er würde gefragt worden sein er werde gefragt worden sein
wir würden gefragt worden sein wir werden gefragt worden sein
ihr würdet gefragt worden sein ihr werdet gefragt worden sein
sie würden gefragt worden sein sie werden gefragt worden sein
Passiv mit Modalverb
264
Passiv mit ModalverbBeim Passiv mit Modalverb wird bei der Zeitform des Aktivs der Infinitiv Aktiv durch den Infinitiv Passiv ersetzt.
Aktiv Passiv
Präsens Der Schüler muss den Lehrer fragen. Der Lehrer muss gefragt werden.
Präteritum Der Schüler musste den Lehrer fragen. Der Lehrer musste gefragt werden.
Perfekt Der Schüler hat den Lehrer fragen müs-sen.
Der Lehrer hat gefragt werden müssen.
Plusquamperfekt Der Schüler hatte den Lehrer fragen müssen.
Der Lehrer hatte gefragt werden müssen.
Futur I Der Schüler wird den Lehrer fragen müs-sen.
Der Lehrer wird gefragt werden müssen.
Futur II* Der Schüler wird den Lehrer haben fragen müssen.
Der Lehrer wird haben gefragt werden müssen.*
Passiv mit Modalverb im Nebensatz
Normalerweise wird bei Nebensätzen der Verbteil, der im Hauptsatz in Position 2 steht, ganz ans Ende des Satzes gestellt. Das gilt auch für das Präsens und Präteritum des Passivs mit Modalverb.
Hauptsatz Nebensatz
Präsens Der Lehrer muss gefragt werden. Der Vater sagt, dass der Lehrer gefragt werden muss.
Präteritum Der Lehrer musste gefragt werden. Der Vater sagte, dass der Lehrer gefragt werden musste.
Bei allen anderen Zeitformen wird beim Passiv mit Modalverb aber das Hilfsverb (haben bzw. werden) nicht ans Satzende, sondern an den Anfang der mehrteiligen Verbform gestellt.
Hauptsatz Nebensatz
Perfekt Der Lehrer hat gefragt werden müssen. Der Vater sagte, dass der Lehrer hat gefragt werden müssen.
Plusquamperfekt Der Lehrer hatte gefragt werden müssen. Der Vater sagte, dass der Lehrer hatte gefragt werden müssen.
Futur I Der Lehrer wird gefragt werden müssen. Der Vater sagt, dass der Lehrer wird gefragt werden müssen.
Futur II* Der Lehrer wird haben gefragt werden müssen.
Der Vater sagt, dass der Lehrer wird haben gefragt werden müs-sen.*
* Die Passivformen für Futur II mit Modalverb sind hier nur der Vollständigkeit halber aufgeführt. In der Regel wird man auf das Aktiv ausweichen, um solche komplexen Verbformen zu vermeiden.
265
Passiv mit Modalverb
Übersicht: Indikativ Passiv mit Modalverb
Präsens ich muss gefragt werden Plusquamperfekt ich hatte gefragt werden müssen
du musst gefragt werden du hattest gefragt werden müssen
er muss gefragt werden er hatte gefragt werden müssen
wir müssen gefragt werden wir hatten gefragt werden müssen
ihr müsst gefragt werden ihr hattet gefragt werden müssen
sie müssen gefragt werden sie hatten gefragt werden müssen
Präteritum ich musste gefragt werden Futur I ich werde gefragt werden müssen
du musstest gefragt werden du wirst gefragt werden müssen
er musste gefragt werden er wird gefragt werden müssen
wir mussten gefragt werden wir werden gefragt werden müssen
ihr musstet gefragt werden ihr werdet gefragt werden müssen
sie mussten gefragt werden sie werden gefragt werden müssen
Perfekt ich habe gefragt werden müssen Futur II ich werde haben gefragt werden müssen
du hast gefragt werden müssen du wirst haben gefragt werden müssen
er hat gefragt werden müssen er wird haben gefragt werden müssen
wir haben gefragt werden müssen wir werden haben gefragt werden müssen
ihr habt gefragt werden müssen ihr werdet haben gefragt werden müssen
sie haben gefragt werden müssen sie werden haben gefragt werden müssen
Passiv mit Modalverb
266
Konjunktiv Passiv mit ModalverbKonjunktiv II Gegenwart mit Modalverb
Beispiel: Konjunktiv II Passiv Gegenwart mit Modalverb
Aktiv Der Schüler müsste den Lehrer fragen.
Passiv Der Lehrer müsste von dem Schüler gefragt werden.
Konjunktiv II Vergangenheit mit Modalverb
Beispiel: Konjunktiv II Passiv Vergangenheit mit Modalverb
Aktiv Der Schüler hätte den Lehrer fragen müssen.
Passiv Der Lehrer hätte von dem Schüler gefragt werden müssen.
Konjunktiv I Gegenwart mit Modalverb
Beispiel: Konjunktiv I Passiv Gegenwart mit Modalverb
Aktiv Der Schüler müsse den Lehrer fragen.
Passiv Der Lehrer müsse von dem Schüler gefragt werden.
Konjunktiv I Vergangenheit mit Modalverb
Beispiel: Konjunktiv I Passiv Vergangenheit mit Modalverb
Aktiv Der Schüler habe den Lehrer fragen müssen.
Passiv Der Lehrer habe von dem Schüler gefragt werden müssen.
267
Passiv mit Modalverb
Übersicht: Konjunktiv Passiv mit Modalverb
Konjunktiv II Konjunktiv I
Gegenwart ich müsste gefragt werden ich müsse gefragt werden
du müsstest gefragt werden du müssest gefragt werden
er müsste gefragt werden er müsse gefragt werden
wir müssten gefragt werden wir müssen gefragt werden
ihr müsstet gefragt werden ihr müsset gefragt werden
sie müssten gefragt werden sie müssen gefragt werden
Vergangenheit ich hätte gefragt werden müssen ich habe gefragt werden müssen
du hättest gefragt werden müssen du habest gefragt werden müssen
er hätte gefragt werden müssen er habe gefragt werden müssen
wir hätten gefragt werden müssen wir haben gefragt werden müssen
ihr hättet gefragt werden müssen ihr habet gefragt werden müssen
sie hätten gefragt werden müssen sie haben gefragt werden müssen
Futur I ich würde gefragt werden müssen ich werde gefragt werden müssen
du würdest gefragt werden müssen du werdest gefragt werden müssen
er würde gefragt werden müssen er werde gefragt werden müssen
wir würden gefragt werden müssen wir werden gefragt werden müssen
ihr würdet gefragt werden müssen ihr werdet gefragt werden müssen
sie würden gefragt werden müssen sie werden gefragt werden müssen
Futur II ich würde haben gefragt werden müssen ich werde haben gefragt werden müssen
du würdest haben gefragt werden müssen du werdest haben gefragt werden müssen
er würde haben gefragt werden müssen er werde haben gefragt werden müssen
wir würden haben gefragt werden müssen wir werden haben gefragt werden müssen
ihr würdet haben gefragt werden müssen ihr werdet haben gefragt werden müssen
sie würden haben gefragt werden müssen sie werden haben gefragt werden müssen
Das Zustandspassiv
268
Der Gebrauch des PassivsPassiv wird besonders dann benutzt:
Beispiel:
Wenn der Urheber einer Aktion nicht bekannt ist. Mein Auto wurde gestohlen.
Wenn der Urheber einer Aktion nicht interessiert. Mein Auto wurde repariert.
Wenn die Themastruktur einer Erzählung erhalten werden soll. Ich war gestern in der Stadt. Plötzlich wurde ich von einem Radfah-rer angefahren.
Wenn ein „passives Thema“ eingeführt werden soll. Mein Freund hat das Abitur gemacht. Ich wurde schon nach der 11. Klasse von der Schule geworfen.
Wenn das Passiv als Aufforderung gemeint ist. Jetzt wird gearbeitet! Jetzt wird geschlafen! Jetzt wird gefeiert!
Das Zustandspassiv Das Zustandspassiv wird mit dem Hilfsverb sein und dem Partizip Perfekt gebildet. Deshalb wird das Zu-standspassiv auch als sein-Passiv bezeichnet.
Zustandspassiv: (sein-Passiv)
sein + Partizip II
Aktiv und Passiv beschreiben eine Aktion – jemand macht etwas. Das Zustandspassiv beschreibt den Zu-stand nach einer Aktion bzw. das Ergebnis einer Aktion. Meist könnte man das Zustandspassiv durch ein Adjektiv mit gleicher Bedeutung ersetzen.
Aktiv Passiv Zustandspassiv Adjektiv
Ich wasche die Wäsche. Die Wäsche wird gewaschen. Die Wäsche ist gewaschen. Die Wäsche ist sauber.
Der Mann repariert das Auto. Das Auto wird repariert. Das Auto ist repariert. Das Auto ist nicht mehr ka-putt.
Herr Müller putzt die Wohnung. Die Wohnung wird geputzt. Die Wohnung ist geputzt. Die Wohnung ist sauber.
Eva räumt das Zimmer auf. Das Zimmer wird aufgeräumt. Das Zimmer ist aufgeräumt. Das Zimmer ist ordentlich.
Im Zustandspassiv kann man mit dem Hilfsverb sein + Partizip II theoretisch alle Zeitformen bilden, aber man benutzt meistens nur die beiden Zeitformen Präsens und Präteritum, da die doppelten Hilfsverben bei den anderen Formen stilistisch nicht elegant sind.
Zustandspassiv
Präsens Heute sind die Läden geschlossen.
Perfekt Gestern sind die Läden geschlossen gewesen.
Präteritum Gestern waren die Läden geschlossen.
Plusquamperfekt Letzte Woche waren die Läden geschlossen gewesen.
Futur I Morgen werden die Läden geschlossen sein.
Futur II Die Läden werden geschlossen gewesen sein.
269
Das Zustandspassiv
Das Verhältnis des Zustandspassivs zu anderen Grammatikformen
Das Zustandspassiv hat einerseits bestimmte Gemeinsamkeiten mit dem Perfekt Passiv, einem Adjektiv und dem Perfekt Aktiv intransitiver Verben, die das Perfekt mit sein bilden, unterscheidet sich aber ande-rerseits von diesen.
Perfekt Passiv
Oft ist der Bedeutungsunterschied zwischen einem Passivsatz und dem Zustandspassiv in der kommuni-kativen Praxis nicht wichtig. Die folgenden Sätze sagen dasselbe.
Passiv Zustandspassiv
Die Wäsche ist gewaschen worden. Die Wäsche ist gewaschen.
Das Haus ist zerstört worden. Das Haus ist zerstört.
Das Auto ist repariert worden. Das Auto ist repariert.
Vor allem Zeitangaben bestimmen aber in Kombination mit der Verbbedeutung darüber, ob man über eine Aktion spricht oder über einen Zustand.
Passiv Zustandspassiv
Das Auto ist gestohlen worden. Das Auto ist gestohlen.
Das Auto ist heute Nacht gestohlen worden. (kein Zustandspassiv möglich: „heute Nacht + stehlen“ = Aktion)
Passiv Zustandspassiv
Die Geschäfte sind geschlossen worden. Die Geschäfte sind geschlossen.
(nur Zustandspassiv möglich: „seit zwei Stunden + schließen“ = Zustand)
Die Geschäfte sind seit zwei Stunden geschlossen.
Manchmal sind grammatisch beide Formen möglich. Es ergibt sich aber ein Bedeutungsunterschied, der logisch möglicherweise falsch ist.
Passiv Zustandspassiv
Nach dem 2. Weltkrieg ist Stuttgart zerstört worden. (falsch) [Stuttgart ist nicht nach dem 2. Weltkrieg zerstört worden, sondern im 2. Weltkrieg.]
Nach dem 2. Weltkrieg war Stuttgart zerstört. (richtig)
Adjektiv
Das Zustandspassiv erinnert an das Adjektiv, da es wie das Adjektiv adverbial und attributiv gebraucht werden kann.
Das Zustandspassiv
270
Adjektiv Zustandspassiv
Das Geschäft ist groß. Das Geschäft ist geschlossen.
das große Geschäft das geschlossene Geschäft
Allerdings unterscheidet sich das Zustandspassiv vom Adjektiv dadurch, dass ein Adjektiv nur von einem Adverb modifiziert werden kann. Zustandspassive können dagegen durch verschiedene Ergänzungen des Verbs, aus dem sie gebildet sind, erweitert werden.
Adjektiv Zustandspassiv
das sehr große Geschäft das von den Besitzern geschlossene Geschäftdas von den Besitzern wegen Kundenmangels geschlossene Geschäft das von den Besitzern letzten Monat wegen Kundenmangels geschlossene Geschäft das von den Besitzern letzten Monat wegen Kundenmangels endgültig geschlossene Geschäft
Perfekt Aktiv von intransitiven Verben
Intransitive Verben können im Gegensatz zu transitiven Verben kein Passiv und kein Zustandspassiv bil-den. Bei gleich lautenden transitiven und intransitiven Verben, die beide das Perfekt mit haben bilden, unterscheidet sich das Zustandspassiv des transitiven Verbs vom Perfekt Aktiv des intransitiven Verbs.
kochen (transitiv) kochen (intransitiv)
Präsens Aktiv Ich koche die Suppe. Die Suppe kocht
Perfekt Aktiv Ich habe die Suppe gekocht Die Suppe hat gekocht.
Passiv Die Suppe wird gekocht. (---)
Zustandspassiv Die Suppe ist gekocht. (---)
Bei gleich lautenden transitiven und intransitiven Verben, bei denen das intransitive Verb das Perfekt mit sein bildet, ergibt sich aber eine Identität des Perfekt Aktiv des intransitiven Verbs mit dem Zustandspassiv des transitiven Verbs.
umknicken (transitiv) umknicken (intransitiv)
Präsens Aktiv Der Wind knickt den Ast um. Der Ast knickt um.
Perfekt Aktiv Der Wind hat den Ast umgeknickt. Der Ast ist umgeknickt.
Passiv Der Ast wird umgeknickt.
Zustandspassiv Der Ast ist umgeknickt.
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Passiversatz
transitiv intransitiv
Präsens Aktiv Ich breche den Stock. Der Stock bricht.
Perfekt Aktiv Ich habe den Stock gebrochen. Der Stock ist gebrochen.
Passiv Der Stock wird gebrochen.
Zustandspassiv Der Stock ist gebrochen.
Passiversatz - Alternativen zum Passiv mit ModalverbDas Passiv mit dem Modalverb können kann man durch alternative Konstruktionen mit sein zu + Infinitiv, sich lassen oder durch ein Adjektiv mit der Endung –bar ersetzen. Die Ersatzformen für können werden häufig benutzt.
Beispiel: können
Passiv mit Modalverb Die Krankheit kann geheilt werden.
sein zu + Infinitiv Die Krankheit ist zu heilen.
sich lassen Die Krankheit lässt sich heilen.
Adjektiv mit Endung -bar Die Krankheit ist heilbar.
Die Modalverben müssen, sollen und nicht dürfen können nur durch sein zu + Infinitiv ersetzt werden. Diese Ersatzformen sind nur in der Amtssprache gebräuchlich. In der Umgangssprache klingen sie überformell und teilweise unhöflich.
Beispiel: müssen
Passiv mit Modalverb Die Verkehrsregeln müssen beachtet werden.
sein zu + Infinitiv Die Verkehrsregeln sind zu beachten.
Beispiel: sollen
Passiv mit Modalverb Die Aufgabe 3 soll zuerst bearbeitet werden.
sein zu + Infinitiv Die Aufgabe 3 ist zuerst zu bearbeiten.
Beispiel nicht dürfen
Passiv mit Modalverb Im Büro darf nicht geraucht werden.
sein zu + Infinitiv Im Büro ist nicht zu rauchen.
Passiversatz
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Passiversatz durch bestimmte Verben
Durch das Verb bekommen plus Partizip II kann eine passive Bedeutung ausgedrückt werden. Wenn man die Konstruktion mit bekommen plus Partizip II in einen Passivsatz umwandelt, wird aus dem Nominativ ein Dativ und aus dem Akkusativ ein Nominativ.
Beispiel: bekommen
bekommen + Partizip II Passiv
Ich bekam ein Paket geschickt. Mir wurde ein Paket geschickt.
Der Patient bekommt das Essen gebracht. Dem Patienten wird das Essen gebracht.
Das Verb bekommen kann man auch durch seine Synonyme erhalten und kriegen (ugs.) ersetzen.
Durch das Verb gehören plus Partizip II kann eine passive Bedeutung mit Modalverb ausgedrückt werden.
Beispiel: gehören
gehören + Partizip II Passiv
Das Badezimmer gehört regelmäßig gereinigt. Das Badezimmer muss/sollte regelmäßig gereinigt werden.
Das Haus gehört dringend renoviert. Das Haus muss/sollte dringend renoviert werden.
GerundivDas Gerundiv wird mit zu plus Partizip I gebildet.
Gerundiv zu + Partizip I
Das Gerundiv steht wie ein Adjektiv vor dem Nomen und bekommt eine Adjektivendung. Das Gerundiv entspricht in der Bedeutung dem Passiv mit Modalverb bzw. seinen Ersatzformen.
Gerundiv Passiv mit Modalverb und Ersatzformen
der leicht zu korrigierende Fehler Der Fehler kann leicht korrigiert werden.
Der Fehler ist leicht zu korrigieren.
Der Fehler lässt sich leicht korrigieren.
Der Fehler ist leicht korrigierbar.
Das attributive Gerundiv kann in einen Relativsatz umgewandelt werden, der eine Passivform mit Modal-verb bzw. eine Ersatzform des Passivs enthält.
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Verschiedene Probleme bei der Passivumformung
Gerundiv Relativsatz
Der Text enthält viele leicht zu korrigierende Fehler. Der Text enthält viele Fehler, die leicht korrigiert werden kön-nen.Der Text enthält viele Fehler, die leicht zu korrigieren sind.Der Text enthält viele Fehler, die leicht korrigierbar sind.Der Text enthält viele Fehler, die sich leicht korrigieren lassen.
Verschiedene Probleme bei der PassivumformungDie Wortposition beim Passiv
Für die Wortstellung in Passivsätzen gibt es wie in Aktivsätzen auch viele Varianten, weil die Wortstellung in der deutschen Sprache vom „Thema“ des Sprechers abhängig ist.
Die Grundposition ist Nominativ-Verb-Agensangabe mit von.
Aktiv Passiv
Die Krankenschwester misst die Temperatur. Die Temperatur wird von der Krankenschwester gemessen.
Die Agensangabe mit von kann auch in Position 1 stehen.
Aktiv Passiv
Die Krankenschwester misst die Temperatur. Von der Krankenschwester wird die Temperatur gemessen.
Wenn sowohl der Nominativ als auch die Agensangabe mit von hinter dem Verb stehen, kann man die Position von Nominativ und Agensangabe tauschen.
Aktiv Passiv
Am Morgen misst die Krankenschwester die Temperatur. Am Morgen wird von der Krankenschwester die Temperatur gemessen. Am Morgen wird die Temperatur von der Krankenschwester gemessen.
Verben ohne Passiv
Nicht alle Verben können ein Passiv bilden. Folgende Verben bilden kein Passiv:
kein Passiv: Beispiele: Beispielsatz:
Modalverben können, wollen, dürfen, sollen, müssen, möchten Er kann singen.
Verben mit Infinitiv ohne zu sehen, hören, fühlen, spüren, lassen, ... Er sieht uns kommen.
Reflexive Verben sich beeilen, sich eignen, sich erkälten, sich interessieren für, ... Ich beeile mich.
Reflexiv gebrauchte Verben sich waschen, sich rasieren, sich kämmen, sich anziehen, ... Er wäscht sich.
Verschiedene Probleme bei der Passivumformung
274
Verben mit der Bedeutung haben oder bekommen
haben, besitzen, erhalten, bekommen, empfangen, kriegen, ... Er bekam einen Brief.
es gibt Es gibt hier viele Menschen.
Feste Verbindungen von Verb und Nomen, die eine passive „Restbedeutung“ haben
in Not geraten, zur Sprache kommen, Zustimmung finden, unter Anklage stehen, ...
Er ist ohne Schuld in finanzielle Not geraten.
weitere Verben kosten, gelten, kennen, ... Das Buch kostet 5,00 Euro.
Von oder durch
Das Agens im Passivsatz wird meistens mit von plus Dativ ausgedrückt. Möglich ist auch durch plus Akku-sativ. Der Bedeutungsunterschied zwischen von und durch ist nicht immer klar. Einige Hinweise auf den Gebrauch im Folgenden:
Von benützt man normalerweise, wenn eine Person der Urheber einer Aktion ist.
von + Dativ Er wurde von seinem Chef entlassen.
Urheber = Person („Chef“)
Durch benützt man, wenn eine (andere) Aktion der Urheber einer Aktion ist. Deshalb wird durch häufig bei nominalisierten Verben verwendet.
durch + Akkusativ Das Auto wird durch das Drehen des Zündschlüssels gestartet.
Urheber = (andere) Aktion („das Drehen“)
drehen
Die Produktion wurde durch einen Streik lahmgelegt.
Urheber = (andere) Aktion („der Streik“
streiken
Von oder durch kann man benützen, wenn man den Urheber der Aktion sowohl als Person bzw. personifi-zierte Sache als auch als Aktion verstehen kann.
von + Dativ / durch + Akkusativ Das Haus wurde von einem Feuer zerstört. Das Haus wurde durch ein Feuer zerstört.
Von und durch sind auch im gleichen Satz möglich:
Ich wurde von meinem Chef durch eine Email informiert.
275
Teil VII: Der einfache Satz
Der einfache Satz
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Der einfache SatzMan unterscheidet drei Satzarten: Aussagesatz, Fragesatz und Imperativsatz. Der Fragesatz hat zwei Formen: die W-Frage mit einem Fragewort in Position 1 und die Satzfrage mit dem Verb in Position 1. Die Satzarten werden durch Satzzeichen am Ende des Satzes markiert.
Satzarten Beispiel Satzzeichen
Aussagesatz Ich gehe in die Schule. Punkt
Fragesatz (W-Frage) Wann gehst du in die Schule? Fragezeichen
Fragesatz (Satzfrage) Gehst du in die Schule? Fragezeichen
Imperativsatz Geh in die Schule! Ausrufezeichen
Es gibt einfache und komplexe Sätze. Ein einfacher Satz besteht aus einem Verb und seinen Ergänzungen. Ein komplexer Satz besteht aus mehreren Verben und ihren Ergänzungen, die miteinander verbunden sind.
Beispiele:
Einfacher Satz Ich gehe in die Schule.
Komplexer Satz Ich gehe in die Schule, weil ich viel lernen möchte.
Komplexer Satz Ich gehe in die Schule, weil ich viel lernen und danach studieren möchte.
Komplexer Satz Ich gehe in die Schule, weil ich viel lernen und danach studieren möchte, um später einen guten Beruf zu finden.
(Zu komplexen Sätzen siehe im Kapitel „Komplexe Sätze“.)
Fragesätze
Eine W-Frage fragt nach einem Teil des Satzes bzw. einer Ergänzung des Verbs.
Beispiel:
Ich fahre morgens mit dem Fahrrad zur Schule. Wann fährst du zur Schule?
Ich fahre morgens mit dem Fahrrad zur Schule. Wie fährst du zur Schule?
Ich fahre morgens mit dem Fahrrad zur Schule. Wohin fährst du mit dem Fahrrad?
Eine Satzfrage fragt nach der Richtigkeit des ganzen Satzes. Die Antwort lautet ja oder nein.
Beispiel:
Fährst du mit dem Fahrrad zur Schule? Ja, (ich fahre mit dem Fahrrad zur Schule.)
Fährst du mit dem Fahrrad zur Schule? Nein, (ich fahre nicht mit dem Fahrrad zur Schule.)
Auf eine negative Satzfrage lautet die Antwort doch oder nein.
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Das Verb und seine Ergänzungen
Beispiel:
Fährst du heute nicht zur Schule? Doch, (ich fahre zur Schule.)
Fährst du heute nicht zur Schule? Nein, (ich fahre nicht zur Schule.)
Das Verb und seine ErgänzungenEin Verb beschreibt typischerweise eine Aktion bzw. eine Situation. Das Verb alleine kann aber eine Infor-mation nicht vollständig kommunizieren. Der Hörer braucht weitere Informationen über die Umstände der Aktion/Situation. Er möchte z. B. wissen, wer die Aktion ausgeführt hat, wann die Aktion stattgefunden hat, wo sie sich ereignet hat, usw. Diese weiteren Informationen werden in der Grammatik als Ergänzun-gen des Verbs realisiert.
Das Verb bestimmt, welche Ergänzungen grammatisch und von der Bedeutung zu ihm passen. Deshalb sagt man: „Das Verb regiert den Satz.“ Die passenden Ergänzungen nennt man die Rektion des Verbs.Traditionell unterteilt man die Ergänzungen in 5 Hauptgruppen: Ergänzungen für Personen und Sachen, Ergänzungen des Orts, Ergänzungen der Zeit, Ergänzungen des Grundes und Ergänzungen der Art und Weise. Die Ergänzungen beantworten die Fragen die im Zusammenhang mit einer Aktion bzw. Situation wichtig sind.
Übersicht: Ergänzungen
Information über Fragen
Personen (und Sachen) wer? was? wen? wem?
Ort wo? wohin? woher?
Zeit wann? wie lange?
Grund warum? wozu?
Art und Weise wie?
Verbergänzungen (I): Personen und Sachen
278
Verbergänzungen (I): Personen und SachenEinstellige und mehrstellige Verben
Ein deutscher Satz besteht mindestens aus einem Verb und aus einer Information über eine Person oder Sache, die die vom Verb beschriebene Aktion/Situation verursacht hat. Dieser Verursacher (Urheber) einer Aktion/Situation wird auch als das Subjekt (manchmal auch als das Agens) bezeichnet. Das Subjekt steht im Nominativ. Verben, die als Personenergänzung nur ein Subjekt haben, heißen einstellige Verben.
Beispiel einstelliges Verb: schlafen
Verb Subjekt Satz
schlafen das Baby Das Baby schläft.
Es gibt nur wenige Verben, bei denen man den Verursacher der Aktion nicht bestimmen kann. Diese Ver-ben bekommen ein unpersönliches „Ersatz“-Subjekt mit es.
Beispiel einstelliges Verb mit unpersönlichem Subjekt: regnen
Verb Subjekt Satz
regnen es Es regnet.
Viele Verben brauchen neben dem Subjekt noch eine weitere Information darüber, welche Personen oder Sachen an dieser Aktion bzw. Situation beteiligt sind, damit der Satz vollständig ist.
unvollständiger Satz Ich sehe
vollständiger Satz Ich sehe einen Mann.
Verben, bei denen zwei Informationen zu Personen oder Sachen benötigt werden, nennt man zweistellige Verben. Die zweite Information über Personen und Sachen wird traditionell als direktes Objekt bezeich-net.
Beispiel zweistelliges Verb: sehen
Verb Subjekt direktes Objekt Satz
sehen ich einen Mann Ich sehe einen Mann.
Es gibt auch Verben, die drei Informationen über Personen und Sachen benötigen, damit der Satz voll-ständig ist.
unvollständiger Satz Ich gebe
unvollständiger Satz Ich gebe das Buch
vollständiger Satz Ich gebe das Buch meinem Freund.
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Verbergänzungen (I): Personen und Sachen
Diese Verben nennt man dreistellige Verben. Die dritte Information über Personen und Sachen wird tradi-tionell als indirektes Objekt bezeichnet.
Beispiel dreistelliges Verb: geben
Verb Subjekt direktes Objekt indirektes Objekt Satz
geben ich das Buch meinem Freund Ich gebe das Buch meinem Freund.
Ergänzungen und Kasus
Die vom Verb benötigten Ergänzungen werden grammatisch durch verschiedene Kasus realisiert. Die Verbindung von Verb und Kasus wird auch als Rektion des Verbs bezeichnet. Das Subjekt steht immer im Nominativ. Das direkte Objekt steht typischerweise im Akkusativ und das indirekte Objekt typischerweise im Dativ, so dass sich folgende Hauptergänzungstypen ergeben:
einstelliges Verb Nominativ + Verb
zweistelliges Verb Nominativ + Verb + Akkusativ
dreistelliges Verb Nominativ + Verb + Dativ + Akkusativ
Beispiele Nominativ Verb Dativ Akkusativ
einstelliges Verb Das Baby schläft.
zweistelliges Verb Ich sehe das Baby.
dreistelliges Verb Ich gebe dem Baby die Flasche.
Von diesen Hauptergänzungstypen gibt es aber viele Abweichungen. Bei zweistelligen Verben kann die zweite Ergänzung für Personen und Sachen neben dem Akkusativ auch durch den Dativ, durch eine Prä-positionalergänzung und in seltenen Fällen durch Nominativ oder Genitiv realisiert werden.
Übersicht: Die wichtigsten Ergänzungstypen bei zweistelligen Verben
Ergänzungstyp* 1. Ergänzung 2. Ergänzung Beispiel
Haupttyp Nominativ Akkusativ Ich sehe einen Mann.
Variante 1 Nominativ Dativ Ich helfe meinem Bruder.
Variante 2 Nominativ Präposition Ich warte auf den Bus.
Ausnahme 1 Nominativ Nominativ Er ist ein guter Sportler.
Ausnahme 2 Nominativ Genitiv Alte Menschen bedürfen oft der Pflege.
*Der am häufigsten vorkommende Ergänzungstyp wird als Haupttyp bezeichnet, öfter vorkommende Ergänzungstypen als Variante und (sehr) selten vorkommende Ergänzungstypen als Ausnahmen.
Bei dreistelligen Verben ist die Situation noch komplexer, da sich logischerweise mehr Kombinationsmög-lichkeiten ergeben. Die wichtigsten Ergänzungstypen bei dreistelligen Verben sind:
Verbergänzungen (I): Personen und Sachen
280
Übersicht: Die wichtigsten Ergänzungstypen bei dreistelligen Verben
1. Ergänzung 2. Ergänzung 3. Ergänzung Beispiel
Haupttyp Nominativ Dativ Akkusativ Ich schreibe meinem Vater einen Brief.
Variante 1 Nominativ Akkusativ Präposition Er bittet den Professor um einen Rat.
Variante 2 Nominativ Dativ Präposition Ich danke dir für das Geschenk.
Variante 3 Nominativ Präposition Präposition Sie redet mit ihrem Freund über den Film.
Ausnahme 1 Nominativ Akkusativ Akkusativ Der Lehrer lehrt mich die Grammatik.
Ausnahme 2 Nominativ Akkusativ Genitiv Die Polizei verdächtigt ihn des Mordes.
Da es keine Regel für die Wahl der Ergänzung gibt, muss man lernen, welches Verb zu welchem Ergän-zungstyp gehört. Das heißt, man muss das Verb mit den Ergänzungen lernen. (Im Anhang zu diesem Ab-schnitt findet sich eine „Liste: Verben und ihre Ergänzungen“.)
Fragen und Ergänzungen
Wenn man eine Ergänzung des Verbs erfragen möchte, muss man zwischen Personen und Sachen unter-scheiden. Die Fragen nach einer Sache lauten - außer im Genitiv - immer was. Die Fragen nach einer Per-son unterscheiden sich je nach Kasus.
Fragen im Nominativ:
Peter läuft. Wer läuft? Wer = Person
Der Motor läuft. Was läuft? Was = Sache
Fragen im Akkusativ:
Ich suche meinen Bruder. Wen suchst du? Wen = Person
Ich suche meinen Schlüssel. Was suchst du? Was = Sache
Fragen im Dativ:
Das Buch gehört meinem Freund. Wem gehört das Buch? Wem = Person
Das Parlament hat dem Gesetz zugestimmt Was hat das Parlament zugestimmt? Was = Sache
Der Genitiv unterscheidet nicht zwischen Personen bzw. Sachen. Die Frage lautet immer wessen.
Fragen im Genitiv:
Wir gedenken der Toten. Wessen gedenken wir? Wessen = Person
Er wird des versuchten Mordes angeklagt. Wessen wird er angeklagt? Wessen = Sache
Die Unterscheidung zwischen Personen und Sachen findet sich – zumindest in der Umgangssprache - auch bei den Ergänzungen mit Präposition. Die Fragen mit Präposition plus was gelten zwar als umgangs-
281
Verbergänzungen (I): Personen und Sachen
sprachlich, zeigen aber das zugrundeliegende System.
Präposition mit Akkusativ:
Ich warte auf meinen Professor. Auf wen wartest du? Präposition + wen = Person
Ich warte auf die Pause. Auf was wartest du?*/ Worauf wartest du?
Präposition + was = Sache Wo(r)-+ Präposition**
Präposition mit Dativ:
Ich gehe mit meiner Freundin ins Kino. Mit wem gehst du ins Kino? Präposition + wem = Person
Ich schreibe mit dem Bleistift. Mit was schreibst du?*Womit schreibst du?
Präposition + was = Sache Wo(r)- + Präposition
*Gilt als umgangssprachlich.
**Fragen mit wo(r)- zu Verben mit Präposition siehe im Kapitel „Fragen zu Verben mit Präposition“.
Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen
282
Liste: Verben und ihre ErgänzungenReflexive Verben siehe im Kapitel: „Reflexive Verben“
Einstellige Verben: (nur Nominativ)
atmen Der Patient atmet nur noch schwach.
aufstehen Er steht jeden Morgen um 6.00 Uhr auf.
blühen Die Obstbäume blühen im Frühjahr.
bluten Die Wunde blutet stark.
brennen Die Lampe brennt.
funktionieren Der automatische Türöffner funktioniert nicht mehr.
gehen* Die Uhr geht wieder.
gelten Der Reisepass gilt 10 Jahre.
husten Sie hustet seit zwei Wochen stark.
laufen Der Motor läuft mit 2000 Umdrehungen in der Minute.
leben * Er lebt noch.
lügen Meine Nachbarin lügt ständig.
platzen Der Luftballon ist geplatzt.
schlafen Ich schlafe gut.
schwitzen Ich schwitze, wenn ich schnell laufe.
stehen* Die Uhr steht.
steigen Die Benzinpreise steigen immer weiter.
sterben Mein Nachbar ist gestorben.
stimmen Deine Rechnung stimmt nicht.
*Diese Verben haben eine andere Bedeutung, wenn sie mit lokalen Ergänzungen gebraucht werden.
Zweistellige Verben
Nominativ + Akkusativ
ändern Der Architekt muss den Plan noch einmal ändern.
aufräumen Ich muss mein Zimmer aufräumen.
beachten Die Passagiere müssen die Sicherheitsvorschriften beachten.
bedienen Der Kellner bedient die Gäste.
begrüßen Der Redner begrüßte das Publikum.
behandeln Der Arzt behandelt die Patienten.
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Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen
bekommen Martin hat einen Studienplatz in Medizin bekommen.
bemerken Er hat den Unfall nicht bemerkt.
besichtigen Die Touristen besichtigen das Schloss.
bestellen Sie hat das Buch im Internet bestellt.
brauchen Die Kinder brauchen neue Schuhe.
entlassen Die Firma entlässt viele Mitarbeiter.
erfinden Der Forscher hat ein neues Gerät erfunden.
essen Ich esse einen Apfel.
führen Der Führer führt die Touristen durch die Stadt.
halten Die Mutter hält das Baby im Arm.
holen Maria holt den Kuchen beim Bäcker.
hören Ich höre eine CD von Michael Jackson.
kaufen Wir kaufen einen neuen Teppich.
kochen Der Koch kocht eine Suppe.
lesen Der Student liest ein Buch.
mieten Wir möchten eine größere Wohnung mieten.
nehmen Mein Großvater nimmt seine Medikamente regelmäßig.
öffnen Ich öffne die Tür.
ordnen Ich muss meine Bewerbungsunterlagen ordnen.
packen Peter packt seinen Koffer.
pflegen Die Enkelin pflegt ihren Großvater.
rauchen Ich rauche eine Zigarette.
reparieren Der Mechaniker kann das Auto nicht mehr reparieren.
suchen Eine ältere Dame sucht einen Mann.
trinken Anna trinkt einen Orangensaft.
unterschreiben Wir müssen den Vertrag unterschreiben.
verbessern Alexander hat seine Noten in Mathematik verbessert.
vergessen Monika hat den Termin vergessen.
verkaufen Karl verkauft seinen alten Computer.
verlassen Sie verlässt ihren Mann.
verlieren Ich habe meinen Schlüssel verloren.
verstehen Ich kann dich nicht verstehen.
wählen Das Parlament wählt den Bundeskanzler.
wechseln Der Fußballer wechselt den Verein.
Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen
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Nominativ + Dativ
ähneln Mein kleiner Bruder ähnelt meiner Großmutter.
ausweichen Das Auto musste dem Radfahrer ausweichen.
begegnen Ich bin dieser Frau früher schon einmal begegnet.
beistehen Deutschland wird den Erdbebenopfern beistehen.
bekommen Das Essen ist mir schlecht bekommen.
bleiben* Dir bleibt noch eine letzte Chance.
fehlen Meine Familie fehlt mir.
folgen Ich kann der Argumentation von Peter nicht folgen.
gefallen Der Pullover gefällt mir sehr gut.
gehorchen Die Kinder müssen dem Lehrer gehorchen.
gehören Das teure Auto gehört meinem Nachbarn.
gelingen Der Kuchen ist dir gut gelungen.
genügen Die Auskunft genügt mir nicht.
glauben Die Frau glaubt ihrem Mann nicht.
liegen* Mathematik liegt meiner Freundin nicht besonders.
missfallen Der neue Freund von Maria missfällt ihrem Vater.
misslingen Die Zeichnung ist mir total misslungen.
nützen Deine Hilfe hat mir leider nicht genutzt.
passen Meine Hose passt mir nicht mehr.
passieren Mir ist ein kleiner Unfall passiert.
schaden Rauchen schadet der Gesundheit.
schmecken Gemüse schmeckt vielen kleinen Kindern nicht.
schmerzen Mit schmerzt der Kopf.
stehen* Dein neues Kleid steht dir sehr gut.
vertrauen Der Chef vertraut dem neuen Mitarbeiter nicht.
weh tun Nach der Arbeit tun mir alle Knochen weh.
widersprechen Der Sohn widerspricht seinem Vater.
zuhören Er hört dem Professor aufmerksam zu.
zustimmen Das Parlament hat der Steuerreform zugestimmt.
zuwenden Er hat sich einem neuen Forschungsthema zugewendet.
*Diese Verben haben eine andere Bedeutung, wenn sie mit lokalen Ergänzungen gebraucht werden.
285
Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen
Nominativ + Präposition
Beachte: Einige dieser Verben regieren alternativ mehrere verschiedene Präpositionen (mit ihnen ändert sich auch die Verbbedeutung). Im Folgenden wird jeweils nur eine Präposition beispielhaft genannt. (Zu Verben mit Präposition siehe im Kapitel: „Verben mit Präpositionen“)
abhängen von Die Finanzierung des Studiums hängt bei vielen Studenten von den Eltern ab.
achten auf Dicke müssen mehr auf ihre Ernährung achten.
anfangen mit Das Semester hat mit einer Ansprache des Direktors angefangen.
arbeiten an Sie arbeitet seit zwei Jahren an ihrer Doktorarbeit.
aufhören mit Meine Frau möchte mit dem Rauchen aufhören.
aufpassen auf Die Großmutter passt auf die Kinder auf.
aufwachen an Wir sind an einem lauten Geräusch aufgewacht.
aussehen nach Das Wetter sieht nach Regen aus.
bestehen auf Die Firma besteht auf der Kündigung des unpünktlichen Mitarbeiters.
denken an Er denkt nur an den Urlaub.
fliehen vor Die Menschen mussten vor dem Vulkanausbruch fliehen.
gelten für Das Gesetz gilt für alle.
glauben an Die Mannschaft glaubte nicht an den Sieg.
halten für Ich halte ihn für einen fleißigen Mann.
hängen an Die Kinder hängen sehr am Großvater.
helfen gegen Das Medikament hilft gegen Schmerzen.
hoffen auf Die Menschen hoffen auf eine Besserung ihrer Situation.
lachen über Die Leute lachen über den Witz.
passen zu Der schwarze Pullover passt nicht zu der blauen Hose.
rechnen mit Die Fahrgäste müssen mit Verspätungen rechnen.
reden von Er redet nur noch von dieser Frau.
riechen nach Die Luft riecht nach Abgasen.
schmecken nach Das Essen schmeckt nach nichts.
sein aus Der Tisch ist aus Holz.
suchen nach Sie sucht nach einem Mann.
teilnehmen an Dieses Jahr werden mehr Leute am Berlin-Marathon teilnehmen.
warten auf Die Studenten warten auf die S-Bahn.
werden aus Aus ihm wird nie ein guter Lehrer.
zählen auf Der Trainer kann auf alle Spieler zählen.
zweifeln an Sie hat nie an ihrem Erfolg gezweifelt.
Nominativ + Nominativ
bleiben Er bleibt ein schlechter Mensch.
Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen
286
sein Er ist ein guter Sportler.
werden Er wird ein guter Arzt.
Nominativ + Genitiv
bedürfen Das Betreten des Parks bedarf einer Erlaubnis.
gedenken Wir gedenken der Toten des Zweiten Weltkriegs.
Dreistellige Verben
Nominativ + Dativ + Akkusativ
abnehmen Der Kellner nimmt der Dame den Mantel ab.
anbieten Der Gastgeber bietet den Gästen einen Aperitif an.
beantworten Die Studenten beantworten dem Professor die Frage.
beschreiben Der Passant beschreibt den Touristen den Weg zum Bahnhof.
beweisen Die Polizei beweist dem Täter den Mord.
bringen Der Postbote bringt mir das Paket von meinen Eltern.
empfehlen Ich kann dir ein gutes Hotel empfehlen.
entziehen Die Polizei entzieht dem Betrunkenen den Führerschein.
erklären Der Lehrer erklärt den Schülern die deutsche Grammatik.
erlauben Der Vater erlaubt der Tochter eine Reise.
erzählen Der Großvater erzählt den Enkeln eine Geschichte.
geben Die Mutter gibt dem Baby die Flasche.
leihen Mein Freund leiht mir sein Fahrrad.
liefern Die Firma liefert den Kunden die Waren innerhalb einer Woche.
mitteilen Die Firma teilt ihrem Mitarbeiter die Entlassung mit.
rauben Die Diebe haben dem Mann den Geldbeutel geraubt.
reichen Kannst du mir bitte das Salz reichen?
sagen Ich habe ihm meine Meinung gesagt.
schenken Mein Bruder schenkt meiner Schwester ein Buch zum Geburtstag.
schicken Meine Mutter schickt meinem Bruder ein Paket mit Lebensmitteln.
schreiben Ich schreibe meiner Mutter einen Brief.
senden Ich habe der Universität die Unterlagen per Email gesendet.
stehlen Jemand hat mir meinen Computer gestohlen.
tragen Er trägt ihr den Koffer.
überlassen Ich überlasse meinem Freund im Urlaub mein Zimmer.
verbieten Der Vater verbietet den Kindern das Rauchen.
287
Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen
verkaufen Mein Nachbar hat mir sein altes Auto verkauft.
verschreiben Der Arzt verschreibt dem Patienten einen Hustensaft.
verschweigen Die Frau hat dem Arbeitgeber ihre Schwangerschaft verschwiegen.
versprechen Er hat mir einen neuen Mantel versprochen.
verweigern Er hat seinem Gegner den Handschlag verweigert.
verzeihen Sie verzeiht ihrem Mann den Seitensprung.
vorstellen Er stellt seinen Eltern seine neue Freundin vor.
wegnehmen Die Mutter nimmt den Kindern das Feuerzeug ab.
wünschen Er wünscht seiner Freundin eine gute Reise.
zeigen Ich zeige meinen Freunden die Stadt.
Nominativ + Akkusativ + Präposition
ausgeben für Er gibt sein ganzes Geld für seine Hobbys aus.
ausschließen von Man hat den Studenten wegen Abschreibens von der Prüfung ausgeschlossen.
besetzen mit Die Firma hat die neue Stelle mit einem Fachmann besetzt.
bestrafen für Der Vater bestraft das Kind für sein schlechtes Verhalten.
betrügen um Der Ex-Mitarbeiter hat die Firma um viel Geld betrogen.
bewegen zu Sie konnte ihn nicht zum Heiraten bewegen.
bezahlen mit Sie können den Einkauf nicht mit der Kreditkarte bezahlen.
bitten um Darf ich dich um einen Rat bitten?
bringen um Ein Betrüger hat eine alte Frau um ihre Ersparnisse gebracht.
drängen zu Sie drängte ihn zum Heiraten.
einladen zu Thomas hat dich zu seinem Geburtstag eingeladen.
erinnern an Die Pflegerin erinnert die Großmutter an den Arzttermin.
erkennen an Ich habe dich an deiner Stimme erkannt.
erziehen zu Die Eltern sollten die Kinder zu Toleranz erziehen.
fragen nach Die Touristen fragen einen Passanten nach dem Weg.
führen zu Der Trainer führte die Mannschaft zur Weltmeisterschaft.
hindern an Der Autofahrer hinderte den LKW am Überholen.
informieren über Die Presse informierte die Öffentlichkeit über den Skandal.
machen zu Das Ölgeschäft hat ihn zu einem reichen Mann gemacht.
nennen nach Die Eltern nennen das Kind nach dem Großvater.
retten vor Der Bademeister hat das Kind vor dem Ertrinken gerettet.
schicken an Ich schicke einen Brief an meine Eltern.
schreiben an Ich schreibe einen Brief an meine Eltern.
stören bei Mein kleiner Bruder stört mich immer beim Lernen.
überreden zu Meine Freundin hat mich zu einem Kinobesuch überredet.
Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen
288
überzeugen von Der Angeklagte konnte das Gericht von der Richtigkeit seiner Aussage überzeugen.
verkaufen an Der Konzern hat die Firma an einen Investor verkauft.
verlangen von Die Universität verlangt von den Studenten einen Nachweis der Deutschkenntnisse.
vermieten an Der Hausbesitzer vermietet seine Wohnungen nicht an Studenten.
versichern gegen Man muss das Haus gegen Feuer versichern.
verteilen unter Der Verwalter verteilte das Erbe unter den Verwandten.
verwechseln mit Ich habe den Mann mit meinem Nachbarn verwechselt.
vorbereiten auf Der Lehrer bereitet die Schüler auf die Prüfung vor.
zahlen an Der Täter muss seine Strafe an eine gemeinnützige Organisation zahlen.
Nominativ + Dativ + Präposition
antworten auf Der Schüler antwortet dem Lehrer auf seine Frage.
berichten von Der Mitarbeiter berichtet dem Chef von den Problemen.
danken für Ich danke dir für das Geschenk.
erzählen von Der Großvater erzählt den Kindern vom Krieg.
gratulieren zu Wir gratulieren dir zum Geburtstag.
helfen bei Meine Tante hilft meiner Schwester bei den Hausaufgaben.
raten zu Der Vater rät seinem Sohn zu einer Ausbildung.
zusehen bei Die Kinder sehen den Bauarbeitern bei der Arbeit zu.
Nominativ + Präposition + Präposition
reden mit über Wir reden mit unserem Lehrer über den Ausflug.
schließen von auf Vom Aussehen kann man nicht auf die Intelligenz schließen.
werfen mit nach Die Kinder werfen mit Steinen nach der Katze.
Nominativ + Akkusativ + Akkusativ
angehen Das geht dich nichts an.*
lehren Er lehrte ihn das Malen.**
heißen Sie hat ihn einen Betrüger geheißen.
nennen Sie hat ihn einen Dummkopf genannt.
schimpfen Er schimpfte ihn einen Dummkopf.
* Nur mit Indefinitpronomen nichts bzw. etwas als zweitem Akkusativ. ** Heute oft mit Dativ und Akkusativ
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Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen
Nominativ + Akkusativ + Genitiv
anklagen Man klagt ihn des Betrugs an.
beschuldigen Man beschuldigt ihn der Steuerhinterziehung.
bezichtigen Man bezichtigte ihn einer Affäre mit einer Schauspielerin.
verdächtigen Man verdächtigt ihn des Mordes.
Die Bedeutung des Dativ
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Die Bedeutung des DativDer Dativ stellt ein besonderes Problem dar, weil er verschiedene Bedeutungen hat. Bei zweistelligen Verben mit Dativ entspricht der Dativ einem direkten Objekt, das normalerweise durch Akkusativ ausge-drückt wird.
Beispiele: Dativ als direktes Objekt
begegnen Ich bin dieser Frau früher schon einmal begegnet.
gehorchen Die Kinder müssen dem Lehrer gehorchen.
widersprechen Der Sohn widerspricht seinem Vater.
Bei einigen Verben mit Dativ kann im Nominativ keine Person stehen. Bei diesen Verben erscheint der Da-tiv häufig als das „logischere Subjekt“. Das heißt der Satz ist leichter zu verstehen, wenn man ein anderes Verb benutzt, bei dem die Person im Nominativ steht.
Beispiele: Verb mit Dativ anderes Verb
passieren Mir ist ein Unfall passiert. Ich hatte einen Unfall.
bleiben Mir bleibt noch eine Chance. Ich habe noch eine Chance.
gelingen Der Kuchen gelingt mir nie. Ich kann nicht gut Kuchen backen.
schmecken Gemüse schmeckt mir. Ich mag Gemüse.
gehören Das Auto gehört mir. Ich besitze das Auto.
Das gilt auch z. B. für das Verb gefallen, auch wenn hier eine Person im Nominativ stehen kann.
Beispiel: Verb mit Dativ anderes Verb
gefallen Das Buch gefällt mir. Ich finde das Buch gut.
Meine Nachbarin gefällt mir. Ich finde meine Nachbarin hübsch.
Bei dreistelligen Verben kann der Dativ direktionale Bedeutung „(hin) zu“ haben, die manchmal - aber nicht immer - auch durch eine Präposition ausgedrückt werden kann.
Beispiele: Verb mit Dativ Verb mit Präposition
schreiben Ich schreibe meinem Vater einen Brief. Ich schreibe einen Brief an meinen Vater.
schicken Ich schicke meinem Freund ein Paket. Ich schicke ein Paket an meinen Freund.
zeigen Ich zeige meiner Mutter die Stadt. (-)
geben Ich gebe meinem Bruder das Geld. (-)
Einige Dative haben possessive Bedeutung. Sie können durch ein Possessivpronomen oder durch einen attributiven Genitiv ersetzt werden.
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Die Bedeutung des Dativ
Beispiele: Verb mit Dativ possessiv
schmerzen Dem Kranken schmerzt das Bein. Das Bein des Kranken schmerzt.
kürzen Der Chef kürzt den Arbeitern die Löhne. Der Chef kürzt die Löhne der Arbeiter.
Bei manchen von diesen Verben könnte man den Dativ auch direktional mit der Bedeutung „(weg) von“ verstehen.
Beispiel: stehlen
Verb mit Dativ Die Diebe haben dem Mann den Geldbeutel gestohlen.
possessiv Die Diebe haben den Geldbeutel des Mannes gestohlen.
direktional Die Dieb haben den Geldbeutel von dem Mann gestohlen.
Der Dativ kann auch die Bedeutung der Präposition für haben.
Beispiele: Verb mit Dativ für
bauen Ich baue meiner Mutter ein Haus. Ich baue ein Haus für meine Mutter.
kaufen Ich kaufe meiner Mutter ein Auto. Ich kaufe ein Auto für meine Mutter.
Übersicht: Die Bedeutung des Dativs
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Liste: Die Bedeutung des Dativs
Zweistellige Verben
Der Dativ als direktes Objekt
ähneln Mein kleiner Bruder ähnelt meiner Großmutter.
ausweichen Das Auto musste dem Radfahrer ausweichen.
begegnen Ich bin dieser Frau früher schon einmal begegnet.
beistehen Deutschland wird den Erdbebenopfern beistehen.
folgen Ich kann der Argumentation von Peter nicht folgen.
gehorchen Die Kinder müssen dem Lehrer gehorchen.
glauben Die Frau glaubt ihrem Mann nicht.
vertrauen Der Chef vertraut dem neuen Mitarbeiter nicht.
widersprechen Der Sohn widerspricht seinem Vater.
zuhören Er hört dem Professor aufmerksam zu.
zustimmen Das Parlament hat der Steuerreform zugestimmt.
zuwenden Er hat sich einem neuen Forschungsthema zugewendet.
Der Dativ als logisches Subjekt
bekommen Das Essen ist mir schlecht bekommen.
bleiben Uns bleibt noch eine letzte Chance.
fehlen Meine Familie fehlt mir.
gefallen Das Buch gefällt mir.
gehören Das teure Auto gehört meinem Nachbar.
gelingen Der Kuchen ist mir gut gelungen.
genügen Die Auskunft genügt mir nicht.
liegen Mathematik liegt meiner Freundin nicht besonders.
missfallen Der neue Freund von Maria missfällt ihrem Vater.
misslingen Die Zeichnung ist mir total misslungen.
nützen Deine Hilfe hat mir leider nicht genutzt.
passen Das Hemd passt mir nicht mehr.
passieren Mir ist ein Unfall passiert.
schaden Das Rauchen schadet der Gesundheit.
schmecken Gemüse schmeckt vielen kleinen Kindern nicht.
schmerzen Mir schmerzt der Rücken.
stehen Dein neues Kleid steht dir sehr gut.
weh tun Nach der Arbeit tun mir alle Knochen weh.
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Übersicht: Die Bedeutung des Dativs
Dreistellige Verben
Direktionale Bedeutung
abgewöhnen Er muss dem Hund das Bellen abgewöhnen.
anbieten Der Gastgeber bietet den Gästen einen Aperitif an.
beantworten Die Studenten beantworten dem Professor die Frage.
beibringen Der Lehrer bringt den Schülern Mathematik bei.
beschreiben Der Passant beschreibt den Touristen den Weg zum Bahnhof.
beweisen Die Polizei beweist dem Täter den Mord.
bringen Der Postbote bringt mir das Paket von meinen Eltern.
empfehlen Ich kann dir ein gutes Hotel empfehlen.
erklären Der Lehrer erklärt den Schülern die deutsche Grammatik.
erlauben Der Vater erlaubt der Tochter eine Reise.
erzählen Der Großvater erzählt den Enkeln eine Geschichte.
geben Ich gebe meinem Bruder das Geld.
gönnen Er gönnt ihm den Sieg.
liefern Die Firma liefert den Kunden die Waren innerhalb einer Woche.
leihen Mein Freund leiht mir sein Fahrrad.
mitteilen Die Firma teilt ihrem Mitarbeiter die Entlassung mit.
reichen Kannst du mir bitte das Salz reichen?
sagen Ich habe ihm meine Meinung gesagt.
schenken Mein Bruder schenkt meiner Schwester ein Buch zum Geburtstag.
schicken Ich schicke meinem Freund ein Paket.
schreiben Ich schreibe meinem Vater einen Brief.
senden Ich habe der Universität die Unterlagen per Email gesendet.
überlassen Ich überlasse meinem Freund im Urlaub mein Zimmer.
verbieten Der Vater verbietet den Kindern das Rauchen.
verkaufen Mein Nachbar hat mir sein altes Auto verkauft.
verschaffen Er hat ihm einen Arbeitsplatz verschafft.
verschreiben Der Arzt verschreibt dem Patienten einen Hustensaft.
verschweigen Die Frau hat dem Arbeitgeber ihre Schwangerschaft verschwiegen.
versprechen Er hat mir einen neuen Mantel versprochen.
verweigern Er hat seinem Gegner den Handschlag verweigert.
verzeihen Sie verzeiht ihrem Mann den Seitensprung.
vorstellen Er stellt seinen Eltern seine neue Freundin vor.
wünschen Er wünscht seiner Freundin eine gute Reise.
zeigen Ich zeige meinen Freunden die Stadt.
Übersicht: Die Bedeutung des Dativs
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antworten auf Der Schüler antwortet dem Lehrer auf seine Frage.
berichten von Der Mitarbeiter berichtet dem Chef von den Problemen.
danken für Ich danke dir für das Geschenk.
erzählen von Der Großvater erzählt den Kindern vom Krieg.
gratulieren zu Wir gratulieren dir zum Geburtstag.
helfen bei Meine Tante hilft meiner Schwester bei den Hausaufgaben.
raten zu Der Vater rät seinem Sohn zu einer Ausbildung.
zusehen bei Die Kinder sehen den Bauarbeitern bei der Arbeit zu.
Die possessive Bedeutung des Dativs
abnehmen Der Kellner nimmt der Dame den Mantel ab.
entziehen Die Polizei entzieht dem Betrunkenen den Führerschein.
kürzen Der Chef kürzt den Arbeitern die Löhne.
operieren Der Arzt operiert dem Kranken das Bein.
rauben Die Diebe haben dem Mann den Geldbeutel geraubt.
schmerzen Dem Kranken schmerzt das Bein.
schneiden Der Gärtner schneidet dem Baum die Äste.
stehlen Jemand hat meinem Freund das Fahrrad gestohlen.
tragen Er trägt der Frau den Koffer.
waschen Die Mutter wäscht dem Kind die Haare.
wegnehmen Die Mutter nimmt den Kindern das Feuerzeug weg.
Der Dativ in der Bedeutung „für“
bauen Ich baue meiner Mutter ein Haus.
kaufen Ich kaufe meiner Mutter ein Auto.
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Transitive und intransitive Verben
Transitive und intransitive VerbenEinstellige Verben haben nur einen Nominativ als Ergänzung für Personen und Sachen, zweistellige Ver-ben haben zwei solche Ergänzungen. Einstellige Verben werden auch als intransitive Verben bezeichnet. Zweistellige Verben als transitive Verben. In einigen Fällen kann dasselbe Verb transitiv und intransitiv verwendet werden.
Beispiel: kochen
transitiv Ich koche eine Suppe.
intransitiv Die Suppe kocht.
Manche Verben haben keine unterschiedlichen Formen für die transitive bzw. intransitive Verwendung.
Beispiel: kochen = beide Verben regelmäßig/Perfekt mit haben
Präsens Perfekt
transitiv/regelmäßig Ich koche eine Suppe. Ich habe eine Suppe gekocht.
intransitiv/regelmäßig Die Suppe kocht. Die Suppe hat gekocht.
Beispiel: backen = beide Verben unregelmäßig/Perfekt mit haben
Präsens Perfekt
transitiv/unregelmäßig Der Bäcker bäckt (backt) das Brot.
Der Bäcker hat das Brot gebacken.
intransitiv/unregelmäßig Das Brot bäckt (backt) im Ofen. Das Brot hat im Ofen gebacken.
Einige Verben unterscheiden durch die Perfektbildung mit haben bzw. sein und/oder durch regelmäßige bzw. unregelmäßige Konjugation zwischen transitiver und intransitiver Verwendung.
Beispiel: erschrecken = transitiv/regelmäßig/Perfekt mit haben und intransitiv/unregelmäßig/Perfekt mit sein
Präsens Perfekt
transitiv/regelmäßig Ich erschrecke meinen Freund. Ich habe meinen Freund erschreckt. (=haben)
intransitiv/unregelmäßig Mein Freund erschrickt. Mein Freund ist erschrocken. (=sein)
Beispiel: umknicken = beide Verben regelmäßig, transitiv = Perfekt mit haben, intransitiv = Perfekt mit sein.
Transitive und intransitive Verben
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Präsens Perfekt
transitiv/regelmäßig Der Wind knickt den Baum um. Der Wind hat den Baum umgeknickt. (=haben)
intransitiv/regelmäßig Der Baum knickt um. Der Baum ist umgeknickt. (=sein)
Beispiel: schmelzen= beide Verben unregelmäßig, transitiv = Perfekt mit haben, intransitiv = Perfekt mit sein.
Präsens Perfekt
transitiv/unregelmäßig Die Sonne schmilzt das Eis. Die Sonne hat das Eis geschmolzen. (=haben)
intransitiv/unregelmäßig Das Eis schmilzt. Das Eis ist geschmolzen. (=sein)
Einige transitive und intransitive Verben lauten ähnlich, unterscheiden sich aber durch eine Änderung des Stammvokals und/oder ein Präfix.
Beispiel: legen/liegen (=unterschiedlicher Stammvokal)
Präsens Perfekt
transitiv/regelmäßig Ich lege das Buch auf den Tisch. Ich habe das Buch auf den Tisch gelegt.
intransitiv/unregelmäßig Das Buch liegt auf dem Tisch Das Buch hat auf dem Tisch gelegen.
Beispiel: löschen/erlöschen (= intransitives Verb mit Präfix)
Präsens Perfekt
transitiv/regelmäßig Die Feuerwehr löscht das Feuer. Die Feuerwehr hat das Feuer gelöscht.
intransitiv/unregelmäßig Das Feuer erlischt. Das Feuer ist erloschen.
Liste: Transitive und intransitive Verben
Transitive und intransitive Verben, die gleich lauten
beide Verben = regelmäßig
Präsens Perfekt
umknicken transitiv Der Wind knickt den Baum um. Der Wind hat den Baum umgeknickt.
intransitiv Der Baum knickt um. Der Baum ist umgeknickt.
kochen transitiv Ich koche eine Suppe. Ich habe eine Suppe gekocht.
intransitiv Die Suppe kocht. Die Suppe hat gekocht.
stecken transitiv Er steckt den Schlüssel in das Schloss. Er hat den Schlüssel in das Schloss gesteckt.
intransitiv Der Schlüssel steckt im Schloss. Der Schlüssel hat im Schloss gesteckt.
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Transitive und intransitive Verben
beide Verben = unregelmäßig
Präsens Perfekt
backen transitiv Der Bäcker bäckt (backt) das Brot. Der Bäcker hat das Brot gebacken.
intransitiv Das Brot bäckt (backt) im Ofen. Das Brot hat im Ofen gebacken.
(ab)brechen transitiv Der Sturm bricht den Ast (ab). Der Sturm hat den Ast (ab)gebrochen
intransitiv Der Ast bricht (ab). Der Ast ist (ab)gebrochen.
schmelzen transitiv Die Sonne schmilzt das Eis. Die Sonne hat das Eis geschmolzen.
intransitiv Das Eis schmilzt. Das Eis ist geschmolzen.
transitives Verb = regelmäßig / intransitives Verb = unregelmäßig
Präsens Perfekt
hängen transitiv Ich hänge das Hemd in den Schrank. Ich habe das Hemd in den Schrank gehängt.
intransitiv Das Hemd hängt im Schrank. Das Hemd ist(hat) im Schrank gehangen.
erschrecken transitiv Ich erschrecke meinen Freund. Ich habe meinen Freund erschreckt.
intransitiv Mein Freund erschrickt. Mein Freund ist erschrocken.
Transitive und intransitive Verben, die ähnlich lauten
transitives Verb = regelmäßig / intransitives Verb = unregelmäßig
Präsens Perfekt
fällen transitiv Der Förster fällt den Baum. Der Förster hat den Baum gefällt.
fallen intransitiv Der Baum fällt. Der Baum ist gefallen.
löschen transitiv Die Feuerwehr löscht das Feuer. Die Feuerwehr hat das Feuer gelöscht.
erlöschen intransitiv Das Feuer erlischt. Das Feuer ist erloschen.
legen transitiv Ich lege das Buch in das Regal. Ich habe das Buch in das Regal gelegt.
liegen intransitiv Das Buch liegt im Regal. Das Buch ist (hat) im Regal gelegen.
ertränken transitiv Der Mörder ertränkt den Mann. Der Mörder hat den Mann ertränkt.
ertrinken intransitiv Der Mann ertrinkt. Der Mann ist ertrunken.
senken transitiv Die Ölkonzerne senken den Benzinpreis. Die Ölkonzerne haben den Benzinpreis gesenkt.
sinken intransitiv Der Benzinpreis sinkt. Der Benzinpreis ist gesunken.
setzen transitiv Er setzt das Baby in den Kinderwagen. Er hat das Baby in den Kinderwagen gesetzt.
sitzen intransitiv Das Baby sitzt im Kinderwagen. Das Baby ist (hat) im Kinderwagen gesessen.
stellen transitiv Er stellt das Regal an die Wand. Er hat das Regal an die Wand gestellt.
stehen intransitiv Das Regal steht an der Wand. Das Regal ist (hat) an der Wand gestanden.
schwemmen transitiv Der Fluss schwemmt die Bäume ans Ufer. Der Fluss hat die Bäume ans Ufer ge-schwemmt.
schwimmen intransitiv Die Bäume schwimmen im Wasser. Die Bäume sind im Wasser geschwommen.
Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen
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Verbergänzungen (II): Ort - lokale ErgänzungenMan kann drei Arten von lokalen Ergänzungen (Ortsergänzungen) unterscheiden.
„wo-Ergänzung“ beschreibt einen Ort .
„wohin-Ergänzung“ beschreibt eine Bewegung vom Sprecher weg.
„woher-Ergänzung“ beschreibt eine Bewegung zum Sprecher.
Die Wahl der lokalen Ergänzung wird vom Verb bestimmt.
Verb Ortsergänzung Beispiel
sein wo? Wo bist du? In der Schule.
gehen wohin? Wohin gehst du? In die Schule.
kommen (hier:) woher? Woher kommst du? Aus der Schule.
Die lokale Ergänzung wird durch ein Nomen mit Präposition oder durch ein Adverb ausgedrückt.
Wo studierst du?
Nomen mit Präposition Ich studiere an der Fachhochschule.
Adverb Ich studiere hier.
Die Wahl der Präposition wird von der Art der lokalen Ergänzung und von der Zugehörigkeit des Nomens zu einer Bedeutungsgruppe bestimmt. Man kann die folgenden Bedeutungsgruppen unterscheiden:
Personen
In diese Gruppe gehören alle Namen (Vornamen, Familiennamen, Firmennamen) und Berufsbezeichnun-gen.
Personen Wo bist du? Wohin gehst du? Woher kommst du?
bei Peter zu Peter von Peter
bei Herrn Schmidt zu Herrn Schmidt von Herrn Schmidt
bei Siemens zu Siemens von Siemens
beim Arzt zum Arzt vom Arzt
bei zu von
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Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen
Abgegrenzte Orte
Zu den abgegrenzten Orten zählen alle Gebäude, aber z. B. auch Parks, Zoos, und ähnliche, gegenüber der Umgebung abgegrenzte Einrichtungen. Man kann zwei Arten von Ortsangaben unterscheiden:
Die genaue Ortsangabe bezieht sich auf das Innere des Ortes. Das heißt „in der Schule“ bedeutet „innerhalb des Schulhauses“, „in die Schule“ bedeutet „in das Schulhaus hinein“ und „aus der Schule“ bedeutet „aus dem Schulgebäude heraus“.
Die ungenaue Ortsangabe ist bedeutungsneutraler. Sie schließt die genaue Ortsangabe ein. Das heißt „an/bei der Schule“ kann sowohl „in der Schule“ als auch „irgendwo vor, hinter, neben der Schule“ bedeuten. „zur Schule“ kann sowohl „in das Schulgebäude hinein“ als auch „irgendwohin in Richtung der Schule“ bedeuten, „von der Schule“ kann sowohl „aus dem Schulgebäude heraus“ als auch „irgendwoher aus Rich-tung der Schule“ bedeuten.
abgegrenzte Orte (Gebäude) Wo bist du? Wohin gehst du? Woher kommst du?
a. genau in der Schule in die Schule aus der Schule
b. ungenau an/bei der Schule zur Schule von der Schule
Bei Ämtern, Einrichtungen, die früher Ämter waren (die Post), und sonstigen Orten, die Autorität ausstrah-len, wird bei der genauen Ortsangabe auch die Präposition auf benützt. Die Präposition auf („nach oben“) spiegelt hier noch den Respekt wider, den die Menschen früher vor bestimmten Institutionen hatten bzw. zeigen mussten.
abgegrenzte Orte (Ämter) Wo bist du? Wohin gehst du? Woher kommst du?
a. genau auf dem Arbeitsamt auf das Arbeitsamt aus dem Arbeitsamt
b. ungenau am/beim Arbeitsamt zum Arbeitsamt vom Arbeitsamt
Ebenso: die Post, das Rektorat, das Personalbüro, das Rathaus, das Gericht, etc.
Nicht abgegrenzte Orte
Zu den nicht abgegrenzten Orten zählen z. B. Plätze und Straßen, aber z. B. auch Berge. Für nicht abge-grenzte Orte gilt Ähnliches wie für die abgegrenzten Orte. Die genaue Ortsangabe bezieht sich auf das Innere des Ortes, die ungenaue Ortsangabe ist bedeutungsneutraler und beinhaltet die genaue Ortsangabe. „Auf dem Schlossplatz“ bedeutet „innerhalb des Schlossplatzes“ - also ein Punkt innerhalb des Vierecks, das der Platz auf einem architektonischen Plan darstellt. Während „am Schlossplatz“ sowohl „auf dem Schlossplatz“ als auch „ir-gendwo neben, hinter, am Rand des Schlossplatzes“ bedeuten kann.
nicht abgegrenzte Orte (Plätze) Wo bist du? Wohin gehst du? Woher kommst du?
b. genau auf dem Schlossplatz auf den Schlossplatz vom Schlossplatz
a. ungenau am/beim Schlossplatz zum Schlossplatz vom Schlossplatz
Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen
300
Länder- und Städtenamen
Bei Ländernamen muss man zwischen Ländern mit und Ländern ohne Artikel unterscheiden. Bei Länder-namen mit Artikel verändert sich die Präposition bei der Frage wohin. Städtenamen haben keinen Artikel, die Wahl der Präposition entspricht den Ländernamen ohne Artikel.
Länder- und Städtenamen Wo bist du? Wohin gehst du? Woher kommst du?
Städtenamen in Stuttgart nach Stuttgart aus Stuttgart*
Ländernamen ohne Artikel in Deutschland nach Deutschland aus Deutschland*
Ländernamen mit Artikel in der Schweiz in die Schweiz aus der Schweiz*
*regional- und umgangssprachlich auch: von Deutschland, von Stuttgart, von der Schweiz
Ausnahme: „Hause“
Eine häufig verwirrende Ausnahme bildet der alte Dativ „Hause“ als lokale Ergänzung. „Hause“ bedeutet hier nicht „das Haus“, sondern „der Ort, wo ich wohne“ Das kann ein Haus sein, ist aber meistens (nur) eine Wohnung.
„Hause“ Wo bist du? Wohin gehst du? Woher kommst du?
zu Hause nach Hause von zu Hause
Übersicht/Zusammenfassung: Präpositionen und lokale Ergänzungen
Wo Wohin Woher
Personen bei zu von
Gebäude
a. genau in (auf) in (auf) aus
b. ungenau an/bei zu von
Plätze
b. genau auf auf von
a. ungenau an/bei zu von
Länder- und Städtenamen
ohne Artikel in nach aus
mit Artikel in in aus
„Hause“ zu Hause nach Hause von zu Hause
301
Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen
Präpositionen und Kasus bei lokalen Ergänzungen
Präpositionen mit festen Kasus behalten ihren Kasus immer. Nur die Wechselpräpositionen wechseln den Kasus. Bei der Frage wo steht der Dativ. Bei der Frage wohin steht der Akkusativ.
Beispiel: Wechselpräpositionen
wo? in der Schule + Dativ
wohin? in die Schule + Akkusativ
Beispiel: Präpositionen mit festem Kasus
wo? beim Arzt + Dativ bei + Dativ
wohin? zum Arzt + Dativ (!) zu + Dativ
Lokale Ergänzungen mit Wechselpräpositionen und Positionsverben
Man kann die folgenden Positions- bzw. Richtungsverben unterscheiden.
wo? (Position) wohin? (Richtung)
liegen legen
stehen stellen
sitzen setzen
hängen hängen
stecken stecken
In Verbindung mit den Wechselpräpositionen werden die Positionsverben mit Dativ und die Richtungsver-ben mit Akkusativ benützt.
wo? = Wechselpräposition + Dativ wohin? = Wechselpräposition + Akkusativ
Das Buch liegt auf dem Regal. Ich lege das Buch auf das Regal.
Der Computer steht unter dem Tisch. Ich stelle den Computer unter den Tisch.
Ich sitze auf dem Stuhl. Ich setze mich auf den Stuhl.
Die Jacke hängt an der Garderobe. Ich hänge die Jacke an die Garderobe.
Der Schlüssel steckt im Schloss. Ich stecke den Schlüssel in das Schloss.
Weitere Beispiele:
Wo liegt, steht, hängt? Wohin stelle lege, hänge ich?
Das Heft liegt in der Schublade. Ich lege das Heft in die Schublade.
Das Buch liegt auf dem Tisch. Ich lege das Buch auf den Tisch.
Der Stuhl steht am Schreibtisch. Ich stelle den Stuhl an den Schreibtisch.
Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen
302
Der Tisch steht neben dem Fenster. Ich stelle den Tisch neben das Fenster.
Der Sessel steht vor dem Regal. Ich stelle den Sessel vor das Regal.
Das Sofa steht hinter dem Tisch. Ich stelle das Sofa hinter den Tisch.
Die Lampe hängt über dem Tisch. Ich hänge die Lampe über den Tisch.
Der Bleistift liegt unter dem Buch. Ich lege den Bleistift unter das Buch.
Das Bild hängt zwischen dem Regal und dem Schrank. Ich hänge das Bild zwischen das Regal und den Schrank.
Die Wechselpräpositionen in, auf, vor, hinter, neben, zwischen, über, unter definieren die exakte Position zweier Objekte zueinander. Wenn die exakte Position aber uninteressant oder nicht genau zu bestimmen ist, kann man alle anderen Präpositionen durch die ungenaue Positionsangabe an ersetzen.
Wo steht der Stuhl? am Tisch („irgendwo da“ = auf, neben, vor, hinter, unter, zwischen)
Die Bedeutung von liegen und stehen bzw. legen und stellen
Die Verben liegen und stehen beschreiben eine Position.
liegen beschreibt eine waagrechte Position. Das Buch liegt auf dem Regal.
stehen beschreibt eine senkrechte Position. Das Buch steht auf dem Regal.
Anmerkung: Bei einem Buch sind beide Positionsverben möglich. Ein dickes Buch liegt oder steht. Ein dünnes Buch, ein Bleistift oder ein Heft können nicht stehen.
Die Verben legen und stellen beschreiben eine Positionsveränderung.
legen beschreibt eine Veränderung in eine waagrechte Position. Ich lege das Buch auf das Regal.
stellen beschreibt eine Veränderung in eine senkrechte Position. Ich stelle das Buch auf das Regal.
303
Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen
Verbergänzungen (III): Zeit - temporale ErgänzungenMan kann drei Hauptarten von Zeitergänzungen (temporalen Ergänzungen) unterscheiden.
Übersicht: Zeitergänzungen
Zeitpunkt Wann?
Zeitdauer Wie lange?
Häufigkeit Wie oft?
Zeitpunkt: wann?
Die Angabe eines Zeitpunkts wird durch ein Nomen mit oder ohne Präposition oder durch ein Adverb ausgedrückt. Die Frage nach einem Zeitpunkt lautet wann.
Beispiel: Wann fährst du nach Hause?
Nomen ohne Präposition Ich fahre nächste Woche.
Nomen mit Präposition Ich fahre am Sonntag.
Adverb Ich fahre morgen.
Die Uhrzeit, das Datum, Tageszeiten, Namen für Zeiteinheiten, Jahreszeiten und Feiertage werden als No-men mit Präposition angegeben. Die Wechselpräpositionen an und in werden mit Dativ gebraucht.
Beispiele: Zeitpunkte mit Präposition
Uhrzeit um um acht, um fünfzehn Uhr, um viertel nach sieben
Datum am am 25. Januar
Tageszeit am am Morgen, am Vormittag, am Mittag,* ...
Tag am am Montag, am Dienstag, am Sonntag, am Wochenende, ...
Monat im im Januar, im Februar, im März, ...
Jahreszeit im im Frühling, im Sommer, im Herbst, im Winter
Feiertag an an Weihnachten, an Ostern, an Silvester, ...
*Ausnahme: in der Nacht
Jahreszahlen werden ohne Präposition angegeben. Eine formellere Variante ist im Jahr bzw. im Jahre.
Zeitpunkte ohne Präposition
Jahreszahl (-) 1980, 2010 formellere Variante: im Jahr(e) 1980
Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen
304
Beispiele:
Ich bin 1980 geboren.
Ich war 2005 in Deutschland.
Die Olympischen Spiele fanden 2008 in Peking statt.
Anmerkung: In Analogie zum Englischen verbreitet sich die Jahresangabe mit Präposition in immer mehr. Sie gilt aber nicht als standardsprachlich.
Nomen, die einen bestimmten Zeitpunkt bzw. Zeitabschnitt bezeichnen, bekommen die Präposition in. Nomen, die eine zeitlich begrenzte Aktion bezeichnen, die Präposition bei.
Nomen (für Zeitabschnitt) in im Urlaub, in den Ferien, in der Arbeitszeit
Nomen (zeitlich begrenzte Aktion)
bei beim Essen, bei der Arbeit/beim Arbeiten, beim Sport
Sowohl in als auch bei können durch während ersetzt werden, allerdings klingt während etwas formeller. Während fordert standardsprachlich den Genitiv, wird aber in der Umgangssprache meist mit Dativ be-nutzt.
während + Genitiv während + Dativ (umgangssprachlich)
während des Urlaubs, während der Ferien, während der Arbeitszeit, während des Essens, während der Arbeit, während des Sports
während dem Urlaub, während der Ferien, während der Arbeitszeit, während dem Essen, während der Arbeit, während dem Sport
Diesen und nächsten
Angaben eines Zeitpunkts mit dies- und nächst- ohne Präposition stehen im Akkusativ (temporaler Akku-sativ), mit Präposition im Dativ.
Wann beginnt das Studium? ohne Präposition mit Präposition
der Monat diesen Monat in diesem Monat
das Jahr dieses Jahr in diesem Jahr
die Woche diese Woche in dieser Woche
Akkusativ Dativ
Beachte: Das Artikelwort dies- folgt der Deklination der bestimmten Artikelwörter. Die Adjektive letzt-, nächst- und, kommend- folgen der Adjektivdeklination.
305
Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen
Artikelwort dies- (Deklination wie bestimmter Artikel) Adjektiv nächst- (Deklination wie Adjektiv)
ohne Präposition mit Präposition ohne Präposition mit Präposition
diesen Montag an diesem Montag nächsten Montag am nächsten Montag
diese Woche in dieser Woche nächste Woche in der nächsten Woche
diesen Januar in diesem Januar nächsten Januar im nächsten Januar
diesen Winter in diesem Winter nächsten Winter im nächsten Winter
dieses Jahr in diesem Jahr nächstes Jahr im nächsten Jahr
Akkusativ Dativ Akkusativ Dativ
Fragewort welch- als Variante von wann
Mit dem Fragewort welch- und der passenden Präposition kann man Varianten des Fragewortes wann bilden. Welch- wird dann wie ein bestimmtes Artikelwort dekliniert.
Varianten von wann
passende Präposition Variante von wann
Uhrzeit um um welche Uhrzeit?
Datum an an welchem Datum? an welchem Tag?
Tag an an welchem Tag?
Woche in in welcher Woche?
Monat in in welchem Monat?
Jahreszeit in in welcher Jahreszeit?
Feiertag an an welchem Feiertag?
Jahr (keine Präposition) in welchem Jahr?
Ausnahme:
Tageszeit an zu welcher Tageszeit? (Ausnahme!)
Zeitpunkte in der Vergangenheit und Zukunft
Die Namen für Zeiteinheiten können für die Vergangenheit und die Zukunft mit derselben Präposition benutzt werden.
Vergangenheit Zukunft*
Am Nachmittag war ich in der Stadt. Am Nachmittag gehe ich in die Stadt.
Am Montag war ich beim Arzt. Am Montag gehe ich zum Arzt.
Im März habe ich mein Studium abgeschlossen. Im März schließe ich mein Studium ab.
Im Sommer war ich in Italien. Im Sommer fahre ich nach Italien.
An Silvester habe ich meine Freunde besucht. An Silvester besuche ich meine Freunde.
*Für die Zukunft wird im Deutschen meist das Präsens als Verbform benützt.
Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen
306
Bei den Zeiteinheiten selbst benützt man vor für die Vergangenheit und in für die Zukunft.
Vergangenheit: vor Zukunft: in
Vor fünf Minuten ist mein Zug abgefahren In fünf Minuten fährt mein Zug.
Vor vier Stunden ist er in München angekommen. In vier Stunden kommt er in München an.
Vor drei Tagen ist sie nach Österreich gefahren. In drei Tagen fährt sie nach Österreich.
Vor einer Woche ist mein Bruder gekommen. In einer Woche fährt mein Bruder wieder zurück.
Vor einem Monat habe ich meine Familie besucht. In einem Monat besuche ich meine Familie.
Vor einem Jahr habe ich mein Studium begonnen. In einem Jahr beende ich mein Studium.
Zeitdauer: wie lange?
Bei der Angabe einer Zeitdauer ohne Anfangs- und Endpunkt lautet die Frage wie lange. Bei Angabe des Anfangs- und Endpunkts kann man auch folgende Varianten benützen:
ohne Anfangs-/Endpunkt Wie lange?
Anfangs- und Endpunkt Wie lange? / Von wann bis wann?
nur Anfangspunkt (in der Vergangenheit) Wie lange? / Seit wann?
nur Anfangspunkt (in der Gegenwart/Zukunft) Wie lange? Ab wann? Von wann an?
nur Endpunkt Wie lange? / Bis wann?
Eine Zeitdauer ohne Anfangs-/Endpunkt wird durch ein Nomen mit einem Zahladjektiv angegeben.
Beispiele:
Wie lange hat die Fahrt gedauert? Drei Stunden.
Wie lange wohnst du schon in Deutschland? Vier Jahre.
Eine Zeitdauer mit Anfangs- und/oder Endpunkt wird durch eine Präposition mit Nomen oder Adverb angegeben.
Frage Präposition Präposition + Nomen Präposition + Adverb
Von wann bis wann? Wie lange?
von (+Dativ) - bis (+Akku-sativ)
vom Frühling bis (zum) Herbst* von heute bis übermorgen
Seit wann? seit (+Dativ) seit letzter Woche seit gestern
Ab wann? ab (+Dativ) von (+Dativ) an
ab nächster Woche (von nächster Woche an)
ab morgen (von morgen an)
Bis wann? bis (+Akkusativ) bis nächsten Monat bis morgen
*Besonders wenn ein Adjektiv zum Nomen kommt, wird die Präposition bis oft durch bis zu ersetzt. Beach-te den Kasuswechsel, da zu eine Präposition mit Dativ ist.
307
Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen
Häufigkeit (Frequenz): wie oft?
Die Frage nach der Häufigkeit lautet wie oft (auch: wie häufig). Zur Angabe von Frequenzen werden Adver-bien und verschiedene Kombinationen von Adverbien mit Nomen, Präpositionen und/oder dem Artikel-wort jede- verwendet.
einmal in der Stunde einmal pro Stunde (einmal) stündlich jede Stunde einmal
einmal am Tag einmal pro Tag (einmal) täglich jeden Tag einmal
viermal im Monat viermal pro Monat viermal monatlich jeden Monat viermal
zweimal im Jahr zweimal pro Jahr zweimal jährlich jedes Jahr zweimal
Angaben der Häufigkeit mit dem Artikelwort jede- stehen im Akkusativ.
Beispiel: Wie oft besuchst du deine Eltern?
der Monat jeden Monat
das Jahr jedes Jahr
die Woche jede Woche
Unterbrochene Frequenzen werden mit dem Artikelwort jede- plus Ordinalzahl oder mit alle plus Kardinal-zahl angegeben.
jeden zweiten Tag = alle zwei Tage
jede dritte Woche = alle drei Wochen
jeden zweiten Monat = alle zwei Monate
jedes vierte Jahr = alle vier Jahre
Für unbestimmte Frequenzangaben gebraucht man die Adverbien (fast) nie, selten, manchmal, gelegent-lich, häufig, oft, meistens, (fast) immer, etc.
Die Uhrzeit und das Datum
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Die UhrzeitDie Uhrzeit wird immer mit der Konstruktion es ist eingeleitet. Die Frage nach der Uhrzeit lautet: Wie spät ist es? bzw. Wie viel Uhr ist es?
Wie spät ist es? 8.00 Uhr (Es ist) acht(Uhr).
Wie viel Uhr ist es? 8.00 Uhr (Es ist) acht (Uhr).
Es gibt eine offizielle Variante und gesprochene Varianten der Uhrzeiten.
Die offizielle Uhrzeit
8.00: Es ist acht Uhr. 20.00: Es ist zwanzig Uhr.
8.05: Es ist acht Uhr fünf. 20.05: Es ist zwanzig Uhr fünf.
8.10: Es ist acht Uhr zehn. 20.10: Es ist zwanzig Uhr zehn.
8.15: Es ist acht Uhr fünfzehn. 20.15: Es ist zwanzig Uhr fünfzehn.
8.20: Es ist acht Uhr zwanzig. 20.20: Es ist zwanzig Uhr zwanzig.
8.25: Es ist acht Uhr fünfundzwanzig. 20.25: Es ist zwanzig Uhr fünfundzwanzig.
8.30: Es ist acht Uhr dreißig. 20.30: Es ist zwanzig Uhr dreißig.
8.35: Es ist acht Uhr fünfunddreißig. 20.35: Es ist zwanzig Uhr fünfunddreißig.
8.40: Es ist acht Uhr vierzig. 20.40: Es ist zwanzig Uhr vierzig.
8.45: Es ist acht Uhr fünfundvierzig. 20.45: Es ist zwanzig Uhr fünfvierzig.
8.50: Es ist acht Uhr fünfzig. 20.50: Es ist zwanzig Uhr fünfzig.
8.55: Es ist acht Uhr fünfundfünfzig 20.55: Es ist zwanzig Uhr fünfundfünfzig.
9.00: Es ist neun Uhr. 21.00: Es ist einundzwanzig Uhr.
Natürlich kann in der gesprochenen Sprache jeder die Uhrzeit so angeben, wie er möchte. Es gibt aber einige typische Varianten. Grundsätzlich wird in der gesprochenen Sprache nur bis 12 gezählt.
Die Uhrzeit in der Umgangssprache
8.00/20.00: (Es ist) acht.
8.05/20.05: (Es ist) fünf nach acht.
8.10/20.10: (Es ist) zehn nach acht.
8.15/20.15: (Es ist) Viertel nach acht.
8.20/20.20: (Es ist) zwanzig nach acht. / zehn vor halb neun.
8.25/20.25: (Es ist) fünf vor halb neun.
8.30/20.30: (Es ist) halb neun.
8.35/20.35: (Es ist) fünf nach halb neun.
8.40/20.40: (Es ist) zwanzig vor neun. / zehn nach halb neun.
8.45/20.45: (Es ist) Viertel vor neun.
8.50/20.50: (Es ist) zehn vor neun.
8.55/20.55: (Es ist) fünf vor neun.
9.00/21.00: (Es ist) neun.
309
Die Uhrzeit und das Datum
In Süddeutschland benutzt man auch die Varianten
8.15/20.15: (Es ist) Viertel neun.
8.45/20.45: (Es ist) drei Viertel neun.
Beachte den Unterschied zwischen ein und eins.
Es ist ein Uhr. Um ein Uhr
Es ist eins. Um eins.
Beachte die Orthografie.
Es ist => Viertel = groß um => viertel = klein
Es ist Viertel nach acht. Wir treffen uns um viertel nach acht.
Es ist drei Viertel neun. Wir treffen uns um drei viertel neun.
Das DatumDie Frage nach dem Datum lautet Welcher Tag ist heute? bzw. Der wievielte ist heute? Für die Antwort be-nützt man die Ordinalzahl plus den Monatsnamen oder zwei Ordinalzahlen.
Welcher Tag? = der + Ordinalzahl + Ordinalzahl/Monat
Beispiel: Welcher Tag ist heute? / Der wievielte ist heute?
10.02. Heute ist der zehnte zweite. Heute ist der zehnte Februar.
30.01. Heute ist der dreißigste erste. Heute ist der dreißigste Januar.
Wenn der Wochentag genannt wird, wird er vor die Datumsangabe gestellt und durch ein Komma ge-trennt.
Welcher Tag? = Wochentag [Komma] der + Ordinalzahl + Ordinalzahl/Monat
Beispiel: Welcher Tag ist heute?
Montag, 10.02. Heute ist Montag, der zehnte zweite.
Heute ist Montag, der zehnte Februar.
Freitag, 30.01. Heute ist Freitag, der dreißig-ste erste.
Heute ist Freitag, der dreißigste Januar.
Die Frage nach dem Datum ist auch mit Akkusativ möglich:
Welchen Tag? = Wochentag [Komma] den + Ordinalzahl + Ordinalzahl/Monat
Die Uhrzeit und das Datum
310
Beispiel: Welchen Tag haben wir heute?
Montag, 10.02. (Heute haben wir) Montag, den zehnten Februar.
Freitag, 30.01. (Heute haben wir) Freitag, den dreißigsten Januar.
Für Terminangaben mit dem Datum wird die Präposition an plus Dativ verwendet.
Wann?/(Am wievielten?) = am + Ordinalzahl + Ordinalzahl/Monat
Beispiel: Wann hast du Geburtstag? / Am wievielten hast du Geburtstag?
10.02. Ich habe am zehnten Februar Geburtstag.
30.01. Ich habe am dreißigsten Januar Geburtstag.
Wenn der Wochentag genannt wird, wird er nach der Präposition und vor die Datumsangabe gestellt und durch ein Komma getrennt. Die Datumsangabe steht im Akkusativ.
Wann? = am + Wochentag [Komma] den (Akkusativ) + Ordinalzahl + Ordinalzahl/Monat
Beispiel: Wann ist der Termin?
Montag, 10.02. Der Termin ist am Montag, den zehnten zweiten.
Freitag, 30.01. Der Termin ist am Freitag, den dreißigsten ersten.
Manchmal wird anstelle des Akkusativs derauch die Variante mit Dativ gewählt.
Wann? = am + Wochentag [Komma] dem (Dativ) + Ordinalzahl + Ordinalzahl/Monat
Beispiel: Wann ist der Termin?
Montag, 10.02. Der Termin ist am Montag, dem zehnten zweiten.
Freitag, 30.01. Der Termin ist am Freitag, dem dreißigsten ersten.
311
Verbergänzungen (IV) Grund - kausale Ergänzungen
Verbergänzungen (IV) Grund - kausale ErgänzungenDie Angabe eines Grundes kann durch die Präpositionen wegen realisiert werden. Die Frage nach einem Grund lautet warum. Varianten von warum sind weshalb, weswegen, wieso. Angaben des Grundes mit we-gen entsprechen einem Nebensatz mit weil.
Beispiele: wegen = weil
Warum geht Frau Schulz heute nicht zur Arbeit?
Frau Schulz geht wegen ihrer Krankheit heute nicht zur Arbeit.
Frau Schulz geht nicht zur Arbeit, weil sie krank ist.
Warum gehen Herr und Frau Müller nicht spazieren?
Herr und Frau Müller gehen wegen des starken Regens nicht spazieren.
Herr und Frau Müller gehen nicht spazieren, weil es stark regnet.
Zu den kausalen Ergänzungen im weiteren Sinn gehören auch Angaben eines Gegengrundes (konzessive Ergänzungen) mit der Präposition trotz und Angaben des Ziels/des Zwecks (finale Ergänzungen) mit der Präposition zu. Konzessive Ergänzungen entsprechen einem Nebensatz mit obwohl.
trotz obwohl = weil
Frau Schulz geht trotz ihrer Krankheit heute zur Arbeit.
Obwohl Frau Schulz krank ist, geht sie heute zur Arbeit.
= Weil Frau Schulz krank ist, sollte sie nicht zur Arbeit gehen.
Herr und Frau Müller gehen trotz des star-ken Regens spazieren.
Obwohl es stark regnet, gehen Herr und Frau Müller heute spazieren.
= Weil es stark regnet, sollten Herr und Frau Müller nicht spazieren gehen.
Finale Ergänzungen entsprechen einem Nebensatz mit um zu.
zu um zu = weil
Frau Schulz bleibt zur Erholung heute zu Hause.
Frau Schulz bleibt heute zu Hause, um sich zu erholen.
= Weil sie sich erholen möchte (muss), bleibt Frau Schulz heute zu Hause.
Auch Angaben einer Ursache (instrumentale Ergänzungen) mit der Präpositionen durch gehören zu den kausalen Ergänzungen. Sie entsprechen einem Nebensatz mit dadurch dass.
durch dadurch dass = weil
Durch sein schlechtes Benehmen ärgerte er die anderen Gäste.
Dadurch dass er sich schlecht benahm, ärgerte er die anderen Gäste.
= Weil er sich schlecht benahm, ärgerte er die anderen Gäste.
Die Präposition aus hat in Verbindung mit Wörtern für Gefühlsausdrücke ebenfalls kausale Bedeutung.
aus = weil
Er tötete seinen Nachbar aus Eifersucht. Er tötete seinen Nachbar, weil er eifersüchtig war.
Aus Angst vor schlechten Noten beging der Schüler Selbstmord.
Der Schüler beging Selbstmord, weil er Angst vor schlechten Noten hatte.
Beachte: Diese Ausdrücke werden immer ohne Artikel gebraucht.
Verbergänzungen (V): Art und Weise - modale Ergänzungen
312
Verbergänzungen (V): Art und Weise - modale ErgänzungenModale Ergänzungen antworten auf die Frage wie. Eine modale Ergänzung wird typischerweise durch ein adverbial gebrauchtes Adjektiv realisiert.
Wie singt er? Er singt gut.
Wie fährt Peter? Peter fährt immer schnell.
Wie kann Anna kochen? Anna kann gut kochen.
Wie konnte man die Aufgabe lösen? Man konnte die Aufgaben leicht lösen.
Es gibt auch einige Präpositionen mit modaler Bedeutung. Die wichtigste modale Präposition ist mit. Die Präposition mit hat zwei Bedeutungen: mit Hilfe/mittels und zusammen mit. Mit ist eine Präposition mit Dativ.
Wie bist du nach Deutschland gekommen?
Ich bin mit dem Flugzeug nach Deutschland gekommen = mit Hilfe/mittels
Ich bin mit meiner Freundin nach Deutschland gekommen = zusammen mit
Eine fachsprachliche Variante von mit ist mittels. Mittels ist eine Präposition mit Genitiv.
Beispiel:
Mittels eines Spezialwerkzeugs musste der Verletzte aus dem Auto befreit werden.= Mit einem Spezialwerkzeug musste der Verletzte aus dem Auto befreit werden.
313
Nebensätze als Ergänzung
Nebensätze als ErgänzungZu vielen Verben kann man anstelle eines Nominativs, eines Akkusativs, einer Präpositionalergänzung oder einer adverbialen Ergänzung einen Nebensatz ergänzen. Der Nebensatz ergänzt dann statt einer Person oder einer Sache eine Aktion. Diese Möglichkeit ist von der Bedeutung des Verbs abhängig.
Beispiel: sehen - dass-Satz als Akkusativergänzung
sehen – Mann (Person) Ich sehe einen Mann. sehen + Akkusativ
sehen – Baum (Sache) Ich sehe einen Baum. sehen + Akkusativ
sehen – arbeiten (Aktion) Ich sehe, dass mein Nachbar im Garten arbeitet. sehen + dass
Nebensätze, die anstelle einer anderen Ergänzung eines Hauptsatzes stehen, sind Komplementsätze. Im Unterschied zu subordinierten Nebensätzen ist der Hauptsatz ohne den Komplementsatz unvollständig.
Beispiel: subordinierter Nebensatz mit weil
vollständiger Hauptsatz: Ich kaufe ein Buch.
+ Nebensatz (weil): Ich kaufe ein Buch, weil ich für die Prüfung lernen muss.
Beispiel: Komplementsatz mit dass
unvollständiger Hauptsatz: Ich sehe
+ Nebensatz (dass): Ich sehe, dass mein Nachbar im Garten arbeitet.
Sowohl in subordinierten Nebensätzen als auch in Komplementsätzen steht das Verb am Ende. Zu den Komplementsätzen gehören dass-Sätze, Infinitivsätze mit zu und indirekte Fragesätze.
dass-Sätze
Dass-Sätze stehen anstelle einer Nominativ-, Akkusativ- oder Präpositionalergänzung, wenn diese Ergän-zung keine Person oder Sache, sondern eine Aktion (ein Ereignis) beschreibt.
Beispiel: dass-Satz als Nominativergänzung
Nominativ = Person Mein neuer Chef gefällt mir nicht.
Nominativ = Sache Das Auto gefällt mir nicht.
Nominativ = Aktion Dass mein Kollege immer zu spät kommt, gefällt mir nicht.
Beispiel: dass-Satz als Akkusativergänzung
Akkusativ = Person Ich sehe einen Mann.
Akkusativ = Sache Ich sehe einen Baum.
Akkusativ = Aktion Ich sehe, dass mein Nachbar im Garten arbeitet.
Nebensätze als Ergänzung
314
Wenn der dass-Satz anstelle einer Präpositionalergänzung steht, wird die Präposition im Hauptsatz mit da(r)- markiert. Die Verbindungen von da(r)- mit Präpositionen bezeichnet man auch als Pronominaladver-bien.
Beispiel: dass-Satz als Präpositionalergänzung
Person Ich warte auf meinen Freund.
Sache Ich warte auf den Bus.
Aktion Ich warte darauf, dass der Bus endlich kommt.
Der Unterschied zwischen dass und damit
In der Umgangssprache wird dass häufig falsch anstelle von damit benutzt.
falsch (Umgangssprache) Ich esse weniger, dass ich abnehme.
richtig (Standardsprache) Ich esse weniger, damit ich abnehme.
Damit-Sätze sind subordinierte Nebensätze. Der Hauptsatz ist ohne den Nebensatz vollständig. Der Ne-bensatz liefert eine Zusatzinformation. Hier das „Ziel“ bzw. den „Grund“.
vollständiger Hauptsatz Ich esse weniger.
+ Nebensatz (damit) Ich esse weniger, damit ich abnehme.
Dass-Sätze sind Komplementsätze. Der Hauptsatz ist ohne den Komplementsatz unvollständig.
unvollständiger Hauptsatz Ich sehe
+ Komplementsatz (dass) Ich sehe, dass mein Nachbar im Garten arbeitet.
Infinitivsätze mit zu
Ein Infinitivsatz mit zu entsteht aus der Verkürzung eines dass-Satzes, wenn Hauptsatz und dass-Satz eine identische Ergänzung haben.
Beispiele: Hauptsatz und dass-Satz = identischer Nominativ
dass-Satz Infinitivsatz
Ich habe versprochen, dass ich sie morgen besuche. Ich habe versprochen, sie morgen zu besuchen.
Er glaubt, dass er krank ist. Er glaubt, krank zu sein.
Zu steht am Ende des Nebensatzes unmittelbar vor dem Verb. Bei trennbaren Verben wird zu zwischen Präfix und Verbstamm eingefügt. Bei Modalverben steht zu zwischen den beiden Verben.
315
Nebensätze als Ergänzung
Beispiele: Position von zu
Stammverb Ich habe ihr versprochen, morgen zu kommen.
nicht trennbar Ich habe ihr versprochen, sie morgen zu besuchen.
trennbar Ich habe ihr versprochen, mein Zimmer aufzuräumen.
mit Modalverb Er glaubt, die Prüfung bestehen zu können.
Infinitivsatz oder dass-Satz
Die Verkürzung des dass-Satzes ist nicht bei allen dass-Sätzen möglich. Die Möglichkeit der Verkürzung ist vom Verb abhängig.
Bei folgenden Verben ist z. B. ein Infinitivsatz möglich:
„sagen“ (1) [etwas von sich/über sich sagen]
bedauern, bekennen, bereuen, sich erinnern, erklären, gestehen, leugnen
„sagen“ (2) [etwas zu jemand sagen]
befehlen, bitten, empfehlen, erlauben, ermahnen, raten
„meinen“ behaupten, denken, finden, glauben, meinen, vermuten, versichern
Bei folgenden Verben ist z. B. kein Infinitivsatz möglich:
„sagen“ (3) [indirekte Rede] fordern, sagen, erzählen, antworten, berichten
„Gefühlsausdrücke“ ärgern, ekeln, freuen, gefallen, wundern
„Wahrnehmung“ bemerken, beobachten, erfahren, erkennen, entdecken, feststellen, fühlen, hören, merken, riechen, sehen, schmecken
Außerdem geschehen, passieren, wissen, stimmen
Einige Verben werden standardsprachlich nur mit Infinitivsatz benützt, z. B. Verben mit der Bedeutung „planen“.
„planen“ planen, beabsichtigen, versuchen, vorhaben*
weitere Verben aufhören
* In der Umgangssprache werden diese Verben oft auch mit dass benützt.
Nebensätze als Ergänzung
316
Indirekte Fragesätze
Ein indirekter Fragesatz kann anstelle einer Akkusativergänzung für Personen/Sachen als Komplementsatz zu bestimmten Verben stehen. Das Verb steht im indirekten Fragesatz am Ende.
Beispiel: verstehen
Akkusativ = Person Ich verstehe den Lehrer nicht. verstehen + Akkusativ
Akkusativ = Sache Ich verstehe die Grammatik nicht. verstehen + Akkusativ
Akkusativ = Frage Ich verstehe nicht, warum sie diesen Mann geheiratet hat. verstehen + indirekte Frage
Diese Verben gehören meist zum Bedeutungsfeld „fragen“.
Beispiele:
fragen Maria fragt, wann der Zug abfährt.
überlegen Ich überlege, was ich heute Abend anziehe.
verstehen Ich verstehe nicht, warum sie ihn verlassen hat.
untersuchen Die Wissenschaftler untersuchen, wie sich der Affe zum Mensch entwickelt hat.
Das kann auch ein Verb mit Präposition sein.
Beispiele
sich interessieren für Die Polizei interessiert sich dafür, woher das Geld stammt.
sich erkundigen nach Der Arzt erkundigt sich danach, wie es dem Patienten geht.
sich informieren über Die Schüler informieren sich darüber, welche Unterlagen sie für die Bewerbung brauchen.
Höfliche Fragen und indirekter Nebensatz
Direkte Fragen werden aus Gründen der Höflichkeit oft durch einen zusätzlichen Fragesatz eingeleitet. Die eigentliche Frage steht dann in einem indirekten Fragesatz.
Direkte W-Frage Indirekte Frage mit einleitendem Fragesatz
Wie spät ist es? Wissen Sie, wie spät es ist?
Wann fährt der Zug ab? Können Sie mir sagen, wann der Zug abfährt?
Bei einer Ja-Nein-Frage (Satzfrage) beginnt der indirekte Fragesatz mit ob.
Direkte Satzfrage Indirekte Frage
Ist Peter verheiratet? Weißt du, ob Peter verheiratet ist?
Hat der Zug Verspätung? Können Sie mir sagen, ob der Zug Verspätung hat?
317
Nebensätze als Ergänzung
Man kann die indirekte Frage auch mit einem Aussagesatz einleiten. Dann steht am Ende des Satzes ein Punkt.
Einleitung = Fragesatz Können Sie mir sagen, wann der Zug abfährt? Fragezeichen
Einleitung = Aussagesatz Ich möchte wissen, wann der Zug abfährt. Punkt
Komplementsätze mit wenn
Auch ein wenn-Satz kann als Komplementsatz anstelle einer Nominativ- oder Akkusativergänzung stehen.
Beispiel: wenn-Satz als Nominativergänzung
Nominativ = Person Meine Nachbarin gefällt mir.
Nominativ = Sache Der rote Pullover gefällt mir.
Nominativ = wenn-Satz Wenn du Gitarre spielst, gefällt mir.
Beispiel: wenn-Satz als Akkusativergänzung
Akkusativ = Person Den neuen Lehrer finde ich schlecht.
Akkusativ = Sache Den Termin für die Party finde ich schlecht.
Akkusativ = wenn-Satz Wenn du den Termin verschiebst, finde ich schlecht.
Der wenn-Satz kann in Position 1 oder nach dem Hauptsatz stehen.
Beispiel: Position des wenn-Satzes
Position 1 nach dem Hauptsatz
Wenn du Gitarre spielst, gefällt mir. Mir gefällt (es)*, wenn du Gitarre spielst.
Wenn du den Termin verschiebst, finde ich schlecht. Ich finde (es) schlecht, wenn du den Termin verschiebst.
*Es als Platzhalter in Komplementsätzen vgl. im anschließenden Kapitel.
Komplementsätze mit wenn, muss man von Bedingungssätzen und Temporalsätzen mit wenn unterschei-den.
Beispiel: verschiedene Arten von wenn-Sätzen
Komplementsatz Wenn du Gitarre spielst, gefällt mir.
realer Bedingungssatz Wenn man studieren will, braucht man das Abitur.
irrealer Bedingungssatz Wenn das Wetter gut wäre, würden wir spazieren gehen.
Temporalsatz Wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös.
Nebensätze als Ergänzung
318
Es als Platzhalter (Korrelat) bei Komplementsätzen
Unter bestimmten Umständen kann bei Komplementsätzen im Hauptsatz zusätzlich es als „Platzhalter“ (Korrelat) für den Komplementsatz stehen. Das heißt, dass der Nominativ bzw. der Akkusativ sowohl durch es als auch durch den Komplementsatz ausgedrückt wird.
Es kann in allen Arten von Komplementsätzen vorkommen. Das Vorkommen von es ist vom Verb des Hauptsatzes abhängig. Eine Regel dafür gibt es nicht. Das Korrelat muss mit dem Verb gelernt werden.
Korrelat es in dass- Sätzen
Beispiel: es als Platzhalter
es und dass-Satz = Nominativ Es ist für mich wichtig, dass meine Eltern mich unterstützen.
es und dass-Satz (dass) = Akkusativ Ich bedaure es, dass meine Eltern mich nicht unterstützen können.
Wenn es Platzhalter für einen Nominativ ist, dann steht es in Position 1 (vor dem Verb) oder in Position 3 (nach dem Verb). Wenn es in Position 1 steht, ist es obligatorisch. Wenn eine andere Ergänzung in Position 1 steht, ist es meist fakultativ.
Beispiel: Position von es (Nominativ)
Position 1: es = obligatorisch Es ist für mich wichtig, dass meine Eltern mich unterstützen.
Position 3: es = (meist) fakultativ Für mich ist (es) wichtig, dass meine Eltern mich unterstützen.
Wenn es Platzhalter für einen Akkusativ ist, dann steht es immer im Satz und ist meist fakultativ.
Beispiel: Position von es (Akkusativ)
Position im Satz = (meist) fakultativ Ich bedaure (es), dass meine Eltern mich nicht unterstützen können.
Wenn der dass-Satz in Position 1 steht, fällt es immer weg.
Beispiel: dass-Satz in Position 1 = kein es
es und dass-Satz = Nominativ Dass meine Eltern mich unterstützen, ist für mich wichtig.
es und dass-Satz = Akkusativ Dass meine Eltern mich nicht unterstützen können, bedaure ich.
319
Nebensätze als Ergänzung
Korrelat es in Infinitivsätzen mit zu
Beispiel: es als Platzhalter
es und Infinitivsatz = Nominativ Es ist für mich wichtig, eine gute Note zu schreiben.
es und Infinitivsatz = Akkusativ Ich bedaure es jetzt, nicht mehr gelernt zu haben.
Wenn es Platzhalter für einen Nominativ ist, dann steht es in Position 1 (vor dem Verb) oder in Position 3 (nach dem Verb). Wenn es in Position 1 steht, ist es obligatorisch. Wenn eine andere Ergänzung in Position 1 steht, ist es meist fakultativ.
Beispiel: Position von es (Nominativ)
Position 1 = obligatorisch Es ist für mich wichtig, eine gute Note zu schreiben.
Position 3 = (meist) fakultativ Für mich ist (es) wichtig, eine gute Note zu schreiben.
Wenn es Platzhalter für einen Akkusativ ist, dann steht es immer im Satz und ist meist fakultativ.
Beispiel: Position von es (Akkusativ)
Position im Satz = (meist) fakultativ Ich bedaure (es) jetzt, nicht mehr gelernt zu haben.
Wenn der Komplementsatz in Position 1 steht, fällt es immer weg.
Beispiel: Infinitivsatz in Position 1 = kein es
es und Infinitivsatz = Nominativ Eine gute Note zu schreiben, ist für mich wichtig.
es und Infinitivsatz = Akkusativ Nicht mehr gelernt zu haben, bedaure ich jetzt.
Korrelat es in Indirekten Fragesätzen
Beispiel: es als Platzhalter
es und indirekter Fragesatz = Nominativ Es ist mir unklar, warum sie diesen Mann geheiratet hat.
es und indirekter Fragesatz = Akkusativ Sie versteht es nie, warum er sie verlassen hat.
Wenn es Platzhalter für einen Nominativ ist, dann steht es in Position 1 (vor dem Verb) oder in Position 3 (nach dem Verb). Wenn es in Position 1 steht, ist es obligatorisch. Wenn eine andere Ergänzung in Position 1 steht, ist es meist fakultativ.
Beispiel: Position von es (Nominativ)
Position 1: es = obligatorisch Es ist mir unklar, warum sie diesen Mann geheiratet hat.
Position 3: es = (meist) fakultativ Mir ist (es) unklar, warum sie diesen Mann geheiratet hat.
Nebensätze als Ergänzung
320
Wenn es Platzhalter für einen Akkusativ ist, dann steht es immer im Satz und ist meist fakultativ.
Beispiel: Position von es (Akkusativ)
Position im Satz = (meist) fakultativ Sie versteht (es) nie, warum er sie verlassen hat.
Wenn der indirekte Fragesatz in Position 1 steht, fällt es immer weg.
Beispiel: indirekter Fragesatz in Position 1 = kein es
es und indirekter Fragesatz = Nominativ Warum sie diesen Mann geheiratet hat, ist mir unklar.
es und indirekter Fragesatz = Akkusativ Warum er sie verlassen hat, versteht sie nie.
Korrelat es in Komplementsätzen mit wenn
Beispiel: es als Platzhalter
es und wenn-Satz = Nominativ Es gefällt mir, wenn du Gitarre spielst.
es und wenn-Satz = Akkusativ Ich finde es schlecht, wenn du den Termin verschiebst.
Wenn es Platzhalter für einen Nominativ ist, dann steht es in Position 1 (vor dem Verb) oder in Position 3 (nach dem Verb). Wenn es in Position 1 steht, ist es obligatorisch. Wenn eine andere Ergänzung in Position 1 steht, ist es meist fakultativ.
Beispiel: Position von es (Nominativ)
Position 1: es = obligatorisch Es gefällt mir, wenn du Gitarre spielst.
Position 3: es = (meist) fakultativ Mir gefällt (es), wenn du Gitarre spielst.
Wenn es Platzhalter für einen Akkusativ ist, dann steht es immer im Satz und ist meist fakultativ.
Beispiel: Position von es (Akkusativ)
Position im Satz = (meist) fakultativ Ich finde (es) schlecht, wenn du den Termin verschiebst.
Wenn der wenn-Satz in Position 1 steht, fällt es immer weg.
Beispiel: wenn-Satz in Position 1 = kein es
es und wenn-Satz = Nominativ Wenn du Gitarre spielst, gefällt mir.
es und wenn-Satz = Akkusativ Wenn du den Termin verschiebst, finde ich schlecht.
321
Liste: Fragewörter zu Verbergänzungen
Liste: Fragewörter zu VerbergänzungenZu den Ergänzungen im Satz gehören folgende Fragen:
Personen und Sachen:
Nominativ:
Wer? (Person) Wer läuft? Peter.
Was? (Sache) Was läuft? Der Motor.
Akkusativ:
Wen? (Person) Wen besuchst du? Meinen Bruder.
Was? (Sache) Was suchst du? Meinen Schlüssel.
Dativ:
Wem? (Person) Wem gehört das Buch? Meinem Freund.
Was? (Sache) Was hat das Parlament zuge-stimmt?
Der Steuerreform.
Genitiv:
Wessen? (Person) Wessen gedenken wir? Der Toten.
Wessen? (Sache) Wessen wird er angeklagt? Des versuchten Mordes.
Präposition mit Akkusativ:
Präposition + wen? (Person) Auf wen wartest du? Ich warte auf meinen Professor.
Präposition + was? (Sache)Wo(r)-+ Präposition
Auf was wartest du?* Worauf wartest du?
Ich warte auf die Pause.
Präposition mit Dativ:
Präposition + wem? (Person) Mit wem gehst du ins Kino? Mit meiner Freundin.
Präposition + was? (Sache)Wo(r)- + Präposition
Mit was schreibst du?* Womit schreibst du?
Mit dem Bleistift.
*Gilt als umgangssprachlich.
Liste: Fragewörter zu Verbergänzungen
322
Zeit
Zeitpunkt
Wann? Präp. + welche
Wann hast du Geburtstag? In welchem Monat hast du Geburtstag?
Im Mai.
Zeitraum
wie lange? Wie lange arbeitest du? Drei Stunden.
mit Anfangs- und Endpunkt
Von wann bis wann? Von wann bis wann arbeitest du? Von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr.
mit Anfangspunkt
Seit wann? Seit wann arbeitest du? Seit 13.00 Uhr.
mit Endpunkt
Bis wann? Bis wann arbeitest du? Bis 16.00 Uhr.
Ab wann? Ab wann arbeitest du wieder? Ab nächster Woche.
Häufigkeit/Frequenz
Wie oft? Wie oft gehst du ins Kino? Einmal pro Monat.
Ort
Wo? Wo wohnst du? In Stuttgart.
Wohin? Wohin fährst du? Nach München.
Woher? Woher kommst du? Aus Berlin.
Grund
Warum? = Weshalb?/Weswe-gen?/Wieso?
Warum arbeitest du nicht? Wegen meiner Krankheit.
Art und Weise
Wie? Wie fährst du? Mit dem Auto.
323
Die Negation
Die NegationDie Negation eines Satzes bzw. eines Satzteils lautet nicht.
Peter raucht. Seine Frau raucht nicht.
Peter kommt aus Stuttgart. Seine Frau kommt nicht aus Stuttgart.
Eine Ausnahme bilden Substantive mit dem unbestimmten Artikel oder ohne Artikel. Sie werden mit kein verneint.
unbestimmter/ohne Artikel Negation
Peter kauft einen Pullover. Ich kaufe keinen Pullover.
Peter kauft Bücher. Ich kaufe keine Bücher.
Peter hat Geld. Ich habe kein Geld.
Die Verneinung des unbestimmten Artikels mit nicht ist nur möglich, wenn man den unbestimmten Arti-kel auch als das Zahlwort eins verstehen kann.
Beispiel:
Ich habe nicht einen Euro in der Tasche. = Ich habe keinen Euro in der Tasche.
Die Position von nicht
Die Position von nicht im Satz hängt von der Betonung ab. Wenn die Negation nicht betont ist, steht nicht bei Ergänzungen von Zeit oder Personen und Sachen im Akkusativ oder Dativ am Ende des Satzes.
Beispiele: unbetonte Negation - Negation am Satzende
Zeit Ich komme morgen nicht.
Akkusativ Ich besuche meinen Bruder nicht.
Dativ Ich helfe meiner Schwester nicht.
Das ändert sich auch nicht, wenn mehrere Ergänzungen im Satz vorkommen.
Zeit Ich komme morgen wegen eines wichtigen Termins nicht.
Akkusativ Ich besuche meinen Bruder in den Ferien nicht.
Dativ Ich helfe meiner Schwester am Wochenende nicht.
In allen anderen Fällen von unbetonter Negation steht nicht direkt vor der Satzklammer.
Die Negation
324
Beispiele: unbetonte Negation - Negation vor Satzklammer
Verb + Präposition Ich warte nicht auf den Zug.
sein + Adjektiv Ich bin nicht sportlich.
Ort Ich fahre nicht nach Berlin.
Adverb Ich singe nicht gut.
Das ändert sich auch nicht, wenn mehrere Ergänzungen im Satz vorkommen.
Verb + Präposition Ich warte hier mit meinen Freunden nicht auf den Zug.
sein + Adjektiv Ich bin wegen meiner Gesundheitsprobleme schon immer nicht sportlich.
Ort Ich fahre morgen mit meiner Freundin wegen des schlechten Wetters nicht nach Berlin.
Adverb Ich singe wegen meiner Erkältung nicht gut.
Alle anderen Positionen von nicht sind betonte Positionen, die eine Korrektur durch sondern erfordern.
Beispiel: betonte Negation
Zeit Ich komme nicht morgen, sondern am Wochenende.
Akkusativ Ich besuche nicht meinen Bruder, sondern meine Schwester.
Dativ Ich helfe nicht meiner Schwester, sondern meinem Vater.
modale Ergänzung Ich fahre nicht mit meiner Schwester, sondern mit meinem Vater.
Bei längeren Sätzen muss die negierte Ergänzung dann in Richtung des Satzendes unmittelbar vor die Satzklammer verschoben werden.
Beispiel: temporale Ergänzung
unbetont Ich fahre morgen mit meiner Freundin wegen des schlechten Wetters nicht nach Berlin.
betont Ich fahre mit meiner Freundin wegen des schlechten Wetters nicht morgen nach Berlin, sondern am Freitag.
Beispiel: modale Ergänzung
unbetont Ich fahre morgen mit meiner Freundin wegen des schlechten Wetters nicht nach Berlin.
betont Ich fahre morgen wegen des schlechten Wetters nicht mit meiner Freundin nach Berlin, sondern allein.
325
Die Negation
Der Unterschied zwischen nicht und nichts
Nichts ist die Negation von etwas. Wenn etwas eine obligatorische Ergänzung ist - das heißt, wenn der Satz ohne etwas unvollständig ist - lautet die Negation immer nichts.
Beispiel: etwas = obligatorisch
etwas nichts
Hast du gestern in der Stadt etwas gekauft? Nein, ich habe nichts gekauft.
kaufen + Akkusativ finden + Akkusativ
Wenn etwas keine obligatorische Ergänzung ist, lautet die Negation nichts oder nicht.
Beispiel: etwas = nicht obligatorisch
etwas nichts/nicht
Hast du im Lotte (etwas) gewonnen? Nein, ich habe nichts gewonnen.Nein, ich habe nicht gewonnen.
Satzteilverbindung: und, oder, aber, sondern
326
Satzteilverbindung: und, oder, aber, sondernMit Hilfe der Verbindungswörter (Konjunktionen) und, oder, aber, sondern kann man innerhalb eines Satz-teils (einer Ergänzung) zwei Wörter oder Wortgruppen verbinden.
Mit und werden zwei oder mehr Wörter aneinandergereiht.
Beispiele: und
Nominativ Ich und mein Bruder übernehmen die Firma meines Vaters.
Akkusativ Ich besuche meine Eltern und meine Großeltern.
Oder drückt aus, dass es zwei alternative Möglichkeiten gibt, die sich gegenseitig ausschließen.
Beispiele: oder
Nominativ Ich oder mein Bruder übernehmen die Firma meines Vaters.
Akkusativ Ich besuche meine Eltern oder meine Großeltern.
Mit aber wird ein Gegensatz ausgedrückt.
Beispiele: aber
Adverb Der Lehrer ist streng, aber gerecht.
Akkusativ Ich habe einen Bleistift, aber keinen Kugelschreiber.
Ein Spezialfall von aber ist sondern. Sondern steht bei einem direkten Gegensatz, wenn der erste Teil des Gegensatzes negiert ist.
Beispiele: sondern
lokale Ergänzung Er wohnt nicht in Berlin, sondern in Leipzig.
Adverb Sie ist nicht dick, sondern schlank.
Akkusativ Er liebt nicht Anna, sondern Maria.
327
Teil X: Attribute
Attribute - Einführung
328
AttributeNeben Ergänzungen zu Verben gibt es auch Ergänzungen zu Nomen. Ergänzungen zu Nomen heißen Attribute. Attribute beinhalten zusätzliche Informationen über ein Nomen. Attribute antworten auf die Fragen welche- bei einem definiten Nomen bzw. was für ein- bei einem indefiniten Nomen.
Beispiel: Adjektivattribut
definites Nomen das neue Haus Welches Haus? Das neue (Haus)
indefinites Nomen ein neues Haus Was für ein Haus? Ein neues (Haus)
Nach ihrer Position kann man Linksattribute und Rechtsattribute unterscheiden. Linksattribute stehen links vom Nomen (= vor dem Nomen). Rechtsattribute stehen rechts vom Nomen (= hinter dem Nomen).
Adjektive und Partizipien sind Linksattribute.
Beispiele: Linksattribute
Adjektiv ein junger Mann
Partizip I ein singender Mann
Partizip II eine geöffnete Tür
(Zu den Linksattributen siehe: „Partizip I als Attribut“, „Partizip II als Attribut“ und „Das Adjektiv“)
Genitive, Präpositionalattribute und Appositionen sind Rechtsattribute.
Beispiele: Rechtsattribute
Genitiv das Haus meines Vaters
Präpositionalattribut das Haus in der Königstraße
Apposition Herr Müller, der Lehrer meiner Tochter
Neben den einfachen Attributen gibt es auch Nebensätze als Attribute (Attributsätze). Sie stehen immer hinter dem Nomen.
Beispiele: Attributsätze
Relativsätze Ich muss den Text, den ich geschrieben habe, noch einmal korrigieren.
dass-Sätze Die Vorstellung, dass ich morgen Prüfung habe, macht mich nervös.
Infinitivsätze Den Versuch, das Rauchen aufzugeben, habe ich beendet.
Indirekte W-Frage Die Frage, wer der Täter ist, konnte noch nicht geklärt werden.
Indirekte Satzfrage Die Frage, ob er der Täter ist, konnte noch nicht geklärt werden.
Temporale Attributsätze Die Jahreszeit, wenn alle Blumen blühen, gefällt mir am besten.
329
Genitivattribut
Relativsätze sind fast immer attributiv. Dass-Sätze, Infinitivsätze und indirekte Fragen können attributiv oder als Komplementsätze (siehe im Kapitel: „Nebensätze als Ergänzung“) benutzt werden. Wenn-Sätze können attributiv oder als subordinierte temporale Nebensätze (siehe im Kapitel: „Temporale Verbindung (I): wenn“) verwendet werden.
Genitivattribut
Der Genitiv als Attribut bedeutet meist „Zugehörigkeit“ bzw. „Besitz“.
„Besitz“ das Haus meines Vaters Das Haus gehört meinem Vater. Mein Vater ist der Besitzer des Hauses .
„Zugehörigkeit“ die Teile des Motors Die Teile gehören zum Motor.
Bei nominalisierten Verben verbirgt der Genitiv eine Nominativ- („Genitivus subjectivus“) bzw. eine Akku-sativergänzung („Genitivus objectivus“) des Verbs.
Nominalisierung mit Genitiv Verb
Genitiv = Nominativergänzung des Verbs (Genitivus subjectivus) Die Ankunft des Busses Der Bus kommt an.
Genitiv = Akkusativergänzung des Verbs (Genitivus objectivus) Die Reparatur des Busses Man repariert den Bus.
Beim Genitivus subjectivus ist das Verb immer aktiv. Beim Genitivus objectivus ist auch Passiv möglich.
Aktiv Passiv
Genitivus subjectivus Die Ankunft des Busses Der Bus kommt an. (---)
Genitivus objectivus Die Reparatur des Busses Man repariert den Bus. Der Bus wird repariert.
In der gesprochenen Sprache wird der Genitiv heute häufig durch die Präposition von ersetzt. Der voran-gestellte Genitiv wie im Englischen ist im Deutschen veraltet und findet sich nur in alter Literatur. In der gesprochenen Sprache findet man statt Genitiv oft auch die Form Dativ plus Possessivpronomen. Diese gilt als stilistisch schlecht und wird mit Herkunft aus der Unterschicht oder als Dialekt identifiziert.
Genitiv gesprochenes Deutsch veraltet schlechter Stil
das Haus meines Vaters das Haus von meinem Vater meines Vaters Haus meinem Vater sein Haus
Der Genitiv bei Namen
Personennamen
Im Gegensatz zu normalen Substantiven wird bei Personennamen wie im Englischen normalerweise ein vorangestellter Genitiv mit -s gebildet, umgangssprachlich aber ebenfalls meist die Präposition von be-nützt. Stilistisch weniger gut ist die nachgestellte Form des Genitivs.
Genitivattribut
330
vorangestellter Genitiv gesprochenes Deutsch nachgestellter Genitiv (= weniger guter Stil)
Peters Haus das Haus von Peter das Haus Peters
Peter Müllers Haus das Haus von Peter Müller das Haus Peter Müllers
Freuds Bücher die Bücher von Freud die Bücher Freuds
Außer Vornamen und Nachnamen gehören auch Titel zum Namen.
Beispiele:
Professor Blochs Vorlesung
Präsident Obamas Rede
Bundeskanzlerin Merkels Reise
Städtenamen
Bei Städtenamen wird ein Genitiv mit -er gebildet. Heute sind auch die Formen mit dem s-Genitiv weit verbreitet. Sie gelten aber als stilistisch weniger schön.
guter Stil weniger guter Stil
Genitiv mit -er Präposition Genitiv mit -s (vorangestellt) Genitiv mit -s (nachgestellt)
die Berliner Museen die Museen von Berlin Berlins Museen die Museen Berlins
Ländernamen
Bei Ländernamen ist kein Genitiv mit -er möglich, die Genitivformen mit -s sind ebenfalls weniger elegant. Man wählt besser die Präposition von.
guter Stil weniger guter Stil
Genitiv mit -er Präposition Genitiv mit -s (vorangestellt) Genitiv mit -s (nachgestellt)
(nicht möglich) Die Regierung von Deutsch-land
Deutschlands Regierung die Regierung Deutschlands
Zur Orthografie des Genitiv
Im Gegensatz zum Englischen wird der deutsche Genitiv ohne Apostroph geschrieben.
Englisch: Peter’s house
Deutsch: Peters Haus
331
Präpositionalattribut und Apposition
Einen Apostroph bekommt der Genitiv im Deutschen nur, wenn der Namen bereits auf -s endet. Hier sollte der Genitiv aber besser durch die Präposition von ersetzt werden.
Genitiv mit Apostroph besser
Klaus‘ Haus das Haus von Klaus
Der Apostroph bei Namen ist ein typischer Rechtschreibfehler von Deutschen, den man im Alltag beson-ders bei Namen von kleinen Geschäften häufig findet.
falsch: Gabi’s Friseursalon
richtig: Gabis Friseursalon
Präpositionalattribute
Präpositionalattribute sind manchmal schwer von präpositionalen Ergänzungen des Verbs zu unterschei-den.
Verbergänzung: Attribut:
Das Haus meines Vaters steht in der Königstraße. Das Haus in der Königstraße gehört meinem Vater.
Ich fahre nach Stuttgart. Die Fahrt nach Stuttgart dauert lange.
Bei der Verbergänzung fragt man abhängig vom Verb wo bzw. wohin. Beim Attribut fragt man welche-.
Beispiele:
Attribut Das Haus in der Königstraße gehört meinem Vater.
Welches Haus gehört meinem Vater?
Das Haus in der Königstraße.
Verbergänzung Das Haus meines Vaters steht in der Königstraße.
Wo steht das Haus meines Vaters?
In der Königstraße.
Apposition
Eine Apposition ist ein erklärendes Nomen, das neben das Nomen gestellt wird. Die Apposition steht im-mer zwischen zwei Kommas bzw. zwischen Komma und Punkt.
Beispiele:
Herr Müller, der Lehrer meiner Tochter, kommt aus München.
Doktor Schmidt, der Leiter der Universitätsklinik, wurde pensioniert.
Die Apposition steht immer im gleichen Kasus wie das Bezugsnomen.
Präpositionalattribut und Apposition
332
Beispiele: Kasus der Apposition
Nominativ Das ist Herr Müller, der Lehrer meiner Tochter.
Akkusativ Ich kenne Herrn Müller, den Lehrer meiner Tochter, schon lange.
Dativ Ich habe mit Herrn Müller, dem Lehrer meiner Tochter, gesprochen.
333
Relativsätze
RelativsätzeEin Relativsatz entsteht aus der Verkürzung zweier Hauptsätze, die ein Nomen gemeinsam haben.
zwei Hauptsätze ein Hauptsatz mit Relativsatz
Der Mann schlägt seine Frau. Der Mann wohnt neben mir. Der Mann, der neben mir wohnt, schlägt seine Frau.
Ich kenne den Mann. Der Mann schlägt seine Frau. Ich kenne den Mann, der seine Frau schlägt.
Die Wiederholung des Nomens im Relativsatz entfällt, aber der Artikel bleibt als Relativpronomen erhal-ten. Das Genus und der Numerus des Nomens bestimmen das Genus und den Numerus des Relativprono-mens.
Nomen Relativpronomen = Genus/Numerus
der Mann der = maskulin/Singular
Ein Relativsatz steht immer zwischen zwei Kommas bzw. zwischen Komma und Punkt. Im Relativsatz steht das Verb am Ende (Nebensatzstellung).
Zwei Kommas: Der Mann, der neben mir wohnt, schlägt seine Frau.
Komma und Punkt: Ich kenne den Mann, der seine Frau schlägt.
Relativsätze im Nominativ, Akkusativ und Dativ
Das Verb des Relativsatzes bestimmt den Kasus des Relativpronomens. Das Relativpronomen im Nomina-tiv, Akkusativ und Dativ (Singular) entspricht dem bestimmten Artikel.
Nominativ Der Mann, der neben mir wohnt.
Akkusativ Der Mann, den ich besuche.
Dativ Der Mann, dem ich helfe.
Nominativ Die Frau, die neben mir wohnt.
Akkusativ Die Frau, die ich besuche.
Dativ Die Frau, der ich helfe.
Nominativ Das Kind, das neben mir wohnt.
Akkusativ Das Kind, das ich besuche.
Dativ Das Kind, dem ich helfe.
Das Relativpronomen im Dativ Plural lautet denen.
Relativsätze
334
Plural
Nominativ Die Männer (Frauen, Kinder), die neben mir wohnen.
Akkusativ Die Männer (Frauen, Kinder), die ich besuche.
Dativ Die Männer (Frauen, Kinder), denen ich helfe.
Nach den indefiniten Pronomen jemand und niemand als Bezugswort des Relativsatzes steht das maskuli-ne Relativpronomen.
Beispiele: jemand/niemand + maskulines Relativpronomen
Nominativ Jemand, der fremd ist, fühlt sich manchmal unsicher.
Akkusativ Niemand, den ich frage, weiß eine Antwort.
Dativ Ich habe jemand(en) gefunden, mit dem ich in meiner Muttersprache sprechen kann.
Relativsätze mit Präposition
Wenn das Verb des Relativsatzes ein Verb mit Präposition ist, steht das Relativpronomen nach der Präposi-tion.
Beispiele: erzählen von + Dativ sprechen über + Akkusativ
maskulin Der Mann, von dem* ich dir erzählt habe Der Mann, über den wir gesprochen haben
feminin Die Frau, von der ich dir erzählt habe Die Frau, über die wir gesprochen haben
neutral Das Kind, von dem ich dir erzählt habe Das Kind, über das wir gesprochen haben
Plural Die Männer, von denen ich dir erzählt habe Die Männer, über die wir gesprochen haben
*Beachte: Bei den Relativpronomen ist keine Kontraktion von Präposition und Relativpronomen (von dem = vom) möglich.
Relativsätze im Genitiv
Relativsätze im Genitiv werden oft mit possessiven Relativsätzen verwechselt. Relativsätze im Genitiv sind sehr selten, da es nur wenige Verben mit einer Genitivergänzung gibt. Das Relativpronomen im Genitiv heißt dessen bzw. deren.
Beispiele: Relativpronomen im Genitiv
maskulin Der Mann, dessen ich mich nicht erinnere
feminin Die Frau, deren ich mich nicht erinnere
neutral Das Kind, dessen ich mich nicht erinnere
Plural Die Männer, deren ich mich nicht erinnere
335
Relativsätze
Übersicht Relativpronomen
Alle Relativpronomen lauten:
maskulin neutral feminin Plural
Nominativ der das die die
Akkusativ den das die die
Dativ dem dem der denen
Genitiv dessen dessen deren deren
Das Relativpronomen welche
Der bestimmte Artikel als Relativpronomen kann durch welche- ersetzt werden. Allerdings ist dies in der gesprochenen Sprache nicht üblich.
bestimmter Artikel als Relativpronomen welch- als Relativpronomen
Das Verhalten, das das Kind von seinen Eltern lernt Das Verhalten, welches das Kind von seinen Eltern lernt
Die Meinung, die von der Opposition vertreten wird Die Meinung, welche von der Opposition vertreten wird
Die Endungen von welche- als Relativpronomen sind im Nominativ, Akkusativ und Dativ identisch mit den Endungen des bestimmten Artikels als Relativpronomen. Im Genitiv heißt das Relativpronomen immer des-sen bzw. deren.
maskulin neutral feminin Plural
Nominativ welcher welches welche welche
Akkusativ welchen welches welche welche
Dativ welchem welchem welcher welchen
Genitiv (dessen) (dessen) (deren) (deren)
Possessive Relativsätze
Possessive Relativsätze entstehen, wenn das gemeinsame Nomen zweier Sätze im zweiten Satz in einem Possessivpronomen oder einem possessiven Genitiv ausgedrückt ist.
Beispiel: maskulines Bezugswort - der Mann
Possessivpronomen Der Mann ist ins Altersheim gezogen. Seine Frau ist gestorben.
Genitiv Der Mann ist ins Altersheim gezogen. Die Frau des Mannes ist gestorben.
= Relativsatz Der Mann, dessen Frau gestorben ist, ist ins Altersheim gezogen.
Relativsätze
336
Beispiel: feminines Bezugswort - die Frau
Possessivpronomen Die Frau wohnt jetzt bei ihren Kindern. Ihr Mann ist gestorben.
Genitiv Die Frau wohnt jetzt bei ihren Kindern. Der Mann der Frau ist gestorben.
= Relativsatz Die Frau, deren Mann gestorben ist, wohnt jetzt bei ihren Kindern.
Beispiel: neutrales Bezugswort - das Kind
Possessivpronomen Das Kind lebt in einem Kinderheim. Seine Eltern sind gestorben.
Genitiv Das Kind lebt in einem Kinderheim. Die Eltern des Kindes sind gestorben.
= Relativsatz Das Kind, dessen Eltern gestorben sind, lebt in einem Kinderheim.
Beispiel: Bezugswort im Plural - die Männer
Possessivpronomen Die Männer sitzen jeden Tag im Park. Ihre Frauen sind gestorben.
Genitiv Die Männer sitzen jeden Tag im Park. Die Frauen der Männer sind gestorben.
= Relativsatz Die Männer, deren Frauen gestorben sind, sitzen jeden Tag im Park.
Wenn das Possessivpronomen bzw. der Genitiv des zweiten Satzes nach einer Präposition steht, steht deren bzw. dessen im Relativsatz nach Präposition.
Possessivpronomen Der Mann arbeitet bei Siemens. Ich habe mit seiner Frau gesprochen.
Genitiv Der Mann arbeitet bei Siemens. Ich habe mit der Frau des Mannes gesprochen.
= Relativsatz Der Mann, mit dessen Frau ich gesprochen habe, arbeitet bei Siemens.
Possessivpronomen Der Mann arbeitet bei Siemens. Wir haben über seine Frau gesprochen.
Genitiv Der Mann arbeitet bei Siemens. Wir haben über die Frau des Mannes gesprochen.
= Relativsatz Der Mann, über dessen Frau wir gesprochen haben, arbeitet bei Siemens.
Das Substantiv, zu dem das Relativpronomen im Genitiv gehört, hat keinen Artikel. Deshalb werden Ad-jektive, die zu diesem Substantiv ergänzt werden, ohne Artikel dekliniert.
Beispiele: Nominativ
maskulin Der Mann, dessen neuer Computer gestohlen wurde, hat die Polizei gerufen.
neutral Der Mann, dessen neues Auto gestohlen wurde, hat die Polizei gerufen.
feminin Der Mann, dessen neue Tasche gestohlen wurde, hat die Polizei gerufen.
Lokale Relativsätze
Mit den Fragewörtern wo, wohin, woher können lokale Relativsätze gebildet werden. Die Fragewörter kön-nen durch passende Präpositionen ersetzt werden. Die passende Präposition ist vom Verb des Relativsat-zes abhängig.
337
Relativsätze
Beispiele:
lokaler Relativsatz mit Fragewort lokaler Relativsatz mit Präposition
Die Stadt, woher ich komme, heißt Stuttgart. Die Stadt, aus der ich komme, heißt Stuttgart.
Die Stadt, wo ich wohne, heißt Stuttgart. Die Stadt, in der ich wohne, heißt Stuttgart.
Die Stadt, wohin ich fahre, heißt Stuttgart. Die Stadt, in die ich fahre, heißt Stuttgart.
Bei Städte- und Ländernamen ohne Artikel ist die Variante mit Präposition nicht möglich.
Beispiele:
lokaler Relativsatz mit Fragewort lokaler Relativsatz mit Präposition
Stuttgart, woher meine Großmutter kommt, ... (---)
München, wo letztes Jahr der Kongress stattfand, ... (---)
Berlin, wohin ich nächste Woche fahre, ... (---)
Relativsätze mit was und wo-
Nach unbestimmten Zahlwörtern, nach nominalisierten Superlativen und nach das, kann ein Relativsatz mit was stehen. Wenn das Verb des Relativsatzes ein Verb mit Präposition ist, wird was durch wo(r)- plus Präposition ersetzt.
Beispiel: unbestimmtes Zahlwort
Verb ohne Präposition Alles, was ich weiß, habe ich bei meinem Studium gelernt.
Verb mit Präposition Alles, woran ich mich erinnern kann, ist der Name der Stadt.
Weitere unbestimmte Zahlwörter sind z. B.: vieles, etwas, nichts, einiges, manches, wenig, ...
Beispiel: nominalisierte Superlative
Verb ohne Präposition Das Schönste, was ich in Deutschland gesehen habe, war der Kölner Dom.
Verb mit Präposition Das Interessanteste, worüber wir gesprochen haben, war das Essen.
Weitere nominalisierte Superlative sind z. B.: das Beste, das Langweiligste, das Letzte, das Nächste, ...
Beispiel: das
Verb ohne Präposition Das, was du mir gesagt hast, war nicht richtig.
Verb mit Präposition Das, worüber wir uns unterhalten haben, war interessant für mich.
Relativsätze
338
Relativsätze mit wer, wen, wem, wessen
Aus einem Relativsatz mit einer unbestimmten Personenangabe kann man einen verkürzten Relativsatz mit den Fragewörtern wer, wen, wem und wessen machen. Verkürzte Relativsätze stehen immer vor dem Hauptsatz.
Beispiel: jemand, der / wer
Relativsatz mit unbestimmter Personenangabe verkürzter Relativsatz
Jemand, der oft Sport treibt, lebt gesünder.Ein Mensch, der oft Sport treibt lebt gesünder.
Wer oft Sport treibt, lebt gesünder.
Verkürzte Relativsätze können in jedem Kasus stehen. Eine etwas umständliche Variante dieser Sätze ist auch mit derjenige, der möglich.
Beispiele: wer / derjenige
Nominativ Wer oft Sport treibt, der lebt gesünder. Derjenige, der oft Sport treibt, lebt gesünder.
Akkusativ Wen Sport nicht interessiert, der sollte öfter spazieren gehen.
Derjenige, den Sport nicht interessiert, sollte öfter spazieren gehen.
Dativ Wem Sport nicht gefällt, der sollte wenig-stens öfter zu Fuß gehen.
Derjenige, dem Sport nicht gefällt, sollte wenigstens öfter zu Fuß gehen.
mit Präposition Für wen Joggen zu schwer ist, der sollte mit Wandern beginnen.
Derjenige, für den Joggen zu schwer ist, sollte mit dem Wandern beginnen.
Es gibt auch verkürzte possessive Relativsätze.
Beispiele: wessen / derjenige, dessen
Wessen Arbeit am besten bewertet wird, gewinnt den Preis. Derjenige, dessen Arbeit am besten bewertet wird, gewinnt den Preis.
Bei Relativsätzen mit derjenige, der kann der Relativsatz auch nachgestellt werden.
Beispiel: derjenige der (nachgestellt)
Derjenige, der oft Sport treibt, lebt gesünder. Derjenige lebt gesünder, der oft Sport macht.
Relativsätze mit wer kommen oft in Sprichwörtern und Redensarten vor.
Beispiele: Sprichwörter
Wer zuletzt lacht, lacht am besten.
Wer hat, der hat.
Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.
339
Relativsätze
Die Position des Relativsatzes
Der Relativsatz steht normalweise direkt hinter seinem Bezugswort.
Beispiel:
Mein Freund, der in Köln wohnt, kommt nächste Woche zu Besuch.
Wenn ein Verb oder ein Verbteil am Satzende isoliert würde, sollte man aber besser den Relativsatz ans Satzende stellen.
Beispiel: Perfekt
schlecht: Ich habe meinen Freund, der in Köln wohnt, besucht.
besser: Ich habe meinen Freund besucht, der in Köln wohnt.
Beispiel: Modalverb
schlecht: Ich möchte meinen Freund, der in Köln wohnt, besuchen.
besser: Ich möchte meinen Freund besuchen, der in Köln wohnt.
Beispiel: trennbare Verben
schlecht: Ich hole meinen Freund, der in Köln wohnt, ab.
besser: Ich hole meinen Freund ab, der in Köln wohnt.
Einfache Rechtsattribute haben Vorrang vor dem Relativsatz und stehen direkt beim Nomen.
Genitiv: Das Haus meines Vaters, das sehr alt ist , ...
Präposition: Das Haus neben dem Bahnhof, das sehr alt ist, ...
Apposition: Herr Schmidt, der Lehrer meiner Tochter, der sehr alt ist, ...
Bei Genitivattributen kann manchmal unklar sein, welches das Bezugswort des Relativsatzes ist. Diese Strukturen sollte man vermeiden.
schlecht: Der Vater meines Freundes, der in Köln wohnt, hat eine eigene Firma.(Wer wohnt in Köln?!)
besser: Mein Freund wohnt in Köln. Sein Vater hat eine eigene Firma.
bzw. Der Vater meines Freundes wohnt in Köln. Er hat eine eigene Firma.
Relativsätze
340
Temporale Relativsätze
Mit den Konjunktionen wenn und als können temporale Relativsätze gebildet werden. Die Konjunktionen können durch passende Präpositionen ersetzt werden.
als
An dem Tag, als ich geboren wurde, war es sehr kalt. An dem Tag, an dem ich geboren wurde, war es sehr kalt.
wenn
An Tagen, wenn die Sonne scheint, gehe ich gerne spazieren. An Tagen, an denen die Sonne scheint, gehe ich gerne spazieren.
Die passende Präposition ist von der Art Temporalergänzung abhängig.
Beispiel:
An dem Tag, als ich geboren wurde, war es sehr kalt. An dem Tag, an dem ich geboren wurde, war es sehr kalt.
In dem Monat, als ich geboren wurde, war es sehr kalt. In dem Monat, in dem ich geboren wurde, war es sehr kalt.
Nicht-attributive Relativsätze
Das kann sich auf einen ganzen Satz beziehen und so zwei Hauptsätze verbinden. Diese zwei Hauptsätze kann man durch einen Hauptsatz mit Relativsatz ersetzen. Das Relativpronomen lautet dann was. Beide Satzverbindungen entsprechen einem Hauptsatz mit einem dass-Satz.
zwei Hauptsätze + das Meine Großmutter hat einen armen Mann geheiratet. Das hat ihr Vater nie verstanden.
ein Hauptsatz + Relativsatz Meine Großmutter hat einen armen Mann geheiratet, was ihr Vater nie verstanden hat.
ein Hauptsatz + dass-Satz Ihr Vater hat nie verstanden, dass meine Großmutter einen armen Mann geheiratet hat.
Bei einem Verb mit Präposition lauten die Sätze entsprechend:
zwei Hauptsätze Meine Großmutter hat einen armen Mann geheiratet. Darüber hat sich ihr Vater geärgert.
ein Hauptsatz mit Relativsatz Meine Großmutter hat einen armen Mann geheiratet, worüber sich ihr Vater geärgert hat.
ein Hauptsatz mit dass-Satz Ihr Vater hat sich darüber geärgert, dass meine Großmutter einen armen Mann geheiratet hat.
Dieselbe Struktur ist bei kausalen Satzverbindungen möglich.
zwei Hauptsätze + deshalb Meine Großmutter hat einen armen Mann geheiratet. Deshalb hat sich ihr Vater geärgert.
ein Hauptsatz + Relativsatz Meine Großmutter hat einen armen Mann geheiratet, weshalb sich ihr Vater geärgert hat.*
ein Hauptsatz + dass-Satz Ihr Vater hat sich geärgert, weil meine Großmutter einen armen Mann geheiratet hat.
*Statt weshalb kann auch weswegen stehen.
341
Weitere Attributsätze
Weitere AttributsätzeNeben Relativsätzen können auch Infinitivsätze, dass-Sätze, indirekte Fragesätze und Temporalsätze als Attribute verwendet werden. Diese Attributsätze stehen wie die Relativsätze zwischen zwei Kommas.
Beispiele: Infinitivsätze als Attribut
Die Schwierigkeit, nach dem Studium eine Arbeit zu finden, wird von vielen Studenten unterschätzt.
Das Problem, einen Arbeitsplatz zu finden, wächst in der Krise.
Der Wunsch, Kinder zu bekommen, ist heute weniger verbreitet als vor 50 Jahren.
Die Möglichkeit, im Ausland zu studieren, haben nicht alle Studenten.
Den Plan, ihn zu verlassen, hatte sie schon lange gefasst.
Beispiele: dass-Sätze als Attribut
Die Tatsache, dass man zur Bewerbung ein Sprachzeugnis braucht, war ihm nicht klar.
Das Gefühl, dass mit ihm etwas nicht stimmt, hatte sie schon lange.
Die Hoffnung, dass alles gut wird, hat er nie aufgegeben.
Beispiele: Indirekte Fragesätze als Attribut
Die Frage, woher das Geld stammt, konnte nicht beantwortet werden.
Den Hinweis wo er das Geld versteckt hatte, bekam die Polizei von seiner Ex-Frau.
Die Frage, wohin das alles führen sollte, brachte ihn fast zur Verzweiflung.
Beispiele: Temporale Attributsätze
Der Moment, als alles fertig war, war der schönste in seinem Leben.
Für die Zeit, wenn(während) sie bei der Arbeit sind, brauchen viele Eltern eine Kinderbetreuung.
Der Zeitpunkt, bis zu dem die Arbeit fertig gestellt sein muss, wird vom Professor festgelegt.
Fragen zu Attributen
342
Fragewörter zu Attributen
Die Frage: welche
Welche- fragt nach dem Attribut eines bestimmten Substantivs.
Beispiele:
Welcher Pullover gefällt dir? Der rote (Pullover).
Welches Haus gefällt dir? Das (Haus) mit dem Garten.
Die Deklination von welche entspricht der Deklination des bestimmten Artikels.
welche maskulin neutral feminin Plural
Nominativ welcher welches welche welche
Akkusativ welchen welches welche welche
Dativ welchem welchem welcher welchen
Genitiv welches welches welcher welcher
Beispiele
Nominativ Welcher Anzug gefällt dir? Der schwarze.
Akkusativ Welchen Rock ziehst du heute an? Den gelben.
Dativ Mit welchem Kuli schreibst du? Mit dem blauen.
Genitiv Die Knöpfe welches Hemdes muss man annähen?* Die (Knöpfe) des weißen.
*In der gesprochenen Sprache meist mit Präposition: Die Knöpfe von welchem Hemd.
Die Frage: was für ein
Was für ein fragt nach dem Attribut eines unbestimmten Substantivs.
Beispiele:
Was für ein Pullover gefällt dir? Ein roter (Pullover).
Was für ein Haus gefällt dir? Ein Haus mit Garten. Eins mit Garten.
Die Deklination von was für ein- entspricht der Deklination des unbestimmten Artikels. Der Plural lautet was für welche.
343
Fragen zu Attributen
was für ein maskulin neutral feminin Plural
Nominativ was für ein was für ein was für eine was für welche
Akkusativ was für einen was für ein was für eine was für welche
Dativ was für einem was für einem was für einer was für welchen
Genitiv was für eines was für eines was für einer was für welcher
Beispiele
Nominativ Was für ein Anzug gefällt dir? Ein schwarzer.
Akkusativ Was für einen Anzug ziehst du heute Abend an? Einen eleganten.
Dativ Mit was für einem Stift schreibst? Mit einem blauen.
Genitiv Die Frau was für eines Mannes war sie?* Eines einflussreichen.
*Umgangssprachlich meist mit Präposition: Die Frau von was für einem Mann
Die Frage: wessen
Nach einem Genitivattribut fragt man mit wessen.
Beispiel:
Wessen Haus gefällt dir? Das Haus meines Großvaters.
Die Frage: wie viele
Wie viele fragt nach einem bestimmten oder unbestimmten Zahlwort. Wie viele benutzt man immer im Plural. Die Antwort kann Singular oder Plural sein.
Beispiel: wie viele
Wie viele Bücher hast du gekauft? Ich habe ein Buch gekauft.Ich habe drei Bücher gekauft.
Eine Ausnahme sind nicht zählbare Nomen. Hier lautet die Frage wie viel.
Beispiel: wie viel
Wie viel Milch hast du gekauft?
Wie viel Geld verdienst du im Monat?
345
Teil XI: Komplexe Sätze
Komplexe Sätze: Einführung
346
Komplexe SätzeEin komplexer Satz besteht aus zwei oder mehr vollständigen Sätzen, die miteinander verbunden sind. Man kann zwei Sätze einfach durch ein Komma getrennt nebeneinander stellen. Meist wird die Verbin-dung zweier Sätze aber durch Verbindungswörter (Konnektoren) markiert, um den Zusammenhang der Sätze deutlicher zu machen.
Satzverbindung nur mit Komma Satzverbindung mit Konnektor
Peter ist heute krank, er bleibt im Bett. Peter ist heute krank und (er) bleibt im Bett.
Peter bleibt heute im Bett, er ist krank. Peter bleibt heute im Bett, weil er krank ist.
Die Verbindungswörter bestimmen die Position des Verbs. Nach der Position des Verbs kann man zwei Hauptarten der Satzverbindung unterscheiden: die Nebensatzverbindung und die Hauptsatzverbindung.
Die Nebensatzverbindung
Bei der Nebensatzverbindung steht das Verb in einem Satz am Ende (=Nebensatz) und im anderen Satz in der normalen Verbposition 2 (=Hauptsatz).
Beispiel: Nebensatzverbindung
Hauptsatz (=Verb nicht am Ende) Nebensatz (=Verb am Ende)
Peter bleibt heute im Bett, weil er krank ist.
Die Nebensatzverbindung heißt auch subordinierende oder subordinierte Verbindung. Die Verbindungs-wörter einer Nebensatzverbindung werden als Nebensatzkonjunktionen, Subjunktionen oder subordinie-rende Konjunktionen bezeichnet.
Bei der Nebensatzverbindung ist meist, aber nicht immer eine Umstellung des Nebensatzes vor den Hauptsatz möglich.
Beispiel: Umstellung von Hauptsatz und Nebensatz
Hauptsatz vor Nebensatz Nebensatz vor Hauptsatz
Peter bleibt heute im Bett, weil er krank ist. Weil Peter krank ist, bleibt er heute im Bett.
Peter ist heute krank, so dass er nicht zur Arbeit gehen kann. (nicht möglich)
Die Hauptsatzverbindung
Bei der Hauptsatzverbindung steht das Verb in beiden Sätzen nicht am Ende.
Beispiel: Hauptsatzverbindung
Hauptsatz (=Verb nicht am Ende) Hauptsatz (=Verb nicht am Ende)
Peter ist heute krank und er bleibt im Bett.
347
Komplexe Sätze: Einführung
Bei der Hauptsatzverbindung kann man zwei Untergruppen unterscheiden: Die Verbindung, bei der das Verb in einem Satz in der normalen Verbposition 2 steht und im anderen Satz - wenn man das Verbin-dungswort mitzählt - in der Position 3.
Beispiel: Hauptsatzverbindung
Hauptsatz (=Verb in Position 2) Hauptsatz (=Verb in Position 3)
1 2 3 4 1 2 3 4
Peter ist heute krank und (er) bleibt im Bett.
Man spricht auch davon, dass bei dieser Art der Satzverbindung das Verbindungswort in der „Position 0“ steht, also nicht mitgezählt wird. Dann befindet sich das zweite Verb ebenfalls in der Position 2.
Beispiel: Hauptsatzverbindung
Hauptsatz (=Verb in Position 2) Hauptsatz (=Verb in Position 2)
1 2 3 4 0 1 2 3
Peter ist heute krank und er bleibt im Bett.
Diese Art der Hauptsatzverbindung heißt koordinierende oder koordinierte (Hauptsatz)Verbindung. Die Verbindungswörter dieser Art von Hauptsatzverbindung werden als (Hauptsatz)Konjunktionen oder koor-dinierende Konjunktionen bezeichnet.
Bei der zweiten Art der Hauptsatzverbindung stehen beide Verben in der normalen Verbposition 2. Das Verbindungswort steht in der Position 1 und wird mitgezählt.
Beispiel: Hauptsatzverbindung
Hauptsatz (=Verb in Position 2) Hauptsatz (=Verb in Position 2)
1 2 3 4 1 2 3 4
Peter ist heute krank, deshalb bleibt er im Bett.
Diese Art der Hauptsatzverbindung nennt man adverbiale (Hauptsatz)Verbindung. Die Verbindungswör-ter dieser Art von Hauptsatzverbindung werden als Adverbien bezeichnet.
Satzverbindung durch einen präpositionalen Ausdruck
Eine Satzverbindung kann man auch durch Präpositionen ausdrücken. Dabei wird ein Teilsatz nominali-siert und als präpositionaler Ausdruck in den Satz integriert.
Beispiel:
Hauptsatzverbindung (1) Er kommt heute nicht, denn er ist krank.
Hauptsatzverbindung (2) Er ist krank, deshalb kommt er heute nicht.
Nebensatzverbindung Weil er krank ist, kommt er heute nicht.
Präpositionaler Ausdruck Wegen seiner Krankheit kommt er heute nicht.
Präpositionale Ausdrücke werden nie durch ein Komma vom Rest des Satzes getrennt.
Satzverbindung mit und
348
Satzverbindung mit undSätze, die ein gemeinsames Thema haben, kann man mit und verbinden.
Beispiel:
Peter kommt aus England. Maria kommt aus Italien.
Peter kommt aus England und Maria kommt aus Italien.
Abhängig von der Position des Nominativs im zweiten Satz können das Verb und/oder der Nominativ weggelassen werden.
Nominativ in Position 1
Wenn der Nominativ im zweiten Satz in Position 1 steht, kann man den Nominativ und/oder das Verb weg-lassen, wenn sie mit dem Verb bzw. dem Nominativ des ersten Satzes identisch sind.
Beispiel: identischer Nominativ
Peter wohnt in Deutschland. Er studiert Medizin.
Peter wohnt in Deutschland und er studiert Medizin.
Peter wohnt in Deutschland und studiert Medizin.
Beispiel: identisches Verb
Peter kommt aus England. Maria kommt aus Italien.
Peter kommt aus England und Maria kommt aus Italien.
Peter kommt aus England und Maria aus Italien.
Beispiel: identischer Nominativ und identisches Verb
Peter fährt nach Berlin. Er fährt (auch) nach Hamburg.
Peter fährt nach Berlin und er fährt nach Hamburg.
Peter fährt nach Berlin und (nach) Hamburg.
Das gilt auch für identische Hilfsverben z. B. beim Perfekt.
Beispiel: identisches Hilfsverb
Peter hat in Deutschland gewohnt. Er hat Medizin studiert.
Peter hat in Deutschland gewohnt und er hat Medizin studiert.
Peter hat in Deutschland gewohnt und Medizin studiert.
349
Satzverbindung mit und
Nominativ nicht in Position 1
Wenn der Nominativ im zweiten Satz nicht in Position 1 steht, kann man den identischen Nominativ nicht weglassen. Wenn aber Verb und Nominativ identisch sind, kann man beides weglassen.
Beispiel: nur identischer Nominativ
Peter besucht einen Deutschkurs. Danach möchte er Medizin studieren.
Peter besucht einen Deutschkurs und danach möchte er Medizin studieren.
(weglassen nicht möglich)
Beispiel: identisches Verb und identischer Nominativ
Peter möchte einen Deutschkurs besuchen. Danach möchte er Medizin studieren.
Peter möchte einen Deutschkurs besuchen und danach möchte er Medizin studieren.
Peter möchte einen Deutschkurs besuchen und danach Medizin studieren.
Varianten von und
Wenn man die durch und verbundenen Aussagen besonders betonen möchte, kann man die Doppelver-bindungen sowohl - als auch oder nicht nur - sondern auch verwenden.
Beispiel
Peter hat Medizin studiert. Er hat (auch) Psychologie studiert.
Peter hat Medizin und Psychologie studiert.
Peter hat sowohl Medizin als auch Psychologie studiert.
Peter hat nicht nur Medizin, sondern auch Psychologie studiert.
Eine doppelte Negation, die mit und verbunden ist, kann man mit weder - noch betonen.
Beispiel 1:
Peter hat keine Frau. Er hat (auch) keine Kinder.
Peter hat keine Frau und keine Kinder.
Peter hat weder eine Frau noch Kinder.
Beispiel 2:
Peter hat die Deutschprüfung nicht bestanden. Er hat (auch) keinen Studienplatz bekommen.
Peter hat die Deutschprüfung nicht bestanden und keinen Studienplatz bekommen.
Peter hat weder die Deutschprüfung bestanden noch einen Studienplatz bekommen.
Weder kann auch in Position 1 stehen.
Beispiel 1 und 2
Weder hat Peter eine Frau noch Kinder.
Weder hat Peter die Deutschprüfung bestanden noch einen Studienplatz bekommen.
Satzverbindung mit oder
350
Satzverbindung mit oderDurch oder werden meist zwei alternative Handlungsmöglichkeiten verbunden.
Beispiel:
Peter möchte eine Ausbildung machen. Peter möchte studieren.
Peter möchte eine Ausbildung machen oder er möchte studieren.
„Alternative 1“ „Alternative 2“
„Ausbildung machen“ „studieren“
Für die Satzverbindung mit oder gilt dasselbe wie für die Satzverbindung mit und: Abhängig von der Posi-tion des Nominativs im zweiten Satz können das Verb und/oder der Nominativ weggelassen werden.
Nominativ in Position 1
Wenn der Nominativ im zweiten Satz in Position 1 steht, kann man den Nominativ und/oder das Verb weg-lassen, wenn sie mit dem Verb bzw. dem Nominativ des ersten Satzes identisch sind.
Beispiel: identischer Nominativ
Peter macht eine Ausbildung. / Peter studiert.
Peter macht eine Ausbildung oder er studiert.
Peter macht eine Ausbildung oder studiert.
Beispiel: identisches Verb
Peter kocht Spaghetti. / Maria kocht eine Suppe.
Peter kocht Spaghetti oder Maria kocht eine Suppe.
Peter kocht Spaghetti oder Maria eine Suppe.
Beispiel: identisches Verb und identischer Nominativ
Peter möchte studieren. / Peter möchte eine Ausbildung machen.
Peter möchte studieren oder er möchte eine Ausbildung machen.
Peter möchte studieren oder eine Ausbildung machen.
Nominativ nicht in Position 1
Wenn der Nominativ im zweiten Satz nicht in Position 1 steht, kann man den identischen Nominativ nicht weglassen. Wenn aber Verb und Nominativ identisch sind, kann man beides weglassen.
Beispiel: nur identischer Nominativ
Peter macht eine Ausbildung. / Vielleicht studiert er.
Peter macht eine Ausbildung oder vielleicht studiert er.
(weglassen nicht möglich)
351
Satzverbindung mit oder
Beispiel: identisches Verb und identischer Nominativ
Peter möchte studieren. / Vielleicht möchte Peter eine Ausbildung machen
Peter möchte studieren oder vielleicht möchte er eine Ausbildung machen.
Peter möchte studieren oder vielleicht eine Ausbildung machen
Varianten von oder
Die Satzverbindung mit oder kann durch entweder im ersten Satz betont werden.
Beispiel:
Peter möchte nach dem Deutschkurs entweder studieren oder eine Ausbildung machen.
Nach dem Deutschkurs arbeitet Peter entweder oder er fährt in Urlaub.
Entweder kann auch in Position 1 stehen.
Beispiel:
Entweder möchte Peter nach dem Deutschkurs studieren oder eine Ausbildung machen.
Entweder arbeitet Peter nach dem Deutschkurs oder er fährt in Urlaub.
Beziehungsweise wird genau wie oder benutzt. In Texten wird beziehungsweise oft mit bzw. abgekürzt.
Beispiel:
Peter möchte nach dem Deutschkurs studieren oder er möchte eine Ausbildung machen.
Peter möchte nach dem Deutschkurs studieren beziehungsweise er möchte eine Ausbildung machen.
Peter möchte nach dem Deutschkurs studieren beziehungsweise eine Ausbildung machen.
Satzverbindung mit aber, (je)doch, sondern
352
Satzverbindung mit aber, doch, jedoch, sondernDer Konnektor aber hat verschiedene Bedeutungen. Die wichtigsten sind die konzessive, die adversative und die restriktive Bedeutung. Die Bedeutungen sind nicht immer eindeutig zu unterscheiden.
Die konzessive Bedeutung von aber
Bei der konzessiven Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz die „uner-wartete Folge“ einer „Handlung“ („Aktion“) beschreibt.
Beispiel:
Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen. Er ist nicht gekommen.
„Handlung“, „Aktion“ „Unerwartete Folge“, „unerwartete Konsequenz“
„einladen“ „nicht kommen“
Aber markiert die „unerwartete Folge“.
Beispiel: konzessive Satzverbindung mit aber
Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen, aber er ist nicht gekommen.
Die adversative Bedeutung von aber
Bei der adversativen Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz einen „Ge-gensatz“ zur Aussage des ersten Satzes beschreibt.
Beispiel:
Maria hat die Prüfung bestanden. Ihr Freund hat die Prüfung nicht bestanden.
„Aussage“ „Gegensatz“
„Prüfung bestanden“ „Prüfung nicht bestanden“
Aber markiert den „Gegensatz“.
Beispiel: adversative Satzverbindung mit aber
Maria hat die Prüfung bestanden, aber ihr Freund hat sie nicht bestanden.
353
Satzverbindung mit aber, (je)doch, sondern
Die restriktive Bedeutung von aber
Bei der restriktiven Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz eine „Ein-schränkung“ zur Aussage des ersten Satzes macht.
Beispiel:
Maria hat die Prüfung bestanden. Maria hat eine schlechte Note bekommen.
„Aussage“ „Einschränkung“
„Prüfung bestanden“ „schlechte Note“
Aber markiert die „Einschränkung“.
Beispiel: restriktive Satzverbindung mit aber
Maria hat die Prüfung bestanden, aber sie hat eine schlechte Note bekommen.
Weglassen von Satzteilen bei der Satzverbindung mit aber
Wenn der Nominativ u n d das Verb des zweiten Satzes mit dem Verb bzw. dem Nominativ des ersten Sat-zes identisch sind, kann man sie weglassen.
Beispiel: identischer Nominativ und identisches Verb
Maria hat die Prüfung bestanden. Sie hat eine schlechte Note bekommen.
Maria hat die Prüfung bestanden, aber eine schlechte Note bekommen.
Wenn nur der Nominativ beider Sätze identisch ist, kann man nichts weglassen.
Beispiel: nur identischer Nominativ
Maria hat die Prüfung bestanden, aber sie muss nächste Woche noch eine andere Prüfung schreiben.
Hauptsatzvariante: doch
Eine Variante von aber mit gleicher Verbposition ist doch. Allerdings klingt doch gehobener und wird in der Umgangssprache selten verwendet.
Beispiel: doch
Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen, aber er ist nicht gekommen.
Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen, doch er ist nicht gekommen.
Satzverbindung mit aber, (je)doch, sondern
354
Hauptsatzvariante: jedoch
Eine Variante von aber mit abweichender Verbposition ist jedoch. Bei jedoch steht das Verb in Position 2. Jedoch gehört ebenfalls zum gehobenen Sprachstil und wird in der Umgangssprache selten verwendet.
Beispiel: jedoch
Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen, aber er ist nicht gekommen.
Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen, jedoch ist er nicht gekommen.
Eingeschränkte Hauptsatzvariante: sondern
Eine eingeschränkte Variante von aber ist sondern. Sondern wird benutzt, wenn in zwei Sätzen zu einem Thema ein „direkter Gegensatz“ ausgedrückt wird.
Beispiel:
Peter legt sein Geld nicht auf einem Sparbuch an. Peter kauft Aktien.
„Thema“ „direkter Gegensatz“
„Geld anlegen“ „Sparbuch - Aktien“
Der erste Satz muss immer eine Negation enthalten. Sondern steht immer im zweiten Satz. Eine Umstel-lung der Sätze ist nicht möglich.
Beispiel: sondern
Er legt sein Geld nicht auf einem Sparbuch an, sondern er kauft Aktien.
355
Kausale Satzverbindung
Kausale Verbindung: weil, da, zumal, denn, nämlich, we-gen, auf GrundBei der kausalen Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, die in einer Grund-Folge-Beziehung zu-einander stehen.
Beispiel:
Ich bin krank. Ich gehe heute nicht zur Arbeit.
„Grund“ „Folge“
„krank“ „nicht arbeiten“
Kausalsätze antworten auf die Frage warum. Varianten von warum sind wieso, weshalb und weswegen.
Bei der kausalen Satzverbindung wird der „Grund“ auf folgende Weise markiert:
Nebensatz: weil
Ein Satz mit weil ist ein Nebensatz. Das Verb steht im weil-Satz am Ende. Der Nebensatz enthält den „Grund“, der Hauptsatz die „Folge“.
Beispiel: weil (Nebensatz)
Warum gehst du heute nicht zur Arbeit?
Ich gehe heute nicht zur Arbeit, weil ich krank bin.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
Beispiel: weil (Umstellung)
Ich gehe heute nicht zur Arbeit, weil ich krank bin.
Weil ich krank bin, gehe ich heute nicht zur Arbeit.
In der Umgangssprache wird weil häufig mit der Verbposition der Hauptsatzverbindung mit denn (Position 3) benutzt.
Beispiel: weil (Wortposition Umgangssprache)
Ich gehe heute nicht zur Arbeit, weil ich bin krank.
Kausale Satzverbindung
356
Nebensatz (Variante): da
Eine gehobene Variante von weil ist da. Da wird in der Umgangssprache normalerweise nicht benutzt. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist ebenfalls möglich.
Beispiel: da (Umstellung)
Da die Zahl der Studenten ständig steigt, müssen zusätzliche Studienplätze geschaffen werden.
Zusätzliche Studienplätze müssen geschaffen werden, da die Zahl der Studenten ständig steigt.
Nebensatz (eingeschränkte Variante): zumal
Zumal ist ähnlich, aber nicht gleich wie weil. Zumal nennt einen zusätzlichen Grund.
Beispiel: zumal (Nebensatz)
Wegen des schlechten Wetters gehen wir nicht spazieren, zumal wir den Regenschirm vergessen haben.
„Grund 1“ „Folge“ „Grund 2“
„schlechtes Wetter“ „nicht spazieren gehen“ „kein Regenschirm“
Die Umstellung von Haupt-und Nebensatz ist nicht möglich.
Hauptsatz: denn
Denn hat eine von den normalen Hauptsätzen abweichende Verbposition (Position 3).
Beispiel: denn (Hauptsatz)
Ich gehe heute nicht zur Arbeit, denn ich bin krank.
Hauptsatz (Variante): nämlich
Eine Variante der kausalen Hauptsatzverbindung ist nämlich. Nämlich steht immer hinter dem Verb in Po-sition 3.
Beispiel: nämlich (Hauptsatz)
Ich gehe heute nicht zur Arbeit, ich bin nämlich krank.
Präpositionaler Ausdruck: wegen (+ Genitiv)
Anstelle einer kausalen Haupt- oder Nebensatzverbindung kann ein präpositionaler Ausdruck mit wegen stehen. Wegen ist eine Präposition mit Genitiv. Der präpositionale Ausdruck mit wegen steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition.
357
Kausale Satzverbindung
Beispiel: wegen + Genitiv
Wegen meiner Krankheit gehe ich heute nicht zur Arbeit.
Ich gehe heute wegen meiner Krankheit nicht zur Arbeit.
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
Umgangssprachlich wird wegen auch mit Dativ verwendet.
Beispiel: wegen + Genitiv/Dativ
Genitiv Wegen meines Urlaubs muss ich mit dem Chef sprechen.
Dativ Wegen meinem Urlaub muss ich mit dem Chef sprechen.
Präpositionaler Ausdruck (Variante): auf Grund (+ Genitiv)
Auf Grund ist eine gehobene Variante von wegen, die in der Umgangssprache normalerweise nicht be-nützt wird. Auf Grund ist ein präpositionaler Ausdruck mit Genitiv.
Beispiel: auf Grund + Genitiv
Auf Grund seines schlechten Verhaltens wurde der Mitarbeiter entlassen.
Bedeutungsverwandtschaft der Kausalsätze
Kausalsätze sind mit den Konsekutivsätzen verwandt. Die Bedeutung der Sätze entspricht sich, aber ein Kausalsatz markiert einen „Grund“, ein Konsekutivsatz eine „Folge“.
Beispiel: weil/so dass
Kausalsatz Weil ich krank bin, gehe ich heute nicht zur Arbeit.
Konsekutivsatz Ich bin krank, so dass ich heute nicht zur Arbeit gehe.
Kausale Satzverbindung
358
Auf einen Blick: Kausale Satzverbindung
Bedeutung „Grund“, „Ursache“
Fragen warum (wieso weshalb, weswegen)
Nebensatz weil (Umstellung möglich)
Nebensatz (Variante 1) da (gehoben) (Umstellung möglich)
Nebensatz (Variante 2) zumal (eingeschränkte Variante)
Hauptsatz denn (Verbposition 3)
Hauptsatz (Variante) nämlich (Position 3)
Präposition wegen (+Genitiv) (umgangssprachlich +Dativ)
Präposition (Variante) auf Grund (+Genitiv) (gehoben)
bedeutungsverwandt Konsekutivsätze
359
Konsekutive Satzverbindung
Konsekutive Verbindung: so dass, deshalb, infolgeBei der konsekutiven Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, die in einer Grund-Folge-Beziehung zueinander stehen.
Beispiel:
Die Mutter schlägt das Kind. Das Kind weint.
„Grund“ „Folge“, „Konsequenz“
„schlagen“ „weinen“
Konsekutivsätze antworten auf die Frage wie.
Bei der konsekutiven Satzverbindung wird die „Folge“ auf folgende Weise markiert:
Nebensatz: so dass
Der Nebensatz enthält die „Folge“, der Hauptsatz den „Grund“. Bei Nebensätzen mit so dass steht das Verb am Ende.
Beispiel: wie - so dass (Nebensatz)
Wie schlägt die Mutter das Kind?
Die Mutter schlägt das Kind, so dass es weint.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist nicht möglich. Der Nebensatz mit so dass steht immer hin-ter dem Hauptsatz.
Positionsvariante von so
Wenn im Hauptsatz ein Adverb steht, wird so meistens in den Hauptsatz vorgezogen und vor dieses Ad-verb gestellt.
Beispiel: Positionsvariante von so vor Adverb
so im Nebensatz Die Mutter schlägt das Kind stark, so dass es weint.
so im Hauptsatz Die Mutter schlägt das Kind so stark, dass es weint.
Beachte: Im zweiten Satz ist das Adverb betont, im ersten Satz die Folge.
Das gilt auch, wenn das Adverb als Adjektivattribut im Hauptsatz steht.
Beispiel: Positionsvariante von so vor Adjektiv
Konsekutive Satzverbindung
360
so im Nebensatz: Er war ein böses Kind, so dass die Mutter immer mit ihm schimpfen musste
so im Hauptsatz: Er war ein so böses Kind, dass die Mutter immer mit ihm schimpfen musste.
Manchmal kann so auch ohne Adverb im Hauptsatz stehen, weil man das Adverb leicht aus dem Kontext ergänzen kann.
Beispiel: Positionsvariante von so ohne Adverb
so im Nebensatz: Das Kind schrie, so dass die Nachbarn die Polizei riefen.
so im Hauptsatz: Das Kind schrie so, dass die Nachbarn die Polizei riefen.
=Das Kind schrie so laut, dass die Nachbarn die Polizei riefen.
Variante von so: dermaßen, derart(ig)
So kann man auch durch die Wörter dermaßen oder derart(ig) ersetzen.
Beispiel: dermaßen, derart(ig)
Das Kind schrie dermaßen laut, dass die Nachbarn die Polizei riefen.
Das Kind schrie derart(ig) laut, dass die Nachbarn die Polizei riefen.
Nebensatz (eingeschränkte Variante): als dass (nur bei Negation)
Eine negative Folge mit so dass nicht kann man auch ohne Negation durch zu plus als dass plus Konjunktiv II ausdrücken.
Beispiel: so dass nicht = zu als dass (+ Konjunktiv II)
Er ist so krank, dass er nicht zur Arbeit gehen kann.
Er ist zu krank, als dass er zur Arbeit gehen könnte.
In der gesprochenen Sprache wird auch Indikativ benutzt.
Beispiel: gesprochene Sprache (Indikativ)
Er ist zu krank, als dass er zur Arbeit gehen kann.
Bei identischem Nominativ ist ein Satz mit um zu möglich. Diese darf man nicht mit einem Finalsatz (siehe im Kapitel: „Finale Verbindung“) verwechseln.
Beispiel: zu .. um zu
Er ist zu krank, um zur Arbeit gehen zu können.
361
Konsekutive Satzverbindung
Hauptsatz: deshalb
Der Nebensatz mit so dass entspricht einem Hauptsatz mit deshalb. Im Hauptsatz mit deshalb steht das Verb in Position 2.
Beispiel: deshalb (Hauptsatz)
Die Mutter schlägt das Kind, deshalb weint es.
Hauptsatz (Varianten): deswegen, daher, darum, aus diesem Grund, infolgedessen
Varianten von deshalb sind deswegen, daher, darum, aus diesem Grund, infolgedessen. Außer deswegen gehören diese Varianten zum gehobenen Sprachstil und werden in der gesprochenen Sprache weniger benutzt.
Beispiele: deswegen, daher, darum, aus diesem Grund, infolgedessen (Hauptsatz)
Die Mutter schlägt das Kind, deswegen weint es.
Die Mutter schlägt das Kind, daher weint es.
Die Mutter schlägt das Kind, darum weint es.
Die Mutter schlägt das Kind, aus diesem Grund weint es.
Die Mutter schlägt das Kind, infolgedessen weint es.
Präpositionaler Ausdruck: infolge (+Genitiv)
Anstelle einer konsekutiven Haupt- oder Nebensatzverbindung kann ein präpositionaler Ausdruck mit infolge stehen. Infolge ist eine Präposition mit Genitiv. Der präpositionale Ausdruck mit infolge steht in Po-sition 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition.
Beispiel: infolge + Genitiv
Infolge der Schläge der Mutter weint das Kind.
Das Kind weint infolge der Schläge der Mutter.
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
Hinweis: Infolge markiert den „Grund“ und nicht die „Folge“. Es entspricht dem kausalen wegen. Es ist eine gehobene Variante von wegen. Auf Grund der Wortbildung aus dem Nomen die Folge wird es aber meist bei der konsekutiven Satzverbindung behandelt.
Beispiel: infolge/wegen
Infolge der Schläge der Mutter weint das Kind.
Wegen der Schläge der Mutter weint das Kind.
Konsekutive Satzverbindung
362
Bedeutungsverwandtschaft der Konsekutivsätze
Konsekutivsätze sind mit den Kausalsätzen verwandt. Konsekutivsätze markieren aber die „Folge“, Kausal-sätze den „Grund“.
Beispiel: Konsekutivsatz/Kausalsatz
Konsekutivsatz Ich bin krank, so dass ich heute nicht zur Arbeit gehe.
Kausalsatz Weil ich krank bin, gehe ich heute nicht zur Arbeit.
Auf einen Blick: Konsekutive Satzverbindung
Bedeutung „Folge“, „Konsequenz“
Fragen wie?
Nebensatz so (derartig) dass (keine Umstellung möglich)
Nebensatz (Variante) zu + als dass + Konjunktiv II (nur bei Negation)
Hauptsatz deshalb
Hauptsatz (Varianten) deswegen, daher, darum, aus diesem Grund, infolgedessen
Präposition infolge (+Genitiv)
Präposition (Varianten)
bedeutungsverwandt Kausalsätze
363
Finale Satzverbindung
Finale Verbindung: damit, um zu, dazu, zuBei der finalen Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz das gewünschte „Ziel“ („Zweck“, „Absicht“) einer „Handlung“ („Aktion“) beschreibt.
Beispiel:
Ich lerne jeden Tag. Ich möchte meine Deutschprüfung bestehen.
„Handlung“ („Aktion“) „Ziel“ („Zweck“, „Absicht“)
„lernen“ „Deutschprüfung bestehen“
Finalsätze antworten auf die Frage wozu bzw. warum (wieso, weshalb, weswegen).
Bei der finalen Satzverbindung wird das „Ziel“ (der „Zweck“, die „Absicht“) auf folgende Weise markiert:
Nebensatz: damit, um zu
Der Nebensatz enthält das „Ziel“, der Hauptsatz die „Handlung“, die zur Erreichung des Ziels unternom-men wird. Bei Nebensätzen mit damit steht das Verb am Ende.
Beispiel: wozu - damit
Wozu lernst du jeden Tag?
Ich lerne jeden Tag, damit ich meine Deutschprüfung bestehe.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
Beispiel: damit (Umstellung)
Ich lerne jeden Tag, damit ich meine Deutschprüfung bestehe.
Damit ich meine Deutschprüfung bestehe, lerne ich jeden Tag.
Wenn im damit-Satz ein identischer Nominativ steht, kann dieser wegfallen. Allerdings muss der damit-Satz in einen Infinitivsatz mit um zu umgewandelt werden.
Beispiel: damit/um zu
Ich lerne jeden Tag, damit ich meine Deutschprüfung bestehe.
Ich lerne jeden Tag, um meine Deutschprüfung zu bestehen.
Auch bei um zu ist die Umstellung von Haupt- und Nebensatz möglich.
Finale Satzverbindung
364
Beispiel: um zu (Umstellung)
Ich lerne jeden Tag, um meine Deutschprüfung zu bestehen.
Um meine Deutschprüfung zu bestehen, lerne ich jeden Tag.
Hauptsatz: dazu, dafür
Der Nebensatz mit um zu entspricht einem Hauptsatz mit dazu bzw. dafür. Im ersten Hauptsatz muss das Ziel durch das Modalverb wollen (möchten) ausgedrückt werden. Im Hauptsatz mit dazu bzw. dafür steht das Verb in Position 2.
Beispiel: dazu (dafür)
Ich möchte meine Deutschprüfung bestehen, dazu (dafür) lerne ich jeden Tag.
Präpositionaler Ausdruck: zu
Anstelle einer finalen Nebensatzverbindung kann ein präpositionaler Ausdruck mit zu stehen. Zu ist eine Präposition mit Dativ. Der präpositionale Ausdruck steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition.
Beispiel: zu + Dativ
Zum Bestehen der Deutschprüfung lerne ich jeden Tag.
Ich lerne jeden Tag zum Bestehen der Deutschprüfung.
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
Bedeutungsverwandtschaft der Finalsätze
Finale Sätze entsprechen Kausalsätzen mit den Modalverben wollen (möchten) bzw. sollen.
Beispiel: damit - weil + wollen (möchten)
Ich lerne jeden Tag, damit ich meine Deutschprüfung bestehe.
Ich lerne jeden Tag, weil ich meine Deutschprüfung bestehen will (möchte).
365
Finale Satzverbindung
Auf einen Blick: Finale Satzverbindung
Bedeutung „Zweck“, „Ziel“, „Absicht“
Fragen wozu, warum (wieso weshalb, weswegen).
Nebensatz damit/um zu (Umstellung möglich)
Nebensatz (Variante)
Hauptsatz dazu (dafür)
Hauptsatz (Variante)
Präposition zu (+Dativ)
Präposition (Variante)
bedeutungsverwandt Kausalsätze
Konzessive Satzverbindung
366
Konzessive Verbindung: obwohl, aber, trotzdem, trotzBei der konzessiven Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz die „uner-wartete Folge“ einer „Handlung“ („Aktion“) beschreibt.
Beispiel:
Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen. Er ist nicht gekommen.
„Handlung“, „Aktion“ „Unerwartete Folge“, „unerwartete Konsequenz“
„einladen“ „nicht kommen“
Bei der konzessiven Satzverbindung wird die „unerwartete Folge“ auf folgende Weise markiert:
Nebensatz: obwohl
Der Hauptsatz enthält eine „unerwartete Folge“, der im Nebensatz mit obwohl beschriebenen Aussage. Bei einem Nebensatz mit obwohl steht das Verb am Ende.
Beispiel: obwohl (Nebensatz)
Er ist nicht zu meiner Party gekommen, obwohl ich ihn eingeladen habe.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
Beispiel: obwohl (Umstellung)
Er ist nicht zu meiner Party gekommen, obwohl ich ihn eingeladen habe.
Obwohl ich ihn eingeladen habe, ist er nicht zu meiner Party gekommen.
Nebensatz (Varianten): obgleich, obschon
Eine gehobene Variante von obwohl ist obgleich. Obgleich wird in der Umgangssprache normalerweise nicht benutzt. Obschon ist veraltet.
Beispiel: obgleich, obschon (Nebensatz)
Obgleich ich ihn eingeladen habe, ist er nicht zu meiner Party gekommen.
Obschon ich ihn eingeladen habe, ist er nicht zu meiner Party gekommen.
Bei beiden Varianten ist ebenfalls die Umstellung von Haupt- und Nebensatz möglich.
367
Konzessive Satzverbindung
Beispiel: obgleich, obschon (Umstellung)
Er ist nicht zu meiner Party gekommen, obgleich ich ihn eingeladen habe.
Er ist nicht zu meiner Party gekommen, obschon ich ihn eingeladen habe.
Nebensatz (eingeschränkte Variante): wie auch immer
Sätze mit wie auch (immer) entsprechen Sätzen mit obwohl. Allerdings ist wie auch (immer) nur möglich, wenn man im obwohl-Satz eine besondere Anstrengung betonen kann.
Beispiel 1: obwohl
obwohl Obwohl ich kein Geld habe, kaufe ich ein Auto.
wie auch immer (nicht möglich)
Beispiel 2: obwohl/wie auch immer
obwohl Obwohl ich viel arbeite, verdiene ich einfach zu wenig Geld.
wie auch immer Ich verdiene einfach zu wenig Geld, wie viel ich auch immer arbeite.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
Beispiel:
Ich verdiene einfach zu wenig Geld, wie viel ich auch immer arbeite.
Wie viel ich auch immer arbeite, ich verdiene einfach zu wenig Geld.
Hauptsatz: (aber) trotzdem
Der Nebensatzverbindung mit obwohl, entspricht die Hauptsatzverbindung mit trotzdem. Im Hauptsatz ist die „unerwartete Folge“ mit trotzdem markiert.
Beispiel: trotzdem (Hauptsatz)
Ich habe ihn eingeladen, trotzdem ist er nicht zu meiner Party gekommen.
Trotzdem kann durch aber noch betont werden.
Beispiel: aber trotzdem (Hauptsatz)
Ich habe ihn eingeladen, aber trotzdem ist er nicht zu meiner Party gekommen.
Man kann trotzdem auch weglassen, dann erhält man einen konzessiven Satz mit aber.
Beispiel: aber (Hauptsatz)
Ich habe ihn eingeladen, aber er ist nicht gekommen.
Konzessive Satzverbindung
368
Präpositionaler Ausdruck: trotz (+Genitiv)
Anstelle einer konzessiven Haupt- oder Nebensatzverbindung kann ein präpositionaler Ausdruck mit trotz ste-hen. Trotz ist eine Präposition mit Genitiv. Der präpositionale Ausdruck mit trotz steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition.
Beispiel: trotz + Genitiv
Trotz meiner Einladung ist er nicht gekommen.
Er ist trotz meiner Einladung nicht gekommen.
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
Umgangssprachlich wird trotz auch mit Dativ verwendet.
Beispiel: trotz + Genitiv/Dativ
Genitiv Trotz meines Unfalls fahre ich immer noch Ski.
Dativ Trotz meinem Unfall fahre ich immer noch Ski.
Auf einen Blick: Konzessive Satzverbindung
Bedeutung „Unerwartete Folge“, „unerwartete Konsequenz“
Fragen
Nebensatz obwohl (Umstellung möglich)
Nebensatz (Variante) wie auch immer (eingeschränkte Variante) (Umstellung möglich)
Hauptsatz trotzdem, aber trotzdem, aber
Hauptsatz (Variante)
Präposition trotz (+Genitiv) (umgangssprachlich +Dativ)
Präposition (Variante)
bedeutungsverwandt
369
Adversative Satzverbindung
Adversative Verbindung: während, aber, demgegenüberBei der adversativen Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz einen „Ge-gensatz“ zur Aussage des ersten Satzes beschreibt.
Beispiel:
Maria hat die Prüfung bestanden. Ihr Freund hat die Prüfung nicht bestanden.
„Aussage“ „Gegensatz“
„Prüfung bestanden“ „Prüfung nicht bestanden“
Bei der adversativen Satzverbindung wird der „Gegensatz“ auf folgende Weise markiert:
Nebensatz: während
Der Nebensatz enthält einen „Gegensatz“ zur im Hauptsatz beschriebenen Aussage. Der Nebensatz wird mit während markiert. Bei einem Nebensatz mit während steht das Verb am Ende.
Beispiel: während (Nebensatz)
Maria hat die Prüfung bestanden, während ihr Freund die Prüfung nicht bestanden hat.
(Maria hat die Prüfung bestanden, während ihr Freund sie nicht bestanden hat.)
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich
Beispiel: während ( Umstellung)
Maria hat die Prüfung bestanden, während ihr Freund sie nicht bestanden hat.
Während ihr Freund die Prüfung nicht bestanden hat, hat Maria sie bestanden.
Hauptsatz: demgegenüber
Der Nebensatzverbindung mit adversativem während, entspricht die Hauptsatzverbindung mit demge-genüber. Im Hauptsatz ist der „Gegensatz“ mit demgegenüber markiert.
Beispiel: demgegenüber (Hauptsatz)
Maria hat die Prüfung bestanden, demgegenüber hat ihr Freund sie nicht bestanden.
Hauptsatz (Variante): aber
Der Hauptsatz mit demgegenüber entspricht einem Hauptsatz mit aber. Aber hat eine von den normalen Hauptsätzen abweichende Verbposition (Position 3).
Adversative Satzverbindung
370
Beispiel: demgegenüber - aber
Maria hat die Prüfung bestanden, demgegenüber hat ihr Freund sie nicht bestanden.
Maria hat die Prüfung bestanden, aber ihr Freund hat sie nicht bestanden.
Präpositionaler Ausdruck: im Gegensatz zu (+Dativ)
Anstelle einer adversativen Haupt- oder Nebensatzverbindung kann der präpositionale Ausdruck im Ge-gensatz zu stehen. Im Gegensatz zu ist ein präpositionaler Ausdruck mit Dativ. Wenn zwischen Aussage 1 und Aussage 2 ein direkter Gegensatz besteht, steht im Gegensatz zu ohne Relativsatz, bei einem indirek-ten Gegensatz mit Relativsatz.
Beispiel: direkter Gegensatz
Aussage 1 Aussage 2
„Prüfung bestanden“ „Prüfung nicht bestanden“
Beispiel: im Gegensatz zu (ohne Relativsatz)
Sie hat die Prüfung bestanden, während er sie nicht bestanden hat.
Im Gegensatz zu ihm hat sie die Prüfung bestanden.
Beispiel: indirekter Gegensatz
Aussage 1 Aussage 2
„Prüfung bestanden“ „Prüfung erst noch schreiben“
Beispiel: im Gegensatz zu (mit Relativsatz)
Während Anna die Prüfung schon bestanden hat, muss Martin sie erst noch schreiben.
Im Gegensatz zu Anna, die die Prüfung schon bestanden hat, muss Martin sie erst noch schreiben.
Bedeutungsverwandtschaft der Adversativsätze
Die Unterscheidung von temporalen und adversativen Sätzen mit während ist nicht immer möglich.
Beispiele: während - temporal/adversativ
temporal Während die Sonne schien, lagen wir am Strand.
adversativ Während es am Sonntag regnete, schien am Montag die Sonne.
temporal/adversativ* Während er arbeitete, schlief seine Frau.
*Dieser Satz ist zweideutig. Es ist unklar, ob der Sprecher die Gleichzeitigkeit der Aktion ausdrücken möch-te oder den Gegensatz. Grammatisch zweideutige Sätze werden normalerweise durch den Kontext oder die Sprechweise (Betonung) eindeutig.
Beispiel: Kontext von während
371
Adversative Satzverbindung
temporaler Kontext Sie waren ein sehr fleißiges Paar. Während er arbeitete, schlief seine Frau. Und während er schlief, arbeitete seine Frau.
adversativer Kontext Sie haben einfach nicht zusammengepasst. Während er die ganze Zeit arbeitete, lag sie nur auf dem Sofa. Sie war sehr faul.
Auf einen Blick: Adversative Satzverbindung
Bedeutung „Gegensatz“
Fragen
Nebensatz während (Umstellung möglich)
Nebensatz (Variante)
Hauptsatz demgegenüber
Hauptsatz (Variante) aber (Verbposition 3)
Präposition im Gegensatz zu (+Dativ)
Präposition (Variante)
bedeutungsverwandt Temporalsätze mit während
Konditionale Satzverbindung
372
Konditionale Verbindung (I): wenn, falls, sofern, beiBei der konditionalen Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen ein Satz eine „Bedin-gung“ beschreibt, unter der eine „Folge“ eintreten kann.
Beispiel:
Das Wetter ist gut. Wir machen einen Spaziergang.
„Bedingung“ „Folge“
„Wetter gut“ „Spaziergang“
Konditionalsätze antworten auf die Frage wann bzw. unter welcher Bedingung.
Bei der konditionalen Satzverbindung wird die „Bedingung“ auf folgende Weise markiert:
Nebensatz: wenn
Der Nebensatz enthält die „Bedingung“, der Hauptsatz die „Folge“. Bei einem Nebensatz mit wenn steht das Verb am Ende.
Beispiel: wann - wenn
Wann machen wir einen Spaziergang?
Wenn das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
Beispiel: wenn (Umstellung)
Wenn das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang.
Wir machen einen Spaziergang, wenn das Wetter gut ist.
Reale und irreale Bedingungssätze mit wenn
Bedingungssätze mit wenn können mit Indikativ (reale Bedingungssätze) oder mit Konjunktiv II (Irreale Bedingungssätze) gebildet werden.
Bedingungssätze mit wenn, die sich auf die Gegenwart oder die Vergangenheit beziehen, sind normaler-weise irreal. Sie werden mit Konjunktiv II benützt.
373
Konditionale Satzverbindung
Beispiel: irreale Bedingungssätze (Gegenwart und Vergangenheit)
Gegenwart Wenn das Wetter heute gut wäre, würde ich einen Spaziergang machen.
Vergangenheit Wenn das Wetter gut gewesen wäre, hätte ich einen Spaziergang gemacht.
Bedingungssätze, die sich auf die Zukunft beziehen, können real oder irreal sein. Sie werden mit Indikativ oder Konjunktiv benützt. Die Wahl von Indikativ oder Konjunktiv ist davon abhängig, welche Chance der Sprecher für die Realisierung der „Bedingung“ sieht.
Beispiel: reale und irreale Bedingungssätze (Zukunft)
Zukunft (real) Wenn das Wetter morgen gut ist, gehe ich ins Schwimmbad. (Ich vermute, dass es gut ist.)
Zukunft (irreal) Wenn das Wetter morgen gut wäre, würde ich ins Schwimmbad gehen.
(Ich vermute, dass es nicht gut ist.)
Beachte: Dies ist eine sprachliche Ausdrucksmöglichkeit, die auch von vielen Muttersprachlern kaum noch wahrgenommen wird.
Allgemein gültige Bedingungen werden immer mit Indikativ ausgedrückt.
Beispiel: allgemeingültige Bedingung = Indikativ
Wenn das Wetter gut ist, gehen die Leute gern ins Schwimmbad.
Wenn man studieren will, braucht man das Abitur.
Nebensatz (Varianten): falls, sofern
Varianten von wenn sind falls und sofern. Sofern gehört zum gehobenen Sprachgebrauch. Bei beiden Vari-anten ist die Umstellung von Haupt- und Nebensatz möglich.
Beispiel: falls (Umstellung)
Falls das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang.
Wir machen einen Spaziergang, falls das Wetter gut ist.
Beispiel: sofern (Umstellung)
Sofern das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang.
Wir machen einen Spaziergang, sofern das Wetter gut ist.
Konditionale Satzverbindung
374
Variante: Verb in Position 1
Eine ungewöhnliche Variante eines Bedingungssatzes mit wenn entsteht durch das Weglassen von wenn und dem Wechsel des Verbs in die Position 1 des Satzes. In der gesprochenen Sprache wird diese Variante selten benutzt.
Beispiel: realer Bedingungssatz wenn/Verb in Position 1
wenn Wenn das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang.
Verb in Position 1 Ist das Wetter gut, machen wir einen Spaziergang.
Beispiel: irrealer Bedingungssatz wenn/Verb in Position 1
wenn Wenn ich Geld hätte, würde ich mir ein neues Auto kaufen.
Verb in Position 1 Hätte ich Geld, würde ich mir ein neues Auto kaufen.
Bei einigen Verben wird das Partizip II bzw. das Partizip II plus dass in Position 1 als verkürzter Konditional-satz benützt.
Verkürzter Konditionalsatz vollständiger Konditionalsatz
Angenommen ich bestehe die Prüfung nicht, dann gehe ich zurück in mein Heimatland.
Wenn ich annehme, ich bestehe die Prüfung nicht, dann gehe ich zurück in mein Heimatland.
Angenommen, dass ich die Prüfung nicht bestehe, gehe ich zurück in mein Heimatland.
Wenn ich annehme, dass ich die Prüfung nicht bestehe, dann gehe ich zurück in mein Heimatland.
Ebenso: vorausgesetzt (dass), abgesehen davon dass,
Präpositionaler Ausdruck: bei
Anstelle einer konditionalen Nebensatzverbindung kann ein präpositionaler Ausdruck mit bei stehen. Bei ist eine Präposition mit Dativ. Der präpositionale Ausdruck mit bei steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition.
Beispiel: bei + Dativ
Bei gutem Wetter machen wir einen Spaziergang.
Wir machen bei gutem Wetter einen Spaziergang.
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
375
Konditionale Satzverbindung
Konditionale Verbindung (II): selbst wenn, ausser wenn, es sei denn, je nachdem, sonstBei der konditionalen Satzverbindung existieren einige eingeschränkte Varianten.
Nebensatz (eingeschränkte Variante): selbst wenn, auch wenn
Sätze mit selbst wenn bzw. auch wenn plus Konjunktiv II betonen eine nicht ausreichende Bedingung aus. Das heißt die Folge tritt nicht ein, auch wenn die Bedingung erfüllt ist. Deshalb ist der Hauptsatz immer negativ.
Beispiel 1: selbst wenn, auch wenn (+ Konjunktiv II)
Selbst wenn das Wetter gut wäre, würden wir keinen Spaziergang machen
Auch wenn das Wetter gut wäre, würden wir keinen Spaziergang machen.
Beispiel 2: selbst wenn, auch wenn
Selbst wenn du mehr verdienen würdest, könntest du kein Haus kaufen.
Auch wenn du mehr verdienen würdest, könntest du kein Haus kaufen.
Sätze mit selbst wenn bzw. auch wenn werden auch häufig mit Indikativ benützt.
Beispiel 1: selbst wenn, auch wenn - Konjunktiv II/Indikativ
Konjunktiv Selbst wenn das Wetter gut wäre, würden wir keinen Spaziergang machen.
Indikativ Selbst wenn das Wetter gut ist, machen wir keinen Spaziergang.
Nebensatz/Hauptsatz (eingeschränkte Varianten): außer wenn/es sei denn
Einen Wenn-Satz kann man durch einen Satz mit außer wenn oder es sei denn ersetzen, der die Negation des wenn-Satzes ausdrückt. Es sei denn leitet einen Hauptsatz mit abweichender Verbposition (Position 3) ein, außer wenn einen Nebensatz mit Endposition des Verbs.
Beispiel 1: wenn-Satz mit Negation = außer wenn/es sei denn ohne Negation
wenn-Satz (negativ): Wir gehen spazieren, wenn es nicht den ganzen Tag regnet.
außer wenn (positiv) Wir gehen spazieren, außer wenn es den ganzen Tag regnet.
es sei denn (positiv) Wir gehen spazieren, es sei denn es regnet den ganzen Tag.
Beispiel 2: wenn-Satz ohne Negation = außer wenn/es sei denn mit Negation
wenn-Satz (positiv): Im August fahre ich nach Italien, wenn ich genug Geld habe.
außer wenn (negativ) Im August fahre ich nach Italien, außer wenn ich nicht genug Geld habe.
Konditionale Satzverbindung
376
es sei denn (negativ) Im August fahre ich nach Italien, es sei denn ich habe nicht genug Geld.
Statt des Indikativs kann man im Satz mit es sei denn auch den Konjunktiv II benützen.
Beispiel: es sei denn + Indikativ/Konjunktiv II
Indikativ: Morgen gehen wir spazieren, es sei denn es regnet.
Konjunktiv II Morgen gehen wir spazieren, es sei denn es regnete.
Konjunktiv II (würde) Morgen gehen wir spazieren, es sei denn es würde regnen.
Statt es sei denn wird auch es sei denn dass benützt. Dann steht das Verb am Ende.
Beispiel: es sei denn dass
es sei denn: Morgen gehen wir spazieren, es sei denn es regnet den ganzen Tag .
es sei denn dass Morgen gehen wir spazieren, es sei denn dass es den ganzen Tag regnet.
Nebensatz (eingeschränkte Variante): je nachdem
Zwei alternative Bedingungen und die passenden Handlungsalternative kann man mit zwei wenn-Sätzen ausdrücken.
„alternative Bedingungen“ „Handlungsalternativen“
„Wetter gut – Wetter schlecht“ „spazieren gehen - zu Hause bleiben“
Beispiel: zwei wenn-Sätze
Wenn das Wetter gut ist, gehen wir spazieren.
Wenn das Wetter schlecht ist, bleiben wir zu Hause.
Alternative Bedingungen kann man einfacher durch eine Satzverbindung mit je nachdem ausdrücken. Im Nebensatz mit je nachdem wird eine doppelte (positive und negative) Bedingung in Form einer indirekten Frage genannt, im Hauptsatz die passenden Handlungsalternativen.
Beispiel: je nachdem
Je nachdem ob das Wetter gut oder schlecht ist, gehen wir spazieren oder bleiben zu Hause.
Je nachdem wird immer mit einer indirekten Frage kombiniert. Es sind indirekte W-Fragen und Satzfragen möglich. Wie bei allen indirekten Fragen steht das Verb am Ende,
Beispiel: je nachdem + Satzfrage/W-Frage
Je nachdem ob das Wetter gut oder schlecht ist, gehen wir spazieren oder bleiben zu Hause.
Je nachdem wie das Wetter ist, gehen wir spazieren oder bleiben zu Hause.
377
Konditionale Satzverbindung
Oft werden Bedingung und Handlungsalternativen verkürzt, da die Handlungsalternativen klar sind.
Beispiel: je nachdem (verkürzt)
Je nachdem ob das Wetter gut ist, gehen wir spazieren.
Je nachdem wie das Wetter ist, gehen wir spazieren.
Hauptsatz (eingeschränkte Variante): sonst
Ein Nebensatzverbindung mit einem negativen Wenn-Satz kann durch einen positiven Hauptsatz mit dem Modalverb müssen und einen zweiten Hauptsatz mit dem Verbindungswort sonst ersetzt werden.
Beispiel 1: wenn/sonst
Wenn das Wetter nicht gut ist, gehen wir nicht spazieren.
Das Wetter muss gut sein, sonst gehen wir nicht spazieren.
Beispiel 2:
Wenn er die Deutschprüfung nicht besteht, kann er nicht studieren.
Er muss die Deutschprüfung bestehen, sonst kann er nicht studieren.
Eine Variante von sonst ist ander(e)nfalls.
Beispiel: ander(e)nfalls
Er muss die Deutschprüfung bestehen, sonst kann er in Deutschland nicht studieren.
Er muss die Deutschprüfung bestehen, ander(e)nfalls kann er in Deutschland nicht studieren.
Bedeutungsverwandtschaft der Konditionalsätze
Konditionalsätze beschreiben ähnlich wie die Kausalsätze eine Grund-Folge-Beziehung zwischen Haupt- und Nebensatz. Allerdings könnte man sagen, dass im wenn-Satz ein „noch nicht vorhandener“ Grund ausgedrückt wird. Dieser „noch nicht vorhandene“ Grund wird normalerweise als „Bedingung“ bezeich-net. Auf Deutsch gibt es auch das Wort „Grundbedingung“, das die Verwandtschaft von Grund und Bedin-gung zeigt.
Beispiel: kausal
Weil das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang.
„Grund“ „Folge“
Weil das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang.
Konditionale Satzverbindung
378
Beispiel: konditional
Wenn das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang.
„noch nicht vorhandener Grund“ = „Bedingung“ „Folge“
Wenn das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang.
Auf einen Blick: Konditionale Satzverbindung
Bedeutung „Bedingung“
Fragen wann, unter welcher Bedingung
Nebensatz wenn (Umstellung möglich)
Nebensatz (Variante) falls, sofern (gehoben), (Umstellung möglich)
Nebensatz (eingeschränkte Variante 1) selbst wenn
Nebensatz (eingeschränkte Variante 2) außer wenn, es sei denn dass
Nebensatz (eingeschränkte Variante ) je nachdem
Variante Verb in Position 1
Hauptsatz (eingeschränkte Variante 1) es sei denn
Hauptsatz (eingeschränkte Variante 2) sonst
Präposition bei (+Dativ)
Präposition (Varianten)
bedeutungsverwandt Kausalsätze
379
Vergleichssätze mit je desto
Vergleichssätze mit je desto (umso)Mit Konditional- und Kausalsätzen verwandt sind Vergleichssätze mit je desto. Mehrere Konditionalsätze, die ein proportionales Verhältnis beschreiben, kann man einfacher durch eine Satzverbindung mit je desto plus Komparativ ausdrücken.
Beispiel:
mehrere Konditionalsätze je desto
Wenn ich viel esse, werde ich dick.
Wenn ich noch mehr esse, werde ich noch dicker. Je mehr ich esse, desto dicker werde ich.
Wenn ich noch mehr esse, werde ich noch dicker
Wenn der Satz mit je desto in der Vergangenheit steht, entspricht er einem kausalen Satz mit weil.
Beispiel: je desto (Vergangenheit) - Kausalsatz
je desto Kausalsatz
Je mehr ich gegessen habe, desto dicker bin ich geworden. Weil ich immer mehr gegessen habe, bin ich immer dicker ge-worden.
Der Nebensatz mit je steht immer vor dem Hauptsatz mit desto. Im Nebensatz mit je steht das Verb am Ende. Im Hauptsatz bildet desto zusammen mit dem Komparativ die Position 1. Danach folgt das Verb in Position 2.
Beispiel: je desto - Verbposition
Nebensatz = Verb am Ende Hauptsatz = Verb in Position 2
Je mehr ich esse, desto dicker werde ich.
Statt mit desto, kann der Hauptsatz auch mit umso eingeleitet werden.
Beispiel: je umso
Je mehr ich arbeite, umso mehr Geld verdiene ich.
Der Komparativ kann auch als Adjektiv bei einem Nomen stehen. Beachte: Mehr oder weniger brauchen keine Adjektivendung.
Beispiele: Komparativ als Adjektiv (ohne Endung)
Je mehr ich arbeite, desto mehr Geld verdiene ich.
Je mehr Geld ich verdiene, desto schneller kann ich mir ein Haus kaufen.
Je mehr Geld ich verdiene, desto mehr Sachen kann ich kaufen.
Alle anderen Adjektive brauchen eine Adjektivendung.
Vergleichssätze mit je desto
380
Beispiele: Komparativ als Adjektiv (mit Endung)
Je breitere Straßen man baut, desto mehr Verkehr entsteht.
Je höhere Steuern die Bürger bezahlen müssen, desto weniger Geld haben sie für den privaten Konsum.
Das Nomen steht meist im Plural oder ist ein nicht zählbares Nomen. Ein zählbares Nomen, das im Singu-lar steht, braucht den unbestimmten Artikel. Der unbestimmte Artikel wird vor je bzw. desto gestellt. Diese Konstruktionen sind aber stilistisch wenig elegant. Meist werden sie durch adverbiale Konstruktionen umgangen.
Beispiele:
unelegant Ein je höheres Bruttosozialprodukt ein Land produziert, einen desto höheren Lebensstandard haben die Menschen.
besser Je höher das Bruttosozialprodukt ist, desto höher ist der Lebensstandard der Menschen.
In der gesprochenen Sprache, werden Sätze mit je desto häufig verkürzt.
Beispiele:
Wann soll ich dir das Buch zurückgeben? Je früher, desto besser.
Wie viel Geld brauchst du? Je mehr, desto besser.
381
Die temporale Satzverbindung - Einführung
Die temporale Satzverbindung - EinführungBei einer temporalen Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, die in einem zeitlichen Verhältnis zueinander stehen. Bei der temporalen Satzverbindung wird markiert, ob die Handlungen der beiden Sätze zur gleichen Zeit oder nacheinander stattfinden. Man spricht von Gleichzeitigkeit, Vorzeitigkeit und Nachzeitigkeit der Sätze.
Gleichzeitigkeit
Wenn die Handlungen beider Sätze zur gleichen Zeit stattfinden, spricht man von Gleichzeitigkeit der Sätze.
Satz 1 = Satz 2 Ich frühstücke. Ich lese die Zeitung. gleichzeitig
Beispiel: während Während ich frühstücke, lese ich die Zeitung.
Vorzeitigkeit
Wenn die Handlung des Nebensatzes vor der Handlung des Hauptsatzes stattfindet, spricht man von Vor-zeitigkeit des Nebensatzes.
Satz 1 vor Satz 2 Ich dusche. Ich frühstücke. vorzeitig (Nebensatz)
Beispiel: nachdem Nachdem ich geduscht habe, frühstücke ich.
Nachzeitigkeit
Wenn die Handlung des Nebensatzes nach der Handlung des Hauptsatzes stattfindet, spricht man von Nachzeitigkeit des Nebensatzes.
Satz 1 nach Satz 2 Ich gehe zur Arbeit. Ich frühstücke. nachzeitig (Nebensatz)
Beispiel: bevor Bevor ich zur Arbeit gehe, frühstücke ich.
Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei
382
Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei
Nebensatz mit wenn/als
Nebensätze mit wenn können gleichzeitig oder vorzeitig sein. Der Nebensatz mit wenn bezieht sich auf einen einmaligen oder wiederholten Zeitpunkt. Im Nebensatz mit wenn steht das Verb am Ende. Ein wiederholter Zeitpunkt kann fakultativ durch immer markiert werden. Immer kann im Hauptsatz oder im Nebensatz stehen.
Ein Satz mit wenn antwortet auf die Frage wann.
Beispiel: wann - wenn
Wann bist du nervös?
Wenn ich mit meinem Chef spreche.
bei allen Sätzen mit wenn ist die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
Beispiel: wenn (Umstellung)
Wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös.
Ich bin nervös, wenn ich mit meinem Chef spreche.
Gleichzeitige Sätze mit wenn
Bei gleichzeitigen wenn-Sätzen muss man zwischen einmaligen und wiederholten Handlungen unter-scheiden.
Beispiel: wenn - einmalige/wiederholte Handlung
Gleichzeitigkeit. Zeitpunkt. (wiederholt) Wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös.
Gleichzeitigkeit. Zeitpunkt. (einmalig) Wenn ich das nächste Mal mit dem Chef spreche, frage ich nach einer Gehaltserhöhung.
Eine wiederholte Handlung kann durch immer betont werden. Immer steht im Hauptsatz oder im Neben-satz.
Beispiel: Nebensatz vor Hauptsatz
immer im Nebensatz Immer wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös.
immer im Hauptsatz Wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich immer nervös.
383
Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich, aber wenn der Hauptsatz vor dem Nebensatz steht, muss immer im Hauptsatz stehen.
Beispiel: Hauptsatz vor Nebensatz
immer im Hauptsatz Ich bin immer nervös, wenn ich mit meinem Chef spreche.
immer im Nebensatz (nicht möglich)
Bei einer einmaligen gleichzeitigen Aktion in der Vergangenheit wird wenn durch als ersetzt. Das gilt aber nicht bei einer wiederholten (gleichzeitigen) Aktion in der Vergangenheit.
Beispiel: wenn - als
Gleichzeitigkeit. Zeitpunkt. (einmalig) Vergangenheit Als ich letzte Woche mit meinem Chef gesprochen habe, war ich sehr nervös.
Gleichzeitigkeit. Zeitpunkt. (wiederholt) Vergangenheit (Immer) wenn ich mit meinem Chef gesprochen habe, war ich nervös.
Vorzeitige Sätze mit wenn
Nebensätze mit wenn können auch vorzeitig sein. Vorzeitige wenn-Sätze entsprechen einem Nebensatz mit nachdem (siehe im Kapitel: „Nachdem und wenn“).
Nebensatzvarianten: sooft, sobald, sowie
Bei wiederholten Aktionen kann (immer) wenn durch sooft, sowie oder sobald* ersetzt werden.
Beispiel: sooft, sowie, sobald
(Immer) wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös.
Sooft ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös.
Sobald ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös.
Sowie ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist bei allen Varianten möglich.
Beispiel: sooft, sowie, sobald (Umstellung)
Ich bin immer nervös, wenn ich mit meinem Chef spreche.
Ich bin nervös, sooft ich mit meinem Chef spreche.
Ich bin nervös, sobald ich mit meinem Chef spreche.
Ich bin nervös, sowie ich mit meinem Chef spreche.
* Beachte: Das gleichzeitige sobald darf man nicht mit dem vorzeitigen sobald (siehe im Kapitel: „Neben-
Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei
384
satz: nachdem“) verwechseln.
Hauptsatz: dabei
Der Nebensatzverbindung mit gleichzeitigem wenn bzw. als entspricht die Hauptsatzverbindung mit da-bei.
Beispiel: dabei
Wenn ich mit meinem Chef spreche bin ich (immer) nervös. Ich spreche oft mit meinem Chef. Dabei bin ich (immer) nervös.
Als ich letzte Woche mit meinem Chef gesprochen habe, war ich sehr nervös.
Ich habe letzte Woche mit meinem Chef gesprochen, dabei war ich sehr nervös.
Präpositionaler Ausdruck: bei
Anstelle einer temporalen Nebensatzverbindung mit wenn bzw. als oder einer Hauptsatzverbindung mit dabei kann ein präpositionaler Ausdruck mit bei stehen. Bei ist eine Präposition mit Dativ. Der präpositio-nale Ausdruck mit bei steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemei-nen Regeln für die Wortposition.
Beispiel: bei + Dativ
Bei Gesprächen mit meinem Chef bin ich (immer) nervös.
Ich bin bei Gesprächen mit meinem Chef (immer) sehr nervös
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
Bedeutungsverwandtschaft der wenn-Sätze
Wenn-Sätze sind mit den Nebensätzen mit während verwandt. (siehe dazu im Kapitel: „Bedeutungsver-wandtschaft der Temporalsätze mit während: wenn“)
385
Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei
Auf einen Blick: Temporale Satzverbindung (I)
Bedeutung 1 Gleichzeitigkeit. Zeitpunkt. (wiederholt)
Bedeutung 2 Gleichzeitigkeit. Zeitpunkt. (einmalig)
Bedeutung 3 Vorzeitigkeit. Zeitpunkt. (wiederholt) = nachdem
Bedeutung 4 Vorzeitigkeit. Zeitpunkt. (einmalig) = nachdem
Frage wann
Nebensatz wenn/als (Umstellung möglich)
Nebensatz (Varianten) immer wenn, sooft, sowie, sobald (Umstellung möglich)
Hauptsatz dabei
Hauptsatz (Varianten)
Präposition bei (+Dativ)
Präposition (Varianten)
bedeutungsverwandt während
Temporale Verbindung (II): während, solange, währenddessen
386
Temporale Verbindung (II): während, solange, während-dessen
Nebensatz: während
Bei der temporalen Satzverbindung mit während werden zwei gleichzeitige Sätze verbunden. Der Neben-satz mit während beschreibt eine andauernde Handlung ohne spezifischen Anfangs- und Endpunkt. Der Hauptsatz beschreibt eine Handlung innerhalb des im Nebensatz genannten Zeitraums. Im Nebensatz mit während steht das Verb am Ende.
Gleichzeitigkeit, Zeitdauer Während wir spazieren gingen, fing es an zu regnen.
Während er studiert, muss er ein Praktikum machen.
Ein Satz mit während antwortet auf die Frage wann.
Beispiel: wann - während
Wann fing es an zu regnen?
Während wir spazieren gingen.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
Beispiel: während (Umstellung)
Während wir spazieren gingen, fing es an zu regnen.
Es fing an zu regnen, während wir spazieren gingen.
Nebensatz (eingeschränkte Variante): solange
Wenn die Handlungen im Haupt- und Nebensatz einen gemeinsamen Anfangs-und Endpunkt haben, also im gesamten beschriebenen Zeitraum parallel verlaufen, kann man während durch solange ersetzen.
Beispiel: während/solange
Während wir spazieren gingen, regnete es die ganze Zeit.
Solange wir spazieren gingen, regnete es die ganze Zeit.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
387
Temporale Verbindung (II): während, solange, währenddessen
Beispiel: solange (Umstellung)
Solange wir spazieren gingen, regnete es die ganze Zeit.
Es regnete die ganze Zeit, solange wir spazieren gingen.
Hauptsatz: währenddessen
Der Nebensatzverbindung mit während entspricht die Hauptsatzverbindung mit währenddessen.
Beispiel: währenddessen (Hauptsatz)
Wir gingen spazieren, währenddessen fing es an zu regnen.
Wir gingen spazieren, währenddessen regnete es die ganze Zeit.
Präpositionaler Ausdruck: während
Anstelle einer temporalen Nebensatzverbindung mit während bzw. einer Hauptsatzverbindung mit wäh-renddessen kann ein präpositionaler Ausdruck mit während stehen. Während ist eine Präposition mit Geni-tiv. Der präpositionale Ausdruck mit während steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition.
Beispiel: während + Genitiv
Während unseres Spaziergangs regnete es die ganze Zeit.
Es regnete während unseres Spaziergangs die ganze Zeit.
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
Umgangssprachlich wird während auch mit Dativ verwendet.
Beispiel: während + Genitiv/Dativ
Genitiv Während unseres Spaziergangs sprach er die ganze Zeit.
Dativ Während unserem Spaziergang sprach er die ganze Zeit.
Bedeutungsverwandtschaft der Temporalsätze mit während: wenn
Temporalsätze mit während sind mit den Temporalsätzen mit wenn bzw. als verwandt. Bei wenn- bzw. als-Sätzen lässt sich nicht immer unterscheiden, ob sie sich auf den Zeitpunkt oder die Zeitdauer (=während) beziehen. In diesem Fall kann man sowohl wenn/als als auch während benutzen.
Beispiel: wenn - während
Zeitpunkt/Zeitdauer Wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich immer nervös.
Zeitdauer Während ich mit meinem Chef spreche, bin ich immer nervös.
Temporale Verbindung (II): während, solange, währenddessen
388
Beispiel: als - während
Zeitpunkt: Als ich gestern mit meinem Chef sprach, war ich sehr nervös.
Zeitdauer: Während ich gestern mit meinem Chef sprach, war ich sehr nervös.
Auf einen Blick: Temporale Verbindung (II)
Bedeutung 1 Gleichzeitigkeit. Zeitdauer
Frage wann
Nebensatz während (Umstellung möglich)
Nebensatz (eingeschränkte Variante)
solange (Umstellung möglich)
Hauptsatz währenddessen
Hauptsatz (Varianten)
Präposition während (+Genitiv) (umgangssprachlich +Dativ)
Präposition (Varianten)
bedeutungsverwandt wenn/als
389
Temporale Verbindung (III): seitdem, seit
Temporale Verbindung (III): seitdem, seit
Nebensatz: seitdem
Seitdem benennt den Anfangszeitpunkt einer Handlung. Dieser Anfangszeitpunkt kann eine abgeschlos-sene (vorzeitige) Aktion sein oder eine (gleichzeitige) Aktion, die bis zur Gegenwart andauert. Im Neben-satz mit seitdem steht das Verb am Ende.
Gleichzeitigkeit Seitdem er studiert, wohnt er in München.Seitdem ich sie kenne, ist sie verheiratet.
Vorzeitigkeit Seitdem er sein Examen gemacht hat, ist er arbeitslos.Seitdem er den Job gewechselt hat, geht es ihm besser.
Ein Satz mit seitdem antwortet auf die Frage seit wann.
Beispiel: seit wann - seitdem
Seit wann wohnt er in München?
Seitdem er studiert, wohnt er in München.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
Beispiel: seitdem (Umstellung)
Seitdem er sein Examen gemacht hat, ist er arbeitslos.
Er ist arbeitslos, seitdem er sein Examen gemacht hat.
Nebensatz (Variante): seit
Eine verbreitete Variante von seitdem ist seit.
Beispiel: seitdem - seit
Seitdem er sein Examen gemacht hat, ist er arbeitslos.
Seit er sein Examen gemacht hat, ist er arbeitslos.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist ebenfalls möglich.
Beispiel: seit (Umstellung)
Seit er sein Examen gemacht hat, ist er arbeitslos.
Er ist arbeitslos, seit er sein Examen gemacht hat.
Temporale Verbindung (III): seitdem, seit
390
Hauptsatz: seitdem
Der Nebensatzverbindung mit seitdem kann auch als Hauptsatzverbindung realisiert werden. Allerdings markiert seitdem nicht mehr den Anfangszeitpunkt, sondern wechselt in den anderen Teilsatz.
Beispiel: seitdem - Hauptsatz/Nebensatz
seitdem (Nebensatz) Seitdem er sein Examen gemacht hat, ist er arbeitslos.
seitdem (Hauptsatz) Er hat sein Examen gemacht, seitdem ist er arbeitslos.
Präpositionaler Ausdruck: seit
Anstelle einer temporalen Nebensatzverbindung bzw. einer Hauptsatzverbindung mit seitdem kann ein präpositionaler Ausdruck mit seit stehen. Seit ist eine Präposition mit Dativ. Der präpositionale Ausdruck mit seit steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition.
Beispiel: seit + Dativ
Seit seinem Examen ist er arbeitslos.
Er ist seit seinem Examen arbeitslos.
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
Auf einen Blick: Temporale Verbindung (III) seitdem (Nebensatz)
Bedeutung 1 Gleichzeitigkeit mit Anfangszeitpunkt
Bedeutung 1 Vorzeitigkeit mit Anfangszeitpunkt
Frage seit wann
Nebensatz seitdem
Nebensatz (Varianten) seit
Hauptsatz seitdem
Hauptsatz (Varianten)
Präposition seit (+Dativ)
Präposition (Varianten)
bedeutungsverwandt
391
Temporale Verbindung (IV): nachdem, danach, nach
Temporale Verbindung (IV): nachdem, danach, nach
Nebensatz: nachdem
Bei der temporalen Satzverbindung mit nachdem werden ein Hauptsatz und ein vorzeitiger Nebensatz verbunden. Im Nebensatz mit nachdem steht das Verb am Ende.
Vorzeitigkeit Nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium.
Ein Satz mit nachdem antwortet auf die Frage wann.
Beispiel: wann - nachdem
Wann beginnt er mit dem Studium?
Nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
Beispiel: nachdem (Umstellung)
Nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium.
Er beginnt mit seinem Studium, nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat.
Standardsprachlich muss bei nachdem die Zeitenfolge beachtet werden: Wenn der Hauptsatz im Präsens steht, steht der Nebensatz im Perfekt. Wenn der Hauptsatz im Präteritum oder Perfekt steht, steht der Nebensatz im Plusquamperfekt.
Beispiel: Hauptsatz = Präsens - Nebensatz = Perfekt
Hauptsatz = Präsens Er beginnt mit seinem Studium, nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat.
Beispiel: Hauptsatz = Präteritum oder Perfekt - Nebensatz = Plusquamperfekt
Hauptsatz = Präteritum Er begann mit seinem Studium, nachdem er die Deutschprüfung bestanden hatte.
Hauptsatz = Perfekt Er hat mit seinem Studium begonnen, nachdem er die Deutschprüfung bestanden hatte.
Nachdem und wenn/als
Wenn der Hauptsatz im Präsens steht und der Nebensatz im Perfekt, kann man nachdem durch wenn er-setzen.
Temporale Verbindung (IV): nachdem, danach, nach
392
Beispiel: nachdem/wenn - Hauptsatz Präsens
nachdem Nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium.
wenn Wenn er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium.
Wenn der Hauptsatz im Präteritum oder Perfekt steht und der Nebensatz im Plusquamperfekt, kann man nachdem durch als ersetzen, wenn es sich im Nebensatz um eine einmalige Aktion handelt.
Beispiel: nachdem/als - Hauptsatz Präteritum/Perfekt - Nebensatz: einmalige Aktion
nachdem Nachdem er die Deutschprüfung bestanden hatte, begann er mit seinem Studium.
als Als er die Deutschprüfung bestanden hatte, begann er mit seinem Studium.
Wenn der Hauptsatz im Präteritum oder Perfekt steht und der Nebensatz im Plusquamperfekt, kann man nachdem durch wenn ersetzen, wenn es sich im Nebensatz um eine wiederholte Aktion handelt.
Beispiel: nachdem/wenn - Hauptsatz Präteritum/Perfekt - Nebensatz: wiederholte Aktion
nachdem Nachdem er gefrühstückt hatte, ging er immer in die Schule.
wenn Wenn er gefrühstückt hatte, ging er immer in die Schule.
Nebensatz (eingeschränkte Varianten) sobald, sowie
Varianten von nachdem sind sobald und sowie. Sobald und sowie bedeuten gleich (sofort, unmittelbar) nach-dem.
Beispiel: sofort nachdem, sobald, sowie
sofort nachdem Sofort nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium.
sobald Sobald er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium.
sowie Sowie er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist ebenfalls möglich.
Beispiel: sobald/sowie (Umstellung)
Sobald (sowie) er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium.
Er beginnt mit seinem Studium, sobald (sowie) er die Deutschprüfung bestanden hat.
393
Temporale Verbindung (IV): nachdem, danach, nach
Hauptsatz: danach, anschließend
Der Nebensatzverbindung mit nachdem entspricht die Hauptsatzverbindung mit danach oder anschlie-ßend.
Beispiel: danach, anschließend (Hauptsatz)
Er hatte die Deutschprüfung bestanden, danach begann er mit seinem Studium.
Er hatte die Deutschprüfung bestanden, anschließend begann er mit dem Studium.
Präpositionaler Ausdruck: nach
Anstelle einer temporalen Nebensatzverbindung mit nachdem bzw. einer Hauptsatzverbindung mit danach kann ein präpositionaler Ausdruck mit nach stehen. Nach ist eine Präposition mit Dativ. Der prä-positionale Ausdruck mit nach steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition.
Beispiel: nach + Dativ
Nach dem Bestehen der Deutschprüfung beginnt er mit dem Studium.= Nach der Deutschprüfung beginnt er mit seinem Studium.
Er beginnt nach (dem Bestehen) der Deutschprüfung mit dem Studium.
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
Auf einen Blick: Temporale Verbindung (IV)
Bedeutung 1 Vorzeitigkeit
Fragen wann?
Nebensatz nachdem (Umstellung möglich) (standardsprachlich mit Zeitenfolge)
Nebensatz (Varianten) sobald, sowie
Hauptsatz danach
Hauptsatz (Varianten) anschließend
Präposition nach (+Dativ)
Präposition (Varianten)
bedeutungsverwandt
Temporale Verbindung (V): bevor (ehe), davor, vorher, vor
394
Temporale Verbindung (V): bevor (ehe), davor, vorher, vor
Nebensatz: bevor
Bei der temporalen Satzverbindung mit bevor werden ein Hauptsatz und ein nachzeitiger Nebensatz ver-bunden. Im Nebensatz mit bevor steht das Verb am Ende.
Nachzeitigkeit Ich dusche jeden Morgen, bevor ich frühstücke.
Ein Satz mit bevor antwortet auf die Frage wann.
Beispiel: wann - bevor
Wann duschst du?
Bevor ich frühstücke.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
Beispiel: bevor (Umstellung)
Ich dusche jeden Morgen, bevor ich frühstücke.
Bevor ich frühstücke, dusche ich jeden Morgen.
Beachte: Obwohl die beiden Sätze nicht gleichzeitig sind, muss keine Zeitenfolge beachte werden. Beide Sätze haben dasselbe Tempus.
Nebensatz (Variante): ehe
Eine gehobene Variante von bevor ist ehe. Ehe wird in der gesprochenen Sprache seltener verwendet.
Beispiel: ehe
Ich dusche jeden Morgen, ehe ich frühstücke.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist ebenfalls möglich.
Beispiel: ehe (Umstellung)
Ich dusche jeden Morgen, ehe ich frühstücke.
Ehe ich frühstücke, dusche ich jeden Morgen.
395
Temporale Verbindung (V): bevor (ehe), davor, vorher, vor
Hauptsatz: davor, vorher
Der Nebensatzverbindung mit bevor entspricht die Hauptsatzverbindung mit davor oder vorher.
Beispiel: davor, vorher (Hauptsatz)
Ich frühstücke, davor dusche ich jeden Morgen.
Ich frühstücke, vorher dusche ich jeden Morgen.
Präpositionaler Ausdruck: vor
Anstelle einer temporalen Nebensatzverbindung mit bevor bzw. einer Hauptsatzverbindung mit davor/vorher kann ein präpositionaler Ausdruck mit vor stehen. Vor ist eine Wechselpräposition. In temporaler Funktion wird vor mit Dativ verwendet. Der präpositionale Ausdruck mit vor steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition.
Beispiel: vor + Dativ
Vor dem Frühstück dusche ich jeden Morgen.
Ich dusche jeden Morgen vor dem Frühstück.
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
Auf einen Blick: Temporale Verbindung (V)
Bedeutung Nachzeitigkeit
Fragen wann
Nebensatz bevor (Umstellung möglich)
Nebensatz (Variante) ehe (Umstellung möglich)
Hauptsatz davor
Hauptsatz (Variante) vorher
Präposition vor (+Dativ)
Präposition (Variante)
bedeutungsverwandt
Temporale Verbindung (VI): bis, bis dahin, bis zu
396
Temporale Verbindung (VI): bis, bis dahin, bis zu
Nebensatz: bis
Ein Nebensatz mit bis ist nachzeitig zum Hauptsatz. Bis benennt den Endpunkt der im Hauptsatz beschrie-benen Handlung. Im Nebensatz mit bis steht das Verb am Ende.
Nachzeitigkeit Ich warte (solange) hier, bis er kommt.
Ein Nebensatz mit bis antwortet auf die Frage bis wann bzw. wie lange.
Beispiel: bis wann/wie lange - bis
Bis wann wartest du? - Bis er kommt.
Wie lange wartest du? - Bis er kommt.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
Beispiel: bis (Umstellung)
Ich warte hier, bis er kommt.
Bis er kommt, warte ich hier.
Hauptsatz: bis dahin
Der Nebensatzverbindung mit bis kann auch als Hauptsatzverbindung mit bis dahin realisiert werden.
Beispiel: bis dahin (Hauptsatz)
Er kommt, bis dahin warte ich hier.
Präpositionaler Ausdruck: bis zu
Anstelle einer temporalen Nebensatzverbindung mit bis bzw. einer Hauptsatzverbindung mit bis dahin kann ein präpositionaler Ausdruck mit bis zu stehen. Zu ist eine Präposition mit Dativ. Der präpositionale Ausdruck mit bis zu steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition.
Beispiel: bis zu + Dativ
Bis zu seiner Ankunft warte ich hier.
Ich warte hier bis zu seiner Ankunft.
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
397
Temporale Verbindung (VI): bis, bis dahin, bis zu
Auf einen Blick: Temporale Verbindung (VI)
Bedeutung 1 Nachzeitigkeit mit Endpunkt
Fragen bis wann
Nebensatz bis
Nebensatz (Varianten)
Hauptsatz bis dahin
Hauptsatz (Varianten)
Präposition bis zu (+Dativ)
Präposition (Varianten)
bedeutungsverwandt
Modale Verbindung (I): (an)statt dass, (an)statt zu, als dass, stattdessen, (an)statt
398
Modale Verbindung (I): (an)statt dass, (an)statt zu, als dass, stattdessen, (an)statt
Nebensatz: (an)statt dass/zu
Bei einer Nebensatzverbindung mit (an)statt dass werden zwei Sätze verbunden, bei denen der Hauptsatz eine Handlung beschreibt, die anstelle bzw. als Ersatz der im Nebensatz beschriebenen (nicht realisierten) Handlung erfolgt. Bei einem Nebensatz mit anstatt steht das Verb am Ende.
Beispiel: Anstatt dass er seine Hausaufgaben macht, geht er mit seinen Freunden ins Kino.
„Handlung 1“ (nicht realisiert) „Ersatzhandlung“ (anstelle von Handlung 1)
„Hausaufgaben machen“ „ins Kino gehen“
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich:
Beispiel: anstatt dass (Umstellung)
Anstatt dass er die Hausaufgaben macht, geht er mit seinen Freunden ins Kino.
Er geht mit seinen Freunden ins Kino, anstatt dass er die Hausaufgaben macht.
Bei identischem Nominativ im Haupt- und Nebensatz kann der Nominativ im Nebensatz weggelassen werden. Aus anstatt dass wird anstatt zu + Infinitiv.
Beispiel: anstatt dass - anstatt zu
Anstatt dass er seine Hausaufgaben macht, geht er mit seinen Freunden ins Kino.
Anstatt die Hausaufgaben zu machen, geht er mit seinen Freunden ins Kino.
Häufig wird bei anstatt das Präfix an- weggelassen.
Beispiel: anstatt - statt
Statt dass er seine Hausaufgaben macht, geht er mit seinen Freunden ins Kino.
Statt die Hausaufgaben zu machen, geht er mit seinen Freunden ins Kino.
Nebensatz (Variante): als dass
Eine Variante von anstatt dass ist als dass. Allerdings ist hier keine Umstellung möglich. Der Nebensatz muss immer hinter dem Hauptsatz stehen.
399
Modale Verbindung (I): (an)statt dass, (an)statt zu, als dass, stattdessen, (an)statt
Beispiel: als dass
Er geht lieber mit seinen Freunden ins Kino, als dass er die Hausaufgaben macht.
Hauptsatz: stattdessen
Der Nebensatzverbindung mit anstatt dass bzw. anstatt zu entspricht die Hauptsatzverbindung mit statt-dessen. Der Hauptsatz markiert die „Ersatzhandlung“ mit stattdessen. Die nicht realisierte Handlung wird durch die Negation markiert.
Beispiel: stattdessen (Hauptsatz)
Er macht die Hausaufgaben nicht, stattdessen geht er mit seinen Freunden ins Kino.
Präpositionaler Ausdruck: statt (+Genitiv)
Anstelle einer Haupt- oder Nebensatzverbindung mit stattdessen bzw. (an)statt dass kann ein präpositio-naler Ausdruck mit statt stehen. Statt ist eine Präposition mit Genitiv. Der präpositionale Ausdruck mit statt steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition.
Beispiel: statt + Genitiv
Statt des Kaufs eines Autos empfehlen wir Leasing.
Wir empfehlen Leasing statt des Kaufs eines Autos.
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
Umgangssprachlich wird statt auch mit Dativ verwendet.
Beispiel: statt + Genitiv/Dativ
Genitiv: Statt des Busses habe ich die S-Bahn genommen.
Dativ: Statt dem Bus habe ich die S-Bahn genommen.
Modale Verbindung (I): (an)statt dass, (an)statt zu, als dass, stattdessen, (an)statt
400
Auf einen Blick: Modale Verbindung (I)
Bedeutung „Ersatzhandlung“
Fragen
Nebensatz anstatt dass/zu (Umstellung möglich)
Nebensatz (Varianten) als dass (Umstellung nicht möglich)
Hauptsatz stattdessen
Hauptsatz (Varianten)
Präposition statt (+Genitiv) (umgangssprachlich +Dativ)
Präposition (Varianten)
bedeutungsverwandt
401
Modale Verbindung (II): ohne dass, ohne
Modale Verbindung (II): ohne dass, ohne
Nebensatz: ohne dass/zu
Bei der Nebensatzverbindung mit ohne dass werden zwei Sätze verbunden, bei denen der Nebensatz das Fehlen einer eigentlich erwarteten Handlung beschreibt. Bei einem Nebensatz mit ohne dass steht das Verb am Ende.
Beispiel: Er ging ins Ausland, ohne dass er sich verabschiedete.
„Handlung“, „Aktion“ „(fehlende) erwartete Handlung“
„ins Ausland gehen“ „verabschieden“
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
Beispiel: ohne dass (Umstellung)
Er ging ins Ausland, ohne dass er sich verabschiedete.
Ohne dass er sich verabschiedete, ging er ins Ausland.
Bei identischem Nominativ im Haupt- und Nebensatz kann der Nominativ im Nebensatz weggelassen werden. Aus ohne dass wird ohne zu + Infinitiv.
Beispiel: ohne dass - ohne zu
Er ging ins Ausland, ohne dass er sich verabschiedete.
Er ging ins Ausland, ohne sich zu verabschieden.
Präpositionaler Ausdruck: ohne + Akkusativ
Anstelle einer Nebensatzverbindung mit ohne dass kann ein präpositionaler Ausdruck mit ohne stehen. Ohne ist eine Präposition mit Akkusativ. Der präpositionale Ausdruck mit ohne steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition.
Beispiel: ohne + Akkusativ
Ohne Abschied ging er ins Ausland.
Er ging ohne Abschied ins Ausland.
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
Modale Verbindung (II): ohne dass, ohne
402
Auf einen Blick: Modale Verbindung (II)
Bedeutung „Fehlen einer erwarteten Handlung“
Fragen
Nebensatz ohne dass/zu (Umstellung möglich)
Nebensatz (Varianten)
Hauptsatz
Hauptsatz (Varianten)
Präposition ohne (+ Akkusativ)
Präposition (Varianten)
bedeutungsverwandt
403
Modale Verbindung (III): indem, dadurch dass, dadurch, durch
Modale Verbindung (III): indem, dadurch dass, dadurch, durch
Nebensatz: indem
Bei der Nebensatzverbindung mit indem werden zwei Sätze verbunden, bei denen der Nebensatz das „Mittel“ bzw. „Instrument“ beschreibt, mit dem ein im Hauptsatz ausgedrücktes „Ziel“ erreicht werden kann. Bei einem Nebensatz mit indem steht das Verb am Ende.
Beispiel: Man kann Benzin sparen, indem man langsam fährt.
„Mittel“, „Instrument“ „Ziel“
„langsam fahren“ „Benzin sparen“
Sätze mit indem antworten auf die Frage wie bzw. wodurch (umgangssprachlich: durch was).
Beispiel: wie - indem
Wie kann man Benzin sparen? - Indem man langsam fährt.
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich.
Beispiel:
Man kann Benzin sparen, indem man langsam fährt.
Indem man langsam fährt, kann man Benzin sparen.
Nebensatz (Variante): dadurch dass
Eine Variante von indem ist dadurch dass. Dadurch kann auch im Hauptsatz stehen, um das Thema zu beto-nen.
Beispiel: dadurch dass
Man kann Benzin sparen, dadurch dass man langsam fährt.
Man kann dadurch Benzin sparen, dass man langsam fährt. (betontes Thema: „Benzin sparen“)
Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich
Beispiel: dadurch dass (Umstellung)
Man kann Benzin sparen, dadurch dass man langsam fährt.
Dadurch dass man langsamer fährt, kann man Benzin sparen.
Modale Verbindung (III): indem, dadurch dass, dadurch, durch
404
Hauptsatz: dadurch
Der Nebensatzverbindung mit indem bzw. dadurch dass entspricht die Hauptsatzverbindung mit dadurch. Der Hauptsatz mit dadurch markiert das „Ziel“.
Beispiel: dadurch (Haupsatz)
Man kann langsam fahren, dadurch spart man Benzin.
Präpositionaler Ausdruck: durch
Anstelle einer Haupt- oder Nebensatzverbindung mit indem, dadurch bzw. dadurch dass kann ein präposi-tionaler Ausdruck mit durch stehen. Durch ist eine Präposition mit Akkusativ. Der präpositionale Ausdruck mit durch steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition.
Beispiel: durch + Akkusativ
Durch langsames Fahren kann man Benzin sparen.
Man kann durch langsames Fahren Benzin sparen.
Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt.
Bedeutungsverwandtschaft der Instrumentalsätze
Instrumentalsätze im Präsens beschreiben ein „potentielles“ (mögliches) „Mittel“. Instrumentalsätze in der Vergangenheit ein „reales“ Mittel.
Präsens = potentiell Man kann langsam fahren. Dadurch spart man Benzin.
Vergangenheit = real Ich bin langsamer gefahren. Dadurch habe ich Benzin gespart.
Diese Sätze kann man auch durch Wenn-Sätze bzw. Weil-Sätze ausdrücken.
Beispiel: „potentielles Mittel“: indem = wenn
indem Man kann Benzin sparen, indem man langsamer fährt.
wenn Man kann Benzin sparen, wenn man langsamer fährt.
Beispiel: „reales Mittel“: indem = weil
indem Ich habe Benzin gespart, indem ich langsamer gefahren bin.
weil Ich habe Benzin gespart, weil ich langsamer gefahren bin.
405
Modale Verbindung (III): indem, dadurch dass, dadurch, durch
Auf einen Blick: Modale Verbindung (III)
Bedeutung „Mittel“, „Instrument“
Fragen wie bzw. wodurch (umgangssprachlich: durch was)
Nebensatz indem (Umstellung möglich)
Nebensatz (Varianten) dadurch dass (Umstellung möglich)
Hauptsatz dadurch
Hauptsatz (Varianten)
Präposition durch (+Akkusativ)
Präposition (Varianten)
bedeutungsverwandt Kausalsätze, Konditionalsätze
407
Teil XII: Wortposition und Redepartikel
Die Wortposition
408
Die Wortposition
Grundposition
In der Grundposition eines Aussagesatzes und einer W-Frage steht der Nominativ in Position 1 und das Verb in Position 2.
Beispiel: Nominativ (1) Verb (2)
Aussagesatz Ich schlafe.
W-Frage Wer schläft?
Wenn es weitere Ergänzungen gibt, stehen diese nach dem Verb.
Nominativ (1) Verb (2) weitere Ergänzungen (3)
Ich kaufe ein Buch. Akkusativ
Ich helfe dir. Dativ
Ich warte auf dich. Präpositionalergänzung
Die Satzklammer
Das Verb bildet zusammen mit trennbaren Präfixen, Hilfsverben, Modalverben und festen Präpositionen die so genannte Satzklammer. Das bedeutet, dass das erste Verb bzw. der erste Teil des Verbs in Position 2 steht, das zweite Verb bzw. der zweite Teil des Verbs am Ende des Satzes
Nominativ Verb (I) Verb (II)
trennbare Verben Peter räumt sein Zimmer morgen auf.
Modalverben Peter muss sein Zimmer morgen aufräumen.
Verben mit fester Präposition
Ich warte morgen an der Bushaltestelle auf dich.
Verbformen mit Hilfsverb
Perfekt Peter hat sein Zimmer gestern aufgeräumt.
Futur Peter wird sein Zimmer morgen aufräumen.
Passiv Das Zimmer wird von Peter aufgeräumt.
Konjunktiv Peter würde gern sein Zimmer aufräumen.
Personenergänzungen: Dativ und Akkusativ
Wenn Akkusativ und Dativ zusammen im Satz vorkommen, ist die Position vom Artikel und von einer eventuellen Pronominalisierung abhängig.
409
Die Wortposition
Wenn beide Artikel bestimmt sind, kann man Akkusativ und Dativ tauschen.
Regel: Dativ und Akkusativ können Position tauschen
Beispiel: Dativ (bestimmt) und Akkusativ (bestimmt)
Nominativ Verb Dativ/Akkusativ Akkusativ/Dativ
Ich gebe dem Mann das Buch.
Ich gebe das Buch dem Mann.
Wenn im Dativ ein unbestimmter Artikel steht und im Akkusativ ein bestimmter Artikel, kann man eben-falls tauschen.
Beispiel: Dativ (unbestimmt) und Akkusativ (bestimmt)
Nominativ Verb Dativ/Akkusativ Akkusativ/Dativ
Ich gebe einem Mann das Buch.
Ich gebe das Buch einem Mann.
Wenn der Akkusativ einen unbestimmten Artikel hat, steht der Akkusativ immer hinter dem Dativ.
Ausnahme: Dativ vor unbestimmtem Akkusativ
Beispiel: Dativ (bestimmt) und Akkusativ (unbestimmt)
Nominativ Verb Dativ Akkusativ
Ich gebe dem Mann ein Buch.
Wenn eine Ergänzung pronominalisiert ist, steht das Pronomen normalerweise vor dem Nomen.
Regel: Pronomen vor Nomen
Beispiel: Dativ = Pronomen
Nominativ Verb Dativ Akkusativ
Ich gebe ihm ein Buch.
Ich gebe ihm das Buch.
Beispiel: Akkusativ = Pronomen
Nominativ Verb Akkusativ Dativ
Ich gebe es einem Mann.
Ich gebe es dem Mann.
Die Wortposition
410
Eine Ausnahme ist möglich, wenn der Akkusativ einen bestimmten Artikel hat und der Dativ pronominali-siert ist. Dann kann man Dativ und Akkusativ auch tauschen.
Nominativ Verb Dativ/Akkusativ Akkusativ/Dativ
Ich gebe ihm das Buch.
Ich gebe das Buch ihm.
Wenn beide Ergänzungen pronominalisiert sind, steht der Akkusativ vor dem Dativ.
Regel: zwei Pronomen = Akkusativ vor Dativ
Nominativ Verb Akkusativ Dativ
Ich gebe es ihm.
Temporale, kausale, modale und lokale Ergänzungen
Temporale, kausale, modale und lokale Ergänzungen erscheinen im Satz in der Reihenfolge Temporal – Kausal – Modal – Lokal.
Regel: Temporal –Kausal –Modal- Lokal (T - K - M - L)
Beispiel: T - K - M - L
Nominativ Verb T K M L
Ich lerne am Wochenende wegen meiner Prüfung
sehr intensiv in der Bibliothek.
Natürlich treten nicht immer alle Ergänzungen in einem Satz auf, trotzdem bleibt die Grundposition T-K-M-L meist erhalten. Besonders die lokalen Ergänzungen behalten ihre Schlussposition, so dass man die Teilregeln T vor L, K vor L und M vor L formulieren kann - oder einfacher gesagt: L steht immer hinten.
Beispiel: T vor L
Nominativ Verb T L
Ich fahre morgen nach Berlin.
Beispiel: K vor L
Nominativ Verb K L
Ich fahre wegen meiner Prüfung nach Berlin.
411
Die Wortposition
Beispiel: M vor L
Nominativ Verb M L
Ich fahre mit meiner Freundin nach Berlin.
Umstellung: Temporale und kausale Ergänzungen in Position 1
Temporale und Kausale Ergänzungen kann man auch in Position 1 stellen, ohne dass eine besondere Beto-nung entsteht.
Beispiel: T in Position 1
T Verb Nominativ K M L
Am Wochenende lerne ich wegen meiner Prüfung
sehr intensiv in der Bibliothek.
Beispiel: K in Position 1
K Verb Nominativ T M L
Wegen meiner Prüfung
lerne ich am Wochenende sehr intensiv in der Bibliothek.
Modale und lokale Ergänzungen in Position 1 sind nur in Ausnahmefällen (bei besonderer Betonung) möglich. Normalerweise klingen sie ungrammatisch und sollten vermieden werden.
Reflexivpronomen
Wenn der Nominativ in Position 1 steht, steht das Reflexivpronomen direkt hinter dem Verb.
Beispiele: Nominativ in Position 1
Peter beeilt sich.
Peter musste sich heute Morgen sehr beeilen.
Peter hat sich heute Morgen sehr beeilt.
Wenn der Nominativ nicht in Position 1 steht, steht das Reflexivpronomen vor oder hinter dem Nominativ.
Beispiele: Nominativ nicht in Position 1
Heute Morgen musste Peter sich sehr beeilen.
Heute Morgen musste sich Peter sehr beeilen.
Wenn der Nominativ ein Pronomen ist, steht das Reflexivpronomen immer hinter dem Nominativ.
Die Wortposition
412
Beispiele: Reflexivpronomen hinter pronominalem Nominativ
Heute Morgen musste er sich sehr beeilen.
Er hat gesagt, dass er sich heute Morgen sehr beeilen musste.
Weil er sich heute morgen sehr beeilen musste, hat er seine Brille vergessen.
Das Reflexivpronomen kann nicht in Position 1 im Satz stehen.
Das Verb in Position 1
Bei Satzfragen und beim formellen Imperativ steht das Verb in der Position 1. Nach dem Verb steht der Nominativ.
Beispiel: Verb (1) Nominativ (2) weitere Ergänzungen (3)
Satzfrage Schläft das Baby?
formeller Imperativ Schlafen Sie mehr!
Beim informellen Imperativ ist der Nominativ (= 2. Person Singular oder Plural) im Verb enthalten.
Beispiel: Informeller Imperativ
Verb mit Nominativ (1) weitere Ergänzungen (2)
Schlaf jetzt!
Schlaft jetzt!
Komm morgen Abend zu mir!
Konditionalsätze
Eine ungewöhnliche Ausnahme mit dem Verb in Position 1 sind Konditionalsätze ohne wenn.
Beispiele: Konditionalsätze
Konditionalsatz ohne wenn mit wenn
Hätte ich Geld, würde in Urlaub fahren. Wenn ich Geld hätte, würde ich in Urlaub fahren.
Ist das Wetter schön, gehen viele Menschen draußen spazieren. Wenn das Wetter schön ist, gehen viele Menschen draußen spa-zieren.
Irreale Wunschsätze
Dieselbe Struktur ist auch bei Irrealen Wunschsätzen möglich, nur dass irreale Wunschsätze ohne Haupt-satz stehen.
413
Die Wortposition
Beispiele: irreale Wunschsätze
Irrealer Wunschsatz ohne wenn mit wenn
Würde er doch endlich kommen.Käme er doch endlich.
Wenn er doch endlich kommen würde.Wenn er doch endlich käme.
Auflösung der Verbklammer
Bei Sätzen, in denen das Verb in der Satzklammer am Ende des Satzes steht, kommt eine Hauptinformati-on des Satzes erst ganz am Ende. Deshalb kann in solchen Sätzen das zweite Verb vom Ende des Satzes in die Position 1 gestellt werden, wenn das Verb besonders wichtig erscheint.
normale Verbposition Verb in Position 1
Perfekt Er hat schon seit vielen Jahren nichts mehr getrunken.
Getrunken hat er schon seit vielen Jahren nichts mehr.
Passiv Er wurde bei dem Unfall zum Glück nicht verletzt.
Verletzt wurde er bei dem Unfall zum Glück nicht.
Futur Die Party wird um 21.00 Uhr beginnen. Beginnen wird die Party um 21.00 Uhr.
Präsens Sie will erst nächstes Jahr heiraten. Heiraten will sie erst nächstes Jahr.
Das Verb in Position 3
Bei der Satzverbindung mit den Verbindungswörtern aber, denn und, sondern, oder steht das Verb in Positi-on 3.*
Regel: aber, denn, und, sondern, oder (a - d- u - s - o) = Verb in Position 3
Satz 1 1 (0)* 2 (1) 3 (2)
Verbindungswort Nominativ Verb
Ich möchte in Urlaub fahren, aber ich habe keine Geld.
Er kommt heute nicht zur Arbeit, denn er ist krank.
Er kommt aus Italien und sie kommt aus der Schweiz.
Sie kommt nicht aus der Schweiz sondern sie kommt aus Österreich.
Er fährt im Urlaub nach Italien oder er bleibt zu Hause.
*Gelegentlich wird auch gesagt, dass diese Verbindungswörter in der „Position 0“ stehen. Das bedeutet, dass man sie nicht als Position zählt. Dann steht das Verb in der normalen Position 2.
Die Wortposition
414
Das Verb am Ende des Satzes
In Nebensätzen steht das Verb am Ende. Bei vielen Nebensätzen ist eine Umstellung von Haupt- und Ne-bensatz möglich, das Verb bleibt im Nebensatz aber immer am Ende.
Beispiel: kausaler Nebensatz
Er kommt heute nicht, weil er krank ist.
Weil er krank ist, kommt er heute nicht.
Weitere Hinweise zur Wortposition finden sich auch in den folgenden Abschnitten:
„Die Position des Relativsatzes“„Die Wortposition beim Passiv“
415
Die Redepartikel
Die Redepartikel (Modalpartikel)Redepartikel (Modalpartikel) sind Elemente aus der gesprochenen Sprache, die eine bestimmte Einstel-lung des Sprechers signalisieren.
Redepartikel signalisiert
Was machst du denn? Interesse
Du siehst heute aber gut aus. Überraschung
Redepartikel sind grammatisch fakultativ. Das heißt, die Sätze sind auch grammatisch korrekt, wenn man die Redepartikel weglässt. Trotzdem sind Redepartikel in der Kommunikation nicht unwichtig, da die Ein-stellung des Sprechers eine wichtige Information für den Hörer ist.
mit Redepartikel ohne Redepartikel
Was machst du denn? Was machst du?
Du siehst heute aber gut aus. Du siehst heute gut aus.
Die Anwendung der Redepartikel ist komplex und kann hier nur angedeutet werden. Als Ausländer sollte man lieber auf Redepartikel verzichten, wenn man sich über ihre korrekte Anwendung nicht im Klaren ist. Den Gebrauch der Redepartikel kann man nicht theoretisch, sondern nur im täglichen Gebrauch lernen.
Am Ende des Kapitels findet sich eine Auswahl von Redepartikeln und typischen Signalfunktionen. Sowohl die Auswahl der Partikel als auch die typischen Signalfunktionen sind unvollständig.
Beachte: Einige Redepartikel darf man nicht mit gleich lautenden Wörtern anderer Wortarten verwech-seln.
Beispiele: Redepartikel Konjunktion (Satzverbindung)
denn Was machst du denn? Er kommt heute nicht, denn er ist krank.
aber Du siehst aber gut aus. Ich möchte in Urlaub fahren, aber ich habe kein Geld.
doch Komm doch zu mir! Ich könnte das Auto reparieren lassen, doch das lohnt sich nicht.
Beispiel: Redepartikel Adjektiv
einfach Er passt einfach nicht zu ihr. Deutsch ist keine einfache Sprache.
Beispiel: Redepartikel Adverb
vielleicht Du siehst vielleicht gut aus. Ich komme morgen vielleicht zu dir.
Die Redepartikel
416
Liste: Einige Redepartikel und ihre SignalfunktionenModalpartikel signalisiert Beispiel
aber Überraschung Du siehst heute aber gut aus. Du bist aber schon groß.
bloß Besorgnis (=nur) Wo ist bloß meine Brille?
denn betonte W-Frage - Interesse Wie heißt denn dein neuer Freund? Wie heißt denn dein Bruder?
betonte Satzfrage - Überraschung Hast du denn einen Bruder?
doch Ermunterung, Unterstützung Komm doch zu mir!
Empörung (in Ausrufesätzen) Das gibt es doch nicht! Das kann doch nicht wahr sein!
(unerfüllbar scheinender) starker Wunsch mit „wenn doch (nur)“
Wenn ich doch (nur) mehr Geld hätte. Wenn ich doch (nur) meine Prüfung bestehen würde.
eben „wie schon bekannt“ (=halt) Du bist eben nicht so schnell wie er. Er ist eben ein schlechter Lehrer.
eigentlich vergessene Frage (=überhaupt) Wie heißt du eigentlich?
einfach „kein weitere Erklärung nötig“ Ich habe heute einfach keine Lust zum Lernen. Er passt einfach nicht zu ihr.
etwa negative Überraschung Glaubst du etwa, was er sagt? Nimmst du diesen schlechten Job etwa an?
halt „wie schon bekannt“ (=eben) Du bist halt nicht so schnell wie er. Er ist halt ein schlechter Lehrer.
ja Überraschung (=aber) Du siehst heute ja gut aus.
betonte Idee Du kannst ja Peter fragen.
Warnung Pass ja auf, wenn du über die Straße gehst.
mal betonte Aufforderung Komm mal bitte! Hilf mir mal bitte!
nun mal „kann man nicht ändern“ Ich bin nun mal ein schlechter Sportler. Er ist nun mal ein fauler Schüler.
nur Besorgnis Wo ist nur meine Brille?
Ermunterung Sprechen Sie nur!
ruhig kein Problem (Es ist kein Problem, wenn ...) Mach ruhig das Fenster auf! Komm ruhig herein!
schon ungeduldige Ermunterung Komm schon zu mir!
eingeschränkte Ermunterung (=zwar) Das kannst du schon machen, aber ich finde es gefährlich.
überhaupt vergessene Frage (=eigentlich) Wie heißt sie überhaupt?
vielleicht Überraschung (=aber) Du siehst heute vielleicht gut aus.
Aufforderung (bei Satzfragen) Könnten Sie vielleicht das Fenster schließen?
417
Teil XIII: Anhang
Index
418
Index
A
aber
Bedeutung 352
Redepartikel 416
Satzteilverbindung 326
Satzverbindung (Konjunktion) 352
ab (Präposition mit Dativ) 216
abseits (Präposition mit Genitiv) 218
abzüglich (Präposition mit Genitiv) 218
Adjektiv 178
adverbial 178
attributiv 178
Deklination 179
mit Akkusativ 205
mit Dativ 204
mit Genitiv 205
mit Präposition 202
Adverb
adverbiale (Hauptsatz)Verbindung 347
lokale Adverbien 196
mit Präposition 202
modale Adverbien 201
temporale Adverbien 199
Adverbien (Satzverbindung) 347
adversative Satzverbindung 369
Agens 254, 278
Akkusativ
Gebrauch 141
Verben mit Akkusativ 279
Aktiv 17
alle Verbformen Indikativ Aktiv 39
alle (Frequenz) 307
als
als dass (=anstatt) 398
als dass (=so dass bei Negation) 360
als (gleichzeitiger Nebensatz) 382
als (vorzeitiger Nebensatz) 391
beim Komparativ 192
in Verbindung mit Verben 117
Relativsatz mit als 340
als ob (irreale Vergleichssätze) 239
ander(e)nfalls (Konditionalsatz) 377
angesichts (Präposition mit Genitiv) 218
anhand (Präposition mit Genitiv) 218
anlässlich (Präposition mit Genitiv) 218
anschließend 393
anstatt
anstatt dass/zu (Nebensatz) 398
Präposition mit Genitiv 218
anstelle (Präposition mit Genitiv) 218
an (Wechselpräposition) 217
Apposition 331
á (Präposition mit Akkusativ) 215
Artikel 136
419
Index
als Pronomen 161
Gebrauch 151
Genus 136
geographische Namen 138
Ländernamen 138
regelmäßiger Artikel 137
Attribut 328
Apposition 331
Genitivattribut 329
Präpositionalattribut 331
Attributsatz 328
dass-Satz als Attribut 341
indirekte Frage als Attribut 341
Infinitivsatz als Attribut 341
temporale Attributsätze 341
Aufforderung (mit Konjunktiv II) 239
auf Grund (kausale Satzverbindung) 357
aufgrund (Präposition mit Genitiv) 218
aufseiten (Präposition mit Genitiv) 218
auf (Wechselpräposition) 217
aus diesem Grund 361
ausgangs (Präposition mit Genitiv) 218
aus (kausale Ergänzung) 311
aus (Präposition mit Dativ) 216
ausschließlich (Präposition mit Genitiv) 218
außen 199
außerhalb (Präposition mit Genitiv) 218
außer (Präposition mit Dativ) 216
außer wenn (Nebensatz) 375
ausweislich (Präposition mit Genitiv) 218
B
bei
präpositionaler Ausdruck (konditional) 374
präpositionaler Ausdruck (temporal) 384
Präposition mit Dativ 216
beid(er)seits (Präposition mit Genitiv) 218
bekommen-Passiv 272
betreffs (Präposition mit Genitiv) 218
bevor (Nebensatz) 394
beziehungsweise 351
bezüglich (Präposition mit Genitiv) 218
bis
bis wann (Frage) 322
bis zu (präpositionaler Ausdruck) 396
Präposition mit Akkusativ 215
bis dahin 396
bloß (Redepartikel) 416
brauchen (Verb) 96
bzw. 351
D
dabei 384
dadurch 404
dadurch dass (Nebensatz) 403
daher 361
da (kausaler Nebensatz) 356
Index
420
danach 393
dank (Präposition mit Dativ) 216
darum 361
das
Artikel 136
Relativpronomen 333
Satzverbindung 340
dass-Satz
als Attribut 341
dass oder damit 314
Nebensatz (Komplemetsatz) 313
Dativ 141
Bedeutung 290
Bedeutung (Liste) 292
veraltete Form 144
Verben mit Dativ 279
Datum 309
davor 395
Deklination 143
bestimmter Artikel 143
das Herz 147
gemischt Deklination (Liste) 149
gemischte Deklination 146
kein 145
n-Deklination 145
negativer unbestimmter Artikel 145
nominalisierte Adjektive 149
unbestimmter Artikel 144
demgegenüber (Satzverbindung) 369
Demonstrativpronomen 166
denn
kausale Satzverbindung 356
Redepartikel 416
der
Artikel 136
Relativpronomen 333
derart(ig) 360
der gleiche 167
derjenige 167
dermaßen 360
derselbe 167
deshalb 361
deswegen 361
die
Artikel 136
Relativpronomen 333
dieser (Demonstrativpronomen) 166
diese- (Zeitangabe) 304
diesseits (Präposition mit Genitiv) 218
doch
bei Satzfragen 276
Redepartikel 416
doch (Variante von aber)
Satzverbindung (=aber) 353
draußen 199
dreistellige Verben 278
421
Index
drinnen 199
durch
durch oder von (beim Passiv) 274
instrumentale Ergänzung 311
präpositionaler Ausdruck 404
Präposition mit Akkusativ 215
dürfen
alle Verbformen 84
Bedeutung 85
E
eben (Redepartikel) 416
ehe (Nebensatz) 394
eigentlich (Redepartikel) 416
einer (Indefinitpronomen) 174
einer (unbestimmter Artikel als Pronomen) 161
einfach (Redepartikel) 416
eingangs (Präposition mit Genitiv) 218
einschließlich (Präposition mit Genitiv) 218
einstellige Verben 278
Endung 14
entgegen (Präposition mit Dativ) 216
entsprechend (Präposition mit Dativ) 216
entweder oder 351
es
es beim Passiv 259
Personalpronomen 15
Verben mit es 122
etwa (Redepartikel) 416
etwas 176
exklusive (Präposition mit Genitiv) 218
F
falls 373
finale Satzverbindung 363
formelle Anrede 15
Fragewörter zu Verbergänzungen 321
Funktionsverbgefüge 124
Bedeutung 125
Liste 129
für
Präposition mit Akkusativ 215
Futur I 37
Gebrauch des Futurs I 43
Modalverben 80
Futur II 37
Gebrauch des Futurs II 43
G
Gebrauch der Tempora 40
gegen
Präposition mit Akkusativ 215
gegenüber (Präposition mit Dativ) 216
gehören-Passiv 272
gemäß (Präposition mit Dativ) 216
gemischte Deklination 146
gemischte Verben 18
Genitiv 142
Index
422
Apostroph beim Genitiv 330
bei Ländernamen 330
bei Personennamen 329
bei Städtenamen 330
Genitivattribut 329
Verben mit Genitiv 279
Genus 136
regelmäßiges Genus 137
Genus Verbi 17
Gerundiv 272
Gleichzeitigkeit 381
Grund-Folge-Beziehung 355
Grundposition im Satz 408
Grund (Verbergänzung) 311
H
haben 74
alle Verbformen 76
halt (Redepartikel) 416
Hauptsatzkonjunktion 347
Hauptsatzverbindung 346
her 197
Herz (Deklination) 147
hin 197
hinsichtlich (Präposition mit Genitiv) 218
hinter (Wechselpräposition) 217
höfliche Bitte 238
I
im Gegensatz zu (präpositionaler Ausdruck) 370
Imperativ 17, 54
formeller Imperativ 54
informeller Imperativ 57
veralteter Imperativ 56
Indefinitpronomen 174
indem (Nebensatz) 403
Indikativ 17
alle Verbformen Indikativ Aktiv 39
indirekte Frage
als Attribut 341
indirekte Fragesätze 316
indirekte Rede 246
Infinitiv 14
in Position 1 (Wortposition) 413
Infinitiv Passiv 256
Infinitivsatz
als Attribut 341
Infinitivsätze mit zu 314
infolge
präpositionaler Ausdruck 361
Präposition mit Genitiv 218
infolgedessen 361
informelle Anrede 15
inklusive (Präposition mit Genitiv) 218
inmitten (Präposition mit Genitiv) 218
innen 199
423
Index
innerhalb (Präposition mit Genitiv) 218
in puncto (Präposition mit Genitiv) 218
intransitive Verben 295
in (Wechselpräposition) 217
irgendjemand 175
irgendwer 175
irreale Bedingungssätze (Konjunktiv) 238
irreale Bedingungssätze mit wenn 372
irreale Vergleichssätze mit als ob 239
irreale Wunschsätze 239
J
ja
bei Satzfragen 276
Redepartikel 416
je
Präposition mit Akkusativ 215
jede- (Frequenz) 307
je desto (Vergleichssätze) 379
jedoch 354
jemand
Indefinitpronomen 175
Relativsatz 334
je nachdem 376
jener 166
jenseits (Präposition mit Genitiv) 218
K
Kardinalzahlen 183
Deklination 184
Nominalisierung 185
Kasus 141
kausale Satzverbindung 355
kausale Verbergänzungen 311
kein (Negation) 323
Komparativ 189
Abschwächung von Altersangaben 195
Gebrauch 192
kein Komparativ und Superlativ 194
mit Umlaut 190
unregelmäßig 190
wie und als 192
Komplementsatz 313
komplexe Sätze 346
konditionale Satzverbindung 372
Konjugation 14, 18
Konjunktion
Hauptsatzkonjunktion 347
koordinierende Konjunktion 347
Nebensatzkonjunktion 346
subordinierende Konjunktion 346
Konjunktiv 17
Konjunktiv I 241
alle Verformen Aktiv 245
Ersetzungsregel 248
indirekte Rede 246
Konjunktiv II 230
Index
424
alle Verbformen Aktiv 240
Aufforderung 239
aus dem Präteritumstamm 231
Gebrauch 238
höfliche Bitte 238
indirekte Rede 246
irreale Bedingungssätze 238
irreale Vergleichssätze 239
irreale Wunschsätze 239
mit als ob 239
mit würde 230
Passiv 260
Wunschsätze 238
Konjunktiv II Passiv 260
Konjunktiv I Passiv 261
Konjunktiv Passiv 260
Konnektor 346
können
alle Verbformen 83
Bedeutung 85
konsekutive Satzverbindung 359
konzessive Satzverbindung 366
koordinierende (Hauptsatz)Verbindung 347
koordinierende Konjunktion 347
koordinierte (Hauptsatz)Verbindung 347
kraft (Präposition mit Genitiv) 218
L
längs(seits) (Präposition mit Genitiv) 218
lassen (Verb) 94
laut (Präposition mit Genitiv) 218
Linksattribut 328
lokale Verbergänzungen 298
M
mal (Redepartikel) 416
mangels (Präposition mit Genitiv) 218
man (Indefinitpronomen) 174
mit
modale Ergänzung 312
Präposition mit Dativ 224
mithilfe (Präposition mit Genitiv) 218
mitsamt (Präposition mit Dativ) 216
mittels
modale Ergänzung 312
Präposition mit Genitiv 218
möchten
alle Verbformen 83
Bedeutung 85
modale Verbergänzungen 312
Modalpartikel (Redepartikel) 415
Modalverben 77
alle Verbformen 84
Bedeutung 85
Bedeutung - Doppeldeutigkeit 93
Ersatzformen 88
Futur I 80
Konjugation 77
425
Index
Negation 87
ohne Vollverb 81
Perfekt 78
Plusquamperfekt 79
Präteritum 78
subjektive Bedeutung 90
subjektive Bedeutung - Umschreibungen 91
Umschreibungen 88
Vermutung 90
Wortposition 81
Modus 17
müssen
alle Verbformen 84
Bedeutung 85
N
nach
präpositionaler Ausdruck 393
Präposition mit Dativ 216
nachdem (Nebensatz) 391
nächste (Zeitangabe) 304
Nachzeitigkeit 381
nämlich (kausale Satzverbindung) 356
n-Deklination 145
n-Deklination (Liste) 148
Nebensatz
als 382
als dass 360, 398
anstatt dass/zu 398
außer wenn 375
bevor 394
bis 396
dadurch dass 403
da (kausal) 356
damit 363
dass-Sätze 313
ehe 394
falls 373
indem 403
indirekter Fragesatz 316
Infinitivsatz mit zu 314
je nachdem 374
nachdem 391
obgleich 366
obschon 366
obwohl 366
ohne dass/zu 401
seitdem 389
selbst wenn 374
sobald (gleichzeitig) 383
so dass 359
sofern 373
solange 386
sooft 383
sowie 383
um zu (final) 363
um zu (konsekutiv) 360
Index
426
während 369, 386
weil 355
wenn 372, 382
wie auch immer 367
zumal 356
Nebensatzkonjunktion 346
Nebensatzverbindung 346
neben (Wechselpräposition) 217
nebst (Präposition mit Dativ) 216
Negation 323
nein (bei Satzfragen) 276
nicht (Negation) 323
nicht nur sondern auch 349
nichts 176
nichts oder nicht 325
nicht trennbare Verben 68
niemand
Indefinitpronomen 175
Relativsatz 334
Nomen
Deklination 143
Nomen-Verb-Verbindungen 124
Liste 129
nominalisierte Adjektive
Deklination 150
Nominativ 141
Verben mit Nominativ 279
Numerus (Singular und Plural) 138
nun mal (Redepartikel) 416
nur (Redepartikel) 416
O
oberhalb (Präposition mit Genitiv) 218
obgleich (Nebensatz) 366
obschon (Nebensatz) 366
obwohl (Nebensatz) 366
oder
Satzteilverbindung 326
Satzverbindung (Konjunktion) 350
ohne
ohne dass/zu (Nebensatz) 401
präpositionaler Ausdruck 401
Präposition mit Akkusativ 215
Ordinalzahlen 186
Deklination 187
Ortsergänzung 298
P
Partizip I 44
Partizip II 48
Bedeutung 52
in Position 1 (Wortposition) 413
Nominalisierung 52
Verben mit zwei Partizip-II-Formen 49
Partizip II in Position 1 374
Passiv 17, 254
bekommen-Passiv 272
427
Index
es beim Passiv 259
Gebrauch des Passivs 268
gehören-Passiv 272
kein Passiv möglich 273
Konjunktiv II Passiv 260
mit Modalverb 260
Passiversatz 271
Passivumformung 258
sein-Passiv 268
subjektlose Passivsätze 258
Tempus (Zeitformen) 254
von oder durch 274
Wortstellung 273
Zustandspassiv 268
Passiversatz 271
Perfekt 29
Gebrauch des Perfekts 41
Perfekt der Modalverben 78
Perfekt mit sein 33
per (Präposition mit Akkusativ) 215
Personalpronomen 14, 172
Plural (Nomen) 139
regelmäßiger Plural 140
Plusquamperfekt 36
Gebrauch des Plusquamperfekts 42
Modalverben 79
Possessivpronomen 169
Präfix 14, 66
Präposition 214
Funktion 219
Liste der Präpsoitionen 221
mit Akkusativ 215
mit Dativ 216
mit Genitiv 218
Wechselpräposition 217
Präpositionalattribute 331
präpositionaler Ausdruck 347
Präsens
Gebrauch des Präsens 40
Präteritum 26
Gebrauch des Präteritums 41
Pronominaladverb 115
beim dass-Satz 314
pro (Präposition mit Akkusativ) 215
R
reale Bedingungssätze mit wenn 372
Rechtsattribut 328
Redepartikel (Modalpartikel) 415
Liste der Redepartikel 416
reflexive Verben 99
Liste der reflexiven Verben 106
Reflexivpronomen
Kasus 101
Wortposition 105
regelmäßige Verben 18
Rektion
Index
428
Adjektive 202
Adjektiv (Liste) 206
Adverbien 202
Adverb (Liste) 206
Substantive 153
Substantiv (Liste) 156
Verben 279
Verb (Liste) 282
Relativpronomen 335
Relativsatz 333
als (temporal) 340
im Akkusativ 333
im Dativ 333
im Genitiv 334
im Nominativ 333
jemand 334
lokale Relativsätze 336
mit Präposition 334
mit wer, wen, wem, wessen 338
nicht-attributive Relativsätze 340
niemand 334
Position 339
possessive Relativsätze 335
Relativsätze mit was, wo- 337
temporale Relativsätze 340
welche 335
wenn (temporal) 340
reziproke Verben 105
Liste der reziproken Verben 111
rücksichtlich (Präposition mit Genitiv) 218
ruhig (Redepartikel) 416
S
samt (Präposition mit Dativ) 216
Satzklammer 408
Satzverbindung 346
schon (Redepartikel) 416
sein-Passiv 268
sein (Verb) 73
Verbformen 76
seit
Nebensatz (= seitdem) 389
präpositionaler Ausdruck 390
Präposition mit Dativ 216
seitdem
Hauptsatz 390
Nebensatz 389
seitens (Präposition mit Genitiv) 218
seitlich (Präposition mit Genitiv) 218
seit wann (Frage) 322
selbst wenn (Nebensatz) 375
Sie (formelle Anrede) 15
Singular 138
sobald
gleichzeitiger Nebensatz 383
vorzeitiger Nebensatz 392
so dass (Nebensatz) 359
429
Index
sofern (Nebensatz) 373
solange (Nebensatz) 386
solcher 167
sollen
alle Verbformen 84
Bedeutung 85
sondern
Bedeutung 326
Satzteilverbindung 326
Satzverbindung 354
sonst (Konditionalsatz) 377
sooft (Nebensatz) 383
sowie
gleichzeitiger Nebensatz 383
vorzeitiger Nebensatz 392
sowohl als auch 349
Stamm 14
statt
Nebensatz (=anstatt) 398
präpositionaler Ausdruck 399
Präposition mit Genitiv 218
stattdessen 399
Subjekt 278
unpersönliches Subjekt 278
subjektive Modalverben 90
Bedeutung - Distanzierung 91
Bedeutung - Vermutung 90
Tempus (Zeitformen) 92
Umschreibungen 91
subjektlose Passivsätze 258
Subjunktion 346
subordinierende Konjunktion 346
subordinierende (Satz)Verbindung 346
subordinierte (Satz)Verbindung 346
Substantiv 136
Deklination 143
mit Präposition 153
mit Präposition (Liste) 156
Substantiv-Verb-Verbindung 124
Superlativ 189
eingeschränkt 194
Gebrauch 192
kein Superlatv und Komparativ 194
mit aller- 193
mit Ordinalzahlen 193
mit Umlaut 190
Superlativ mit -est 189
unregelmäßíg 190
T
temporaler Akkusativ 304
beim Passiv 259
temporaler Nebensatz
als 382
bevor 394
ehe 394
nachdem 391
Index
430
seit 389
seitdem 389
sobald (gleichzeitig) 383
sobald (vorzeitig) 392
solange 386
sooft 383
sowie (gleichzeitig) 383
sowie (vorzeitig) 392
während 386
wenn 382
temporaler Nebensatz als Attribut 341
temporale Verbergänzungen 303
Tempus 16
Gebrauch der Tempora 40
T-K-M-L 410
transitive Verben 295
trennbare Verben 66
Tempus (Zeit) 67
trotz
präpositionaler Ausdruck 368
Präposition mit Genitiv 218
trotzdem (Satzverbindung) 367
trotz (konzessive Ergänzung) 311
trotz (Präposition mit Genitiv) 218
U
überhaupt (Redepartikel) 416
über (Wechselpräposition) 217
Uhrzeit 308
um
Präposition mit Akkusativ 215
Uhrzeit 303
um zu (Nebensatz) 363
umso (Vergleichssätze) 379
Umstellung in Position 1 411
um zu
Finalsatz 363
Konsekutivsatz 360
und
Satzteilverbindung 326
Satzverbindung (Konjunktion) 348
unregelmäßige Verben 18
Unregelmäßige Verben
Liste der unregelmäßige Verben 58
unterhalb (Präposition mit Genitiv) 218
unter (Wechselpräposition) 217
untrennbare Verben 68
Tempus (Zeit) 69
unweit (Präposition mit Genitiv) 218
Urheber 254
V
Verb am Ende des Satzes 414
Verben mit
Akkusativ (Liste) 282
Akkusativ und Akkusativ (Liste) 288
Akkusativ und Genitiv (Liste) 289
Dativ (Liste) 284
431
Index
Dativ und Akkusativ (Liste) 286
es 122
Genitiv (Liste) 286
Nominativ (Liste) 285
Präfix 66
Präposition 113
Kasus der Präposition 116
Liste (Verben mit Präposition) 118
Pronominaladverbien 115
Verben ohne zu 97
Verbergänzungen 277
kausal 311
lokal 298
modal 312
temporal 303
Verben mit Akkusativ 279
Verben mit Dativ 279
Verben mit Genitiv 279
Verben mit Nominativ 279
Verbindungswort 346
Verb in Position 0 413
Verb in Position 1 412
Bedingungssatz (wenn) 374
Verb in Position 3 413
Vergleichssätze mit je desto 379
Verlaufsform 47
Verursacher 254
vielleicht
modales Adverb 201
Redepartikel 416
von
Präposition mit Dativ 216
von oder durch (beim Passiv) 274
von wann bis wann (Frage) 322
vor
präpositionaler Ausdruck 395
Wechselpräposition 217
vorbehaltlich (Präposition mit Genitiv) 218
Vorgangspassiv 254
vorher 395
Vorzeitigkeit 381
W
während
adversativer Nebensatz 369
präpositionaler Ausdruck 387
Präposition mit Genitiv 218
temporaler Nebensatz 386
währenddessen 387
warum (Frage) 322
was
Satzverbindung 340
was (Frage) 321
was für ein (Frage) 342
weder noch 349
wegen
kausale Ergänzung 311
Index
432
präpositionaler Ausdruck 356
Präposition mit Genitiv 218
weil (Nebensatz) 355
welche
Fragepronomen 342
Pronomen 161
Relativpronomen 335
wem (Frage) 321
wen (Frage) 321
wenn
irreale Bedingungssätze 372
reale Bedingungssätze 372
Relativsatz 340
temporaler Nebensatz 382
wenn (vorzeitiger Nebensatz) 391
werden-Passiv 254
werden (Verb) 75
Verbformen 76
wer (Frage) 321
weshalb (Frage) 322
wessen (Frage) 343
weswegen (Frage) 322
wider (Präposition mit Akkusativ) 215
wie (Frage) 322
wie lange (Frage) 322
wie oft (Frage) 322
wieso (Frage) 322
wie viele 343
wie viel(e) (Frage) 343
wissen (Präsens) 20
wo
lokale Ergänzung 298
lokaler Relativsatz 336
wo (Frage) 322
woher
lokale Ergänzung 298
lokaler Relativsatz 336
woher (Frage) 322
wohin
lokale Ergänzung 298
lokaler Relativsatz 336
wohin (Frage) 322
wollen
Bedeutung 85
wollen (Modalverb - alle Formen) 83
Wortposition 408
Grundposition 408
Modalverben 81
Reflexivpronomen 411
Satzklammer 408
T-K-M-L 410
Umstellung in Position 1 411
Verb in Endposition 414
Verb in Position 0 413
Verb in Position 1 412
Verb in Position 2 408
433
Index
Verb in Position 3 413
Wunschsätze (mit Konjunktiv II) 238
Z
Zeitergänzungen 303
Zeitformen des Verbs 16
zu
finale Ergänzung 311
Infinitivsatz als Attribut 341
Infinitivsätze mit zu 314
präpositionaler Ausdruck 364
Präposition mit Dativ 216
zufolge (Präposition mit Dativ) 216
zugunsten (Präposition mit Genitiv) 218
zulasten (Präposition mit Genitiv) 218
zuliebe (Präposition mit Dativ) 216
zumal (Nebensatz) 356
Zustandspassiv 268
Zustandsreflexiv 104
zuungunsten (Präposition mit Genitiv) 218
zuzüglich (Präposition mit Genitiv) 218
zwecks (Präposition mit Genitiv) 218
zweistellige Verben 278
zwischen (Wechselpräposition) 217
435
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
Ausführliches InhaltsverzeichnisVorwort 6
Teil I: Die Verbformen 13
Die Formen des Verbs - Einführung 14
Der Infinitiv 14Stamm, Endung und Präfix 14Die Konjugation 14
Das Personalpronomen 14Formelle und informelle Anrede 153. Person Singular 15Das Pronomen sie/Sie 15Verb und Person 16Tempus (Zeit) 16Genus Verbi (Aktiv und Passiv) 17Modus 17
Infinite Verbformen 17
Die Konjugation - Einführung 18
Die Konjugation - Präsens 19
Regelmäßige Verben 19Unregelmäßige und gemischte Verben 19Übersicht: Die Konjugation im Indikativ Präsens Aktiv 20Besonderheiten der Konjugation im Präsens 20
Verbendung -eln 20Verbstammendung auf s-Laut 21Die e-Erweiterung bei Verbstammendung auf -d und -t 21Verbstammendung auf Konsonant + -m und -n 22
Liste: Besonderheiten der Konjugation im Präsens 23
Die Konjugation - Präteritum 26
Regelmäßige Verben 26Unregelmäßige Verben 26Gemischte Verben 27Besonderheiten der Konjugation im Präteritum 27
e-Erweiterung 27Verben mit zwei Präteritumformen 28
Die Konjugation - Perfekt 29
Regelmäßige Verben 29Unregelmäßige Verben 29Gemischte Verben 30Die Bildung des Perfekts mit haben und sein 30Besonderheiten bei der Bildung des Perfekts mit haben und sein 30
Regionale Varianten 31Transitive und intransitive Verbvariante 31
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
436
Wortposition beim Perfekt 32
Liste: Verben, die das Perfekt mit sein bilden 33
Die Konjugation: Plusquamperfekt 36
Regelmäßige Verben 36Unregelmäßige Verben 36Gemischte Verben 36
Die Konjugation: Futur I 37
Die Konjugation: Futur II 37
Regelmäßige Verben 37Unregelmäßige Verben 38Gemischte Verben 38
Übersicht: Alle Verbformen Indikativ Aktiv 39
Der Gebrauch der Tempora (Zeiten) 40
Präsens 40Zukunft (statt Futur) 40Historisches Präsens (statt Perfekt/Präteritum) 40Allgemeine Aussagen 41Ausdruck von Gleichzeitigkeit 41
Präteritum und Perfekt 41Obligatorisches Perfekt 42Obligatorisches Präteritum 42
Plusquamperfekt 42Temporalsätze mit nachdem 42
Futur I 43Futur II 43
Das Partizip I 44
Partizip I als Adverb 44Partizip I als Attribut 44Erweiterte Partizipialattribute 45Bedeutung des Partizips I 45Nominalisierung 46sein + Partizip I 46
Das Partizip II 48
Regelmäßige Verben 48Unregelmäßige Verben 49Gemischte Verben 49Verben mit zwei Partizip-II-Formen 49Die Verwendung des Partizips II 50
Bildung von Verbformen 50Partizip II als Adverb 51Partizip II als Attribut 51Erweiterte Partizipialattribute mit Partizip II 51
Nominalisierung des Partizips II 52Die Bedeutung des Partizips II 52
Der Imperativ 54
437
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
Formeller Imperativ 54Der informelle Imperativ im Singular 54
Sonderformen der Hilfsverben 55Der informelle Imperativ im Plural 56
Übersicht: Informeller Imperativ 57
Liste: Unregelmäßige Verben 58
Teil 2: Spezielle Verben 65
Verben mit Präfix 66
Trennbare Verben 66Trennbare Kombinationen mit zwei Präfixen 67
Nicht trennbare Verben 68Nicht trennbare Kombinationen mit zwei Präfixen 69
Verben, die sowohl trennbar als auch nicht trennbar sind 70
Liste: Präfixe 72
Die Verben haben, sein und werden 73
Das Verb: sein 73Das Verb: haben 74Das Verb: werden 75
Alle Verbformen Aktiv Indikativ: sein, haben, werden 76
Die Modalverben (I) 77
Einführung Modalverben 77Die Konjugation der Modalverben 77
Präsens 77Präteritum 78Perfekt 78Plusquamperfekt 79Futur I 80Futur II 80
Wortposition 81Modalverb ohne Vollverb 81Alle Verbformen Aktiv Indikativ: Modalverben können, wollen, möchten 83Alle Verbformen Aktiv Indikativ: Modalverben sollen, müssen, dürfen 84Die Bedeutung der Modalverben 85Übersicht: Die wichtigsten Bedeutungsvarianten der Modalverben 85Probleme der Bedeutung von Modalverben 86
Die Bedeutungsspanne der Modalverben 86Überschneidungen in den Bedeutungen der Modalverben 86Unterschiede beim Gebrauch der Negation 87Übersetzungsfehler 87
Ersatzformen für Modalverben 88haben zu 88Ersatzformen für das Passiv mit Modalverb 88
Umschreibungen von Modalverben 88
Die Modalverben (II): subjektive Bedeutung 90
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
438
Subjektive Bedeutung (I): Vermutung 90Umschreibungen der subjektiven Bedeutung (I) 91Subjektive Bedeutung (II): Distanzierung von einer fremden Behauptung 91Umschreibungen der subjektiven Bedeutung (II) 91Die Zeitformen bei objektiven und subjektiven Modalverben 92Doppeldeutigkeit bei Modalverben 93
Die Verben lassen und brauchen 94
Das Verb: lassen 94Das Perfekt von lassen 95Das Verb: brauchen 96
Weitere Verben mit Infinitiv ohne zu 97
Gruppe 1: Perfekt mit zweimal Infinitiv 97Gruppe 2: Perfekt zweimal Infinitiv o d e r Partizip 97Gruppe 3: Perfekt mit Partizip II 98
Reflexive Verben 99
Echte reflexive Verben 99Reflexiv gebrauchte Verben 99Reflexiv gebrauchte Verben mit Bedeutungsänderung 100Reflexiv gebrauchte Verben mit mehreren Varianten 100Übersicht: Reflexive Verben 101Der Kasus des Reflexivpronomens 101
Reflexivpronomen im Akkusativ 101Das Reflexivpronomen im Dativ 101Das Reflexivpronomen mit Präpositionalkasus 102Das Reflexivpronomen mit unklarem Kasus 103
Reflexiver Dativ bei nicht reflexiven Verben 103Zustandsreflexiv 104Wortposition des Reflexivpronomens 105Reziproke Verben 105
Liste: Reflexive Verben 106
Verben mit Präpositionen 113
Verben mit mehreren Präpositionen 114Präpositionen mit gleicher Bedeutung, die man alternativ verwenden kann 114Präpositionen mit verschiedener Bedeutung, die sich ausschließen 114
Fragen zu Verben mit Präposition 115Pronominaladverbien 115Der Kasus der Präpositionen 116
Liste: Verben mit Präposition 118
Verben mit obligatorischem es 122
Feste Nomen-Verb-Verbindungen (Funktionsverbgefüge) 124
Die Bedeutung der Nomen-Verb-Verbindungen 125Die „Restbedeutung“ der Funktionsverben 127
Liste: Funktionsverbgefüge 129
439
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
Teil III: Das Substantiv (Nomen) 135
Das Substantiv (Nomen) 136
Das Genus - der Artikel 136Regelmäßiges Genus 137Genus bei geographischen Namen 138Numerus - Singular und Plural 138
Singular 138Plural 139Regelmäßiger Plural 140
Der Kasus - Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv 141
Deklination des Substantivs 143
Die Deklination mit dem bestimmten Artikel 143Veraltete Form des Dativs Singular 144Die Deklination mit dem unbestimmten Artikel 144Die Deklination mit dem negativen unbestimmten Artikel kein 145Die n-Deklination 145Die gemischte Deklination 146Die Deklination von das Herz 147
Liste: Nomen der n-Deklination und der gemischten Deklination 148
Die Deklination nominalisierter Adjektive 150
Der Gebrauch des bestimmten und des unbestimmten Artikels 151
Substantive mit Präposition 153
Präpositionen mit gleicher Bedeutung 153Präpositionen mit verschiedener Bedeutung 153Präposition und Kasus 154Substantiv, Verb und Adjektiv mit Präposition 155
Liste: Substantive mit Präposition 156
Artikelwörter als Pronomen 161
Teil IV: Die Pronomen 165
Die Demonstrativpronomen 166
dieser, diese, dieses 166jener, jene, jenes 166derselbe, dieselbe, dasselbe 167
Der Unterschied zwischen derselbe und der gleiche 167derjenige, diejenige, dasjenige 167solcher, solche, solches 167
Das Possessivpronomen 169
Der pronominale Gebrauch des Possessivpronomens 170
Das Personalpronomen 172
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
440
Die Indefinitpronomen 174
man/einer 174jemand/niemand 175irgendwer/irgendjemand 175etwas/nichts 176
Teil V: Adjektive und Adverbien 177
Das Adjektiv 178
Übersicht Adjektivdeklination Typ 1: nach bestimmtem Artikel 179Übersicht Adjektivdeklination Typ 2: nach unbestimmtem Artikel 180Übersicht Adjektivdeklination Typ 3: ohne Artikel 181Unregelmäßigkeiten der Adjektivdeklination 181
Adjektive mit der Endung -el und -er 181Stammveränderung 182Adjektive mit der Stammendung –a 182
Die Kardinalzahlen 183
Die Deklination der Kardinalzahlen 184Die Nominalisierung der Kardinalzahlen 185
Die Ordinalzahlen 186
Die Deklination der Ordinalzahlen 187Zeitangaben mit Ordinalzahlen 187
Komparativ und Superlativ 189
Superlativ mit -est 189Unregelmäßige Komparative und Superlative 190Komparativ und Superlativ mit Umlaut 190
Komparativ ohne -e 191Fehlende Komparativ- und Superlativformen 191
kein Komparativ, nur Superlativ 191nur Komparativ, kein Superlativ 191
Der Gebrauch des Komparativs und Superlativs 192Komparativ und Superlativ als Adverb und Adjektiv 192Die Vergleichswörter wie und als 192
Verstärkung und Einschränkung des Superlativs 193Verstärkung des Superlativ mit „aller-“ 193Superlativ in Kombination mit Ordinalzahlen 193Eingeschränkter Superlativ 194
Besonderheiten beim Gebrauch des Komparativs und Superlativs 194Kein Komparativ und Superlativ bei „absoluten“ Adjektiven 194Gebrauch des Komparativs zur Abschwächung von Altersangaben 195
Adverbien 196
Lokale Adverbien 196Attributiver Gebrauch lokaler Adverbien 197Zur Unterscheidung von hin und her 197Zur Unterscheidung von außen/draußen bzw. innen/drinnen 199
Temporale Adverbien 199Attributiver Gebrauch temporaler Adverbien 200
441
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
Adjektive zu lokalen und temporalen Adverbien 200Lokale Adverbien/Adjektive 200Temporale Adverbien/Adjektive 201
Modale Adverbien 201
Die Rektion der Adjektive (Adverbien) 202
Adjektive (Adverbien) mit Präposition 202Präpositionen mit gleicher Bedeutung 202Präpositionen mit verschiedener Bedeutung 203Ersatz der Präposition durch einen Komplementsatz 203Der Kasus der Präpositionen 203
Adjektive, die einen Kasus direkt regieren 204Adjektive mit Dativ 204Adjektive mit Genitiv 205Adjektive mit Akkusativ 205
Liste: Rektion der Adjektive 206
Teil VI: Die Präpositionen 213
Die Präpositionen 214
Präpositionen mit Akkusativ 215Präpositionen mit Dativ 216Präpositionen mit Akkusativ oder Dativ („Wechselpräpositionen“) 217Präpositionen mit Genitiv 218Die Funktionen der Präpositionen 219Die Bedeutung der Präpositionen 220
Liste: Gebrauch der Präpositionen 221
Teil VIII: Der Konjunktiv 229
Der Konjunktiv II 230
Der Konjunktiv II Gegenwart 230
Der Konjunktiv II Gegenwart mit dem Hilfsverb werden 230Konjunktiv II aus dem Präteritumstamm 231Veraltete Formen des Konjunktivs II 233Identität von Konjunktiv II und Präteritum 234
Der Konjunktiv II Vergangenheit 235
Zusammenfassung: Die Formen des Konjunktivs II 237
Der Gebrauch des Konjunktivs II 238
Wunschsätze 238Irreale Bedingungssätze 238Höfliche Bitte 238Aufforderung 239Irreale Wunschsätze 239Irreale Vergleichssätze mit als ob 239
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
442
Übersicht: Alle Verbformen Konjunktiv II Aktiv 240
Regelmäßiges Verb: machen 240Unregelmäßiges Verb: fahren 240Gemischtes Verb: bringen 240
Konjunktiv I 241
Konjunktiv I Gegenwart 241Konjunktiv I Vergangenheit 242Konjunktiv I Futur I 243Konjunktiv I Futur II 243
Alle Verbformen Aktiv: Konjunktiv I 245
Regelmäßiges Verb: machen 245Unregelmäßiges Verb: fahren 245Gemischtes Verb: bringen 245Der Gebrauch des Konjunktivs I: Die Indirekte Rede 246
Satzarten 246Verb und Pronomen 246Tempus 247möchten 247Konjunktiv II 248Zeitangaben 248Ersetzungsregel 248
Übersicht: Ersetzungsregel 250
Der Gebrauch des Konjunktivs I: Weitere Anwendungen 251
Teil IX: Das Passiv 253
Das Passiv 254
Die Zeitformen des Passivs (Tempus) 254Präsens 254Präteritum 255Perfekt 255Plusquamperfekt 255Futur I 256Futur II 256
Übersicht: Alle Verbformen Indikativ Passiv 257
Die Passivumformung 258
Aktivsatz mit Akkusativ 258Aktivsatz mit Akkusativ und Dativ 258Aktivsatz ohne Akkusativ 258Aktivsatz mit man 259Temporaler Akkusativ im Aktivsatz 259Passivumformung: es 259
Der Konjunktiv Passiv 260
Konjunktiv II 260Gegenwart 260Vergangenheit 260
443
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
Futur I 261Futur II 261
Konjunktiv I 261Gegenwart 261Futur I 262Futur II 262
Übersicht: Alle Verbformen Konjunktiv Passiv 263
Passiv mit Modalverb 264
Passiv mit Modalverb im Nebensatz 264
Übersicht: Indikativ Passiv mit Modalverb 265
Konjunktiv Passiv mit Modalverb 266
Konjunktiv II Gegenwart mit Modalverb 266Konjunktiv II Vergangenheit mit Modalverb 266Konjunktiv I Gegenwart mit Modalverb 266Konjunktiv I Vergangenheit mit Modalverb 266
Übersicht: Konjunktiv Passiv mit Modalverb 267
Der Gebrauch des Passivs 268
Das Zustandspassiv 268
Das Verhältnis des Zustandspassivs zu anderen Grammatikformen 269Perfekt Passiv 269Adjektiv 269Perfekt Aktiv von intransitiven Verben 270
Passiversatz - Alternativen zum Passiv mit Modalverb 271
Passiversatz durch bestimmte Verben 272
Gerundiv 272
Verschiedene Probleme bei der Passivumformung 273
Die Wortposition beim Passiv 273Verben ohne Passiv 273
Von oder durch 274
Teil VII: Der einfache Satz 275
Der einfache Satz 276
Fragesätze 276
Das Verb und seine Ergänzungen 277
Verbergänzungen (I): Personen und Sachen 278
Ergänzungen und Kasus 279Fragen und Ergänzungen 280
Liste: Verben und ihre Ergänzungen 282
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
444
Die Bedeutung des Dativ 290
Liste: Die Bedeutung des Dativs 292
Zweistellige Verben 292Der Dativ als direktes Objekt 292Der Dativ als logisches Subjekt 292
Dreistellige Verben 293Direktionale Bedeutung 293Die possessive Bedeutung des Dativs 294Der Dativ in der Bedeutung „für“ 294
Transitive und intransitive Verben 295
Liste: Transitive und intransitive Verben 296
Transitive und intransitive Verben, die gleich lauten 296Transitive und intransitive Verben, die ähnlich lauten 297
Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen 298
Personen 298Abgegrenzte Orte 299Nicht abgegrenzte Orte 299Länder- und Städtenamen 300Ausnahme: „Hause“ 300Übersicht/Zusammenfassung: Präpositionen und lokale Ergänzungen 300Präpositionen und Kasus bei lokalen Ergänzungen 301Lokale Ergänzungen mit Wechselpräpositionen und Positionsverben 301
Die Bedeutung von liegen und stehen bzw. legen und stellen 302
Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen 303
Zeitpunkt: wann? 303Diesen und nächsten 304Fragewort welch- als Variante von wann 305Zeitpunkte in der Vergangenheit und Zukunft 305Zeitdauer: wie lange? 306Häufigkeit (Frequenz): wie oft? 307
Die Uhrzeit 308
Das Datum 309
Verbergänzungen (IV) Grund - kausale Ergänzungen 311
Verbergänzungen (V): Art und Weise - modale Ergänzungen 312
Nebensätze als Ergänzung 313
dass-Sätze 313Der Unterschied zwischen dass und damit 314
Infinitivsätze mit zu 314Infinitivsatz oder dass-Satz 315
Indirekte Fragesätze 316Höfliche Fragen und indirekter Nebensatz 316Komplementsätze mit wenn 317Es als Platzhalter (Korrelat) bei Komplementsätzen 318
445
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
Korrelat es in dass- Sätzen 318Korrelat es in Infinitivsätzen mit zu 319Korrelat es in Indirekten Fragesätzen 319Korrelat es in Komplementsätzen mit wenn 320
Liste: Fragewörter zu Verbergänzungen 321
Die Negation 323
Die Position von nicht 323Der Unterschied zwischen nicht und nichts 325
Satzteilverbindung: und, oder, aber, sondern 326
Teil X: Attribute 327
Attribute 328
Genitivattribut 329Der Genitiv bei Namen 329
Personennamen 329Städtenamen 330Ländernamen 330
Zur Orthografie des Genitiv 330Präpositionalattribute 331Apposition 331
Relativsätze 333
Relativsätze im Nominativ, Akkusativ und Dativ 333Relativsätze mit Präposition 334Relativsätze im Genitiv 334Übersicht Relativpronomen 335Das Relativpronomen welche 335Possessive Relativsätze 335Lokale Relativsätze 336Relativsätze mit was und wo- 337Relativsätze mit wer, wen, wem, wessen 338Die Position des Relativsatzes 339Temporale Relativsätze 340Nicht-attributive Relativsätze 340
Weitere Attributsätze 341
Fragewörter zu Attributen 342
Die Frage: welche 342Die Frage: was für ein 342Die Frage: wessen 343Die Frage: wie viele 343
Teil XI: Komplexe Sätze 345
Komplexe Sätze 346
Die Nebensatzverbindung 346
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
446
Die Hauptsatzverbindung 346Satzverbindung durch einen präpositionalen Ausdruck 347
Satzverbindung mit und 348
Nominativ in Position 1 348Nominativ nicht in Position 1 349
Varianten von und 349
Satzverbindung mit oder 350
Nominativ in Position 1 350Nominativ nicht in Position 1 350
Varianten von oder 351
Satzverbindung mit aber, doch, jedoch, sondern 352
Die konzessive Bedeutung von aber 352Die adversative Bedeutung von aber 352Die restriktive Bedeutung von aber 353Weglassen von Satzteilen bei der Satzverbindung mit aber 353Hauptsatzvariante: doch 353Hauptsatzvariante: jedoch 354Eingeschränkte Hauptsatzvariante: sondern 354
Kausale Verbindung: weil, da, zumal, denn, nämlich, wegen, auf Grund 355
Nebensatz: weil 355Nebensatz (Variante): da 356Nebensatz (eingeschränkte Variante): zumal 356Hauptsatz: denn 356Hauptsatz (Variante): nämlich 356Präpositionaler Ausdruck: wegen (+ Genitiv) 356Präpositionaler Ausdruck (Variante): auf Grund (+ Genitiv) 357Bedeutungsverwandtschaft der Kausalsätze 357
Konsekutive Verbindung: so dass, deshalb, infolge 359
Nebensatz: so dass 359Positionsvariante von so 359Variante von so: dermaßen, derart(ig) 360
Nebensatz (eingeschränkte Variante): als dass (nur bei Negation) 360Hauptsatz: deshalb 361Hauptsatz (Varianten): deswegen, daher, darum, aus diesem Grund, infolgedessen 361Präpositionaler Ausdruck: infolge (+Genitiv) 361Bedeutungsverwandtschaft der Konsekutivsätze 362
Finale Verbindung: damit, um zu, dazu, zu 363
Nebensatz: damit, um zu 363Hauptsatz: dazu, dafür 364Präpositionaler Ausdruck: zu 364Bedeutungsverwandtschaft der Finalsätze 364
Konzessive Verbindung: obwohl, aber, trotzdem, trotz 366
Nebensatz: obwohl 366Nebensatz (Varianten): obgleich, obschon 366Nebensatz (eingeschränkte Variante): wie auch immer 367Hauptsatz: (aber) trotzdem 367
447
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
Präpositionaler Ausdruck: trotz (+Genitiv) 368
Adversative Verbindung: während, aber, demgegenüber 369
Nebensatz: während 369Hauptsatz: demgegenüber 369Hauptsatz (Variante): aber 369Präpositionaler Ausdruck: im Gegensatz zu (+Dativ) 370Bedeutungsverwandtschaft der Adversativsätze 370
Konditionale Verbindung (I): wenn, falls, sofern, bei 372
Nebensatz: wenn 372Reale und irreale Bedingungssätze mit wenn 372
Nebensatz (Varianten): falls, sofern 373Variante: Verb in Position 1 374Präpositionaler Ausdruck: bei 374
Konditionale Verbindung (II): selbst wenn, außer wenn, es sei denn, je nachdem, sonst 375
Nebensatz (eingeschränkte Variante): selbst wenn, auch wenn 375Nebensatz/Hauptsatz (eingeschränkte Varianten): außer wenn/es sei denn 375Nebensatz (eingeschränkte Variante): je nachdem 376Hauptsatz (eingeschränkte Variante): sonst 377Bedeutungsverwandtschaft der Konditionalsätze 377
Vergleichssätze mit je desto (umso) 379
Die temporale Satzverbindung - Einführung 381
Gleichzeitigkeit 381Vorzeitigkeit 381Nachzeitigkeit 381
Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei 382
Nebensatz mit wenn/als 382Gleichzeitige Sätze mit wenn 382Vorzeitige Sätze mit wenn 383
Nebensatzvarianten: sooft, sobald, sowie 383Hauptsatz: dabei 384Präpositionaler Ausdruck: bei 384Bedeutungsverwandtschaft der wenn-Sätze 384
Temporale Verbindung (II): während, solange, währenddessen 386
Nebensatz: während 386Nebensatz (eingeschränkte Variante): solange 386Hauptsatz: währenddessen 387Präpositionaler Ausdruck: während 387Bedeutungsverwandtschaft der Temporalsätze mit während: wenn 387
Temporale Verbindung (III): seitdem, seit 389
Nebensatz: seitdem 389Nebensatz (Variante): seit 389Hauptsatz: seitdem 390Präpositionaler Ausdruck: seit 390
Temporale Verbindung (IV): nachdem, danach, nach 391
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
448
Nebensatz: nachdem 391Nachdem und wenn/als 391Nebensatz (eingeschränkte Varianten) sobald, sowie 392Hauptsatz: danach, anschließend 393Präpositionaler Ausdruck: nach 393
Temporale Verbindung (V): bevor (ehe), davor, vorher, vor 394
Nebensatz: bevor 394Nebensatz (Variante): ehe 394Hauptsatz: davor, vorher 395Präpositionaler Ausdruck: vor 395
Temporale Verbindung (VI): bis, bis dahin, bis zu 396
Nebensatz: bis 396Hauptsatz: bis dahin 396Präpositionaler Ausdruck: bis zu 396
Modale Verbindung (I): (an)statt dass, (an)statt zu, als dass, stattdessen, (an)statt 398
Nebensatz: (an)statt dass/zu 398Nebensatz (Variante): als dass 398Hauptsatz: stattdessen 399Präpositionaler Ausdruck: statt (+Genitiv) 399
Modale Verbindung (II): ohne dass, ohne 401
Nebensatz: ohne dass/zu 401Präpositionaler Ausdruck: ohne + Akkusativ 401
Modale Verbindung (III): indem, dadurch dass, dadurch, durch 403
Nebensatz: indem 403Nebensatz (Variante): dadurch dass 403Hauptsatz: dadurch 404Präpositionaler Ausdruck: durch 404Bedeutungsverwandtschaft der Instrumentalsätze 404
Teil XII: Wortposition und Redepartikel 407
Die Wortposition 408
Grundposition 408Die Satzklammer 408Personenergänzungen: Dativ und Akkusativ 408Temporale, kausale, modale und lokale Ergänzungen 410Umstellung: Temporale und kausale Ergänzungen in Position 1 411Reflexivpronomen 411Das Verb in Position 1 412
Konditionalsätze 412Irreale Wunschsätze 412Auflösung der Verbklammer 413
Das Verb in Position 3 413Das Verb am Ende des Satzes 414
Die Redepartikel (Modalpartikel) 415
Liste: Einige Redepartikel und ihre Signalfunktionen 416
449
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
Teil XIII: Anhang 417
Index 418