die goldenen schlüssel - horse club · der letzte schlüssel 97 aus dem hinterhalt 107 keine zeit...
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Die goldenen Schlüssel von Emma Walden
Weitere Bücher aus dieser Reihe:
Das Geheimnis um Lakeside
Turnierträume
Spuren im Wald
Der große Tag
Rätsel um Princess
Die goldenen Schlüssel von Emma Walden
Das ist AMEET-~alität
Bevor wir ein Buchprogramm planen und die einzelnen Bücher
entwickeln, besuchen wir unsere kleinen Leser und ihre Eltern zu Hause.
Wir wollen wissen, was Kinder lieben, was sie cool finden, was sie
erwarten, wenn sie ein Lese- oder Rätselbuch in den Händen halten.
Denn unser Verlag hat sich auf die Fahnen geschrieben, der Verlag zu sein,
der am besten weiß, was Kinder wollen.
Die ~eile unserer Erkenntnisse bezüglich Lesererwartungen und ihrer Vorlieben sind
professionelle Interviews, die wir regelmäßig mit Kindern und ihren Eltern durchführen.
Die Ergebnisse fließen direkt in die Konzeptionierung unserer Buchreihen und Einzeltitel ein.
Das garantieren wir Ihnen:
• Bücher, mit Kindern entwickelt
• Bücher, von Eltern getestet
• Bücher, die Kinder cool finden und gleichzeitig Elternbedürfnisse erfüllen
Wir möchten für Sie immer besser werden:
Sollten wir mit diesem Buch Ihre Erwartungen nicht erfüllen, lassen Sie es uns bitte wissen!
Wir freuen uns auflhre Kritik und Ihr Lob! Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf und
schreiben Sie uns, gern auch per E-Mail an [email protected].
Ihr
AMEET VERLAG
Destouchesstraße 68
80796 München
© Schleich 2018
r@l Produziert von AMEET Sp. z o.o. , ~ lizenziert durch die Schleich GmbH.
AMEET Verlag GmbH Destouchesstraße 68 80796 München Deutschland www.ameet.de
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Titel der englischen Originalausgabe: The Golden Keys Text: Emma Waiden Übersetzung: Doris Attwood Umschlag und Innenillustrationen: AMEET Studio Lektorat: Nina Pühl
ISBN 978-3-96080-246-4
Keine Vervielfältigung durch Nachbildung, Nachdruck, Fotokopieren, Aufnahme in Online-Dienste und Internet oder durch Aufzeichnung auf Datenträgern und Retrieval-Systemen ohne vorherige Zustimmung durch AMEET Sp. z o.o.
Inhalt Dicke Luft auf Lakeside 7
Eine schreckliche Drohung 21
fieberhafte Suche 33
Eine heiße Spur 15
pyjamaparty nach Horse Club-Art 57
Die Schlange 6 9
Ein neuer Hinweis 81
Der letzte Schlüssel 97
Aus dem Hinterhalt 107
Keine Zeit zu verlieren 121
Dicke Luft auf Lakeside
Der wunderschöne Nachmittag auf dem Lake
side Pferdehof neigte sich dem Ende zu. Die
Horse Club-Mädchen - Hannah, Lisa, Sofia
und Sarah - kehrten von einem herrlichen
Ausritt durch den Peppertree-Wald zurück.
Die vier waren beste Freundinnen und liebten
ihre Pferde und das Reiten mehr als alles an
dere auf der Welt. Vor einiger Zeit hatten sie
einen alten Wohnwagen im Peppertree-Wald
entdeckt, kurz entschlossen den Horse Club
gegründet und den Wohnwagen in ihren ge
heimen Treffpunkt verwandelt.
Als sie end
lich den Reit
weg erreichten,
der sich durch
Lakeside schlängel
te, drehte sich Hannah
auf Cayennes Sattel
um. Sie grinste Sarah
und Sofia an, die gemüt
lich hinter ihr herritten.
»Wer hat Lust auf ein
Wettrennen zurück zum
Hof?«, fragte sie die beiden mit
einem Leuchten in ihren grünen Augen.
Sofia und Sarah tauschten einen Blick und
prusteten vor Lachen. »Nachdem wir den hal
ben Tag durch den Wald galoppiert sind?«,
fragte Sarah zurück. »Nein danke. Wir müssen
uns erst mal ein bisschen erholen, stimmt's,
Mystery?« Sie lehnte sich nach vorne und
tätschelte ihrer wunderschönen Palomino
S tute den Hals.
»Wir auch«, schloss sich Sofia ihr an. Sie
war glücklich, auf Blossom einfach nur neben
Sarah und Mystery herzutrotten, und freute
sich darauf, den Rest des Tages mit ihren
Freundinnen in der Scheune zu verbringen.
»Ach, und mich fragst du gar nicht?«, rief
Lisa. Ihr stolzer schwarzer Wallach, Storm,
tänzelte ungeduldig von einem Bein aufs an
dere, allzeit bereit für ein
Wettrennen. Die beiden
hatten bereits ein
ausgedehntes
Springtrai
ning hinter
sich und wa-
ren anschlie- ~
ßend eine Stunde lang
durch den Wald galoppiert.
Aber Storm war uner
müdlich. Lisa zwinkerte
Hannah herausfordernd zu.
»Na, du hast wohl Angst, dass wir
gewinnen, was?«
»Niemals!«, gab Hannah zurück. »Cayenne
ist schnell wie der Wind. Ich dachte nur, ich
frage erst mal die anderen. Wir zwei sausen
den beiden schließlich andauernd davon.«
»Schon okay, das stört uns kein bisschen,
ehrlich«, versicherte Sarah. »Reitet ihr ru
hig schon voraus.«
»Na dann ... Drei, zwei, eins ... «, zählte
Hannah herunter, doch als sie gerade
bei »Los!« ankam, stieß Lisa Storm
ganz sanft in die Seiten und er galoppierte aus
dem Stand davon.
»Hey, das war geschummelt!«, schrie Han
nah. »Aber wir gewinnen trotzdem. Auf geht's,
Cayenne. Hüh!« Ihr wildes Westernpferd wie
herte begeistert, stürmte auf dem Reitweg da
von und wirbelte eine Staubwolke hinter sich
auf.
Sarah und Sofia lächelten einander an. Das
waren typisch Hannah und Lisa! »Sollen wir
traben, damit wir sie im Auge behalten kön
nen?«, fragte Sarah.
»Klar«, antwortete Sofia. »Vielleicht brau
chen sie uns ja als Schiedsrichter.«
Die beiden Mädchen trieben ihre Pferde an
und beobachteten, wie Hannah ihre Ankündi
gung wahr machte: Sie schloss zu Lisa auf und
begann sogar, sie zu überholen. Doch als sie
sich dem Tor am Ende des Reitwegs näherten,
zog Lisa Storms Zügel an und er fiel zurück
in den Trab. Hannah bremste aus vollem Ga -
lopp ab, wendete Cayenne und verbeugte sich
mit großer Geste, ein breites Grinsen in ihrem
hochroten glücklichen Gesicht.
Als Sarah und Sofia die beiden erreichten,
war ihr freundschaftlicher Streit bereits in
vollem Gange.
»Ich habe Storm nur ausgebremst, damit er
nicht über das Tor springt«, behauptete Lisa.
»O nein. Ich glaube eher, dass du genau
wusstest, dass ihr verlieren würdet, und des
halb hast du aufgegeben«, neckte Hannah sie.
Lisa funkelte sie mit gespielter Empörung
an. Sie und Storm bildeten ein erstklassiges
Sprungteam und nahmen an allen großen
Turnieren teil. »Na, du traust dich was, Han
nah Kramer«, keuchte sie. »Also gut: Revan
che!«
»Keine Revanche!«, ging Sarah dazwischen.
»Und ich hoffe, ihr zwei streitet bei unserer
Pyjamaparty heute Abend nicht immer noch
weiter.«
»Natürlich nicht«, versprach Lisa. »Das wird
so toll. Ich habe haufenweise Pferdezeitschrif
ten dabei, und natürlich meine übliche Ration
heiße Schokolade.«
»Lecker!«, freute sich Sarah. »Und ich habe
ein Quiz für uns vorbereitet. Mal sehen, wie
viel wir wirklich über unsere Pf erde wissen!«
»Ich habe Kekse gebacken«, verkündete So
fia. »Und sie mit einem >HC< aus Zuckerglasur
dekoriert.«
»Wow, echte Horse Club-Kekse. Wie cool!«,
rief Hannah.
»Könnte ich vielleicht schon einen probie
ren, wenn wir wieder am Stall sind? Ich habe
nämlich ganz schön Hunger ... «, versuchte es
Lisa.
»Du hast immer Hunger!«, gab Hannah ki
chernd zurück.
»Nein, du musst schon bis heute Abend war
ten«, antwortete Sofia. »Sie sind ausschließlich
für die Übernachtungsparty gedacht.«
»Oh, das wird ein fantastischer Abend!«, rief
Hannah voller Vorfreude. »Filme, Geheim
nisse, Spiele ... und Kekse! Wir werden so viel
Spaß haben!«
Gemeinsam trotteten sie mit ihren Pf er
den durchs Tor und schnatterten dabei auf
geregt weiter. Kurz darauf verstummten sie
jedoch urplötzlich, als sie sahen, was auf dem
Hof los war. Der Unternehmer Mr Michaels
schien sich gerade heftig mit Caro und Oliver
Kramer zu streiten. Sie waren die Besitzer
des Pferdehofs und Hannahs Eltern. Hannah
spürte ein nervöses Stechen im Magen, als sie
erkannte, wie aufgebracht die beiden wirkten.
Mr Michaels Tochter Tori stand neben ihrem
Vater, während er wie wild mit dem Finger vor
den Kramers herumfuchtelte. Tori trainierte
mit ihrem Pferd Princess auf dem Lakeside
Springparcours und war ziemlich eingebil
det. Allem Anschein nach stimmte sie jedem
Wort ihres Vaters zu. Als sie die Mädchen auf
den Hof reiten sah, warf sie ihnen einen arro
ganten Blick zu.
»Aber das ist mehr als ungerecht!«, pro
testierte Oliver Kramer. »Dieser Feldweg ist
schon seit drei Generationen im Besitz des
Lakeside Pferdehofs. Das sind mehr als fünf
zigJahre! MrWilburs Mutter hat ihn gegen ein
Stück Land direkt neben ihrem Grundstück
eingetauscht, das meinem Großvater gehörte.
Das wissen hier alle!«
» Das mögen vielleicht alle wissen, aber dieses
Tauschgeschäft wurde nicht auf dem Grund
buchamt eingetragen«, erwiderte Mr Michaels
kalt. Er sah aus, als würde er das Ganze auch
noch genießen.
Hannah sprang von Cayennes Rücken, um
erbost zu den Streitenden zu marschieren,
aber Sarah hielt sie zurück. »Warte noch. Hö
ren wir ihnen erst mal zu.« Hannah seufzte
laut, blieb jedoch, wo sie war.
»Es gibt eine schriftliche Vereinbarung«, er
widerte Caro, »aber ... «
»Aber was?«, fragte Mr Michaels neugierig.
»Gar nichts«, ging Oliver schnell dazwischen.
»Wir zeigen Ihrem Anwalt die Vereinbarung,
die wir mit Mrs Wilbur getroffen haben, dann
hat dieser ganze Spuk ein Ende.«
»Dann sollten Sie sich aber beeilen«, entgeg
nete Mr Michaels. »Die Besprechung ist um elf
Uhr morgen Vormittag in der Anwaltskanzlei
im Dorf. Ich habe dem alten MrWilbur sämt
liches Land abgekauft und gedenke, für die
Nutzung dieses Feldwegs Geld zu verlangen.«
Er bedachte sie mit einem schmierigen Grin
sen. »Und zwar eine Menge Geld.«
Caro und Oliver starrten ihn voller Entset
zen an. Tori und ihr Vater lächelten trium-
phierend. »Aber ... aber das können Sie nicht
tun ... Unser Hof ... Wir können es uns nicht
leisten ... « Caro klang so verstört, dass Hannah
sich einfach nicht länger zurückhalten konnte.
»Was ist hier los?«, wollte sie wissen und
stürmte direkt auf Mr Michaels zu. Der igno
rierte sie jedoch vollkommen und lachte nur
abfällig.
»Wir sehen uns mor
gen«, sagte er stattdessen
zu ihren Eltern, wandte
sich dann ab und stol
zierte zu seinem glän
zenden silbernen Wa
gen zurück.
Tori grinste Hannah
herablassend an. »Daddy
holt sich nur, was ohnehin
ihm gehört«, sagte sie, warf ihr
perfektes blondes Haar über die
Schulter und folgte ihrem Vater zum Auto.
Besorgt führten Hannahs Freundinnen die
Pferde zu den Kramers. Sarah spürte, wie
ernst die Situation war, und ein Blickwech
sel mit Sofia sagte ihr, dass ihre Freundin es
ebenfalls wusste. Lisa war einfach nur wütend.
Tori und ihr geldgieriger Vater führten immer
irgendetwas im Schilde. Aber womit hatte er
die gutmütigen Kramers diesmal nur so sehr
verunsichert?
»Was ist hier los?«, fragte Hannah ihre El
tern erneut, als Mr Michaels Wagen vom Hof
rauschte und Staub und Kies hinter sich auf
wirbelte. »Das klang ganz und gar nicht gut.«
»Nein. Um ehrlich zu sein, könnte es für
Lakeside sogar wirklich schlimm ausgehen«,
teilte Oliver den vier Freundinnen mit.
Caro nahm Hannah in den Arm. »Ihr Mäd
chen kümmert euch um die Pferde und ich
schiebe das Abendessen in den Ofen«, sagte
sie. »Ich erkläre euch dann später alles.«