digitalisierung im eiltempo - unisonsteadfast · 2020. 5. 28. · digitalisierung im eiltempo titel...
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HAMBURG | DEUTSCHLAND | DONNERSTAG, 28. MAI 2020 | ERSTE AUSGABE
Digitalisierung im Eiltempo
Titel 1
Coronavirus in ChinaInterview mit Dr. Maik HulandPartner- und Länderupdates
unisonSteadfast Anzeige
2020…was für ein Jahr! Statt unsere Konferenz in NYC auszurichten, bleiben wir zu Hause
und ersehnen die Rückkehr zur Normalität. Wir sind allerdings in dieser Zeit nicht ganz
untätig gewesen und haben für Sie eine digitale Miniversion unserer IDC auf die Beine
gestellt, in der wir Ihnen die Entwicklung im unisonSteadfast-Netzwerk präsentieren und
positive Energie von Hamburg in die ganze Welt aussenden möchten.
IDC live 2020
16. Juni 2020
15:00 Uhr MESZ (live aus Hamburg)
Die „IDC live“ wird an diesem Tag live aus Hamburg gestreamt und informiert Sie über
aktuelle Projekte des unisonSteadfast-Netzwerks, neue Mitglieder sowie Updates von
unseren Sponsoren. Selbstverständlich werden Sie auch die vielen Highlights nicht
vermissen, die unsere IDC so besonders machen.
Wir laden alle unsere Mitglieder und Netzwerkpartner weltweit ein, an unserem Online-
Event teilzunehmen und mit unserem Team via Livechat in Kontakt zu treten – ganz
einfach per Mausklick und in diesem Jahr völlig kostenfrei.
#stayconnected. Details folgen in Kürze.
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Liebe Mitglieder und Geschäftsfreunde,
zunächst hoffe ich, dass es Ihnen allen und Ihren Liebsten gesundheitlich gut geht.
Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind mit all denjenigen, die die Pandemie hart
getroffen hat.
Eigentlich hatte ich vor, zu Beginn dieses Jahres die Werbetrommel zu rühren
und diverse Aktivitäten anzukündigen, inklusive unserer geplanten Konferenz
Anfang Juni in New York City. Und dann kam, völlig unerwartet, COVID-19…
Die Zeit lief plötzlich langsamer. Noch immer haben wir teilweise einen Stillstand
in einigen gewichtigen Bereichen unseres alltäglichen Lebens und müssen diverse
Einschränkungen hinnehmen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind momentan für
viele Branchen noch gar nicht abzusehen und es herrscht Unsicherheit.
Nach langem Hoffen und Bangen mussten wir schlussendlich auch die IDC für
dieses Jahr absagen und wurden infolgedessen natürlich auch mit organisatorischen
Problemen und persönlichen Schicksalen konfrontiert. Umso mehr freut es
uns, dass wir schon die Daten für 2021 festzurren konnten und wir, trotz des
Ausnahmezustandes, von unseren Veranstaltungspartnern nach wie vor bestmöglich
betreut werden.
Wie geht man mit so einer nie da gewesenen Situation um? Natürlich müssen wir
die notwendigen Distanz- und Hygienevorschriften einhalten. Aber wie geht man
als Unternehmen damit um? Ein Großteil der Unternehmenswelt musste sich dem
Ausbau von Heimarbeitsplätzen schneller zuwenden, als vielleicht ursprünglich geplant
war, und regelmäßige Videokonferenzen sind zum Alltag geworden.
Ich denke es ist wichtig, eine gewisse Dynamik im Unternehmen aufrecht zu erhalten
und auch Arbeitsprozesse soweit möglich in der gleichen Form beizubehalten. Dazu gehört
natürlich auch unsere wiederkehrende Ausgabe der unisonTimes, die wir Ihnen heute
vorstellen möchten. Wir haben versucht, den Fokus dieser Ausgabe nicht zu sehr auf Covid-19
zu legen. Trotzdem gibt es hierzu aber einen Situationsbericht unserer Repräsentantin aus
China, Weiying Yang, mit ergänzenden Informationen zu Besonderheiten im BU-Bereich.
Des Weiteren möchte ich auf das Interview mit unserem neuen Director of Administration,
Dr. Maik Huland, aufmerksam machen. Dieser hat Anfang des Jahres die Aufgabe
übernommen, die Themen IT und die damit verbundene Digitalisierung sowie
Prozessoptimierung innerhalb von unisonSteadfast, aber zukünftig auch im gesamten
Netzwerk, voranzutreiben. Ich wünsche Maik viel Erfolg und hoffe, dass er von Ihnen in
unserer unisonSteadfast-Familie herzlich aufgenommen wird.
In dem Zuge haben wir auch unsere Unternehmensleitung neu strukturiert. Rolf Diekhoff
ist als Director weiterhin für das gesamte Account Management verantwortlich, baut aber
zusätzlich einen Key Account Management-Bereich auf. Muriel Mercier wird sich als Director
of Business Development neben Personal vorrangig um Marketing und eine neue Corporate
Identity für unisonSteadfast kümmern.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und einen kleinen Schritt zurück in die Normalität
unseres bisherigen Lebens. Trotz aller negativen Nachrichten gibt es vielerorts einen
besonderen Zusammenhalt und neue Werte, die man sich auch nach der Pandemie erhalten
sollte. Ganz besonders hoffe ich, dass wir uns bald wieder persönlich treffen können. Ich
vermisse Sie alle!
Ihr
Wolfgang Mercier
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Save the date!
IDC 2021
26. Mai – 28. Mai 2021
New York City, USA
#reunited2021. Details folgen.
unisonSteadfast Anzeige
8 Neue Mitglieder
unisonSteadfast News:11 Coronavirus in China17 USA-Update: D&O-Versicherungsschutzfür private Unternehmen21 Interview: Dr. Maik Huland
Mitgliederinformationen:24 Ames & Gough ernennt neuen President, COO und Chairman26 Seventeen Group kauft WPS28 Mc Griff Risk Solutions: Neues Webinarangebot30 Draber-Neff Assurances schließt sich der Roederer-Gruppe an32 Tysers übernimmt RFIB
Markt- und Produktinformationen:33 Prudent: Ausbau des Rückversicherungsgeschäfts35 Japan: Rücklagen für Naturkatastrophen zurückgegangen36 Finnland: Immobilienversicherungen und Versicherungsmakler38 EUR 50 Millionen on top40 AXA International - Neuausrichtung des Netzwerks 41 Interview: Industrie 4.0 auch vor Cyber-Risiken nicht gefeit45 Workers‘ Comp: Fallstricke für ausländische Unternehmen47 LSFin - LEFIN und die Berufshaftpflichtversicherung
Länderupdate:51 Costa Rica53 Chile
INHALT
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Area Broker & QZ Consulting S.r.l. ist ein kundenori-
entiertes und auf Risikomanagement ausgerichtetes
Versicherungsmaklerunternehmen mit Hauptsitz in
Reggio Emilia in Norditalien und Niederlassungen in
Bologna, Parma, Rimini, Piacenza, Livorno und Prato.
Unsere Mission ist darauf ausgerichtet, zum Erfolg
unserer Kunden durch Risikokontrolle und durch
den Schutz und die Bewahrung ihrer Immobilien,
finanziellen Vermögenswerte und Personlressour-
cen beizutragen.
Unsere Methode basiert auf
+ Erfassung der dem Unternehmen zur Verfü-
gung stehenden Ressourcen
+ Risikoidentifikation
+ Risikoeinschätzung
+ Risikokontrolle zum Zweck der Verhinderung/
Reduzierung des Risikos
+ die direkte Übernahme - ganz oder teilweise
- von finanziell tragbaren Risiken
+ Übertragung des Risikos auf Dritte oder auf
den Versicherer
+ die Überwachung der Entwicklung der Risiken
und des umgesetzten Risikomanagement-
programms.
AREA BROKER & QZ Consulting bietet seinen Kun-
den durch den Einsatz von Risikoexperten einen
zusätzlichen Mehrwert. Unsere Fachleute sind hoch
qualifiziert und finden innovative Lösungen, die für
Unternehmen aller Größen geeignet sind.
Kontakt:
Herr Marco Orefici
www.areabroker.it
Die Barmenia Versicherungen sind eine unabhängige
Versicherungsgruppe mit Hauptsitz in Wuppertal.
In der Zusammenarbeit mit der unisonSteadfast
AG spielt das Kompetenzcenter Firmenkunden der
Barmenia die zentrale Rolle. Es berät und begleitet
Vertriebe und Unternehmen – und bietet unter
anderem Krankenversicherungsprodukte für Expats
und Impats sowie lokale betriebliche Krankenver-
sicherungslösungen (bKV) als attraktive Zusatzver-
sicherung für Unternehmen in Deutschland.
Die Krankenversicherung der Barmenia ist heute mit
einem Beitragsvolumen von über 1,7 Milliarden Euro
die Nummer Sieben der privaten Krankenversiche-
rer auf dem deutschen Markt. Sie betreute im Jahr
2018 über 1,2 Millionen versicherte Personen. Die
Gruppe arbeitet nach dem Grundsatz, der sichere
Partner an der Seite ihrer Kunden zu sein und beste
Lösungen zu bieten. Viele digitale Services runden
die Produktwelt ab. Bei der Barmenia sind Kunden
von Mensch zu Mensch versichert: Einfach. Mensch-
lich. #MachenWirGern
Kontakt:
Herr Tom Hennig
www.barmenia-firmenloesungen.de
NEUE MITGLIEDER
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NEUE MITGLIEDER
Contego Finanzmakler GmbH ist ein Makler für
Versicherungen und Finanzierungen.
Neben grundlegenden Absicherungen in allen Be-
reichen sind wir der Analyse neu auftretender Risi-
ken wie Cyber und IT-Risiken unabhängig und den
Interessen der Kunden verpflichtet.
Zu unseren Kunden zählen Unternehmen aller Bran-
chen und Größenordnungen vom Start-up bis zu
etablierten internationalen Konzernen, Verbänden,
Freiberuflern und anspruchsvollen Privatpersonen.
Ein Schwerpunkt liegt in der Beratung moderner,
technologiebasierter Unternehmen und deren be-
sonderen Risikoverhältnissen. Unsere Kunden sind
insbesondere aus den Branchen IT- und Telekom-
munikation, Finanzinstitute, Venture Capital und
Private Equity.
Kontakt:
Herr Jan Fries
www.contego.de
Gotuaco, Del Rosario Insurance Brokers, Inc. ist
der größte unabhängige, rein philippinische Ver-
sicherungsvermittler auf den Philippinen.
Unser Unternehmen verfügt über mehr als 50 Jah-
re Erfahrung als Vertreter der Risikomanagement-,
Versicherungs- und Mitarbeiterleistungsprogramme
unserer Kunden.
Wir haben unseren Sitz in der Metropolregion Manila
und verfügen derzeit über ein Team von über 60
Mitarbeitern mit unterschiedlichen beruflichen und
schulischen Hintergründen, darunter Krankenpflege,
Betriebswirtschaft, Technik und Bildung.
Unsere Ziel ist, als Versicherungsmakler und Ver-
fechter des Risikomanagements ein Branchenfüh-
rer und die beste Wahl für die von uns betreuten
Kunden zu sein.
Das bieten wir Ihnen:
+ Partnerschaft mit unseren Geschäftspartnern
bei der Entwicklung geeigneter Risikomanage-
ment-Lösungen,
+ Ergründung, Entwicklung und Maximierung
internationaler Partnerschaften und Möglich-
keiten,
+ Schulung unserer Geschäftspartner und der
Öffentlichkeit über Risiken, Versicherungen
und den Wert der Zusammenarbeit mit einem
Versicherungsmakler,
+ sich jederzeit um bestmöglich um die Bedürf-
nisse unserer Geschäftspartner, Teamkollegen
und Aktionäre kümmern.
Kontakt:
Herr Andrew Gotuaco
http://gra-insurancebrokers.com
Patrimgest SA ist Versicherungsmakler mit Spezia-
lisierung auf Haftpflichtversicherungen im Finanz-
bereich, Bank- und Luftfahrtrisiken sowie berufliche
Altersvorsorge. Das Unternehmen wurde 2000 in
Lausanne gegründet. Zu seinen Kunden zählen
vorrangig mittelständische Unternehmen in der
Schweiz und international, öffentliche sowie soziale
Einrichtungen und Freiberufler. Neben der Versiche-
rungsmaklertätigkeit bietet Patrimgest Erbe- und
Vermögensverwaltung sowie Placingtätigkeiten an.
Schwerpunkte:
+ Vermögensschadenhaftpflicht für Vermögens-
verwalter und Finanzunternehmen
+ D&O, E&O
+ Berufliche Altersvorsorge für Geschäftsführer
und sonstige Führungskräfte
+ Finanz- und Steuerplanung, Nachfolgeplanung
+ Vermögensverwaltung
+ Hypothekendarlehen
+ anwaltliche Beratung
Kontakt:
Herr Etienne Gaulis
www.patrimgest.ch
Premier Choice Insurance wurde 2009 gegrün-
det. Das Maklerunternehmen bietet seinen Kun-
den, lokalen und internationalen Unternehmen
der folgenden Branchen, Versicherungsschutz an:
Automobil- und Fertigungsindustrie, Großhandel,
Bau und grüne Energie. Unsere Agentur verbin-
det traditionelle Werte mit modernen Lösungen,
um hochqualitative Versicherungsdienstleistungen
und Unternehmensrisikomanagement anbieten zu
können. Dies beinhaltet unter anderem Underwri-
ting, Verlustkontrolle, Employee Benefits und Scha-
dendienstleistungen. Unser Team ist bestrebt, das
Thema Versicherungen mit einem Höchstmaß an
Technologie und Personalisierungsmöglichkeiten
neu zu definieren, um die Effizienz und den Ver-
sicherungsschutz zu erhöhen. Wir sind bestrebt,
leistungsstarke Angebote zu wettbewerbsfähigen
Preisen zu machen und unseren Kunden obendrein
einen exzellenten Service zu bieten. Premier Choice
Insurance richtet sich an Unternehmen mit globalem
Versicherungsbedarf wie Handelskreditversicherung,
Seefracht, ausländisches Eigentum und Haftpflicht.
Alle unsere Versicherungsunternehmen sind von
AM Best mit A bewertet. Mit unserem Team von er-
fahrenen Fachleuten können Sie sich auf den Weg
machen. Wir haben das Produkt, das Wissen und
den Vorsprung, um hochwertige Versicherungs-
produkte anzubieten.
Kontakt:
Herr Troy Brownrigg
Frau Farzin Karim Brownrigg
www.mypcia.com
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NEUE MITGLIEDER
Seit dem Ausbruch der Infektionskrankheit
COVID-19 im Dezember 2019 in Wuhan, China,
hat sich das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2
rasch ausgebreitet aund COVID-19 sich mittler-
weile zu einer Pandemie entwickelt. Diese stellt
eine gewaltige Herausforderung für die globale
Gesundheitssicherheit dar
Vier Monate nach den ersten gemeldeten CO-
VID-19-Fällen gibt es inzwischen weltweit über
unisonSteadfast News
Coronavirus in ChinaUNISONSTEADFAST CHINA LIAISON OFFICE
5,5 Mio. bestätigte Infektionen sowie über 350.000
Todesfälle.
Innerhalb Chinas wurden folgende Zahlen (Stand
27. Mai 2020) gemeldet:
Quelle:Ding Xiang Doctor丁香医生
123Aktive Fälle
4 645Tote
1 732Importierte Fälle
404Symptomlose
79 776Genesene
84 544Insgesamt
bestätigte Fälle
Quelle:Ding Xiang Doctor丁香医生
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UNISONSTEADFAST NEWS
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Die chinesische Regierung hat das Thema von An-
fang an sehr ernst genommen und im ganzen Land
teils drastische Maßnahmen zur Eindämmung von
SARS-CoV-2 ergriffen:
+ Millionen Menschen wurden unter Quaran-
täne gestellt.
+ Das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes
ist noch immer Pflicht.
+ Straßen wurden gesperrt.
+ Zwei Krankenhäuser wurden innerhalb kür-
zester Zeit gebaut.
+ Restaurants, Shops und Schulen wurden ge-
schlossen.
+ Alle, die ihr Zuhause nicht aus wichtigen Grün-
den (z. B. Arbeit, Arztbesuch) verlassen müs-
sen, sind angewiesen, daheim zu bleiben.
Homeoffice und Home Schooling sind zum
Alltag geworden.
+ Es wurde immer wieder an den Zusammenhalt
der Bevölkerung appelliert und betont, dass die
Bekämpfung des Virus oberste Priorität habe.
+ etc.
Die frühen Quarantäne-Maßnahmen waren sehr
wichtig, da am 25. Januar das Chinesische Neujahr
begann - einer der wichtigsten Feiertage in China.
Anlässlich des Neujahrsfests kommt es jedes Jahr
zu einer der größten Massenbewegungen der Welt.
Im Frühjahr 2019 lag das nationale Passagierbe-
förderungsvolumen bei fast 300 Mio. Personen -
eine Steigerung von 0,6% gegenüber dem Vorjahr.
Dadurch wurde das Risiko einer weiteren Verbrei-
tung des Virus sehr groß eingeschätzt. Bereits am
20. Januar, kurz vor Beginn der Feierlichkeiten, hat die
Regierung in der 11-Millionenmetropole Wuhan, in der
das neuartige Coronavirus erstmals in Erscheinung
getreten ist, eine strikte Ausgangssperre verhängt.
UNISONSTEADFAST NEWS
Nachstehend eine kurze Zusammenfassung der
wichtigsten Entwicklungen bis Ende Januar 2020:
31. Dezember 2019: China berichtet über Fälle einer
Lungenentzündung unbekannter Ursache in Wuhan,
Provinz Hubei.
7. Januar 2020: China verkündet offiziell, dass es
sich bei der Erkrankung um eine durch ein neu-
artiges Coronavirus hervorgerufene Lungenent-
zündung handelt.
11. Januar: China meldet seinen ersten Todesfall:
ein 61-Jähriger, der auf dem Seafood-Markt ein-
gekauft hat.
13. Januar: Behörden bestätigen ersten Fall in Thai-
land - der erste Fall außerhalb Chinas.
20. Januar: Südkorea meldet den ersten Infek-
tionsfall.
Zhong Nanshan, ein renommierter chinesischer
Arzt, erklärt, dass das Virus sich von Mensch zu
Mensch übertragen kann.
21. Januar: Die US-Infektionsschutzbehörden be-
stätigen die ersten Fälle in den USA.
Chinas höchste Politikkommission warnt: „Jeder,
der das Melden von Infektionsfällen aus eigenem
Interesse absichtlich verzögert oder vertuscht wird
bis in die Ewigkeit an den Pranger gestellt werden“
23. Januar: Die Städte Wuhan, Xiantao und Chibi
in der Provinz Hubei werden unter Quarantäne
gestellt. Kurz zuvor haben knapp 5 Mio. Menschen
diese ohne einen Test auf das Virus verlassen.
24. - 30. Januar: China begeht die Neujahrsfeierlich-
keiten. Hunderte Millionen Menschen befinden sich
auf der Durchreise. Sie besuchen ihre Verwandten.
26. Januar: China verlängert die Ausgangssperre um
eine Woche und erweitertet diese auf mehr Gebie-
te, sodass 56 Millionen Menschen davon betroffen
sind. Ein zusätzliches Krankenhaus wird in Wuhan im
Eilverfahren errichtet. Ab diesem Zeitpunkt werden
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in ganz China sehr strikte Maßnahmen eingeführt.
30. Januar: Die WHO erklärt den globalen Notstand, da
die Zahl der Todesopfer in China auf 170 angestiegen
ist. Zu dem Zeitpunkt wurden aus dem ganzen Land
7 711 Fälle gemeldet. Alle Provinzen sind betroffen.
Quellen:WHO, AXIOS, ALJAZEERA
Wegen COVID-19 konnten bzw. können viele Unter-
nehmen ihre Arbeit nur verzögert aufnehmen. Pro-
duktion und Geschäfte wurden stillgelegt, Cashflow
und Lieferketten unterbrochen. Dadurch kommt es
immer noch zu Umsatzeinbußen und die Unter-
nehmen erleiden enorme Verluste. Miete, Löhne
und Zinsen müssen aber weiterhin gezahlt werden.
Bei vielen Kunden kam zunehmend die Frage auf,
ob eine Unterbrechung oder Beeinträchtigung des
versicherten Betriebes durch einen Schaden infolge
der Verbreitung von SARS-CoV-2 in China versi-
chert ist. Um diese Frage beantworten zu können,
schauen wir zunächst einmal, wie der Deckungs-
umfang in den marktüblichen Sachbedingungen
definiert ist:
„If during the period of insurance the business car-
ried out by the Insured at the premises specified
in the Schedule is interrupted or interfered with in
consequence of physical loss of or damage to the
property used in business operation (hereinafter
called Physical Damage) resulting from perils or
hazards covered under the Physical Damage In-
surance (which herein refers to the standard clau-
ses of the physical damage insurance, excluding
the special provisions and conditions, extension
clauses, endorsements and memorandum etc.),
the Insurer shall indemnify the Insured for the loss
of gross profit resulting from such interruption
or interference, subject to the terms, exclusions,
conditions and provisions contained in this Policy
or endorsed thereon.
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UNISONSTEADFAST NEWS
Indemnity Period in this Policy refers to the peri-
od beginning with the occurrence of the Physical
Damage and ending no later than the Maximum
Indemnity Period stated in the Policy thereafter
during which the results of the business is affected
in the consequence of the damage...”
Hieraus ist zu entnehmen, dass die Vorausset-
zung für den Versicherungsschutz einer Betriebs-
unterbrechungsversicherung ein vorausgehender
direkter physischer Schaden (Sachschaden) am
versicherten Ort ist, der die Unterbrechung ver-
ursacht hat. Der Sachschaden muss dabei durch
eine versicherte Gefahr entstanden sein (z. B. Feuer,
Explosion, Leitungswasser, Sturm, etc.) und eine
dem Betrieb dienende Sache beeinträchtigen.
Im Falle des Coronavirus liegt kein Sachsubstanz-
schaden vor, weil eine Infektionskrankheit in der
Regel nicht zu den versicherten Gefahren gehört.
Somit besteht kein Versicherungsschutz im Rahmen
der BU für Unternehmen, die ihren Betrieb oder
Standort wegen des Coronavirus vorübergehend
schließen müssen. Hierbei ist noch zu beachten,
dass in China die Betriebsunterbrechnung nicht
als „stand alone“ versichert werden kann, sondern
immer im Zusammenhang mit einer Sachversiche-
rung gekauft werden muss. Es gilt der Grundsatz
„BU folgt Sachversicherung“.
Infektionskrankheiten sind naturgemäß schwer
vorhersehbar und mit sehr hohen wirtschaftlichen
Risiken verbunden. Daher sind Versicherer im All-
gemeinen nicht dazu bereit, solche Risiken zu
versichern und schließen sie grundsätzlich aus.
Teilweise gibt es aber auf dem lokalen Versiche-
rungsmarkt spezielle eingeschränkte Deckungs-
erweiterungen, welche eine sachschadenunab-
hängige Betriebsunterbrechung deckt, z.B. über
Rider of Murder, Infectious Disease and Pollution
Clause (附加谋杀、传染病和污染条款A):
„It is agreed and understood that subject to the
Insured having paid the agreed additional pre-
mium, the Insurer shall indemnify the Insured for
the damage as per the insurance contract caused
by disruption or interruption of business carried
on by the Insured due to:
(1) Murder or suicide occurring at the premises;
(2) Being closed or isolated of the premises by or-
der of a competent public authority as a result of a
statutory infectious disease suffered by any person
at the premises stated in the insurance contract;
(3) Closing of the whole or part of the premises by
order of a competent public authority consequent
upon defects in the drains and other sanitary faci-
lities at the premises;
(4) injury or illness sustained by any person arising
from or traceable to foreign or infections matter
in food or drink provided at the premises stated
in the insurance contract.In respect of each and
every occurrence of the damage under this clause,
the Insurer shall not be liable for the first seventy-
two (72) hours of such damage.It is a condition
precedent to any liability of the Insurer that the
Insured must strictly abide by relevant state safety
and health laws and regulations and shall exercise
due diligence in making the premises free from en-
countering the insured event caused by aforesaid
contingencies. The maximum indemnity of the
Insurer under this rider shall not exceed the sepa-
rate sum insured named in the insurance contract.
UNISONSTEADFAST NEWS
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In case of any conflict between the provisions of
the main insurance and the rider, the provisions of
the rider shall be paramount. As to other matters
not referred to in the rider, the main insurance shall
be paramount.”
Wir finden unter dem zweiten Punkt über die
Infektionskrankheit:
„(2) Being closed or isolated of the premises by or-
der of a competent public authority as a result of a
statutory infectious disease suffered by any person
at the premises stated in the insurance contract;”
Man kann daraus ableiten, dass zwei wesentliche
Kriterien erfüllt werden müssen, damit ein Schaden-
fall als Leistungsfall gilt, und zwar:
a) ein bestätigter Infektionsfall einer Person am/im
versicherten Standort/Betrieb,
b) die Schließung oder Isolierung des Betriebes bzw.
der Räumlichkeiten auf behördliche Anordnung
Das zweite Kriterium ist in diesem Fall erfüllt. Die
Regierung und örtliche Behörden haben die Wie-
deraufnahme des Betriebs/der Produktion wegen
möglicher Infektionsrisiken untersagt. Das erste
Kriterium ist in dem Fall strittig, weil das Unterneh-
men nachweisen muss, dass die betroffene Person
bereits vor der Schließung infiziert war.
Die Infektionsklauseln verschiedener Versiche-
rungsunternehmen können unterschiedlich ver-
einbart und formuliert sein. Für einige Großkunden
passt der Versicherer die Bedingungen individuell
an, um den besonderen Risikotransferanforderun-
gen von Großkunden gerecht zu werden. Daher
bedarf es in dieser Situation einer individuellen
Prüfung der erweiterten Klausel bzw. der Police,
ob der Schadenfall versichert ist.
Mittlerweile kehrt in China allmählich der Alltag
wieder ein. Die Infektionszahlen gehen zurück.
Momentan kämpft China hauptsächlich gegen
importierte Krankheitsfälle.
Die Isolation der Millionenmetropolen wurde be-
endet. Die Menschen gehen wieder zur Arbeit und
die Straßen werden langsam belebter. Schulen
sollen vorsichtig, unter bestimmten Sicherheits-
vorkehrungen wieder geöffnet werden. Nach dem
Stillstand geht das Leben wieder weiter. Hoffentlich
wird die Pandemie allerorts bald eingedämmt sein.
Bleiben Sie gesund!
Kontakt:
Frau Weiying Yang, China Liaison Officer
www.unisonsteadfast.com
Fazit: Marktübllich ist eine Coronavirus-bedingte Betriebsschließung nicht versichert.
Der Einschluss einer Erweiterungsklausel dehnt den Versicherungsschutz auf Betriebsunterbrechung wegen Infektionskrankheiten zwar aus, hängt aber bei der Deckungserweiterung von der Risikobeschreibung des konkreten Vertrags ab, ob das Risiko tatsächlich versichert ist.
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UNISONSTEADFAST NEWS
Die Haftpflichtversicherung für Direktoren und
leitende Angestellte ist mit dem Ausbruch der Co-
ronavirus-Pandemie einer unerwarteten Prüfung
unterzogen worden. In einem kürzlich in der Busi-
ness Insurance veröffentlichten Artikel schrieb Judy
Greenwald wie folgt: „Unternehmen sollten sich
auf eine Flut von Aktionärsklagen im Zusammen-
hang mit der Ausbreitung von COVID-19 einstellen.
Der Erfolg eines jeden Rechtsstreits kann jedoch
maßgeblich von der Bereitschaft der Unternehmen
abhängen, die Haftungsrisiken von Direktoren und
leitenden Angestellten jetzt vollständig offenzu-
legen, raten viele Experten.“*
Der Artikel hebt die Erklärung des Vorsitzenden der
US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) hervor, in der
er börsennotierte Unternehmen dazu auffordert,
den Investoren ihre Bewertungen und Pläne zur
Verfügung zu stellen, um grundlegende Unter-
nehmensrisiken, die sich aus dem Coronavirus
ergeben, „möglichst vollumfänglich” anzugehen.
Börsennotierte Unternehmen sind das Eine, aber was
ist mit privaten Aktiengesellschaften? Sie könnten
ebenfalls von ihren Aktionären verklagt werden.
Beispielsweise ist eine Aktionärsklage eine Klage,
die von einem einzelnen Aktionär im Namen des
Unternehmens eingereicht wird, um Unrecht oder
Schaden vom Unternehmen abzuwenden. Diese
spricht den Vorstand oder die Führungskräfte nicht
direkt an. Eine abgeleitete Klage ist hingegen eines
der ernsthaften Risiken, denen Vorstandsmitglieder
von Privatunternehmen ausgesetzt sein können.
Diese Möglichkeit sollte man bei der Führungsweise
des Vorstandes und dem Umfang der abgeschlos-
senen D&O-Versicherung berücksichtigen.
All diese verschachtelte Fachsprache wird umso
verwirrender, wenn Sie CFO einer europäischen
oder nicht-amerikanischen Muttergesellschaft sind
und versuchen, die wichtigsten Risikofaktoren zu
klären, die sich auf die Geschäftstätigkeit Ihrer aus-
ländischen Tochtergesellschaft in Nordamerika
auswirken könnten.
Im Mittelpunkt dieses Artikels steht die Frage, warum
in den USA und Kanada tätige Privatunternehmen eine
„admitted“-D&O-Versicherung benötigen. Bei der Er-
örterung der Notwendigkeit einer lokal ausgestellten
D&O-Versicherung mit ausländischen Maklern bin ich
vielfach auf folgende Szenarien gestoßen:
1) Die Betriebe sind zu klein, das Unternehmen
UNISONSTEADFAST NEWS
USA Update: D&O-Versicherungsschutz für private UnternehmenUNISONSTEADFAST CORP.
unisonSteadfast News
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ist privat; es besteht keine Notwendigkeit für eine
US-amerikanische oder kanadische D&O-Police.
2) Das Risiko wird von der Muttergesellschaft ver-
sichert; die Police ist streng vertraulich. Wenn der
US-Finanzchef eine Kopie der D&O-Versicherung
des Unternehmens sehen möchte, muss er einen
schriftlichen Antrag bei seinem Pendant in Europa
stellen.
3) Bei der Police handelt es sich um eine „non-ad-
mitted“-Police, deren Geltungsbereich die USA/
Kanada einschließt.
Mögliche Streitpunkte, die man im Blick behalten
sollte:
i) In den USA erwarten der CFO sowie ggf. wei-
tere Vorstandsmitglieder, dass sie eine Kopie der
anwendbaren D&O-Haftungsrichtlinien erhalten!
ii) Auch die Ehepartner von Direktoren und lei-
tenden Angestellten können allein aufgrund ihres
Status als Ehepartner verklagt werden. Dies ist in
erster Linie in Staaten mit Gemeinschaftseigentum
wie Kalifornien, Texas und Washington der Fall, in
denen ein Urteil gegen einen verheirateten Direk-
tor/leitenden Angestellten nicht in vollem Umfang
einklagbar wäre, weil der Ehepartner eine maßgeb-
liche Beteiligung am Vermögen des Ersteren hat.
iii) Eine D&O-Versicherung, die außerhalb der USA
ausgestellt wurde, kann ein weltweites Territorium
abdecken, aber würde sie auch Ansprüche vor
einem US-amerikanischen/kanadischen Gericht
absichern?
iv) Es ist nicht „compliant“, wenn eine ausländische
Muttergesellschaft, die D&O-Risiken von nord-
amerikanischen Tochtergesellschaften über eine
„non-admitted“-Police versichert.
v) Die US-Gesetzgebung auf bundesstaatlicher
Ebene regelt sowohl die Platzierung von Versiche-
rungen außerhalb der USA als auch Versicherungs-
transaktionen innerhalb der USA. Die meisten bun-
desstaatlichen, „non-admitted“-Gesetze verbieten
den Abschluss von Versicherungen, die nicht von
staatlich lizenzierten Versicherern stammen. Hier
gilt allerdings eine Ausnahme: Diese Versicherungen
können auf dem lokalen Markt nicht ausreichend
erworben werden.
vi) Selbst wenn es sich um die Tochtergesellschaft
des US-Unternehmens handelt, benötigt eine ka-
nadische Tochtergesellschaft eine von Kanada
ausgestellte D&O-Versicherung über einen lizen-
zierten und autorisierten Versicherer und Makler.
vii) Wenn Sie ein Fronting-Programm planen, prü-
fen Sie zunächst mit Ihrem nordamerikanischen
Makler, ob ein Gesamtlimit von 1.000.000 USD
Peter J. Bleach
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UNISONSTEADFAST NEWS
UNISONSTEADFAST NEWS
(oder dem Äquivalent in CAD), einschließlich der
Verteidigungskosten, für das besprochene Risiko
angemessen ist. Vermögensgröße und Einnahmen
sind zwei der Faktoren, die zur Bestimmung dieses
Wertes herangezogen werden können.
Abhängig von der Gerichtsbarkeit, in der ein Fall
verhandelt wird, können die anfallenden Verteidi-
gungskosten erheblich hoch sein. Ein Gesamtlimit
von 1.000.000 USD kann völlig unangemessen sein.
viii) Kommunizieren Sie mit Ihrem Servicepartner
und bitten Sie ihn um Unterstützung bei der Aus-
handlung von Deckungserweiterungen und -an-
passungen, die vorgeschlagene Richtlinie zur Ver-
teidigungspflicht („Duty to defend“) beispielsweise.
Letztere ist jedoch eher für kleinere Unternehmen
geeignet, die nicht über die Zeit oder das Fach-
wissen verfügen, einen geeigneten Rechtsbeistand
auszuwählen oder überdurchschnittliche Anwalts-
kosten zu zahlen.
Warum ist die D&O-Versicherung eine unverzicht-
bare Deckung für Privatunternehmen?
Kurz gesagt: die Direktoren und leitenden Angestell-
ten können für ihre Managemententscheidungen
persönlich haftbar gemacht werden. Unabhängige
Aktionäre, Investoren, Gläubiger, Kunden, Ver-
käufer, Lieferanten, Konkurrenten und staatliche
Aufsichtsbehörden usw. können ein Privatunter-
nehmen und damit seinen Vorstand verklagen und
einen beachtlichen Schadenersatzbetrag erhalten.
Stellen Sie sich D&O als eine Versicherung gegen
Fehlverhalten vor, das sich aus Managementent-
scheidungen ergibt und einer dritten Partei finan-
ziellen Schaden zufügt, z. B. durch die Verletzung
der Treuhandspflicht, falsche Unternehmensleitung,
mangelnde Unternehmensführung, Abwerben von
Mitarbeitern, unfaire Geschäftspraktiken, Nicht-
bereitstellung von Dienstleistungen, Offenlegung
maßgeblich falscher oder irreführender Informatio-
nen, unrechtmäßige Einmischung in einen Vertrag,
Verletzung von (Bundes-)Staatsgesetzen, Verletzung
der Verbraucherschutzrechte usw.
In einer Studie aus dem Jahr 2016 berichtete Chubb,
dass der durchschnittlich gemeldete, privatwirt-
schaftliche D&O-Verlust eines Unternehmens mit
USD 399.394 bewertet wurde.
Die folgenden zwei Anspruchsszenarien sind Bei-
spiele dafür, worauf private Unternehmen im Laufe
ihrer Geschäftstransaktionen stoßen könnten:
1) Regierungsbehörde: Die Bundesregierung ver-
klagte den CEO und President sowie andere Füh-
rungskräfte einer Produktionsfirma an der Ostküste
wegen Preisabsprachen. Nach einem ausgedehnten
Prozess wurden die Vorwürfe aufgrund fehlender
Indizien abgewiesen. Die Verteidigungskosten be-
liefen sich auf mehr als USD 750.000.
2) Falschdarstellung von Geschäftsgeheimnissen
durch einen Konkurrenten: Jones, der President
der CCC Company war, verließ das Unterneh-
men, um COO von NNN Inc. zu werden, einem
Konkurrenten. Drei Monate nachdem Jones das
Unternehmen verlassen hatte, verklagte CCC die
Direktoren und leitenden Angestellten von NNN
wegen angeblichen Diebstahls von Geschäftsge-
heimnissen, vertraulichen Geschäftsinformationen
und Abwerbung von Mitarbeitern, wodurch dem
Unternehmen ein unrechtmäßiger Wettbewerbs-
vorteil verschafft wurde. Die Parteien einigten sich
schließlich auf USD 390.000. NNN stimmte Be-
schränkungen bei der Einstellung der Mitarbeiter
19
von CCC zu. NNN entstanden Verteidigungskosten
in Höhe von USD 150.000.
Die Haftpflichtversicherung für Direktoren und
leitende Angestellte von Privatunternehmen kom-
biniert in der Regel drei verschiedene Deckungen
in einer Versicherungspolice:
a) Unverzichtbarer Versicherungsschutz oder „Side
A”. Diese sieht eine Versicherung für die Verluste
einzelner Vorstandsmitglieder und Führungskräfte
gegen Verluste vor, die das Unternehmen nicht
entschädigen kann oder will. Unter bestimmten
Umständen kann es einem Unternehmen untersagt
sein, den Director und die leitenden Angestellten
aufgrund der öffentlichen Ordnung schadlos zu
halten oder wegen Insolvenz seine Entschädi-
gungsverpflichtungen nicht erfüllen zu können.
Im Allgemeinen entschädigen Unternehmen ihre
Vorstandsmitglieder und Führungskräfte.
b) Rückerstattungsdeckung für Unternehmen oder
„Side B”. Dadurch wird die versicherte Einheit für
die Verpflichtung zur Entschädigung ihrer leitenden
Angestellten und Direktoren entschädigt, einschließ-
lich Verteidigungs-, Vergleichs- oder Urteilskosten.
c) Entitätsdeckung oder „Side C”. Die meisten
D&O-Ansprüche fallen unter„Side C”, wobei private
Unternehmen neben ihren Vorstandsmitgliedern
und leitenden Angestellten in Gerichtsverfahren
genannt werden. Die Deckung bietet einen vollstän-
digen Schutz der Vermögenswerte der Körperschaft,
plus Verteidigungskosten, und gilt weitgehend für
ein breites Spektrum von Ansprüchen (sofern nicht
anderweitig ausgeschlossen), die sich aus unrecht-
mäßigen Handlungen der Körperschaft oder ihrer
Vorstände und leitenden Angestellten ergeben.
In der Regel sind D&O-Risiken für nicht-börsen-
notierte Unternehmen in den USA im Rahmen von
Multi-Coverage-Paketen zur Managementhaftung
versichert, die die Versicherung von Haftpflichtan-
sprüchen aus Arbeitsverhältnissen (EPLI), die treu-
händerische Haftung, die Kriminalitätsversicherung
und Kidnap and Ransom beinhalten. Einige Pakete
umfassen auch Cyber-Haftpflicht und Gewalt am
Arbeitsplatz.
Während die Mehrzahl der gegen Privatunterneh-
men eingereichten Klagen im Zusammenhang mit
der Beschäftigung steht, lässt die sich verändernde
Rechtsprechung darauf schließen, dass die Ge-
richte begonnen haben, die Erwartungen an die
Corporate Governance so anzuheben, dass die
gleichen Maßstäbe wie für börsennotierte Unter-
nehmen angelegt werden. Dadurch würde die
Exponierung von Führungskräften und Direktoren
stark zunehmen.
*„Risikomanagern wird empfohlen, sich auf D&O-
Schäden in Folge der Coronavirus-Pandemie vor-
zubereiten”, Business Insurance: 10. März 2020
Kontakt:
Herr Peter J. Bleach, Senior Vice President
www.unisonsteadfast.com
20
UNISONSTEADFAST NEWS
Interview: Dr. Maik HulandUNISONSTEADFAST AG
Dr. Huland, Sie haben im Januar bei unisonStead-
fast als Director of Administration angefangen.
Nach Ihrer Promotion in Mathematik und Informa-
tik haben Sie bei diversen großen Versicherungen
verschiedene Funktionen in der Führungsebene
bekleidet. Wie kam es dazu, dass Ihr beruflicher
Weg sie in die Versicherungswirtschaft führte und in
welchen Fachbereichen haben Sie dort gearbeitet?
Hauptsächlich habe ich mich für die Versicherungs-
branche entschieden, da Versicherungen eine viel-
seitige Job-Palette mit zahlreichen Stellenprofilen,
individuelle Förderung und Weiterbildung sowie
interessante Entwicklungsmöglichkeiten für eine
Fach- und/oder Führungskarriere bieten. Arbeiten
auf der Führungsebene eines Versicherers setzen
sowohl analytisches als auch strategisches Den-
ken voraus. Um promovierter Mathematiker zu
werden, sind diese Fähigkeiten meines Erachtens
ein Must-have. Die Wurzel meiner tagtäglichen
Motivation ist die Analyse sowie Optimierung von
Geschäftsprozessen und Abläufen. Dies stellt im
Versicherungswesen oft eine besondere Heraus-
forderung dar, der ich mich jeden Tag aufs Neue
mit Freuden stelle.
Eine meiner ersten beruflichen Erfahrungen habe
ich bei der Volksfürsorge in den Bereichen Rech-
nungslegung und Produktentwicklung sammeln
dürfen. Im weiteren Verlauf meiner Karriere bin
ich dann zu der Aspecta Global Group gewechselt
und habe dort die nationale und internationale
Produktentwicklung verantwortet.
Im Jahr 2007 wurde ich zum Vorstandsmitglied
bei der Rothmann & Cie. TrustFonds Gruppe be-
stellt und wurde 2008 Geschäftsführer der TEP
Warehouse Ltd. Diese Betätigungen im interna-
tionalen Geschäft haben sich als sehr spannende
Erfahrungen erwiesen.
Bei der Beratungsgesellschaft für Versorgungswerke
war ich als Chefstratege tätig und zu guter Letzt
war ich bei der Fisalis AG für das Beratungsfeld der
Prozessoptimierung und der Geschäftsfeldstrategie
leitend zuständig.
Warum hat die Position des Director of Adminis-
tration in einem internationalen Maklernetzwerk
Ihr persönliches Interesse geweckt?
Zwei Grundsätze sind mir bei meinen Tätigkeiten
stets wichtig gewesen: einerseits meinen profunden
Erfahrungsschatz aus der nationalen und inter-
unisonSteadfast News
UNISONSTEADFAST NEWS
21
nationalen Versicherungswirtschaft einbringen zu
können, andererseits Dinge im Unternehmen be-
wegen zu können. Beide Grundsätze passen sehr
gut zu unisonSteadfast.
Neben dem theoretischen Unterbau bringe ich
eine ausgeprägte Hands-on-Mentalität mit, denn
es geht ja darum, etwas zu bewegen.
Ganz anders als bei einem großen Versicherer, wo
die Unternehmensstrukturen überwiegend wie in
Stein gemeißelt zu sein scheinen, hat man in einem
mittelständischen Unternehmen wie unison noch
Spielraum, um betriebliche Abläufe zu verändern
bzw. zu optimieren, was ich in beruflicher Hinsicht
als sehr reizvoll empfinde. Natürlich freue ich mich
auch darüber, einen tollen Arbeitgeber in meiner
Heimatstadt Hamburg gefunden zu haben.
Inwiefern können Sie ihre strategischen Fähigkeiten
und ihre langjährige berufliche Erfahrung in der
Versicherungswelt bei unisonSteadfast einsetzen
und was sind Ihre Ziele?
Ich denke ein gesundes strategisches Denken ist
überall von Vorteil, wenn man einen Fortschritt
innerhalb eines Unternehmens erwirken möchte.
Sicherlich kann auch mein Know-how aus der
Beratungs- und Versicherungsbranche für das
Vorantreiben des Unternehmens nicht schaden.
Wenn mich meine berufliche Erfahrung etwas ge-
lehrt hat, dann ist es, dass man Weiterentwicklung
nur dann erreichen kann, wenn man zielstrebig
vorgeht. Man sollte als ersten Schritt mit der Prio-
risierung der Ziele beginnen.
Als Director of Administration bin ich für die IT und
die Abläufe verantwortlich. Seit dem Relaunch des
UniNets bin ich mit der Optimierung des Userpor-
tals beschäftigt. Mir liegt es sehr am Herzen, die
internen Abläufe zu verbessern und so den Service
für die Mitglieder auszubauen. Die dafür notwendi-
gen Strukturen werden nach und nach geschaffen.
Dr. Maik Huland
22
UNISONSTEADFAST NEWS
Sie sind nun schon fünf Monate bei unisonSteadfast
beschäftigt und konnten sich ein Bild vom Unter-
nehmen, dem Team und den geschäftlichen Ab-
läufen machen. Was sind bis dato Ihre Eindrücke?
Mein erster Eindruck war auf Anhieb sehr positiv.
Es herrscht ein freundlicher Umgang unter den
Kollegen und die Hierarchien innerhalb des Unter-
nehmens werden flach gehalten. Von Ellenbogen-
Mentalität ist hier nichts zu spüren, was ich persön-
lich als sehr angenehm im täglichen Arbeitsalltag
empfinde. Kurzum: Eine professionelle, sympathi-
sche unison-Familie mit motivierten Mitarbeitern
ist hier entstanden, in die ich sofort sehr herzlich
und offen aufgenommen wurde.
Für ein globales Makler-Netzwerk war ich bisher
in meiner beruflichen Laufbahn noch nicht tätig,
daher musste ich mich in die internen Abläufe und
betrieblichen Strukturen erst einmal hineindenken,
aber ich habe schon einen guten Einblick erhalten.
In den nächsten Schritten werde ich ermitteln, wo
man ansetzen kann, Vorgänge zu optimieren bzw.
auszubauen.
Die COVID-19-Pandemie hat global gesehen er-
hebliche Veränderungen für fast jedes Unterneh-
men zur Folge und auch unisonSteadfast musste
sich an diese beispiellose Situation anpassen. Wie
haben Sie diesen Wandel empfunden?
COVID-19 ist eine menschliche und wirtschaftliche
Tragödie. Zunächst stellte ich fest, dass sich die
Prioritäten aus Sicht der Führungsebene verschieben
mussten. Um die Stabilität des Unternehmens zu
gewährleisten, ist es auch wichtig, sich in die neue
Arbeitssituation unserer Mitarbeiter zu versetzen.
Das Kontaktverbot und die Schließung der Schu-
len erfordern von vielen Mitarbeitern in unserem
Unternehmen einen Spagat zwischen Familien-
und Berufsleben. Die Work-Life–Balance ist von
einem auf den anderen Tag aus dem Gleichgewicht
geraten und das Homeoffice mit seinen Vor-und
Nachteilen ist nun der neue digitale Berufsalltag.
Hier gilt es als Unternehmen Empathie und Flexibili-
tät zu vermitteln und den Mitarbeitern zur Seite zu
stehen. Ich bin selbst Vater zweier Jungs, arbeite
zwar überwiegend im Büro im Chilehaus, kann aber
sehr gut nachempfinden, was es bedeutet, wenn
Familie und Beruf in häuslicher Isolation vereint
werden müssen.
Im weiteren Schritt kamen für unison natürlich auch
neue Herausforderungen hinzu, denn wir mussten
als Unternehmen schnell schalten, neue Arbeits-
modelle mit Remote-Arbeitsplätzen entwickeln,
ein Konzept für die neue Zeiterfassung erstellen
und natürlich auch dafür Sorge tragen, dass die
interne Kommunikation unter der nun räumlich
getrennten Bürogemeinschaft nicht zum Erliegen
kommt. Tägliche Video-Konferenzen stehen seither
auf unserer Agenda. Dies war ein erster Sprung ins
eiskalte Wasser der technischen Anpassung hin zu
unserer neuen Zukunft, den unison aus meiner Sicht
spielend gemeistert hat.Diese Flexibilität werden wir
jedoch neben der gegenseitigen Hilfsbereitschaft
als positiven Wert aus der Corona-Krise mitnehmen.
Das Interview führte Nadyn Kern, Management
Assistant.
Kontakt:
Dr. Maik Huland, Director of Administration
www.unisonsteadfast.com
UNISONSTEADFAST NEWS
23
Brett Grough Matt Grough Dan Knise
Mitgliederinformationen
Ames & Gough ernennt neuen President, COO und ChairmanAMES & GOUGH
Zwei Seniormanager erweitern ihre Führungs-
rollen; CEO Dan Knise wird Chairman
Ames & Gough, ein führender Versicherungsmak-
ler und Risk Management-Berater mit Kunden aus
den Bereichen Design, Anwaltskanzleien, Verbände
sowie Non-Profit- und anderen Dienstleistungs-
organisationen hat Matt Gough zum President
sowie Brett Gough zum Chief Operating Officer
ernannt. Der bisherige CEO wird neuer Chairman.
Das Zweiergespann der Goughs wird das Unter-
nehmen gemeinsam führen.
„Während ihrer bisherigen beruflichen Laufbahnen
haben Matt und Brett beide außergewöhnliche
Führungsqualitäten mit zahlreichen Errungenschaf-
ten bewiesen, dabei Kollegen effektiv angelernt
und in ihrer Entwicklung unterstützt. Die starken
Ergebnisse zeugen von einem überdurchschnitt-
lichen gemeinsamen Engagement” , lobt Dan Knise,
der als President von Matt Gough abgelöst wird.
„Wir freuen uns, Matt und Brett in ihren neuen
Führungsrollen so enthusiastisch zu sehen. Sie
werden das Unternehmen gemeinsam erfolgreich
in das vierte Jahrzehnt seines Bestehens führen.
1992 von Marshall (Marty) Ames und Gary Gough
gegründet, ist Ames & Gough stetig gewachsen.
Heute gibt es 15 Beteiligungspartner und mehr
als 40 Fachleute, die die Kundenbedürfnisse im
Hinblick auf Unternehmensversicherungen und
Risikomanagement in den USA bedienen.
24
MITGLIEDERINFORMATIONEN
Als President des Unternehmens wird Matt Gough
für das Tagesgeschäft sowie folgende Bereiche
zuständig sein: Vertrieb, Marketing, Kundenbe-
treuung, Abrechnung, Personalwesen, Techno-
logien und Marktbeziehungen. Des Weiteren wird
er weiterhin den Betrieb in Washington, DC leiten.
Matt Gough ist seit 2001 bei Ames & Gough tätig
und bereits mit vielen Designfirmen zusammen-
gearbeitet. Er war ebenfalls bereits für die Ge-
nerierung von Neugeschäft sowie für das haus-
eigene Haftpflichtprogramm für Auftragneh-mer
verantwortlich. Als Alumni der University of South
Carolina ist er bis heute im American Council of
Engineering Companies (ACEC) aktiv und hält re-
gelmäßig Riskmanagement-Seminare für Kunden
sowie Industrie- und Handelsverbände ab.
Brett Gough wird Matt Gough bei der Unterneh-
mensführung unterstützen und sich auf die unter-
nehmensweiten Vertriebsaktivitäten, Marketing
und die Kundenbetreuung fokussieren. Zusätzlich
wird er weiterhin als Executive Vice President die
Niederlassung in Boston, MA, leiten. Brett Gough
ist seit 1995 im Unternehmen tätig und war auch
bisher schon für die Unternehmensentwicklung
sowie die Großkundenbetreuung verantwortlich.
Er ist und bleibt in zahlreichen Architekten- und
Ingenieursverbänden aktiv. Zudem ist Brett Gough
ein gefragter Redner und Autor zu Berufshaft-
pflicht- und Riskmanagement-Themen. Er ist
ebenfalls Absolvent der University of South Ca-
rolina und hat einen Abschluss als Construction
Risk & Insurance Specialist vom International Risk
Management Institute.
Als Chairman und CEO wird Dan Knise sich auf
die Unternehmensstrategie sowie zukünftige Ini
tiativen konzentrieren und auch weiterhin direkt
mit den größten Kunden des Unternehmens zu-
sammenarbeiten. Des Weiteren wird er sich als
Mentor um den „Nachwuchs” kümmern und die
Experten von Morgen unterstützen. Knise trat 2005
dem Unternehmen bei und kann bereits auf fast
40 Jahre Erfahrung im Seniormanagement in der
Versicherungsbranche zurückblicken.
Über Ames & Gough
Mit mehr als 1 500 Unternehmenskunden aller
Größen aus dem Architektur- und Ingenieursbe-
reich ist Ames & Gough der führende Versiche-
rungsmakler und Risikoberater für diese Branchen.
Das Unternehmen zeigt sich ebenfalls als enga-
gierter und erfolgreicher Versicherungsvermittler
für Anwaltskanzleien, Verbände und Non-Profit-
Organisationen, die eine Berufshaftpflicht, D&O,
Sach- oder Unfallversicherung sowie Risikobe-
ratung benötigen. Ames & Gough wurde 1992
gegründet und verfügt über Büros in Boston, MA;
Orlando, FL; Philadelphia, PA; und Washington,
DC und betreut mit 40 Mitarbeitern an den vier
Standorten Kunden überall in den USA. Weitere
Informationen erhalten Sie auf der Website.
Kontakt:
Herr Dan Knise
www.amesgough.com
25
MITGLIEDERINFORMATIONEN
Seventeen Group kauft WPSJAMES HALLAM/SEVENTEEN
GROUP
Die Seventeen Group hat das in Plymouth ansäs-
sige Unternehmen Walker Persson & Spargo Ltd
am 28. Juni 2019 für eine nicht näher genannte
Summe erworben.
WPS wurde 1968 gegründet und ist ein führender
unabhängiger Makler im Südwesten Großbritan-
niens. Er gehört zu den Chartered Insurance Brokers
und ist Mitglied der UNA Broking Alliance.
Neben der Abwicklung von Unternehmens- und
Privatkundengeschäften auf regionaler und na-
tionaler Ebene erstellt WPS auch Programme und
betreut Affinity-Kunden zahlreicher Branchen.
Das Unternehmen beschäftigt über 40 Mitarbei-
ter und erwirtschaftet eine Bruttoprämie von £17
Millionen. WPS wird von den Direktoren Steve
Rowlands, Steve Harvey und Colin Watts geleitet,
die zusammen mit dem überwiegenden Teil des
WPS-Teams im Unternehmen verbleiben. Das
Unternehmen wird weiterhin als WPS von den
bestehenden Räumlichkeiten in Plymouth aus
tätig sein.
Im Namen von WPS kommentiert Steve Rowlands,
Geschäftsführer, die Situation: „Wir sind sehr stolz
auf das Geschäft, das wir in Plymouth aufgebaut
Mitgliederinformationen
haben, und haben im Laufe der Jahre eine großartige
Unterstützung von unseren Mitarbeitern, Kunden
und Versicherern erfahren. Daher war es für uns
von größter Bedeutung, dass wir einen Käufer für
unser Unternehmen finden, der sich als unabhän-
giger Makler engagiert und den Ehrgeiz hat, unsere
Wachstumspläne im Südwesten fortzusetzen. Wir
kennen James Hallam und die Seventeen Group
seit vielen Jahren und sind zuversichtlich, dass wir
unseren Kunden, Mitarbeitern und Handelspartnern
eine spannende Zukunft bieten können.“
Paul Anscombe, Chief Executive Officer der Seven-
teen Group, fügt hinzu: „WPS ist eine hoch ange-
sehene Firma, die wir gut kennen. Ich war während
unserer Verhandlungen wirklich beeindruckt von
ihrem Wunsch, ihre Präsenz im Südwesten auszu-
bauen und ihren Schwerpunkt auf den Kunden-
service zu legen. Es gibt für die Seventeen Group
großartige Möglichkeiten, unsere Spezialgebiete im
Südwesten zu entwickeln und in die bestehenden
Stärken von WPS zu investieren. Die gemeinsamen
Angriffspunkte liegen in den Bereichen Brokerage,
Underwriting und Risikomanagement.“
Seventeen Group wurde bei dieser Übernahme von
Beechbrook Capital unterstützt. Beechbrook Capital
MITGLIEDERINFORMATIONEN
„Wir haben die Zusammenarbeit mit der Seventeen Group sehr genossen und freuen uns, der neue Finanzierungspartner für dieses marktführende Unternehmen zu sein. Wir freuen uns sehr darauf, die Gruppe bei ihren weiteren Wachstumsplänen in den kommenden Jahren zu unterstützen”.
ist ein spezialisierter Kreditgeber, der innovative und
flexible Finanzierungslösungen zur Unterstützung
schnell wachsender KMU in Nordeuropa anbietet.
Tim Johnston, Investor Director bei Beechbrook,
kommentiert: „Wir haben die Zusammenarbeit mit
der Seventeen Group sehr genossen und freuen uns,
der neue Finanzierungspartner für dieses markt-
führende Unternehmen zu sein, um die Gruppe
bei ihren weiteren Wachstumsplänen in den kom-
menden Jahren zu unterstützen.“
Kontakt:
Frau Jackie Knight
www.seventeengroup.co.uk
27
MITGLIEDERINFORMATIONEN
MITGLIEDERINFORMATIONEN
Neues WebinarangebotMC GRIFF INSURANCE SOLUTIONS
Mitgliederinformationen
McGriff Risk Solutions hat ein neues Webinaran-
gebot veröffentlicht. Wir haben auf das Feedback
unserer Kunden reagiert und strategisch wert-
volle Inhalte entwickelt, von denen Sie sicherlich
profitieren werden. Jedes Webinar behandelt ein
anderes Thema innerhalb des Risikomanagements.
Unsere Webinare:
+ werden ohne zusätzliche Kosten für Sie, Ihre
Kunden oder Ihre zukünftigen Kunden an-
geboten
+ finden in der Regel am dritten Donnerstag im
Monat statt
+ sind ca. 45 Minuten lang, plus 15 Minuten Q&A
Die Anmeldung ist einfach. Klicken Sie einfach auf
ein Datum auf der rechten Seite und melden Sie sich
für das gewünschte Webinar an. Zusätzlich senden
wir Ihnen vor dem Webinar-Termin eine separate,
detailliertere Einladung zu, die sie entsprechend
weiterleiten können. Alle Teilnehmer erhalten eine
28
Anmeldebestätigung sowie eine E-Mail-Benach-
richtigung, die sie 24 Stunden sowie eine Stunde
vorher noch einmal an die Veranstaltung erinnert.
Nicht vergessen: Zusätzlich zu unseren Webinar-
Angeboten bieten wir auch Online-Schulungen,
Streaming-Videos und eine DVD-Verleihbiblio-
thek an.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme sowie Ihr Interesse
an unserem Angebot und sind offen für Ihre Fragen
und Anmerkungen. Frau Lesonya Wilder, Training
Resource Consultant, hilft Ihnen gern weiter.
18. Juni
5 Things Companies can do to Combat
the Hardening Auto Liability Insurance
Market
23. Juli
2019 Most Frequently Cited OSHA
Violations
20. August
Preventing & Preparing for Workplace
Violence
17. September
Contractual Risk Transfer
15. Oktober
Leadership Resilience
19. November
Employee Wellness and Safety:
A Merging Partnership
Kontakt:
Frau Lesonya Wilder
www.mcgriffinsurance.com
YOUR ADCOMESHERE!
Kontaktieren Sie unser Team
für mehr Informationen:
Die beiden in Straßburg ansässigen, familienge-
führten Maklerbetriebe Roederer und Draber-Neff
Assurances, die vor mehr als 100 Jahren gegründet
wurden, tun sich nun zusammen, um einer der 15
Makler zu sein, die das Ziel haben, neue Märkte für
sich zu erschließen.
Mit mehr als EUR 35 Mio. Jahreseinkünften und 290
Mitarbeitern ist die Roederer-Gruppe der führende
Versicherungsmakler in Ostfrankreich und hat mehr
als 25 % der führenden Unternehmen im Elsass als
Kunden.
Roederer ist auf Unternehmensrisiken, insbesondere
auf Employee Benefits, spezialisiert und wird durch
den Zusammenschluss in der Lage sein, seinen Sach-
und Haftpflichtversicherungsbereich, das Kerngeschäft
von Draber-Neff Assurances, auszubauen.
Durch die Verdoppelung der Mitarbeiterzahl auf die-
sem Gebiet erreicht die neue Unternehmensgruppe
nun eine Größe, die es ihr erlaubt, an größeren Aus-
schreibungen teilzunehmen, vor allem für die Bau-
industrie und den Immobiliensektor. Dies eröffnet
auch neue Möglichkeiten hinsichtlich potenzieller
Kunden auf nationalem und internationalem Niveau.
Gerade werden die gemeinsamen Projekte für die
Jahre 2020 – 2023 definiert, die im Juli verkündet
werden sollen. Die ist eine gute Möglichkeit, die
Teams für gemeinsame Ziele zusammenzubringen.
Ein erster Schritt wird die ISO 27001-Zertifizierung sein,
um die Sicherheit personenbezogener Kundendaten
garantieren zu können. Über eine ISO 9001-Zerti-
fizierung verfügt die Gruppe bereits.
Roederer setzt auch seine Investitionen in die Digi-
talisierung fort, um in seinem Innovationslabor neue
Technologien (auch im Bereich KI) und ein moder-
nes Kundenerlebnis zu schaffen sowie zeitgemäße
IT-Systeme zu installieren.
Die Konsolidierung des französischen Versicherungs-
marktes beschleunigt sich, erklärt Geoffroy Roederer,
CEO der Roederer-Gruppe: „Dieser Zusammen-
schluss wird es uns ermöglichen, unsere gemeinsame
Innovationsfähigkeit zu steigern, um neue Dienst-
leistungen anbieten zu können und besser auf die
Wünsche der Kunden in Bezug auf Expertenwissen
und Servicequalität zu reagieren und gleichzeitig die
immer wichtigeren regulatorischen Auflagen des
Versicherungssektors einhalten zu können”.
Kontakt:
Herr Michel Schira
www.roederer.fr
Mitgliederinformationen
Draber-Neff Assurances schließt
sich der Roederer-Gruppe anGROUPE ROEDERER
30
MITGLIEDERINFORMATIONEN
MITGLIEDERINFORMATIONEN
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Tysers hat die Übernahme von RFIB abgeschlos-
sen. Wir haben schon vor einiger Zeit begonnen,
die Integration der Unternehmen vorzubereiten
und können diese jetzt vornehmen. Es ist geplant,
dass Tysers und RFIB ab Juli 2020 als gemeinsames
Unternehmen agieren.
Was bedeutet das im Einzelnen:
+ RFIB und Tysers haben ergänzende Whole-
sale-Funktionen, die zusammen Zugang zu
einem verbesserten Angebot mit neuen Lö-
sungen und bestmöglicher geographischer
Abdeckung bieten.
+ Sowohl RFIB als auch Tysers haben die gleiche
Vision: ein führender unabhängiger Spezial-
versicherungsmakler zu werden. Zusammen
haben wir mehr als 1 100 Mitarbeiter weltweit.
+ Wir haben unseren globalen Fußabdruck mit-
tels lokaler Präsenzen in Hong Kong, Singapur,
Australien und dem Nahen Osten, Bermuda,
Südamerika und Europa verstärkt.
+ Zudem zeichnen uns unsere starken Unter-
nehmenskulturen und eine ähnliche Geschäfts-
praktiken aus.
+ Das Betreuungsteam bleibt dasselbe, allerdings
Mitgliederinformationen
Tysers übernimmt RFIBTYSERS/ RFIB
mit den ergänzenden Möglichkeiten, die sich aus
diesem Zusammenschluss ergeben. Wir werden
auch weiterhin nach den höchsten Maßstäben
agieren, die Sie von uns erwarten können.
Die Integrationspläne sind in vollem Gange. Ziel ist
es, bis Juli 2020 die Einheiten zusammenzuführen.
Bis zur Zusammenlegung werden die Mitarbeiter
sowohl von Tysers als auch von RFIB weiterhin
unter ihren bestehenden Firmennamen tätig sein.
Innerhalb Großbritanniens wird RFIB im Juli 2020
auf den Handelsnamen Tysers umgestellt. Auf inter-
nationaler Ebene wird RFIB allerdings weiterhin den
bisherigen Markennamen verwenden.
Weitere Einzelheiten der Integration werden in Kürze
bekannt gegeben.
Kontakt:
Herr Andrew Smyth
www.rfib.co.uk
32
MITGLIEDERINFORMATIONEN
Mitgliederinformationen
Rajesh K. Yagnik wurde zum Practice Leader - Re-
insurance ernannt.
Er verfügt über mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung
sowohl auf dem indischen als auch auf dem inter-
nationalen Rückversicherungsmarkt und wird beim
Ausbau der Rückversicherungsabteilung von Prudent
seine Erfahrung einbringen und kundenorientierte
Lösungen schaffen, die die Stärken der indischen und
internationalen Rückversicherungsmärkte nutzen.
Rajesh Yagnik war in seiner bisherigen Laufbahn als
Director - Reinsurance bei JLT Independent Insu-
rance Brokers, als President bei Interlink Insurance
and Reinsurance Brokers und als Underwriter - Inter-
national Business bei GIC Re beschäftigt. Erfolge
konnte er bei der Implementierung, dem Ausbau
und der Leitung von Rückversicherungsvertikalen in
Übereinstimmung mit den allgemeinen Zielen und
Vorgaben der Organisation erzielen. Yagnik verfügt
über Fachkenntnisse in den Bereichen Geschäfts-
und Ertragswachstum, Geschäftsentwicklung und
-erweiterung, strategische Planung, Marketing, Kun-
denmanagement, Vertragsmanagement, Allianzen/
Partnerschaften, Betriebsleitung, Underwriting, Due
Diligence, Marktforschung und -analyse, Unterstüt-
zung bei der Softwareentwicklung sowie Stakehol-
der- und Teammanagement. Er ist ein unabhängiger
Denker mit einer hohen Leistungsorientierung, bei
dem die Bedürfnisse des Kunden an erster Stelle
stehen.
Rajesh Yagnik freut sich darauf, sein Rückversi-
cherungsnetzwerk und seine Erfahrung unseren
unison-Partnern zur Entwicklung neuer Geschäfts-
möglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Indiens nationaler Rückversicherer, GIC Re, gehört
zu den führenden globalen Rückversicherern (Rang
11) und wird von AM Best mit A- bewertet. GIC Re
akzeptiert Vertragsgeschäft und fakultative Kunden
aus der ganzen Welt. GIC Re kann Kapazitäten/
Schutz für verschiedene Geschäftszweige anbieten:
+ Agrar-/Wetterversicherung (Ausland)
+ Sach
+ Seekasko, Seetransport
+ Offshore-Energie
+ Luftfahrt
+ Haftpflicht (Claims-made-Basis)
+ Kfz
+ Leben
Eine detaillierte Liste des Angebots erhalten Sie von
Prudent Insurance Brokers.
Ausbau des RückversicherungsgeschäftsPRUDENT INSURANCE BROKERS
33
MITGLIEDERINFORMATIONEN
34
Rajesh Yagnik verfügt über ausgezeichnete Bezie-
hungen zu Führungskräften auf allen Ebenen der
GIC Re und kann bei der Vermittlung behilflich sein.
Es gibt bestimmte Gebiete wie die USA/Kanada, Ja-
pan, Australasien, China, Korea, Taiwan, Israel, die
Türkei, Lateinamerika und die SAARC-Region, für
die die Retrozessionsverträge nur von der Zentrale
in Mumbai aus gezeichnet werden, wo Prudent
seinen Hauptsitz hat und Yagnik ansässig ist. Dies
verschafft Prudent einen einzigartigen Vorteil beim
Zugang zu GIC.
Wir würden gern Ihre Interessengebiete und Rück-
versicherungsanforderungen in verschiedenen Bran-
chen sowie Regionen verstehen. Dies wird uns
helfen, Bereiche möglicher Zusammenarbeit zu
identifizieren.
In Indien ist neben der GIC Re auch die New India
Assurance Co. Ltd. im Rückversicherungsbereich ver-
treten; ein weiteres von AM Best mit „A-” bewertetes
Unternehmen, das in erster Linie an nicht-maritimen
Geschäftszweigen wie Feuer und Technik interessiert
ist. Hier liegt die normale Höchstgrenze für Verträge bei
USD 3 Mio. .S.I.
Nähere Informationen zu beiden Angeboten können
Sie bei uns anfordern. Wir freuen uns darauf, unser
gemeinsames Geschäft mit Ihnen auszubauen.
Kontakt:
Frau Alda Dhingra
www.prudentbrokers.com
34
MITGLIEDERINFORMATIONEN
Markt- und Produktinformationen
Japan: Rücklagen für Naturkatastrophen zu-rückgegangenCORNES & CO. LTD.
Die Mittel der drei großen japanischen Versicherer
für den Katastrophenschutz sind in den letzten zwei
Jahren aufgrund der großen Naturkatastrophen,
die Japan heimgesucht haben - darunter Taifune,
Erdbeben und Überschwemmungen - um 50 %
zurückgegangen. Die Katastrophenreserven die-
ser drei führenden Sachversicherer (Tokio Marine
Holdings, MS&AD Insurance Group Holdings und
Sompo Holdings) werden Ende März 2020 voraus-
sichtlich 385 Milliarden Yen (3,54 Milliarden USD)
betragen, was gegenüber den beiden Vorjahren
und gegenüber 538,3 Milliarden Yen (5,3 Milliar-
den USD) im vergangenen März einen Rückgang
um die Hälfte bedeutet. In den letzten Jahren be-
wegte sich die Zahl meist zwischen 700 Milliarden
Yen und 800 Milliarden Yen (6,3 Milliarden bis 7,2
Milliarden US-Dollar). Diese Rücklagen, die aus
den Prämieneinnahmen gebildet und bei zu hohen
Schadensauszahlungen abgerufen werden, haben
den Versicherern geholfen, das Gewinnwachstum
trotz dieser Katastrophen aufrechtzuerhalten.
Branchenweit haben die tatsächlichen und ge-
schätzten Auszahlungen im Zusammenhang mit
den Taifunen und schweren Regenfällen des letzten
Geschäftsjahres 1,5 Billionen Yen (13,6 Milliarden
USD) überschritten und damit den Rekord des Ge-
schäftsjahres 2004 von 744,9 Milliarden Yen (123,5
Millionen USD) gebrochen. Es wird erwartet, dass
die katastrophenbedingten Zahlungen für das Fi-
nanzjahr 2019 allein für die drei Großen 1 Billionen
Yen (9 Milliarden US-Dollar) erreichen werden.
Die Kunden beginnen, den Druck zu spüren. Die
großen Versicherer planen, die Prämien für Katas-
trophenversicherungen für Einzelpersonen und
Unternehmen bereits im Januar 2021 zu erhöhen,
nachdem die Raten bereits Ende letzten Jahres um
5 % bis 6 % gestiegen sind. Allerdings wurde auch
die Selbstbeteiligung bei Naturgefahren entspre-
chend angepasst. Die Versicherer erklären nun, dass
weitere Erhöhungen wahrscheinlich sind, sollten
die derzeitigen Trends anhalten.
Kontakt:
Herr Simon Wallington
www.cornes.jp
MARKT- UND PRODUKTINFORMATIONEN
35
Immobilienversicherungen und Versicherungsmakler in FinnlandFINIB OY
In Finnland ist das Maklergeschäft sehr konzentriert.
Die fünf größten Maklerhäuser erwirtschaften ca.
90 % der gesamten Nettoerlöse. Einer dieser fünf
ist Finib Oy.
Statistiken über die Immobilienversicherungsbran-
che in Finnland sind schwer zu erhalten, obwohl das
Land in Bezug auf die Informationsbeschaffung eine
entwickelte Gesellschaft ist. Deshalb werde ich mich
auf die Marktcharakteristiken fokussieren.
Markt- und Produktinformationen
Aus Sicht eines Versicherungsmaklers ist der finnische
Immobilienversicherungsmaklermarkt ziemlich
klein. Finanziell gesehen ist dieser jedoch relativ
schwierig zu managen, wenn man Einfamilien-
häuser versichert. Eine Erklärung dafür sind nied-
rige Prämien, aber ein noch viel entscheidender
Grund sind die Vorschriften der öffentlichen Hand:
Versicherungsmakler dürfen keine Courtage von
Versicherern erhalten. Des Weiteren muss die Um-
satzsteuer auf die Courtage, die der Kunde zahlt,
MARKET AND PRODUCT INFORMATION
36
aufgeschlagen werden. Infolgedessen konzentrieren
sich Makler eher auf die Versicherungsvermittlung
für größere Wohnanlagen und gewerblich genutzte
Gebäude. Erstere werden hauptsächlich über Makler
versichert. Finib besitzt in diesem Segment einen
Marktanteil von ca. 20 %.
Immobilienversicherungspakete
Immobilienversicherung geschieht in Finnland über
Paketpolicen oder Kombilösungen. Neben der Ver-
sicherung der Vermögenswerte beinhalten diese
die Haftpflicht und die Rechtsschutzversicherung
für das Management und den Eigentümer. Immo-
bilien können über umfangreiche All-Risks-Modelle
oder aber über ein fallbasiertes Modell versichert
werden. Die Versicherung ist üblicherweise eine
vollwertige Versicherung. Wohngebäude werden
jetzt fast immer auf All-Risks-Basis versichert.
Gewerbliche Gebäude werden typischerweise als
Teil eines Unternehmensversicherungsprogramms
mitversichert. Hierbei handelt es sich um eine
Schadensversicherung, die Versicherungsschutz
in Höhe der festgelegten Deckungssumme bietet.
Dennoch ist eine Vollwertversicherung für kleinere
Immobilien möglich.
In der Praxis werden Gewerbeimmobilien immer
auf Vollwertversicherungsbasis versichert. In Finn-
land wird die Prämie typischerweise nach dem
Volumen des Gebäudes berechnet. Bisher war die
schadenbasierte Versicherung am beliebtesten,
jedoch gewinnen All-Risk-Lösungen zunehmend
an Popularität.
Die Versicherungsunternehmen, die in diesem
Marktsegment aktiv sind, sind IF, Pohjola, LähiTa-
piola und Fennia. Obwohl der Markt konzentriert
ist, ist der Preiskampf nach wie vor deutlich. Die
Schadenquote der Versicherungsunternehmen
profitiert von der gut erhaltenen Gebäudestruk-
tur in Finnland. Eine maßgebliche Bedrohung der
Schadenquote stellen hingegen Rohrbrüche dar.
Ergänzung der Immobilienversicherung
Die Bedingungen von Immobilienversicherungs-
verträgen enthalten Deckungslücken. Deshalb hat
Finib in Kooperation mit Versicherern an der Ent-
wicklung spezieller Produkte zur Ergänzung des
Versicherungsschutzes gearbeitet.
Diese beinhalten Produkte, bei denen die Versiche-
rungssumme in Bezug auf administrative Haftung
und Rechtsschutz erhöht wird, sowie Produkte,
die die Konsultierung spezieller Fachleute erlaubt.
Mit Finib-Produkten ist es zudem möglich, Ver-
sicherungsschutz für Schäden zu erhalten, die
durch einen Mieter verursacht wurden , z. B. Haft-
pflichtschäden.
In Finnland sind in den meisten Fällen Schäden
durch einen Bewohner am Objekt mitversichert.
Es gibt immer einen Selbstbehalt mit einem al-
tersabhängigen Rabatt. Dies ist eine Möglichkeit,
den Selbstbehalt sowie die Altersvergünstigung im
Schadensfall abzudecken und Schäden an anderen
Vermögenswerten des Bewohners versichern zu
können. Dies bietet den Eigentümern zusätzliche
Sicherheit, da der Bewohner in den seltensten
Fällen in der Lage sein wird, für die entstandenen
Schäden selbst aufzukommen.
Kontakt:
Herr Eero Kuusela
www.finib.fi
37
MARKT- UND PRODUKTINFORMATIONEN
Jeder Maschinen- und Anlagenbauer kauft seinen
Haftpflichtversicherungsschutz aufgrund eigener Er-
fahrung ein. Das Großschadenpotential wird hierbei
meist nicht abgedeckt. Die hohe Wertekonzentra-
tion führt zu einem überproportionalen Anstieg der
durchschnittlichen Großschadenshöhe. Die VDMA
Gemeinschaft-Exzedenten-Lösung über EUR 50
Millionen, pauschal für Personen- und Sachschäden
bietet hierfür ausreichenden Versicherungsschutz.
Die Investitionsgüterindustrie erlebt seit den letzten
drei Jahren einen weltweiten Boom. Mit steigender
Kapazitätsauslastung wächst allerdings auch das
Risiko eines möglichen Großschadens. Besonders
mittelständische Unternehmen haben häufig noch
Versicherungspolicen ohne ausreichende Deckungs-
summen. Als Argument wird vorgebracht, dass die
hergestellten Produkte einen derart hohen Schaden
nicht verursachen können.
Das potentielle Schadensausmaß wird oft unter-
schätzt. Katastrophen wie im Chemiewerk von
BASF bei Ludwigshafen, der Brand des Düsseldor-
fer Flughafens oder das ICE-Unglück in Eschede
unterstreichen jedoch, dass solche Horrorszenarien
schnell Realität werden können. „Nicht die Anzahl
der Schäden steigt, aber die zunehmende Werte-
konzentration der technischen Betriebseinrichtungen
Markt- und Produktinformationen
EUR 50 Millionen on topVSMA GMBH
38
auf engem Raum in Gebäuden und Anlagen führt
zu immer größeren Schäden und somit zum Risiko
eines Katastrophenschaden“, prognostiziert Jürgen
Seiring, Geschäftsführer VSMA GmbH in Frankfurt.
Schäden zwischen EUR 10 Millionen und EUR 20
Millionen decken lediglich den mittleren Schadens-
bereich ab. Das zeigt die Schadenserfahrung der
VSMA GmbH. Je nach Risikosituation sind durchaus
Deckungssummen von EUR 50 Millionen und mehr
erforderlich. Katastrophen, wie oben beschrieben,
unterstreichen dies. Umweltschäden, unter die
heute zumeist auch Haftpflichtschäden subsumiert
werden, die durch einen Brand entstehen, werden
in der Branche des Maschinen- und Anlagenbaus
als unrealistisch dargestellt, .
Die Deckungssumme des eigenen Haftpflichtver-
trages lässt sich erhöhen. Dies erfordert jedoch eine
entsprechende Mehrprämie. Bislang kaufte jedes
Unternehmen eigenständig Versicherungsschutz
ein. Die VSMA konnte mit einem führenden Indust-
rieversicherer einen VDMA-Exzedenten entwickeln,
bei dem durch den Einkauf einer gemeinsamen
Deckungssumme von EUR 50 Millionen, pauschal
für Personen- und Sachschäden, erhebliche Prä-
mieneinsparungen erreicht werden können. Diese
Deckungssumme steht allen mitversicherten Unter-
nehmen und deren Tochterunternehmen weltweit
zur Verfügung.
Der Exzedenten-Vertrag hat den Vorteil, dass er
unabhängig neben dem bereits vorhandenen Haft-
pflichtvertrag besteht. Der Erstvertrag (sog. Grund-
vertrag) wirkt bei einem höheren Schaden, wie eine
Selbstbeteiligung. Das reine „Großschadenrisiko“ ist
somit für den Exzedenten-Versicherer und in der Ge-
meinschaft besser zu kalkulieren. Die Gesamtleistung
für alle Versicherungsfälle eines Jahres beträgt EUR
100 Millionen. Diese Deckungssumme steht allen
mitversicherten Unternehmen gemeinsam zur Ver-
fügung. Für den Fall, dass in einem Versicherungsjahr
die komplette Deckungssumme ausgezahlt werden
müsste, kann der Vertrag wieder aufgefüllt werden.
Maschinen- und Anlagenbauer können sich so wirt-
schaftlich sinnvoller gegen immer wahrscheinlicher
werdende Großschadenszenarien absichern, als
durch den Einkauf individueller Deckungssummen.
Die Prämie des Gemeinschaft Exzedenten hängt vom
Jahresumsatz des mitversicherten Unternehmens ab
und ist je nach Risikosituation zu behandeln. Auch
wenn die Deckungssumme im Grundvertrag nied-
riger oder höher als der Benchmark ist, kann VSMA
trotzdem eine Lösung bieten. Maschinenbauer mit
Tochtergesellschaften in den USA vereinbaren in
der Regel höhere Deckungssummen als in Euro-
pa. Gerade Unternehmen, die Engagement in den
USA planen, sollten ihre Haftpflichtstrategie einer
grundsätzlichen Neubewertung unterziehen und
den Exzedenten abschließen.
Kontakt:
Herr Jürgen Seiring
www.vsma.org
39
MARKT- UND PRODUKTINFORMATIONEN
AXA International – Neuausrichtung des Netzwerks
AXA INTERNATIONAL
Zum 1. April 2020 hat die AXA International weite-
re Schritte unternommen, um ihr internationales
Netzwerk neu auszurichten, um mit ihren 200 re-
gionalen Ländereinheiten den Kundenbedürfnissen
weltweit gerecht zu werden. Dieses gemeinsame
internationale „AXA XL” -Netzwerk steht sowohl
den Einheiten der AXA XL als auch den Einheiten
der AXA General Insurance zur Verfügung; d. h. die
AXA Versicherung Deutschland (GI) verfügt welt-
weit über die gleichen Möglichkeiten, Zugänge
und Fronting-Partner wie die Kollegen der AXA XL.
Wir sind derzeit dabei, die Übergänge für weitere
Markt- und ProduktinformationenLänder zu initiieren und die Umwandlung ehemaliger
AXA Corporate-Einheiten in AXA XL-Gesellschaf-
ten mit neuen externen Partnern voranzutreiben.
Eine Liste der Änderungen zum 1. April 2020 er-
halten Sie bei Interesse von unisonSteadfast. Hier
finden Sie auch eine Übersicht der Länder, in denen
unserer Ansicht nach ein „Dual Partnership“-Ansatz
die beste Lösung für unsere Kunden bietet.
Das globale Programmgeschäft wird eine wichti-
ge strategische Priorität von AXA bleiben. Wir sind
uns bewusst, dass Veränderungen nie einfach
sind. Allerdings sind wir zuversichtlich, dass unser
kombiniertes AXA XL-Netzwerk uns im Ergebnis so
gut positionieren wird, dass wir Lösungen anbieten
können, die die Risiken unserer multinationalen
Kunden erfassen und absichern.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem
unisonSteadfast-Netzwerk und seinen Partnern.
Kontakt:
Herr Carlson Grote
www.axa.de
40
Der Maschinen- und Anlagenbau ist einer der füh-
renden Industriezweige der deutschen Wirtschaft.
Alleine 80 Prozent der Produktion hierzulande ge-
hen in den Export. Umso relevanter ist für diese
Schlüsselbranche ihr Know-how, um Produktion
und Technik zu schützen. In der heutigen digita-
len Welt, in der viele Anlagen hochtechnologisiert
arbeiten und möglicherweise durch Schnittstellen
vernetzt sind, spielt die Thematik Cyberrisiken zwi-
schenzeitlich eine große Rolle. Gemeinsam mit dem
Branchenverband der deutschen Maschinen- und
Anlagenbauer VDMA beziehungsweise dessen Toch-
terunternehmen, dem Versicherungsmakler VSMA
GmbH, hat Chubb eine speziell auf die Bedürfnisse
der Branche ausgerichtete Cyber-Police konzipiert.
Kerstin Hartung Alexandre, Chefredakteurin der Face,
sprach über die Besonderheiten der Branche sowie
deren Bewusstsein für Cyberrisiken sowie über die
Speziallösung mit Jürgen Seiring, Geschäftsführer
der VSMA, und Natalie Kress-Happel, Cyber Line
Manager bei Chubb in Deutschland.
Herr Seiring, welche besonderen Merkmale zeich-
nen den deutschen Maschinen- und Anlagenbau
aus und weshalb sollte sich dieser besonders gut
vor der Gefahr aus der Cyberwelt schützen?
Der Maschinen- und Anlagenbau ist eine wichti-
ge Schlüsselbranche und Motor für die deutsche
Wirtschaft. Mit einem Umsatz in 2018 von rund 232
Milliarden Euro und 1,3 Millionen Beschäftigten ist
die Branche der größte industrielle Arbeitgeber und
einer der führenden deutschen Industriezweige. Die
Produkte und Dienstleistungen des Maschinenund
Anlagenbaus genießen weltweit hohes Ansehen.
Das Thema Industrie 4.0 zeigt, wie weit die Branche
mit dem Thema Digitalisierung bereits ist, und wie
weit der Einsatz der künstlichen Intelligenz bereits
fortgeschritten ist, sieht man daran, dass Maschinen
mittlerweile in der Lage sind, eigenständig anhand
von Algorithmen dazuzulernen. Sie tragen zu einer
effizienteren Produktion und damit zu mehr Wett-
bewerbsfähigkeit bei. Die zunehmende Vernetzung
hat auch ihre Schattenseiten – sie wird zur Angriffs-
fläche für Hackerangriffe. Um diese wachsende
Bedrohung im Zaum zu halten, bietet der VDMA
verschiedene Unterstützungsleistungen an.
Welches sind die größten beziehungsweise gefähr-
lichsten Cyberrisiken für die Branche?
Eine aktuelle VDMA-Studie kommt zu folgendem
Ergebnis: Rund 60 Prozent der Unternehmen rech-
nen für die kommenden Jahre mit einer Steigerung
der Security-Vorfälle im eigenen Unternehmen.
Von Security-Vorfällen betroffene Unternehmen
Markt- und Produktinformationen
Interview: Industrie 4.0 auch vor Cyber-Risiken nicht gefeitVSMA GMBH
41
MARKT- UND PRODUKTINFORMATIONEN
verzeichnen zumeist Kapitalschäden (50 Prozent)
und Produktionsausfälle (31 Prozent). Zu den Be-
drohungen mit der höchsten Risikoeinschätzung
gehören nach wie vor menschliches Fehlverhalten
und Sabotage (Platz 1) und das Einschleusen von
Schadsoftware (Platz 2). Neu hinzugekommen in
der Liste der Top 10 Bedrohungen ist unter anderem
„Social engineering and Phishing“ (Platz 3).
Wie verhält es sich mit dem Bewusstsein hinsicht-
lich Cyber bei den deutschen Maschinen- und An-
lagebauern? Lässt sich ein bestimmter Trend für
die kommenden Jahre erkennen?
Industrial Intelligence lautete das Leitmotiv der
Hannover-Messe in 2019. Unter anderem standen
Fragen im Bereich Cyber Security im Fokus. Es ist
völlig unbestritten, dass automatisierte Systeme, die
digitalisiert miteinander kommunizieren, anfälliger
für Hackerangriffe werden. Die Bedrohung steht
zwar in keinem Verhältnis zu den Chancen, die der
Maschinen- und Anlagenbau aus der Digitalisierung
ziehen kann, muss aber durchaus ernst genommen
werden. Diesbezüglich sind mehr Aufklärungs- und
Unterstützungsangebote gefragt. Nicht jeder Unter-
nehmer schätzt sein Cyberrisiko zurzeit richtig ein.
Welche Rolle kommt Ihnen beziehungsweise dem
VDMA hierbei zu?
Der VDMA bietet Mitgliedsunternehmen umfassende
Unterstützung an. Im Mittelpunkt steht hierbei die
Hilfe zur Selbsthilfe, zum Gedankenaustausch sowie
zur politischen Unterstützung auf nationaler und
internationaler Ebene. Mehrere Gremien im VDMA
befassen sich mit dem Thema Security, umfassen-
de Publikationen und Veranstaltungen stehen den
Mitgliedern offen. Das VDMA-Kompetenzcenter
Industrial Security bündelt die Verbandsaktivitäten
des VDMA zur Informationssicherheit, zur Security in
der Produktion und zu Security in den Maschinen-
bau-Produkten. Mit dem Kompetenzcenter stehen
den Mitgliedsunternehmen Ansprechpartner für alle
Bereiche zur Verfügung. Um den Maschinen- und
Anlagenbauern bei der Minimierung der Cyberrisiken
zur Seite zu stehen, bietet die VSMA ein Cyberrisiko-
Tool an. Mit diesem web-basierten Tool können die
Mitgliedsunternehmen auf unkomplizierte Weise ihr
Gefahrenpotential überprüfen. Ebenfalls exklusiv für
Mitgliedsunternehmen steht die neue Broschüre
„Tipps für den Cyber-Schadenfall“ zur Verfügung,
die wichtige Hinweise und Handlungsleitfäden zum
Umgang mit Cyberangriffen bietet. Zur optimalen
Absicherung gegen die wachsende Bedrohung aus
dem world wide web bietet die VDMACyber-Police
(VCP) außerdem eine speziell für die Branche ent-
wickelte Versicherungslösung.
Warum haben Sie als VSMA sich für eine spezielle
Branchenlösung entschieden – hätte eine „regu-
läre“ Cyberdeckung nicht ausgereicht?
Im Mai 2017 haben wir gemeinsam mit dem VDMA
eine Umfrage bei den VDMA-Mitgliedsunterneh-
men durchgeführt. Wir wollten wissen, wie halten
es die deutschen Maschinenund Anlagenbauer mit
ihrem Einsatz für die IT-Sicherheit in ihrem Betrieb
konkret? Wieviel Einfluss haben die IT-Verantwort-
lichen in der Unternehmens-Hierarchie? Auf wessen
Rat von außen legen sie wert? Was denken sie über
Cyber-Versicherungen? Anhand der Antworten, die
in einer Studie „Cyber-Risiken im Maschinen- und
Anlagenbau“ veröffentlicht wurden, haben wir die
Erkenntnis gezogen, zusammen mit unserem Koope-
rationspartner FINLEX GmbH eine Branchenlösung
für Cyber-Risiken zu entwickeln. Die bis zu diesem
Zeitpunkt gebotenen Versicherungslösungen wa-
ren nicht auf die speziellen Risiken unserer Branche
42
MARKT- UND PRODUKTINFORMATIONEN
abgestellt. So wie in allen anderen Versicherungs-
bereichen haben wir uns daher auf das Wesent-
liche für unsere Maschinenbauer konzentriert. Alle
führenden Cyber-Versicherer haben wir kontaktiert
und nach einer Lösung gesucht. Wir freuen uns
mit dem nunmehr bestehenden Konsortium eine
wirklich branchengerechte Versicherungslösung
bieten zu können.
Frau Kress-Happel, wie schätzen Sie aus Versiche-
rersicht und der bisherigen Erfahrungen den Status
bezüglich Cyberrisiken im deutschen Maschinen-
und Anlagenbau ein?
In den letzten Jahren konnten wir auch aufgrund
der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung
einen Umbruch innerhalb der Branche beobachten.
Viele Maschinenbauer wenden sich einem hybriden
Geschäftsmodell zu: sie produzieren Maschinen und
Anlagen, statten diese auch mit entsprechender Soft-
ware aus, bieten ihren Kunden IT-Dienstleistungen
und warten die Maschinen und Anlagen remote. Dies
führt dazu, dass sich die Unternehmen eingehend
mit allen Themen rund um Industrie 4.0 beschäfti-
gen. Dazu gehört zum einen das Erstellen sicherer
Anwendungen und Anlagen, zum anderen schwenkt
es aber auch den Fokus aufs eigene Unternehmen
MARKT- UND PRODUKTINFORMATIONEN
43
und damit auf die eigene IT und Datensicherheit.
Das Thema IT-Sicherheit hat daher mehr denn je
einen hohen Stellenwert – sowohl was die unter-
neh-menseigene Cyber Security angeht als auch
jene der Produkte –, denn die hieraus entstehenden
Risiken können für das Unternehmen weitreichende
Folgen haben. Das gilt einerseits im Hinblick auf die
Reputation und Haftung aus Produkten, zum anderen
aber auch für eigene Produktionsausfälle – bedingt
durch eine zunehmend vernetzte Produktion – oder
sonstigen Kosten, die bei einer Cyberattacke ent-
stehen können. Ferner lassen sich die Risiken eines
Maschinen- und Anlagenbauers nicht mit denen eines
reinen Bürobetriebes vergleichen. Der Fokus liegt
hier ganz klar auf der OT (operational technology)
und auch die Angriffsvektoren sind in diesem Umfeld
besonders. Als plakatives Beispiel zur Verdeutlichung
können die sogenannten Legacy-Systeme dienen:
Aus den meisten Bürobetrieben wurden diese längst
verbannt, aber in der Produktion ist dies nicht immer
möglich, da mit diesen Systemen Produktionsan-
lagen gesteuert werden und ein Austausch dieser
Systeme entweder wirtschaftlich nicht zumutbar
oder technisch schlicht unmöglich ist. Dies ist eine
besondere Risikosituation und führt dazu, dass man
diesem Thema im Underwriting eine gewisse Be-
deutung beimessen muss.
Welche Maßnahmen hinsichtlich des Risikoma-
nagements können Maschinen- und Anlagenbauer
ergreifen?
Der Maßnahmenkatalog zur Risikominimierung in
der IT kann nicht abschließend definiert werden, da
es mittlerweile unzählige Standards und Zertifizie-
rungen gibt, die ein Unternehmen umsetzen kann.
Oftmals sind es ressourcenzehrende und langwie-
rige Zertifizierungswege, vor denen sich insbeson-
dere der Mittelstand scheut. Umso wichtiger ist es,
branchenübliche Standards zu definieren, die durch
den Verband von fachkundigen Mitgliedern für Mit-
glieder herausgegeben werden, wie es zum Beispiel
bei dem VDMA Kompetenzcenter Industrial Security
der Fall ist. Aus Versicherersicht ist neben den all-
gemeinen Maßnahmen für IT- und Datensicherheit
insbesondere auf folgende Themen Augenmerk zu
legen: Härtung, Authentifizierung, solides Patchma-
nagement, Segmentierung zwischen Büro- und
Produktions-IT, Remote-Zugänge und Notfallpläne.
Speziell für die finanzielle Risikominimierung kann
die Cyberdeckung hilfreich sein – welche speziellen
Merkmale enthält die VSMA Cyber-Police?
Die Besonderheit der VCP-Police liegt darin, dass
es sich hierbei um ein für die Branche maßge-
schneidertes und exklusives Produkt handelt, das auf
Grundlage der Bedürfnisse ebendieser Branche ge-
schaffen wurde. Dies spiegelt sich selbstverständlich
auch im Bedingungswerk wider. Weiterhin ist hier
hervorzuheben, dass mit Unterstützung der FINLEX
GmbH der Abschluss- und Underwriting-Prozess
digital gestützt ist. Dies erleichtert das Handling im
Tagesgeschäft und schont Ressourcen.
Das Interview führte Kerstin Hartung Alexandre für
„Face”, 2019, Ausgabe 2
Kontakt:
Herr Thomas Völker
www.vsma.org
44
MARKT- UND PRODUKTINFORMATIONEN
Workers’ Compensation: Fallstricke für ausländische UnternehmenFOA & SON
Markt- und Produktinformationen
Jeder US-Staat verlangt, dass Arbeiter im Falle von
Arbeitsunfällen über die Workers‘ Compensation
abgesichert sind. Die meisten Arbeitgeber wissen,
wie sie diese Deckung als Teil ihrer normalen Ge-
schäftstätigkeit einkaufen. Allerdings können Kom-
plikationen auftreten, wenn ausländische Unterneh-
men Arbeiter in die USA entsenden. Diese werden
oft direkt von dem entsendenden Betrieb bezahlt.
Hier entsteht häufig die Fehleinschätzung, dass
sie keine Workers‘ Compensation-Versicherung
für den Bundesstaat kaufen müssen, in dem die
Arbeiten ausgeführt werden.
Wenn ein Arbeiter keinen Unfall erleidet, ist die
45
Wahrscheinlichkeit groß, dass dieser Fehler gar nicht
auffällt. Die Staaten überwachen die Auszahlung
von Gehältern ausschließlich in den USA, nicht in
anderen Ländern. Deshalb werden sie nicht darauf
aufmerksam, dass eine Workers‘ Compensation-
Versicherung fehlt. Dieses Risiko ist es nicht wert,
eingegangen zu werden.
Was passiert, wenn ein ausländischer Mitarbeiter
bei der Arbeit verletzt wird?
Ein Arbeiter eines ausländischen Unternehmens,
der in den USA einen Arbeitsunfall erleidet, erhält
von dem Bundesstaat Entschädigungszahlungen, in
dem er verletzt wurde. Dies gilt auch, wenn dieser
bereits Zahlungen aus seinem Heimatland erhält.
Jeder Staat hat einen Spezialfonds, der für die Arzt-
rechnungen der Arbeiter, für das Gehalt während
der Fehlzeiten sowie für dauerhafte Behinderun-
gen in Folge von Arbeitsunfällen (was gar nicht so
selten ist) aufkommt. Wenn sich beispielsweise ein
Arbeiter ein Bein bricht und sich in der Heilungs-
phase befindet, wird er währenddessen trotzdem
als „teilbehindert“ klassifiziert, da das Bein niemals
wieder die volle Leistung bringen kann wie ein Bein,
das nie gebrochen war.
Und dann wären da noch die Arztrechnungen. Jede
Verletzung, die eine stationäre Aufnahme nötig
macht, verursacht Schadensansprüche in Höhe von
Hunderten von tausend US-Dollar. Es gibt in den
USA sogar Anwälte, die darauf spezialisiert sind, im
Auftrag von verletzten Arbeitern Ansprüche aus-
findig zu machen und Geld einzukassieren. Und
das werden sie auch.
Wenn die Muttergesellschaft eine US-Tochter hat,
wird der Staatsfonds den gezahlten Betrag bei dieser
einklagen. Gibt es dort keine Tochtergesellschaft,
wird die Konzernmutter in den USA verklagt. Selbst
wenn die Muttergesellschaft keine Vermögenswerte
in den USA besitzt, ist es dem Unternehmen bis
zur Urteilsverkündung nicht möglich, Geschäfte
in den USA zu tätigen.
Alternativ dazu setzen die US-Staaten diese Urteile
auf Grundlage bestehender Verträge mit den meis-
ten europäischen Nationen jetzt auch in Europa
durch. Diese Verträge besagen, dass ein in Europa
ansässiges Unternehmen in den USA rechtskräftig
verurteilt werden kann.
Was ist also zu tun?
Die beste Möglichkeit, solche Fallstricke zu vermei-
den, ist die Zusammenarbeit mit einem Experten.
Foa & Son ist der letzte unabhängige Experte in Sa-
chen Deckung für global agierende Unternehmen,
die in den USA Geschäfte tätigen. Unser umfangrei-
ches Fachwissen kann ausländische Unternehmen
davor bewahren, sich Arbeiterunfallhaftungsrisiken
auszusetzen, da wir die passenden Versicherungen
für diese speziellen Gefahren anbieten.
Haben Sie Interesse an einer Neubewertung Ihres
Versicherungsbedarfs hinsichtlich Workers‘ Com-
pensation bzw. dem Ihres Kunden? Wir stehen
Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Kontakt:
Herr Robert Sati
www.foason.com
46
MARKT- UND PRODUKTINFORMATIONEN
LSFin-LEFIN und die Berufshaft-
pflichtversicherung: Eine Chance,
die es zu ergreifen giltPATRIMGEST SA
Das Finanzdienstleistungsgesetz (LSFin) und das
Gesetz über die Finanzinstitute (LEFin) sowie ihre
Vollstreckungsanordnungen sind zum 1. Januar
2020 in Kraft getreten. Alle Anwärter auf eine Zu-
lassung durch die FINMA und die Eintragung in das
Beraterregister müssen sich an diese neuen Rege-
lungen halten.
Jeder Tag bringt alarmierende Nachrichten über
Computerbetrug und Cyber-Angriffe. Natürlich sind
wir alle sehr besorgt und haben die Vorkehrungen
getroffen, die wir für am besten ge-eignet halten,
um uns zu schützen. Tatsächlich, darf man sich
jedoch nicht in Sicherheit wägen, denn die Realität
sieht anders aus.
Und ja, das Hauptrisiko ist in diesem Kontext das
menschliche Risiko, z. B: a) die Öffnung einer infi-
zierten E-Mail, b) Unachtsamkeit beim Datentransfer
oder anderer Transaktionen, ohne vorher die Be-
stätigung des Empfängers einzuholen.
Nun werden Sie mir sagen: Das passiert nur den
Anderen! Da wäre ich mir nicht so sicher. Die aktu-
ellen Fälle von Identitätsmissbrauch sind sehr auf-
schlussreich: Es wurde dieselbe E-Mailadresse und
eine identische Phraseologie verwendet wie beim
Originalabsender sowie eine Situation simuliert,
die sich sehr nah an der Geschäftsaktivität des zu-
künftigen Opfers orientiert. An diese Informationen
gelangen die Täter häufig durch das Abhören der
Telefonanlage. Zahlungen könnten dann trotz der
geforderten Nutzerverifizierung ausgeführt werden.
Markt- und Produktinformationen
Etienne Gaulis
47
MARKT- UND PRODUKTINFORMATIONEN
Jetzt werden Sie mir wahrscheinlich entgegnen:
Dann müssen wir nur unsere internen Kontrollen
innerhalb des Unternehmens verschärfen. In der Tat,
aber wer bezahlt in der Zwischenzeit die Rechnung?
Aus diesen Gründen und mit dem Ziel, sich gegen
diese enormen Folgen finanziell abzusichern, gibt
es mittlerweile Versicherungsdeckungen:
+ Berufshaftpflicht: um Ihre betroffenen Kunden
zu entschädigen
+ Betrug: Entschädigung im Falle von finanziellen
Verlusten durch einen kriminellen Mitarbeiter
+ Cyber: im Falle von Datenverlusten
Jeder von uns sollte seine eigenen Unternehmens-
risiken analysieren und entsprechende Maßnahmen
ergreifen, denn selbst die besten Vermögensver-
walter, die kompetentesten und erfahrensten unter
ihnen, bleiben davon nicht mehr verschont. Die
Bedrohungen kommen oftmals von außen, aber es
besteht auch ein internes Risiko.
Seit dem 1. Januar 2020, nach dem Inkrafttreten der
Gesetze LSFin und LEFin und ihrer Ausführungsver-
ordnungen, gibt es für unseren Berufsstand einige
wichtige Änderungen, auf der Ebene der Gesetz-
gebung sowie auf regulatorischer Ebene.
Wir haben seitdem die Möglichkeit, unseren Kunden
und den Aufsichtsbehörden zu zeigen, dass wir als
Fachleute Verantwortung übernehmen und uns den
neuen Herausforderungen, die uns im Alltagsgeschäft
und zum Schutze unserer Kunden begegnen, be-
wusst sind. Unser Ruf steht auf dem Spiel.
Der GSCGI (Schweizer Verband unabhängiger Ver-
mögensberater - www.gscgi.ch) hat zu diesem The-
ma am 28. Februar 2020 eine kurze Informations-
veranstaltung in der Metropolregion durchgeführt.
Anlässlich dieser hatten die Teilnehmer die Möglich-
keit, sich mit den Versicherern LIBERTY und ZURICH
auszutauschen, die der GSCGI im Zuge des neuen
Rahmenplans für die Berufshaftpflichtversicherung
als Vertragspartner dienen. Es soll eine Deckung
geschaffen werden, die auf alle potenziellen Risi-
ken unserer Geschäfts-aktivitäten abgestimmt ist.
Zunächst wurden die diversen Aspekte der neuen
Berufshaftpflichtver-sicherung erläutert. Anschlie-
ßend gab es eine Frage- und Antwortrunde.
Haftpflicht-Rahmenversicherung für die Mit-
glieder des GSCGI
Der GSCGI hat mit den Versicherern LIBERTY und
ZURICH eine exklusive Rahmendeckung ausge-
arbeitet, die ausschließlich deren Mitgliedern zur
Verfügung steht. Diese beiden Versicherungsgesell-
schaften werden unsere exklusiven Vertragspartner,
denen es gestattet ist, den GSCGI-Mitgliedern die
Versicherungen für die drei vorgenannten Risiken
zu vergünstigten Konditionen anzubieten.
Diese erweiterten Deckungen – Berufshaftpflicht
(RCPI), die auch Mediationsfälle abdeckt, D&O,
Betrug (FR) und Cyber (AC) – bieten sowohl Ver-
mögensverwaltern als auch Finanzberatern größere
Sicherheit in ihrem Alltagsgeschäft. Eine Berufs-
haftpflichtversicherung schützt Fachleute vor un-
erwarteten Situationen mit zum Teil verheerenden
finanziellen Folgen.
Versicherungsdeckungen
Berufshaftpflicht (RCPI)
Diese Versicherung deckt unrechtmäßige Hand-
lungen durch das Unternehmen oder eines Unter-
nehmensvertreters im Falle von Fehlern oder Unter-
48
MARKT- UND PRODUKTINFORMATIONEN
lassungen im Rahmen der Geschäftsakti-vitäten,
die einen finanziellen Schaden an einem Dritten
nach sich ziehen.
Die häufigsten Verfehlungen sind:
+ unsachgemäße Ausführung von Anweisungen
+ Fristversäumnis
+ Nichteinhaltung der vereinbarten Strategie
+ unrechtmäßige Beendigung von Krediten
+ mangelnde Beratung
+ Steuerbetrug
Wer ist versichert?
1. Finanzinstitutionen und/oder ihre Nieder-
lassungen
2. Alle natürlichen Personen, die in Ausübung
ihrer Funktion im Unternehmen
handeln (Angestellte, Praktikanten, Leiter,
Verwalter)
Wie sieht die Deckung aus?
Der Versicherer zahlt:
+ Die Verteidigungskosten für den Versiche-
rungsnehmer
+ Schadenersatz für die geschädigte Partei nach
Verkündung des Urteils und Verurteilung
+ Entschädigungszahlungen, die sich aus einer
außergerichtlichen Einigung ergeben (nach
Zustimmung des Versicherers).
Haftpflichtversicherung für Führungskräfte (D&O)
Als Leiter Ihres Unternehmens sind Sie nicht vor
persönlichen Ansprüchen gefeit, auch wenn es
sich um einen Mitarbeiterfehler handelt. Tatsächlich
kann ein Geschädigter die persönliche Haftung des
Geschäftsführers oder Unternehmensleiters geltend
machen, um eine Entschädigung für den Schaden
am Eigentum der Führungskraft zu erhalten.
49
MARKT- UND PRODUKTINFORMATIONEN
Ihnen kann der Vorwurf gemacht werden, dass
Sie eine schlechte Entscheidung getroffen oder
keine getroffen haben, dass Sie eine strategische
Entscheidung getroffen haben, die dem Unter-
neh-menszweck zuwiderläuft, dass Sie risikorei-
che Investitionen getätigt haben, dass die Finanz-
kommunikation unzureichend oder fehlerhaft ist,
oder aber dass Sie das Management oder eine
Tochtergesellschaft nicht beaufsichtigt haben.
Zu den möglichen Streitpunkten gehören auch
ungerechtfertigte Entlassungen, Diskriminierung
und Belästigung.
Wer ist versichert?
Alle leitenden Angestellten und Geschäftsführer
sowie ihre nahen Familienangehörigen.
Wie sieht die Deckung aus?
Der Versicherer zahlt:
+ Die persönlichen Verteidigungskosten für den
Versicherungsnehmer
+ Schadenersatz für die geschädigte Partei nach
Verkündung des Urteils und Verurteilung
+ Entschädigungszahlungen, die sich aus
einer außergerichtlichen Einigung erge-
ben (nach Zustimmung des Versicherers).
Betrugsversicherung (AR)
Die technologische und wirtschaftliche Entwick-
lung der Finanzunternehmen hat sich stark ver-
ändert, und damit auch die Risiken innerhalb der
Unternehmen. Das Betrugsrisiko wird im Bereich
der Finanzdienstleistungen immer höher, insbe-
sondere angesichts der wachsenden Bedeutung
der IT-Ausstattung. Untreue und Unredlichkeit der
Mitarbeiter sind ebenfalls eine Quelle des Betrugs
(Fall Falciani). Die intensive Nutzung des Internets
schwächt die Dienstleistungen im Hinblick auf das
Risiko von Sabotage oder Cyber-Terrorismus. Be-
trug kann jedoch auch auf den Märkten oder bei
der Kreditvergabe begangen werden.
Wer ist versichert?
Das Unternehmen.
Versicherungsdeckung:
Der Zweck einer solchen Versicherung ist die Dec-
kung von Verlusten, die dem Unternehmen durch
Betrug entstehen:
1. der von einem oder mehreren Mitarbeit-
ern begangen wurde, einschließlich
Computerbetrug und Geldtransferbetrug
2. interner oder externer Computerbetrug
(Hacking)
3. Prozesskosten oder Anwaltshonorare
Cyberversicherung (AC)
Das Cyberrisiko, d.h. Datenverlust durch Cyber-
Angriffe, kann das Geschäft von unabhängigen
Vermögensverwaltern und Finanzberatern be-
einträchtigen.
Kontakt:
Herr Etienne Gaulis
www.patrimgest.ch
50
MARKT- UND PRODUKTINFORMATIONEN
Costa RicaIBG CORREDURIA DE SEGUROS (LARS NETWORK)
Politische Situation
Unser demokratisches System in Costa Rica ist im
Allgemeinen stabil. Es bestehen keine Embargos.
Allerdings bleiben auch wir nicht von Streiks und
Demonstrationen verschont, insbesondere von
Gewerkschaften des öffentlichen Sektors, die sich
zunehmend um größere Vorteile für ihre Mitglieder
bemühen. Zudem haben wir in bestimmten Gegen-
den des Landes Probleme mit dem Drogenhandel,
da die mexikanischen Kartelle unser Land als Brücke
für ihre im Süden getätigten Geschäfte nutzen und
Dienstleistungen im Austausch gegen Drogen in
Anspruch nehmen.
Politische und wirtschaftliche Prognosen
Die Inflationsraten waren in den letzten Jahren
sehr stabil. Darüber hinaus haben wir kürzlich für
Länderupdate
51
die Belebung der Wirtschaft, trotz einer sehr ho-
hen Zinslast auf unsere Auslandsverschuldung, ein
Staatsanleihenpaket im Ausland ausgehandelt. Dieses
soll es uns ermöglichen, unseren kurzfristigen finan-
ziellen Verpflichtungen nachzukommen. Ebenfalls
zu erwähnen sind die großen Immigrationsströme.
Insbesondere aus Nicaragua und den Ländern des
Südkegels kommen Menschen aufgrund der dortigen
politischen Situation nach Costa Rica.
Kommunikation
Wäre aufgrund politischer Schwierigkeiten die
Ausstellung von Policen sowie die Kommunikation
zwischen den Ländern gefährdet?
Dieser Punkt betrifft uns aufgrund unserer politischen
Stabilität und Demokratie nicht.
Zahlungen: Wird es Zahlungsverzögerungen
geben?
Die Wahrscheinlichkeit, dass Zahlungsverzögerun-
gen auftreten, ist sehr gering. Allerdings erleben wir
aufgrund der hohen Betriebskosten in allen Berei-
chen die Verlagerung von Unternehmen in unsere
Nachbarländer; eine alarmierende Situation, die
sich auch auf dem Arbeitsmarkt widerspiegelt. Die
Arbeitslosigkeit liegt derzeit bei etwa 12%.
Empfehlungen
Wie bereits auf dem LARS-Kongress angedeutet
wurde: Der Gruppenzusammenhalt zwischen den
verschiedenen LARS-Mitgliedern ist enorm wichtig.
Wir empfehlen unseren lokalen Kunden für die Be-
treuung ihrer internationalen Niederlassungen in
Lateinamerika grundsätzlich die Zusammenarbeit
mit einem LARS-Makler, um uns gegenseitig zu
unterstützen, unsere Portfolios zu stärken und so
den Zweck des LARS-Verbundes zu erfüllen.
Gibt es besondere Bedenken?
Es gibt zwar insbesondere zwei besorgniserregende
Entwicklungen, doch sollten wir uns auch bewusst
machen, dass wir dagegen erst einmal wenig tun
können:
1. der starke, teils unlautere Wettbewerb, der von
Finanzinstituten und Autohändlern geführt wird.
Kunden werden mittels Tarif- und Kostendifferen-
zierung sowie besonderen Vorteile gelockt, die
dieselben Versicherungsgesellschaften ihnen bieten
. - der übrige Teil der Branche hat das Nachsehen.
2. Die Flucht der Unternehmen in die Nachbar-
länder aufgrund der hohen Betriebskosten - eine
Situation, die sich nicht nur auf das Unternehmen
und die entlassenen Arbeitnehmer direkt auswirkt,
sondern auch auf die Versicherungsbranche. Da Ver-
sicherungen als Luxusprodukte angesehen werden,
führt dies häufig zur Annullierung von Policen und
folglich zur Reduzierung unserer Kundenbestände.
Was können Sie als Makler Ihren Kunden anbie-
ten, um mit diesen Fragen umzugehen?
Wir haben an der Umstrukturierung unseres Versi-
cherungsportfolios gearbeitet, um unseren Kunden
die bestmögliche Deckung sowie eine persönliche
Beratung und Betreuung bieten zu können, sodass
diese im Schadensfall eine rechtzeitige und ange-
messene Entschädigung erhalten.
Kontakt:
Frau Kattya Gabriela Camacho Barrantes
www.ibcgr.com
52
LÄNDERUPDATE
Chile:Soziale UnruhenLILIENFELD SEGUROS
LÄNDERUPDATE
Länderupdate
53
Wegen der Aufstände, die seit Oktober 2019
herrschen, wurde das Angebot von Zusatzversi-
cherungen in Bezug auf innere Unruhen und ge-
waltsame Proteste stark eingeschränkt. Vor dem 18.
Oktober 2019 war die Versicherung gegen der-artige
Vorkommnisse in so ziemlich jeder Sach-police
uneingeschränkt inkludiert. Seit dem Beginn der
Unruhen wird jeder Fall jedoch einzeln beleuchtet
und keineswegs uneingeschränkte Deckung gewährt.
Damit einher geht eine Preissteigerung von teil-
weise bis zu 70 % im Vergleich zum Vorjahr. Die-
ser Zustand wird vermutlich mindestens über die
nächsten 6 Monate anhalten.
Seit dem 18. Oktober haben wir bereits Hunderte
Schadensmeldungen unterschiedlicher Größenord-
nung verzeichnet, die wir effektiv und proaktiv
behandeln konnten. Wir sind mit der Aktivierung
unseres Katastrophenplan seit dem 1. Tag der Krise
ganz besonders für unsere Kunden da, die uns für
unsere offene Kommunikation sowie unser proak-
tives Vorgehen bei der Zusicherung besonderer
Unterstützung nach wie vor sehr schätzen. In allen
Fällen mit tatsächlichen Schäden haben wir selbst
eine Begehung gemacht und bei komplizierteren
Fällen an einer Lösung mitgearbeitet.
Die momentane Situation wirkt sich bei uns auch auf
die Prolongationen und neue Geschäftsmöglich-
keiten aus. Da der Markt sehr eingeschränkt ist,
müssen alle verfügbaren Alternativen (lokal und/
oder international) geprüft und alle möglichen Kom-
binationen für den Kunden durchgespielt werden.
Alles wird nun mit mehr Weitblick angegangen.
Weitere Nachrichten aus Chile und von Lilienfeld:
+ Seit dem 1. Januar 2020 gibt es einen weite-
ren Sach- und Unfallversicherer in Chile: FID
(Fidelidade, Portugal-Chine Capitals).
+ Lilienfeld hat als Aussteller an verschiede-
nen Versicherungskonferenzen bi-nationaler
Handelskammern (chilenisch-schweizerisch,
-deutsch, -französisch, -koreanisch und –chi-
nesisch) teilgenommen. Schwerpunktmäßig
wurden Unfall- und Krankenversicherungs-
themen behandelt.
+ Unsere internationale Abteilung ist ab jetzt
mit 8 Fachleuten für unsere unisonSteadfast-
Partner da.
Kontakt:
Herr Renato Lilienfeld
www.lilienfeld-seguros.cl
54
LÄNDERUPDATE
Neue Webinare!
unisonAcademy – Country Briefing
Unsere neue monatliche Webinarreihe „unisonAcademy Country Briefing” bietet
Ihnen eine gute Gelegenheit, mehr über ausländische Versicherungsmärkte zu
erfahren und im Gegenzug über Ihren eigenen Versicherungsmarkt, länderspezi-
fische Besonderheiten und aktuelle Entwicklungen zu berichten.
Wenn Sie selbst ein Webinar im Rahmen von „unisonAcademy – Country Briefing”
halten möchten, sprechen Sie bitte Rolf Diekhoff an.
+ Ziele: Förderung des Wissensaustausches innerhalb des Netzwerks
+ 40 Min. Präsentation, 20 min. Q & A
+ 1x im Monat, wechselnde Länderinformationen
+ bisherige Webinare on-demand über unseren
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