die prozess-schritte im betrieblichen eingliederungsmanagement thomas lambert 17.05.2014
TRANSCRIPT
Die Prozess-Schritte
im betrieblichen
Eingliederungsmanagement
Thomas Lambert
11.04.23
SGB IX
Gesetzesbegründung:
„Durch die gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten soll ein betriebliches Eingliederungsmanagement geschaffen werden, das durch geeignete Gesundheitsprävention das Arbeitsverhältnis dauerhaft sichert.“
Betroffener
- 6 Wochen- Langzeiterkrankung oder häufige Kurzerkrankungen- innerhalb eines Jahres
Arbeitgeberklärt
mit Zustimmungdes Betroffenen
Ziel
weitere Beteiligte
•SBV•BR/PR/MAV•Betriebsarzt• Integrations-amt
• IFD
- Beseitigung Arbeitsunfähigkeit- Vermeidung neuer Arbeitsunfähigkeit- dauerhafte Sicherung des Arbeitsverhältnisses
BetrieblichesEingliederungsmanagement
BetrieblichesEingliederungsmanagement
Jedes Verfahren,
das die zu beteiligenden Stellen, Ämter und Personen einbezieht,
das keine vernünftigerweise in Betracht zu ziehende Anpassungs- und Änderungsmöglichkeiten ausschließt und
in dem die von den Teilnehmern eingebrachten Vorschläge sachlich erörtert werden
entspricht den gesetzlichen (Mindest-)Anforderungen an ein BEM.BAG Urteil, 2 AZR 400/08 v. 10.12.2009
BEM - Ablauf~~~~~~~
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Ursachen-Forschung
Maßnahmen
Abschluss
6 WochenAU
Arbeitsunfähigkeit von mehr als 6 Wochen
• Abfrage Personalinformationssystem• regelmäßige Auswertung der Krankenstände• Notwendige Daten werden der Ansprechperson weitergegeben• Filter: Ist BEM sinnvoll?• Info an BR/PR/MAV und SBV bei schwerbehinderten Mitarbeitern
durch Arbeitgeber/Personalverantwortlichen
Erstkontakt
• Aufmerksamkeit des Betriebes signalisieren• Erste Infos über BEM/Praxis im Betrieb• Bedeutung ihrer/seiner Bereitschaft zur Mitarbeit• Hinweis auf Freiwilligkeit• Vertrauensbasis aufbauen• Schriftlich, mündlich oder persönlich• Ansprechpartner wird benannt (Kümmerer)• Hinweise auf Datenschutz
Art des Umgangs mit Daten:
•Ein Fünftel der Betriebe weist nicht auf Freiwilligkeit hin•Ein Drittel informiert nicht über Art, Umfang und Verwendung der Daten•In einer Mehrzahl der Betriebe gibt es keine Regelung zur Aufbewahrung der Daten(Quelle: Studie der Universität Köln)
Erstkontakt
Das Erstgespräch - Info- und Analysegespräch• Vertrauensbasis herstellen
• Infos über BEM
• Infos über Zweck des Gesprächs
• Bereitschaft zur Mitwirkung abklären
• Infos erhalten über
• Betriebliche Ursachen der Erkrankung
• Hauptsächliche Einschränkungen der Leistungsfähigkeit
• Verbleibende Leistungspotenziale
• Ziele, Lösungsideen und Perspektiven
des Mitarbeiters
• Nächste Schritte vereinbaren
Bereitschaft zur Zustimmung
• Angst vor Arbeitsplatzverlust
• Fehlende Transparenz
• Kenntnisse zum BEM fehlen oder unzureichend
• Fehlende Regelungen zum Datenschutz
• Keine „Krankenrückkehrgespräche“, Art der Ansprache, gelungene Kommunikation
• Wertschätzende Vertrauenskultur(Unternehmensleitlinien, kooperativer Führungsstil, Klima des Vertrauens ...)
• BEM statt BAM! Hoffnung auf Arbeitsplatzerhalt
Fallbesprechung -Maßnahme-/Lösungsgespräch
• Alle verfügbaren und notwendigen Infos zusammenstellen
- Qualifikationen- Stärken- Medizinisches Leistungsprofil
• Maßnahmen planen (stufenweise Wiedereingliederung, Arbeitsversuch, Umschulung, Fortbildung, Arbeitsplatzausstattung …)
• Notwendige und im Betrieb vorhandene Ressourcen nutzbar machen
• Maßnahmeplan formulieren
Konkrete Maßnahmen Vereinbarung treffen, die von allen Beteiligten mitgetragen wird:• Wer ist verantwortlich für Koordinierung und Kontrolle
der Maßnahmen?• Anforderungs-/Leistungsprofil wird erstellt• Arbeitsplatzanpassung• Technische Ausstattung• Arbeitsbelastung/Arbeitszeit reduzieren• Arbeitsversuch• Umsetzung• Medizinische/berufliche Reha, Integrationsamt …
Kooperationspartner intern
• Personalabteilung• Betriebsrat/Personalrat/MAV• Schwerbehindertenvertretung• Arbeitsmedizinischer Dienst• Arbeitssicherheit
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.• Gleichstellungsbeauftragte• Betriebs-Sozialdienst• Suchtbeauftragte
Kooperationspartner extern
• Rentenversicherungsträger• Berufsgenossenschaften• Krankenkassen • Integrationsamt• Agentur für Arbeit• Integrationsfachdienst• Reha-Kliniken• Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation• Hausarzt• Gemeinsame Servicestelle
Umsetzung
• Begleitung des Mitarbeiters
• Notwendige Korrekturen werden vorgenommen
• Schwierigkeiten rechtzeitig erkennen und beseitigen
• Ergebnis feststellen: erfolgreich oder nicht; ggf. weitere Optionen
Auswertung • Systematische Dokumentation des Prozesses• Bewertung des Einzelfalls nach Abschluss der
Maßnahme• Regelmäßiger Erfahrungsaustausch der Beteiligten• Befragung der betroffenen Mitarbeiter zum Ergebnis und
Prozess• Erfassung der Krankheitszeiten nach der Durchführung
von BEM• Verbesserung oder Beschleunigung des Prozesses• Ziel: klare Ergebnisse
Kennzeichen guter BEM-Betriebe
• Informieren Ihre Beschäftigten regelmäßig über BEM• Wohlwollender Kontakt nach 6 Wochen• Aufklärung der Mitarbeiter über Freiwilligkeit • Aufklärung über Datenschutz• Regelung in einer Betriebs-/Dienstvereinbarung• Bieten zahlreiche Maßnahmen zum BEM an
Wichtige Regelungen in Betriebsvereinbarung
• Zum Verfahrensablauf• Zuweisung von Verantwortlichkeiten• Mitwirkungspflichten der Beschäftigten• Gewährleistung des Datenschutzes• Ergebniskontrolle und Fallauswertung• Dokumentation
Zielvereinbarung Voraussetzung für den Erfolg
•SS spezifisch
•MM messbar
•AA anspruchsvoll
•R realistisch
•TT terminiert
Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg
- Integrationsamt -
Leistungen des Integrationsamtes
11.04.23
Aufgaben Integrationsamt
• Erhebung und Verwendung der Ausgleichsabgabe
• Begleitende Hilfe im Arbeitsleben
• Kündigungsschutz
Rechtsgrundlage: § 102 Abs. 1 SGB IX
Weitere Aufgaben
• Prävention und betriebliches Eingliederungsmanagement
• Förderung von Integrationsprojekten
• Integrationsfachdienste
• Mitwirken bei Integrationsvereinbarung
• Schulungen und Inhouse-Veranstaltungen
Ausgleichsabgabe
• Betriebe ab 20 Beschäftigte• 5 % Pflichtplätze• 115,00 € (< 5 % bis 3%)• 200,00 € (< 3 % bis 2 %)• 290,00 € (< 2 %) je unbesetztem Arbeitsplatz
Begleitende Hilfe als
Persönliche Hilfen
Beratungsleistungen
Fachdienste:Technischer Beratungsdienst
IntegrationsfachdienstFachdienst Hör-/Sehbehinderte
Seminare undInformationsveranstaltungen
Finanzielle Hilfen
Arbeitgeber
Arbeitnehmer
Begleitende Hilfe im Arbeitsleben
• Sicherung der soziale Stellung• Beschäftigung auf geeigneten Arbeitsplatzen
mit Entwicklungsmöglichkeiten• Wettbewerbsfähigkeit
Rechtsgrundlage: § 102 Abs. 2 SGB IX
Fachberatung ...
... durch unsere Expertinnen und Experten
vor Ort:
• Koordinierung• Finanzielle Fragen• Schulungen• Konfliktlösung
Technischer Beratungsdienst (TBD)
• Empfehlung von Arbeitshilfen und
behinderungsgerechten Maschinen• Planung und Begleitung von Umbauten• behinderungsgerechte Organisation
des Arbeitsablaufes• Suche nach alternativen Arbeitsplätzen• fachtechnische Stellungnahmen
Technische Arbeitshilfen am Arbeitsplatz
Technische Arbeitshilfen am Arbeitsplatz
Technische Arbeitshilfen am Arbeitsplatz
Integrationsfachdienst
• Vermittlung • Vorbereitung
von geeigneten schwerbehinderten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Integrationsfachdienst
• Begleitung am Arbeitsplatz• Information von Vorgesetzten und
Kollegen• Problemlösung• Krisenintervention
Finanzielle Leistungen
• Schwerbehinderteneigenschaft/Gleichstellung
• unbefristetes Arbeitsverhältnis/befristetes Arbeitsverhältnis über 8 Wochen Dauer
• mindestens 15 Stunden Wochenarbeitszeit
• tarifliche oder ortsübliche Entlohnung des schwerbehinderten Mitarbeiters
Allgemeine Leistungsvoraussetzungen:
Behinderungsgerechte Arbeitsplatzgestaltung
Rechtsgrundlage: § 26 SchwbAV
Zuschüsse und/oder Darlehen für
• technische Arbeitshilfen• behinderungsgerechte Gestaltung
der Arbeitsstätte
Lohnkostenzuschuss
Rechtsgrundlage: § 27 SchwbAV
Alle Möglichkeiten ausgeschöpft, dass …
• sbM ohne fremde Hilfe arbeiten kann• sbM seinem Arbeitsentgelt entsprechende
Arbeitsleistung erbringen kann
Lohnkostenzuschuss ...
... bei Minderleistung
Arbeitsleistung wird behinderungsbedingt nicht mehr in vollem Umfang erbracht
ab Minderleistung von mindestens 30 % auf Antrag Lohnkostenzuschuss möglich
Lohnkostenzuschuss ...
... für Betreuung
wenn besondere Unterstützung durch Kollegen oder Vorgesetzte notwendig ist
ab Betreuungsaufwand > 0,5 Stunden pro Tag auf Antrag Lohnkostenzuschuss möglich
Lohnkostenzuschuss ...
• Höchstbeträge
- bei Minderleistung bis zu 400,00 € monatlich
- bei personeller Unterstützung (außergewöhnlicher Betreuungsaufwand) bis zu 480,00 € monatlich
- maximal 40 % des Bruttojahreseinkommens(einschließlich AG-Anteil zur gesetzlichen Sozialversicherung)
Leistungen anschwerbehinderte Menschen
• für technische Arbeitshilfen (§ 19 SchwbAV)
• zum Erreichen des Arbeitsplatzes (§ 20 SchwbAV) nur für Beamte und Selbstständige
• zur Beschaffung, Ausstattung und Erhaltung einer behinderungsgerechten Wohnung (§ 22 SchwbAV) nur bei berufsbezogener Notwendigkeit nur für Beamte uns Selbstständige
Leistungen anschwerbehinderte Menschen
• Teilnahme an Maßnahmen zur Erhaltung und Erweiterung beruflicher Kenntnisse und Fertigkeiten (§ 24 SchwbAV) Förderung behinderungsgerecht gestalteter Fortbildungsmaßnahmen (keine Umschulung!)
• in besonderen Lebenslagen (§ 25 SchwbAV)
• Arbeitsassistenz (§ 17 Abs.1a SchwbAV)
• zur Gründung und Erhaltung einer selbständigen beruflichen Existenz (§ 21 SchwbAV)
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Suchen Sie Ihren zuständigen Integrationsfachdienst:
www.ifd-bw.de