deutschlands beste ausbilder - ausbildung finden deutschlands beste... · die nachwuchsförderung...
TRANSCRIPT
Die Ergebnisse der deutschlandweiten Studie
DEUTSCHLANDS BESTE AUSBILDER
Die Nachwuchsförderung braucht Vorbilder Unsere Studie „Deutschlands beste Ausbilder“
Wo sich die besten Ausbilder finden lassen Wirtschaftliche Relevanz trifft vorbildliche Ausbildungsbedingungen
Im Alltag von den Besten lernen Betreuung: Das Miteinander entscheidet über den Ausbildungserfolg
Die Unternehmensziele gemeinsam erreichen Lernen im Betrieb: Wer persönliche Erfahrungen teilt, bringt die Auszubildenden weiter
Aufmerksame Unternehmen für nachhaltigen Erfolg Engagement des Unternehmens: Individuelle Förderung macht den Nachwuchs stark
Für eine gemeinsame Zukunft im Betrieb Erfolgschancen: Junge Nachwuchskräfte zu binden, muss oberste Priorität haben
Ausbildung im Wandel der Zeit Die Ausbildungslandschaft ändert sich für Personaler und Bewerber
Mit frischen Impulsen in die Zukunft Konkrete Handlungsempfehlungen für alle Ausbildungsbetriebe
Seite 04Seite 05Seite 06
Seite 08
Seite 10
Seite 12Seite 14Seite 15
Für eine bessere Lesbarkeit nutzen wir in dieser Studie teilweise nur eine Geschlechtsform, obwohl alle Geschlechter gemeint sind.
INHALT
DIE NACHWUCHSFÖRDERUNG BRAUCHT VORBILDERUnsere Studie „Deutschlands beste Ausbilder“
Unternehmen erleben heute eine andere Generation von Auszubildenden: Die jungen Nachwuchskräfte suchen mehr als nur berufliche Erfüllung im Job. Sie wissen, was sie können, was ihre Arbeitskraft wert
ist – und was sie wollen. Für die meisten Jugendlichen ist der Berufseinstieg heute sehr viel emotionaler als je zuvor.
Für Unternehmen ist es nicht mehr so leicht, gute Auszubildende zu finden – und junge Talente haben vielfach die Möglichkeit, sich den Arbeitgeber auszusuchen, der am besten zu ihnen passt. In vielerlei Hinsicht hat sich der Bewerbungsprozess verschoben: Die Unternehmen bewerben sich um die jungen Talente.
Was können Deutschlands Ausbilder also tun, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren? Sie müssen für ihren Nachwuchs eine nachhaltige Betreuung ermöglichen und das Lernen im Betrieb durch passgenaue Lehrmethoden optimieren. Ebenso zählt es zum Engagement eines Unternehmens, Zusatz- und Hilfsangebote bereitzustellen, um die Erfolgschancen der jungen Talente zu erhöhen und sie langfristig ans Unternehmen zu binden.
Kurzum: Es braucht Vorbilder, die Arbeitnehmer und wirtschaftliche Ziele des Unternehmens gleichermaßen ernst nehmen. Unsere Studie „Deutschlands beste Ausbilder“ zeigt, dass es sie gibt.
Vom Fragebogen zum Ergebnis – Systematik der Studie
Für die große gemeinsame Studie des Wirtschaftsmagazins Capital und Ausbildung.de wurden deutschlandweit über 500 Unternehmen aus vielen Branchen zur Ausbildungssituation in ihrem Hause befragt – sowohl zur klas-sischen dualen Berufsausbildung als auch zum dualen Studium.
Bei der Online-Umfrage, die im Mai und Juni 2017 lief, konnten die Unterneh-men Selbstauskünfte zu den Themen Betreuung, Lernen im Betrieb, Engage-ment des Unternehmens und Erfolgs-chancen für Auszubildende abgeben. Wichtig dabei: Bei der Entwicklung des Fragebogens wurde darauf geachtet, dass ausschließlich faktenbasiert abge-fragt wird und die Angaben der Unter-nehmen so überprüfbar sind.
Die Umfrage war offen für alle Unter- nehmen in Deutschland, das heißt, vom Kleinstunternehmen über den traditionsreichen Mittelständler bis hin zum Konzern – einzige Voraussetzung: Das Unternehmen muss ausbilden oder ein duales Studium anbieten.
04 | Deutschlands beste Ausbilder
503 Unternehmen nahmen an der Umfrage teil.
Große Unternehmen in wirt-schaftsstarken Branchen – so lassen sich die teil- nehmenden Ausbildungs-
betriebe in unserer Studie im Durchschnitt beschreiben. Auffällig ist die genaue Verteilung: Die Wirtschaftsstandorte Nordrhein- Westfalen, Bayern und Baden- Württemberg sind ebenso am stärks-ten vertreten wie die Branchen Industrie und Maschinenbau sowie Konsumgüter und Handel. Und
auch die Unternehmen sind mit durchschnittlich 3.417 Mitarbeiter- innen und Mitarbeitern relativ groß.
Interessant für eine Folgestudie wäre ein breiterer Einblick in Branchen, deren Relevanz nicht vor allem in der Umsatzstärke bemessen wird, die aber gesell- schaftlich – und damit auch für den Nachwuchs – sehr bedeutend sind, etwa Gesundheit und Soziales.
In welcher Branche ist Ihr Unternehmen tätig?
Industrie und Maschinenbau
Konsumgüter und Handel
Banken und Finanzdienstleistungen
Tourismus und Gastronomie
Handwerk
Internet und Informationstechnologie
Öffentlicher Dienst, Verbände und Einrichtungen
Energie, Wasser und Umwelt
Automobil und Fahrzeugbau
Gesundheit und Soziales
Transport und Logistik
Architektur und Bauwesen
Versicherungen
Medien und Verlage
Sonstiges
20 %
14 %
9 %5 %
5 %
5 %
4 %
4 %
4 %
3 %3 %
3 %
3 %
3 %
15 %
In welchem Bundesland hat Ihr Unternehmen seinen Hauptsitz?
26 %
20 %16 %
9 %
7 %
5 %
4 %
2 %
1 %
1 %
2 %
1 %
3 %
1 %
2 %
Welches Berufsfeld möchten Sie bewerten?
Kaufmännisch Gewerblich- technisch
Informatik
Handel/ Gastronomie
Pflege/ Gesundheit
Sonstige
65 %
33 %
20 %
12 % 4 %
15 %
9 % der Mitarbeiter in den befragten Unternehmen sind Auszubildende.
WO SICH DIE BESTEN AUSBILDER FINDEN LASSENWirtschaftliche Relevanz trifft vorbildliche Ausbildungsbedingungen
Welche Studienrichtung möchten Sie bewerten?
Informatik
18 %
Sonstige
4 %Wirtschafts-
wissenschaftenIngenieurwesen
68 %
25 %
Deutschlands beste Ausbilder | 05
Für eine gute Ausbildung ist die individuelle und fachliche Betreuung wichtiger als ein Ausbilderschein. Die Auszu-
bildenden gehören in den befrag-ten Unternehmen fest zum dortigen Arbeitsalltag dazu. Was dann auf den ersten Blick verwundern mag, stellt sich als echte Stärke heraus:
Knapp zwei Drittel der Mitarbeiter, die mit Ausbildungsaufgaben betraut sind, haben einen Ausbilderschein. Dies bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass auch unqualifizierte Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter für den jungen Nachwuchs verantwortlich sind.
Vielmehr verteilt sich die Verantwortung recht gleichmäßig – neben offiziellen Ausbildern sind es auch Mitglieder bzw. Leiter aus dem Personalwe-sen und natürlich aus den jeweiligen Fachabteilungen, die mitausbilden. Denn: Fachliches Know-how und nahe Betreuung im Alltag sind die wichtigs- ten Merkmale einer guten Ausbildung.
Wer ist in Ihrem Unternehmen hauptsächlich für die Auszubildenden verantwortlich?
Spezifische Ausbildungs- abteilung (Leiter/Mitarbeiter)
Personalabteilung (Leiter/Mitarbeiter)
Fachabteilung mit bestandener Ausbildereignungs-prüfung (Leiter/Mitarbeiter)
Fachabteilung ohne Ausbildereignungs-prüfung (Leiter/Mitarbeiter)
Es gibt keinen spezifisch benannten Verantwortlichen
42,8 %
28,1 %
23,8 %
4,9 %
0,4 %
Wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen mit Überstunden der Auszubildenden um?
Keine Überstunden erlaubt
Überstunden begrenzt
Unbegrenzte Überstunden üblich
31,7 %
65,8 %
2,5 %
67 %der Mitarbeiter, die mit Ausbildungsaufgaben betraut sind, haben
einen Ausbilderschein nach AEVO.
IM ALLTAG VON DEN BESTEN LERNENBetreuung: Das Miteinander entscheidet über den Ausbildungserfolg
06 | Deutschlands beste Ausbilder
Unsere Studie zeigt: Es sind nicht nur große Unternehmen, die ein duales Studium anbieten. Auch viele kleinere Betriebe ermöglichen dem Nachwuchs diese besondere Mischung aus Theorie und Praxis.
Verglichen mit den klassischen Aus-bildungsberufen fällt auf, dass im dualen Studium häufiger Mentoren eingesetzt werden, um die Lernen-den zu unterstützen. Fast 80 Pro-zent können bei persönlichen und
organisatorischen Fragen auf Hilfe zurückgreifen.
Wirtschaftswissenschaftliche Studien-gänge eignen sich besonders für das duale Studium – über zwei Drittel aller befragten Unternehmen unserer Studie bilden in dieser Fachrichtung aus. Ein Erklärungsansatz: Der Praxisbezug ist in den Wirtschaftswissenschaften mit einem starken theoretischen Unterbau besonders zielführend für die Nach-wuchskräfte.
Wie viele Mitarbeiter hat Ihr Unternehmen aktuell?
40 %38 %
12 %
unter 500 Mitarbeiter 500–2.000 Mitarbeiter über 2.000 Mitarbeiter
Basis: 309 Unternehmen, die ein duales Studium anbieten
Deutschlands beste Ausbilder | 07
Wer im Betrieb lernt, lernt miteinander zu arbeiten. Die am häufigsten genutz-ten Lehrmethoden der
teilnehmenden Ausbildungsbetriebe basieren auf einem sozialen Miteinan-der. Gerade die Methode Lernen durch Beobachten, Nachahmen und Üben, die fast 90 Prozent anwenden, fußt auf der engen Teamarbeit zwischen Ausbil-dern und Auszubildenden – ein offen-sichtlicher Garant für Lernerfolge.
Dieses Miteinander findet aber auch im zwischenmenschlichen Umgang der
Auszubildenden statt: „Deutschlands beste Ausbilder“ legen Wert auf Team- events, was wiederum mit der Tatsache korreliert, dass in größeren Betrieben meist mehrere Auszubildende ange-stellt sind.
Die Wertschätzung den Auszubildenden gegenüber wird in der Studie vor allem dadurch sichtbar, dass ausbildungsfer-ne Tätigkeiten nicht zum Alltag gehö-ren. Anders gesagt: Der Nachwuchs ist wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.
Lernen durch Beobachten, Nachahmen und Üben
Welche Lehrmethoden werden in der Ausbildung angewandt?
Lehrgespräche (Fachgespräche mit den Auszu- bildenden, bei denen durch gezielte Fragen
Denk- und Erkenntnisprozesse ausgelöst werden)
Projektarbeiten (selbstständige Durchführung ausbildungsübergreifender Projekte)
Lernauftrag (selbstständige Bearbeitung realer betrieblicher Tätigkeiten)
Selbstlernprogramme/Lernhefte
Durchführen von praktischen Übungsaufgaben
Leittext-Methode (eigenständige Erarbeitung der Inhalte und selbstständige Bewältigung
der Aufgabe mithilfe von Leitfragen)
Simulation/Planspiel (z. B. Rollenspiel)
88 %
85 %
79 %
78 %
73 %
41 %
37 %
27 %
77 %ihrer Arbeitszeit übernehmen
Auszubildende echte Aufgaben aus dem betrieblichen Alltag.
DIE UNTERNEHMENSZIELE GEMEINSAM ERREICHENLernen im Betrieb: Wer persönliche Erfahrungen teilt, bringt die Auszubildenden weiter
08 | Deutschlands beste Ausbilder Deutschlands beste Ausbilder | 08
Die Lernabläufe an der Hochschule unterscheiden sich bei einem dualen Studium nicht von denen eines Voll-zeitstudiums – etwa im Einsatz von Fachliteratur als Umsetzung der Leit-text-Methode. Vielmehr bieten die ko-operierenden Unternehmen einen ent-scheidenden Vorteil in der Ausbildung: Die Projektarbeit, die einen großen Teil des Lernens im Betrieb einnimmt, bie-tet den Studierenden die Möglichkeit, das erworbene theoretische Know-how unter Live-Bedingungen anzuwenden.
Im direkten Vergleich zur klassischen Berufsausbildung verdeutlicht unsere Studie, dass die Ausbildungsunterneh-men bei dualen Studierenden vermehrt auf selbstständiges Arbeiten setzen. Aber: Die Studierenden sind keineswegs auf sich alleingestellt. Sie arbeiten eng mit persönlichen Mentoren zusammen.
Welche Art des dualen Studiums wird in Ihrem Unternehmen angeboten?
Duales Studium im Vergleich zur Ausbildung
Mehr Projektarbeit
(10 Prozentpunkte mehr)
Weniger praktische Übungen
(7 Prozentpunkte weniger)
Mehr Leittext-Methode
(11 Prozentpunkte mehr)
Mehr Lernauftrag
(8 Prozentpunkte mehr)
Praxisintegrierend
Ausbildungs- integrierend
Berufsintegrierend
28,5 %
67,7 %
3,8 %
Deutschlands beste Ausbilder | 09
So wie sich die Auszubildenden nach der Bewerbung täglich neu beweisen müssen, gilt dies noch mehr für die Ar-
beitgeber. Es ist unabdingbar, dass Lehrinhalte und Fördermöglichkeiten passgenau auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnitten werden. Unsere Studie zeigt: Die Unternehmen bieten ihrem Nachwuchs Chancen bei guten Leistungen und unterstützen sie bei Schwierigkeiten in der Berufsschule.
So warten auf besonders erfolgreiche Auszubildende neben Weiterbildungs-
angeboten auch finanzielle Anreize, während Leistungsschwächere oft-mals auf breite Nachhilfemaßnahmen zurückgreifen können. Und hier haben die Unternehmen verstanden: Das Ler-nen ist heute endlich zunehmend digital – E-Learning-Plattformen und Apps bestä-tigen diese Entwicklung.
Benefis, auf die alle Auszubildenden der gut 500 Betriebe mehrheitlich bau-en können, sind betriebliche Gesund-heitsangebote und Zuschüsse, etwa bei Fahrt- oder Unterbringungskosten.
Welche der folgenden Zusatz-/Hilfsangebote bieten Sie für Auszubildende an?
Auslandseinsatz möglich
29 %
Teilnahme an Azubi-Wettbewerben
41 %
Einsatz an anderen Standorten oder in anderen, branchennahen
Unternehmen
56 %
Nachhilfe
71 %
betriebliche Gesundheits- angebote
72 %
überbetriebliche Ausbildung
45 %
Weiterbildungen
79 %
persönlicher Mentor
70 %
Team- oder Azubi-Events
82 %
Unterstützung bei Wohnungssuche/Umzug
39 %
Gratifikationen für besonders gute Auszubildende
55 %
Zuschuss (z. B. zu Verpflegung oder Fahrtkosten)
82 %
AUFMERKSAME UNTERNEHMEN FÜR NACHHALTIGEN ERFOLGEngagement des Unternehmens: Individuelle Förderung macht den Nachwuchs stark
99 %der Unternehmen bieten den
Auszubildenden spezielle Zusatz- und Hilfsangebote an.
10 | Deutschlands beste Ausbilder
Komplette Übernahme durch das Unternehmen
Anteilige Übernahme durch das Unternehmen
Es fallen keine Studiengebühren an
Komplette Über- nahme durch die dual Studierenden
Die Unternehmen kämpfen jedoch nicht nur um die Gunst der klassischen Auszubildenden, sondern setzen sich auch vehement für die Förderung ihrer dualen Studierenden ein. Hierbei zeigen sich große Unterschiede in der Umsetzung.
Die Zusatz- und Hilfsangebote sind an-dere. Der Fokus der Unterstützung wird zunächst auf die Rahmenbedingungen gelegt – zwei Drittel der Unternehmen tragen die kompletten Studiengebühren.
Auch die Chancen der individuellen Entfaltung unterscheiden sich. Du-ale Studierende haben häufiger die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen und „Deutschlands beste Ausbilder“ unter-stützen sie zum Teil sogar bei der Woh-nungssuche.
Wer trägt die anfallenden Studiengebühren?
10 %63 %
7 %
Häufiger die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen
(17 Prozentpunkte mehr)
Es wird weniger Nachhilfe angeboten
(30 Prozentpunkte weniger)
Häufiger ein persönlicher Mentor
(10 Prozentpunkte mehr)
Mehr Unternehmen bieten Hilfe bei Wohnungssuche/Umzug an
(7 Prozentpunkte mehr)
20 %
Duales Studium im Vergleich zur Ausbildung
Deutschlands beste Ausbilder | 11
98,3 %
Abschlussquote über alle Berufsfelder hinweg:
745 €
835 €
849 €
854 €
956 €
1.954 €
2.346 €
2.447 €
2.458 €
2.517 €
Pflege/Gesundheit
Informatik
Gewerblich-technisch
Kaufmännisch
Handel/Gastronomie
Ausbildungsgehalt Einstiegsgehalt
FÜR EINE GEMEINSAME ZUKUNFT IM BETRIEBErfolgschancen: Junge Nachwuchskräfte zu binden, muss oberste Priorität haben
Eine ausgezeichnete Ausbil-dungssituation im eigenen Unternehmen ist nicht dafür da, Preise zu gewinnen, son-
dern die Auszubildenden auch nach Abschluss langfristig an sich zu bin-den. Das zeigt die Studie „Deutschlands beste Ausbilder“ in zweierlei Hinsicht: Die Abschlussquote der Auszubildenden in den teilnehmenden Unternehmen liegt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 84 Prozent und die Übernahmequote ist sowohl bei klei-nen als auch bei großen Ausbildungs-betrieben sehr hoch.
Die Ausbildungsbetriebe bilden aber natürlich nicht nur aus, um die jungen Talente anschließend kompetent und selbstständig auf den Arbeitsmarkt zu entlassen, sondern sehen eine langfris-tige Bindung ihrer gut ausgebildeten Nachwuchskräfte als Chance für den eigenen Unternehmenserfolg an: Eine attraktive Arbeitgebermarke stärkt die Arbeitnehmerbindung und die Posi- tion gegenüber der Konkurrenz auf dem Markt.
12 | Deutschlands beste Ausbilder
Nur Bachelor
Nur Master
Sonstiges
Bachelor und Master
Die Bindung der jungen Talente ist für die befragten Unternehmen, die ein duales Studium anbieten, eines der wichtigsten Ziele. Die Übernahmequo-te für Absolventen liegt hier sogar bei 89 Prozent – und damit noch mal fünf Prozent über der der klassischen Aus-bildungsabschlüsse.
Hier sehen die ausgebildeten Nach-wuchskräfte auch die finanziellen Möglichkeiten: Die Einstiegsgehälter nach dem dualen Studium sind deut-lich höher als nach einer klassischen Berufsausbildung.
Eine weitere Maßnahme, die für die langfristige Bindung der Talente denk-bar ist: im Anschluss an das Bache-lorstudium auch noch einen Master anzubieten. Davon machen noch zu wenige Unternehmen Gebrauch.
97,3 %Abschlussquote:
89 %Übernahmequote:
85,9 %der angebotenen
dualen Studiengänge sind akkreditiert
Welchen Studienabschluss können die dual Studierenden in Ihrem Unternehmen erwerben?
61 %
5 %
34 %
0 %
Wirtschaftswissenschaften
Informatik
Ingenieurwesen
Ausbildungsgehalt Einstiegsgehalt
953 €
967 €
967 €
2.851 €
3.315 €
3.334 €
Deutschlands beste Ausbilder | 13
Die Ausbildung wird immer digitaler – und hat sich im Vergleich zu früheren Jahren in die-ser Hinsicht deutlich modernisiert. Die Mehr-heit der Unternehmen gibt in unserer Studie
an, dass sich neben der Digitalisierung der Lernangebote – von E-Learning-Plattformen bis zu Webinaren – vor allem auch der Bewerbungsprozess gewandelt hat.
Positiver Effekt für das Recruiting: Antiquierte Parameter wie Schulnoten geraten immer mehr in den Hintergrund, die Persönlichkeit der Bewerber wird in Online-Tests in den Vordergrund gerückt. Die Unternehmen suchen Menschen und keine Kennzahlen.
Hinsichtlich der Authentizität im Bewerbungsprozess setzen die befragten Unternehmen die eigenen Nach-wuchskräfte ein, um ehrlich für ihre Arbeitgebermarke zu werben: Sie werden zu Influencern, um im Schüler-marketing nah an der Zielgruppe Aufmerksamkeit zu generieren.
Zugegeben: So weit ist noch längst nicht jedes Unter- nehmen. Deutlich ist aber auch geworden, dass sich viele Betriebe kompetente Unterstützung suchen und neben eigenen Karriereseiten beim Recruiting ver-mehrt auf Ausbildungsportale setzen.
76 %
Anteil der Unternehmen, bei denen in den letzten
fünf Jahren Ausbildungsbe-rufe dazukamen:
AUSBILDUNG IM WANDEL DER ZEITDie Ausbildungslandschaft ändert sich für Personaler und Bewerber
14 | Deutschlands beste Ausbilder
Überzeugen Sie Ihre Auszubildenden langfristig von sich!Wer schon in der Stellenausschrei-bung ganz konkret sagt, was den Bewerber erwartet und ihm die Wege aufzeigt, die er im Unterneh-men langfristig gehen kann, erfüllt die fundamental wichtigen Aspekte des Recruitings: Ehrlichkeit und Transparenz.
Suchen Sie professionell und ehrlich nach Bewerbern!Schülermarketing muss den Nerv der Jugendlichen treffen. Je nach Unter-nehmens-Image kann es bunt, laut oder auch ruhig sein. Eines müssen diese Marketingmaßnahmen jedoch immer: digital beginnen und au- thentisch bleiben. Denn das ist die Sprache der Zielgruppe.
Stellen Sie die Einzigartigkeit Ihres Unternehmens heraus! Die Nachfrage nach jungen Arbeit- nehmern ist groß – die Auswahl, die diese bei der Wahl des Arbeitgebers haben, ist größer! Während der Aus- bildung oder des dualen Studiums und vor allem danach gilt: Individuelle Betreuung, passgenaue Zusatzange-bote, Fördermöglichkeiten und auch materielle Anreize erleichtern moti-vierten Talenten die Entscheidung für ein Unternehmen.
MIT FRISCHEN IMPULSEN IN DIE ZUKUNFTKonkrete Handlungsempfehlungen für alle Ausbildungsbetriebe
Deutschlands beste Ausbilder | 15
IMPRESSUM
TERRITORY EMBRACE GmbHGeschäftsführung: Gero Hesse, Soheil Dastyari
Kortumstraße 1644787 Bochum
0234/[email protected]
Studienleitung: Ana Fernandez-Mühl
Projektmanagement: Katrin Rulle
Befragung: Bernadette Kramer, Leonie Flacke, Florian Sontowski
Text: Jan Franzen, Eva Friese
Design: Sarina Haun