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Ein Projekt von „Musik zum Anfassen“ e.V. in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum Projektleitung: Heinz Friedl/Christian Mattick Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Christian Ude Gefördert durch das Deutsche Museum und den Freundes- und Förderkreis Deutsches Museum e.V., die Kinder- und Jugendstiftung der Stadtsparkasse München, die Marthashofen Stiftung, das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und das Jugendkulturwerk München. www.musikzumanfassen.de Musik zum Anfassen im Deutschen Museum November 2007 - Februar 2008 Eine Dokumentation

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Ein Projekt von „Musik zum Anfassen“ e.V. in Zusammenarbeit mit dem Deutschen MuseumProjektleitung: Heinz Friedl/Christian Mattick

Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Christian Ude

Gefördert durch das Deutsche Museum undden Freundes- und Förderkreis Deutsches Museum e.V.,die Kinder- und Jugendstiftung der Stadtsparkasse München, die Marthashofen Stiftung, das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und das Jugendkulturwerk München.

www.musikzumanfassen.de

Musik zum Anfassen im Deutschen MuseumNovember 2007 - Februar 2008

Eine Dokumentation

Unser besonderer Dank gilt unseren Förderern und Sponsoren, ohne deren großzügige Unterstützung dieses Projekt nicht zustande gekommen wäre:dem Deutschen Museum,dem Freundes- und Förderkreis Deutsches Museum e.v. durch dessen Unterstützung diese Dokumentation erstellt werden konnte,der Kinder- und Jugendstiftung der Stadtsparkasse München,der Marthashofen Stiftung,dem Kulturreferat der Landeshauptstadt Münchenund dem Jugendkulturwerk München für ihre große, zuverlässige und langfristige Förderung.

Großer Dank den Mitarbeitern des Deutschen Museums, die uns bei unserem Projekt sehr geholfen haben, insbesondere auch den Mitarbeitern der Museumswerkstätten.

Ganz besonderer Dank aber gilt Frau Dr. Silke Berdux, der Leiterin der Musikinstrumentensammlung des Deutschen Museums, ohne deren großes Engagement das Projekt nicht möglich gewesen wäre!

HERZLICHEN DANK AN EUCH KINDER UND JUGENDLICHE!

IHR WART SUPER DABEI! EURE BEGEISTERUNG, EURE KREATIVITÄT UND

EURE FANTASIE ÜBERRASCHEN UNS IMMER

WIEDER UND MACHEN UNS VIEL FREUDE.

SO EIN GUTES PUBLIKUM HABEN WIR SELTEN!

Impressum

„Musik zum Anfassen“ im Deutschen Museum 2007-2008 Redaktion: Miriam Stumpfe/Christian Mattick Gestaltung und Fotografie: Irina Pasdarca Druck: FlyerpilotApril 2009

www.musikzumanfassen.de

Grußwort von Harald Strötgen, Vorsitzender des Vorstandes der Stadtsparkasse München, für die Dokumentation „Musik zum Anfassen e.V.“Mit dem Engagement unserer Kinder- und Jugendstiftung möchten wir spürbare Impulse setzen, die Heranwachsende aus allen sozialen Gruppen unserer Stadt erreichen und dazu beitragen, ihre Lebensqualität zu verbessern. „Musik zum Anfassen“ ist ein solches Projekt, das über alle gesellschaftlichen Unterschiede hinweg funktioniert. „Musik zum Anfassen“ wird in verschiedenen Münchner Schulen für die Jahrgangsstufen drei bis sechs angeboten. Auch Schülerinnen und Schüler, die bisher noch keinen Kontakt zur Musik hatten, können auf diese Weise ihr Interesse für die Kunst entdecken. Ziel des Projektes ist das Erforschen und Entwickeln eigener Talente, das bewusste Kennenlernen von Stärken und Schwächen. Es geht nicht darum, möglichst rasch ein Instrument zu beherrschen. Vielmehr steht die Lust am Experimentieren im Vordergrund, das gemeinsame Erlebnis und die Erfahrung vom Verschmelzen vieler einzelner Töne zu einem einzigen Klang. Hier können die Kinder eine Menge über sich selbst lernen. Sie entwickeln im wörtlichen Sinn „Selbst-Bewusstsein“, indem sie - jeder einzelne für sich - die Frage beantworten müssen, welchen Beitrag sie für den Erfolg der Gruppe leisten können.Damit bietet „Musik zum Anfassen“ einen wertvollen pädagogischen Beitrag, der über das reine Musizieren weit hinaus geht. Das macht „Musik zum Anfassen“ für uns förderwürdig. Der Münchner Nachwuchs liegt der 1999 - anlässlich des 175sten Geburtstags der Stadtsparkasse München - gegründeten Stiftung „Für Kinder und Jugendliche unserer Stadt“ besonders am Herzen. Ob es um Gesundheit, Erziehung, Ausbildung oder Freizeit geht – die gemeinnützige Einrichtung hilft, wenn Hilfe benötigt wird. Das Stiftungskapital beträgt 5,1 Millionen Euro. Das heißt, dass jährlich rund 250.000 Euro für Projekte zur Verfügung stehen.

Ihr Harald Strötgen

Inhaltsverzeichnis

Die CD: „Musik zum Anfassen“ im Deutschen MuseumWie Kinder zu Klangforschern undKomponisten werdenEin Feauture von Uta Blaumoser

GrußworteHarald Strötgen – Stadtsparkasse München Prof. Dr. Wofgang M. Heckl –Deutsches Museum

Danksagung

Ziel und Konzept

Schulen und Daten

Die Reihe im Detail:mza1 Hörenmza2 Erlebenmza3 Erforschenmza4 Werkstattmza5/6 Erfindenmza7 Proben

Aufführen:Abschlusskonzerte an den Schulen ProgrammKonzerte im Deutschen Museum

Die Geschichten der KlassenDie an „Musik zum Anfassen“ beteiligte SchülerInnen und LehrerInnenVier Kompositionsbeschreibungen

Kommentare:Komponieren im Deutschen Museum (Christoph Reiserer - Komponist)Musiker (Heinz Friedl - Klarinettist)Museum/Musiksammlung (Dr. Silke Berdux, Leiterin der Musikabteilung Deutsches Museum)

Wirkung (Schüler, Musiker, Lehrer …)

„Musik zum Anfassen“ – Das Team„Musik zum Anfassen“ e.V.

Projektbeispiel: Bilder einer AusstellungProjektbeispiel: Southside Beat

„Musik zum Anfassen“ im Deutschen Museum 2007/2008: alle TermineProjektentwicklung: Vorgehen in einzelnen Schritten

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Musik zum Anfassen im Deutschen Museum

Wie Kinder zu Klangforschern und

Komponisten werden

Ein Feature von Uta Blaumoser

Erstausstrahlung BR 4 am 4. März 2008

Grußwort von Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen MuseumsEs freut mich, dass „Musik zum Anfassen“ im Deutschen Museum stattfindet. Das Projekt wird damit Teil der vielfältigen Bestrebungen des Deutschen Museums, Kinder und Jugendliche an Objekte und Themen heranzuführen, sie neugierig zu machen und ihnen den Sinn und die Faszination von Wissen und Kultur zu vermitteln. Die Meisterwerke aus Naturwissenschaft und Technik von den Anfängen bis heute,die das Deutsche Museum zeigt, sind Ergebnisse menschlicher Kreativität und Erfindungsgabe und können zahlreiche Anregungen geben.

„Musik zum Anfassen“ fördert die Neugier von Schülerinnen und Schülern auf eigene Weise, eröffnet ihnen neue Erlebnisse und Erfahrungenund regt so ihre Kreativität an. Dabei geht das Projekt ungewohnte Wege: Die Ausstellungen des Deutschen Museums sind Ausgangspunkt fürdie Klang-Geschichten der Klassen, Klangkörper werden aus Materialien geschaffen, die in den Werkstätten des Museums zu finden sind. Auf spielerische Weise erforschen die Schülerinnen und Schülerinnen akustische Gegebenheiten und lernen damit einen wichtigen Bereich der Physik kennen. Sie experimentieren mit Klängen – wie ich es mit großer Begeisterung auf meinem Schlagzeug tue. Bei den Abschluss-konzerten geben verschiedene Ausstellungsräume eine faszinierende Kulisse ab und zeigen das Museum von ungewohnter Seite.

Ihr Wolfgang M. Heckl

2007/2008Zielsetzung „Musik zum Anfassen“

„Musik zum Anfassen“ möchte Ohren und Gedanken von Kindern und Jugendlichen öffnen für Musik in ihrenverschiedensten Aspekten. In einem Alter, in dem Kinder direkt ansprechbar und zu begeistern sind, bekommen sie Anregungen und Anleitung, sich aktiv mit Musik auseinanderzusetzen - im Konzert, im Dialog, im Experiment, im Gestalten von Musik. Auch Kinder, die sonst keinen aktiven Zugang zur Musik haben, sollen erreicht werden. Die Workshops werden deswegen mit ganzen Schulklassen durchgeführt und gezielt an Grund- und Hauptschulen angeboten, in denen das Fach Musik oft ein Schattendasein führt.

Gemeinsam mit den ProfisDie MusikerInnen kommen über einen Zeitraum von zehn Wochen zu sechs Workshop-Konzerten (in wechselnder Besetzung) in die Klassen/Schulen. Die Kinder erforschen dabei ihre klangliche Umwelt, sensibilisieren ihre Wahrnehmungund lernen, das Gehörte differenziert zu beschreiben. Gleichzeitig entdecken und erproben sie musikalische Bausteine und Klangerzeuger, gestalten auf spielerische Weise Klang und musikalische Abläufe. Sie hören und erleben Musik aus erster Hand, von Profis gespielt, und verwirklichen mit den Profis gemeinsam musikalische Ideen. Der Wechsel zwischen Wahrnehmen, Beschreiben und eigenem Tun in den Workshops sorgt für nachhaltige Erlebnisse und Lernerfahrungen. Darüber hinaus lernen die Kinder Instrumente aller wichtigen Gattungen kennen.

Erfahrungsraum Deutsches MuseumEin zusätzliches Mittel, die Kinder und Jugendlichen zu begeistern, war die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum.Mehrmals wurden die Workshops als musikalischer Ausflug ins Deutsche Museum gestaltet, das den Kindern und Jugendlichen viele Anregungen zu kreativem Gestalten bot: Technische Apparate wie Flugzeuge, Brücken oder astronomische Gerätschaften beflügelten die musikalische Fantasie.

Vom Experiment zur AufführungDie sechs Workshops bauten inhaltlich und didaktisch aufeinander auf. Alle Treffen wurden von einem konstanten Moderator begleitet, der als vertrauter Ansprechpartner die Kinder durch die Workshops führte.

Sie mündeten schließlich in gemeinsamen Auftritten von Kindern und Profimusikern - zunächst öffentliche Konzertein der Schule und zum Schluss zwei öffentliche Konzerte im Deutschen Museum, angelegt als Wandel(r)konzerte. Hier wurden neben „normaler“ Konzertmusik auch die während der Reihe entstandenen Schülerkompositionen in den entsprechenden Abteilungen gemeinsam von Kindern und MusikerInnen aufgeführt. Außerdem wurden für die Konzerte im Deutschen Museum eigens Wandermusiken durch die Profis entwickelt. Durch die öffentliche Aufführung sowohl in der Schule als auch im großen Rahmen des Deutschen Museums erhielten die Erfahrungen aus den Workshops ein besonderes Gewicht. Die Kinder waren mit ihrer Kreativität ebenbürtige Partnerder MusikerInnen und konnten ihre Erfahrungen und Ideen an der Wirklichkeit erproben.

Nicht nur für die Kinder auch für die teilnehmenden MusikerInnen war das Erlebnis der gemeinsamen Workshops und Konzerte eine Bereicherung; denn die unmittelbaren Reaktionen (Begeisterung wie auch Ablehnung) der Kinder gaben den MusikerInnen ein direktes Feedback und einen Ansporn, aus der verbreiteten Arroganz des „klassischen Musikers“ herauszutreten.

„Ich stell mir das vor, dass ich das mal selber machen kann, denn ich liebe Musik über alles.“

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2007/2008„Musik zum Anfassen“

im Deutschen MuseumTeilnehmende Schulen und Klassen mit Klassenlehrern

Grundschule an der Markgrafenstraße KlasseSchulleiterin Sigrid Binder

Fr. Schulz 3aFr. Emmerich 4a

Hauptschule an der CincinattistraßeSchulleiter Michael LanzenstielInitiatorin Claudia Gebhardt

Fr. Schuster 5bHr. Siebauer 5a

Hauptschule an der FührichstraßeSchulleiterin Angela Ilmberger

Thomas Pohl 6bGisela Westphal 6a

Grundschule an der GrandlstraßeSchulleiterin Christina Huber

Anja Prochaska 4cGisela Lauw 4b

zusammen mit „Musik zum Anfassen“ e.V.:

Christian Mattick, FlötenDietrich Schmidt, OboeHeinz Friedl, KlarinettenRuth Gimpel, FagottChristoph Reiserer, SaxophoneGertrud Schilde, ViolinePhilipp von Morgen, VioloncelloTobias Weber, SaiteninstrumenteStefan Eblenkamp, SchlagzeugBirgit Linner, Schauspielerin und dem Team des Deutschen Museums: Silke Berdux, Dagmar Schnell (Musikinstrumentenabteilung), Gabriele Kramer (Kinder- und Jugendprogramme), MitarbeiterInnen der Schlosserei, Schreinerei, Bauwerkstätten und Nähstube sowie des Aufsichtsdienstes, Alfred Schreier, Günther Behr (Setzerei, Druckerei).

Projektleitung: Heinz Friedl, Christian Mattick

Terminübersicht „Musik zum Anfassen“ 2007/2008

Wann Was/Wo Wer Wo13.11.2007 Einführungsworkshop 3 Musiker Hauptschule Führichstraße

für die beteiligten LehrerInnen Flöte, Klarinette,

Saxofon

26. - 30.11.07 mza 1 Hören Holzbläser in den 4 Schulen

03. - 07.12.07 mza 2 Erleben Streicher in den 4 Schulen

10. - 14.12.07 mza 3 Erforschen 2 Musiker mit Deutsches MuseumKlangerzeugern

07. - 11.01.08 mza 4 Werkstatt 2 Musiker mit Deutsches MuseumKlangerzeugern Werkstätten

21. - 25.01.08 mza 5 Erfinden Ensemble mza in den 4 SchulenKomposition 1 Flöte, Klarinette,

Saxofon, E-Gitarre,

Bass, Schlagzeug

28.01. - 01.02.08 mza 6 Erfinden Ensemble mza in den 4 SchulenKomposition 2 und SchülerInnen

11. - 15.02.08 mza 7 Proben Ensemble mza in den 4 Schulenjeweils um 18:00 Uhr Aufführen: Abschlusskonzert und SchülerInnen in den 4 Schulen

21. + 22.02.08 Generalproben für Ensemble mza Deutsches MuseumDeutsches Museum und SchülerInnen

23. + 24.02.08 Konzerte Deutsches Museum Ensemble mza Deutsches MuseumFlöte, Klarinette,

Fagott, Saxofon,

E-Gitarre, Bass,

Schlagzeug

und SchülerInnen

Zeitraum: November 2007 bis Februar 200853 Workshops, vier Konzerte an den Schulen, zwei Konzerte im Deutschen Museum

„Musik ist, wo man erfindet, das ist Musik.“

„Wunderschön ist Musik. Es hat mit Gefühl zu tun, man weint manchmal auch.“

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Experiment 2: Stille hören In einem zweiten Experiment sollten die SchülerInnen „Stille hören“: Mit verbundenen Augen lauschten sie 30 Sekundenlang still den Umgebungsgeräuschen. Bei der Auswertung trugen die SchülerInnen zusammen, was sie wahrgenommen hatten. Je nach Raum und Lage der Schule waren die Ergebnisse sehr verschieden. Idyllische Klangszenarien, bei denen nur Vogelgezwitscher, Atmen und das Ticken der Uhr zu hören waren, standenGeräuschkulissen aus Straßenbahngeräuschen, Baumaschinen oder SchülerInnengeschrei gegenüber.

Experiment 3: Geräuschpartitur erstellenWieder lauschten die SchülerInnen 30 Sekunden lang mit verbundenen Augen. Dieses Mal allerdings mit dem Arbeitsauf-trag, sich zu merken, was wann zu hören war. Das Ergebnis wurde auf einer Wandpartitur notiert. Dabei mussten sich dieSchülerInnen nicht nur über ihre unterschiedliche Wahrnehmung verständigen, sondern sie mussten sich auch gemeinsammit den Musikern einigen, wie sie das Gehörte nachvollziehbar notieren können (z.B. lange lauter werdende Geräuschedurch einen langen Keil). Die Geräusche sollten möglichst präzise in Worte gefasst werden, also z.B. nicht „Auto“ sondern„Brummen von links nach rechts“.

Kreativ gestalten: Vertonung der GeräuschpartiturAm Ende sollten die SchülerInnen die notierten Klang- und Geräuschereignisse gemeinsam vertonen, das heißt entscheiden, wie die gehörten Geräusche und Klänge mit eigenen Mitteln bzw. durch die anwesenden MusikerInnen wiedergegeben werden können.Dazu stellten zunächst die MusikerInnen ihre Instrumente ausführlich vor und präsentierten neben der konventionellen Spielweise auch ungewohnte Effekte. Dann waren die SchülerInnen aufgefordert, auszuprobieren und zu entscheiden, mit welchen Mitteln sie die Wandpartitur wiedergeben wollten: mit den Möglichkeiten des Raums (Boden, Matten, Turngeräte etc.), mit ihren eigenen Stimmen und Körpern oder natürlich durch die MusikerInnen mit ihren Instrumenten. Das Ergebnis wurde auf der Wandpartitur festgehalten, wobei sich die Gruppe wieder über eine praktikable Form der Notation verständigen musste. Dann führten SchülerInnen und MusikerInnen das fertige Stück auf und zeichneten es mit einem Kassettenrecorder auf.

AusklangZum Schluss spielten die MusikerInnen ein Musikstück, das mit Geräuschen arbeitet („Vier für Alle“ von Heinz Friedl). Am Ende des Workshop-Konzertes durften die SchülerInnen die Instrumente unter Anleitung der MusikerInnen ausprobieren und konnten direkt mit den MusikerInnen sprechen.

Wo: Turnhalle

ZielDie erste Begegnung von MusikerInnen und SchülerInnen sollte Interesse am Projekt wecken und Raum zum kreativen Miteinander öffnen. Inhaltlich kreiste sie ums Hören: Die SchülerInnen sollten sich für die Wahrnehmung kleinster Geräuscheöffnen und gleichzeitig angeregt werden, aktiv mit dem Gehörten umzugehen und selbst Klang- und Geräuschabläufe zugestalten. Dieser Workshop ist exemplarisch für Verlauf und Vorgehensweise bei der gesamten Reihe.

EinstimmungDie MusikerInnen stellten sich den SchülerInnen mit einem kurzen Begrüßungsstück vor (Mährischer Tanz von Leos Janacek)und präsentierten anschließend sich selbst und ihre Instrumente. Dann folgten verschiedene Hörexperimente.

Experiment 1: GeräuschimprovisationDie SchülerInnen wurden mit verbunden Augen im Raum verteilt hingesetzt. Dann verteilten sich auch die MusikerInnen imRaum und improvisierten mit den Geräuschen und Klängen ihrer Instrumente. Danach schilderten die SchülerInnen, was siegehört und erlebt haben. Die Beschreibungen des Klanggeschehens reichten von Wind, Gewitter, einzelnen Tierlauten bishin zu Geisterhäusern, Verbrechern, Urwald oder Unterwasserwelt.

Workshop-Konzert1:Hören

Bläserquartett und Moderation: Christian Mattick, FlöteDietrich Schmidt, OboeHeinz Friedl, KlarinetteRuth Gimpel, Fagott

Moderatoren für alle Workshops:Heinz Friedl, Tobias Weber,Christian Mattick, Stefan Eblenkamp

„Da hab ich jeden einzelnen Ton gehört, viele einzelne Töne, die ich vorher nicht

gehört habe.“

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Wo: Turnhalle

ZielDie emotionale Wirkung von Musik erforschen und nutzen.

Experiment: Szenen-MusikEin Pantomime mit weißer Maske spielte viermal genau die selbe kurze, möglichst neutrale Szene: Er kommt durch die Tür in den Raum, setzt sich an den Tisch, nimmt ein Blatt Papier und einen Stift, schreibt einen Brief, liest ihn durch,steckt ihn in einen Umschlag, klebt ihn zu, legt ihn auf den Tisch, steht auf, trinkt aus einem Glas, das auf dem Tisch steht, verlässt den Raum.

Die drei Wiederholungen der Szene wurden mit drei verschiedenen Musikstücken unterlegt, mit einem Trio-Satz von Mozart, mit einem Ausschnitt aus der Filmmusik zu „Schindlers Liste“ und mit einer Klangimprovisation.

Als die SchülerInnen danach den Inhalt der Szenen nacherzählen sollen, schilderten sie völlig verschiedene Inhalte. Je nachdem, welche Musik dazu erklungen war, variierten die Inhalte von Liebesbrief bis Mordszenario.

Kreativ gestalten: Eigene Szene entwickelnDie Erkenntnis, wie stark Musik die Wirkung einer Szene beeinflusst, wandten die SchülerInnen danach selbst an: Sie erfanden zusammen mit dem Pantomimen eine kurze Geschichte, die in wenigen Stichworten auf der Wandpartitur notiert wurde. Nachdem die MusikerInnen ihre Instrumente (in dieser Workshop-Einheit Streichinstrumente) vorgestellt und klangliche Besonderheiten präsentiert hatten, konnten die SchülerInnen ihre Geschichte zusammen mit ihnen und dem Pantomimen vertonen.

Die SchülerInnen setzten vor allem die Stimmung der Geschichte in Klang um. Sie nutzten dazu sowohl ihre eigenen Klangmittel (Körper, Kleidung, Stimme) als auch die vorgestellten Instrumente, wozu sie den Musikern genaue Anweisungen gaben, welche Effekte und Klänge sie hervorbringen sollten.

Aufführung und AusklangAm Ende führten SchülerInnen, MusikerInnen und Pantomime die mit Klang unterlegte Geschichte auf. Anschließend hatten die SchülerInnen wieder die Möglichkeit, die Instrumente der Musiker auszuprobieren und mit ihnen direkt zu sprechen.

Workshop-Konzert 2:Erleben

Workshop-Konzert 3:Erforschen

Streichtrio, Schauspieler, ModeratorGertrud Schilde, ViolineTobias Weber, ViolaPhilipp von Morgen, VioloncelloBirgit Linner, Pantomime

Zwei Musiker pro GruppeRuth Gimpel,Stefan Eblenkamp,Heinz Friedl, Christian Mattick,Christoph Reiserer,Tobias Weber

InstrumentariumMetallstücke, Kartons, Stimme, Füße

„Klangforscher, da steckt Klang und Forscher drin - der sucht Klänge zum Komponieren

z. B. für Musikstücke.“

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„Ich hab neue Klänge gehört: Geige, Cello hab ich vorher noch nie gehört. Was ich höre, was ich früher nie

gehört habe, in manchen Häusern, wenn Kinder Flötespielen, das höre ich jetzt, das habe ich früher

nie gehört. Das finde ich schön.“

Wo: Deutsches Museum (Jeweils zwei Klassen parallel)

Ziel Erster Kontakt mit dem Deutschen Museum, Erforschen einzelner Abteilungen, sowie Auswahl eines Themas für die Komposition der Klasse.

EinstimmungZur Begrüßung wartete im „Deutscher Zukunftspreis“ eine Klangmaschine: Drei Musiker, die sich silbern schimmernde Papp-kartons übergestülpt hatten, spielten im Raum auf Anweisung des Moderators rhythmische Muster mit Metallstücken, Blechenund auf den Kartons. Sie imitierten mit der Stimme Geräusche und Laute, die ihnen der Moderator vorgab. Nach längererLaufzeit geriet die Maschine schließlich außer Kontrolle und verschwand in den Räumen des Museums.

Erforschen: Themen und KlängeNach der Eröffnung trennten sich die Klassen und erforschten ausgewählte Abteilungen des Museums. Durch vorbereiteteKlangaktionen wurde ihre klangliche Fantasie in Bezug auf die Thematik der Abteilung angeregt.

In der Abteilung Telekommunikation morsten sich zum Beispiel zwei Gruppen mit selbstgewählten Geräuschen Nachrichtenzu und schickten Geräuschbotschaften im Kreis herum. In der Abteilung Brückenbau verteilten sich die SchülerInnen auf derdort installierten Brücke und schickten eine Klang-La-Ola-Welle über die Länge der Brücke.

Nach dem Erforschen der Abteilungen sollten die Klassen dann entscheiden, welches Thema sie sich für ihr Musikstückwählen. Die gewählten Themen waren: Astronomie, Textilverarbeitung, Telekommunikation, Luftfahrt, Wasser- und Brückenbau.

Erfahrungen austauschenZum Abschluss trafen sich beide Klassen, tauschten ihre Erfahrungen aus und erläuterten der anderen Klasse, für welchesThema sie sich entschieden hatten. Sie bekamen den Auftrag, bis zum nächsten Workshop zu ihrem Thema gemeinsam eine Geschichte, ein Gedicht oder auch einen Nachrichtentext zu erfinden, der dann als Grundlage für ihre Kompositiondienen kann.

Wo: Turnhalle oder Klassenzimmer

ZielGrundstruktur für ein eigenes Stück entwickeln, einzelne Abläufe ausprobieren und auf der Partitur festhalten.

EinstimmungDas Musikerquintett spielte ein jazzig anmutendes Stück, „Caravan” in einer Bearbeitung von Christoph Reiserer.

Komponieren: Ein Stück skizzierenNach ihrem ersten Besuch im Deutschen Museum hatten die SchülerInnen mit Bezug auf das gewählte Museumsthema(Astronomie, Textilverarbeitung, Telekommunikation, Luftfahrt, Wasser- und Brückenbau) einen gemeinsamen Text entwickelt. Eine Klasse hatte zum Beispiel eine „Botschaft ins All“ geschrieben, in der sie Außerirdischen von einer rätselhaften Schlafkrankheit auf der Erde berichtete und um Hilfe bat. Eine andere Klasse, die sich das Thema Brückenbaugewählt hatte, hatte eine Art „West Side Story“ über den Kampf zweier Gangs auf einer Brücke verfaßt.

Nachdem die SchülerInnen ihre Textvorlage den MusikerInnen vorgelesen und erläutert hatten, wurde diese auf der (aus den ersten Arbeitseinheiten bekannten) Wandpartitur grob strukturiert. Einzelne charakteristische Aspekte der Vorlagewurden klanglich ausprobiert und umgesetzt: Für die beiden Gangs der „West Side Story“ wurden zum Beispiel zwei verschiedene Rhythmen und Klangbilder festgelegt, für eine der Außerirdischen-Geschichten wurde eine Klangmaschine entwickelt, die von Außerirdischen an- bzw. abgestellt werden kann. Außerdem entwarfen die SchülerInnen mögliche Bewegungsabläufe im Stück bzw. Bewegungen im Raum.

Workshop-Konzert 4:Werkstatt -Klänge

Workshop-Konzert 5+6:Erfinden

Wo: Deutsches Museum, Werkstätten und Seminarräume

ZielErforschen der Klang- und Geräuschräume des jeweiligen Materials, Finden eines eigenen Klangerzeugers, Entdecken von Strukturen beim Zusammenspiel.

EinstimmungDie MusikerInnen spielten im Kellergang vor den Werkstätten ein an minimalmusic und Steve Reich angelehntes rhythmisches Eröffnungs-stück auf Dachziegeln. Danach besuchten die Schülerinnen in vier Gruppen aufgeteilt einige Werkstätten des Deutschen Museums.

Erkundung: Klangerzeuger suchenVier Abteilungen und somit vier Materialien für mögliches Instrumentarium, waren vorausgewählt: Schreinerei (Holz), Schlosserei (Metall-rohre, dicke Metallstücke), Bauwekstätten (Plastikrohre, Bleche, Kleinteile) und Schneiderei (Stoffbahnen, Stoffreißen) plus Schrott aus der Computerwerkstatt). Auf diese Abteilungen verteilten sich die Gruppen.

Dort stellte dann zunächst der Werkstattmeister seine Arbeit vor (mit praktischer Vorführung), dann konnten sich die SchülerInnen aus vorbereiteten Materialabfällen einen Klangerzeuger aussuchen, der später im eigenen Stück eingesetzt werden sollte, z.B. große Plastikrohre, Bleche oder Holzstücke, die alleine klingen oder zu einem Instrument zusammengebaut werden mussten.

Kreativ gestalten: KlangverläufeAnschließend konnten die Gruppen ihre Instrumente in einem Seminarraum des Museums ausprobieren und dort mit rhythmischen Musternund verschiedenen Klangverläufen experimentieren. Zum Beispiel experimentierten sie mit der stufenweisen Schichtung von Klängen: Dabei beginnt ein Schüler allein mit einem „kurzen Klang“ auf seinem Instrument, dann kommen zwei dazu, ebenfalls mit kurzen Klängen, dann wieder zwei weitere und so fort, bis alle gemeinsam spielen. Dann reduziert sich die Zahl der Mitspieler wieder stufenweisebis am Ende einer übrig bleibt. Dasselbe Muster probierten die SchülerInnen dann auch mit „langen Klängen“ aus.

Ein anderes elementares Muster für Klangverläufe war zum Beispiel auch der Übergang von Chaos zu Ordnung: Zuerst spielen alle durcheinander, dann ordnen sie sich allmählich zu einem gleichmäßigen Puls. Außerordentlich eindrucksvoll war auch der Klang, als die Metall-Klasse gemeinsam auf einen Schlag ihre Metallstücke/-rohre auf den harten Boden fallen ließ.

Zwei Musiker pro KlasseRuth Gimpel,Stefan Eblenkamp,Heinz Friedl, Christian Mattick,Christoph Reiserer, Tobias Weber

InstrumentariumDachziegel und Schlegel

Christian Mattick, FlötenHeinz Friedl, KlarinettenChristoph Reiserer/David Jäger, SaxophoneTobias Weber, SaiteninstrumenteStefan Eblenkamp, Schlagzeug

Moderation

selbstgebaute und selbstgefundeneInstrumente der SchülerInnen

„Schaut toll aus und geht so: Wir machen verschiedene Musikinstrumente aus Röhren, große, dicke, kleine, dünne.

Ich hab einiges ausprobiert, ich find die Klänge schön.“

„Action muss vorkommen. Schiffsbruch auf Insel, böse Roboter wollen vernichten, zwei Leute, super

technologisierte Sachen, Heiraten, Hochzeit, Kuss.“

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Hindernisse überwindenSchwierigkeiten bereitete bei dieser Arbeit insbesondere der „horror vacui“, die Angst vor dem weißen Blatt Papier. Doch die MusikerInnen konnten aus ihrer Erfahrung heraus vermitteln, dass aus diesen ersten Ideen und Grundmustern einstimmiges, spannendes Stück werden kann.

In den älteren Klassen (5./6.) kamen noch gruppeninterne Schwierigkeiten hinzu, besonders die Entscheidung, ein Stück zu schreiben, das die SchülerInnen selbst aufführen. Dieser Entscheidungsprozess (der sich zum Teil bis zu den Proben vordem Konzert hinzog) war jedoch für die Qualität des Stückes und die Aufführung von wesentlicher Bedeutung und wurdeerfolgreich durchlaufen.

Komponieren: Details ausarbeitenAm Ende des ersten Komponierworkshops wurden die Zwischenergebnisse durchgespielt. In der zweiten Stufe der Komposi-tion – eine Woche später – wurden dann die Ideen und Kritikpunkte, die inzwischen in den Gruppen aufgekommen waren,in das vorhandene Konzept eingebaut. Das Grundgerüst der ersten Stufe wurde gefüllt, die SchülerInnen probten mit denMusikerInnen den groben Ablauf des Stückes und probierten Übergänge aus. Die Ergebnisse und Verbesserungen wurdenjeweils auf der Partitur festgehalten.

Workshop-Konzert 7:Proben Von der Komposition

zur Aufführung

Wo: Ort des abendlichen Konzertes – Aula oder Turnhalle mit Bühne

Ziel Vorbereitung auf das Konzert in der Schule.Basisregeln des Zusammenspiels erfahren, Detailarbeit am Stück und an der Aufführung.

EinstimmungJazziges Stück: Vodoo (Bearbeitung Christoph Reiserer)

Aufführungsbedingungen prüfenDie SchülerInnen und MusikerInnen erprobten gemeinsam den Raum und die Bühne für das Schlusskonzert. Das heißt: Sie probierten, wie die Schülergruppen am wirkungsvollsten aufzustellen waren und wie sie auf der Bühne eine gute Verbindung zu den ProfimusikerInnen schaffen konnten. Außerdem feilten die Klassen nochmal an ihrer Komposition: Was an Ideen und Änderungen im Lauf der Woche noch hinzugekommen war, wurde ins Stück eingearbeitet.

ProbeAls Generalprobe für das Abschlusskonzert probten die SchülerInnen nun ihre eigene Komposition, dabei übten sie gezielt einige grundsätzliche Verhaltensweisen beim gemeinsamen Musizieren, zum Beispiel:

Zuhören, was die anderen machen, ohne die Aufmerksamkeit für das eigene Tun zu verlieren.

Spannung spüren und halten;

Intensität der eigenen Klangaktionen aufbauen;

Konzentration auf den Dirigenten oder die Gruppe, mit der man gerade spielt;

Immer nur dann spielen, wenn man an der Reihe ist;

Ruhe und Spannung vor und nach jedem Stück;

Sich vorbereiten: die eigenen Instrumente griffbereit auf der Bühne platzieren etc.

Schließlich übten die SchülerInnen auch noch Auf- und Abgang von der Bühne, da ihre Stückeauch ein szenisches Moment beinhalteten.

Christian Mattick, FlötenHeinz Friedl, KlarinettenRuth Gimpel, FagottChristoph Reiserer/David Jäger, SaxophoneTobias Weber, SaiteninstrumenteStefan Eblenkamp, Schlagzeug

Moderation

selbstgebaute und selbstgefundeneInstrumente der SchülerInnen

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„Wo die Musik überall klingt - auch an Bäumen - da klingt es auch; wenn Blätter rascheln, dann

raschelt es, und wenn man mit einem Stab an den Baumschlägt, dann ist es halt ein sehr tiefer Ton

und das gefällt mir.“

Öffentliche SchlusskonzerteAbschlusskonzerte an den SchulenMo, 11. Februar 08, 18.00 Uhr, Hauptschule an der Cincinattistr. 63Di, 12. Februar 08, 18.00 Uhr, Grundschule an der Grandlstr. 5Mi, 13. Februar 08, 18.00 Uhr, Hauptschule an der Führichstr. 53Do, 14. Februar 08, 18.00 Uhr, Grundschule an der Markgrafenstr. 33

Wo: Aula oder Turnhalle der Schule mit Bühne und BestuhlungAls Schulfest gestaltetes öffentliches Konzert als Abschluss der Reihe an der Schule. Andere Klassen oder der Elternbeiratkümmerten sich um ein Buffet, das den ZuhörerInnen vor und nach dem Konzert angeboten wurde. Die Werbung für das Konzert übernahmen die auftretenden Klassen selbst (Gestaltung von Plakaten, Handzetteln, Eintrittskarten, Plakatierung) in Zusammenarbeit mit der Schulleitung.

BesucherInnen waren in erster Linie, aber nicht ausschließlich, Mitschüler, Verwandte, interessierte Eltern der Schule, LehrerInnen. Die Konzerte waren im allgemeinen sehr voll. Die Eintrittseinnahmen wurden für einen kulturellen Zweck an der Schule verwendet.

Das Konzert sollte neben dem unmittelbaren musikalischen Erlebnis einen Einblick geben in das, was die SchülerInnenim Verlauf des Projektes erlebt und erfahren hatten.

Programm und Ablauf der KonzerteIm Konzert wurden die Kompositionen der Kinder zusammen mit anderer Konzertmusik und improvisierter Musik aufgeführt.Die Schülerstücke standen dabei an zentraler Stelle. Die Musik, die die Profis spielten, war möglichst bunt und nicht zu lang (Neue, Alte, Klassische, E- und U-Musik, Jazz). Dadurch, dass die Kinder ihre Eltern mit ins Konzert brachten,waren im Publikum auch viele Erwachsene, die sonst nicht mit klassischer Musik in Berührung kommen.

Das Konzert wurde von den MusikerInnen moderiert.

Klasse 1 Schülerkomposition 1 (Klasse 1 + MusikerInnen der Workshop-Konzerte)

W. A. Mozart Ouvertüre zur Zauberflöte (Bearbeitung)Ensemble „Musik zum Anfassen“

W. A. Mozart Bona nox (Flüsterkanon)Ensemble „Musik zum Anfassen“

Stefan Eblenkamp Für Dachpfannen für fünf DachpfannenEnsemble „Musik zum Anfassen“

Während dieses Stücks und in seinem Rhythmus gehen die SchülerInnen von Klasse 2 auf die Bühne.

Klasse 2 Schülerkomposition 2(Klasse 2 + MusikerInnen der Workshop-Konzerte)

Heinz Friedl 4 für alleEnsemble „Musik zum Anfassen“

Traditional Klezmer SuiteEnsemble „Musik zum Anfassen“

Grundschule an der Grandlstraße• Klasse 4c. „Moritz Feldmann und Luca Miklosi“• Klasse 4b: „Mars“

Grundschule an der Markgrafenstraße • Klasse 4a. „Botschaft”• Klasse 4b: „Die Klangmaschine sucht und findet“

Die Stücke der Schüler:Hauptschule an der Führichstraße • Klasse 6a: „Freiheit - Aus dem Leben eines Fallschirms“• Klasse 6b: „Die Schlafkrankheit“

Hauptschule an der Cincinnatistraße• Klasse 5a „Die Flugreise“• Klasse 5b: „Die Brücke“

Christian Mattick, FlötenHeinz Friedl, KlarinettenRuth Gimpel, FagottChristoph Reiserer/David Jäger, SaxofonTobias Weber, Elektrische Saiten und ViolaStefan Eblenkamp, Schlagzeug

in jeder Schule zwei Klassen als Mitwirkende

Programm

Drumrum Ensemble „Musik zum Anfassen“Das Konzertprogramm begann mit der Hörerfahrung, die die Kinder im ersten Workshop gemacht hatten, diesmal für ein großes Auditorium. Die ZuhörerInnen wurden aufgefordert, sich mit am Eingang ausgeteilten Augenbinden die Augenzu verbinden und den Geräuschimprovisationen der beteiligten MusikerInnen zu lauschen (s. Workshop-Konzert 1) (im Raum um die Zuhörer verteilt). Am Ende der Improvisation gingen die Kinder der ersten Gruppe leise auf die Bühne. Die Augenbinden konnten abgenommen werden.

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„Es wird gut, viel geübt, wir können es.“

Samstag, 23. Februar 2008, 15.00 Uhr Sonntag, 24. Februar 2008, 15.00 Uhr

Jeweils vier Kompositionen von und mit SchülerInnenn der Grundschule an der Markgrafenstraße und der Hauptschule an der Cincinattistraße, (23.Februar)SchülerInnen der Grundschule an der Grandlstraße und der Hauptschule an der Führichstraße, (24.Februar)zusammen mit den MusikerInnen und Musik von „Musik zum Anfassen“.

Im Vergleich zu den Abschlusskonzerten in den Schulen hatten die Konzerte im Deutschen Museum deutlich öffentlicherenCharakter. Zudem realisierten sie als „mobile Konzerte“ eine ungewöhnliche Konzertform: An unterschiedlichen Punkten im Museum – zum Musikstück passend – fanden die Aufführungen der Schülerkompositionen sowie Aufführungen Neuer Musik statt, die eigens für das Konzert komponiert worden war und von den MusikerInnen von „Musik zum Anfassen“gespielt wurde. Das Museum und seine weitläufigen Räume waren dabei nicht nur Kulisse, sondern wesentlicher Bestandteildes Konzertes.

Die auf die Thematik des jeweiligen Raumes bezogenen Schülerkompositionen wurden in den dazu gehörenden Räumen aufgeführt: Luftfahrthalle, Astronomie, Treppenhaus/Telekommunikation, Wasser- und Brückenbau und abschließendwieder in der Luftfahrthalle.

Eine in goldene Kleider gewandete Kapelle führte die Zuhörer von einer Konzert-Station zur nächsten. Sie bewegte sich in eigenartigen, immer wieder wechselnden Schritt- und Tonfolgen treppauf treppab durchs Museum und nahm so die ZuhörerInnen auf eine abenteuerliche Klangwanderung mit.

Die Schwärme der SchülerInnen (pro Konzert ca. 120 Kinder) waren mit gold und silber beschichteten Plastikfolien ausgestattet und begleiteten den Weg der ZuhörerInnen zum Teil von den oberen Emporen aus, zum Teil auf gleicher Ebene,mit Bewegungs- und Klangaktionen (Rascheln, Schlagen der Decken). An zentraler Stelle des Konzertgeschehens fand ein magischer Tanz zu Klängen der goldenen Kapelle statt, umringt und eingerahmt von den goldgewandeten Kindern.

ForschungsreisenZwei mobile Konzerte im Deutschen Museum

Christian Mattick, FlötenHeinz Friedl, KlarinettenRuth Gimpel, FagottChristoph Reiserer, SaxofoneTobias Weber, SaiteninstrumenteStefan Eblenkamp, Schlagzeug/PercussionSerena Buchner, Tanz und Bewegung

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Hauptschule Führichstr. • Klasse 6a

FreiheitAus dem Leben eines Fallschirms

In der Fabrik Hallo, mein Name ist Jim, ich bin ein Fallschirm. Wie ich entstanden bin, wollt ihr wissen? In einer Textilfabrik wurden viele Fäden gefärbt und gesponnen. Stoff wurde gewebt. Die Maschinen summten, quietschten und ratterten. Als ich endlich fertig war, kam ich in einen großen Karton und wurde in ein Geschäft geliefert.

Im Laden Ich hörte Stimmen sagen: „Oh, welch schöner Fallschirm! Den sollten wir im Schaufenster ausstellen!“ „Sprechen die über mich??“ Jim betrachtete sich in der Spiegelung des Schaufensters. Er musste zugeben, dass seine Farben wirklich sehr schön aussahen, es waren die Farben des Regenbogens. Er war stolz auf sich. Am nächsten Tag schellte die Ladenglocke, ein Raunenging durch den Raum. Was glaubt ihr, wer da gekommen war? Thomas Pohl, der berühmte Fallschirmspringer! Jim hörteihn sagen: „Ich brauche den besten Fallschirm, den Sie haben – die nächsten Europameisterschaften stehen bevor!“ Aufregung unter den Fallschirmen entstand, alle redeten durcheinander. Jim spürte ein Ziehen und Zerren. „Ich fasse es nicht, Thomas Pohlhatte mich gewählt.”

Der große TagBei schönstem Wetter stieg Thomas mit mir in das Flugzeug, aus dem mein erster Sprung stattfinden sollte. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie aufgeregt ich war. Als wir die richtige Höhe erreicht hatten, schnallte mich Thomas auf seinen Rücken, zurrte die Gurte fest. Jetzt ging es los! 3 – 2 – 1 GO!! Wir fielen und fielen! Was passierte da? Wir fielen so schnell. Oh Gott, stürzen wir jetzt ab? Ich zitterte vor Angst. Plötzlich spürte ich einen heftigen Ruck. Ehe ich wusste, was geschah, schossen wir einige Meter nach oben. Der Springer hatte die Reissleine gezogen. Nun konnte ich endlich den Rucksack verlassen. Ich breitete meinen Schirm weit aus. Endlich war ich frei! Ich atmete tief durch. Weit unter uns sah ich die Erde. Alles war so winzig: Berge, Seen, Wiesen. Es war wunderschön von oben anzusehen. Ich hörte das Rauschen des Windes, ein Bussard zog neben uns seine Kreise und gab Warnrufe von sich. Die Sonnenstrahlen erwärmten mich. Welch ein Gefühl von Freiheit! Thomas sah mich von unten grinsend an, ich zwinkerte ihm fröhlich zu. Ein herrlicher Flug. Allmählich wurden die Bäume wieder größer, wir nähertenuns der Erde und setzten zur Landung an. Thomas berührte mit den Füßen den Boden, lief und kam schließlich zum Stehen. Ich lag nun am Boden, völlig erschöpft von der Anstrengung und Aufregung meines ersten Fluges. Aber ich war glücklich! Dieses Erlebnis würde ich nie vergessen.

Das AlterAber nach ein paar Jahren fühlte ich das Alter. Ein Ziehen hier, ein Reißen dort. Ich war nicht mehr flugtauglich. Das machte mich sehr traurig. „Hoffentlich wirft mich mein berühmter Besitzer nicht einfach in den Müll“, dachte ich.

Aber Thomas enttäuschte mich nicht. Er vermachte mich einem Museum.Dort kannst du mich jederzeit besuchen!

Frau Westphal

Aourane, SabrineBotazzo, PatriziaCorrado, PasqualeDemir, AysegülErgin, TufanErgin, TuranErtasoglu, RojdaGüvenc, AlperKaygisiz, MerveKilian, SylviaMetzger, ManuelaRönnau, MichelleSahin, TulgaSchneider, MaximilianSehimi, IbrahimStojkovic, NicoWinter, NoahYeter, Serdar

Hauptschule Führichstr. • Klasse 6b

Botschaft

Hallo, Hallo, liebe Freunde im Weltall! Kann uns jemand hören? Wir sind die Klasse 6b vom Blauen Planeten in der Milchstraße. Wir brauchen eure Hilfe! Unser Planet wurde von einem unbekannten Schlafvirus überfallen, der sich immer weiter verbreitet und den wir nicht bekämpfen können. Vielleicht kennt jemand diesen intergalaktischen Virus und kann uns einen Tip zur Bekämpfung geben. Bitte beeilt euch, es schlafen immer mehr Menschen ein!

Adresse: Klasse 6b an der Hauptschule an der Führichstraße 53 in 81671 München.

Antwort: Hallo Klasse 6b. Wir kennen dieses Gegenmittel, das totsicher wirkt. Das einzige, was wirklich hilft, ist Musik.

Viel Spaß und viel Erfolg bei der Bekämpfung.

Liebe Grüße, Eure Außerirdischen Freunde

Herr Pohl

Alassani, MansouriCaglar, MerveCorrado, VincencoDayioglu, KaanDemirel, YaseminDemirtas, Ferhat-IhsanErciyes, MerveGashi, ShqipdonGyasi, SandraKaya, EbruMayer, DominikPalavra, MarinSatir, MertSchön, PaoloSelvaray, JoiceVeliov, MustafaVogler, Juliett

Hauptschule Cincinnatistraße • Klasse 5a

Die Flugreise

Die Klasse 5a gewann in einem Preisausschreiben eine Flugreise nach Griechenland. Wir hatten einen Monat Zeit, uns Gedanken darüber zu machen, was wir uns alles anschauen wollten. Nach dieser uns endlos erscheinenden Zeit war es

endlich so weit. Wir fuhren mit dem Bus zum Münchner Flughafen, kurze Zeit späterbefanden wir uns hoch über den Wolken.

Die Stewardess schob ihren Proviantwagendurch die Gänge und bot uns jede MengeSüßigkeiten an. Nachdem wir uns randvoll gegessen hatten, schliefen wir ein und schnar-chten. Plötzlich weckte uns eine Durchsage des Piloten: „In einer Stunde landen wir inLondon!“ Wir erschraken fürchterlich, aber es half alles nichts: Wir saßen im falschenFlugzeug! Unser Klassensprecher lief sofortzum Piloten und erklärte ihm unser Problem.Dieser zögerte nicht lange und funkte sofortden Londoner Flughafen an. Dort wurde allesorganisiert, dass wir kurz nach der Landung in ein anderes Flugzeug gebracht wurden, das nun wirklich unser Ziel in Griechenland

ansteuerte. Als wir nun endlich dorthin unterwegs waren, waren wir so glücklich, dass die ganze Klasse vor Freude ständigauf und ab hüpfte. Leider löste sich durch die Vibrationen ein Flügel, das Flugzeug geriet ins Trudeln und raste mit vollerGeschwindigkeit dem Erdboden entgegen. Alle Passagiere gerieten in Panik und schrieen wild durcheinander. Zu allem Unglück wurde auch noch dem Piloten schlecht. Gott sei Dank befand sich mit dem Copiloten ein Mann an Bord, der dieNerven behielt, er zog gerade noch rechtzeitig die Notbremse und das Flugzeug blieb zwei Meter über dem Boden in derLuft stehen! Von dort aus war eine Notlandung nicht mehr schwierig.Kurz darauf war schon der Flugzeugreparaturdienst zur Stelle und brachte unser Flugzeug wieder in Schuss. Wir konntenweiterfliegen und landeten bald in Griechenland. Im Hotel angekommen erholten wir uns erst einmal im Swimming Pool.

Frau Schuster

Aidam, MaujAlassani, LamineBall, AlexanderBöhm, PatrickGallo, DomenicaGierl, Karl-LouisGrüner, FabianHaupt, BiancaKorkmaz, BurakKraus-Vogl, MelissaMarko, MatteoMontenesi, DavideMuntoni, Pier-PaoloObradovic, GinoPamuk, ElyesaPropadalo, MateaReinhardt, LenaRösner, RebeccaSchachidov, MagomedSotiri, JoyStojkovic, RamonaSurendran, Shanjeepan

Herr Siebauer

Biyik, SamedBulut, SerapHasan, IbrahimImpram, EdisonKabashi, AdrianKnorr, MaximilianKostic, VanessaMechmet Oglou, SellaitinPadir, TolgahanRegassa, LeelloSari, AndreSchäfer, FranziskaSchmolke, StefanieStümpfl, JosefTopal, TufanUgur, GamzeVural, MerveWali, IsmaelWorkneh, Jodith

Hauptschule Cincinnatistraße • Klasse 5b

Die Brücke

Ariana und Manuel stehen Arm in Arm auf einer alten Holzbrücke, die über einen Fluss führt. Es ist ein warmer, romantischer Sommerabend. Ariana gehört einer Gang an, die auf der einen Seite des Flussufers ihr Zuhause hat. Manuel gehört einer Gang an, die auf der anderen Flussseite ihr Zuhause hat. Gerade wollen Ariana und Manuel sich küssen, da werden sie von ihren Freunden entdeckt. Keiner hätte gedacht, dass man „die von der anderen Flussseite“ zum Freund haben kann. Die Gangs werden zusammengerufen und alle treffen sich an der Brücke. Sie stehen sich feindseliggegenüber. Sie beschimpfen sich. Ariana klammert sich verzweifelt und voller Angst an ihren Freund Manuel. Der Streit wird immer schlimmer. Da bricht plötzlich ein Gewitter los. Ein Blitz schlägt in die Brücke ein und ein mächtiger Don-ner knallt durch die Nacht. Es beginnt sintflutartig zu regnen. Der Fluss verwandelt sich in einen reißenden Strom. Die alte Brücke fängt an zu wackeln und droht einzustürzen. Ariana und Manuel klammern sich am alten Brückengeländer fest.Dieses bricht aber plötzlich auseinander und beide stürzen ins Wasser. Sie sind in Gefahr, mitgerissen zu werden und zu ertrinken. Mit letzter Kraft können sie sich aber an einem festgeklemmten Baumstamm festhalten. Verzweifelt schreien sie um Hilfe. Die Gangs schauen sich fragend an, was sie machen sollen und wer sie retten kann. Lösung a: Die besten Schwimmer der Gangs springen ins Wasser und retten die beiden. Lösung b: Sie basteln sich ein Seil, indem sie T-Shirts aneinander knoten und werfen es ihnen zu. Lösung c: Beiden Gangs wurde nach der geglückten Rettungsaktion klar, dass es besser ist, einander zu helfen als sich zu bekriegen. Sie schaffen es gemeinsam, Ariana und Manuel aus dem Wasser zu ziehen. Es wurde sogar die eine oder andere Handy-Nummer ausgetauscht!!! Ende

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Grundschule Markgrafenstr. • Klasse 4a

Botschaft:

Hallo Ihr Sterne im All, wir sind in der 4. Klasse und 9-10 Jahre alt. Wir leben auf dem Planeten Erde in Deutschland. Wir freuen uns, wenn wir euch abends sehen können. Manchmal klappt das ja leider nicht, weil sich die frechen Wolken davor geschoben haben. Im Sommer aber setzen wir uns abends öfter auf die Terrasse und beobachten euch. Ihr seid ganz schön viele. Wie viele Sterne gibt es denn? Habt ihr auch Namen? Wie heißt ihr denn? Bleibt ihr eigentlich immer an der gleichen Stelle stehen ober wandert ihr herum? Bei uns ist morgen Silvester. Das bedeutet, dass ein neues Jahr beginnt. Wir feiern das um Mitternacht mit vielen Raketen. Habt ihr Angst, wenn Raketen auf euch zukommen oder findet ihr die Lichter schön? Wir finden Silvester ganz, ganz toll!Könnt ihr uns erklären, wie das mit den Sternschnuppen funktioniert? Wir hoffen alle, dass es euch da oben gut geht.Liebe Grüße von der Klasse 4a

Frau Emmerich

Ay, SadiyeBerger, NataschaDilger, LisaFiorin, DanielFirmin, DavidGaßner, AndreasGruber, AdrianHuber, KontantinIrvin, JenniferJafar, FatimaKaufmann, Andreas Knudt, ChristianKolonko, SimonLehmeier, FelixLodiudice, FrancescaMüller-Veerse, DanielNagy, KorbinianNhan, FabianNikolic, StefanaPanholzer, TimSchubert, MaximilianTodorovic, MiraViehweg, JannicaVuksan, Tian

Grundschule Markgrafenstr. • Klasse 4b

Die Klangmaschine sucht und findet

Es war einmal eine Klangmaschine, die machte ständig Lärm und störte sehr. Die Klangmaschine hatte eine eiserne Krawatte an, mit einem grünen Knopf zum Anschalten. Am Kopf befand sich ein roter Knopf zum Aus-schalten. Die Klangmaschine war eigentlich ein Roboter, der sehr traurig war. Denn die Menschen auf der Erdesuchten immer nur nach seinem roten Knopf, um ihn auszuschalten. Dabei fand er seine Geräusche schön: „bum,bum, tut, dong, ding, Roboter sing!“ Also beschloss er, auf den Mars zu fliegen. Er hoffte, dass die Marsmännchen seine Musik besser finden würden. Es dauerte zwei Stunden, bis er beim Mars angekommen war. Bevor er aber gelandet war, standen schon dieMarsmännchen da und winkten ihm zu. „Wir haben dich in unserer Zauberkugel gesehen, wir lieben deine Musik“, sagte das Hauptmarsmännchen. Die Klangmaschine sagte: „Hallo, ich wollte zu euch, weil die Menschen auf der Erde mich nicht wollen.“ Aber die Marsmännchen waren schon weg. „Nanu, wo sind sie denn alle hin?“ Die Klangmaschine suchte überall. Plötzlich sprangen die Marsmännchen hinter Steinen hervor und riefen: „Bu!“ Die Klangmaschine sah auf:„Da seid Ihr ja!“ Die Marsmännchen baten um Musik. „Ich spiele euch gerne etwas vor“, sagte die Klangma-schine: „bum, bum, tut, dong, ding, Roboter sing!“ So ging das den ganzen Tag lang. Die Marsmännchen nahmen die Klangmaschine mit in ihr Haus. Von nun an lebte sie auf dem Mars glücklich undzufrieden. Immer, wenn die Marsmännchen sangen: „La, la, la, la“, begleitete die Klangmaschine sie mit: „bum,bum, tut, dong, ding, Marsmännchen sing!“ Auf dem Jupiter hatten die Jupitermännchen von der Klangmaschine gehört. Deshalb wollten sie unbedingt zumMars. Nach einer langen Reise kamen sie endlich auf dem Mars an. Die Marsmännchen empfingen sie freundlichund alle schlossen Freundschaft miteinander. Eines der Marsmännchen zeigte ihnen die Klangmaschine undmachte sie auch gleich einmal an. Die Jupitermännchen waren von der Musik der Klangmaschine so begeistert,dass sie beschlossen, lange Zeit auf den Mars zu ziehen. Sie lebten sich auf dem Mars gut ein und verstandensich mit seinen Bewohnern prima. Eines Tages meldete der zurzeit zuständige Klangmaschinenwächter, dass die Klangmaschine nur noch komische Geräusche von sich geben würde. Es sprach sich schnell herum und aus allen Ecken kamen die Mars- und Jupitermännchen gelaufen. Ein kleiner Junge war einer der ersten. Der Vater hob den Jungen hoch, damit er durch die Guckspalte schauenkonnte. Er sah da einen Feuervogel, der sich darin wohl verirrt hatte. Schnell wurde ein Experte gerufen, der den Vogel befreien sollte. Als das erledigt war, startete man die Klangmaschine wieder. Sie gab sofort wieder wunderschöne Musik von sich. Alle waren wieder glücklich und zufrieden.

Frau Schulze

Acik, FurkanAdic, ElifAlexy, MathiasAmann, MaximilianBeutner, KatharinaBiesenkamp, Amade-LeanderBlechschmidt, JessicaBraun, NinaGrötsch, JuliaHorwath, NiklasHussel, NiklasKrebs, MaximilianLang, PhilippLind, LeoNkodia, DenisPensek, DorianPrawez, DanielaRajapakse Panividakarage, NimecheRiedl, MelanieSchneiderheinze, SabrinaSchmitt, NiklasSippel, CarolinStöhr, NinaTekin, AylinWeinbrenner, ValentinWilhelms, TheresaYildiz, HamzaZühlke, Yannick

Grundschule Grandlstr. • Klasse 4c

Moritz Feldmann und Luca Miklosi

Moritz und Luca fuhren eines wunderschönen Sommerferientages auf den Flughafen Berlin. Ihr Ziel war Italien. Da sie lange warten mussten, hörten sie viele Geräusche, z. B. das Piepsen der Sicherheitskontrolle, das Abreißen der Flug-tickets, eine Durchsage für die Flüge nach Hawai, Panama und Rumänien. Auf einmal kam ein lautes Dröhnen und ein Flug-zeug, vollgepackt mit Fußballern und Fans des FC Liverpool landete auf dem Flughafen, direkt vor der Glasscheibe, hinterder Moritz und Luca standen. Die jubelnden Fans schrieen: „You will never walk alone, You will never walk alone, You willnever walk alone...”, und: „Ole, ole, ole, we are the champions, Ole, ole, ole, we are the champions, Ole, ole, ole, we are the champions...” Als die Fußballfans den Flughafen verlassen hatten, drangen das Ticken der Uhr und das Schnarchen der schlafenden Flug-gäste an ihre Ohren. Endlich hörten sie auch die angenehme Musik aus den Einkaufspassagen im Flughafen. Diese wurde jedoch sofort unterbrochen von der Durchsage aus dem Lautsprecher: „Achtung, Achtung, Flug Nr. 330 nachRom bitte die Koffer auf das Gepäckband und einchecken. Danke!“Es erschien Moritz und Luca, als wäre der gesamte Flughafen unterwegs zum Flug nach Rom. Über die Gangway stiegen diebeiden in das Flugzeug. Alle Passagiere gurteten sich an. Sie hörten die Stimme des Piloten aus dem Lautsprecher: „Sehr ge-ehrte Damen und Herren, wir befinden uns bereits auf dem Weg nach Rom, doch wir werden einen Zwischenstop machen,um die Königin von England mit einzuladen.“ Das Flugzeug gewann an Tempo und Höhe, die Turbinen wurden immer lauter, lauter und lauter…. Sie sahen aus dem Fen-ster, wo die Sonne langsam unterging. Die Stewardessen brachten aus der Bordküche das Abendessen und ein Klimpern undGläserklirren durchzog den Raum. Gleich nach dem Abendessen hörten Luca und Moritz ein Schnarchkonzert vom Vordermann, das unerträglich war. Irgend-wann schliefen die beiden vom gleichmäßigen Brummen des Motors ein. Jedoch mitten in der Nacht passierte etwasSchreckliches. Der erste, der hoch schreckte, war Luca! Er weckte sofort Moritz. Für die beiden war es nicht normal, dass sienun plötzlich schräg saßen. Nun erwachten auch die anderen und gähnten erst einmal ausgiebig. Eine ältere Dame wolltesich beschweren und tappte durch die Dunkelheit nach vorne. Da schrie sie auf: Ein Feuerstrahl durchzog die Nacht undgleich darauf erklang die Alarmsirene mit einem „Piep, piep, piep, piep, piep“ ... Der Copilot kam nach oben in die Kabine und brüllte: „Wir stürzen ab!“ Auf einmal platzte der Motor und ein Flügel brach ab. Krawumm! Sofort hörte manHilferufe, weinende Babys und ein Mann am Fenster glaubte: „Da unten ist das Bermudadreieck!“ Doch Moritz und Lucawussten es Gott sei Dank besser. Sie sahen aus dem Fenster und sahen Dunkelblau und ein wenig der englischen Küste ganznah. Die Schreie wurden lauter, eine immer ohrenbetäubendere Lautstärke. Schließlich senkte sich das Flugzeug auch einwenig nach vorne. Alle Geräusche erstarben. Es war still, unheimlich still! Jedoch nach einiger Zeit, ganz plötzlich, gab eseinen Ruck nach hinten und ein extralautes Krawumm, drisch, drasch, peng, boing, baff, das Flugzeug war kaputt. Mitten indem Lärm hörte man auch das Klirren von Scheiben und Gläsern, das Läuten von Kirchenglocken, E-Gitarren erklangen, undes hörte sich so an, als ob ein Klavier zerbrechen würde. Saiten von Cellos, Geigen und Bässen zerrissen. Wasser plätscherte, das leise Ticken von Uhren, und dann war es wieder still. Luca und Moritz sahen aus dem zerbrochenenFenster, kühler Nachtwind rauschte ihnen durch das Haar. Sie erkannten in der Dunkelheit ein riesiges Containerschiff, aufdas sie gestürzt waren. Sie erkannten, dass die Geräusche aus den Containern kamen, die das Flugzeug bei seinem Absturzzerstört hatte. Lange passierte gar nichts. Jedoch dann hörte man ein fernes Hupen, das immer näher kam und lauter wurde.Nun schien es wie ein richtiges Hupkonzert. Die beiden Jungen entdeckten immer mehr Lichter, die ebenfalls näher kamen:Rettungsboote näherten sich mit lautem Hupen, das Flugzeug und alle Passagiere waren gerettet. Moritz und Luca sangen: „Ole, ole, ole, we are the champions, Ole, ole, ole, we are the champions, Ole, ole, ole, we arethe champions”. Im größten und letzten Boot kam sogar die englische Königin Elizabeth II. angepaddelt und gratulierte dengeretteten Passagieren.

Grundschule Grandlstr. • Klasse 4b

Mars

Daniel geht mit seinen Eltern ins Deutsche Museum. In der Astronomie-Abteilung ist er von einem gold-glänzendenFernrohr so fasziniert, dass er gar nicht bemerkt, wie seine Eltern mit der restlichen Besuchergruppe weitergehen undihn allein (und unbemerkt) zurücklassen. Als Daniel neugierig durch das Fernrohr blickt, saust er auf einem Lichtstrahldurch die Glaskuppel des Museums hinaus ins All. Auf seinem Flug begegnet er allen möglichen Flugobjekten undPlaneten. Schließlich landet er mitten in einer Partygesellschaft von Marsmenschen auf dem Mars. Zu seinem Erstau-nen wird er fröhlich begrüßt und willkommen geheißen. Es wird getanzt, gelacht und Musik gemacht.

Doch plötzlich hört man ein unheimliches Geräusch. In einer fliegenden Untertasse tauchen Außerirdische auf und bedrohen mit Laserschwertern die Partygäste.

Alle rennen mit Geschrei weg und verstecken sich. Daniel duckt sich hinter einen Bartisch. Als er durch eine Ritze in der Ferne den blauen Planeten Erde sieht, denkt er sich: „Wäre ich doch bloß bei meinen Eltern!“ Er erinnert sichan das Fernrohr, das er noch immer in der Hand hält und sucht mit ihm den Erdplaneten. In dem Moment, als er dieErde erblickt, trifft ihn ein Laserschwert an der Schulter. Laut schreit Daniel auf.

Doch als er schließlich wagt, seine Augen aufzuschlagen, erblickt er seine Eltern. Sie stehen vor ihm in der Astrono-mie-Abteilung und fragen besorgt: „Warum bist du nicht mit uns mitgegangen? Wir haben dich überall gesucht. Aberanscheinend bist du hier vor dem Fernglas eingeschlafen.“ Daniel atmet erleichtert auf und erzählt seinen Eltern vonseinem Erlebnis im All.

Frau Prochaska

Allgayer, GabrielAltschäffl, ReginaBeckhaus, LeonBertenbreiter, SarahEisenlohr, FranziskaFeldmann, MoritzFischer, AntoniaFischer, VivienGallenberger, LaurenzGmelch, FelicitasGöller, NinaHiepp, JohannesKoenders, EllaKuchler, FabianLanger, SimonMacht, MichaelaMiklosi, LucasPiotrowski, KevinSchmidt, PaulineStrunz, AndreasWalko, MiriamWamser, CarloWill, KilianZerbin, Milan

Frau Lauw

Bayer, IsabelBeinroth, LorenzBerchtold, SophieGarmhausen, PaulaGebhardt, CosimaGiesler, TobiasGoßler, KilianGrabenstein, JohannesHeberlein, AlexanderHemmerich, CarolusHermann, SunnivaIgl, BenediktKabitzky, FlorentinOrpel, EvaPuznava-Hazard, NathanaelRühl, FabianSchierlinger, JulianSchottenhammel, PhilippSiebner, JohannnesWaigel, MaximilianWerchosch, JenniferWilde, FerdinandWittemann, Linus22 23

4Kompositionsbeschreibungen

Hauptschule an der Führichstraße • Klasse 6a

Freiheit – Aus dem Leben eines FallschirmsFür die Komposition hatten die Kinder ihre Geschichte in vier Teile gegliedert, von denen drei ausgearbeitet wurden:

Fabrik – Fallschirmladen – Erster FlugDie Kinder hatten sich in den Werkstätten des Deutschen Museums überwiegend mit Metallteilen ausgestattet, Rohre,Stäbe, Metallplatten usw. Zusätzlich hatten sie aus der Nähstube eine riesige schwarze Stoffbahn bekommen.

FabrikFür das erste Bild wurden die Materialien sortiert und dergestalt gruppiert, dass der Eindruck einer Maschinenhalle involler Produktion entstehen konnte. Die Töne wurden durch Reiben, Schlagen und Blasen erzeugt. Jeder Gruppe warein Musiker zugeordnet, der die Aktion unterstützte. Die verschiedenen Gruppen setzten nacheinander ein, sodass sich das Geschehen immer mehr verdichtete. Unterbrochen von einem „Gongschlag“ kam die Fabrikszene dann abrupt zum Stehen. Im nächsten Schritt kamen dieKlangerzeuger, d.h. die Rohre, Stäbe, Metallplatten, dann auf andere Weise zum Einsatz: Bei entsprechender Lage-rung auf Schaumstoff oder hängend an einem Gummiseil haben diese Materialien eine konkrete Tonhöhe und die Fähigkeit, lang anhaltende Töne zu produzieren. Auf solchen lang klingenden Tönen basierte die folgende Sequenz, die um den Grundton fis kreiste, und als Überleitung und magischer Moment des Stückes diente.

FallschirmladenDiesen Teil realisierten die Kinder rein vokal in einer Art Flüsterkanon, der ihrer Meinung nach die Befindlichkeit des Fallschirms in seiner Warteposition bis zum Kauf am besten darstellt.

Erster FlugFür den nächsten Teil wurde als weiteres Material ein großes Tuch benötigt, das in der Nähstube des Museums gefunden wurde. Die Idee der Kinder war, den ersten Flug durch ein großes Tuch, das auf- und abgeschwenkt wurde, darzustellen. Bis sich alle Kinder am Tuch einfanden, spielten die Musiker eine spannungsgeladene Musik. Für die Schluss-Sequenzgab es dann folgende einfache Spielregeln: Auf dem Tuch befanden sich drei Gegenstände, eine Brotzeitbox, eineKaffeedose und eine rote Mütze. Wenn die Brotzeitbox in der Luft war, spielten die MusikerInnen die verabredete„Flugmusik“ und zwar genau so lange bis die rote Mütze neben dem Tuch landete. Bei der Landung auf dem Bodenbrach die Musik augenblicklich ab und das Stück war zu Ende.

Hauptschule an der Cincinnatistraße • Klasse 5a

Die Flugreise

Die Klasse 5a zeichnete sich vor allem durch ihr unbedingtes Bedürfnis nach Theaterspielen aus. So war es nur logisch, dass die Musik permanent szenisch mitgespielt wurde.Mit der Freude über den Gewinn einer Flugreise, als Sprechstück mit cooler Musikbegleitung realisiert, betraten dieKinder von hinten die Szenerie. Dafür hatten sie sich die Bestuhlung eines Flugzeuges mit 24 Stühlen nachgebaut. Alle nahmen Platz und das Warten auf den Abflug begann. Die folgenden Dramen ihrer Geschichte wurden mit vielFantasie szenisch und musikalisch dargestellt. Die Kinder legten sich in die Kurven, hüpften vor Freude auf und ab,machten Ansagen, erschraken gemeinsam und schliefen gemeinsam ein. Neben ihren Instrumententalklängen, die sie Rohren, Schläuchen, Kunststofffolien usw. entlockten, war die Musik der Kinder vor allem geprägt von gemeinsamen vokalen Aktionen, deren Bandbreite vom Countdown über zischendeFluggeräusche, verfremdet durch Rohre und Schläuche, bis zum lang anhaltenden Glissando beim Absturz des Flugzeuges reichte. Die MusikerInnen wurden in alle Aktionen als Klangerzeuger und Strukturgeber eingebunden.Den Schluss bildete nach geglückter Landung eine gemeinsame Partymusik mit Tanz.

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Heinz Friedl (Klarinettist)Es ist immer wieder erstaunlich, wie fein das Gespür der Kinder für die Qualität des Vortrages ist. Je besser man ein Stück spielt,egal ob Mozart oder Cage, desto besser hören die Kinder zu und desto mehr beteiligen sie sich im Folgenden an kreativen Prozessen. Für mich als Musiker ist das eine Rückmeldung, die in dieser Direktheit in keinem Konzert zu erfahren ist.

Genau so ist spürbar, wie groß die Faszination für die Kinder ist, wenn sie die tiefe Verbundenheit der Musiker mit ihrem Instrument erleben. Beim Vorspielen ebenso wie bei den Instrumentenvorstellungen. Es ist immer wieder fantastisch zu erleben,wenn die Kinder mit leuchtenden Augen dasitzen und sich mit Hingabe und Interesse auf die für sie neuen Instrumente einlassen.Unvoreingenommenheit und Unverbildetheit macht diese Offenheit möglich und erlaubt es, mehr als in Konzertzusammenhängendas Wesen der Musik darzustellen.

In der Arbeit erfährt man viele Anregungen zum kreativen Umgang mit Klängen jeder Art über die Neue Musik hinaus.

Aus dem unvoreingenommenen Interesse für Musik und Klänge jeder Art entsteht mitunter ein tolles Stück für die Konzerte.

Bei allen Schwierigkeiten des Tuns mit der komplexen Materie einer Gruppenkomposition ist es wunderbar zu sehen, mit wie vielFantasie und Hingabe die Stücke entstehen, und wie sich die Kinder für die Konzerte auf den Punkt genau konzentrieren könnenund die Stücke aufführen.

Christoph Reiserer (Komponist)Hauptausgangspunkt des Komponierens bei „Musik zum Anfassen“ ist unsere tägliche Umgebung. Das beinhaltet zum einen Geräusche und Klänge, die man dann hört, wenn man besonders darauf achtet, zum anderen aber auch Alltagsgegenstände, die zunächst keinen Ton von sich geben, denen man aber mit einiger Fantasie wunderbare Klänge entlocken kann. Vor allem für diesen zweiten Punkt war die Arbeit im Deutschen Museum ideal. Hier werden Dinge, mit denen wir täglich zu tun haben, sehranalytisch betrachtet und dargestellt. Die Basis dafür bilden verschiedenste Werkstätten mit Fachleuten, die uns Materialen, mitdenen sie arbeiten, erklärten und auf Wunsch zur Verfügung stellten.

Diese, für „Musik zum Anfassen“ neue Ausgangslage war für alle Beteiligten äußerst spannend. Das außergewöhnliche Umfeldmachte es Schülern und Musikern leichter, das Besondere zu entdecken. Viele Aspekte und Möglichkeiten – auch scheinbar naheliegende – wurden zuerst von SchülerInnen entdeckt und dann zusammen mit den MusikerInnen genauer erforscht.

Neben dem Material waren aber auch andere Aspekte im Deutschen Museum für das Komponieren äußerst anregend. Da für jede Komposition eine Struktur gefunden werden musste, war es sehr hilfreich, verschiedene außermusikalische Strukturen aus verschiedenen Richtungen geboten zu bekommen. Das waren zum Beispiel thematische Zusammenhänge, wie in der Brückenbauabteilung, oder Naturphänomene, wie in der Astronomie.

Neben diesen inhaltlichen Aspekten spielen im Museum verschiedene Formen der Kommunikation und Darstellung eine großeRolle. Diese waren für unser Abschlusskonzert sehr interessant, für das man verschiedene Möglichkeiten, eine Gruppe zu organisieren und einen Ablauf festzulegen, durchdenken musste. Zu diesem Bereich zählt auch eine weitere Besonderheit im Deutschen Museum: die großartigen, ungewöhnlichen Räume. Sie wurden von vornherein in den Kompositionsprozess mit einbezogen und bestimmten die Stücke maßgeblich.

So wurden für Schüler und Musiker nicht nur musikalische Prinzipien in einer neuen Form erlebbar, sondern gleichzeitig auch Inhalte und Thematiken des Museums, durch ihre Übertragung in einen musikalisch-künstlerischen Zusammenhang, ganz neu vermittelt.

Komponieren mit SchülerInnen im Deutschen Museum

Musiker Kommentare

Grundschule an der Markgrafenstraße • Klasse 4a

BotschaftDie Ausgangsidee für dieses Stück war die Versendung eines Signals in den Weltraum und das Warten auf eine Antwort.Nach dreimaligem vergeblichen Senden und Horchen auf die Antwort melden sich die Weltraumbewohner endlich zurück.Die Kinder gestalteten diese Idee als gemeinsamen Tuttischlag, der als Frage ins Treppenhaus des Deutschen Museums geschickt wurde und lange nachhallte. Für die dann folgenden Antworten gruppierten sich die SchülerInnen zu vier Gruppen. Jede Gruppe (Music Girls – Powerfire – Amphibien – Bomber) hatte aus Holz zum Teil sehr aufwändige Schlaginstrumente gebastelt und sich jeweils eine eigene Klangstruktur überlegt, die als Antwort auf die zuvor gestellten Fragen zurückgesendet wurde. Die MusikerInnen antworteten ihrerseits möglichst genau imitierend auf die Strukturen der einzelnen Gruppen. Dieses Wechselspiel setzte sich viermal fort, bis eine Säge einen Schlussrhythmus einleitete, der sich immer mehr ausbreitete und am Ende, unterstützt von den MusikerInnen, in einem grossen gemeinsamen Tutti endete.

Grundschule an der Markgrafenstraße • Klasse 4b

Die Klangmaschine sucht und findetHier organisierten sich die Schüler wieder in Gruppen, die einen bestimmten Teil genauer ausgearbeitet hatten: Klangmaschine – Mars – Jupiter – Feuervogel. Zehn Kinder hatten gemeinsam eine Klangmaschine realisiert, die in einemfortlaufenden Rhythmus spielte. Die anderen Kinder betraten einzeln die Bühne und schalteten die Maschine mit einem imaginären Schalthebel aus bzw. wieder ein und nahmen dann ihre Plätze in den jeweiligen Gruppen ein.Als gemeinsame Aktionen wurden der Flug zum Mars und der Schluss gestaltet. Die Kinder hatten sich in der Schlossereides Deutschen Museums mit Metallteilen ausgestattet, die nach ihren klanglichen Eigenschaften geordnet waren.Die Musik folgte weitgehend der Dramaturgie der Geschichte und endete in einem gemeinsamen Tutti. Jeder Gruppe war ein Musiker zugeordnet, der die Gruppen anleitete.

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Für die Kinder und JugendlichenDie Kinder und Jugendlichen kamen im Projekt „Musik zum Anfassen“ sehr unmittelbar mit Musik in Berührung durch Erforschender eigenen Klangwelt, durch Experimentieren, durch das Erfinden und Aufführen eigener Stücke – sie erlebten Musik als Teilihrer selbst, und nicht als etwas, das aus der Konserve kommt. Der Kontakt mit den Profimusikern gab diesen Erlebnissen Gewicht und Bedeutung über das unmittelbare persönliche Erleben hinaus.

Im Verlauf des Projektes wurden sowohl kreative und musikalische als auch soziale Fähigkeiten der SchülerInnen gefördert und erprobt. Neugier und Fantasie im Umgang mit der eigenen Umwelt zu entwickeln, waren grundlegende Elemente in allenPhasen des Projektes. Bei der Entstehung der Musikstücke sind Kreativität jedes Einzelnen aber auch die der Gruppe gefragt; bei der Aufführung insbesondere Teamgeist und Konzentration auf die gemeinsame Sache.

Die Erfahrung, im Konzert mit ihrem eigenen Stück auf der Bühne zu stehen, war für die Jugendlichen eine große Bestätigungihrer Persönlichkeit. Dies um so mehr, als die Konzerte nicht nur im überschaubaren, bekannten Kontext der Schule stattfanden,sondern auch im öffentlichen Rahmen des Deutschen Museums.

Die Arbeit mit den 5. und 6. Klassen stellte für uns eine zusätzliche Herausforderung dar: unter anderem Fragen der Motivation,des Gruppengeschehens, des Umgangs mit dem eigenen Anspruch. Um zu einem Ergebnis zu kommen, das den eigenen, bisweilen unausgegorenen Ansprüchen der SchülerInnen gerecht wurde, waren zum Teil harte Auseinandersetzungen nötig; in allen Fällen aber waren diese Auseinandersetzungen fruchtbar und für alle Beteiligten (SchülerInnen, LehrerInnen und MusikerInnen) gewinnbringend.

Für die MusikerInnenDie MusikerInnen erlebten bei den Workshop-Konzerten einen sehr intensiven Austausch mit ihrem Publikum. Die Kinder und Jugendlichen reagierten deutlich spontaner und unmittelbarer als ein Publikum in herkömmlicher Konzertumgebung, sie zeigtenoffen ihre Begeisterung, aber auch erbarmungslos ihre Ablehnung. Daraus ergab sich die gerade für „klassische Musiker“ nichtselbstverständliche Notwendigkeit, die eigene Arbeit verständlich zu vermitteln und das Faszinierende daran zu erläutern. Die kreative Arbeit mit den Kindern stellte auch bei den MusikerInnen Konventionen in Frage: Sie befreite sie vom Zwang zurPerfektion, vermittelte ihnen aber gleichzeitig, wie Intensität und Ernsthaftigkeit des eigenen Tuns bei den Schülern sofort auf Resonanz stoßen.

Für die LehrerInnenFür die LehrerInnen bot „Musik zum Anfassen“ nicht nur eine Art „Ideensammlung“, die ihnen Anregungen gab, wie sich eineGruppe selbst Musik und Klang erarbeiten kann. Die gemeinsame Arbeit mit den MusikerInnen konnte bei ihnen auch Hemm-schwellen abbauen, mit ihren Klassen eigene Projekte zu entwickeln. Vor allem vermittelte sie die Erfahrung, dass Musik-Machenauch ohne Notenkenntnisse möglich ist. Grundlegende Techniken zu Notation, Einstudierung oder Aufführung eines Werkes vermittelten dazu die Workshops. Als Multiplikatoren an ihrer Schule können die LehrerInnen diese Techniken und Anregungenauch an andere Lehrer weitergeben.Gleichzeitig konnten sie ihre Klasse aus einer anderen Perspektive erleben und vielleichtvorher unentdeckte Fähigkeiten der SchülerInnen kennenlernen.

Für das MuseumDas Deutsche Museum erweiterte durch „Musik zum Anfassen“ sein pädagogisches Angebot. Der Ansatz des Projektes ermöglichte es, Themen des Museums in ungewohnter Weise zu vermitteln und so auch neue Akzente in der Außenwirkung desHauses zu setzen. Das Zusammenwirken verschiedener Abteilungen des Museums vermittelte den SchülerInnen einen Eindruckvon der Komplexität und Vielfalt des Museumsbetriebs und setzte auch intern Impulse. Der direkte Kontakt mit den Kindern undJugendlichen und den MusikerInnen von „Musik zum Anfassen“ während der Workshops wie der Konzerte weitete den Blick fürMöglichkeiten und Notwendigkeiten der Darstellung von Inhalten und die Verschiebung herkömmlicher Wahrnehmungsgrenzen.Und schließlich zeigten die von den Klassen entwickelten Geschichten, wie unterschiedlich der Blick auf die Objekte sein kann.

Für das PublikumDie Zuhörer und Zuhörerinnen erlebten einen in vielen Aspekten neuen Zugang zur Musik. Sie hörten ein Konzert in überraschendem Rahmen, bei dem klangliche und musikalische Prozesse zum Teil deutlich auf den umgebenden Raum bezogenwaren. Für einige ZuhörerInnen war es die erste Begegnung mit Neuer Musik, die sie vermittelt durch die Umgebung des Museums direkt und hautnah erleben konnten. Dabei erfuhren Sie auch, dass das Sich-Einlassen auf Neue Musik immer auchein Abenteuer ist.

Silke Berdux, Kuratorin der Musikinstrumentenabteilung im Deutschen MuseumEs gibt verschiedene Wege, sich Musik und Musikinstrumenten anzunähern. „Musik zum Anfassen“ wählt einen Weg, der das eigene Erleben und Entdecken in den Mittelpunkt stellt und die Kreativität bei der Entwicklung eigener Klänge und Musiken fördert.

Die Idee, Kinder und Jugendliche für Stille, Klänge, die Möglichkeiten alltäglicher Materialien sowie das Zusammenwirken in einerGruppe zu sensibilisieren, integriert sich in idealer Weise in die Bestrebungen der Musikinstrumentenabteilung, neugierig zu ma-chen, zum eigenen Wahrnehmen und Fragen anzuregen und dabei auch Neuland zu betreten. Die Eigenschaften der Materialien,eigene Ideen, genaues Hinhören und die Offenheit für neue Möglichkeiten und Klänge sind auch im Umgang mit herkömmlichenInstrumenten, wie sie in der Musikinstrumentenabteilung des Deutschen Museums gezeigt werden, wichtig.

Es war faszinierend, das Entstehen der Stücke zu erleben: die Wahl der Abteilungen, die Annäherung an die Themen mit den Klan-gaktionen der MusikerInnen, das Entwickeln von Geschichten zu einzelnen Objekten, die das Museum aus ungewohnter Perspektivezeigten, die Besuche „hinter den Kulissen“ in den Werkstätten und die Aufmerksamkeit, mit der die SchülerInnen die dortigen Tätig-keiten beobachteten und Material für ihre Klangwerkzeuge auswählten, die gemeinsamen Experimente mit den Klangkörpern undschließlich die Umsetzung der Geschichten, die Proben und Konzerte im Museum. Die Entwicklung wie die Ergebnisse zeigten, dass„Musik zum Anfassen“ einen guten und wichtigen Weg beschreitet. Auch die KollegInnen in den Werkstätten, Ausstellungen undder Abteilung Bildung, die das Projekt freundlicherweise unterstützt haben, haben dies so empfunden.

Es gäbe viel zu erzählen: Wie schwierig es sein kann, Stille zu ertragen oder gemeinsam einen Rhythmus zu entwickeln, aufeinan-der zu hören und zu reagieren – Grundlagen für das Entstehen und Wahrnehmen von Musik –, wie faszinierend es ist, wenn ausvielem Einzelnen ein Ganzes wird, wie bei der Arbeit mit den Materialien Physik und Akustik wichtige Themen werden, wie vieleGeschichten in den Objekten des Museums stecken, oder wie spannend es ist, einige der vielfältigen Möglichkeiten des DeutschenMuseums vor und hinter den Kulissen kennenzulernen und eigene Erfahrungen im und mit dem Museum zu machen.

Dies galt für alle Stationen des Projekts, besonders aber für die Abschlusskonzerte, bei denen das Museum zur Bühne wurde. Musi-kerInnen, Schulklassen und Publikum bewegten sich in einem langen Zug durch das Museum zu den einzelnen Spielstätten. Einespektakuläre Veranstaltung – Abschluss einer gelungenen Reise in ungewohnte Erfahrungswelten.

und Erfahrungsgewinn für die Beteiligten Wirkung des Projektes

„Musik zum Anfassen“ im Deutschen MuseumErfindungsgabe und Kreativität -

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„Musik zum Anfassen“Das Team

Christian MattickStudierte an der Münchner Musikhochschule Flöte bei Prof. Paul Meisen, sowie ergänzend Gesang bei Erika Zimmermannund Schauspiel bei John Costopoulos (New York). Ausgedehnte Konzerttätigkeit in verschiedenen Kammermusikensembles(Duo Mattick Huth, Artaria Trio, Ensemble 34). Mehrere Plattenproduktionen, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen.Mitglied im Bayerischen Kammerorchester, Mitbegründer von Cassander-Gruppe für Neue Musik, München. Lehrtätigkeit an der Universität Augsburg sowie an der Musikschule Landshut. Initiator und organisatorische Gesamtleitung von Musik zum Anfassen.

Heinz FriedlGeboren 1965, studierte Klarinette an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover bei Prof. Hans Deinzer. Lebt seit 1993 als freischaffender Musiker, Klarinettist und Instrumentalpädagoge in München. Heinz Friedl ist Mitglied des Ensembles piano possibile und des Bayerischen Kammerorchesters, Mitbegründer von Baader 66, dem autonomen Improvisationsensemble der Jungen Deutschen Philharmonie, sowie zusammen mit Christian Mattick Initiator und Leiter von Musik zum Anfassen.

Christoph ReisererStudierte Musikwissenschaft, Musikpädagogik und Philosophie in München und Berlin. Als Saxofonist und Komponist befasst er sich insbesondere mit neuen Spieltechniken und im allgemeinen mit allem, was den Entstehungsprozess von Musik an sich betrifft. Sein besonderes Interesse gilt der Improvisation und dem musikalischen Theater. Er erhielt unter anderem 1996 ein Musikstipendium der Landeshauptstadt München und 1997 einen zweiten Preis beim Leipziger Improvisationswettbewerb. Seit 1998 entstanden verschiedene szenische Projekte wie Heiss (1998), up & down (2001) im Deutschen Museum München) und so far (2003). 2003 verbrachte er einige Monate als Artist in Residence am Center for Contemporary Arts in Glasgow/Schottland.

Tobias WeberSchon während seines Musikstudiums, das er 1998 abschloss, war Tobias Weber immer auf der Suche nach neuen Aufgaben und Herausforderungen, um sein musikalisches Spektrum, das von französischer Renaissance bis zu Neutonelektronik reicht, zu ergänzen und zu erweitern. Derzeit schreibt er an einer Ballett-Musik für japanisches Butoh-Tanztheater, forscht mit seinem Quartett Kommissarspezial nach neuen Wegen der Tanzmusik und konzertiert alsfreier Musiker im deutschen Raum.

Stefan EblenkampStudierte Schlagzeug und Pauken an der Musikhochschule Würzburg und an der University of Michigan (USA). Er war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, gewann 1987 den Förderpreis der Bayerischen VereinsbankMünchen und ist Preisträger des 36. intern. Wettbewerbes Maria Canals, Barcelona 1990. Von 1989-1995 unterrichtete er Schlagzeug an der Musikhochschule in Würzburg, seit 1995 arbeitet er freiberuflich. Als Solist und Kammermusiker, insbesondere als Mitglied des percussion art quartet, mit dem er 1989 den 1. Preis beim International Percussion Competition Luxembourg und 1990 den Staatspreis des Bayerischen Kultusministeriums gewonnen hat, ist erauch international auf große Resonanz gestoßen. Seit einigen Jahren verstärkte Aktivitäten im Bereich Musiktheater.

Ruth GimpelDie in München geborene Ruth Gimpel studierte Fagott in München, Weimar und Frankfurt. Nach ihrem Studium spielte sie zunächst an der finnischen Nationaloper in Helsinki und beim Gewandhausorchester Leipzig. Seit 2006 lebt sie als freischaffende Musikerin in München. Sie spielt viel in kleineren Ensembles, vor allem bei der Kammeroper München und dem Münchener Kammerorchester.

„Musik zum Anfassen“ ist ein Zusammenschluss von MusikerInnen, Komponisten, MusikpädagogInnen und einem Pantomimen. Neben der Münchner Gruppe hat „Musik zum Anfassen e.V.“ Mitglieder in Wien, im Stuttgarter Raum und im Bayerischen Kammerorchester.Die Konzeption und Durchführung des Projekts „Musik zum Anfassen“ geschieht in Gemeinschaftsarbeit und wird als „work in progress“ stets weiterentwickelt, so dass die Erfahrungen der vergangenen Projekte in die jeweils laufenden Reihen einfließen.Die seit fünfzehn Jahren stattfindenden Projekte an Grund-, Haupt- und Realschulen sowie an Gymnasien sind in mehreren Veröffentlichungen, Projektbeschreibungen, Programmheften, Video- und Audiomitschnitten und in einer Fülle von Presse-Rundfunkberichten dokumentiert.

Zu den jüngsten Projekten gehören die Veranstaltung „Eine Klangpflanze wächst“ bei der Bundesgartenschau 2005 in München, das Projekt „Hört.Hört“ bei der Landesgartenschau Baden-Württemberg, Kinderprojekt im Rahmender Klangspuren Schwaz und mOzaRT - ein Projekt zum Mozart-Jubiläum 2006.

Ebenfalls an die Methodik von „Musik zum Anfassen“ angelehnt waren die Projekte „Southside Beat“ in Nürnberg und „Bilder einer Ausstellung“ in Bad Brückenau (siehe Detailbeschreibung auf folgender Seite).

Beteiligung am Netzwerk Neue Musik:Lehrerfortbildung - Neue Musik an der Grundschule Lehrerfortbildung - Neue Musik an der Hauptschule Projekt: Stadt Augsburg/MEHR MUSIK!

2003 erhielt „Musik zum Anfassen“ e.V. den Förderpreis der Stadt München.2004 wurde „Musik zum Anfassen“ durch Bundespräsident Johannes Rau mit dem Preis „Inventio 2004“des deutschen Musikrates für herausragende musikpädagogische Innovationen ausgezeichnet.Seit 2003 ist „Musik zum Anfassen e.V.“ als gemeinnützig anerkannt und kann steuerabzugsfähige Spenden entgegegnnehmen.

Nähere Informationen finden Sie unter www.musikzumanfassen.de

„Musik zum Anfassen“e.V.

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SouthSideBeat„Musik zum Anfassen“/Bildungszentrum NürnbergNürnberg, März/April 08Seine Umgebung akustisch erforschen, eine eigene Klangwelt entdecken, daraus eigene Musik entwickeln: mit Computer, mit Alltagsgegenständen, mit Bewegung – das waren die zentralen Ideen des Projektes „SouthSideBeat“ in Nürnberg.

Engagiert und unterstützt vom Bildungszentrum Nürnberg und zusammen mit dem Bayerischen Kammerorchesterarbeiteten die Musiker von „Musik zum Anfassen“ mit zwei Hauptschulklassen (8. Jahrgangsstufe) und zwei Realschulklassen (9. Jahrgangsstufe) über einen Zeitraum von zwei Monaten.In mehreren Schritten wurde das unmittelbare akustische Umfeld erforscht, künstlerisch verarbeitet und abstrahiert - teils mit elektronischer Verfremdung und Weiterverarbeitung, teils mit akustischen Live-Aktionen und mit Bewegung. Die Schüler und Azubis hatten so die Möglichkeit, sich mit der eigenen Umgebung auf ungewohnte Weise auseinanderzusetzen und auf neue Weise zu identifizieren. Es entstanden aus den Alltagsgeräuschen der Nürnberger Südstadt vier Kompositionen der Schüler plus eine Auftragskomposition des Münchner Komponisten Ulrich Müller - zentrale Programmpunkte und Höhepunkt zweier großer Konzerte in Nürnberg, in denen MusikerInnen und SchülerInnen gemeinsam auf der Bühne standen.

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Bilder einer Ausstellung„Musik zum Anfassen“/Bayerisches KammerorchesterBad Brückenau/Mellrichstadt, 9.-19.April 2008in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Mellrichstadt 6. Jahrgangsstufe und der Realschule Bad Brückenau 5. Jahrgangsstufe.

Es entstanden im Lauf des zweiwöchigen Projektes zwei Schülerkompositionen zu zwei Bildern aus dem Zyklus „Bilder einer Ausstellung“ (Der Gnom und Die Hütte der Baba Yaga). Selbst ge/erfundene Klangerzeuger und grafische Partituren waren neben den konkreten Bildern die Vorgaben.Die beiden Schülerstücke waren Teil der Konzerte in Mellrichstadt und Bad Brückenau mit dem Zyklus „Bilder einer Ausstellung“ in einer Fassung für 12 Bläser (Bayerisches Kammerorchester). Die Schüler spielten bei ihren Kompositionen zusammen mit den Profimusikern auf der Bühne.

„Musik zum Anfassen“ Weitere Aktionen 2008

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Lehrereinführung HS Führichstr.13.11. - 14:30

mza 1 Hören26. – 29.11.07

Mo 26. November HS Cincinatti08:45 Uhr und 10:30 Uhr

Di 27. November GS Grandlstr08:45 Uhr und 10:30 Uhr

Do 29. November GS Markgrafen08:45 Uhr und 10:30Uhr

Fr 30. November HS Führichstr08:45 Uhr und 10:30 Uhr

mza 2 Erleben03. – 07.12.07

Mo 3. Dezember HS Cincinatti08:45 Uhr und 10:30 Uhr

Di 4. Dezember GS Grandlstr08:45 Uhr und 10:30 Uhr

Do 6. Dezember GS Markgrafen08:45 Uhr und 10:30 Uhr

Fr 7. Dezember HS Führichstr08:45 Uhr und 10:30 Uhr

mza3 Erforschen Deutsches Museum10. – 14.12.07 je 9:00 bis 11:00 Uhr

Mo 10. Dezember HS Cincinattiab 9:00 Uhr

Di 11. Dezember GS Grandlstrab 9:00 Uhr

Do 13. Dezember GS Markgrafenab 9:00 Uhr

Fr 14. Dezember HS Führichstrab 9:00 Uhr

mza4 Finden Werkstatt-KlängeDeutsches Museum Werksätten/Instrumentarium08. – 11.01.08

Di 8. Januar GS Grandlstr Astronomie Schlosserab 9:00 Uhr Elekronikschrott

Luftfahrt BauwerkstättenNähstube

Mi 9. Januar HS Cincinatti Luftfahrt Bauwerkstättenab 9:00 Uhr Nähstube

Wasser/Brücken SchlosserBauwerkstätten

Do 10. Januar GS Markgrafen Astronomie Schlosserab 9:00 Uhr Elektronikschrott

Telekommunikation SchreinerSchlosser

Fr 11. Januar HS Führichstr Textiltechnik Bauwerkstättenab 9:00 Uhr Nähstube

Telekommunikation SchreinerSchlosser

Der Ablauf des Projektes von Anfang an Beginn Vorlauf wer

Erste Ideenentwicklung mza - Deutsches Museum 01.07.2006 Team „Musik zum Anfassen“und Deutsches Museum

Kontaktaufnahme Deutsches Museum 01.10.2006 1 Jahr Team „Musik zum Anfassen“und Deutsches Museum

Grobkonzept 01.10.2006 1 Jahr Team „Musik zum Anfassen“

Beginn Fundraising 01.10.2006 ca 1 Jahr Team „Musik zum Anfassen“

Kontakt Schulreferat und Kultusministerium 01.11.2006 ca 1 Jahr Team „Musik zum Anfassen“

Schulfindung/Auswahl der Schulen 01.01.2007 ca 9 Monate Team „Musik zum Anfassen“

Kontaktaufnahme mit den in Frage kommenden Schulen 01.03.2007 6 Monate Leitung „Musik zum Anfassen“Abschluss Fundraising (Deadline) 01.05.2007 4 Monate Team „Musik zum Anfassen“

Konzeptarbeit im Detail 01.09.2007 Team „Musik zum Anfassen“

Engagement der MusikerInnen Jul/Sept 07 3 Monate Leitung „Musik zum Anfassen“

Organisationsabsprache mit dem Deutschen Museum 01.07.2007 6 Monate Leitung „Musik zum Anfassen“und Deutsches Museum

Organisation Konzerte im Deutschen Museum 01.11.2007 3 Monate Leitung „Musik zum Anfassen“und Deutsches Museum

Organisation Konzerte an den Schulen 01.01.2008 1 Monat Leitung „Musik zum Anfassen“Organisation Workshops an den Schulen 01.09.2007 1 Monat Leitung „Musik zum Anfassen“Organisationstreffen mit Schulleitern und beteiligten Lehrern Anf Okt 07 1 Monat Leitung „Musik zum Anfassen“

PR für das Projekt und die Konzerte im Deutschen Museum ab Sept 07 2 Monate PR Büro undund Deutsches Museum

Einführungsworkshop für die Lehrer Ende Okt 07 2 Wochen Team „Musik zum Anfassen“

Fotografie der einzelnen Workshops und ab Nov 07 3 Monate Grafikerin + RedakteurBeginn Redaktion des Programmheftes

Erstellung und Druck Programmheft Anf. Feb 08 zum Abschluss- Grafikerin + Redakteurkonzert Schule

Beginn der Reihe, Beginn der Arbeit mit den Kindern Nov 07 Team „Musik zum Anfassen“ plus Musiker aus dem Umfeld (Pool)

Konzerte an den Schulen 11.-14. Feb 08 Team „Musik zum Konzerte im Deutschen Museum mit Proben 23.+24. Feb 08 Anfassen“ plus Musiker

aus dem Umfeld (Pool)

Nachbereitungstreffen mit den Beteiligten 06.03.2008 Leitung „Musik zum Anfassen“(Schulen, Deutsches Museum, Team mza)

mza 5 Erfinden 121.- 25.01.08

Mo 21. Januar HS Cincinatti Luftfahrt08:45 Uhr und 10:30 Uhr Wasser/Brücken

Di 22. Januar GS Grandlstr Astronomie08:45 Uhr und 10:30Uhr Luftfahrt

Do 24. Januar GS Markgrafen Textiltechnik08:45 Uhr und10:30 Uhr Telekommunikation

Fr 25. Januar HS Führichstr Astronomie08:45 Uhr und 10:30 Uhr Telekommunikation

mza 5 Erfinden 228.01. – 01.02.08

Mo 28. Januar HS Cincinatti08:45 Uhr und 10:30 Uhr

Di 29. Januar GS Grandlstr08:45 Uhr und 10:30 Uhr

Do 31. Januar GS Markgrafen08:45 Uhr und 10:30 Uhr

Fr 1. Februar HS Führichstr08:45 Uhr und 10:30 Uhr

mza 6 Proben

Mo 11. Februar HS Cincinatti08:45 Uhr und 10:30 Uhrg.p. nachmittags

Di 12. Februar GS Grandlstr08:45 Uhr und 10:30 Uhrg.p. nachmittags

MI 13. Februar HS Führichstr08:45 Uhr und 10:30 Uhrg.p. nachmittags

Do 14. Februar GS Markgrafen08:45 Uhr und 10:30 Uhrg.p. nachmittags

Abschlusskonzerte

Mo 11. Februar 18:00 Uhr HS Cincinatti Aula

Di 12. Februar 18:00 Uhr GS Grandlstr Turnhalle

Mi 13. Februar 18:00 Uhr HS Führichstr Turnhalle

Do 14. Februar 18:00 Uhr GS Markgrafen Aula

Generalprobe Deutsches Museum je vier Klassen

Do 21. Februar GS MarkgrafenHS Cincinatti

Fr 22. Februar GS GrandlstrHS Führichstr

Konzerte im Deutschen Museum

Sa 23. Februar 08 GS MarkgrafenHS Cincinatti

So 24. Februar 08 GS GrandlstrHS Führichstr

Zeitplan 2007/2008„Musik zum Anfassen“ imDeutschen Museum

Projektentwicklung – Fahrplan„Musik zum Anfassen“ imDeutschen Museum

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