1
2
Russische Eier1)Eier erst hartkochen;
2)dann Schale entfernen;
3)dann halbieren;
4)dann auf Salat legen;
5)dann mit Kaviar versehen.
Bei anderer Reihenfolge:
Keine Russischen Eier.
3
Auch in jeder Wissenschaft
kommt es
auf die richtige Reihenfolge
der Fragen an.
4
5
Verschiedene Wirtschaftsformen:
• Robinsonwirtschaft• Tauschwirtschaft• Geldwirtschaft
6
Robinsonwirtschaft:
1)Keine Arbeitsteilung.
2)Kein Austausch.
7
Tauschwirtschaft (Naturalientausch):
1)Beginn von Arbeitsteilung.
2)Man braucht das Andere mehr als das Eigene.
3)Nach einem gerechten Tausch stehen sich beide Beteiligten besser.
= „Tauschrente“
8
Tauschwirtschaft (Naturalientausch):
1)Räumlich und zeitlich begrenzt.
Tausch nur hier und jetzt.
2)Schwierigkeit, Partner zu finden.Hungriger Schneider sucht frierenden Bäcker.
3) Isolierte Einzelaktion.Nur zwei beteiligt, wenn nicht wie bei „Hans im Glück“.
9
Hans im Glück: Kettentausch
Goldklumpen
PferdKuh
Schwein
Gans
Schleifstein
Nichts
Tauschwirtschaft (Naturalientausch):
10
Geldwirtschaft:
Einen schwierigen Tauschmit Hilfe
eines standardisierten Tauschmittels
durch zwei einfache ersetzen.
Statt Rosen gegen Auto
Rosen gegen Geld / Geld gegen Auto
11
1.500 Rosensträuße gegen ein Auto?
Die Autofabrik braucht keine Rosen.
Ein schwieriger Tausch
12
Zwei einfache Tausche
1.500 RosensträußeEi
n Au
to€ 8.990
13
Tausch sehr schwierig, wenn ich eine Kuh anzubieten habeaber nur ein Messer benötige.
?
14
Geldwirtschaft:
1)Über Raum und Zeit hinweg. Für Geld keine Transportkosten; keine Zeit-
Absprachen nötig.
2)Standardisiertes Tauschmittel. Beliebig zu stückeln; kein so großes Problem, Partner
zu finden.
3)Austausch in Kettenreaktion. Das Geld ist am Schluss immer noch da (nicht
„verbraucht“) und kann weitere Austausche vermitteln. Es kann aber auch zurückgehalten werden und damit Austauschketten verhindern.
4)Es ist aber leichter zu kaufenals zu verkaufen.Wer verkaufen will, muss auf einen Käufer warten.
15
Naturalientausch
A B
Geldwirtschaft
A BC G DE F
Geld als standardisiertesTauschmittel,
beliebig zu stückeln,transtemporal
16
Nur muss der Edelmetallgehaltpro Gewichtseinheit kontrolliert werden.
Archimedes hat „in der Badewanne“ein einfaches Mittel
für eine solche Kontrolle entdeckt:die Wasserverdrängung.
Als standardisiertes Tauschmitteleignet sich Edelmetall,
mehr als z. B. Edelsteine, weil es geteilt werden kann.
17
Als Geld kommt in Frage,was alle anzunehmen bereit sind,z. B. Edelmetall wie Gold oder Silber,das sich beliebig stückeln und wieder zusammensetzen läßt.
Münzen werden von einer Instanz ausgegeben,die für ihren Edelmetallgehalt pro Gewichtseinheit garantiert.
Geldscheine waren ursprünglich zurücktauschbar in Edelmetall („Golddeckung“).
18
19
Geld ist eine Art Buchführung,in der Anwartschaften auf Waren oder Leistungen bekundet werden.
Heute geschieht diese Buchführung vor allem mit Hilfe von Bankkonten.
Bargeld ist dagegen eine Art „fliegender Buchführung“ (R. Steiner),die nur in Münzen und Banknoten dokumentiert wird.
20
Gewinnt Geld seine Geltung
• durch die Absicherung durch Eigentum
• oder dadurch,
dass man damit Steuern
bezahlen kann?
21
Geld muss nicht notwendig einen Eigenwert wie den Gehalt an Edelmetall haben.
Es kann auch in sich völlig wertlos seinund nur dadurch in Geltung gesetzt worden sein,dass der Staat es zum allgemeinen Zahlungsmittel erklärtund sich darin Abgaben und Steuern zahlen lässtund durch Geldmengenkontrolle seine Kaufkraft einigermaßen garantiert.
22
Eine Währung
gewinnt heute ihre Geltung
dadurch,
dass sie zum „gesetzlichen Zahlungsmittel“
erklärt wird
und man mit ihr
staatliche Steuern und Gebühren
bezahlen kann.
23
Geld wird heute
durch Kredit der Zentralbank
(= Verschuldung,
für die man Zinsen zahlen muss)
in Verkehr gebracht.
24
Geld wird heute in der Weise „geschaffen“,
dass die Zentralbank neu gedrucktes Geld
gegen Zinsen ausleiht.
Geld entsteht also von vornherein
als Gegenwert von Schulden.
Dieses Geld wird gegen Zinsen verliehen,
ohne dass dem ein Sparvorgang
zugrunde gelegen hätte.
Auch der Staat muss es sich leihen.
Auch er muss mehr zurückzahlen,
als er sich geliehen hat.
25
Besser als kreditweise wäre:
neues Geld
gegen Leistungen an den Staat
in Verkehr zu bringen.
Z. B.
• Straßen- und Brückenbau,
• Schulunterricht,
• Arbeit der Staatsangestellten, Ordnungsdienste.
26
Es wäre sinnvoll möglich,
dass der Staat selbst in
unabhängig kontrollierter Weise
Geld als Bezahlung
für Leistungen
ihm gegenüber
„schaffte“
und in Umlauf brächte.
in Entsprechung zum Angebot von Waren und Leistungen in der Volkswirtschaft
Nach einer ersten Anschubfinanzierungmuss immer zuerst mit zurücklaufendenSteuereinnahmen gezahlt werden,ehe neues Geld geschaffen wird.
27
Forderung der Gerechtigkeit:
Jedem Geldempfang
muss jemandes Leistung
vorangegangen sein.
28
Die Funktionen des Geldes:
1) Preismaßstab
2) Austauschmittel
3) Wertspeicherentweder – oder ?
29
Müsste ein Maßstab nicht
gleichbleibend sein?
30
Müsste ein Maßstab nicht
gleichbleibend sein?
Der Maßstab Geld verändert sich in seinem Wert.
Für die gleiche Summe bekommt man einige Jahre später nur noch halb so viel.
31
anstattfester
Wechselkursebei unterschiedlicher
Kaufkraft
reale Kaufkraft
Indexwährung
32
Verkaufen
= eine Ware oder Leistung gegen GELD tauschen
Kaufen =
GELD gegen eine Ware oder Leistung tauschen
Ware oder Leistung GELD Ware oder Leistung
GELD
33
Ware oder Leistung GELD Ware oder Leistung
GELD
Nach abgeschlossenem Tausch besteht das Geld weiter.
Es ist wie ein Katalysator, der nicht verbraucht wird.
Damit den Letzten nicht „die Hunde beißen“,
müssen immer neue Waren und Leistungen
auf den Markt kommen.
34
1 2 3 4 5
VerkaufenKaufen
VerkaufenKaufen
VerkaufenKaufen
VerkaufenKaufen
VerkaufenKaufen
35
1 2 3 4 5
VerkaufenKaufenGeld horten
VerkaufenKaufen
VerkaufenKaufen
VerkaufenKaufen
VerkaufenKaufen
36
Wenn man,
anstatt Geld als Austauschmittel zu benutzen,
es als Wertspeicher bei sich behält (= Horten),
wird eine ganze Kette von Austauschen verhindert.
Aber normalerweise hortet man möglichst wenig,
weil einem dann Zinsen entgehen, die man bekommt,
wenn man das Geld wenigstens dadurch
wieder in Umlauf bringt,
dass man es verleiht.
37
Geld wird nicht verbraucht, sondern
• wird entweder weitergegeben
(durch Kaufen, Verschenken oder Verleihen)
• oder es wird zurückgehalten
(es verschwindet zeitweise aus dem Umlauf).
38
Ein Kind friert und fragt seine Mutter:
„Warum heizt du nicht die Wohnung?“
„Wir haben keine Kohlen.“
„Aber warum haben wir keine Kohlen?“
„Wir haben kein Geld, sie zu kaufen, weil Vater als Bergarbeiter arbeitslos ist.“
„Aber warum ist er denn arbeitslos?“
„Weil das Bergwerk zu viel Kohlen auf Halde hat und niemand sie kauft.“
39
40
Wirt Kürschner
Anstreicher
Pelzmantel
Laden streichen
Großfami-lienfest
41
Geld ist wie eine Sprache,
ohne die man nicht
miteinander ins Geschäft kommt.
42
Kassehalten:
1) Transaktionskasse
2) Sicherheitskasse
3) Spekulationskasse
= Liquiditätsvorteil
Monetary service stream
43
Sparen(Wahrig, Deutsches Wörterbuch):
zurücklegen,
nicht ausgeben (Geld),
für andere Zwecke aufbewahren,
nicht verwenden,
nicht gebrauchen,
es fehlt:
Geld gegen Zinsen verleihen.
44
Wirtschaftswissenschaftim Rahmen derZinsträchtigkeit
des Geldes
45
Wirtschaftswissenschaftim Rahmen derZinsträchtigkeit
des Geldes
aufgehängt an einem rostigen Nagel
46
Was geschieht, wenn man Geld verleiht?
Man bleibt der Eigentümer des Geldes,aber man bringt es wieder in Verkehr,
anstatt es zu horten.
Wofür bekommt man die Zinsen?
Man verzichtet nur auf den Genuss der Liquidität.
Das lässt man sich mit den Zinsen bezahlen.
47
• Geld
mit intakten Zahlungsmitteleigenschaften
• Geldvermögen
= Geld, das seine Zahlungsmittelfunktioneingebüßt hat
48
Durch Verleihen des Geldesentsteht sein erstes „Derivat“nämlich auf Seiten des Gläubigers ein „Anspruch auf Geld (claim on money)“, der vom Geld (money) selber verschieden ist.
Oft wird ein „Anspruch auf Geld“ wie Geld selber behandelt.Man kann damit ebenfalls bezahlen.
Mit der Zeit können mehr „Ansprüche auf Geld“ (gemessen nach der insgesamt beanspruchten Geldmenge) entstehen, als es Geld gibt.
49
Die Beurkundung eines Anspruchs auf Geld sollte weniger Wert haben als das Geld selbst;
will man damit bezahlen,müsste mehr als in bar bezahlt werden.
50
Würde man alle Geldvermögenam gleichen Tag abheben wollen,wäre dies damit vergleichbar, dass alle Deutschen am selben Tagmit dem ICE um 16:13 Uhrvon Frankfurt am Mainnach Berlin fahren wollten.
51
Bargeldund seine „Derivate“.
Wenn man Bargeld verleiht, behält man einen Anspruch auf Bargeld nach Ablauf der Leihfrist.
Mit einem Anspruch auf Bargeld nach Ablauf der Leihfristkann man ähnlich zahlen, wie mit Bargeld.
(Man sollte für diese Zahlungsmöglichkeit zumindest zusätzliche Kosten haben.)
Damit beginnt Geld, „geheimnisvoll“ zu werden.
52
Multiple Geldschöpfung der Geschäftsbanken:
• Bar-Einzahlung bei Bank A, Bargeld wird zu Buchgeld.• 90% der o.g. Summe als Kreditvergabe an Investor X, 10 %
Bankreserve (im Beispiel 2% Mindestreserve, 8% Kassenreserve),
• Überweisung (Buchgeldverkehr!) des Betrages an Lieferanten des Investors zu Bank B,
• wieder Aufteilung der überwiesenen Summe in 90% Kreditvergabe an Investor Y und 10% Reserve, – usw. usf.
[Aber woher haben die anderen Banken das Bargeld für die Reserve?]Dieses mehrstufig dargestellte Beispiel macht sehr deutlich, daß diemultiple Geldschöpfung der Geschäftsbanken nur funktioniert, wennes beim Buchgeldverkehr bleibt. – Ebenso wird klar, daß die Geldschöpfungskette beendet ist, sobald die ursprünglich eingezahlte Bargeldsumme gänzlich durch die Kassenreserve-haltung der beteiligten Banken aufgezehrt ist. In unserem Beispiel wird die 10fache Buchgeldmenge erzeugt. Der Begriff „Geldschöpfungsmultiplikator“ wird eingeführt, die Relation Von Bargeldeinzahlung zu geschöpfter Buchgeldmenge. In unserem Beispiel ist der Multiplikator ‚10‘.Quelle:http://www.gida.de/images/pdf/hefte/fdw-55.pdf
?
53
„Nicht nur am Anfang, sondern auch am Ende der Bank-guthaben steht das Bargeld, denn als geldliche Ansprüche sind die Bankguthaben, wie jede andere Geldforderung, nur Provisorien. Das Provisorium Bankguthaben ist zwar zeitweilig an Stelle des Bargeldes zirkulationsfähig, aber als Provisorium ist es mit der Tendenz ausgestattet, ir-gendwann einmal die definitive Form wieder anzunehmen. Dieser rückläufige Vorgang in die ursprüngliche Form ist den gleichen Bedingungen unterworfen, unter denen Gut-haben entstehen. Das ergibt sich zwangsläufig aus der logischen Struktur der Zusammenhänge. Es kann daher nur folgenden Umkehrschluss geben: Die Guthabenauflösung vollzieht sich analog der Guthabenentstehung in entgegen- gesetzter Richtung.“Martin Scheytt: Theoretische Grundlagen der bankgeschäftlichen Kreditgewährung - Kritischer Beitrag zur Kreditschöpfungstheorie, Herausgegeben von den Professoren: Dr. G. Bergler, Nürnberg, Dr. J. Fettel, Hamburg, Dr. H. Linhardt, Nürnberg und Dr. E. H. Sieber, Heidelberg, erschienen in der Reihe: Die Unternehmung im Markt, 1962 bei Duncker & Humblot, Berlin, S. 63
54
„Während die geldlichen Verfügungsrechte der Einleger, die Bankguthaben, bestehen bleiben, gelangt das von den Einlegern gebrachte Geld in die Hände der Kreditnehmer und von diesen wiederum an Dritte, die es zur Einzahlung auf ein Guthabenkonto verwenden. Durch die kreditäre Ausnutzung des überschüssigen Bargeldes können also insgesamt mehr Bankguthaben entstehen als Bargeld insgesamt vorhanden ist. – In umgekehrter Richtung ge-nügt eine bestimmte Bargeldsumme, um ein Vielfaches davon an Bankguthaben aufzulösen.“
Martin Scheytt: Theoretische Grundlagen der bankgeschäftlichen Kreditgewährung - Kritischer Beitrag zur Kreditschöpfungstheorie, Herausgegeben von den Professoren: Dr. G. Bergler, Nürnberg, Dr. J. Fettel, Hamburg, Dr. H. Linhardt, Nürnberg und Dr. E. H. Sieber, Heidelberg, erschienen in der Reihe: Die Unternehmung im Markt, 1962 bei Duncker & Humblot, Berlin, S. 64
55
Die Deutsche Bundesbank hat in einem Heft für die Schule Sekundarstufe II über„Geld und Geldpolitik” (Ausgabe 2005/2006) die Rolle der Banken als Geldprodu-zenten mit der folgenden kurzen „Geschichte zum Knobeln” erläutert:
„Es war einmal ein höchst ehrenwerter und seriöser englischer Gentleman, derseinen Sommerurlaub regelmäßig auf einer netten kleinen Insel im Ägäischen Meerverbrachte. Er war dort Stammgast, und seine Kreditwürdigkeit war bei den Insel-bewohnern über jeden Zweifel erhaben. Die Inselbewohner hatten keinerlei Einwän-de dagegen, dass er alles per Scheck bezahlte. Man hatte ja aufgrund der langjäh-rigen Erfahrung die Gewissheit, dass diese Schecks stets gedeckt waren. Der Englän-der war auf der Insel schließlich allen so wohlbekannt und genoss ein so großes Ver-trauen, dass die Inselbewohner sich sogar untereinander mit diesen Schecks bezahl-ten. Wenn zum Beispiel der Restaurantbesitzer einen Teil seiner Zahlungen an denLebensmittelhändler mit einem Scheck, den er für sein Essen erhalten hatte, leistenwollte, war das dem Lebensmittelhändler nur recht. Er konnte dann mit dem Scheckseine Benzinrechnung begleichen, und auf diese Weise zirkulierten die Schecks desEngländers auf der ganzen Insel. Das ging dann sogar so weit, dass sie nie die Londo-ner Bank des Engländers zur Einlösung erreichten.“1
Darunter steht in dem Heft der Bundesbank die Frage: „Wer hat denn nun eigentlichdie Ferien des Engländers bezahlt?“
1 Die Geschichte in diesem Heft ist entnommen aus MAURICE LEVI, Ökonomie ohne Rätsel, Birkhäuser Verlag, Basel, 1982, ohne Seitenangabe.
56
“Failure to define money satisfactorily renders its measure and control mostly a matter of educated guesswork and psychological gerrymandering, a craft rather than a science.”
Nigel Dodd, The Sociology of Money: Economics, Reason and Contemporary Society, Continuum, New York (1994) p. xii
57
Ein Geldsystem, in welchem die Menge der Ansprüche auf Geldgrößer ist als das vorhandene Bargeld selbst,ist einem großen Saal zu vergleichen, in dessen vier Ecken jeweils ein kleines Feuerchen besteht.Aber die Türen stehen offenund man kann den Raum jederzeit verlassen.
Sobald aber jemand vor den Feuerchen Angst bekommtseine Ansprüche auf Geld deshalb in Geld umwandeln will und darin von anderen nachgeahmt wird, werden die Feuer größer und gefährlich, während sich zugleich die Türen des Saales schließen.Auf einmal ist es nicht mehr möglich,Ansprüche auf Geld wieder in Geld zurückzuverwandeln.
58
Vorräte anlegen:Kosten
FrischhaltekostenSchwundkosten
RaumkostenTransportkosten
Bewachungskosten
Sparen (Verleihen):Gewinn
Vermehrung durch Zinsen
59
?Statt Brot aus der Tiefkühltruhe ein frisches Brot zurück.Aber nicht zusätzlichnoch ein Brötchen.
60
Zinsen
1) Nettozinsen
2) Inflationsausgleich
3) Risikoprämie
4) Bankgebühren
61
Zinstheorien:
1) Prämie für Konsumverzicht2) Lenkungsfunktion
(bestmöglich anlegen)
3) ?
möglicherweise eine alternative
Theorie?
62
Zinstheorien:
1) Prämie für Konsumverzicht
Begründung:
Die Menschen neigen zur Gegenwartspräferenz,
wenn Ihnen die Zukunft nicht mit einer Prämieanziehend gemacht wird.
63
Zinstheorien:
1) Prämie für Konsumverzicht
Einwände:
1) Beim ersten Geldverleih gegen Zinsen durch die Zentralbank handelt es sich nicht um „gespartes“, sondern um frisch gedrucktes Geld.
2) Wer „spart“, verzichtet nicht nur auf Konsum, sondern auch auf Verwendung des Geldes in eigener Produktion. Er bleibt wirtschaftlich untätig, außer dass er das Geld durch Verleihen wieder in Umlauf bringt.
3) Es ist nicht wünschenswert, dass man vom Verbrauch gegenwärtig reichlich vorhandener Güter durch eine Zukunftsprämie abgehalten wird.
4) Würden alle auf Konsum verzichten, blieben alle arm.
5) Man bekommt die Zinsen gar nicht für den Konsumverzicht, sondern
erst dafür, dass man das Geld durch Verleihen wieder in Umlauf bringt.
64
Nur derjenige
kann Geld sparen,
der es nicht existentiell
zum Lebensunterhalt braucht.
65
Zinstheorien:
2) Lenkungsfunktion (bestmöglich anlegen)Begründung:
Durch die Zinsen geht das Geld nur in die rentabelsten Betriebe,in denen es am besten angelegt ist.
66
Zinstheorien:
2) Lenkungsfunktion (bestmöglich anlegen)Einwand:
1) Auch ohne Zinsen ginge das Geld zunächst in die rentabelsten Unternehmen.
2) Die Zinsen bewirken nur, dass an sich rentable Unternehmen, die aber nicht die Rentabilität des Geldes erreichen, unterbleiben. So sind die Zinsen ein Hauptgrund für die Arbeitslosigkeit.
67
Rentable Unternehmen
Zinsniveau
(Weniger) rentableUnternehmen entfallen.
68
Zinstheorien:
1) Prämie für Konsumverzicht
2) Allokation (Geld bestmöglich anlegen)
3) Mietpreis für LiquiditätsvorteilBegründung:
Durch seine Liquidität ist das Geld gegenüber Waren und Leistungen privilegiert und hat damit einen „Mehrwert“.
69
Zinsen
1) Nettozinsen
= Mietpreis für Liquiditätsvorteil
2) Inflationsausgleich
3) Risikoprämie
4) Bankgebühren
70
Größe und Zusammensetzung der Kreditzinssätze – Schemabeispiel
Kreditzinserhält Bank
vom Schuldner
Bank-marge
Guthabenzinszahlt Bank an Sparer
Inflationsaufschlag
Realzins:tatsächlicher Gewinn
des Sparers
Überschuss vor Steuern 0,5 – 1 %
Sachkosten (Personal, Gebäude, Risiko)
Grundzins:Prämie für
Liquiditätsverzicht
Knappheits-aufschlag
2 – 2,5 %
0 – x %
0 – x %
2 – 4 %
Nach Helmut Creutz, Das Geldsyndrom. Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft, 1993, 88
71
Zinsen sindder Mietpreis für den Jokervorteil
des Geldes.
Sie sind der reale Gegenwertfür den Verzicht auf diesen
Jokervorteil.
Deshalb kann man sie nicht verbieten.
Sonst würden die Leute ihr Geld nicht verleihen, sondern bei sich behalten
und so seinen Umlauf behindern.
72
Der Jokervorteil des Geldes
kommt nicht
durch den Geldbesitzer zustande,
sondern
durch die öffentliche Leistung derer,
die ihm seine Geltung verleihen (Staat)
bzw. die Geld annehmen und weitergeben.
73
Zinsen:
eine Prämie dafür, dass man mit dem Spielverderb
aufhört,das Geld
seiner Austauschfunktion zu entziehen.
Durch Verleihen bringt man es wenigstens wieder in Verkehr.
74
Zinsen:
Dem Verursacher eines Staus
Geld überreichen, damit er weiterfährt.
75
Zinsen:
eine private Benutzungssteuer
für ein von der Öffentlichkeit
betriebenes Verkehrsmittel.
Als würde jemand Güterwagen der Staatsbahn,die Waren auf sein Grundstück gebracht haben,
nur gegen Lösegeld wieder freigeben.
76
Nichtneutralität des Geldes
Den Nachteilenauf Seiten der Waren und Dienstleistungen
stehen Vorteile des Geldesgegenüber.
Waren und Leistungen• Transportkosten• Frischhaltekosten• Reklamekosten• Unfreiheit des
Zeitpunkts
Geld und sein Jokervorteil• Freiheit der Auswahl• Freiheit des Zeitpunkts
77
Gewinn in einem Preisausschreiben
Reise nach New York• Keine Auswahl• Zeitgebunden
Gegenwert in bar• Freiheit der Auswahl• Freiheit des Zeitpunkt
Viele werdenden Gegenwert in bar vorziehen,weil sie so mehr Möglichkeiten haben.
78
Max und Moritz, die nur das zum Leben Notwendige haben,werden von einem Verehrer Wilhelm Buschs testamentarisch bedacht:
Max bekommt alle aus dem Hause Wilhelm Buschs gesammelten Originalzeichnungen, Manuskripte und Möbel; Moritz bekommt den gleichen Wert in bar ausgezahlt.
Nun wird ein Grundstück angeboten, auf dem die Freunde Max undMoritz nebeneinander bauen könnten; einschließlich des Baus kostetes für jeden von beiden die Hälfte der Summe, die Moritz bekommen hat.
Max leiht sich dieses Geld bei Moritz und haftet mit den Sachwerten. Er muss natürlich Zinsen zahlen. Um die Originalzeichnungen usw. von Wilhelm Busch nicht an Dritte geben zu müssen, muss er immer mehr an Moritz abgeben. Es ist abzusehen, wann Moritz der Alleinbesitzer sowohl des Geldes wie aller Sachwerte sein wird.
79
Liquiditätsvorteil = Jokervorteil
80
Fazit:Nichtneutralität des Geldes
Warenund Leistungen
mit Nachteil
Geldmit Vorteil
81
Nennwert € 100,00 – Bereitstellungsgebühr jährlich € 3,00
Neutrales Geld
+–
+ Mehrwert jährlich € 3,00
Flussgrößenwie km/h
Festgrößewie km
82
Bürgerliches Gesetzbuch
§ 248 Zinseszinsen
(1) Eine im Voraus getroffene Vereinbarung, dass fällige Zinsen wieder Zinsen tragen sollen, ist nichtig.
(2) Sparkassen, Kreditanstalten und Inhaber von Bankgeschäften können im Voraus vereinbaren, dass nicht erhobene Zinsen von Einlagen als neue verzins-liche Einlagen gelten sollen. Kreditanstalten, die berechtigt sind, für den Betrag der von ihnen gewährten Darlehen verzinsliche Schuldverschreibungen auf den Inhaber auszugeben, können sich bei solchen Darlehen die Verzinsung rückständiger Zinsen im Voraus versprechen lassen.
83
$ 10.000
zu 3 % Zinseszinsen ergibt in 50 Jahren? ………….
zu 4 % Zinseszinsen ergibt in 50 Jahren? ………….
zu 11% Zinseszinsen ergibt in 50 Jahren? ………….
zu 12% Zinseszinsen ergibt in 50 Jahren? ………….
Um die Zeit zu berechnen, innerhalb derer sich das Anfangskapital verdoppelt, muss man die Zahl 72 durch den Zinssatz teilen.
84
$ 10.000
zu 3 % Zinseszinsen ergibt in 50 Jahren:
zu 4 % Zinseszinsen ergibt in 50 Jahren:
zu 11% Zinseszinsen ergibt in 50 Jahren:
zu 12% Zinseszinsen ergibt in 50 Jahren:
$ 43.839
$ 71.066
$ 1.845.648
$ 2.890.021
zu 12% Zinseszinsen ergibt in den ersten 10 Jahren nur:
zu 12% einfache Zinsen ergibt in 50 Jahren:
$ 31.058
$ 70.000
85
Zinsen wären kein so gravierendes Problem,
wenn es nicht Zinseszinsen gäbe,die exponentiell wachsen.
Bei zinstragendem Geldgibt es keine Technik,
Zinsenszinsen zu vermeiden.
86
Natürliches Wachstum
Stetiges Wachstum
Exponentielles Wachstum
87
Der Nutzen aller realen Güter ist begrenzt; deshalb will man sie nicht unbegrenzt haben.
Nur Geld (Anspruch auf Güter)will man unbegrenzt haben.
88
Das Problem einer bei Zinseszinsen „alternden“ Volkswirtschaft:
89
Exponentielles Wachstum= Krebs
90
Hier in Frankreich herrscht gegenwärtig die größte Ruhe. Nur ein leiser, monotoner Tropfenhall. Das sind die Zinsen, die fortlau-fend hinabträufeln in die Kapitalien, welche beständig anschwellen; man hört ordentlich, wie sie wachsen, die Reichtümer der Reichen. Dazwischen das leise Schluchzen der Armut. Manchmal klirrt etwas wie ein Messer, das gewetzt wird.
(Heinrich Heine 1842)
91
Staatsschulden in der Bundesrepublik Deutschland
Georg Milbradt (Ministerpräsident Sachsen)
FAZ 13. 08. 2003, S. 8
Die Kerze brennt an beiden Enden
€ 1.300.068.000.000Wächst im Monat um 5 Milliarden
Quelle: http://www.miprox.de/Schuldenuhr.html
(Bund der Steuerzahler aufgrund von Daten der Deutschen Bundesbank)
92
Staatsschulden in der Bundesrepublik Deutschland
am 14. Juli 2004, 14:40
€ 1.372.769.347.276
Schuldenzuwachs pro Sekunde:
€ 2.534
Verschuldung pro Kopf:
€ 16.632Quelle: http://www.miprox.de/Schuldenuhr.html
(Bund der Steuerzahler aufgrund von Daten der Deutschen Bundesbank)
93
Staatsschulden in der Bundesrepublik Deutschland
am 21. Oktober 2004, 14:40
€ 1.397.660.625.016
Schuldenzuwachs pro Sekunde:
€ 2.660
Verschuldung pro Kopf:
€ 16.934Quelle: http://www.miprox.de/Schuldenuhr.html
(Bund der Steuerzahler aufgrund von Daten der Deutschen Bundesbank)
94
Staatsschulden in der Bundesrepublik Deutschland
am 21. Oktober 2004
14:40 Uhr € 1.397.660.625.016
14:55 Uhr € 1.397.662.984.436
Zuwachs in 15 Minuten: € 2.359.420
Quelle: http://www.miprox.de/Schuldenuhr.html
(Bund der Steuerzahler aufgrund von Daten der Deutschen Bundesbank)
95
Öffentliche Verschuldung
in der Bundesrepublik Deutschland
am 14. Juli 2004
14:40 Uhr € 1.372.769.347.276
am 21. Oktober 2004
14:40 Uhr € 1.397.660.625.016
Zuwachs in 99 Tagen € 24.891.277.740
Quelle: http://www.miprox.de/Schuldenuhr.html
(Bund der Steuerzahler aufgrund von Daten der Deutschen Bundesbank)
96
Öffentliche Verschuldung
in der Bundesrepublik Deutschland
am 15. Juni 2008
13:35 Uhr € 1587 398 280 065
Staatsverschuldung
pro Kopf der Bevölkerung: € 19 234.
Quelle: http://www.miprox.de/Schuldenuhr.html
(Bund der Steuerzahler aufgrund von Daten der Deutschen Bundesbank)
97
98
Umstellung der SchuldenuhrBund der Steuerzahler fordert zügigen Schuldenabbau
Der Bund der Steuerzahler hat […] seine Schuldenuhr in Berlin umgestellt. Ausgehend von der geplanten Neuverschuldung von Bund, Ländern und Gemeinden für 2007 wurde die Neuverschuldung pro Sekunde mit 1.056 Euro berechnet. Im vergangenen Jahr betrug der geplante Schuldenzuwachs noch 2.113 Euro pro Sekunde. Anlass für die Umstellung der Schuldenuhr sind Planzahlen, wonach die Neuverschuldung in 2007 mit rund 33 Milliarden Euro deutlich geringer ausfallen soll als in 2006.
Der Bund der Steuerzahler bewertet die Halbierung der Neuverschuldung pro Sekunde einerseits als ein positives Zeichen. Andererseits bedeutet das keinesfalls, dass Entwarnung gegeben werden kann. Der Staat ist derzeit immer noch mit rund 1,489 Billionen Euro verschuldet. Allein die öffentlichen Zinslasten haben inzwischen mit rund 66 Milliarden Euro fast die Höhe der Ausgaben für unsere Schulen und Universitäten erreicht. Die haushaltspolitischen Sünden der Vergangenheit lassen sich nur durch einen stetigen Abbau der Staatsverschuldung abfedern. http://www.steuerzahler.de/webcom/show_article.php/_c-43/_nr-37/i.html 10.
Februar 2007
99
Staatsverschuldung in Deutschland am 18. März 2012:
2.080.971.800.000 um ca. 18:30,
Zunahme pro Sekunde ca. € 4000
100
Sie sägten die Äste ab, auf denen sie saßenUnd schrieen sich zu ihre ErfahrungenWie man schneller sägen konnte, und fuhrenMit Krachen in die Tiefe, und die ihnen zusahenSchüttelten die Köpfe beim Sägen undSägten weiter.
Die Gedichte von Bertolt Brecht in einem Band, Frankfurt am Main 1981, 556
101
102
103
104
1965 Kredit zu Zinssatz 7,1 %
bei Refinanzierung
1998 Zinseszins im Jahr: 63,76% der Ursprungsschuld
2025 Zinseszins im Jahr: 435,14% der Ursprungsschuld
105
FRANKFURTER RUNDSCHAU, 12. Mai 2003, S. 3, Leserbrief
„Die Regierung kann auf die Einnahmeausfälle mit radikalen Kürzungen reagieren, die Steuern erhöhen, eine höhere Neuverschuldung hinnehmen oder die Kreditlinie zusätzlich ausweiten.“ Es scheint mir evident, dass alle diese angeblich einzig möglichen Lösungen nur vom Regen in die Traufe führen können. Unsere Staatsschulden nehmen ohnehin gegenwärtig pro Sekunde um 1.332 Euro zu. [14. Juli 2004: € 2.534; 15. Juni 2008: € 474); 13. Juni 2010: € 4439]
Die Abhilfe muss an anderer Stelle liegen. Unser heutiges Geldsystem ist so konstruiert, dass der Zinsanteil am BSP dann von selber zu Lasten aller anderen Anteile zunimmt, sobald die Wirtschaftsleistung nicht mehr stetig um wenigstens 2,5 Prozent jährlich wächst, sich also innerhalb von 28 Jahren verdoppelt. Es verhält sich wie mit einem Flugzeugmotor, der nur wenn man ständig mehr Gas gibt, nicht zu stottern anfängt. Er wird natürlich irgendwann auseinander fliegen. Durchschnittlich steckt heute in allen Preisen einschließlich der Mieten, die in der Bundesrepublik bezahlt werden, ein Zinsanteil von ca. 30 Prozent.
Wenn man alle Haushalte Deutschlands in zehn gleich große Gruppen mit steigendem Einkommen aufteilt, haben die acht unteren Gruppen einen negativen Zinssaldo. Selbst wenn sie selber ein paar Bankzinsen bekommen, müssen sie, ohne es zu ahnen, ungleich mehr in den Preisen für die Zinsen fremder Schuldner ausgeben. Die neunte Gruppe hat einen ausgeglichenen Zinssaldo. Der positive Zinssaldo der obersten Gruppe dagegen dürfte täglich bei ungefähr 200 bis 300 Millionen Euro liegen.
Es wäre sinnlos, Zinsen verbieten zu wollen. Sie sind der durchaus gerechte Marktpreis für den Liquiditätsvorteil des Geldes. Letzterer besteht darin, dass Geld gegenüber Waren und Leistungen, für die man Reklame-, Transport- und Durchhaltekosten hat, auf dem Markt immer privilegiert ist. Nur kommt dieser Liquiditätsvorteil nicht durch die Leistung des Geldbesitzers zustande, sondern durch die öffentliche Leistung aller derer, die Geld annehmen und weitergeben. Gegenwärtig verhindern die Zinsen zumindest, dass man das Geld als Wertaufbewahrungsmittel zu Hause hortet und es so überhaupt dem Umlauf entzieht. Damit würde ja die Wirtschaft erst recht abgedrosselt.
Aber dasselbe Ziel einer Umlaufsicherung könnte viel eleganter dadurch erreicht werden, dass für liquides Geld eine Bereitstellungsgebühr eingerichtet würde (John Maynard Keynes schrieb von Geldhaltekosten, "Carrying costs"). Dadurch würde die Privilegierung des Geldes gegenüber Waren und Leistungen aufgehoben und es würde zum neutralen Tauschmittler. Wer Kasse halten will, hätte dann für den Genuss des Liquiditätsvorteils des Geldes Kosten zu tragen; wer Geld verliehe, würde diesen Kosten entgehen, aber das verliehene Geld würde nicht von alleine auf Kosten der übrigen Wirtschaft wachsen.
Das gegenwärtige Zinssystem sorgt übrigens auch dafür, dass alle Unternehmen, die nicht die Rentabilität des Geldes erreichen, von vornherein unterbleiben. Dadurch ist die Arbeitslosigkeit im Geldsystem selbst vorprogrammiert. Könnte eine Regierung sich nicht (vielleicht zusammen mit anderen Regierungen) auch einmal mit diesen Zusammenhängen befassen, auf die bereits vor Jahren der ehemalige bayerische Verfassungsrichter Prof. Dieter Suhr hingewiesen hat?
Prof. Dr. Peter Knauer SJ, Frankfurt a. M.
106
In den Preisen für Waren und Dienstleistungen
einschließlich Mietenverbargen sich vor zehn Jahren ca.
30%, heute ca. 40 % Zinsanteil
für die Schulden anderer Leute.
Vgl.: http://www.humanwirtschaft.org/htm_z/40pro.htm:40% Zinsanteil in den Preisen — eine Diskussion
107
108
Nur bei einem Wirtschaftswachstum von ca. 3%
verkraftet die Wirtschaft die steigenden Zinslasten.
Anderenfalls wachsen die Zinslasten
auf Kosten aller anderen Haushaltsanteile.
3 % Gesamtwachstum.Zinsanteil wächst,
aber bleibt prozentual gleich.
Kein Gesamtwachstum.Zinsanteil wächst
zu Lasten von allem anderen.
109
Zinsanteil 60%
in allen Preisen
Mit der Zeit kann der Anteilder Zinsen auf 60% und mehr wachsen.
Will man dies vermeiden,
muss der ganze Kuchen wachsen.
Das ist der Grund dafür,dass die Gesamtwirtschaftzu exponentiellemm Wachstum gezwungen ist.
Zinsanteil 40%
in allen Preisen
110
Flugzeugmotor, der nur dann nicht zu stottern beginnt,
wenn man immer mehr Gas gibt?
111
Ein Druckkessel, dessen Druck exponentiell steigt?
1. Wasserstandsanzeiger
2. Rückflussverhinderer
3. Sicherheitsventil
4. Druckluftanschluss
5. Druckkesseleingang mit Kugelhahn
6. Druckkesselausgang mit Kugelhahn
7. Wasserzähler
112
1% Wachstum heute
ist so viel wie
12% im Jahr 1950.
113
Anyone who believes exponential growth
can go on foreverin a finite world
is either a madmanor an economist.
Kenneth Boulding, economist
114
Wie soll ein Geldsystem,
das nur
bei ständig schnellerem Wachstum
funktioniert,
nachhaltiges Wirtschaften
ermöglichen können?
115
$ 3.000.000.000.000kursieren täglich um den Globus,
15mal so viel wie das gesamte Bruttoweltprodukt.
Nur 2 % dieser Finanzströme
haben mit Handel zu tun, der Rest ist spekulatives Anlagekapital.
http://www.changex.de/d_a01083.html
116
Unterschiedliche Monatseinkommen – Vergleich in Euro:
I* Normalverdiener (aus Arbeit): € 2.500
IIIIIIIIII Spitzenverdiener (aus Arbeit): € 25.000
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 50-facher Millionär (aus Zinsen**) € 250.000IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIII 500-facher Millionär (aus Zinsen): € 2.500.000IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII
* Jeder Strich steht für 2.500 Euro ** Bei 6% Verzinsung
Helmut Creutz, http://uuhome.de/global/downloads/spieg.pdf
Konsumverzicht?
117
Der Reichtum
von ca. 500 $-Milliardären weltweit
entspricht dem Einkommen
von 50% der Weltbevölkerung.
118
Wir brauchen
bedürfnisgerechtes
statt renditeorientiertes Wachstum.
Warum steigt der Aktienkurs
bei der „Freisetzung“ von Arbeitskräften?
119
Hermann Heinrich Gossen hat 1854 festgestellt,dass von einem bestimmten Punkt an gilt:
"Die Größe ein und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit der Bereitung des Genussesununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis zuletzt Sättigung eintritt."
Diese Aussage ist als „Erstes Gossensches Gesetz“ oder „Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen“ bekannt.
120
Aber bei Geld erwartet man für jeden weiteren eingesetzten Euro nominell den gleichen Zinsbetrag:
121
Viel Geldohne existentiellen Bedarf
Geldmangelexistentieller Bedarf
Damit von dort, wo man Geld im Überfluss hat,Geld dorthin fließt,
wo es zur Vermittlung von Austausch gebraucht wird,
muss in Form von Zinsen noch mehr Geld zurückfließen.
122
Die Kosten für den Genuss des Jokervorteilsbleiben beim Kreditnehmer
für die ganze Laufzeit des Kredits hängen, während der Jokervorteil selbst rasch in andere Hände übergeht.
Zinsen für den Jokervorteil
Geld mit Jokervorteil
123
Man kann ein und dieselbe Geldsumme
mehrmals mit Zinsen behängen
1) Von der Bank A nimmt jemand (B) einen Kredit von € 10.000 auf und
kauft Dachziegel bei (C). Damit ist das Geld mit seinem Jokervorteil
bereits in anderen Händen, aber bis zur vereinbarten Rückzahlung an
die Bank A hat B die vollen Zinsen für die ganze Laufzeit des Kredits zu
zahlen.
2) Der Verkäufer der Dachziegel (C) verleiht sofort das erhaltene Geld
erneut an D gegen Zinsen in der gleichen Laufzeit des ursprünglichen
Kredits.
124
Zinsen an Avon B
Geld von B als Kaufpreis an C
B
C gibt von seinem Erlösan D einen Kredit
A A gibt B einen Kredit
C
Zinsen an Cvon D
DGesamtmenge der gleichzeitigen Zinsenfür dieselbe Summe umlaufenden Geldes
= 2x
125
Wenn jemand mit einem aufgenommenen Kredit eine Rechnung begleicht,geht von da an das Geld mit seinem Liquiditätsvorteilseinen eigenen Weg,während die Bereitstellungsgebührfür den Liquiditätsvorteilbeim Kreditnehmer hängen bleibt.
Nennwert € 100
Liquiditätsvorteil € 5 jährl.
Bereitstellungsgebühr € 5 jährl.
Nennw
ert
€ 1
00
Liquid
itäts
vort
eil
€ 5
jährl
.
Bereitstellungsgebühr € 5 jährl.
Getrennte Wege
126
Nennwert € 100
Liquiditätsvorteil € 5 jährl.
Bereitstellungsgebühr € 5 jährl.
Nennw
ert
€ 1
00
Liquid
itäts
vort
eil
€ 5
jährl
.
Bereitstellungsgebühr € 5 jährl.
Getrennte Wege
Private Zinsen
Private Zinsen
Private Zinsen
Mehrmalige Behängung mitprivater Bereit-stellungsgebühr (Zinsen) in derselben Laufzeit: Jeder, der kreditiertes Geldals Kaufpreis empfängt,kann es erneut gegen Zinsen verleihen.
127
Wenn ich Geld im Sparstrumpf aufbewahre (Zeitüberbrückungsfunktion),
lasse ich die anderen in der Ungewissheit zappeln,
wann ich ihre Dienste in Anspruch nehmen werde.
Wenn ich es gegen Zinsen verleihe,lasse ich sie dafür strampeln,
die Prämie zu verdienen,die ich dafür bekomme,
dass ich sie „mit meinem Geld arbeiten lasse“.
Dieter Suhr
128
129
Freiwillige Arbeitslosigkeit der einen,
weil sie ihr Geld „arbeiten“ lassen können.
Unfreiwillige Arbeitslosigkeit der anderen,
weil 1) auf Dauer alle Unternehmen unterbleiben,
die nicht die Rentabilität des Geldes erreichen,
und weil 2) aufgrund des Schuldendienstes
wegen steigenden Geldmangels
immer mehr Arbeitskräfte „eingespart“ werden müssen.
130
Ungestillter Bedarf
steht einem Reservoir
an nicht abgerufener
volkswirtschaftlicher Leistungskraft
gegenüber.
131
Die Nichtneutralität des Geldes wirkt sichdurch Zinsenzinsenim Lauf der Zeit immer verheerender aus:1) Automatische Umverteilung des Reichtums
gegen die Armen und zugunsten der Reichen,
also von unten nach oben;
2) Zwang zu exponentiellem Wirtschaftswachstum
(Raubbau an Umwelt und Ressourcen);
3) Arbeitslosigkeit, weil viele Unternehmen nicht
die Rentabilität einer Geldanlage erreichen;
4) Sparzwang trotz unabgerufener volkswirtschaftlicher Leistungskraft:noch mehr Arbeitslosigkeit.
!
132
Unfreiwillige Arbeitslosigkeitist selbst bei Arbeitslosenhilfe
für die Betroffenen und ihre Familien,
insbesondere auch für Jugendliche,schwer schädigend.
133
134
prozyklisch:verstärkende Rückbindung
kontrazyklisch:begrenzende Rückbindung
135
Kein moralisches Problem,
sondern ein Systemfehler.
136
Gerechtes Geld?1) Inflationäre Währung:
Allen Geldbesitzern wird von ihrem Eigentum genommen.
2)Deflationäre Währung:Die Geldbesitzer werden gegenüber anderen bevorteiligt.
3)Stabile Währung:Die Geldbesitzer sind immer noch im Vorteil,solange der Mehrwert des Geldes nicht kompensiert wird.
4) Geld mit Bereitstellungsgebühr:Der Jokervorteil ist kompensiert: Neutrales Geld.
137
Ideal wäre
nur Mehrwertsteuer (= Konsumsteuer)
und keine Produktionssteuerund erst recht nicht Steuer auf Arbeitseinkommen.
Hinzukommen müsste ein Erbpachtsystem für Grundstücke.
138
Le mal qui est dans le monde vient presque toujours de l’ignorance, et la bonne volonté peut faire autant de dégâts que la méchanceté, si elle n’est pas éclairée. Les hommes sont plutôt bons que mauvais, et en vérité, ce n’est pas la question. Mais ils ignorent plus ou moins, et c’est ce qu’on appelle vertu ou vice, le vice le plus désespérant étant celui de l’ignorance qui croit tout savoir et qui s’autorise alors à tuer. L’âme du meurtrier est aveugle et il n’y a pas de vraie bonté ni de bel amour sans toute la clairvoyance possible.
(Albert Camus, La Peste)
139
Das Übel, das in der Welt ist, kommt fast immer von der Unkenntnis, und der gute Wille kann genauso viel Schaden anrichten wie die Bosheit. Die Menschen sind eher gut als schlecht, und eigentlich ist dies nicht die Frage. Aber sie sind mehr oder weniger in Unkenntnis, und das nennt man Tugend oder Laster. Dabei ist das hoffnungsloseste Laster das der derjenigen Unkenntnis, die alles zu wissen meint und sich deshalb zu töten erlaubt. Die Seele des Mörders ist blind. Und es gibt keine wahre Güte und schöne Liebe ohne jede nur mögliche Klarsicht.
(Albert Camus, La Peste)
140
Weder Zinsverbot
noch Zinsabschlagsteuer (Quellensteuer)
können die Probleme lösen.
141
“Goodhart’s law”.
As soon as a particular instrument or asset is publicly defined as money in order to be controlled, that asset ceases to be used as money because substitutes will be produced for purposes of evasion*.
This leads to difficulties in monetary policy and regulation.
* Charles A. E. Goodhart, Money, Information and Uncertainty, 2nd e, Macmillan, London (1989) p. 100, n.
142
Das kirchliche Zinsverbotbezog sich auf den Konsumkredit.
Aber heute hat sich die Natur des Geldes
geändert.
?
143
Man muss für einen Bankkredit Zinsen zahlen,
ganz gleich, wofür man ihn benutzt:
• Konsum• oder Produktion,• die Finanzierung eines Studiums
• oder einer Beerdigung.
144
M * V = Y * P
M = Geldmenge
V = Umlaufgeschwindigkeit des Geldes,
Y = reale Produktion einer Volkswirtschaft
P = Preisniveau
Irving Fishers Quantitätsformel
145
Umlaufbeeinflussung durchGeldmengensteuerungan sehr langer Leine
146
Umlaufbeeinflussung durch„Bereitstellungsgebühr“an knapper Leine
147
Bereitstellungsgebührals „archimedisches Knöpfchen“
zur genauen Beeinflussungdes Geldumlaufs
148
Das magische Dreieck
Wirtschafts-
wachstum
Preis-stabilitä
t
Voll-beschäftigu
ng
149
Wer den Nutzen hat,
soll die Kosten tragen.
150
Für liquides Geld trägt man eine Bereitstellungsgebühr,von der man befreit wird,wenn man es ausgibt oder verleiht. So bleiben Liquiditätsvorteilund Bereitstellungsgebühr immer mit dem Geld selbst verbunden.Kredite sind weiterhin nach der vereinbarten Laufzeit zurückzuzahlen.
Nennwert € 100
Liquiditätsvorteil € 5 jährl.
Bereitstellungsgebühr € 5 jährl.
Nennw
ert
€ 1
00
Liquid
itäts
vort
eil
€ 5
jährl
.
Bere
itst
ellu
ngsg
ebühr
€ 5
jährl
.
Neue Geldordnung:keine getrenntenWege für Geld,Liquiditätsvorteilund Bereitstellungs-gebühr
151
„Bereitstellungsgebühr“,weil man aus dem Jokervorteil des Geldes
der durch öffentliche Leistung zustande kommt
Nutzen ziehen kann;
dafür sollte man Kosten tragen.
„Umlaufsicherungsgebühr“,weil Geldhorten verhindert wird.
Richtigere
Bezeichnung
152
Den Mehrwert des Geldes im Voraus
ausgleichen durch eine
Bereitstellungsgebühr
für Liquidität:
NEUTRALES GELD
153
NEUTRALES GELD
Wer Kasse hält, hat dabei Kosten;wer sein Geld verleiht, wird diese Kosten los,aber sein Geld vermehrt sich nicht von allein.
Befreiung der Marktwirtschaftvon monetären Transaktionskosten.
154
Den Mehrwert des Geldesim Voraus ausgleichen durch eine
Bereitstellungsgebührfür Liquidität.
1) Hoheitliche Lösung:Rückruf von Geldscheinen gegen Gebühr;automatische Abbuchung von Girokonten.
2) Regionalgeld: Wörgl, Roland, Justus, Chiemgauer u. a.
3) Bankenwettbewerbliche Lösung:Neutral Money Network
155
Den Mehrwert des Geldesim Voraus ausgleichen durch eine
Bereitstellungsgebührfür Liquidität.
1) Hoheitliche Lösung:Rückruf von Geldscheinen gegen Gebühr;automatische Abbuchung von Girokonten.
Statt WährungsabwertungAbzug vom Kassenbestand oder von Girokonto.
156
Den Mehrwert des Geldes im Voraus ausgleichen durch eine
Bereitstellungsgebührfür Liquidität.
2) Regionalgeld:Wörgl, Roland, Justus, Chiemgauer u. a.
Nebenwährung für Mitglieder; Scheine verlieren im Vergleich zum ursprünglichen Nominalwertin festgesetzten Abständen geringfügig an Wert.
.
157
Stempel-marken
158
Monatliche Bereitstellungsgebühr 1%.Wertentsprechung und Rücktauschwert:
August 2004September 2004Oktober 2004November 2004Dezember 2004Januar 2005Februar 2005März 2005April 2005Mai 2005Juni 2005Juli 2005
4,954,904,854,804,754,704,654,604,554,504,454,40
Statt Währungsabwertung des EuroUnterschied im Kassenbestand
Regionalgeld im Gegenwert von
€ 5,00Ausgabedatum:
Juli 2004
Gültigkeit bisJuli 2005
159
Regionalgeldinitiativen (2005)Vgl.: http://www.regionetzwerk.org
realisiert in Vorbereitung
PLZ, Ort Regioname
D-01067 Dresden ElbtalerD-01917 Kamenz KamenzerD-04509 DelitzschD-08297 Zwönitz Stollberger Erzgebirgs-RegioD-10405 Berlin BerlinerD-16247 JoachimsthalD-16845 Neustadt / Dosse Havel-TalerD-20000 Hamburg HafensilberD-24250 Löptin Kann wasD-28211 Bremen RolandD-29456 Hitzacker WendländerD-31137 Hildesheim BraktusD-35390 Gießen JustusD-36124 Eichenzell Eichenzeller M.A.R.K.D-37073 Göttingen DER AUGUSTAD-37213 Witzenhausen KirschblüteD-38518 Gifhorn AllertalerD-39317 Güsen UrstromtalerD-40213 Düsseldorf RheingoldD-47057 DuisburgD-48507 Nordhorn Grafschafter GeldD-49716 Meppen EmstalerD-57072 Siegen Sieg-TalerD-58093 Hagen VolmetalerD-72235 Freudenstadt Schwarzwälder BlüteD-76000 KarlsruheD-79098 Freiburg BreisgauerD-79423 Heitersheim MARK-gräflerD-82515 WolfratshausenD-83043 Bad Aibling MangfallgauerD-83209 Prien a. Chiemsee ChiemgauerD-83404 Ainring SterntalerD-85276 Pfaffenhofen a. d. Ilm HallertauerD-86150 AugsburgD-88131 Lindau Allgäu ThalerD-88145 Opfenbach Westallgaeu-ThalerD-88662 Überlingen / Bodensee
160
Regionalgeldinitiativen (2007)Vgl.: http://www.regionetzwerk.org
161
Regionalgeldinitiativen (2008)Vgl.: http://www.regiogeld.de/initiativen.html
162
Den Mehrwert des Geldes im Voraus
ausgleichen durch eine Bereitstellungsgebühr
für Liquidität.3) Bankenwettbewerbliche Lösung:
Neutral Money Network
In einem festen Kundenkreis wird das Geld so behandelt, dass man die Bereitstellungsgebühr inForm von Zinsen nur solange zahlt, als das Geld sich auf dem eigenen Kontobefindet.
163
Neutral Money Network
Kredit von außenzu 7 %für die gesamteLaufzeit
Im NetzwerkZinsen nur für die Zeit,in der das Geld auf dem eigenen Konto ist,also z. B. jeweils zu nur 0,7 %
Innerhalb des NMNzahlt man Zinsen nur,solange sich das Geld auf dem eigenen Konto befindet.
Natürlich muss man den Kredit zur verein-barten Zeit zurückzahlen.
164
Neutral Money NetworkMan muss die Zinsen
nur für die Zeit zahlen, in der man selber den Jokervorteil genießt.
Zinsen und Jokervorteilgehen nicht getrennteWege. Im Netzwerk
Zinsen nur für die Zeit,in der das Geld auf dem eigenen Konto ist,also z. B. jeweils zu nur 0,7 %
Kredit von außenzu 7 %für die gesamteLaufzeit
165
Neutral Money Network
Im NetzwerkZinsen nur für die Zeit,in der das Geld auf dem eigenen Konto ist,also z. B. jeweils zu nur 0,7 %
Neutral Moneymuss man innerhalb des Netzwerks verwenden.
Es in Außengeldzurückzuverwandeln istmit Gebühren verbunden.
Kredit von außenzu 7 %für die gesamteLaufzeit
166
Wenn Zinsen durch die Einführung einer Bereitstellungsgebühr
für Geld entfallen,
1.verfällt man nicht dem Fehler, Zinsen verbieten zu wollen;
2.entgeht man den auf die Gesamtwirtschaft und die Umwelt verheerenden Auswirkungen von Zinsenszinsen; es entfällt insbesondere der Wachstumszwang für die Gesamtwirtschaft.
3.wird den Reichen nicht ihr Reichtum genommen,sondern nur das zusätzliche Privileg der Selbstvermehrung von Geld;
4.bleibt der Anreiz zum Sparen durch Verleihen erhalten (man wird von der Bereitstellungsgebühr entlastet);außerdem muss man ohnehin für künftige Bedürfnisse vorsorgen;
5.wird Arbeitslosigkeit stark gemindert;
6.wird sozialen Spannungen vorgebeugt.
167
Man kann dann gewissermaßen nur stiften, was man hat,
und nicht mehr Stiftungen „zu Lasten Dritter“
ins Leben rufen,
bei denen „bis in alle Ewigkeit“ andere
Renditen erwirtschaften müssen,
damit ein Stifterwille ewig leben möge.
Dieter Suhr
168
z. B. für dessen Liquidität man Gebühren tragen muss.
Es handelt sich in Wirklichkeit um das für die Gesamtwirtschaft bessere Geld.
Greshamsches Gesetz
Nach dem Finanzberater der Königin Elisabeth I. von England, Sir Thomas Gresham (1519–1579), dem Gründer der Londoner Börse,benanntes Gesetz:
„Schlechteres“ Geld verdrängt das bessere Geld aus dem Umlauf.
169
Verwendung der Bereitstellungsgebühr:
Erziehungsgeld
170
Außer einer Neuordnung des Geldeswäre es vor allem sinnvoll,
nicht vermehrbare Güter (Grundstücke)dadurch der Spekulation zu entziehen,
dass sie nur in der Weise der Erbpachtbesessen werden können.
171
Netzwerk neutrales Geld
Eine kritische Analyse des herkömmlichen Geldesund das Konzept einer Finanzinnovation für
neutrales Geld
von Prof. Dr. Dieter Suhr,Universität Augsburg, Germany
http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/suhr/nng.html
172
Dieter Suhr 1939 – 1991
Arbeit auf verfassungsrechtlichem und nationalökonomischem Gebiet.
Hauptwerke:
• Bewußtseinsverfassung und Gesellschaftsverfassung
• Entfaltung der Menschen durch die Menschen
173
Idealfall der Demokratie:
Alle sind bereits im eigenen Innerenparlamentarisch verfasst,sie haben in ihm nur zusammen mit den anderenSitz und Stimme.
Dann wird die Demokratie auch im Äußeren gelingen.
174
Demokratie
Die Mehrheit bestimmt
Jeder entscheidet erst in Kenntnis der Interessen
aller
oder
175
Bewusstseinsverfassung
Gesellschaftsverfassung
geschriebene Verfassung
176
177
178
179
Ein Guru hatte Jünger, mit denen er täglich eine Abendmeditation hielt. Eines Tages läuft die Hauskatze in den Raum und stört. Darauf ordnete der Guru an, dass die Katze um diese Zeit draußen angebunden werden solle.
So machte man es, und man konnte ungestört meditieren.
Die Zeit verging. Der Guru starb. Sein Nachfolger hielt sich streng an die Tradi-tion, dass während der Abendmeditation eine Katze angebunden sein muss.
Die Zeit verging weiter. Auch die Katze starb. Es wurde eine neue Katze ange-schafft, um sie während der Abendmeditation draußen anbinden zu können.
Die einfachen Leute konnten das nicht verstehen und lachten sogar, genausowie Sie, liebe Zuhörende, das jetzt tun.
Daraufhin traten Theologen auf den Plan und schrieben ein zweibändiges Werk mit so vielen Fußnoten, dass sie immer ein oder zwei Drittel der Seite umfassten. Das Werk trug den Titel „Die Heilsnotwendigkeit einer während der Abendmedita-tion angebundenen Katze, unter besonderer Berücksichtigung der modernen Naturwissenschaften“.
Allmählich kam aber die Abendmeditation selbst ganz aus der Übung. Doch mit der allergrößten Treue wurde weiterhin abends während der früher für die Meditation vorgesehenen Zeit draußen eine Katze angebunden.
180
Als bewußter Christ verstehe ich diebiblische Mahnung: „Habt ihr Nahrg.,Kleidung, Wohnung“, „so lasst Euchgenügen“ [1 Tim 6,8], alles darüber hinaus daeinzusetzen, wo es nötig u. dien-lich ist. Das macht das wahreGlück us. Lebens aus!Selbständige u. Industriellebenötigen allerdings einenentsprechend breiterenSpielraum!
Daraus erwächst erfahrener-weise die Antwort auf dieFrage Jesu: „Habt Ihr jeMangel gehabt?“: „Herr, nie!, keinen! [Lk 22,35]
. .
181
182
183
„Die Schwierigkeit liegt nicht so sehr in den neuen Gedanken ,als in der Befreiung von den alten, die sich bei allen, die so erzogen wurden wie die meisten von uns, bis in die letzten Winkel ihrer Geistesart verzweigen.“
John M. Keynes, Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes, Vorwort zur englischen Ausgabe
184
Informationsquellen
www.geldreform.de
www.freigeld.de
185
Peter Knauer
Handlungsnetze – Über das Grundprinzip der Ethik
Frankfurt 2002, 196 S.
ISBN 3-8311-0513-8,
Herstellung: Books on Demand GmbH
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