die zusammensetzung des honigs und seine verfälschungen

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1. Auf Lebensrnittel, Gesundheitspflege, Handel eto. bez[~gliclae. 135 ein so indifferentes Conservirungsmittel wie man gewShnlieh ann]mmt, insbesondere warde ihre Verwendung Ms Conservirungsmittel der far Kinder bestimmten Milch zu beanstanden sein. Die Zusammensetzung des Honigs und seine Verf~lsehungen hat W. L enz*) in sehr ausftihrlicher, mit reieben Quelleuangaben ver- sehener Arbeit besprochen. Er zeigt auf Grund vorhandener ~tlterer For- sehungen, dass der Zueker des Honigs im Wesentliehen Invertzucker ist. **) Hiernach sind die Angaben ~on F ils i n g e r***) und F. E 1 s- nerj-), dass der Honigzucker die Ebene des polarisirten Liehtes naeh links dreht, richtig, aber nicht neu, und wird es sieh im Wesentlichen weniger darum handeln, class, soudern wie viel ein zu untersuehen- der Honig naeh links dreht. Da die haupts~tchliehsten gerf5lsehungs- mittel ffir Honig Wasser und St~rkezuckersyrup sind, so sehl~igt Lenz auf Grund ,zielfacher eigner Erfahrungen vor, zur Untersuehung eines Honigs 30g einer guten Durchsehnittsprobe des Untersuchungsobjects (genau gewogen) in genau dem doppelten Gewieht destillirten Wassers zu 10sen. Das specifische Gewieht dieser L0sung daft nieht unter 1,111 (bei 17 0 C.) betragen, ~idrigenfalls tier Honig mehr Wasser enth~lt, als Naturhonig. Nur wenn die L0sung sehr viel Suspen- dirtes enth~tlt, ist es n6thig dieselbe vor der Bestimmung des speei- fisehen Gewiehtes zu filtriren. Beim L0sen warden we sent 1i eh e l~Iengen Mehl etc. ungel0st bleiben und sieh so zu erkennen geben, Die mikroskopische Untersuehung des Ungel0stent~) ist jedenfalls aus- zufiXhren. Dutch botanisehe Bestimmung des in dem UngelSsten vor- handenen Pollens kann bisweilen ein Nachweis fiber die Herkunft des Honigs, beziehungsweise die denselben an die Bienen liefernden Blathen, erbraeht werden. Einzelne St~rkek0rnehen im Ungel0sten beweisen noch keine Verf~lschung des Honigs mit Nehl; finder sieh St~trke, so muss dieselbe quantitativ bestimmt ~'erden. *) Chemiker-Zeitung 8, 613. **) Selbstverst/fncllieh vorausgesetzt, dass die Bienen nicht mit Traubenzucker gefiittert sind, was vorkommen kann, jedoch zu r H o ni g e r z e u g n n g sehon des- halb nicht geschieht, weil die Bienen bei solcher Fiitterung krank wercten and zu Grunde gehen. ***) tlepert, f. analyt. Chemie 2, 169. t) Pharm. Ztg. 29, 39 ; vergl, auch E ls n e r's Mittheilnng Pharm. Central- hMle 25~ 226. tt) Vergl. die AnleJtung hierzu yon H. H a g e r (Pharm. Cen~ralhMIe 28, 5~).

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1. Auf Lebensrnittel, Gesundheitspflege, Handel eto. bez[~gliclae. 135

ein so indifferentes Conservirungsmittel wie man gewShnlieh ann]mmt,

insbesondere warde ihre Verwendung Ms Conservirungsmittel der far Kinder bestimmten Milch zu beanstanden sein.

Die Zusammensetzung des Honigs und seine Verf~lsehungen hat W. L enz*) in sehr ausftihrlicher, mit reieben Quelleuangaben ver- sehener Arbeit besprochen. Er zeigt auf Grund vorhandener ~tlterer For- sehungen, dass der Zueker des Honigs im Wesentliehen Invertzucker

ist. **) Hiernach sind die Angaben ~on F i l s i n g e r***) und F. E 1 s- ner j - ) , dass der Honigzucker die Ebene des polarisirten Liehtes naeh

links dreht, richtig, aber nicht neu, und wird es sieh im Wesentlichen weniger darum handeln, class, soudern wie viel ein zu untersuehen-

der Honig naeh links dreht. Da die haupts~tchliehsten gerf5lsehungs- mittel ffir Honig Wasser und St~rkezuckersyrup sind, so sehl~igt L e n z auf Grund ,zielfacher eigner Erfahrungen vor, zur Untersuehung eines Honigs 30g einer guten Durchsehnittsprobe des Untersuchungsobjects

(genau gewogen) in genau dem doppelten Gewieht destillirten Wassers zu 10sen. Das specifische Gewieht dieser L0sung daft nieht unter 1,111 (bei 17 0 C.) betragen, ~idrigenfalls tier Honig mehr Wasser enth~lt, als Naturhonig. Nur wenn die L0sung sehr viel Suspen- dirtes enth~tlt, ist es n6thig dieselbe vor der Bestimmung des speei-

fisehen Gewiehtes zu filtriren. Beim L0sen warden we s e n t 1i eh e l~Iengen Mehl etc. ungel0st bleiben und sieh so zu erkennen geben,

Die mikroskopische Untersuehung des Ungel0stent~) ist jedenfalls aus- zufiXhren. Dutch botanisehe Bestimmung des in dem UngelSsten vor- handenen Pollens kann bisweilen ein Nachweis fiber die Herkunft des Honigs, beziehungsweise die denselben an die Bienen liefernden Blathen, erbraeht werden. Einzelne St~rkek0rnehen im Ungel0sten beweisen noch keine Verf~lschung des Honigs mit Nehl ; finder sieh St~trke, so muss dieselbe quantitativ bestimmt ~'erden.

*) Chemiker-Zeitung 8, 613. **) Selbstverst/fncllieh vorausgesetzt, dass die Bienen nicht mit Traubenzucker

gefiittert sind, was vorkommen kann, jedoch zu r H o ni g e r z e u g n n g sehon des- halb nicht geschieht, weil die Bienen bei solcher Fiitterung krank wercten and zu Grunde gehen.

***) tlepert, f. analyt. Chemie 2, 169. t) Pharm. Ztg. 29, 39 ; vergl, auch E ls n e r ' s Mittheilnng Pharm. Central-

hMle 25~ 226. tt) Vergl. die AnleJtung hierzu yon H. Hag e r (Pharm. Cen~ralhMIe 28, 5~).

136 Bericht:'Specielle analytische ~Iethoden.

Zur Bestimmung des optischen Yerhaltens werden 50 cc der dar- gestell~en Honigl6sung mit 3 cc Bleiessig und 2 cc concentrirter Natrium- carbonatl6sung versetzt and das Filtrat im 220 vtm langen Rohr des grossen W i l d ' schen Polaristrobometers bei Natriumlicht polarisirt. Die L6snngen notoriseh reiner Bltithenhonige zeigten hierbei nie sine geringere Drehung als - - 6° 30'. St~rkezuckersyrup, Rohrzucker und rohrzucker-

haltige Extracts, wie Rtibenkraut etc., wt~rden sich dutch Abnahme der Linksdrehung, beziehungsweise Rechtsdrehung, v-errathen.*) Die Fest- stellung des specifischen Gewiehtes der LSsung und ihres optischen Ver-

haltens dtirften far die tiandels-Analyse des Honigs hinreichend seiu zur Gewinnung eines Urtheils tiber seine Reinheit. Die Zuckerbestim-

mung vor und nach tier Inversion**) kann hSchstens zur Entdeckung

sines Gehaltes an Rohrzucker benutzt werden und muss dann uach deu yon N i c o 1"**) gegebenen Verhaltnissen ausgefahrt werden. Zur Unter- suchung sines verd~chtigen Honigs auf die unverg~hrbaren Bestandtheile des St~rkezuckers empfiehlt L e nz die Dialyse nach dem Vorgang yon

E. D i e t e r i c h j-), oder die rasche Verg~hrung nach J. B on s s i n g a u l t t t ) , oder aber eine combinirte Methode, ohne sine specielle Vorschrift zu geben. Letztere ist nun yon E r n s t Sieben~-j-~-): der jedoch die

L e n z ' sche Arbeit in seiner Publication nicht citirt, in einer VerOffent- lichung >>tiber die Zusammensetzung des St~trkezuckersyrups, des Honigs and tiber die Verfglschungen des letzteren<< mit Anderem gegeben. ~Nach S i e b en kann Honig auf 4 verschiedenen Wegen behuh Festste!lung eines Traubenzuckergehaltes geprtift werden.

1. 25 g Honig werden in Wasser gelSst, mit 12 ff st~rkefreier Press- here versetzt; das Gesammtvolum der Mischung betrage circa 200 cc.

Nach 4~8 sttindigem Verg~thren bei mittlerer Zimmertemperatur wird nach Znsatz yon Thonerdehydrat auf 250 cc aufgefiillt, 200 cc des klareu Fil-

*) Die Mittheilungeu des Verfassers sind besonders iiber das specifisshe Gewicht und gber die Polarisation ers~ vorl~ufige und behgl~ derselbe sich Wei- *eres fgr eine sp~ere ausftihrliche Publication vor, an deren experimentellen Vorarbei~en er bereits sei~ hnger Zeit besch/~f~igt ist.

**) Diese Zeitschrif~ 20, 465. ***) Diese Zeitschrif~ 14, 176.

"~) Apo~heker-Zeitung 1876, p. 7; ffahresbericht tiber die Fortschrit~e der Pharmskognosie IN. F.] 11, 234.

t~) Diese Zei~schrift ~0, 461. t t t ) Zeitschrift~ des Vereins far die R [ i b e n z u c k e r - I n d u s h ' i e des Deutschen

l~e~ches, August 1884, p. 837--883.

1. Anf Lebensmittel, Gesundheitsl)flege, Handel etc. beziigliehe. 137

trates werden auf 50 cc abgedampft und im 200 mm langen t~ohr polarisirt. Reiner Honig hinterl~tsst nach der ¥erg~hrung der Zuekerarten keine

Substanzen, welche optiseh activ sind, oder dutch Erhitzen mit Salzs~ure

verzuckert werden k6nnen. St~rkezuekersyrup hinterl~sst sehwer ver- g~thrbare, dextrinartige, reehtsdrehende $toffe, welehe beim Erhitzen mit SalzsSure redueirenden Zueker geben. Bei einem Gehalt yon 5 % St~orke-

. syrup ~vurde naeh dieser Methode eine LOsung erhalten, wetehe @ 1,20

W i l d drehte. Bei 10off St~rkesyrup drehte die LOsung -~-3° ; bei

20N @ 7,2° ; bei 40% @ 18,4°; bei 50% -~-22,2° 2. Von der wie unter 1. besehrieben zum Polarisiren dienenden

Fltissigkeit werden 25 c c mit 25 c c Wasser und 5 cc eoneentrirter Salz- s~ure eine Stunde lang im kochenden Wasserbade erhitzt, neutralisirt und zu 100 cc aufgef~llt. In 25 cc tier L6sung wird dann der Zuckergeha!t als Traubenzueker naeh A l l i h n * ) bestimmt. Der so gefundene Zucker-

gehalt, mit 40 multiplicirt, ergibt die auf den G~hrrtiekstand you 100.q Honig entfallende Menge Traubenzueker. Honig mit 5 off St~trkezueker-

syrup gab 1 ,472f l : mit 10N 3 , 2 4 0 9 ; mit 20N 6 , 3 9 2 g ; mit 40 8,854 fl Traubenzueker Nr 100 g Honig. Jedes der beiden Verfahren ad 1 und 2 I~sst einen $t~rkesyrupgehalt des Honigs yon tiber 5 N sigher erkennen. Bei der Untersuchung des G~hrrtickstandes auf sein Zuckerbildungsverm~gen wird man auf keinen Fall dureh-Vorhandensein eines Rtiekstandes yon unvergohrenem Honigzueker einem Irrthum aus- gesetzt sein, wenn man anstatt der zweit~tgigen eine 21/2--3 Tage lange

G~thrdauer anwendet. 3. Erhitzt man 100 cc einer L~sung, welehe 2,5 g eines Gemisehes

aus Traubenzueker und L~vulose enth~tlt, mit 6 0 c c Sechsfaeh-normal- salzs~ure 3 Stunden laug in einem Kolben, weigher sigh in einem koehenden Wasserbade befindet und durch einen eingeh~ngten Triehter lose versehlossen ist, ktihlt die Fl%sigkeit dann sofort ab, neutralisirt

mit 5 6 - - 5 8 c c Sechsfaeh-normalnatron, Nllt auf 250cc auf uud be- stimmt in 25 c c den Traub~enzueker naeh A l l i h n , so finder man einen Reduetionswerth, weleher 97,7 bis 102,2 N des in der Misehung vorhanden gewesenen T r a u b enz u e k e r s entspricht. Dureh alas Erhitzen mit Salzs~ure wird n~imlieh die L~tvulose fast vollst~indig, der Traubenzueker nur zum kleinsten Theile zerst6rt, und zwar so, class man mit Hiilfe dieses Verf.ahrens tier L~tvulose-Zerst6rung mittelst Salzs~ture den Trauben-

*) R. F r e s e n i u s, Anleitung zur quantitativen Analyse 6. Aufl., Bd. 2, S. 595.

~138 Bericht: Specielle analytische Methoden.

zuckergehalt ann~thernd gsnau bestimmen kann. *) Andererseits ist bekannt, dass Traubenzucker und L~vulose aus den Ergebnissen zweier Titrirungen - - je sinsr mit S a c h s s e ' scher JodquecksilbsrliSsung (je 1 0 0 cc) und unverdt~nnter F e h li n g ' scher LSsung nach S o x h 1 e t**) berechnst werden kGnnen. Der Traubenzuckergehalt, welsher nach dem letztsrsn ¥erfahren gefunden wird, weicht nun bei r e i n e m H o n i g nicht mehr als -4-2,5 yon dem durch ZerstGrung der L~vulose tnittelst Salzs~ure gefundenen ab. Die Dextrine des St~rkezuckersyrups werden durch gleiche Behandlung mit Salzs~ure fast vollst~tndig in Traubenzucker verwandelt. In einem mit St~rkezucksrsyrup versetzten Honig wird also nach Zerst~rung der L~vulose in Folge der gleichzeitigen Bildung yon

Traubenzucker mehr Traubsnzucker gefunden werden, als ursprttnglich vorhanden war und nach S a c h s s e- F e h 1 i n g ermittelt wurds. Wegen des Gehaltes an Maltose und reducirenden Dextrinen wird in einsm so verf~isehten Honig der Traubenzuckergehalt durch Combination dsr nach F e h 1 i n g und S a c h s s e erhaltenen Resultate selbstredend ganz unrichtig

gefunden. Es ergibt sich deshatb auch keine bestimmte Beziehung zwischsn den Differenzen in bsiden Traubsnzuckerbestimmungen und dem Grad dsr Verf~lsshung. Die Methods ist qualitativ und nut dann an-

wcndbar, wenn der St~rkezuckergehalt im Honig mindestens 10o~ be-

tr~gt. 4. l~t g Honig werden in circa 450 cc Wasser gelGst, mit 20 cc

~/~Normalsalzs~ture zur Ueberftihrung des allenfalls vorhandenen Rohr- zuckers***) in Invertzucker im Wasserbade erhitzt, neutralisirt, zu 500 cc

aufgefallt nnd 100 cc F e h l i n g ' s c h e r LSsung mit dieser ZuckerlSsung titrirt (yon der LGsung des Honigs werden 2 3 - - 2 6 cc verbraucht). Nach dem bier erhaltenen Rssultat werden 100cc F e h l i n g ' s c h e LSsung mit 0,5 cc HoniglSsung weniger gekosht, als zur Reduction allen Kupfers erforderlich w~re. Man filtrirt darch sin Asbestfilterrohr, w~scht mit

*) Die Methods is~ mit LSsungen yon 2,5g Traubenzueker trod 2,5g In- vertzucker in je 100 ce, welche in versehiedenen VerhgRnissen zusammengemiseht wurden, ausprobirt. Bei reiner TraubenzuckerlSsung wurden nach der ZerstSrung 95,58 O/o wiedergefnnden, bei reiner InvertzuckerlSsung 101,20/o. E~ivulosereiehere Gemische standen nicht zur Verfiigung.

**) Diese Zeitschrift 20, 449. ***) Lenz hat gezeigt, dass bei dieser Behandlung reines Dextrin n~r sehr

wenig angegriffen wird, und Sieb en land, hiermit flbereinstimmend, dass bei dieser Invertirung des Rohrzuckers nur eine sehr geringe Verzuekerung der Dex- trine des Stgrkezuckers ein~rRt.

1. Auf Lebensmittel, Gestmdheitspflege, H~ndel etc. bezflgliehe. 139

einigen Cubikeentimetern heissen Wassers nach, neutralisirt das Filtrat mit coneentrirter Salzs~ture (deutticher Umsehlag in der Farbe der

Fl%sigkeit), f0gt noeh 1/1 o Yolumen coneentrirte Salzs~ure zu, erhitzt 1 Stunde im koehenden Wasserbade, neutralisirt mit eoneentrirter Na- tronlauge, deren Neutralisationswerth gegent~ber der eoneentrirten Salz- s~ure bekannt ist, his auf einen geringen SSureabersehuss und fi]llt zu 200 cc auf. Die erkaltete L6sung seheidet bei kriiftigem Seht~tteln Salze aus (hauptsfichlieh Weinstein). 150 c c d e r filtrirten LSsung werden mit 120 cc F e h l i n g ' s e h e r L6sung und 20 c c W a s s e r erhitzt und aus dem gewogenen Kupfer der Tr~ubenzueker nach A l l i h n bereehnet. Bei Untersuchung reinen Honigs finden sieh h~Schstens 2 m 9 (in der Regel gar kein) Kupfer im Asbestrohr. Bei einem Gehalt des Honigs an St~rkesyrup yon der Beschaffenheit des dutch S i e b e n verwendeten*), wird Kupfer gewogen, und zwar wenu reiner Honig (75 N Gesammt- invertzueker) versetzt ist mit 5 N St~trkesyrup 20m9, 10 N 40rag, 20o~ 90 ~g, 30N 140~q, ~oN 195rag, 5O?/o 250rag, 60o~ 330mg, 70~ 410 m q, 80°fl 500mj. Nach dieser Methode kann der geringste

Zusatz yon St~irkezuckersyrup im I-Ionig mit grSsster Sicherheit erkannt

werden, und ist dieselbe am ehesten geeignet, einen zuverl~issigen An-

haltspunkt filr eine Sch~ttzung des stattgehabten Zusatzes zu bieten, da die St/~rkezuckersyrupe des Handels, weml man yon der gusseren Be- schaffenheit absieht, yon sehr gleieher Zusammensetzung sind.**)

S i e b e n hat 60 Proben echten Bienenhonig (und 40 Proben tIan- delswaare) untersucht. Diese 60 yon deutsehen Produeenten bezogenen Bienenhonige zeigten bei der Untersuehung folgende Zusammensetzung: 1) dutch Titriren mit F e h l i n g ' s e h e r und S a e h s s e ' s c h e r L6sung gefunden: Traubenzueker Maximum 44,71 off (auf 33,92% Lgvulose), Minimum 22,23 ,O/o (auf 46,89 N L~ivulose), Mittel 34,71N, Lgvulose 46,89--32,15, im Mittel 39 ,24N. Nach dem Titriren mit F e h - i i n g ' s e h e r LSsung wurde 79,57--67,95, im Mittel 70,30 off Invert- zucker bereehnet. Rohrzueker fund sich 8 , 2 2 - - 0 % , im Mittel 1,08 N. Oesammtzueker (Traubenzucker, Lgvulose und Rohrzucker) 81,74-- 68,91, im Mittel 75,02 off. Trockensubstanz 83,72--75,05, im Mittel 80,03 N.

*) welcher 38,5--39,0O/o Traubenzucker nach tier vorgeschriebenen Behand- l~ng liefert.

**) Bei der Syrupfabrikation vermeiden die Fabrikanten ~ngstllch, den Dextringehal~ der Syrupe durch lgngeres Kochen zu verringern, weil der Syrup sonst nieht Syrup bleibt, sondern nach einigen Wochen erstarrt.

140 Bericht: Speeielle analy~ische 3{ethoden.

Nichtzueker 8 ,82--1 ,29, im Mittel 5 , 0 2 ~ . Die Menge des durch Zer- st0rung der L~tvulose mittelst Salzs~ure gefundenen Traubenzuckers*) ist mehr, respective weniger, als Traubenzucker nach F e h 1 i n g - $ a c h s s e plus dem aus dem Rohrzueker abgespaltenen Traubenzueker u m - 2,44 his @ 2,27.

Beztiglich der Nittheilungen von S i e b e n t~ber die Zusammensetzung des St~irkezuckersyrups kann ich bier nur auf das umfangreich e Original Bezug nehmen, welches sich im Auszuge nieht gut wiedergeben l~sst.

Die blaue F~irbung des aus Centrifugenmileh bereiteten Back- steink~ses soll nach 3I. S e h m o e g e r * * ) davon herrt~hren, dass unter Umst~tnden ans der Centrifugentrommel Eisen in die Nileh gelangt; wenigstens kann man durch Zusatz yon etwas EisenlSsnng zu der zu verk~senden 3Iagermilch willkarlieh blanc K~se erzeugen.

Der ]~ssig wird nach B e n n e t F. D a v e n p o r t * * * ) in der Stadt Boston dann Nr verf~lseht erachtet, wenn derselbe weniger S~ture ent- h~lt als 5 N wasserfreier Essigs~ure entsprieht. Cider-Essig muss bei 212 o F. (100 o C.) nieht weniger als 1,5 N normalen Troekenrfickstand hinterlassen.

gebe r die Gegenwart des Kupfers in Cerealien hat E d w a r d F . W i 11 o u g h b y ]') eine interessante Arbeit verOffentlieht, welche je- doeh speeiell Analytisehes nieht enth~It. Ich verfehle nieht, auf die-

selbe aufmerksam zu maehen.

Die Bestimmung d e r Troekensubstanz im lIIalz ist bisher nach sehr verschiedenen Yorschriften ausgeftihrt worden, welche - - wenigstens theilweise - - gleichzeitig eine Zersetzung der 5/[alztrockensubstanz zur Folge batten. A d o 1 f 0 t t Sj-) hat nun dureh Versnche zu ermitteln ge- sueht, in wie welt die Resultate der Wasserbestimmung von der Art des Trocknens abMngig sind, welche etwaigen Zersetzungsproducte dabei entweichen und wie die Menge der ]etzteren auf ein 3{inimum beschritnkt

*) 42,89--24,95 o/o. **) Bericht fiber die Th~tigkeit des milchwirthschaftlichen Instituts zu Pros-

]~au fiir das Jahr yore 1. April 1883 bis 1. April 1884, S. 7; yore Verfassor ein- gesandt.

***) Document 62--1884 City of Boston. Annual report of the inspector of vinegar. Vom Verfasser elngesandt.

J') The Analyst 8, 83. J't) Zeitschrift fiir das gesammte Brauwesen 1884; vom Verfasser ein-

gesandt.